04.01.2013 Aufrufe

PDF, 2 MB - Landeskrankenhaus

PDF, 2 MB - Landeskrankenhaus

PDF, 2 MB - Landeskrankenhaus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: Isabella Dominikowski<br />

f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

APP: Ambulant Psychiatrisch Pflegen<br />

Ambulante Psychiatrische Pflege,<br />

kurz »APP«, ist ein Baustein der<br />

Bemühungen, psychiatrische Versorgung<br />

gemeindeorientiert zu<br />

ermöglichen. Wenn es vom Krankheitsbild<br />

her möglich ist, kann seit<br />

2007 von den Standorten Andernach,<br />

Alzey und Klingenmünster<br />

aus auch ambulant versorgt werden.<br />

Die Redaktion sah sich einmal<br />

bei den Kolleginnen und Kollegen<br />

der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

Andernach um und sprach mit<br />

Holger Thiel.<br />

andernach: Der erste Unterschied<br />

im Vergleich zur stationären<br />

Behandlung fällt sofort ins<br />

Auge: Bis zu einer Stunde muss<br />

für den Weg zu den Patienten<br />

eingeplant werden (von der RMF<br />

werden Patienten im nördlichen<br />

Rheinland-Pfalz betreut). Das setzt<br />

gleich von Beginn an eine besondere<br />

Planung voraus. Besuche werden<br />

individuell abgestimmt. Dazu<br />

gibt es in Andernach 13 feste Mitarbeiter,<br />

fast alle in Teilzeit, erzählt<br />

Holger Thiel, die im Durchschnitt<br />

2,4 Patientenkontakte pro Woche<br />

haben. Einige von ihnen arbeiten<br />

primär auf Stationen im Akutbereich.<br />

Zusätzlich werden von hier<br />

aus die Patienten des »stattkrankenhauses«<br />

mitversorgt.<br />

Eine Grundvoraussetzung für<br />

die Zusammenarbeit mit den<br />

Krankenkassen: Alle Mitarbeiter<br />

müssen Fachkrankenpfleger für<br />

Psychiatrie sein. Will ein Patient<br />

den Dienst in Anspruch nehmen,<br />

muss u.a. eine verordnungsfähige<br />

Diagnose vorliegen, etwa eine depressive<br />

Episode oder rezidivierende<br />

depressive Störungen (ab mit-<br />

Das APP-Team in Andernach.<br />

telgradig). Chronisch Erkrankte<br />

werden durch den Medizinischen<br />

Dienst der Kassen (MDK) häufig<br />

abgelehnt.<br />

»Klare Anweisungen und Absprachen«<br />

im Krisenplan<br />

Die MitarbeiterInnen der APP<br />

haben für die möglichen Krankheitsbilder,<br />

die behandelt werden<br />

können, Behandlungsmanuale die<br />

in kognitiv-verhaltenstherapeutischer<br />

Tradition stehen. Psychoedukativ<br />

zu arbeiten, erläutert Holger<br />

Thiel, bedeutet, die Patienten<br />

über das aktuelle Ätiologiemodell<br />

aufzuklären, die zu Verfügung<br />

stehenden Behandlungsmöglichkeiten<br />

zu erläutern und schließlich<br />

anhand der Frühwarnzeichen<br />

einen individuellen Krisenplan zu<br />

erstellen. Nur ein aufgeklärter Patient<br />

ist in der Lage, zu erkennen,<br />

dass er in die nächste Krise läuft.<br />

Holger Thiel erläutert das an ganz<br />

einfachen Beispielen: Wir haben<br />

f Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Bei Qualifizierungslehrgang<br />

Stroke Unit 2011/12 erfolgreich<br />

Das Bild zeigt v.l.n.r. Frau Dominikowski (Stellv. Pflegedirektorin),<br />

Frau Meier (Stationsleitung G3), Frau Raichel,<br />

Herrn Hees sowie Frau Kröhler (Mitarbeiterin der Stroke<br />

Unit).<br />

alzey: Natalia Raichel und Markus<br />

Hees haben am 29. März an<br />

der Universitätsmedizin Mainz<br />

den Qualifizierungslehrgang<br />

Stroke Unit 2011/2012 erfolgreich<br />

abgeschlossen. Die Weiterbildung<br />

umfasste sechs Blockwochen mit<br />

240 Unterrichtsstunden. In dem<br />

Lehrgang wurden unter anderem<br />

neurophysiologische<br />

Grundlagen, Akutmaßnahmen<br />

beim Schlaganfall,<br />

pflegerische Überwachungsmaßnahmen<br />

und vieles mehr vermittelt.<br />

Im Rahmen des<br />

offiziellen Abschlusskolloquiums<br />

stellten die<br />

Teilnehmer den Gästen<br />

ihre Abschlussarbeiten<br />

vor. Frau Raichel referierte<br />

über die optimalenRahmenbedingungen<br />

zur Nahrungsaufnahme bei<br />

Patienten mit Dysphagie. Herr<br />

Hees stellte sein Thema »Sprich<br />

mit mir – Verbale und nonverbale<br />

Kommunikation auf einer Stroke<br />

Unit« vor. Das Direktorium der<br />

RFK gratuliert herzlich zum erfolgreichen<br />

Abschluss. Isabella Dominikowski<br />

π<br />

in unserem Leben so manche Erkältung,<br />

haben so ein Gespür für<br />

»Frühwarnsymptome« identifizieren<br />

gelernt und wissen, was zu<br />

tun ist. Ein Diabetiker muss wissen,<br />

welche Regeln einzuhalten<br />

sind, um eine hypertone oder hypotone<br />

Krise zu vermeiden. »Das<br />

müssen psychisch Kranke auch<br />

tun.« Im Fall eines APP-Patienten<br />

kann das bedeuten, dass er mit<br />

seiner Bezugspflegekraft Kontakt<br />

aufnimmt. So gibt es ehemalige<br />

Patienten, die noch nach der Behandlung<br />

mit der APP in Kontakt<br />

bleiben.<br />

Der erarbeitete Krisenplan wird<br />

dem Patienten ausgehändigt.<br />

Stimmt der Patient zu, wird der<br />

Krisenplan noch dem ambulant<br />

versorgenden Arzt sowie Lebenspartner,<br />

Verwandten oder<br />

auch Freunden vorgestellt. Darin<br />

gibt es »klare Anweisungen<br />

und Absprachen«, erklärt Holger<br />

Thiel. Es können beispielsweise<br />

f Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Funktionsübertragung<br />

in der Akutneurologie<br />

alzey: Zum 1. April nahmen<br />

zwei Mitarbeiterinnen der Akutneurologie<br />

ihre neue Leitungsfunktion<br />

auf. Andrea Hess wurde<br />

die Funktion der Stationsleitung<br />

der Station G1 und Claudia Axe die<br />

Funktion der Stationsleitung der<br />

Station G2 des Wilhelm Griesinger<br />

Hauses übertragen. Pflegedirektor<br />

Foto: red.<br />

Bezugspersonen aus dem sozialen<br />

Netzwerk des Betroffenen so<br />

mit einbezogen werden, dass sie<br />

beim Erkennen eines Warnzeichens<br />

von sich aus Kontakt mit<br />

der APP aufnehmen.<br />

Einen solchen Plan kann man<br />

»in aller Ruhe« mit den Patienten<br />

erarbeiten, sagt Holger Thiel.<br />

Im Gegensatz dazu sei auf Stationen<br />

in der ganz normalen Hektik<br />

des Alltags in der Regel zu wenig<br />

Zeit. Insgesamt bedeute die Therapie<br />

zu Hause einen »riesigen<br />

Perspektivenwechsel«. Die Pflegekräfte<br />

können »sehr individuell<br />

arbeiten« und gleichzeitig im<br />

Rahmen der gegebenen Möglichkeiten<br />

verhindern, dass die Patienten<br />

zu oft ins Krankenhaus<br />

müssen beziehungsweise Krankenhausaufenthalte<br />

verkürzen.<br />

Das nennt Holger Thiel »oberstes<br />

Ziel« der Arbeit der APP.<br />

»Kollegiale Supervision«<br />

Niemand wird alleine gelassen.<br />

Das gilt auch für die Beschäftigten:<br />

Die Kolleginnen und Kollegen<br />

tauschen sich untereinander aus,<br />

es gibt eine »kollegiale Supervision«<br />

– hilfreich kann hierbei auch<br />

sein, dass jeder seine ganz eigenen<br />

Erfahrungen auch aus dem stationären<br />

Bereich mitbringt.<br />

Eine APP-Behandlung dauert<br />

bis zu vier Monate. In Einzelfällen<br />

und wenn es gut begründbar<br />

ist, kann die Behandlung auch<br />

mal darüber hinaus gewährt<br />

werden. Doch letztlich ist für die<br />

Fachkrankenpfleger bei ihrer Arbeit<br />

entscheidend, dass der Patient<br />

auch will, sagt Holger Thiel.<br />

APP ist ein freiwilliger Dienst,<br />

keiner kann gegen seinen Willen<br />

aufgesucht werden. Aus dieser<br />

Freiwilligkeit ergibt sich häufig<br />

ein sehr positives Behandlungsbündnis<br />

mit den Patienten. red. π<br />

Das Bild zeigt v.l.n.r. Herrn Kiefer, Frau Axe, Frau Hess, Frau Dominikowski sowie Herrn Müller<br />

bei der feierlichen Übergabe.<br />

und Heimleiter Herr Müller, der<br />

Personalratsvorsitzende Herr Kiefer<br />

und die stellvertretende Pflegedirektorin<br />

Frau Dominikowski<br />

wünschten den neuen Leitungen<br />

für ihre Aufgaben viel Erfolg und<br />

gratulierten herzlich mit einem<br />

großen Blumenstrauß. Isabella Dominikowski<br />

π<br />

05.2012 | 3<br />

q TICKER<br />

KURZ GEMELDET<br />

QUELLE: INTRANET<br />

h h h Rheinhessen-Fachklinik Alzey:<br />

Verstärkung im Hygieneteam h h h<br />

Seit dem 1. April unterstützt Regina<br />

Brauns, Lehrerin der Krankenpflegeschule<br />

der Rheinhessen-<br />

Fachklinik Alzey, Tobias Tiedtke in<br />

der Hygieneabteilung der RFK. Frau<br />

Brauns wird in ihrer zukünftigen<br />

Funktion als Hygienefachkraft<br />

für die Hygienebelange und die<br />

Infektionsprävention der RFK Alzey,<br />

der GKM Meisenheim, der GFK Bad<br />

Kreuznach sowie der dazugehörigen<br />

Heimbereiche zuständig sein. Frau<br />

Brauns ist seit 1987 in der Einrichtung<br />

als Lehrerin für Pflegeberufe<br />

tätig und ist somit mit den Organisationsstrukturen<br />

der Klinik vertraut.<br />

Das Direktorium der Rheinhessen-<br />

Fachklinik Alzey sowie die Kompetenzstelle<br />

Hygiene des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) freuen sich über<br />

die tatkräftige Unterstützung. ∏<br />

h h h Tagesstätte Oppenheim:<br />

Besuch aus dem Bundestag h h<br />

h Klaus Hagemann, Mitglied des<br />

Bundestages, sowie eine Schülergruppe<br />

besuchten am 13. März die<br />

Tagesstätte und Außenwohngruppe<br />

Oppenheim. In einem gemeinsamen<br />

Gespräch mit Pflegedirektor<br />

und Heimleiter Frank Müller, der<br />

stellvertretenden Heimleiterin Steffi<br />

Kleinert und den Mitarbeitern der<br />

Tagesstätte und Außenwohngruppe<br />

informierten sich Herr Hagemann<br />

sowie die begleitenden Schüler über<br />

die Ziele, Aufgaben und geschichtlichen<br />

Hintergründe der Einrichtung<br />

und der gemeindenahen<br />

Psychiatrie. Darüber hinaus erkundigte<br />

sich Herr Hagemann nach aktuellen<br />

Themen, positiven Entwicklungen,<br />

aber auch nach eventuellen<br />

Problemen bei der Umsetzung der<br />

vielfältigen Aufgaben. Im Anschluss<br />

an das Gespräch folgte ein<br />

Rundgang durch die Oppenheimer<br />

Einrichtung. ∏<br />

h h h Klinik Nette-Gut: Ergebnisse<br />

der Mitarbeiterbefragung h h h Das<br />

Direktorium der Klinik Nette-Gut<br />

stellte am 3. April die Ergebnisse der<br />

Mitarbeiterbefragung vor. Die Beschäftigten<br />

nahmen die Gelegenheit<br />

wahr, zahlreiche Vorschläge und<br />

Anregungen zur Diskussion<br />

zu stellen. π<br />

Foto: N.N.<br />

Foto: TS Oppenheim

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!