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PDF; 6,67 MB - ORCO Germany

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»Bock« is a multi-purpose,<br />

space-saving writing desk<br />

from the »ett la benn«<br />

design firm. Consisting of<br />

a two-piece support and a<br />

retractable tabletop, it can<br />

be conveniently and quickly<br />

set up and put away.<br />

The »ray« lamp from the Berlin brand LLOTLLOV has a 12-metre<br />

long cord and can either be placed on the ground or hung at vari-<br />

ous heights. And just like their other lamp »Matt«, the lampshade<br />

is made of knitted wool.<br />

in the early 80’s to give France’s young designers a national<br />

and international boost. Aside from its permanent<br />

gallery in Paris where there are regularly shows<br />

exhibitions by young French designers, the VIA always<br />

has a separate presentation at the furniture fair in milan<br />

that industry scouts and the international press are sure<br />

never to miss. The organisation’s success is clear from<br />

looking at the names of the designers that it helped<br />

make the leap to the international scene: Philippe<br />

Starck, matalie Crasset, Jean-marie massaud and the<br />

Bouroullec brothers.<br />

A role model for <strong>Germany</strong>? Certainly. If the various organisations<br />

and associations – like the state-run German<br />

Design Council or the privately-owned Create Berlin –<br />

can work more closely and cooperate. But they’ve definitely<br />

made a start.<br />

_____________________________________________<br />

Sprungbrett für die Kreativen Auch wenn Berlin 2006 von<br />

der UNESCO den Titel der ersten City of Design verliehen<br />

bekam, hat es die junge Designszene der Hauptstadt noch immer<br />

schwer, national wie international tatsächlich wahrgenommen<br />

zu werden. Gleich zwei Initiativen versuchen derzeit,<br />

dem jungen deutschen Design durch geschicktes Networking<br />

wieder auf die Beine zu helfen.<br />

Obwohl Design aus Deutschland weltweit einen guten Ruf<br />

genießt, haben es junge Gestalter hierzulande oft besonders<br />

schwer. Zwar steht für die Ausbildung eine Reihe renommierter<br />

Designhochschulen zur Verfügung, die eine Vielzahl an Gestaltungsfächern<br />

anbieten. Doch nach dem Ende des Studiums<br />

gelingt es nur den wenigsten Absolventen, schnell Fuß in der<br />

Industrie zu fassen oder sich als selbstständige Designer zu<br />

behaupten.<br />

Ein Grund dafür mag die im Vergleich zu unseren europäischen<br />

Nachbarn nicht immer allzu besonders praxisnahe<br />

Ausbildung sein, die ökonomische Kriterien mitunter sogar<br />

vollständig ausklammert. Ein Widerspruch, ist doch das Design<br />

untrennbar mit der wirtschaftlichen Realität verbunden,<br />

da die entworfenen Produkte schließlich auch produziert,<br />

vertrieben und verkauft werden sollen. Es verwundert daher<br />

nicht, dass die Skepsis zwischen den Unternehmen und jungen<br />

Designern in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen<br />

hat. Suchte die Industrie früher ganz automatisch unter den<br />

Absolventen der Designschulen nach neuen Talenten, ist der<br />

direkte Draht heute eher die Ausnahme. Für den Nachwuchs<br />

eine fatale Situation, da es bisher in Deutschland kein geeignetes<br />

Forum gab, den Kontakt zu den Unternehmen wieder<br />

aufzubauen.<br />

Wie eine derartige Möglichkeit aussehen könnte, haben der<br />

Rat für Formgebung und das Internationale Designzentrum<br />

Berlin (IDZ) mit ihrer Initiative »Young Designers meet the<br />

Industry« nun gezeigt. 40 designorientierte Unternehmen<br />

trafen hierbei am 26. und 27. Oktober 2007 in Berlin mit<br />

jungen Designbüros sowie einer Auswahl junger Hochschulabsolventen<br />

zusammen. In einer kuratierten Ausstellung<br />

konnten diese ihre Arbeiten zeigen und in kurzen Vorträgen<br />

erläutern. Den wohl intensivsten Kontakt brachte aber sicher<br />

das anschließende gemeinsame Dinner, bei dem an zwei langen<br />

Tischreihen jeweils abwechselnd Vertreter der Wirtschaft<br />

und Designer platziert wurden. Während des mehrgängigen<br />

Menüs hatten sie ausgiebig Gelegenheit, mit ihren Tischnachbarn<br />

ins Gespräch zu kommen und hilfreiche Kontakte auszutauschen.<br />

Eine weitere Initiative hat die Designplattform »Create Berlin«<br />

mit ihrer »Made in Berlin«-Ausstellung während der diesjährigen<br />

Möbelmesse in Mailand vom 16. bis 21. April gesetzt.<br />

Insgesamt 15 Berliner Designbüros haben ihre Entwürfe in<br />

einem kuppelförmigen Pavillon gezeigt, der mit seiner rot-weiß<br />

gestreiften Antenne zugleich an den Berliner Fernsehturm erinnerte.<br />

Kuratiert wurde die Ausstellung von dem Berliner Designer<br />

Werner Aisslinger sowie dem Designtheoretiker François<br />

Burkhardt und umfasste Arbeiten von Büros wie ett la benn,<br />

Mark Braun, Martin Holzapfel, llot llov und anderen. Waren<br />

junge deutsche Designer im Vergleich zu ihren britischen, französischen,<br />

japanischen oder niederländischen Kollegen bisher<br />

kaum in Mailand präsent, wurde Design aus Berlin nun umso<br />

mehr mit einer eindrucksvollen Präsentation gefeiert.<br />

Dies ist umso entscheidender, als das Zentrum der Designwelt<br />

weder in Köln, Frankfurt oder Berlin, sondern eben in<br />

Mailand liegt, wo bei Weitem nicht nur ausgestellt oder neuen<br />

Trends aufgelauert wird. Es sind vor allem die Scouts der Industrie,<br />

die hier nach jungen Talenten Ausschau halten und<br />

damit über zukünftige Designerkarrieren entscheiden. Mit der<br />

»Made in Berlin«-Ausstellung wurde dieser Schritt nun endlich<br />

vollzogen und jungen Berliner Gestaltern eine Plattform<br />

über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus gegeben.<br />

Dabei könnte sich das Ausstellungskonzept von »Made in Berlin«<br />

als richtungsweisend für die gesamte deutsche Designförderung<br />

entpuppen, zumal es auch eine ideale Ergänzung zur<br />

Networking-Plattform »Young Designers meet the Industry«<br />

darstellt. Denn so wichtig der Austausch mit Vertretern der<br />

deutschen Wirtschaft auch sein mag, das Design an sich kennt<br />

keine Ländergrenzen mehr und darf auch nicht in Lokalkolorit<br />

verharren. Umso sinnvoller wäre es, wenn beide Nachwuchsinitiativen<br />

in Zukunft stärker Hand in Hand arbeiten und<br />

sich im nächsten Jahr vielleicht sogar mit einem gemeinsamen<br />

Projekt in Mailand präsentieren würden.<br />

Ein Vorbild könnte hierbei die Designinitiative VIA (Valorisation<br />

de l’Innovation dans l’Ameublement) sein, die der damalige<br />

französische Präsident François Mitterrand zu Beginn der<br />

80er-Jahre ins Leben gerufen hatte, um dem Designnachwuchs<br />

seines Landes national wie international auf die Sprünge zu<br />

helfen. Neben einer festen Galerie in Paris, wo regelmäßig<br />

Ausstellungen über junges französisches Design stattfinden, ist<br />

die VIA stets mit einer eigenständigen Präsentation auf der<br />

Möbelmesse in Mailand zugegen, die in den Terminplänen der<br />

Industriescouts sowie der internationalen Presse längst einen<br />

festen Platz eingenommen hat. Wie erfolgreich die Organisation<br />

seit ihrer Gründung ist, zeigen die Namen ihrer Schützlinge,<br />

die durch sie den Sprung auf das internationale Parkett<br />

geschafft haben: Philippe Starck, Matalie Crasset, Jean-Marie<br />

Massaud oder die Gebrüder Bouroullec.<br />

Ein Vorbild für Deutschland? Gewiss, nur müssten die verschiedenen<br />

Organisationen und Verbände, die wie der Rat für<br />

Formgebung von staatlicher oder wie Create Berlin von privater<br />

Seite initiiert sind, stärker an einem gemeinsamen Strang ziehen.<br />

Der Anfang ist nun gemacht. «<br />

»Berlin Design Dome«<br />

exhibition. in the<br />

background (top left) are<br />

lamps from the Berlin<br />

designer Mark Braun and<br />

in the middle of the room<br />

is the »Bock« writing desk<br />

from »ett la benn«.<br />

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