gesundheitplus - BKK Deutsche Bank
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<strong>BKK</strong> aktuell<br />
des Patienten zu erneuern, so dass er wieder ein eigenes,<br />
widerstandsfähiges Immunsystem entwickeln<br />
kann.<br />
<strong>BKK</strong>: Wann kann die Spende eingesetzt werden und wo<br />
sind die Grenzen?<br />
Prof. Kögler: Nabelschnurblut steht für den klinischen<br />
Einsatz weltweit sehr schnell zur Verfügung. Abstoßungsreaktionen<br />
sind bei Nabelschnurblut gegenüber<br />
Stammzellen aus Knochenmark deutlich seltener. Aufgrund<br />
von speziellen Eigenschaften können, im<br />
Gegensatz zu Stammzellen von Erwachsenen, ein oder<br />
zwei Differenzen toleriert und erfolgreich transplantiert<br />
werden. Nachteilig ist die gegenüber Stammzellen<br />
aus Knochenmark bzw. peripherem Venenblut meist<br />
geringere Gesamtmenge an Stammzellen. Es können<br />
bei einem Nicht-Anwachsen der Zellen oder einer Abstoßung<br />
nicht erneut Stammzellen bzw. für weitere<br />
Therapien nicht die Zellen des gleichen Spenders genutzt<br />
werden.<br />
<strong>BKK</strong>: Was unterscheidet eine öffentliche und eine private<br />
<strong>Bank</strong>?<br />
Prof. Kögler: In privaten <strong>Bank</strong>en bezahlen die Eltern für<br />
einen begrenzten Zeitraum die Einlagerung des Nabelschnurblutes<br />
als mögliche Eigenvorsorge. Dafür garantieren<br />
die Anbieter die Einlagerung ohne Herausgabe<br />
an Dritte. Bei der für die Spender kostenfreien Abgabe<br />
des Nabelschnurblutes an eine öffentliche <strong>Bank</strong> haben<br />
die Eltern bzw. hat der Spender keinen Anspruch auf<br />
das eigene Präparat. Allerdings steht allen potentiellen<br />
Patienten, die von einer Transplantation von Nabelschnurblut<br />
profitieren könnten, das gesamte Repertoire<br />
der deutschen allogenen <strong>Bank</strong>en sowie der international<br />
angeschlossenen allogenen <strong>Bank</strong>en zur Verfügung.<br />
Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass nur knapp<br />
ein Drittel der für die Spende abgenommenen Präparate<br />
überhaupt die Qualitätsanforderungen für eine<br />
eventuelle therapeutische Anwendung erfüllt. Unter<br />
<strong>BKK</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Bank</strong> AG<br />
den erfolgreich eingelagerten Proben werden wiederum<br />
nur 3 Prozent zur Transplantation ausgegeben, so<br />
dass die überwiegende Zahl der eingelagerten Spenden<br />
für eine Anwendung am eigenen Kind zur Verfügung<br />
stünde, sofern sich einmal eine Indikation ergäbe.<br />
<strong>BKK</strong>: Sollten sich Eltern eher für eine Spende an eine<br />
private oder an eine öffentliche <strong>Bank</strong> entscheiden?<br />
Prof. Kögler: Auf jeden Fall für eine öffentliche Datenbank.<br />
Denn sie funktioniert wie eine Solidargemeinschaft,<br />
von der jeder profitieren kann. Mit einer Nabelschnurblutspende<br />
helfen Sie Leukämie-Patienten und<br />
anderen am blutbildenden System erkrankten Menschen,<br />
ein eigenes, widerstandsfähiges Immunsystem<br />
zu entwickeln. Ein lebensrettendes Geschenk an Patienten,<br />
die auf eine Transplantation angewiesen sind.<br />
Sie schenken Leben. Die Wahrscheinlichkeit, dass das<br />
eigene Nabelschnurblut während der ersten 20 Jahre<br />
des Lebens verwendet wird, liegt bei 1:2.500 bis<br />
1:200.000.<br />
<strong>BKK</strong>: Wie erfolgt die Abnahme und was passiert anschließend<br />
mit dem Blut?<br />
Prof. Kögler: Es ist für die Eltern wichtig zu wissen, dass<br />
die Abnahme von Nabelschnurblut die Geburt und das<br />
Wohlbefinden des Kindes in keiner Weise nachteilig<br />
beeinflusst. Nach der Entbindung wird die Nabelschnur<br />
vom Kind getrennt, das Kind wird von der Hebamme<br />
oder vom Kinderarzt übernommen und versorgt. Zu<br />
diesem Zeitpunkt, also nach Abschluss des eigentlichen<br />
Geburtsvorgangs, wird durch geschultes Fachpersonal<br />
die Nabelschnurvene punktiert und das Plazentarestblut<br />
fließt in einen Sammelbeutel. Der Vorgang ist völlig<br />
schmerzlos und es besteht kein Risiko für Sie oder<br />
Ihr Kind. Wir benötigen auch kein weiteres Blut von<br />
Ihrem Kind. Nach der Entnahme des Nabelschnurblutes<br />
folgt der Transport mit speziellen Kurierdiensten in<br />
die Nabelschnurblutbank. Eine Zeitspanne von<br />
48 Stunden von der Entnahme bis zur Verarbeitung<br />
<strong>gesundheitplus</strong>