Ersti-Info - GWDG
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Seite 32 Chipkarte g rotation<br />
Die „Studikarte“<br />
Uniweite Einführung der Chipkarte verzögert sich<br />
Noch im letzten Semester galt die Einführung<br />
der so genannten Studikarte, einer Chipkarte<br />
für Studierende, als in naher Zukunft bevorstehend.<br />
Inzwischen ist es darum leise geworden.<br />
Was ist passiert?<br />
Zum Anfang des Sommersemesters 2002<br />
wurde im Klinikum das Pilotprojekt Chipkarte<br />
gestartet. Innerhalb von nur kurzer Zeit war ein<br />
großer Teil der Karten an die Studierenden ausgegeben<br />
worden. Nur Lieferprobleme des Herstellers<br />
sorgten für eine kleine Unterbrechung.<br />
Die Studierenden können seitdem mit der neuen<br />
Karte z.B. in der Mensa im Klinikum ihr<br />
Essen bezahlen.<br />
Die ursprünglichen Planungen sahen vor,<br />
dass die nächste Stufe, die Einführung an der<br />
ganzen Uni, ab diesem Semester starten solle.<br />
Inzwischen ist man aber, wohl angesichts der<br />
Kosten und des Verwaltungsaufwands (Ausstellen<br />
der Karten, Ausgabe, Pflege der Daten usw.),<br />
um einiges zurück gerudert. So soll nun der<br />
nächste Schritt mit der Eröffnung der neuen<br />
Physik am Nordbereich im nächsten Semester<br />
(Sommersemester 2003) gemacht werden. Weitere<br />
Schritte werden dann wohl an den Ausbau<br />
des Nordbereichs gekoppelt werden. Wann und<br />
ob überhaupt in absehbarer Zeit die Karte nun<br />
an der gesamten Uni eingeführt wird, ist nicht<br />
absehbar. Als einzig sicher gilt, dass die Einführung<br />
sich nicht lohnt, bis das Studentenwerk sich<br />
bereit erklärt eine Möglichkeit zu schaffen, um<br />
mit dieser Karte in den Mensen zu zahlen.<br />
g Erfahrung aus Pilotprojekt<br />
in der Medizin<br />
Falls die Einführung tatsächlich an den Kosten<br />
scheitern sollte, so ist dies wohl ein klares<br />
Zeichen, dass ein Hauptargument der Befürworter,<br />
nämlich die damit verbundene Kostensenkung,<br />
falsch ist. So kostet z.B. ein Kartenleser<br />
für das System im Klinikums nach Aussagen ei-<br />
nes Mitarbeiters des Medizinischen Rechenzentrums<br />
ca. 300 EUR. Und zusätzlich zu der benötigten<br />
Technik müssen auch noch Arbeitskräfte<br />
eingestellt werden, die sich z.B. um die Technik<br />
und die Ausgabe kümmern. Unabhängige<br />
Studien zu den angeblich zu erwartenden Einsparungen<br />
gibt es nicht, nur solche die von den<br />
Kartenherstellern in Auftrag gegeben wurden.<br />
g Zu Risiken und Nebenwirkungen...<br />
Während die Kosten eines solchen Systems<br />
sich nicht unbedingt direkt auf die Studierenden<br />
auswirken, tun dies andere Aspekte sehr<br />
wohl. So ist die Frage des Datenschutzes bei<br />
zentral verwalteten Computersystemen, wie sie<br />
für Systeme dieser Art erforderlich sind, meist<br />
schwer zu beantworten. Des weiteren besteht die<br />
Möglichkeit, dass - nachdem das System mit<br />
vorteilhaften Funktionen, wie Bezahlen in der<br />
Mensa oder am Kopierer, Bücher ausleihen in<br />
den verschieden Bibliotheken und Rückmeldung<br />
am Ende des Semesters, eingeführt wurde -<br />
neue, aus Sicht der Studierenden nicht unbedingt<br />
vorteilhafte Funktionen, wie Zugangskontrolle<br />
(wie es für die neue Physik geplant ist)<br />
oder gar Zeiterfassung zusätzlich integriert werden.<br />
Auch wenn die Zukunft der uniweiten Studikarte<br />
eher ungewiss ist, sollte man sich weiter<br />
mit dem Thema auseinandersetzen, da dieses<br />
Thema auch jetzt schon einen Teil der Studierenden<br />
betrifft, und der Ausgang des Pilotprojektes<br />
Folgen für die gesamte Universität haben<br />
wird.<br />
Wer mehr über solche Chipkartensysteme, ihr<br />
Verhältnis zum Datenschutz etc. erfahren will,<br />
kann hier den Beipackzettel lesen:<br />
http://www-user.uni-bremen.de/~asta/themen/<br />
chip/reader