BERLIN - Veranstaltungskalender für Körper Geist und Seele
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16<br />
Dimensionen der<br />
Wahrnehmung<br />
Von Dr. Katja Held<br />
„Es ist absolut möglich, dass jenseits der Wahrnehmung<br />
unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind“, so<br />
spekulierte einst Albert Einsteins.<br />
Für viele Menschen ist es jedoch kaum vorstellbar,<br />
dass es neben den ihnen bekannten Dimensionen noch<br />
weitere <strong>für</strong> uns nicht wahrnehmbare Dimensionen<br />
existieren könnten, welche so real sind wie die Objekte,<br />
die sie umgeben. So gilt es einerseits als eine gesicherte<br />
wissenschaftliche Erkenntnis, dass die menschliche<br />
Selbst- <strong>und</strong> Umweltwahrnehmung zu großen Teilen<br />
selbsttrügerisch ist <strong>und</strong> uns nur das Ergebnis unserer<br />
unterbewussten konditionierenden Programme widerspiegelt.<br />
Wir sehen quasi, was wir sehen wollen auf<br />
der Basis dessen, was wir einst erlebt <strong>und</strong> in unserem<br />
Gehirn abgespeichert haben. Anderseits ist es auch eine<br />
Tatsache, dass viele Menschen, auch Wissenschaftler,<br />
Grenzerfahrungen der Wahrnehmung erleben, die<br />
maßgeblich ihr Leben veränderten wie z.B. bei den<br />
sogenannten Nah-Tod-Erfahrungen, im Vorrausahnen<br />
von Wirklichkeiten oder in der subjektiven Kommunikation<br />
mit anderen Welten oder „Wesen“.<br />
Ich selbst sehe mich als Neurowissenschafterin<br />
<strong>und</strong> Psychiaterin einerseits <strong>und</strong> anderseits als<br />
jemand, der mit einer erweiterten Wahrnehmung<br />
schon geboren wurde <strong>und</strong> einige Blicke hinter<br />
den Vorhang unserer alltäglichen Realität werfen<br />
durfte - als ein Wanderer zwischen den Welten.<br />
Die schönste Beschreibung dieser anderen Dimensionen,<br />
die ich <strong>für</strong> mich finden konnte <strong>und</strong> die meine eigene<br />
Erfahrung am meisten widerspiegelt, kommt von<br />
dem buddhistischen, europäischen Meister Han Shan,<br />
der einst als Geschäftmann in Thailand anfing zu meditieren.<br />
Nachdem er damals St<strong>und</strong>en meditiert hatte,<br />
kam er in Kontakt mit sogenannten anderen Existenzen.<br />
Er konnte plötzlich „mit unsichtbaren Wesenheiten<br />
unterschiedlicher Dimensionen <strong>und</strong> Reinheitsgraden<br />
kommunizieren“ <strong>und</strong> spürte, „dass da tatsächlich etwas<br />
existierte, das wir im normalen Alltag nur sehr schwer<br />
wahrnehmen können“. So beschreibt er im Buch „Die<br />
wahren Visionäre unserer Zeit“: „Es gibt Leben in anderen<br />
Energiebereichen. Die einen sagen Engel dazu, ich<br />
nenne es energetische Existenzen“. Seine Zweifel verschwinden,<br />
er hält sich mit dieser Erfahrung nicht auf<br />
<strong>und</strong> setzt seine Meditationsbemühungen unbeirrt fort,<br />
um als Ziel immer mehr inneren Frieden zu erlangen.<br />
Doch was machen die Menschen, wenn sie sich zu<br />
Wahrsagern, Hellsehern, Auralesern etc. begeben oder<br />
selbst in realem oder konstruiertem Kontakt mit solchen<br />
Wesenheiten kommen? Sie verheddern sich, sie begeben<br />
sich in Abhängigkeit zu einer belehrenden Autorität, ohne<br />
in der Lage zu sein, den Reinheitsgrad der Informationen<br />
selbst wahrzunehmen, den Wahrheitsgehalt selbst<br />
prüfen zu können oder wie man auch sagte „ohne die<br />
<strong>Geist</strong>er unterscheiden zu können“. Sie sind meist nicht<br />
in der Lage, sich der Anziehung solcher Phänomene<br />
zu entziehen, sich selbstkritisch zu hinterfragen. Sie<br />
vertrauen quasi den Phänomenen den Lauf ihres Lebens<br />
an. Froh, nicht selbst die Verantwortung zu tragen, geben<br />
sie leider unreflektiert jegliche eigene Autorität ab. Sie<br />
sehen diese Phänomen nicht als eine Erfahrung auf dem<br />
Selbstentwicklungsweg, sondern definieren sie als Ziel.<br />
Zu allen Zeiten wiesen die traditionellen spirituellen<br />
Weisheitssysteme auf diese Gefahr hin.<br />
Selbst der 1925 damals schon bekannte, geistliche<br />
Lehrer Jiddu Krishnamurti musste die schmerzhafte<br />
Erfahrung machen, dass sein geliebter Bruder an<br />
einer schwere Krankheit verstarb, obwohl die ihn<br />
begleitenden „Energiewesen“ ihm versicherten, dass<br />
sein Bruder überleben würde. Dass sie nicht Recht<br />
behielten, hat sein Vertrauen maßgeblich erschüttert<br />
<strong>und</strong> seinen weiteren Lebensweg in dem Sinne geprägt,<br />
dass er von da an jeglicher äußerer Autorität, als Weg<br />
zur Wahrheit, entsagte.<br />
Ich habe eine Vielzahl von Menschen erlebt, die sich<br />
auf diesem Weg partiell verloren haben <strong>und</strong> die bis heute<br />
KGSBerlin 11/2012<br />
Foto: © Fons Laure - Fotolia.com