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BERLIN - Veranstaltungskalender für Körper Geist und Seele

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Als ich – ohne jede Vorahnung! – nach einer St<strong>und</strong>e<br />

heimkam, lag meine Mutter seltsam da <strong>und</strong> konnte nur<br />

brabbeln. Am Nachmittag besserte es sich, am Abend<br />

wurde es schlimm. Alles lief schief. Niemand erkannte<br />

den Schlaganfall. Die Ärztin nicht, die Homöopathin<br />

nicht, der Pfleger nicht <strong>und</strong> mir war „Schlaganfall“ sowieso<br />

kein Begriff, darauf hatte mich niemand vorbereitet.<br />

Erst am nächsten Morgen kam sie in die Klinik.<br />

Zwei Tage später der nächste Schlaganfall, sie war nun<br />

rechtsseitig gelähmt <strong>und</strong> konnte kaum sprechen. Das war<br />

es, die Persönlichkeitsveränderung! Ich war fassungslos,<br />

dass ich das total vergessen hatte.<br />

Meine Mutter konnte keine Wäsche mehr falten,<br />

kein Gemüse schälen, sie fühlte sich nutzlos. Schmusen<br />

ging bestens, Zeitung lesen wurde zum „leeren“ Ritual.<br />

Ohne Bewegung verkümmert das Gehirn, sagte schon<br />

Aristoteles. Sie hatte es schwer, aber erholte sich immer<br />

wieder. Viele halfen zusammen, Tochter, Pfleger <strong>und</strong><br />

Spaziergänger, allen voran ein Homöopath <strong>und</strong> eine<br />

Heilerin. Deren Arbeit <strong>und</strong> Ammas erste Umarmung<br />

gehören zu den erstaunlichsten Erfahrungen dieser Zeit.<br />

Aber das ist eine andere Geschichte.<br />

Ich haderte mit dem Engel. Warum hat er nicht einfach<br />

Schlaganfall gesagt, wenn er sich schon so deutlich artikulierte?<br />

Endlich verstand ich die Formulierung: Da wird<br />

eine Persönlichkeitsveränderung vorgenommen. Meine<br />

Mutter musste diese Erfahrung machen, über deren Sinn<br />

es keinen Sinn macht zu spekulieren. Wobei mir Djwahl<br />

Kuhl einfällt, der in der „Weißen Magie“ sagt, manche<br />

Menschen wählen eine Behinderung, wenn sie lernen<br />

müssen, Liebe anzunehmen. Geben fiel Mama leichter,<br />

wie vielen, die früh die Mutter verloren. In unseren neun<br />

Jahren hat sie gelernt, Liebe anzunehmen <strong>und</strong> darauf zu<br />

vertrauen, dass sie ihr zustand. Ich hoffe, es war genug<br />

- wobei man ja nie genug davon bekommen kann.<br />

Als meine Mutter im Sterben lag, waren ihre Augen<br />

weit weg. Ob sie auch den Engel wiedersah? Ich konnte<br />

nur in Gedanken mit ihr reden, das tat weh, weil keine<br />

Antwort kam. Aber ich war sicher, dass sie mich hörte<br />

<strong>und</strong> bin getröstet, weil wir unser letztes Gespräch ja<br />

gehabt haben, damals vor vier Jahren.<br />

Dem Engel sei Dank!<br />

Die Autorin Renate Anraths ist<br />

Tarotberaterin <strong>und</strong> Astrologin in<br />

München - esoterische <strong>und</strong> klassische<br />

Astrologie, Spezialistin <strong>für</strong><br />

St<strong>und</strong>enhoroskope - <strong>und</strong> vertreibt<br />

„ Der tägliche Astrale Resonanzkalender“<br />

von Aki Ahrens.<br />

Büchertipps<br />

Renate Anraths: Tarot – dem Leben<br />

in die Karten schauen, (Simon+ Leutner),<br />

Tarot à la Carte, (Königsfurth),<br />

Wasserkristall-Orakel (KoHa)<br />

© Mumpitz - Fotolia.com<br />

Um Hilfe bitten<br />

Im Sterben geben wir alles Materielle auf, unseren<br />

Besitz, Haus, Hof <strong>und</strong> Geld, aber dabei bleibt es<br />

nicht, es wird schlimmer. Wir verlieren unsere Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> am Ende sogar unseren <strong>Körper</strong>. Das ist<br />

am schwersten zu ertragen. Und dabei benötigen wir<br />

Unterstützung: von Menschen, die uns medizinisch<br />

betreuen, von Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en sowie seelischen<br />

Beistand. Letzteren können wir annehmen,<br />

wenn wir tief in unseren Herzen darum bitten, wenn<br />

wir Gott, die geistige Welt, den Buddha, unsere Ahnen<br />

usw. um Hilfe rufen. Der Hilferuf kann ankommen,<br />

wenn wir ihm eine Richtung geben, ihn an die richtige<br />

Adresse schicken. Das bündelt eine Energie, <strong>und</strong> dazu<br />

dient die Verankerung einer spirituellen Kraftquelle<br />

in unseren Herzen. Bereits jetzt damit zu beginnen<br />

ist sinnvoll, denn die Kraftquelle hilft uns im Leben<br />

wie im Sterben.<br />

Bei der Bitte um die Erfüllung eines Bedürfnisses<br />

öffnen wir unser Herz, geben einem anderen<br />

Menschen die Möglichkeit, liebevoll zu helfen, <strong>und</strong><br />

zugleich können wir in uns das Geschenk der Dankbarkeit<br />

erfahren. Vielleicht sind wir deshalb soziale<br />

Wesen. Kein Mensch ist da<strong>für</strong> geschaffen, alles alleine<br />

zu tun. Wenn ich die Hilfe eines Menschen, um<br />

die ich bitte, annehmen kann, dankbar bin <strong>und</strong> mich<br />

darüber freue, kann ich auch mein Herz <strong>für</strong> die Hilfe<br />

Gottes oder des Buddha öffnen. Bitten <strong>und</strong> Danken<br />

machen demütig, öffnen uns <strong>für</strong> Hingabe. Es ist dann<br />

kein großer Schritt mehr zu sagen: »Ich lege mich in<br />

Gottes oder Buddhas Hand. Dein Wille geschehe.«<br />

Hingabe ist ein gutes Gegenmittel <strong>für</strong> Hilflosigkeit.<br />

Sie führt uns in die Natur unseres <strong>Geist</strong>es.<br />

Aus: Lisa Fre<strong>und</strong>, Geborgen im Grenzenlosen, mit fre<strong>und</strong>licher<br />

Erlaubnis des Verlags<br />

Buchtipp<br />

Lisa Fre<strong>und</strong>, Geborgen im Grenzenlosen, Neue Wege im<br />

Umgang mit dem Sterben, 330 S., Broschur, incl. CD mit<br />

geführten Meditationen, O.W. Barth Verlag, ISBN 978-3-<br />

426-29212-9, München 2012<br />

KGSBerlin 11/2012 19

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