PDF; 6,67 MB - ORCO Germany
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architektur, Naroska, führende Kraft in Corporate Design,<br />
Plakaten, Flyern und Leitsystem, und Stephan Erfurt als<br />
Knotenpunkt und Netzwerker mit besten Kontakten und tiefer<br />
Liebe zur Fotografie.<br />
Sie selbst betrachten c/o Berlin als kulturelles Forum für visuellen<br />
Dialog, sodass ein vielfältiges Begleitprogramm mit<br />
Vorträgen, Führungen und Künstlergesprächen nicht verwundert.<br />
Den Machern liegt besonders der Diskurs zwischen den<br />
künstlerischen und gestalterischen Disziplinen am Herzen.<br />
Zudem besteht immer wieder ein großes Interesse seitens des<br />
Publikums, wenn namhafte Künstler wie Daniel Libeskind,<br />
Jeff Wall oder Isabelle Huppert Einblicke in ihre Arbeit, in<br />
ihre persönlichen Erfahrungen und ihre Ansichten geben. Darüber<br />
hinaus ist der Förderverein c/o Patrons entstanden, unter<br />
dessen Deckmantel die Programme c/o Talents und c/o Junior<br />
entwickelt wurden.c/o Talents kristallisierte sich heraus,<br />
da es heutzutage vor allem für junge Fotografen kaum mehr<br />
Möglichkeiten gibt, ihre Arbeiten zu präsentieren. Magazine<br />
geben unbekannten Fotografen sehr selten eine Chance, verlassen<br />
sich eher auf große Namen und Bildkataloge. Nach<br />
Ansicht von Stephan Erfurt funktioniert die Förderung junger<br />
Talente nur in Begleitung der großen Namen, sodass c/o<br />
Berlin begonnen hat, besucherstarke Ausstellungen mit der<br />
Präsentation weniger bekannter Fotografen zu verbinden. Mit<br />
großem Erfolg, wie die Kombination von Bettina Rheims<br />
und c/o Talents 10 mit den Fotografinnen Ivonne Thein und<br />
Heide Häusler im Frühjahr 2008 bewiesen hat.<br />
Um den noch viel kleineren Nachwuchs kümmert sich c/o Junior.<br />
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Sechs- bis 14-jährigen<br />
in diesem zarten Alter schon den Wunsch hegen, Fotograf,<br />
Architekt oder Designer zu werden. Vielmehr liegt es C/o am<br />
Herzen, die visuelle Wahrnehmung der Kinder zu schulen<br />
und Möglichkeiten zu bieten, die Ideen der Sprösslinge kreativ<br />
umzusetzen. Denn nur wenn die Kinder sich schon so früh<br />
spielerisch mit Kunst beschäftigen, können aus ihnen interessierte<br />
Menschen in der Zukunft werden. Fester Bestandteil<br />
der pädagogisch betreuten Workshops sind Besuche in den<br />
Ateliers und Büros der Kreativen. So bekommen die Kinder<br />
einen lebendigen Einblick in die Praxis von Fotografen, Architekten<br />
und Designern.<br />
Hidden Places wollte sich selbst von diesem großartigen Projekt<br />
überzeugen und besuchte im April den Workshop »Future<br />
Fashion. Was trägst Du 2018?«. Zuerst schauten die zwölf<br />
teilnehmenden Kinder und ihre Betreuer Stephan Koal und<br />
Jacqueline Lüthke-Pott bei der Modedesignerin Pia Fischer in<br />
ihrem Atelier vorbei. Sie ist genau die Richtige, experimentiert<br />
sie doch schon seit Langem mit ungewöhnlichen Materialien.<br />
Durch ihre kreativen und fantasievollen Entwürfe lassen<br />
sich die Kinder zu ihren eigenen Kreationen inspirieren. Die<br />
gesammelten Eindrücke setzen die jungen Modedesigner dann<br />
am nächsten Tag in eigene Entwürfe um. In der ehemaligen<br />
Turnhalle im Postfuhramt liegen Stoffe ausgebreitet auf<br />
dem Boden. Zwei Mädchen sind dabei, auf dem Kopf ein<br />
Lampengestell als Hutersatz zu drapieren, Pia Fischer näht<br />
zwei Stoffteile so zusammen, wie sich das Mädchen neben<br />
ihr es wünscht, und Frau Lüthke-Pott hilft einem anderen<br />
Mädchen bei der Auswahl des Klettverschlusses. Alle sind mit<br />
viel Begeisterung dabei. Manchmal machen die Kids Pause<br />
und spielen Fangen. Die Hektik in den Modeateliers der<br />
Großen sucht man hier vergebens. Zum Schluss gibt es noch<br />
eine große Modenschau, bei der die Kinder ihren Eltern und<br />
Freunden auf dem Laufsteg der Zukunft ihre neue Kollektion<br />
präsentieren. Und natürlich können die Mädchen und Jungs<br />
ihre selbst entworfenen Kreationen mit nach Hause nehmen.<br />
Vielleicht wird sich der eine oder andere daran erinnern, wenn<br />
er in zehn, 20 Jahren ein großer Designer in der Modewelt<br />
geworden ist. «<br />
The young participants<br />
of the 2007 c/o junior<br />
workshop »Let’s make our<br />
own designer bag« could<br />
browse among the wealth<br />
of materials at c/o Berlin<br />
and let their imaginations<br />
run wild.<br />
At the 2007 C/O junior<br />
workshop „The world of<br />
collage«, artist Francois<br />
Cadiere offered children<br />
help and advice. The kids’<br />
enthusiasm was written all<br />
over their faces as they cut<br />
the collage puzzle.<br />
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