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PDF, 2 MB - Landeskrankenhaus

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Foto: Sigrun Lauermann Fotos: red.<br />

2 | 05.2012<br />

f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Neue Halle für Fahrzeuge, Wertstoffcontainer<br />

und Möbellager<br />

Sahen sich die neue Halle nach der Fertigstellung an: Dr. Gerald Gaß,<br />

Werner Schmitt, Wolfgang Schneider (Leiter Wirtschaftsdienste),<br />

Uwe Vey (Leiter Technische Dienste) und die Architekten Martin<br />

Ternes und Nadja Valler.<br />

kl. Foto: Wohin nur mit den vielen riesigen Steinen? Derzeit werden<br />

verschiedene Lösungen geprüft.<br />

andernach: Nicht nur Gebäude<br />

zur Versorgung der Patienten<br />

sind wichtig, um den Betriebsablauf<br />

in den Kliniken aufrecht<br />

zu erhalten: Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR), und Werner Schmitt,<br />

Verwaltungsdirektor der Rhein-<br />

Mosel-Fachklinik, sahen sich eine<br />

neue Wertstoffhalle auf dem Andernacher<br />

Klinikgelände an, die<br />

am Standort eines abgerissenen La-<br />

f <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

»Transnational Leadership Programm« – Teilnehmer berichten<br />

andernach/alzey/kanada:<br />

Unternehmen müssen sich auf die<br />

vielfältigen Herausforderungen der<br />

Zukunft einstellen. Dazu werden<br />

Mitarbeiter gebraucht, die sich stetig<br />

weiterbilden, um gemeinsam<br />

Das »TNLP«-Programm bedeutete für die Teilnehmer viel<br />

Aufwand, aber auch sehr viel positiven Zugewinn für die<br />

weitere Arbeit.<br />

im Interesse aller daran zu arbeiten,<br />

das Unternehmen zukunftsfähig<br />

zu halten. An Führungskräfte<br />

werden dabei besondere Anforderungen<br />

gestellt, erwartet man von<br />

ihnen doch auch, Motivator und<br />

Ideengeber zu sein, sich über den<br />

eigentlichen Arbeitsbereich hinaus<br />

auszukennen, Befi ndlichkeiten wie<br />

auch Zusammenhänge zu kennen.<br />

Im März endete nach zwei Jahren<br />

ein recht ungewöhnliches Projekt:<br />

Das »Transnational Leadership<br />

Program« (TNLP), an dem mit Sigrun<br />

Lauermann (stellvertretende<br />

Leiterin der RMA), Chefarzt Dr.<br />

Peter Hotz (RMF Andernach) und<br />

Oberärztin Sarah Anaraki (RFK<br />

gergebäudes neu<br />

errichtet wurde.<br />

Die Verantwortlichen<br />

waren vor<br />

die Wahl gestellt,<br />

das Gebäude einer<br />

ehemaligen<br />

Möbelfabrik im<br />

schlechten Bauzustandkomplett<br />

abzureißen<br />

und einen Neubau<br />

zu errichten<br />

oder das alte<br />

Gebäude grundlegend<br />

zu sanieren.<br />

Man entschied sich für den Abriss<br />

und den Neubau der Wertstoffhalle.<br />

525.000 Euro mussten dafür in<br />

die Hand genommen werden. Ein<br />

Problem bei den Arbeiten ergab<br />

sich durch die Gründung. Unter<br />

dem eigentlichen Keller entdeckte<br />

man einen zugemauerten zweiten<br />

Keller.<br />

Die immensen Lavabrocken in<br />

der Erde (Andernach liegt immerhin<br />

am Rand der Vulkanland-<br />

Alzey) drei Mitarbeiter der Kliniken<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) teilnahmen. Gemeinsam<br />

mit sechs Kolleginnen und Kollegen<br />

unterschiedlicher Professionen<br />

des Pfalzklinikums und Kollegen<br />

aus Alberta in Kanada<br />

trafen sie sich an rund<br />

40 Tagen in den zwei<br />

Jahren, um sich auszutauschen,<br />

gemeinsam<br />

voneinander zu lernen,<br />

Visionen und Strategien<br />

zu entwickeln, die in den<br />

eigenen Häusern umgesetzt<br />

werden können.<br />

Dr. Gass, Geschäftsfüh-<br />

rer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR), habe die<br />

Teilnehmer angesprochen,<br />

erzählt Dr. Hotz. Wichtig<br />

war, dass keine Direktoriums- und<br />

Führungskreismitglieder an dem<br />

Projekt teilnehmen, um kein »Geschmäckle«<br />

aufkommen zu lassen<br />

– zu wichtig, da zukunftsweisend,<br />

war die Teilnahme, die auch zwei<br />

Aufenthalte in Kanada beinhaltete.<br />

Wer als Fachfremder schon seine<br />

Probleme mit Fachausdrücken hat,<br />

wird erahnen, dass das »Language<br />

coaching« zur Vorbereitung schon<br />

einigen Einsatz erforderte, schließlich<br />

sollte und wollte man sich auch<br />

mit den kanadischen Kollegen<br />

fachlich austauschen. Insgesamt<br />

war der Aufwand sehr groß, ging<br />

unterm Strich doch auch Urlaub<br />

und viel Freizeit drauf. Dennoch<br />

schaft Eifel) waren so groß, dass<br />

sie zum Teil nicht mehr mit einem<br />

Bagger gehoben werden konnten<br />

und erst einmal zerkleinert werden<br />

mussten.<br />

Doch alle Probleme wurden gelöst.<br />

Jetzt steht an dieser Stelle<br />

eine sichtbar neue Halle. Hier werden<br />

die Hubfahrzeuge der RMF<br />

geparkt, erklärt Werner Schmitt,<br />

damit sie auch im Winter immer<br />

einsatzbereit sind. Gleich nebenan<br />

wurden Schienen in den Boden<br />

eingelassen, um die großen Pressund<br />

Wertstoffcontainer hereinfahren<br />

zu können.<br />

Damit erhalten die bisher im<br />

Freien stehenden Wertstoffcontainer<br />

einen umweltgerechten Standort.<br />

Auch das Erscheinungsbild<br />

des Außengeländes der Klinik<br />

wird um einen weiteren Aspekt<br />

verbessert, so Schmitt.<br />

Im hinteren Bereich der Halle<br />

gibt es einen zusätzlichen Lagerraum<br />

für Möbel. Nur eine Sache<br />

muss noch gelöst werden: Die riesigen<br />

Lavabrocken warten auf eine<br />

neue Heimstätte. red. π<br />

wissen die drei heute, dass sich die<br />

Teilnahme berufl ich und persönlich<br />

lohnte.<br />

Wie werden Veränderungen<br />

umgesetzt?<br />

»Change Management«, so der<br />

Fachbegriff, beschreibt den Umgang<br />

mit Veränderungen in einem<br />

Unternehmen – gerade in der<br />

heutigen Zeit, in der etwa durch<br />

den demographischen Wandel<br />

Veränderungen unumgänglich,<br />

überaus notwendig sind. Um damit<br />

umgehen zu können, sollte<br />

man auch über den berühmten<br />

Tellerrand hinaussehen können.<br />

Also lernten Frau Lauermann,<br />

Frau Anaraki und Herr Dr.<br />

Hotz, was die Kollegen im Pfalzklinikum<br />

beschäftigt und wie die<br />

Kanadier mit einer großen Gesundheitsreform<br />

in ihrem Bundesstaat<br />

umgingen. Kanada hat<br />

ein staatliches Gesundheitssystem<br />

(Medicare). In den meisten<br />

Provinzen wird »Medicare« über<br />

Steuern fi nanziert.<br />

Wenn sich große Veränderungen<br />

ankündigen, müssen Führungskräfte<br />

sich damit auseinandersetzen,<br />

wie die Veränderungen<br />

umgesetzt werden, wie das den<br />

Beschäftigten kommuniziert wird<br />

und wie man multiprofessionell<br />

die Herausforderungen angeht.<br />

Dazu habe man sehr viele Anregungen<br />

bekommen, berichtet Sarah<br />

Anaraki. Dr. Hotz schildert die<br />

Foto: Isabella Dominikowski<br />

f<br />

Rheinhessen-Fachklinik Mainz<br />

Führungsmannschaft Pfl ege-<br />

und Erziehungsdienst komplett<br />

Das Bild zeigt von links: Kirsten Sartorius, Pfl egerische<br />

Bereichsleitung, Katrin Lutz, stellvertretende Stationsleitung<br />

Tagesklinik, Kirsten Rosenbaum, Stationsleitung<br />

Tagesklinik und Kinderstation, Kristin Becker, stellvertretende<br />

Stationsleitung Kinderstation, Ilka Rosenberger,<br />

Stationsleitung Jugendstation, Frank Müller, Pfl egedirektor<br />

und Heimleiter.<br />

mainz: Vier Wochen nach der<br />

Funktionsübertragung der stellvertretenden<br />

Stationsleitung für<br />

die Tagesklinik an Katrin Lutz,<br />

konnte am 13. März nun auch offi<br />

ziell die stellvertretende Stationsleitung<br />

der Kinderstation an<br />

Kristin Becker übertragen werden.<br />

Beide Mitarbeiterinnen verfügen<br />

über umfassende Erfahrungen<br />

in der Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen und komplettieren<br />

Erfahrungen bei den kanadischen<br />

Kollegen als »sehr anregend«<br />

durch ein »anderes Miteinander«<br />

und eine »andere Form der Wertschätzung«<br />

untereinander. »Das<br />

macht das Denken schon mal freier.«<br />

Auch die Gegenüberstellung<br />

der dortigen Verhältnisse und der<br />

eigenen, habe viel Erkenntnis gebracht,<br />

weiß Sigrun Lauermann.<br />

So habe man nicht nur gelernt,<br />

was die Kanadier anders oder besser<br />

machen, sondern auch Bestätigung<br />

erfahren können.<br />

Neben der eigentlichen Teilnahme<br />

und dem Coaching, mussten<br />

schließlich noch eigene Projekte<br />

ausgearbeitet werden. Dr. Hotz ist<br />

mit seinem Projekt (»Erster Schritt<br />

– Letzter Schluck«) in Kooperation<br />

mit dem Jobcenter Mayen-Koblenz<br />

bereits in der Umsetzung. Sarah<br />

Anaraki arbeitete ein Konzept zur<br />

innovativen Behandlung von Adoleszenten<br />

aus, Sigrun Lauermann<br />

ein Konzept zur Umsetzung von<br />

»RokoKom« (rollenverteilte kontinuierliche<br />

Kommunikation) im<br />

Bereich der psychiatrischen Behandlung.<br />

Verständnis für<br />

andere Berufsgruppen<br />

Alle drei würden wieder teilnehmen.<br />

Auch ohne die Aufenthalte<br />

in Kanada war es eine »tolle<br />

Erfahrung« berichten sie, auch<br />

wenn etwa Sarah Anaraki zugibt,<br />

dass sie vor dem Start »skeptisch«<br />

nun die Führungsmannschaft<br />

des Pfl ege-<br />

und Erziehungsdienstes<br />

in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Mainz.<br />

Vor einem Jahr hatte<br />

der neue Fachbereich<br />

der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey bereits offi<br />

ziell seinen Betrieb<br />

aufgenommen. Auf<br />

zwei Etagen mit insgesamt<br />

2.900 Quadratmetern<br />

stehen dort nun<br />

20 vollstationäre und<br />

20 teilstationäre Plätze<br />

zur Behandlung von<br />

Kindern und Jugendlichen mit<br />

emotionalen Auffälligkeiten und<br />

Verhaltensstörungen zur Verfügung.<br />

Pfl egedirektor und Heimleiter<br />

Frank Müller sowie die Pfl egerische<br />

Bereichsleitung der KJP,<br />

Kirsten Sartorius, gratulierten<br />

den Mitarbeiterinnen herzlich zur<br />

neuen Funktion und wünschten<br />

weiterhin viel Erfolg bei den zukünftigen<br />

Aufgaben. Isabella Dominikowski<br />

π<br />

war, da sie nicht wusste, was alles<br />

kommt.<br />

Schon der Austausch mit den<br />

Kolleginnen und Kollegen des<br />

Pfalzklinikums war »positiv«, erzählt<br />

Sigrun Lauermann. Das alleine<br />

habe viel Verständnis für die<br />

Zwänge anderer Berufsgruppen<br />

gebracht, auch was die Einbindung<br />

in hierarchische Strukturen<br />

angeht. Dr. Peter Hotz betrachtet<br />

das Ergebnis der TNLP-Fortbildung<br />

als »zukunftsweisend«, da er<br />

einen Weg sieht weg vom üblichen<br />

Konkurrenzdenken der Kliniken<br />

hin zu Kooperationen. Letztlich<br />

habe sich zudem ein Verständnis<br />

ergeben, so Sigrun Lauermann,<br />

für die politischen Prozesse und<br />

wie diese sich auf einen Krankenhausaufenthalt<br />

auswirken. Alle<br />

drei berichten, dass sie die entstanden<br />

Netzwerke nutzen.<br />

Bereits der Grundgedanke, sich<br />

mit anderen Kliniken auszutauschen,<br />

wird positiv hervorgehoben.<br />

Wie die Voraussetzungen<br />

für einen Austausch, der in beide<br />

Richtungen Früchte trägt, zu sein<br />

hat, zeigen die Beschreibungen<br />

der Fortbildungsteilnehmer: Die<br />

Gruppe hatte eine große Bereitschaft,<br />

sich ohne Vorurteile zu öffnen<br />

– das beschreibt Dr. Hotz als<br />

eine »Grundvoraussetzung«. Frau<br />

Lauermann sagt, es wurde von Beginn<br />

an, eine große Offenheit und<br />

Bereitschaft von allen Teilnehmern<br />

erwartet, sich einzubringen.<br />

Letztlich, so Frau Anaraki,<br />

half die Fortbildung auch, besser<br />

zu verstehen, was innerhalb des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es auf allen<br />

Ebenen geschieht. red. π

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