04.01.2013 Aufrufe

gesundheitplus - BKK Deutsche Bank

gesundheitplus - BKK Deutsche Bank

gesundheitplus - BKK Deutsche Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

<strong>BKK</strong> aktuell<br />

des Patienten zu erneuern, so dass er wieder ein eigenes,<br />

widerstandsfähiges Immunsystem entwickeln<br />

kann.<br />

<strong>BKK</strong>: Wann kann die Spende eingesetzt werden und wo<br />

sind die Grenzen?<br />

Prof. Kögler: Nabelschnurblut steht für den klinischen<br />

Einsatz weltweit sehr schnell zur Verfügung. Abstoßungsreaktionen<br />

sind bei Nabelschnurblut gegenüber<br />

Stammzellen aus Knochenmark deutlich seltener. Aufgrund<br />

von speziellen Eigenschaften können, im<br />

Gegensatz zu Stammzellen von Erwachsenen, ein oder<br />

zwei Differenzen toleriert und erfolgreich transplantiert<br />

werden. Nachteilig ist die gegenüber Stammzellen<br />

aus Knochenmark bzw. peripherem Venenblut meist<br />

geringere Gesamtmenge an Stammzellen. Es können<br />

bei einem Nicht-Anwachsen der Zellen oder einer Abstoßung<br />

nicht erneut Stammzellen bzw. für weitere<br />

Therapien nicht die Zellen des gleichen Spenders genutzt<br />

werden.<br />

<strong>BKK</strong>: Was unterscheidet eine öffentliche und eine private<br />

<strong>Bank</strong>?<br />

Prof. Kögler: In privaten <strong>Bank</strong>en bezahlen die Eltern für<br />

einen begrenzten Zeitraum die Einlagerung des Nabelschnurblutes<br />

als mögliche Eigenvorsorge. Dafür garantieren<br />

die Anbieter die Einlagerung ohne Herausgabe<br />

an Dritte. Bei der für die Spender kostenfreien Abgabe<br />

des Nabelschnurblutes an eine öffentliche <strong>Bank</strong> haben<br />

die Eltern bzw. hat der Spender keinen Anspruch auf<br />

das eigene Präparat. Allerdings steht allen potentiellen<br />

Patienten, die von einer Transplantation von Nabelschnurblut<br />

profitieren könnten, das gesamte Repertoire<br />

der deutschen allogenen <strong>Bank</strong>en sowie der international<br />

angeschlossenen allogenen <strong>Bank</strong>en zur Verfügung.<br />

Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass nur knapp<br />

ein Drittel der für die Spende abgenommenen Präparate<br />

überhaupt die Qualitätsanforderungen für eine<br />

eventuelle therapeutische Anwendung erfüllt. Unter<br />

<strong>BKK</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> AG<br />

den erfolgreich eingelagerten Proben werden wiederum<br />

nur 3 Prozent zur Transplantation ausgegeben, so<br />

dass die überwiegende Zahl der eingelagerten Spenden<br />

für eine Anwendung am eigenen Kind zur Verfügung<br />

stünde, sofern sich einmal eine Indikation ergäbe.<br />

<strong>BKK</strong>: Sollten sich Eltern eher für eine Spende an eine<br />

private oder an eine öffentliche <strong>Bank</strong> entscheiden?<br />

Prof. Kögler: Auf jeden Fall für eine öffentliche Datenbank.<br />

Denn sie funktioniert wie eine Solidargemeinschaft,<br />

von der jeder profitieren kann. Mit einer Nabelschnurblutspende<br />

helfen Sie Leukämie-Patienten und<br />

anderen am blutbildenden System erkrankten Menschen,<br />

ein eigenes, widerstandsfähiges Immunsystem<br />

zu entwickeln. Ein lebensrettendes Geschenk an Patienten,<br />

die auf eine Transplantation angewiesen sind.<br />

Sie schenken Leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass das<br />

eigene Nabelschnurblut während der ersten 20 Jahre<br />

des Lebens verwendet wird, liegt bei 1:2.500 bis<br />

1:200.000.<br />

<strong>BKK</strong>: Wie erfolgt die Abnahme und was passiert anschließend<br />

mit dem Blut?<br />

Prof. Kögler: Es ist für die Eltern wichtig zu wissen, dass<br />

die Abnahme von Nabelschnurblut die Geburt und das<br />

Wohlbefinden des Kindes in keiner Weise nachteilig<br />

beeinflusst. Nach der Entbindung wird die Nabelschnur<br />

vom Kind getrennt, das Kind wird von der Hebamme<br />

oder vom Kinderarzt übernommen und versorgt. Zu<br />

diesem Zeitpunkt, also nach Abschluss des eigentlichen<br />

Geburtsvorgangs, wird durch geschultes Fachpersonal<br />

die Nabelschnurvene punktiert und das Plazentarestblut<br />

fließt in einen Sammelbeutel. Der Vorgang ist völlig<br />

schmerzlos und es besteht kein Risiko für Sie oder<br />

Ihr Kind. Wir benötigen auch kein weiteres Blut von<br />

Ihrem Kind. Nach der Entnahme des Nabelschnurblutes<br />

folgt der Transport mit speziellen Kurierdiensten in<br />

die Nabelschnurblutbank. Eine Zeitspanne von<br />

48 Stunden von der Entnahme bis zur Verarbeitung<br />

<strong>gesundheitplus</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!