Laos im 20. Jahrhundert
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Abbildung 3: Prinz Phetsarath 130<br />
32<br />
Abbildung 4: Vizekönig Phetsarath<br />
Die Wurzeln des nationalen Erwachens gehen nach Auffassung von Laohoua Cheutching auf<br />
König Anouvong zurück und wären deshalb nicht erst nach dem Zweiten Weltkrieg anzuset<br />
zen. 131 Anouvongs Streben nach Unabhängigkeit von den Siamesen sprengte jedoch <strong>im</strong> Ge<br />
gensatz zu Phetsarath den Rahmen der traditionellen aristokratischen Kräfte nicht. Unbestrit<br />
ten ist deshalb nach meiner Auffassung, daß Phetsarath die ersten nationalistischen Tenden<br />
zen am konsequentesten verkörperte. Sisouk Na Champasak glaubte bei ihm republikanische<br />
130 Prinz Phetsarath (19. Januar 1889 - 14. Oktober 1959) war der Sohn des Vizekönigs Maha Oupahat Bouukhong<br />
(1857-1920) und Cousin des Königs. Nach seiner Ausbildung in Frankreich (Abschluß in Recht und<br />
Verwaltung an der Ecole coloniale in Paris) wurde er 1913 Sekretär des französischen Resident Superieur<br />
Claude Garnier und 1931 Inspektor für Politische Angelegenheiten mit allen Ehren eines Befehlshabers der<br />
Ehrenlegion. 1941 avancierte er zum Vizekönig. Nach der Rückkehr der Franzosen und dem daraus resnltierenden<br />
Exil der Regierung des Pathet Lao blieb er auch nach 1949 freiwillig <strong>im</strong> Exil in Thailaud. Er kehrte<br />
erst nach längeren Verhaudlungen <strong>im</strong> April 1957 nach <strong>Laos</strong> zurück. Die bekanntesten seiner Brüder: Prinz<br />
Souvannarath (1893-1960), Prinz Kindavong (1900-1951) und Prinz Souvanna Phouma (1901-1984) so\\-ie<br />
sein Halbbruder Prinz Souphanouvong (1909-1995). Vgl. dazu: Maha Sila Viravong, Vizekönig Phetsarath,<br />
Vientiane 1996 (in Laotisch) S. 12 ff. nnd Komitee für Gesellschaftswissenschaften der VDR <strong>Laos</strong> (Hrsg.),<br />
Prinz Souphanouvong Führer der Revolution, Vientiane 1989 (in Laotisch), S. 34 f. sowie Wyatt, David K.<br />
(Hrsg.), Iron man of<strong>Laos</strong>. Prince Phetsarath Ratanavongsa by "3349", Cornell University, Department of<br />
Asiau Stndies, Southeast Asia Program, Data Paper. Number 110, New York 1978, S. 4 ff. In der Einleitung<br />
des von Murdoch übersetzten Werkes, schreibt er: "Most that has been written about the post-World War II<br />
political struggles of <strong>Laos</strong> has been produced by ontsiders in Western lauguages: the voices of the Lao participauts<br />
themselves have been almost silent in the literature and commentary available to uso Thns this book,<br />
a biographicalor autobiographical account of the life ofthe man who must be considered the father of Lao<br />
nationalism, Prince Phetsarath, fills a significant gap in our understanding of the affaires of <strong>Laos</strong> [rom the<br />
turn of the century to the late fifties." Die vorliegende Biographie wurde <strong>im</strong> Original in Thai publiziert. In<br />
der Übersetzung dieser Autobiographie sind einige Unklarheiten sowie deu Daten nnd Fakten bei Maha Sila<br />
Viravong widersprechende Angaben auffallend. Vgl. Maha Sila Viravong, Vizekönig Phetsarath, Vientiane<br />
1996 (in Laotisch). "3349" ist ein Pseudonym für Phetsarath. Der erste Teil seiner Autobiographie wurde in<br />
der ersten uud der zweite Teil in der dritten Person geschrieben.<br />
131 Vgl. Gespräch und Diskussiou des Autors lnit Laohoua Cheutching am 1. 10. 1998 iu Berlin. Laohoua Cheutching<br />
promoviert zur Zeit am Seminar für Südostasien-Studien der Humboldt-Universität zu Berlin.