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Laos im 20. Jahrhundert

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dieser Zeit der Verfall des Khmerreiches bereits begonnen hatte. Im Norden dominierte Nan­<br />

chao bis zu seiner Eroberung durch die Mongolen (1253). Die ältesten Gemeinwesen auf dem<br />

Boden Thailands waren mit der Zivilisation von Dvaravati verbunden. Das Zentrum dieses<br />

Mon-Reiches war Lopburi (das alte Lavo).<br />

In der zweiten Hälfte des 13. <strong>Jahrhundert</strong> entstanden in Nordthailand die ersten unabhängigen<br />

Thaireiche, die vor allem mit den Namen ihrer bedeutenden Herrscherpersönlichkeiten König<br />

Mangrai (1259-1317) und Ramkhamhaeng (1279-1298) verbunden waren. Mangrai (auch<br />

Mengrai) eroberte das Mon-Zentrum Haripunjaya (Lamphun) und ließ sich 1281 zum Herr­<br />

scher von Lan Na (auch Lannatai) später auch Chiang Mai genannt (nach Sitz neuen Haupt­<br />

stadt) krönen. Ein weiteres bedeutendes Zentrum entstand mit Sukhothai. Die Thaiherrscher<br />

versuchten das äußere Machtvakuum gemeinsam abzusichern. 1287 schlossen Mangrai,<br />

Ramkhamhaeng und Ngam Müang (Herrscher von Payao) einen Freundschaftsvertrag. Auch<br />

wenn in einer berühmten Inschrift aus dem Jahre 1292, deren Identität und Ursprung nicht<br />

abschließend geklärt ist, Ramkhamhaeng den "gerechten" und "unparteiischen" Charakter sei­<br />

ner Herrschaft hervorhob, war die soziale Differenzierung innerhalb der laotischen bzw. sia­<br />

mesischen Gesellschaft schon weit fortgeschritten. Es wurde zwischen Herrscher, Aristokra­<br />

tie, Freien und Sklaven (oder besser Abhängigen bzw. Schuldabhängigen) unterschieden. Der<br />

Niedergang der nördlichen Thai-Reichen verschob das Kräfteverhältnis zwischen den Für­<br />

stentümern zugunsten von Ayutthaya und Lane Xang. Die historische Bedeutung der Suk­<br />

hothaiperiode, dem ersten frühfeudalen Staat (1220-1350) besteht darin, daß die Grundlagen<br />

der siamesischen Monarchie, Gesellschaftsordnung, Religion und Kultur entstanden. Der The­<br />

ravada-Buddhismus wurde in diesem Zeitraum zu einer Staat, Gesellschaft und Kultur prä­<br />

genden Religion und Lebensphilosophie. Vieles wurde von den Mon und Khmer über­<br />

nommen, ohne allerdings die eigene Identität zu verlieren.<br />

Uthong gründete unter dem Namen Ramatibodi (1351-1369) 1351 Ayutthaya. Damit wurde<br />

der erste zentralisierte Thaistaat gegründet. Neben Ayutthaya (Frühe Ayutthaya-Periode<br />

1351-1569) entstand in <strong>Laos</strong> das erste vereinigte und unabhängige Reich der Lao. 1353 grün­<br />

dete Fa Ngum (1353-1374) durch Unterwerfung der verschiedenen Fürstentümer das König­<br />

reich <strong>Laos</strong> (Lane Xang). Fa Ngum, der nicht nur Teile des heutigen <strong>Laos</strong> sondern auch Nord­<br />

und Nordostthailands in seinem Reich vereinte (Sukhothai war <strong>im</strong> Niedergang begriffen) be­<br />

garm 1349 mit seinem Feldzug, er entwickelte großes militärisches Geschick und eroberte in<br />

kurzer zeit Süd- und Mittellaos. Er wurde so auch mit dem damaligen vietnamesischen Herr­<br />

scher konfrontiert, der 1351 eine Delegation ins Lager von Fa Ngum entsandte, um die Grenz­<br />

ziehung zwischen beiden Reichen zu vereinbaren und somit einer kriegerischen Auseinander­<br />

setzung zu entgehen. Beider Seiten einigten sich auf die Grenze entlang der Wasserscheide<br />

der anamitischen Kordillere. Dieses Grundprinzip dient noch heute als Grundlage der Grenz­<br />

festlegung zwischen <strong>Laos</strong> und Vietnam. Darüber hinaus einigten sich beide Seiten, daß alle<br />

Bewohner die in Pfahlhütten lebten als Untertanen Fa Ngum anerkannt wurden.

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