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und st.Gallen die - Saiten

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o<strong>st</strong>schweizer kulturmagazin<br />

November 2012 N°217<br />

ausserdem:<br />

Quartier­Tod<br />

Sammlungs­Ang<strong>st</strong><br />

Achtziger­Wut


editorial<br />

impressum<br />

saiten – o<strong>st</strong>schweizer kulturmagazin<br />

217. Ausgabe, November 2012, 18. Jahrgang,<br />

erscheint monatlich<br />

herausgeber: verein <strong>Saiten</strong>, verlag,<br />

Schmiedgasse 15, Po<strong>st</strong>fach 556, 9004 St.gallen,<br />

Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77,<br />

redaktion: Andrea Kessler, Peter Surber,<br />

redaktion@saiten.ch<br />

Verlag/anzeigen: Peter olibet, verlag@saiten.ch<br />

sekretariat: gabriela baumann, sekretariat@saiten.ch<br />

kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch<br />

ge<strong>st</strong>altung: carol Pfenninger, michael Schoch,<br />

grafik@saiten.ch<br />

Vereinsvor<strong>st</strong>and: Susan boos, lorenz bühler,<br />

heidi Eisenhut, chri<strong>st</strong>ine Enz, hanspeter Spörri<br />

(Präsident), Rubel vetsch<br />

Wenn Sie, liebe_r leser_in, auf den folgenden Seiten <strong>die</strong>ser Schreibweise<br />

begegnen, sind zum einen in jedem Fall Sie gemeint – ob Sie sich als<br />

weiblich, männlich oder beides oder keins von beidem ver<strong>st</strong>ehen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zum<br />

andern heissen wir Sie damit auch typografisch willkommen in Queerland.<br />

<strong>die</strong>se «<strong>Saiten</strong>»­Ausgabe unternimmt eine Expedition ins schillernde<br />

geschlechterleben <strong>die</strong>s­ oder jenseits der heterosexuellen (vermeintlichen)<br />

Norm. ge<strong>st</strong>artet sind wir mit der Frage, ob homosexualität heute in der<br />

gesellschaftlichen Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändlichkeit angelangt sei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit am Ende<br />

einer langen geschichte der diskriminierungen. darauf deutet zuminde<strong>st</strong><br />

<strong>die</strong> zunehmende zahl von Führungsleuten in der Politik oder Wirtschaft<br />

hin, <strong>die</strong> sich als schwul oder lesbisch outen. unsere Expedition weitete sich<br />

dann aus in <strong>die</strong> diversen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> komplexen zwischen­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sowohl­Als­Auch­<br />

Regionen der Sexualität. unterwegs haben wir unter anderem gelernt, dass<br />

gemäss Stu<strong>die</strong>n neun von zehn menschen minde<strong>st</strong>ens zum Teil bisexuell<br />

sind. dass sich am Konzept von Transgender weitreichende politische, gesellschaftliche<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kün<strong>st</strong>lerische Aufbrüche fe<strong>st</strong>machen lassen. oder dass es<br />

mit der Normalisierung halt doch noch nicht so weit i<strong>st</strong> – noch immer<br />

herrschen Äng<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tabuisierungen.<br />

Klar wurde auch: unsere kleinräumige Region, wo sich jede_r kennt,<br />

i<strong>st</strong> nicht gerade ein Queer­Para<strong>die</strong>s. Aber was nicht i<strong>st</strong> ... – grafikerin Anna<br />

Frei jedenfalls hat sich für <strong>die</strong>ses heft zu einem sprudelnden imaginären<br />

Archiv der Trans*o<strong>st</strong>schweiz inspirieren lassen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> online ergänzen wir das<br />

heft mit einem musikalischen be<strong>st</strong>­of­Queer, ausgewählt von dJ Scarlett:<br />

www.saiten.ch.<br />

Weiter in <strong>die</strong>sem magaz_in: <strong>die</strong> unge<strong>st</strong>ümen 80er­Jahre des Punk, <strong>die</strong><br />

unsichere zukunft der Kun<strong>st</strong>sammlung John, <strong>die</strong> grosskotzeten baupläne<br />

«hinter den gleisen». <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Nachruf auf <strong>die</strong> hi<strong>st</strong>orikerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «<strong>Saiten</strong>»mitdenkerin<br />

Sabin Schreiber.<br />

Peter surber <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Andrea Kessler<br />

Vertrieb: 8 days a week, Rubel vetsch<br />

druck: Niedermann druck Ag, St.gallen<br />

anzeigentarife: siehe mediadaten 2010<br />

saiten be<strong>st</strong>ellen: Standardbeitrag Fr. 70.­,<br />

unter<strong>st</strong>ützungsbeitrag Fr. 100.­,<br />

gönnerbeitrag Fr. 280.­,<br />

Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch<br />

internet: www.saiten.ch<br />

fotografie, illu<strong>st</strong>ration: daniel Ammann,<br />

Florian bachmann, beni bischof, michael<br />

bodenmann, Stefan bösch, chri<strong>st</strong>iane dörig,<br />

Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Anna<br />

Frei, georg gatsas, mirjam graf, Jonathan Németh,<br />

lika Nüssli, Franziska messner­Ra<strong>st</strong>, Elias Raschle,<br />

Tobias Siebrecht, Theres Senn, barbara Signer,<br />

manuel Stahlberger, Felix Stickel, d­J Stieger,<br />

lukas unseld<br />

text: Eva bachmann, marcel bächtiger, Anjana<br />

bhagwati, Susan boos, Wolfgang bortlik, matthias<br />

brenner, Rolf bossart, Kurt bracharz, Sabina<br />

brunnschweiler, melina cajochen, Wendelin brühwiler,<br />

Sina bühler, Richard butz, bettina dyttrich,<br />

heidi Eisenhut, marcel Elsener, chri<strong>st</strong>ian Erne,<br />

Andreas Fagetti, hans Fässler, Tin Fischer, Anna Frei,<br />

mathias Frei, Silvio Frigg, carol For<strong>st</strong>er, chri<strong>st</strong>ina<br />

genova, Andrea ger<strong>st</strong>er, Flori gugger, giuseppe<br />

gracia, Nathalie grand, Eva gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>l, michael guggenheimer,<br />

Etrit hasler, Frank heer, damian hohl,<br />

René hornung, Ralph hug, Kathrin haselbach, lea<br />

hürlimann, marco Kamber, daniel Kehl, Florian<br />

Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred<br />

Kurer, Noëmi landolt, manuel lehmann, david<br />

loher, Sandra meier, melissa müller, Peter müller,<br />

Fabienne Naegeli, Andreas Niedermann, Jürg<br />

odermatt, charles Pfahlbauer jr., claire Plassard,<br />

milo Rau, Philippe Reichen, holger Reile, Shqipton<br />

Rexhaj, Adrian Riklin, mark Riklin, Roman Riklin,<br />

harry Rosenbaum, Anna Rosenwasser, Andri Ro<strong>st</strong>etter,<br />

Andreas Roth, daniel Ryser, Kri<strong>st</strong>in Schmidt,<br />

verena Schoch, Anja Schulthess, René Sieber,<br />

monika Slamanig, barnaby Skinner, yves Solenthaler,<br />

hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Johannes Stieger,<br />

Susi Stühlinger, Kaspar Surber, Florian vetsch,<br />

daniela vetsch böhi, Roger Walch, michael Walther,<br />

Anne Käthi Wehrli, bettina Wollinsky, Rafael zeier<br />

korrektur: Noëmi landolt, E<strong>st</strong>her hungerbühler<br />

©2012: verein <strong>Saiten</strong>, St.gallen. Alle Rechte<br />

vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

genehmigung. <strong>die</strong> urheberrechte der beiträge<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Anzeigenentwürfe bleiben beim verlag. Keine<br />

gewähr für unverlangt eingesandte manuskripte,


SAITEN 11.12<br />

6 hinter den gleisen. von rené Hornung<br />

6 <strong>st</strong>adtratswahlen. von Peter surber<br />

7 redeplatz. Mit Debora Buess<br />

9 mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Claire Plassard<br />

titel<br />

10 <strong>die</strong>se konfusion i<strong>st</strong> ihr ganz recht.<br />

Schwule Frauen – geht das?<br />

von Bettina Dyttrich<br />

13 das trans*abc. ein glossar.<br />

von noemi Heim<br />

14 «narrenfreiheit gabs nicht.»<br />

urs Tremp, Pionier der<br />

Schwulenszene, macht jetzt in<br />

Appenzell weiter.<br />

von Harry rosenbaum<br />

15 Vom glamour zur normalität.<br />

Ein<strong>st</strong> fichiert, heute hofiert:<br />

homosexuelle in der o<strong>st</strong>schweiz,<br />

ein Rück­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausblick.<br />

von rené Hornung<br />

17 kreuz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> queer durch den kiez.<br />

Ein Nachttrip durch berlin<br />

mit Filmemacher markus gisler.<br />

von Claire Plassard<br />

19 kurz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> pink.<br />

links <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Infos.<br />

21 alles ganz easy?<br />

zu sich kommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> coming­out:<br />

Junge homo­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuelle erzählen.<br />

von Timo Posselt<br />

24 <strong>die</strong> revolution <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre töchter.<br />

lesbisch sein ein<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jetzt:<br />

vier Frauen aus zwei generationen<br />

im Porträt.<br />

von Corinne riedener<br />

27 mein name i<strong>st</strong>...<br />

Wenn aus Ray lia wird:<br />

Eine begegnung mit der Initiant_in<br />

des er<strong>st</strong>en Transgender­Treffs in<br />

der o<strong>st</strong>schweiz.<br />

von Andrea Kessler<br />

Illu<strong>st</strong>rationen: Anna Frei<br />

thema<br />

31 r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug. von Jürg Odermatt,<br />

Heidi eisenhut, Wendelin Brühwiler,<br />

Kurt Bracharz, Daniela Vetsch­Böhi<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mathias Frei<br />

34 wild im herzen. Nachruf auf<br />

Sabin Schreiber. von Wolfgang <strong>st</strong>eiger<br />

36 ins rechte licht gerückt.<br />

Alfred huggenberger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine<br />

biographen.<br />

von Harry rosenbaum<br />

37 borderliner am rechten rand.<br />

Anwalt valentin landmanns St.galler<br />

vergangenheit.<br />

von ralph Hug<br />

38 flaschenpo<strong>st</strong>. von roman elsener<br />

aus new York<br />

5<br />

kultur<br />

40 musik. lurker grands buch über<br />

<strong>die</strong> Achziger­Jahre des Punk.<br />

von Pius Frey<br />

43 literatur. Jolanda Spirigs<br />

«Schürzennäherinnen». von Peter Müller<br />

44 kun<strong>st</strong>. <strong>die</strong> zukunft der Art­brut­<br />

Sammlung John. von Meinrad Gschwend<br />

47 theater. <strong>die</strong> Kellerbühne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das<br />

Autorentheater. von Peter surber<br />

48 film. das Fe<strong>st</strong>ival «Pantalla latina»<br />

in St.gallen. von Geri Krebs<br />

49 Von der rolle. von Anja schulthess<br />

49 schaufen<strong>st</strong>er.<br />

50 literatour. mit richard Butz<br />

51 theaterland.<br />

51 forward.<br />

53 presswerk. von Damian Hohl<br />

kalender<br />

55 termine im november.<br />

77 charles pfahlbauer jr.<br />

79 nr 013. von Theres senn<br />

79 saitenlinie.<br />

inhalt


Ginge es nachden Architekten Burkhalter sumi, würde auchnochder nicht minder hübsche<br />

Bruder vom Leoparden (rechts im Bild) nach <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> ziehen. bild: burhalter Sumi<br />

hinter den gleisen<br />

St.galler Quartierspekulationen<br />

mit der Eröffnung der Parkgarage unter der Fachhochschule<br />

versuchen <strong>die</strong> Planer, <strong>die</strong> gegend<br />

hinter den gleisen zur gleichberechtigten Seite<br />

des bahnhofs aufzuwerten: «vorne» der öffentliche<br />

verkehr, «hinten» der Privatverkehr.<br />

ob <strong>die</strong>se Aufwertung je funktionieren wird, i<strong>st</strong><br />

angesichts der peinlichen Patzer mit der fehlenden<br />

behinderten­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> velozugänglichkeit der<br />

Perrons aus der unterführung eine berechtigte<br />

Frage. Warum er<strong>st</strong> der volkszorn nach der Einführung<br />

des neuen verkehrsregimes Tiefbauamt<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sbb zum Nachdenken gebracht hat, i<strong>st</strong> angesichts<br />

der langen vorlaufzeit für Planung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

bau der Fachhochschule unerklärlich.<br />

Wenn es im Kleinen, bei der zugänglichkeit,<br />

nicht funktioniert, klappt’s dann wenig<strong>st</strong>ens<br />

im grossen? Wohin <strong>st</strong>euert das Quartier hinter<br />

den gleisen? zwei symbolträchtige häuser machen<br />

<strong>die</strong>se diskussion nötig: <strong>die</strong> villa Wiesental<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Spanische Klubhaus. geht es nach den<br />

gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eigentümern, verschwinden nach der<br />

alten molkerei (dort ent<strong>st</strong>eht zur zeit ein gebäude<br />

für den Kv) auch <strong>die</strong>se beiden häuser.<br />

So unterschiedlich Swisscanto <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> genossenschaft<br />

Klubhaus als gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eigentümer auch<br />

sind: beide rufen nach mehr Ausnützung. Aber<br />

daran entzündet sich nun <strong>die</strong> gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>satzdiskussion:<br />

Wie viel verdichtung wollen wir? Wie viel<br />

Spekulationsgewinn lassen wir zu?<br />

verdichtungin Ehren, aberwenn emotional<br />

besetzte orte wie <strong>die</strong> seit Jahren dem zerfall<br />

überlassene villa Wiesental oder das weit herum<br />

beliebte re<strong>st</strong>aurant im Spanischen Klubhaus<br />

verschwinden, gehen heimat­gefühle verloren.<br />

<strong>die</strong> rede i<strong>st</strong> nicht von dusseligen Sentimentalitäten.<br />

Nutzer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bewohnerinnen eines «gros­<br />

sen mockens» bringen kein Engagement für<br />

ein Quartier mit. das birgt sozialpolitischen<br />

Spreng<strong>st</strong>off: Jedes Quartier, jede Stadt braucht<br />

zusammenhalt.<br />

das gilt es zu bedenken, wenn nun das lachen­Quartier<br />

grossmass<strong>st</strong>äblich umgepflügt wird<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn hinter dem bahnhof der Turm der<br />

Fachhochschule bei den Inve<strong>st</strong>oren den Appetit<br />

auf höhere Ausnützung anregt. Er bekomme<br />

laufend Angebote von Inve<strong>st</strong>oren, sagt reto Antenen,<br />

der Präsident der genossenschaft Spanisches<br />

Klubhaus. <strong>die</strong> wollen auf der Parzelle<br />

geld ver<strong>die</strong>nen: abbrechen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viel höher neu<br />

bauen. <strong>die</strong> Stadt hat zwar ein vorkaufsrecht für<br />

das Klubhaus, aber ein Interesse, hier mit öffentlichen<br />

geldern einen ort mit charme <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

geschichte zu erhalten, i<strong>st</strong> nicht auszumachen.<br />

Auch der <strong>st</strong>ädtische vertreter im genossenschaftsvor<strong>st</strong>and<br />

redet dem verkauf das Wort.<br />

Nur: ob <strong>die</strong> genossenschafter den verkaufsplänen<br />

ihres vor<strong>st</strong>andes dann zu<strong>st</strong>immen werden,<br />

<strong>st</strong>eht noch in den Sternen.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Klubhaus­genossenschafter – so i<strong>st</strong> anzunehmen<br />

– sind auch villa­Wiesental­Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e.<br />

dort i<strong>st</strong> der Appetit der Inve<strong>st</strong>oren noch um<br />

einiges grösser. <strong>die</strong> acht Projekte, das resultat<br />

aus dem Wettbewerb mit riesigen Flächenvorgaben,<br />

sind mit ihrer Wucht der beweis dafür.<br />

gewonnen hat <strong>die</strong> «Stadtkrone» von caruso<br />

St.John, oben im bild einer der unterlegenen<br />

Entwürfe. Nun muss darüber ge<strong>st</strong>ritten werden,<br />

ob das Neubauprojekt <strong>die</strong> Entlassung der villa<br />

Wiesental aus dem Schutzinventar rechtfertigen<br />

kann. Noch wichtiger aber i<strong>st</strong> <strong>die</strong> gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>satzfrage:<br />

Welche Stadtentwicklung wollen wir hinter<br />

den gleisen? René Hornung<br />

6<br />

<strong>st</strong>adtratswahlen<br />

Eine Frage der<br />

macht<br />

Am 25. November wählt St.gallen zwei neue<br />

mitglieder des Stadtrats. zur Wahl <strong>st</strong>ehen zwei<br />

Parteien, <strong>die</strong> cvP mit Patrizia Adam, <strong>die</strong> SP<br />

mit Sylvia huber <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruedi blumer, dazu der<br />

parteilose markus buschor <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der chancenlose<br />

chri<strong>st</strong>ian ho<strong>st</strong>ettler. Allerdings: <strong>die</strong> cvP<br />

hat schon einen Sitz, ein zweiter kommt ihr gemessen<br />

am Wähleranteil nicht zu, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Patrizia<br />

Adams bisherigen Auftritte waren ohne Profil.<br />

das haben selb<strong>st</strong> bürgerliche Wählerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Wähler gemerkt – Adams Stimmenzahl im er<strong>st</strong>en<br />

Wahlgang war ein debakel.<br />

bleiben drei für zwei Sitze. Auf <strong>die</strong>se hat <strong>die</strong><br />

SP beziehungsweise linksgrün proportional Anspruch,<br />

doch links i<strong>st</strong> auch Architekt buschor<br />

am ehe<strong>st</strong>en zu hause. Also weiter gefragt: Worum<br />

geht es bei <strong>die</strong>ser Wahl wirklich? Es geht<br />

um <strong>die</strong> macht zwischen Privaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Öffentlichkeit.<br />

Es geht um den ort, an dem sich<br />

<strong>die</strong> machtfrage am deutlich<strong>st</strong>en <strong>st</strong>ellt: <strong>die</strong> baudirektion.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit um <strong>die</strong> bauliche zukunft<br />

der Stadt.<br />

<strong>die</strong> St.gallerbaudirektion hat keinenblendenden<br />

ruf – wie <strong>die</strong> mei<strong>st</strong>en baudirektionen.<br />

Ein vorwurf: unter Elisabeth beéry <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schon<br />

unter vorgänger Erich ziltener hätten <strong>die</strong> chefbeamten<br />

kleine Königreiche aufgebaut. Ein<br />

zweiter: Wirkungslosigkeit. <strong>die</strong> marktplatzübung<br />

endete vorläufig in einem beinah­Null­<br />

Projekt. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das baukultur­gremium hat bis<br />

jetzt kaum Spuren hinterlassen. Ein dritter<br />

vorwurf: bauverzögerung, zum beispiel beim<br />

bisher nicht bewilligten olma­hotelprojekt –<br />

erklärtermassen eins der motive, <strong>die</strong> hinter der<br />

Kandidatur buschor <strong>st</strong>ehen.<br />

genau da aber wird es kritisch. mit Akris­<br />

Seniorchef max Kriemler portiert ein mann<br />

buschor, der seinerseits grandiose olma­Erweiterungspläne<br />

hegt. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dessen geschmack man<br />

vom neoklassizi<strong>st</strong>isch hingeklotzten Ein<strong>st</strong>ein­<br />

Kongresszentrum her kennt. Kriemler­Akris<br />

gehören heuteschonweite Teile des hangs zwischen<br />

Felsen<strong>st</strong>rasse <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oberem graben. Nordwe<strong>st</strong>lich<br />

schlies<strong>st</strong> sich das «raiffeisen­Quartier»<br />

an, <strong>die</strong> nördliche Alt<strong>st</strong>adt wiederum i<strong>st</strong> teils im<br />

besitz der Noten<strong>st</strong>ein­bank. das heis<strong>st</strong>: <strong>die</strong><br />

zentrumslagen sind Interessensgebiet einiger<br />

weniger grossgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>besitzer.<br />

Wo sich besitz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macht kumulieren,<br />

wäch<strong>st</strong> der druck auf <strong>die</strong> öffentliche verwaltung.<br />

markus buschor wäre, ob er es will oder nicht, als<br />

Kandidat Kriemlers <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diverser berufskollegen,<br />

<strong>die</strong> ihn unter<strong>st</strong>ützen, im Amt von allen Seiten her<br />

bedrängt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht frei. dem druck <strong>st</strong>andhalten<br />

kann am ehe<strong>st</strong>en, wer ohne lobbyinteressen i<strong>st</strong><br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine <strong>st</strong>arke Partei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fraktion hinter sich<br />

hat. bleiben also noch zwei. Peter surber<br />

SAITEN 11.12


edeplatz<br />

«grün heis<strong>st</strong> auch links»<br />

Debora Buess, 21, <strong>die</strong> Jüng<strong>st</strong>e im <strong>st</strong>.Galler<br />

<strong>st</strong>adtparlament, über Wiesen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Visionen.<br />

«saiten»: Sie sind auf dem Weg zum unterschriftensammeln.<br />

machen Sie das gern?<br />

debora buess: gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sätzlich schon. Weil man<br />

mit allen möglichen leuten ins gespräch kommt,<br />

auch mit solchen aus ganz anderen zusammenhängen.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> man i<strong>st</strong> draussen … Klar, es kann<br />

auch hart sein – als wir während der letzten<br />

olma unterschriften gesammelt haben für <strong>die</strong><br />

Initiative zur Aufhebung der Wehrpflicht, da<br />

wurden wir von manchen beschimpft.<br />

Wer Politik macht, braucht ein dickes Fell.<br />

haben Sie das?<br />

Nicht immer. Aber ich gehe schon gern auf<br />

leute zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kann es mit vielen. Wie das im<br />

Parlament wird? Ich freue mich auf <strong>die</strong> Erfahrung,<br />

aber <strong>st</strong>ärker zuhause fühle ich mich in Aktionen,<br />

in einer bewegung. Wo <strong>die</strong> leute sagen:<br />

he, das nervt, das müssen wir ändern! das<br />

macht Spass <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> mir näher als Partei<strong>st</strong>rategie.<br />

<strong>die</strong> Jungen grünen sehen sich auch eher<br />

als bewegung.<br />

vor der Wahl gab es deswegen Streit mit<br />

der mutterpartei, weil <strong>die</strong> Jungen grünen<br />

auch SvP­leute zur Wahl empfohlen<br />

haben, bloss weil <strong>die</strong>se gegen <strong>die</strong> überbauung<br />

am Waltramsweg in rotmonten<br />

waren. Eine grüne Wiese mehr oder weniger:<br />

das i<strong>st</strong> tatsächlich noch kein politisches<br />

Programm.<br />

Nein, aber der Waltramsweg i<strong>st</strong> schon wichtig<br />

– alsSinnbild einer falschen Entwicklung. dass<br />

der grüne ring um <strong>die</strong> Stadt noch weiter beschnitten<br />

wird, für ein paar Einfamilienhäuser,<br />

SAITEN 11.12<br />

das macht einfach keinen Sinn. Solche villenquartiere<br />

sind eine absurde Wohnform.<br />

Was wäre denn eine sinnvolle Wohnform?<br />

verdichtetes, genossenschaftliches Wohnen. Ich<br />

bin selber so aufgewachsen, in der remishueb,<br />

es hatte Platz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele Kinder. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bis heute<br />

merkt man es dem Quartier an, dass es lebendig<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sozial i<strong>st</strong>.<br />

Was sind Ihre son<strong>st</strong>igen Stadt­visionen?<br />

Wir müssen mehr für den velo­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> langsamverkehr<br />

tun. <strong>die</strong> Innen<strong>st</strong>adt muss autofrei werden,<br />

richtung bahnhof <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der nördlichen<br />

Alt<strong>st</strong>adt. Es kann mit den Autos nicht so weitergehen<br />

wie heute. Wir müssen um<strong>st</strong>eigen, auf<br />

Öv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> velo. oder auch auf Slalomboards <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Trottinetts.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Kultur<strong>st</strong>adt St.gallen?<br />

Wenn ich ausserhalb bin,lobe ich St.gallen immer<br />

dafür, dass in <strong>die</strong>sem konservativen Städtli<br />

kulturell so viel los i<strong>st</strong>, vor allem mit dem Palace.<br />

das darf nicht weggespart werden.<br />

I<strong>st</strong> bern, wo Sie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>ren, damit<br />

vergleichbar?<br />

Was in bern politisch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kulturell läuft, finde<br />

ich extrem spannend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> motivierend. Allein<br />

<strong>die</strong> reithalle mit ihrem Programm könnte einen<br />

voll beschäftigen. Im vergleich dazu fehlt es<br />

in St.gallen schon an konsumfreien kulturellen<br />

räumen. übrigens merkt man das andere Klima<br />

beim unterschriftensammeln: In bern geht<br />

das viel ringer.<br />

7<br />

Sie sammeln jetzt gegen <strong>die</strong> verschärfung<br />

des Asylgesetzes. Kein klassisch grünes<br />

Anliegen …<br />

<strong>die</strong> Jungen grünen sind nicht nur grün, sondern<br />

auch links. Wer eine nachhaltige Welt will,<br />

muss sich auch sozial positionieren. dabei macht<br />

mir <strong>die</strong> hetzpolitik gegen Ausländer am mei<strong>st</strong>en<br />

Sorgen. das könnte auch mein er<strong>st</strong>er vor<strong>st</strong>oss<br />

im Parlament sein: Wahl­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmrecht<br />

für Ausländerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausländer. <strong>die</strong> Solikarte,<br />

mit der wir cumuluspunkte für leute mit<br />

Nothilfe sammeln, sehe ich auch als beitrag für<br />

jene, <strong>die</strong> es am ärg<strong>st</strong>en trifft.<br />

hilft <strong>die</strong> Solikarte nicht am Ende nur<br />

wieder der migros?<br />

Klar, es i<strong>st</strong> nicht <strong>die</strong> lösung für alle Probleme,<br />

es bleibt innerhalb des Sy<strong>st</strong>ems, aber dafür i<strong>st</strong> <strong>die</strong><br />

hilfe ganz konkret. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Karte trägt zur Sensibilisierung<br />

bei, auch bei leuten, <strong>die</strong> man son<strong>st</strong><br />

weniger erreicht.<br />

Sie sind ein optimi<strong>st</strong>ischer mensch?<br />

momentan grad nicht so, wegen der ganzen<br />

Asyldebatte. da gibt es so viel miese Propaganda,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> man rennt gegen eine Wand. Aber das<br />

muss nicht so bleiben, es gibt auch andere zeichen.<br />

Wäre ich pessimi<strong>st</strong>isch, dann würde mein<br />

Engagement wahrscheinlich rasch erlahmen.<br />

debora buess, 1991, hat vor zwei Jahren <strong>die</strong><br />

Solikarte (www.solikarte.ch) initiiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> neu<br />

in den St.galler gemeinderat gewählt worden.<br />

Sie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt geologie in bern.<br />

Interview: Peter Surber/bild: Tine Edel


SAITEN 11.12<br />

9<br />

mehrfach belichtet<br />

mit Daniel Ammann (Bild)<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Claire Plassard(Text)<br />

der Fotograf daniel Ammann schickt<br />

der «<strong>Saiten</strong>»­redaktion monatlich ein<br />

bild ohne hintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>informationen.<br />

Wechselnde Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />

schreiben <strong>die</strong> legende.<br />

Es sind gewisse orte, gewisse geräusche,<br />

gewisse bewegungen, <strong>die</strong> bilder<br />

aus der Erinnerung hervorrufen. Es<br />

sind momente im hier <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jetzt, in<br />

denen sich vergangenes spiegelt, obwohl<br />

als scheinbar unbeteiligter an<br />

einer beliebigen Szenerie vorbeigegangen<br />

wird. Eine häuserfassade, ein<br />

muskulöses Wadenbein, eine rechteckige<br />

Fen<strong>st</strong>erglasscheibe – das Wahrgenommene<br />

wird zum Spiegel, der<br />

den beobachter selb<strong>st</strong> in Szene rückt;<br />

plötzlich erscheint eine Aufnahme aus<br />

seiner Erinnerung im glas, <strong>die</strong> sich – manchmal minim, manchmal massiv – von der gegenwartserfahrung unterscheidet. der Wahrnehmende<br />

verschmilzt mit dem Wahrgenommenen, obwohl er <strong>die</strong> gegenüberliegende Strassenseite entlanggeht. obwohl er doch eigentlich nur einem mann<br />

beim Erklimmen der häuserfassade zuschauen wollte, oder dem zucken seines Wadenmuskels; oder weil er er<strong>st</strong> mit blick auf <strong>die</strong> Fen<strong>st</strong>erglasscheibe<br />

bemerkte, dass auf der eigenen Strassenseite bäume gepflanzt wurden. das Wahrgenommene erscheint aus veränderter Perspektive. <strong>die</strong> Scheinwerfer<br />

richten sich auf <strong>die</strong> Erinnerung. Eine Aufnahme wird aus den Katakomben des Kopfkinoarchivs hervorgeholt, dem Tageslicht ausgesetzt<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der gegenwart entspult. man sieht, hört <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spürt damals. doch den moment tatsächlich aus der vergangenheit zurückholen? – Nein, das<br />

vermag der Spiegel nicht. Einzig ein leiser duft aus zeitlicher <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geografischer Entfernung zieht vorbei, schlängelt <strong>die</strong> Strassenseite ein paar meter<br />

entlang. – Wie lange ich deinen geruch nicht mehr eingeatmet habe. ob ihn mein Archiv freigeben wird, unvermittelt, eines Tages? Spiegel,<br />

wo bleib<strong>st</strong> du? Komm, Spiegel. Komm.


Quelle: Archiv<br />

für Frauen- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Geschlechtergeschichte,<br />

St.<strong>Gallen</strong>


SAITEN 11.12<br />

Es begann mit «brokeback mountain». oder begann es<br />

schon vorher?<br />

Jack <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ennis lernen sich 1964 als Neunzehnjährige<br />

kennen; sie hüten gemeinsam Schafe auf einer Art Alp im<br />

uS­b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es<strong>st</strong>aat Wyoming. Sie verlieben sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben<br />

Sex – doch das i<strong>st</strong> nicht vorgesehen Anfang der sechziger<br />

Jahre, schon gar nicht in einer der konservativ<strong>st</strong>en Ecken<br />

der uSA. beide heiraten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben Kinder, aber kommen<br />

nicht voneinander los. der Film zeigt, wie <strong>die</strong>se liebe, <strong>die</strong><br />

sich nicht leben läs<strong>st</strong>, nicht nur das leben der beiden männer<br />

zer<strong>st</strong>ört, sondern auch ihr ganzes umfeld leiden läs<strong>st</strong>.<br />

Elenas* Ehe war in einer Krise. Ihr mann zog sich immer<br />

mehr zurück. «Ich fühlte mich allein. das ‹brokeback<br />

mountain›­Fanforum hat mich gerettet, es war ein emotionales<br />

ventil für mich.» <strong>die</strong> 45­jährige St.gallerin war tief<br />

beeindruckt vom Film des taiwanisch­amerikanischen regisseurs<br />

Ang lee. «Er veränderte mein leben», sagt Elena,<br />

<strong>die</strong> inzwischen geschieden i<strong>st</strong>. «Er erinnerte mich daran, was<br />

wirklich wichtig i<strong>st</strong>. Seither versuche ich zu leben, ohne etwas<br />

zu verschieben.» Sie begann auf dem online­Fanforum<br />

mitzudiskutieren: «der Film hat <strong>die</strong> Sache von lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Schwulen mehr vorangebracht als etliche Pride­Paraden»,<br />

i<strong>st</strong> sie überzeugt.<br />

Eine Auswahl von Texten aus dem Forum wurde 2007 als<br />

buch veröffentlicht: «beyond brokeback – The Impact of a<br />

Film». Eine Frau aus einer konservativen chri<strong>st</strong>lichen Familie<br />

berichtet, zwei verliebte männer beim Sex zu sehen, sei<br />

«ein heiliger moment» gewesen. «Ich bin Ennis», schreibt ein<br />

25­jähriger russe, der Ang<strong>st</strong> vor dem coming­out hat: «In<br />

LGBt<br />

Diese<br />

Konfusion<br />

i<strong>st</strong> ihr<br />

ganz recht<br />

Viele Frauen sind fasziniert von Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schwuler Kultur. Manche nennen sich sogar<br />

selb<strong>st</strong> schwul. Schwule Frauen – wie soll das gehen?<br />

von<br />

Bettina dyttrich<br />

11<br />

brokeback mountain sah der Ennis in mir, was ihn erwartet,<br />

wenn er so weiterlebt wie bisher, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er erschrak zu Tode.»<br />

«brokeback mountain» erschütterte <strong>die</strong> vorurteile von<br />

tausenden, er half Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben beim comingout<br />

– aber er brachte mit seinen exi<strong>st</strong>enziellen Fragen auch<br />

Aufruhr in das leben von menschen, <strong>die</strong> weder schwul oder<br />

lesbisch noch homophob waren. Sie schreiben von wochenlanger<br />

emotionaler In<strong>st</strong>abilität, häufigem Weinen, «einer Art<br />

midlife­crisis». Fa<strong>st</strong> alle sind dankbar dafür.<br />

«viele fingen als reaktion auf den Film an zu schreiben»,<br />

erzählt Elena. «das begann oft aus dem bedürfnis heraus,<br />

einen anderen, weniger tragischen Schluss zu finden. dann<br />

ent<strong>st</strong>and alles mögliche daraus … geschichten in alternativen<br />

universen zum beispiel. manche leute haben inzwischen<br />

‹richtige› romane veröffentlicht.»<br />

Harry Potter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein Liebhaber<br />

dass menschen geschichten aus büchern oder Filmen weiterspinnen,<br />

i<strong>st</strong> nichts Neues. So richtig zu boomen begann<br />

<strong>die</strong> sogenannte Fanfiction mit dem Internet. Eine besondere<br />

Spielart davon i<strong>st</strong> Slash: geschichten über <strong>die</strong> homosexuelle<br />

Anziehung zwischen Figuren, <strong>die</strong> «offiziell» hetero sind oder<br />

kein Sexleben haben. Slash begann mit romanzen zwischen<br />

captain Kirk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mr. Spock von «Star Trek»; heute wird fa<strong>st</strong><br />

alles geslasht: von batman über harry Potter bis zu japanischen<br />

mangas. Es sind vor allem Frauen, <strong>die</strong> Slash schreiben.<br />

über <strong>die</strong> «brokeback mountain»­Fanszene kam Elena zu<br />

ihrer neuen leidenschaft: «gay romance» oder «m/m books»,<br />

schwule liebesgeschichten, <strong>die</strong> immer ein happyend ha­


en. Stört sie <strong>die</strong>ses voraussehbare nicht? Elena grin<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schüttelt entschieden den Kopf. Seit einigen Jahren lie<strong>st</strong> sie<br />

fa<strong>st</strong> nichts anderes mehr. Warum sie das genre derart fasziniert,<br />

kann sie sich selber nicht ganz erklären. Es gehe nicht<br />

einfach um Sex – von «porn without plot» grenzt sie sich ab.<br />

Was sie fasziniere, seien <strong>die</strong> beziehungen zwischen schwulen<br />

männern.<br />

«manche romance­Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ­Fans, <strong>die</strong> ich getroffen<br />

habe, definieren sich als schwule männer in einem<br />

Frauenkörper. Anfangs fand ich das seltsam, jetzt nicht<br />

mehr.» Selber sehe sie sich nicht so, aber sie sei viel offener<br />

geworden.<br />

heute i<strong>st</strong> Elena auf einem Forum aktiv, das englischsprachige<br />

«m/m books» kommentiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskutiert. Sie i<strong>st</strong><br />

Teil der Jury der rainbow­Awards, einer Auszeichnung für<br />

schwullesbische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transliteratur. Kürzlich war sie an einer<br />

Konferenz für Autor_innen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leser_innen in England.<br />

«<strong>die</strong> mehrheit der bücher hatte schwule Protagoni<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

wurde von Frauen geschrieben. An der Konferenz nahmen<br />

etwa siebzig leute teil, sechzig davon Frauen.»<br />

5000 Jahre Patriarchat<br />

Woher kommt <strong>die</strong>ses Interesse von Frauen an Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schwuler Kultur? «zwei männer sind heisser als einer» i<strong>st</strong><br />

eine gängige Erklärung – schliesslich finden auch viele heterosexuelle<br />

männer lesbischen Sex aufregend, warum soll<br />

es umgekehrt bei heterosexuellen Frauen anders sein? Aber<br />

erklärt das alles?<br />

Auf dem Forum dearauthor.com erklärt eine romance­<br />

Autorin: «Jede heterosexuelle beziehung schleppt einen riesenballa<strong>st</strong><br />

hinter sich her. <strong>die</strong>sen balla<strong>st</strong> loszuwerden, indem<br />

ich m/m schreibe, i<strong>st</strong> w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erbar befreiend. Ich kann mich<br />

«Girlfags sind Frauen,<br />

<strong>die</strong> sich zu schwulen/bisexuellen/<br />

queeren Männern hingezogen fühlen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich teilweise selb<strong>st</strong> als<br />

schwul definieren. Klingt verwirrend,<br />

i<strong>st</strong> es auch, aber davon lassen<br />

wir uns doch nicht unterkriegen.»<br />

auf <strong>die</strong> Figuren als Individuen konzentrieren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss nicht<br />

herausarbeiten, was sie repräsentieren im Kontext von 5000<br />

Jahren Patriarchat oder was es bedeutet, wenn <strong>die</strong> eine oder<br />

andere beim Sex oben liegt.»<br />

das klingt ein bisschen nach Kapitulation – müssen Frauen<br />

auf Schwule ausweichen, weil der versuch, den balla<strong>st</strong> des Patriarchats<br />

loszuwerden, ohnehin zum Scheitern verurteilt i<strong>st</strong>?<br />

I<strong>st</strong> das wirklich befreiend? Abgesehen davon sind auch gleichgeschlechtliche<br />

beziehungen nicht zwangsläufig egalitär …<br />

Trotzdem – könnte schwule Kultur eine Art vorbild sein?<br />

Ein Punkt, in dem das zutrifft, i<strong>st</strong> Pornografie. Während<br />

heteropornos mit wenigen Ausnahmen klar den blick des<br />

mannes einnehmen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für viele Frauen uninteressant bis<br />

ab<strong>st</strong>ossend sind, kennt der Schwulenporno, wie der ver<strong>st</strong>orbene<br />

musikjournali<strong>st</strong> martin büsser schrieb, «keine eindeutig<br />

fe<strong>st</strong>gelegten machtpositionen, <strong>die</strong>se sind vielmehr spielerisch<br />

variabel». Natürlich gebe es Ausnahmen, aber tendenziell<br />

sei der Schwulenporno «weniger auf Erniedrigung, Ang<strong>st</strong>,<br />

überwältigung, hierarchisierung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besitzanspruch aus­<br />

LGBt<br />

12<br />

gerichtet». viele heterofrauen wollten Ähnliches sehen wie<br />

schwule männer, sagt auch <strong>die</strong> deutsche regisseurin Petra<br />

Joy, <strong>die</strong> Sexfilme für Frauen dreht.<br />

doch für manche Frauen bleibt es nicht bei Faszination<br />

oder Sympathie: Sie fühlen sich selb<strong>st</strong> schwul. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das<br />

i<strong>st</strong> möglicherweise gar nichts Neues. der deutsche Autor<br />

uli meyer hat für seinen Text «Almo<strong>st</strong> homosexual» in der<br />

literaturgeschichte nach Spuren gesucht, <strong>die</strong> auf schwules<br />

begehren bei Frauen hindeuten: von der Schrift<strong>st</strong>ellerin<br />

george Sand im 19. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert, <strong>die</strong> männerkleider trug<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «weiche» männer wie den Komponi<strong>st</strong>en Frédéric chopin<br />

liebte, bis zu carson mccullers (1917–1967), der Autorin<br />

des romans «das herz i<strong>st</strong> ein einsamer Jäger»: In ihren geschichten<br />

kommen schwule offiziere, Tomboys (jungenhafte<br />

mädchen) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transve<strong>st</strong>iten vor, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie war mit einem<br />

Schwulen verheiratet. manche <strong>die</strong>ser Frauen würden sich<br />

heute wohl als schwule Transmänner definieren, vermutet<br />

uli meyer – doch bisher seien sie unsichtbar geblieben, denn<br />

sie wurden als seltsame heterosexuelle Frauen interpretiert.<br />

Inzwischen gibt es einen Namen für das ganze: girlfag.<br />

Eine Subkultur i<strong>st</strong> am Ent<strong>st</strong>ehen, zuminde<strong>st</strong> im Internet.<br />

«girlfags sind Frauen, <strong>die</strong> sich zu schwulen/bisexuellen/<br />

queeren männern hingezogen fühlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich teilweise selb<strong>st</strong><br />

als schwul definieren. Klingt verwirrend, i<strong>st</strong> es auch, aber<br />

davon lassen wir uns doch nicht unterkriegen», heis<strong>st</strong> es in<br />

einem deutschen onlineforum.<br />

Schwul im Traum<br />

Naima* i<strong>st</strong> 34, im Toggenburg aufgewachsen. heute lebt sie<br />

in Winterthur. «Ja, ich bin schwul», sagt sie. «Nicht jeden<br />

Tag, aber mei<strong>st</strong>ens.»<br />

Auch für Naima war «brokeback mountain» sehr wichtig:<br />

«der Film lö<strong>st</strong>e eine Krise aus. Ich bekam eine schwere<br />

grippe. Während ich im bett lag, wurde mir klar, dass ich<br />

es nicht mehr verdrängen konnte: Ich wollte als mann mit<br />

einem mann Sex haben.»<br />

Neu war das eigentlich nicht: Schon mit vierzehn, fünfzehn<br />

Jahren war Naima fasziniert vom Thema <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schaute<br />

jeden Film darüber an, den sie finden konnte. «Später, ab<br />

etwa zwanzig, träumte ich immer wieder, ich sei ein schwuler<br />

mann. Ich fühlte mich sehr wohl in <strong>die</strong>sen Träumen.»<br />

Ausserhalb der Träume war sie von Sex überfordert: «Ich<br />

versuchte eine heterosexuelle Frau zu sein, was ich offenbar<br />

ja war. Aber es ging nicht. Ich war blockiert.» Als sie ihrer<br />

damaligen Therapeutin einen schwulen Traum erzählte,<br />

meinte <strong>die</strong> nur, das helfe auch nicht weiter. Sie sei ja kein<br />

mann. «Ich dachte, irgendwie hat sie ja recht.»<br />

Weiterhin interessierte sie sich für schwule Filme <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

literatur. «Aber ich hatte das gefühl, kein recht darauf zu<br />

haben. Am Pink Apple kam ich mir wie eine voyeurin vor.»<br />

dann kam «brokeback mountain». «Es tat weh, das gefühl,<br />

nicht den Körper zu haben, den ich brauche. Ich mus<strong>st</strong>e<br />

etwas tun.»<br />

Sie begann sich offensiv mit «schwulem zeug» zu beschäftigen:<br />

Filmen, magazinen, blogs, Pornos. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie redete<br />

mit Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>innen: «Ich brauchte immer einen Anlauf,<br />

bis ich es sagen konnte. Aber sie reagierten grossartig.» Sehr<br />

wichtig war für Naima der blog eines schwulen berliner<br />

Transmanns. «Er dokumentierte sehr offen, was er alles erlebt<br />

hatte: neuer vorname, hormone, bru<strong>st</strong>operation, Personen<strong>st</strong>andänderung.<br />

da ver<strong>st</strong>and ich das er<strong>st</strong>e mal: das könnte ich<br />

auch. Ich könnte hormone nehmen, einen bart bekommen,<br />

in Schwulenbars gehen, ohne aufzufallen …»<br />

Als Näch<strong>st</strong>es suchte Naima den Kontakt mit Transmännern<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> menschen, <strong>die</strong> sich als queer definieren. <strong>die</strong> meis­<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

ten leute hätten ein falsches bild von Transmenschen, sagt<br />

sie: «Sie denken, jemand sei h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Prozent trans – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

wolle dann alle körperlichen veränderungen – oder gar<br />

nicht. dabei gibt es viele leute, <strong>die</strong> den Körper nicht oder<br />

nur teilweise verändern wollen oder sich weder als Frau noch<br />

als mann definieren.»<br />

Naima entschied sich gegen körperliche veränderungen,<br />

nach einigem überlegen auch gegen einen neuen vornamen.<br />

«Ich habe manchmal das gefühl, wenn ich als Frau<br />

wahrgenommen werde, fehlt etwas. Aber auch umgekehrt<br />

würde etwas fehlen, einfach ein anderer Teil.» Sie glaube<br />

nicht an ein wahres Selb<strong>st</strong>, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es sei wahrscheinlich gar<br />

nicht möglich, «richtig» wahrgenommen zu werden.<br />

«Es gibt in den uSA <strong>die</strong>sen Transmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schrift<strong>st</strong>eller,<br />

Patrick califia. Er hat er<strong>st</strong> spät, in den Wechseljahren, mit<br />

Te<strong>st</strong>o<strong>st</strong>eron begonnen. Er sagte, er habe es nicht früher gemacht,<br />

weil er nicht unterscheiden konnte, was seine Transidentität<br />

war <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> was <strong>die</strong> Folgen der Frauenfeindlichkeit<br />

der gesellschaft.» zur Sicherheit zitiert Naima das original:<br />

«‹I wasn't sure I could separate the effects of misogyny from<br />

gender dysphoria.› das ver<strong>st</strong>ehe ich.» Es gehe ihr nicht darum,<br />

<strong>die</strong> Identität von Transmännern in Frage zu <strong>st</strong>ellen,<br />

sagt sie. «Aber wir werden alle schon als Kind mit bildern<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> meinungen bombar<strong>die</strong>rt: wie Frauen angeblich sind,<br />

wie sie aussehen müssen, was sie auf keinen Fall tun dürfen.<br />

mit Fremdzuschreibungen. Kein W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er, gibt es <strong>die</strong>ses Entfremdungsgefühl<br />

dem eigenen Körper gegenüber. daraus<br />

zu schliessen, dass ich ein mann sei, i<strong>st</strong> mir zu einfach.» Sie<br />

erinnert sich an <strong>die</strong> gefühle, <strong>die</strong> sie am Ende der Pubertät<br />

hatte: «Ich dachte, ich kann keine Frau sein. Aber der zweite<br />

gedanke war sofort: Wer zum Teufel be<strong>st</strong>immt denn das?»<br />

Männer sind neutral<br />

Frauen gälten in unserer gesellschaft seit je als «das andere»,<br />

sagt Naima. «der mann i<strong>st</strong> das Normale, das Neutrale, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

lange habe ich mich nach <strong>die</strong>ser Neutralität gesehnt.» Sie<br />

has<strong>st</strong>e es, wenn Frauen in Interviews gefragt wurden, wie<br />

sie <strong>die</strong>ses <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jenes «als Frau» sehen. «Er<strong>st</strong> viel später ver<strong>st</strong>and<br />

ich, dass das Anerkennen eines anderen blicks auch das<br />

resultat eines Kampfes war. Auch wenn ich ein gespaltenes<br />

verhältnis dazu habe. Als Frau zu leben, i<strong>st</strong> nicht einfacher,<br />

aber möglicherweise spannender.»<br />

Naima i<strong>st</strong> froh um alles, was nach «brokeback mountain»<br />

passiert i<strong>st</strong>: «Etwa einen monat nach dem Film merkte ich:<br />

Wenn ich mich beim Sex als mann denke, i<strong>st</strong> viel mehr möglich.<br />

Ich kann zwar immer noch nicht so Sex haben, wie ich<br />

es mir wünsche, aber <strong>die</strong> blockade i<strong>st</strong> fa<strong>st</strong> verschw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. An<br />

guten Tagen habe ich ein vertrauen in meinen Körper, wie<br />

ich es vorher nie hatte.»<br />

Naima trägt kurze, schwarz gefärbte haare <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein Flanellhemd.<br />

offensiver als früher kombiniert sie männer­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Frauenkleider, wie es ihr gerade gefällt. oft wird sie für eine<br />

lesbe gehalten, manchmal auch für einen sehr jungen mann.<br />

<strong>die</strong>se Konfusion i<strong>st</strong> ihr ganz recht.<br />

Ihr langjähriger Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unter<strong>st</strong>ützt sie: «Er hat auch eine<br />

schwule Seite. das i<strong>st</strong> super.»<br />

*Namen geändert<br />

bettina dyttrich, 1979,<br />

i<strong>st</strong> «Woz»­redaktorin.<br />

LGBt<br />

13<br />

das trans*aBc<br />

von noemi heim<br />

➝ asexuaLität<br />

bezieht sich auf personen, <strong>die</strong> kein interesse<br />

an oder verlangen nach sexueller interaktion verspüren.<br />

das heis<strong>st</strong> aber nicht, dass asexuelle menschen keine romantische<br />

Beziehung eingehen wollen. asexualität kann nicht in<br />

zusammenhang mit dem zölibatären Lebens<strong>st</strong>il gebracht<br />

werden, da <strong>die</strong>ser unabhängig vom sexuellen verlangen gewählt<br />

wird.<br />

➝ BisexuaLität<br />

auch ambisexualität genannt, beschreibt <strong>die</strong><br />

sexuelle orientierung von menschen, <strong>die</strong> nicht nur ein<br />

sexuelles, romantisches, emotionales <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erotisches verlangen<br />

zu gegengeschlechtlichen menschen haben, sondern<br />

auch zum eigenen Geschlecht. Laut den zwei bahnbrechenden<br />

kinsey-reports (1948 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1955) sind 90 bis 95 prozent<br />

der Bevölkerung zu einem gewissen Grad bisexuell. allen<br />

vorurteilen zum trotz lebt <strong>die</strong> mehrheit der bisexuellen menschen<br />

in fe<strong>st</strong>en Beziehungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unterhält selten Beziehungen<br />

zu beiden Geschlechtern gleichzeitig.<br />

➝ Butch<br />

wird mei<strong>st</strong> als Selb<strong>st</strong>definition genutzt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

<strong>st</strong>eht im zusammenhang mit dem ausdruck ➝ femme. Butch<br />

beschreibt eine lesbische frau, <strong>die</strong> aufgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihres verhaltens,<br />

kleider<strong>st</strong>ils <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haarschnitts sehr männlich wirkt. sie<br />

0widerspricht damit dem ➝ heteronormativen frauenideal.<br />

<strong>die</strong> Gesellschaft nennt sie deswegen oft abschätzig «kampflesbe»<br />

oder «mannsweib». eine Butch hat manchmal eine<br />

femme als partnerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tritt mei<strong>st</strong> als dominanter teil auf.<br />

es gibt aber auch Butch-zu-Butch Beziehungen.<br />

➝ femme / Lip<strong>st</strong>ick-LesBen<br />

sind frauenliebende frauen, <strong>die</strong> durch ihr feminines<br />

aussehen eher dem heterosexuellen frauenbild entsprechen.<br />

sie werden gerade wegen ihrer femininen art oft<br />

für ➝ <strong>st</strong>raight gehalten. eine feminine lesbische frau, <strong>die</strong> mit<br />

einer Butch liiert i<strong>st</strong>, wird femme genannt. eine feminine<br />

lesbische frau, <strong>die</strong> sich jedoch feminine partnerinnen aussucht,<br />

wird Lip<strong>st</strong>ick-Lesbe genannt.<br />


➝ draG Queen / draG kinG<br />

sind menschen, <strong>die</strong> an Bühnenshows gegengeschlechtliche<br />

kleidung tragen. ein mann, der frauenkleider<br />

trägt, wird drag Queen genannt. eine frau, <strong>die</strong> als mann<br />

auftritt, wird drag king genannt.<br />

➝ Gay / <strong>st</strong>raiGht<br />

sind wörter, um <strong>die</strong> eigene sexuelle orientierung<br />

zu beschreiben. so nennen sich homosexuelle menschen<br />

gay <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bezeichnen ihre heterosexuellen mitmenschen<br />

als <strong>st</strong>raight. auch wenn sich das wort gay eigentlich<br />

nur auf homosexuelle männer bezieht, sind in <strong>die</strong>ser<br />

wortkombination auch lesbische frauen einbezogen.<br />

➝ Gender<br />

i<strong>st</strong> ein Begriff für das soziale Geschlecht. da sex<br />

nur das biologische Geschlecht umschreibt, ergänzt Gender<br />

den Begriff um soziale, gesellschaftlich-kulturelle aspekte.<br />

Gender beinhaltet Geschlechteridentität, Geschlechterrolle<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> -funktionen.<br />

➝ heteronormativität<br />

<strong>st</strong>eht für <strong>die</strong> heterosexuell ausgerichtete weltanschauung<br />

der Gesellschaft. es gibt be<strong>st</strong>immte vor<strong>st</strong>ellungen<br />

wie ein typischer mann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine typische frau aussehen,<br />

lieben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leben. <strong>die</strong>ses zweigeschlechterdenken (mann/<br />

frau) führt dazu, dass heterosexuelle Geschlechterrollen,<br />

Geschlechterfunktionen, Geschlechtsidentitäten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuelle<br />

orientierungen zur norm erhoben werden.<br />

➝ heterosexismus<br />

soll den Begriff ➝ homophobie ergänzen. für<br />

den heterosexismus i<strong>st</strong> <strong>die</strong> heterosexualität <strong>die</strong> einzige «normale»<br />

form der sexualität <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beziehung. andere sexuelle<br />

identitäten, verhaltensweisen oder Beziehungen kommen<br />

nicht in frage. aus <strong>die</strong>sem Gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> werden alle nicht-heterosexuellen<br />

identitäten als abweichend oder krank verleugnet<br />

oder <strong>st</strong>igmatisiert.<br />

➝ homophoBie<br />

heis<strong>st</strong> wörtlich übersetzt ang<strong>st</strong> vor homosexualität.<br />

<strong>die</strong>ser Begriff beschreibt aber nicht nur <strong>die</strong> ang<strong>st</strong>,sondern<br />

auch <strong>die</strong> negative ein<strong>st</strong>ellung gegenüber homosexuellen<br />

menschen, <strong>die</strong> durch Beschimpfungen, Belä<strong>st</strong>igungen,<br />

drohungen, diskriminierung bis hin zu Gewalt gegen homosexuelle<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ bisexuelle menschen zum ausdruck kommt.<br />

➝ inter*<br />

beschreibt <strong>die</strong> tatsache, wenn ein Geschlecht<br />

nicht eindeutig zugeteilt werden kann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jemand sowohl<br />

männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale besitzt.<br />

in der medizin wird von einer <strong>st</strong>örung der Geschlechtsentwicklung<br />

gesprochen. Betroffene lehnen <strong>die</strong> medizinische<br />

Pathologisierung ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> definieren sich als Inter*. Der Stern<br />

<strong>st</strong>eht für weitere Selb<strong>st</strong>definitionen wie beispielsweise intersexuell,<br />

hermaphodite oder zwitter.<br />

➝ LGBt<br />

<strong>st</strong>eht für englisch Lesbian, Gay, Bisexual <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

trans*. es bezeichnet eine Gemeinschaft, deren mitglieder<br />

nicht der ➝ heteronormativen Gesellschaft entsprechen.<br />

ursprünglich ging es nur darum, den schwul-lesbischen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuellen Bewegungen eine übergreifende kurzform<br />

zu geben (LsB). ➝ trans* kam später dazu, da es sich nicht<br />

um eine sexuelle orientierung handelt, sondern um eine<br />

Geschlechtsidentität. man sprach nun von LsBt. der einbezug<br />

von ➝ inter* erfolgte er<strong>st</strong> zu einem späteren zeitpunkt.<br />

➤<br />

LGBt<br />

14<br />

«Narrenfreiheit<br />

gabs nicht»<br />

urs Tremp war in den Siebzigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achtzigern ein Pionier<br />

der Enttabuisierung der homosexualität in der o<strong>st</strong>schweiz.<br />

Seine Schöpfungen wie der Kulturraum «zabi» an der Wassergasse<br />

in St.gallen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Szenenzeitschrift «anderscht<br />

ome» haben einer verkru<strong>st</strong>eten gesellschaft damals Toleranz<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Akzeptanz den Schwulen gegenüber abgerungen. gab<br />

es <strong>die</strong>sbezüglich Narrenfreiheit, wenn man aus der Kulturszene<br />

kam? «Nein», sagt der frühere Wirt der St.galler<br />

Alt<strong>st</strong>adtbeiz «letzte latern» heute. Anfänglich sei das sehr<br />

schwierig gewesen, sowohl das outing wie auch das Feedback<br />

der gesellschaft.<br />

Bis vor B<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esgericht<br />

«manchmal endete das sogar vor b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esgericht», erinnert<br />

sich Tremp. «So, als wir in unserer zeitschrift ‹anderscht ome›<br />

den obelix abgebildet hatten, der einen hinkel<strong>st</strong>ein mit vorhaut<br />

auf dem rücken trug.» das heft wurde in der Stadt<br />

St.gallen an einem bewilligten Aktions<strong>st</strong>and aufgelegt. «das<br />

geht doch nicht in einer dom<strong>st</strong>adt, schimpften <strong>die</strong> leute<br />

daraufhin», erinnert sich Tremp an <strong>die</strong> reaktionen des bürgertums<br />

auf <strong>die</strong> saloppe Art, wie <strong>die</strong> St.galler homoszene<br />

ihre Probleme thematisierte.<br />

Ein anderes mal, in den Neunziger Jahren, geriet Tremp<br />

als Wirt der «letzten latern» in rechtshändel, weil er bilder<br />

seines Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oscar­Prei<strong>st</strong>rägers h.r. giger in seinem<br />

lokal aus<strong>st</strong>ellte. zwei weibliche gä<strong>st</strong>e klagten in der<br />

Folge wegen Sexismus. Auch damit mus<strong>st</strong>e sich das ober<strong>st</strong>e<br />

Schweizer gericht befassen.<br />

In beiden Fällen, in denen Tremp aus gründen einer<br />

ideologisierten Sexualethik vor gericht erscheinen mus<strong>st</strong>e,<br />

zog er den Kürzeren. Trotzdem waren <strong>die</strong> urteile letztlich<br />

aber doch Eisbrecher, lautet seine heutige bewertung. Sie<br />

hätten indirekt dazu beigetragen, <strong>die</strong> gesellschaftliche liberalisierung<br />

in der Schwulen­Frage in bewegung zu setzen.<br />

Schwulen-Disco kein Problem<br />

der betrieb des «zabi» sei von Anfang an geduldet worden,<br />

erinnert sich Tremp. <strong>die</strong> disco, <strong>die</strong> immer freitagabends<br />

dort <strong>st</strong>attfand, sei erlaubt gewesen. zu <strong>die</strong>sen Anlässen seien<br />

jeweils zwischen 300 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 400 leute aus der region gekommen.<br />

der sozialpolitisch engagierte Kultur­Tausendsassa macht<br />

um seinen Einsatz für <strong>die</strong> Normalisierung des verhältnisses<br />

der gesellschaft zu ihren homosexuellen kein Aufhebens.<br />

«Jetzt sind wir hier akzeptiert. mit einem Kampf wie früher<br />

würden wir heute nur offene Türen einrennen.»<br />

Tendenzen neuer homo­Feindlichkeit, <strong>die</strong> da <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dort<br />

wieder aufflackern, will Tremp nicht be<strong>st</strong>reiten. «dagegen<br />

müssen sich nun aber <strong>die</strong> Jungen wehren. Ich habe meinen<br />

Teil getan.» dass es wieder zu einer diskriminierung<br />

wie vor dreissig oder vierzig Jahren kommen könnte, glaubt<br />

Tremp hingegen nicht. <strong>die</strong> ruppigen reaktionen, <strong>die</strong> es damals<br />

hagelte, führten bei ihm auch zu keinerlei verbitterung,<br />

im gegenteil. «Ich sehe das heute mit Amüsement», sagt er.<br />

Tremp i<strong>st</strong> der alte macher geblieben. Er hat eben <strong>die</strong> Kün<strong>st</strong>lerkolonie<br />

«gigeregg» in Appenzell auf <strong>die</strong> beine ge<strong>st</strong>ellt.<br />

harry rosenbaum, 1951,<br />

i<strong>st</strong> freier Journali<strong>st</strong>.<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

LGBt<br />

Vom Glamour<br />

zur Normalität<br />

Ein<strong>st</strong> fichiert, heute hofiert: Homosexualität<br />

scheint bis in <strong>die</strong> Chefetagen hinein zur Normalität<br />

geworden zu sein. Aber das <strong>st</strong>immt nur halb.<br />

<strong>die</strong> glamouröse<strong>st</strong>en Jungs sind heute hetero. Selb<strong>st</strong>dar<strong>st</strong>ellerisch,<br />

wie aus dem Ei gepellt, treffen wir sie in der bar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

im club. vor ein paar Jahren hätten ihre vorgänger ein solches<br />

Auftreten noch hämisch kommentiert: «So schwul!».<br />

zwar gibt es das Schimpfwort auf den Pausenplätzen nach<br />

wie vor. doch seine ein<strong>st</strong> klar sexuelle bedeutung hat es ein<br />

schönes Stück weit verloren. «Schwul» i<strong>st</strong> heute fa<strong>st</strong> alles: von<br />

schlecht über langweilig bis zu intellektuell.<br />

In den Siebziger Jahren waren es <strong>die</strong> homosexuellen<br />

männer selber, <strong>die</strong> sich des Schimpfworts bemächtigten: Je<br />

selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändlicher «schwul» verwendet werde, de<strong>st</strong>o mehr<br />

nehme es dem begriff den diskriminierenden charakter. der<br />

lauf der zeit hat <strong>die</strong>se These be<strong>st</strong>ätigt. läng<strong>st</strong> i<strong>st</strong> schwul,<br />

im Sinne von homosexuell, auch in der «Nzz» salonfähig.<br />

<strong>die</strong> Wahrnehmung in der gesellschaft, aber auch das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis<br />

der betroffenen hat sich markant verändert. Aus<br />

den «homophilen», «homosexuellen» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Schwulen» sind<br />

«gays» geworden. <strong>die</strong> lesben sind in vielen belangen sogar<br />

der wahrnehmbarere Teil der community. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zur aktuellen<br />

lgbT­community gehören mehr: lesbian, gay, bisexual<br />

and Transgender People.<br />

Aus Engagement wurde Dekoration<br />

das community­denken bleibt nicht ohne Folgen für das<br />

Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis der einzelnen gruppen. Je breiter das Publikum<br />

in der bar, je gemischter das volk auf dem dancefloor,<br />

de<strong>st</strong>o unklarer wird, wer wo dazugehört. <strong>die</strong> glamouröse<br />

drag­Queen, <strong>die</strong> im Schwulenclub <strong>die</strong> ga<strong>st</strong>geberin spielt,<br />

<strong>st</strong>eht neben der «echten» Frau, der eleganten lesbe. der<br />

von<br />

rené hornunG<br />

15<br />

sportliche Junge, der mit seinem breiten lachen <strong>die</strong> Schwulenherzen<br />

zum Schmelzen bringt, i<strong>st</strong> womöglich ein mädchen,<br />

das gerne in <strong>die</strong> bubenrolle schlüpft.<br />

girls <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> boys haben es heute dank <strong>die</strong>ser breit gewordenen<br />

Szene aber bloss vermeintlich einfacher, ihre vom<br />

mehrheitsverhalten abweichende Identität zu finden. das<br />

coming­out i<strong>st</strong> trotz lesbischer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schwuler vorzeige<strong>st</strong>ars<br />

im Fernsehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der Politik nicht viel leichter geworden.<br />

der Konflikt, zu einer minderheit zu gehören, muss nach<br />

wie vor durchge<strong>st</strong>anden werden – auch wenn man danach<br />

mei<strong>st</strong>ens in einer breitgefächerten community seinen Platz<br />

findet, in der es viele Facetten gibt, vom Emo­boy über <strong>die</strong><br />

mode­lesbe bis zum macho.<br />

In <strong>die</strong>sem Punkt hat sich <strong>die</strong> community wohl am mei<strong>st</strong>en<br />

gewandelt. In den 1930er­Jahren trafen sich ein paar<br />

Schwule noch klande<strong>st</strong>in in einem St.galler café, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als<br />

einer aus der gruppe sich unter den damals <strong>st</strong>rengen Sittengesetzen<br />

etwas zuschulden kommen liess, wurde gleich <strong>die</strong> ganze<br />

gruppe vor gericht ge<strong>st</strong>ellt. Als <strong>die</strong> Schwulenbewegung<br />

der frühen 1970er­Jahre sich im «Alternativzentrum» oder unter<br />

den Fittichen der linken in der Schwertgasse traf, notierte<br />

der Staatsschutz, wer da ein­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ausging. der äussere druck<br />

schweis<strong>st</strong>e aber auch zusammen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> brachte so viel Energie,<br />

dass es Schwule <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben waren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> er<strong>st</strong>en Parties in<br />

der grabenhalle in den frühen Achtzigern organisierten – in<br />

einer zeit, als in der halle noch geturnt wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor jedem<br />

Fe<strong>st</strong> der boden aufwändig abgedeckt werden mus<strong>st</strong>e.<br />

<strong>die</strong> beteiligten, aber auch <strong>die</strong> hetero­Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>_innen<br />

sonnten sich im glamour: man kann also doch etwas ändern


➝ Queer<br />

bedeutet im englischen soviel wie «anders»,<br />

«von der norm abweichend» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wurde anfänglich hauptsächlich<br />

als schimpfwort für homosexuelle menschen benutzt.<br />

durch <strong>die</strong> politische Bewegung während der aidskrise,<br />

fand eine neubewertung des wortes <strong>st</strong>att. heute <strong>st</strong>eht<br />

queer für alle Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitäten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuellen orientierungen, <strong>die</strong> nicht der ➝ heteronormativen<br />

Gesellschaft entsprechen.<br />

➝ Queer theory<br />

i<strong>st</strong> eine kulturtheorie, welche <strong>die</strong> sexuelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

geschlechtliche identität nicht als naturgegeben sieht, sondern<br />

sie als sozial­kulturell kon<strong>st</strong>ruiert definiert. Geschlecht,<br />

soziale Geschlechterrollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuelles Begehren in Bezug<br />

auf zweigeschlechtlichkeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ heteronormativität werden<br />

dabei kritisch hinterfragt.<br />

➝ reGenBoGenfamiLie<br />

i<strong>st</strong> eine familie, be<strong>st</strong>ehend aus minde<strong>st</strong>ens<br />

einem homosexuellen elternteil. regenbogenfamilien sind<br />

in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es fehlen wichtige<br />

juri<strong>st</strong>ische rahmenbedingungen für themen wie unterhaltspflicht,<br />

Sorgerecht oder Anspruch beim Todesfall des<br />

leiblichen elternteils. aktuell i<strong>st</strong> <strong>die</strong> motion «<strong>st</strong>iefkindadoption<br />

für gleichgeschlechtliche paare», <strong>die</strong> im <strong>st</strong>änderat knapp<br />

aufgenommen wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jetzt vor den nationalrat kommt.<br />

es wird geschätzt, dass in der schweiz gegenwärtig circa<br />

6000 regenbogenkinder aufwachsen.<br />

➝ transGender<br />

i<strong>st</strong> ein oberbegriff für menschen, <strong>die</strong> sich ihrem<br />

biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> von<br />

der Gesellschaft gesetzten Geschlechtergrenzen durchbrechen.<br />

transgender umfas<strong>st</strong> nicht nur transmenschen, sondern<br />

alle Gender, <strong>die</strong> nicht den zweigeschlechtlich geprägten<br />

Geschlechterrollen entsprechen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich irgendwo dazwischen<br />

befinden.<br />

➝ transsexuaLität<br />

i<strong>st</strong> eigentlich ein falsch verwendeter ausdruck.<br />

Die Selb<strong>st</strong>definition von Menschen, <strong>die</strong> sich nicht mit ihrem<br />

biologischen Geschlecht identifizieren können <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geschlechtsangleichende<br />

massnahmen vornehmen, lautet<br />

trans*. denn trans* hat nichts mit sexualität oder sexueller<br />

orientierung zu tun. einen menschen, der in einem männlichen<br />

Körper geboren wurde, sich aber als Frau identifiziert,<br />

nennt man Transfrau. Ein Transmann identifiziert sich als<br />

mann, hat aber weibliche Geschlechtsmerkmale.<br />

➝ transve<strong>st</strong>ismus<br />

definiert Menschen, <strong>die</strong> zeitweise gegengeschlechtliche<br />

kleidung tragen, <strong>die</strong>s aber nicht wie ➝ drag<br />

Queens <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ drag kings als show präsentieren. im Gegensatz<br />

zu ➝ transsexuellen menschen wollen sich transve<strong>st</strong>iten<br />

keiner hormonbehandlung unterziehen. sie leben mei<strong>st</strong>ens<br />

in der rolle, <strong>die</strong> ihnen durch ihr biologisches Geschlecht zugeteilt<br />

wurde. crossdressing (gegengeschlechtliche kleidung<br />

tragen) i<strong>st</strong> ein anderer Begriff dafür.<br />

LGBt<br />

16<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erreichen. <strong>die</strong> Kehrseite: dafür, dass <strong>die</strong> Transve<strong>st</strong>iten<br />

auf der bühne ihre Show abziehen konnten, mus<strong>st</strong>en sie ein<strong>st</strong><br />

kämpfen. heute bezahlt jeder hippe club eine «lady gaga­<br />

Kopie» als Empfangsdame. Aus Engagement i<strong>st</strong> dekoration<br />

geworden.<br />

Der Kampf verschwindet<br />

<strong>die</strong> grenzen sind nicht mehr so klar gezogen. der englische<br />

Ausdruck «gay» schafft di<strong>st</strong>anz; das mit der Schwulenbewegung<br />

verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ene politische Engagement, der Kampf<br />

für eine offenere gesellschaft verschwindet. <strong>die</strong> «metrosexuellen»<br />

Jungs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> girls tauchen auf, alle dürfen alles sein,<br />

minde<strong>st</strong>ens im hochglanzheft – aber lieber nicht in der eigenen<br />

Familie.<br />

Sind Fernsehfiguren, Stadtpräsident_innen oder regierungsmänner<br />

aus der lgbT­community noch etwas besonderes?<br />

Ja, wenn sie wie Klaus Wowereit in berlin ihre lu<strong>st</strong> am<br />

Party­Feiern in den <strong>die</strong>n<strong>st</strong> des Tourismusmarketings <strong>st</strong>ellen.<br />

Die Community tut<br />

gut daran, den kämpferisch<br />

motivierten<br />

Glamour zu bewahren.<br />

oder wenn corinne mauch in zürich <strong>die</strong> gay­Pride eröffnet.<br />

Aber guido We<strong>st</strong>erwelle? Ah ja, der i<strong>st</strong> ja auch schwul.<br />

Aus der Empörung i<strong>st</strong> Erwartung geworden: «Er soll bitte<br />

etwas glamour in mein leben bringen». Also freuen wir uns,<br />

wenn der regierungsrat sich mit dem lebenspartner zeigt<br />

oder wenn drei von fünf bieler Stadtregierungs­mitgliedern<br />

sich zur community zählen. heute i<strong>st</strong> es zum politischen<br />

Tabu geworden, sich gegen <strong>die</strong> gleichgeschlechtliche Ehe<br />

zu <strong>st</strong>ellen – <strong>die</strong> <strong>die</strong> linke Schwulenbewegung von ein<strong>st</strong> als<br />

Kopie bürgerlicher verhaltensmu<strong>st</strong>er noch abgelehnt hatte.<br />

Sind <strong>die</strong> Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben, <strong>die</strong> bi­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transgender­<br />

Persönlichkeiten also in der langweiligen Normalität angekommen?<br />

Wohl nicht wirklich, denn <strong>die</strong> Akzeptanz <strong>st</strong>eht<br />

auf tönernen Füssen, wie der blick in richtung f<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>amentali<strong>st</strong>ischer<br />

bewegungen zeigt. <strong>die</strong> community tut also gut<br />

daran, den kämpferisch motivierten glamour zu bewahren.<br />

rené hornung, 1948,<br />

i<strong>st</strong> freischaffender Journali<strong>st</strong>.<br />

SAITEN 11.12


LGBt<br />

Kreuz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> queer<br />

durch den Kiez<br />

«<strong>Saiten</strong>» war mit dem Filmemacher Marcel Gisler<br />

unterwegs im homosexuellen Berlin –<br />

eine nächtlicher Bericht samt Currywur<strong>st</strong>,<br />

homophoben Taxifahrern<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einer angedrohten Schlägerei.<br />

Freitagabend in Kreuzberg, zehn uhr. über dem Eingang<br />

von «Tante hor<strong>st</strong>» an der oranien<strong>st</strong>rasse leuchtet ein roter<br />

Schnürchenschriftzug: «likörchenklub». marcel gisler<br />

hat bereits im Innern auf einem Sofa Platz genommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

nippt an einem Espresso. «der Taxifahrer war ganz ungläubig,<br />

dass es eine bar mit <strong>die</strong>sem Namen geben soll. ob <strong>die</strong><br />

wohl nicht eher ‹Tunte hor<strong>st</strong>› heisse.» Ich gehe uns am Tresen<br />

zwei bierflaschen holen. <strong>die</strong> barkeeperin – Typ Sophie<br />

hunger mit kurzen haaren – drückt mir ihre Empfehlung<br />

in <strong>die</strong> hände <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verlangt einen dJ­Euro für <strong>die</strong> zierliche<br />

junge Frau, welche an den Plattentellern Elektronisches serviert.<br />

Im gegenzug gibts zwei Stempelabdrücke in Fischform<br />

auf das rechte handgelenk. Einen für mich – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen<br />

für meine begleitung, <strong>die</strong> sich auf dem Sofa gerade eine<br />

zigarette dreht.<br />

Früher herrschte grössere Toleranz<br />

marcel gisler, 1960 in Alt<strong>st</strong>ätten geboren, kam als junger<br />

mann nach berlin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lebt heute in Kreuzberg. das We<strong>st</strong>berlin<br />

der frühen Achtziger zog Kreative von überall her an,<br />

der Wohnraum war billig, man wollte sein glück versuchen.<br />

Auch gisler traf hier auf <strong>die</strong> gün<strong>st</strong>igen bedingungen, welche<br />

er sich erhofft hatte, um seinen berufswunsch zu verwirklichen.<br />

mit einem Stipendium <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rte er Philosophie an der<br />

Fu berlin, jedoch eher als vorwand, um seiner leidenschaft<br />

Film nachgehen zu können: mit einer vom theaterwissenschaftlichen<br />

In<strong>st</strong>itut der uni ausgeliehenen 16mm­Kamera<br />

drehte er seinen er<strong>st</strong>en. zusätzlich attraktiv war berlin wegen<br />

der offenen homosexuellen Szene. händchenhaltende<br />

männer­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenpaare gehörten zum Teil des gross<strong>st</strong>adtbildes.<br />

mehr als heute, glaubt gisler. «Es herrschte grosse<br />

Toleranz gegenüber der lebensweise <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sexualität der<br />

Anderen. Ich erinnere mich, wie in der Nachbarschaft zwei<br />

junge männer total exponiert im Erker ihrer Wohnung vögelten.<br />

der Wirt von nebenan meinte am näch<strong>st</strong>en Tag nur<br />

beiläufig: Jungs, könnt ihr nicht wenig<strong>st</strong>ens <strong>die</strong> vorhänge<br />

von<br />

cLaire pLassard<br />

18<br />

ziehen?» Nicht selten hat jemand dem Filmemacher ge<strong>st</strong>anden,<br />

dass er oder sie wegen «Tage<strong>die</strong>be» oder «<strong>die</strong> blaue<br />

St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e» nach berlin gezogen i<strong>st</strong>, fasziniert von der Freiheit<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleichzeitig zer<strong>st</strong>örerischen Kraft <strong>die</strong>ser Stadt – Filme,<br />

<strong>die</strong> marcel gisler den silbernen leoparden von locarno <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

den max ophüls Preis eingebracht haben.<br />

Als Androgynität Mode war<br />

halb zwölf. das lokal füllt sich. das Publikum i<strong>st</strong> angenehm<br />

durchmischt, der männer­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenanteil ausgewogen.<br />

<strong>die</strong> Wände der damentoilette sind mit Flyern für vorträge<br />

über femini<strong>st</strong>ische Theorien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Aushängen für lesben in<br />

Notlage geschmückt. Wir zahlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ziehen weiter zu «möbel<br />

olfe» in <strong>die</strong> reichenberger<strong>st</strong>rasse, <strong>die</strong> nur einen Katzensprung<br />

entfernt i<strong>st</strong>. mit Spraydose hat jemand «homo bar»<br />

in krakeligen grossbuch<strong>st</strong>aben auf ein leintuch, das neben<br />

der Tür der bar hängt, gesprayt. das Publikum i<strong>st</strong> etwas jünger,<br />

es hat fa<strong>st</strong> nur männer. Aber sind <strong>die</strong> schwul? «voll»,<br />

meint gisler, «man sieht es ihnen nur nicht an. <strong>die</strong> Kreuzberger<br />

gays sind weniger parfümiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rausgeputzt als <strong>die</strong><br />

Schwulen in mitte.» Ich betrachte den hohen raum mit den<br />

freigelegten rohren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der grünen Neonbeleuchtung. Aus<br />

den lautsprechern dringt Alternatives. The verve, PJ harvey.<br />

mein begleiter trinkt gin Tonic <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erzählt, dass ihm<br />

vincent brachet, der dar<strong>st</strong>eller des beni aus «F. e<strong>st</strong> un salaud»,<br />

<strong>die</strong>ses ehemalige möbelgeschäft gezeigt hat. Er erzählt<br />

von seinem coming­out in den späten Siebzigern: Androgynität<br />

lag im Trend, david bowie war eine Ikone – nicht<br />

besonders schwer also, sich zur eigenen homosexualität zu<br />

bekennen. der vater hatte trotzdem keine Freude <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> orte<br />

zum Ausgehen in St.gallen fehlten. «Sieht das heute anders<br />

aus?» Ich überlege. mehr als <strong>die</strong> leSchwu­reihe im Kugl<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Nuts im linsebühl kommen mir nicht in den Sinn.<br />

«Eine Schwulensauna beim Schützengarten gibts noch. <strong>die</strong><br />

haben wir uns als mögliches motiv für meinen neuen Film<br />

‹rosie› angeschaut», ergänzt gisler <strong>die</strong> kurze li<strong>st</strong>e.<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

Im ehemaligen Schwulenkiez<br />

Ein paar minuten später <strong>st</strong>ehen wir im rappelvollen, plüschig<br />

rot gehaltenen «roses» an der oranien<strong>st</strong>rasse. Es i<strong>st</strong> kurz vor<br />

halb eins. Eine r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>liche Frau mittleren Alters mixt hinter<br />

der bar fleissig drinks. Ich bitte sie, mir etwas über den laden<br />

zu erzählen. «och, <strong>die</strong> bar! Aber du sieh<strong>st</strong> gut aus», raunt<br />

sie kurzangeb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. «Eigentlich gehört <strong>die</strong> son<strong>st</strong> eher der<br />

kratzbür<strong>st</strong>igen Sorte an», weiss gisler. <strong>die</strong> Stimmung i<strong>st</strong> ausgelassen,<br />

Augenpaare halten Ausschau nach einem Flirt. Einer<br />

mit blauem T­Shirt hat marcel gisler ununterbrochen im visier,<br />

bis wir raus an <strong>die</strong> frische luft gehen. Auf dem geh<strong>st</strong>eig<br />

leeren wir unsere gläser <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beschliessen, einen kurzen Ab<strong>st</strong>echer<br />

nach Schöneberg, dem ehemaligen Schwulenkiez, zu<br />

machen. «Kumpelne<strong>st</strong> 3000», lützow<strong>st</strong>rasse. «das i<strong>st</strong> doch ein<br />

bisschen pervers dort», meint der Taxifahrer, ein gesprächiger<br />

junger mann türkischer herkunft. «da muss man aufpassen,<br />

dass einem nicht an den Arsch gefas<strong>st</strong> wird.» vielleicht sollten<br />

wir ihm vom «S036» oder vom «Südblock» erzählen, <strong>die</strong><br />

Partyreihen durchführen, wo seine schwul­lesbischen landsleute<br />

ausgelassen zu orientalischen Klängen feiern. bevor wir<br />

dazu kommen, sind wir jedoch bereits am ziel.<br />

<strong>die</strong> barock verkitschte deko im «Kumpelne<strong>st</strong> 3000»<br />

wird von glitter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Spiegeln dominiert. Es i<strong>st</strong> laut, man<br />

wippt zu Nenas «99 luftballons». Ein mann <strong>st</strong>reckt mir <strong>die</strong><br />

zunge raus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kassiert als Antwort eine grimasse. <strong>die</strong><br />

Stimmung in der bar i<strong>st</strong> angespannt. gisler kriegt Schläge<br />

angedroht, als er auf der Toilette aus versehen einen Pinkelnden<br />

anrempelt. Er i<strong>st</strong> enttäuscht von der bar, in der<br />

er für seinen Film «<strong>die</strong> blaue St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e» Szenen gedreht hat:<br />

«I<strong>st</strong> nicht mehr, was es mal war. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kaum noch gay – mir<br />

gönd.» gesagt, getan – zurück nach Kreuzberg.<br />

Kapitulation um halb fünf<br />

Als wir das «rauschgold» am mehringdamm betreten, i<strong>st</strong><br />

es viertel nach zwei. Im Schaufen<strong>st</strong>er baumelt ein lebkuchenherz<br />

mit der Aufschrift «muschimuffel». heute finden<br />

keine Transve<strong>st</strong>ieshows auf der kleinen bühne der bar <strong>st</strong>att,<br />

wir sind froh über eine verschnaufpause an einem Stehtisch<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> reden lange. um halb vier treffen wir im «melitta<br />

S<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><strong>st</strong>röm» – auf der gegenüberliegenden Strassenseite des<br />

mehringdamms, benannt nach einer berühmten berliner<br />

drag Queen, – zufällig auf bekannte von gisler. Einer von<br />

ihnen meint, dass ich ihn unbedingt einmal ins sagenumwobene<br />

«berghain» begleiten solle – an einem Sonntagnachmittag.<br />

dann sei es nicht so überlaufen.<br />

Eigentlich wollte marcel gisler den Abend auf der Tanzfläche<br />

des «Schwuz», dessen Eingang sich im hinteren Teil<br />

des lokals befindet, ausklingen lassen. Wir bleiben aber bei<br />

einem letzten glas im «melitta S<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><strong>st</strong>röm» hängen. ob ich<br />

denn nicht doch noch tanzen gehen wolle, auch wenn er jetzt<br />

aufgeben müsse? In den näch<strong>st</strong>en Tagen wartet viel Arbeit<br />

für seinen neuen Film «rosie», der gerade den letzten Schliff<br />

erhält. <strong>die</strong> uhr zeigt halb fünf – ich kann gut mit dem Entscheid<br />

zur Kapitulation leben. der eigentliche höhepunkt<br />

war ohnehin um drei uhr morgens bei einem zwischen<strong>st</strong>opp<br />

in der Imbissbude «curry 36»: über den Flachbildschirm hinter<br />

der Kassentheke flimmerte eine Szene aus «high heels»<br />

des homosexuellen regisseurs par excellence – Pedro Almodóvar.<br />

marisa Paredes singt im schimmernd grünen Kleid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

mit langen roten handschuhen «Piensa en mì». «Wir haben<br />

das queere berlin gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en!», lacht marcel gisler laut – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schiebt sich dabei ein letztes Stück currywur<strong>st</strong> in den m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />

claire plassard, 1990,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt germani<strong>st</strong>ik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Philosophie in zürich.<br />

LGBt<br />

19<br />

kurz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> pink<br />

➝ zum BeispieL <strong>die</strong> schweiz<br />

als er<strong>st</strong>es deutschsprachiges Land hat <strong>die</strong><br />

schweiz 1942 <strong>die</strong> allgemeine <strong>st</strong>rafbarkeit homosexueller<br />

handlungen aufgehoben. 1992 wurde das verbot von<br />

gleichgeschlechtlicher sexualität im militär <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das der<br />

homosexuellen pro<strong>st</strong>itution abgeschafft. im icd-katalog der<br />

who war homosexualität aber bis 1992 als eigene krankheit<br />

erfas<strong>st</strong>. seit dem 1. Januar 2007 können lesbische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schwule paare ihre partnerschaft zwar eintragen, heiraten<br />

dürfen sie aber nach wie vor nicht. im märz hat der <strong>st</strong>änderat<br />

mit knapper mehrheit der adoption durch gleichgeschlechtliche<br />

paare zuge<strong>st</strong>immt. <strong>st</strong>immt auch der nationalrat<br />

zu, muss der B<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esrat eine Gesetzesrevision vorlegen –<br />

er rät aber aufgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «mangelnder gesellschaftlicher<br />

akzeptanz» davon ab.<br />

➝ zum BeispieL arGentinien<br />

eine weltpremiere: zukünftig kann in argentinien<br />

jeder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jede das eigene Geschlecht selber definieren.<br />

nach einem neuen Gesetz wird <strong>die</strong> Geschlechtszugehörigkeit<br />

allein durch das innere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> individuelle erleben des Geschlechts<br />

be<strong>st</strong>immt, so «wie es jede person fühlt», unabhängig<br />

von der Geschlechtsbe<strong>st</strong>immung bei der Geburt. minderjährigen<br />

garantiert das Gesetz ebenfalls <strong>die</strong> freie Geschlechterwahl.<br />

sollten eltern oder andere erziehungsberechtigte<br />

<strong>die</strong> zu<strong>st</strong>immung verweigern, kann <strong>die</strong> minderjährige person<br />

einen kinderanwält_in anrufen. zudem wurden <strong>die</strong> krankenversicherungen<br />

zur ko<strong>st</strong>enübernahme von geschlechtsverändernden<br />

Behandlungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Eingriffen verpflichtet.<br />

➝ purpLemoon<br />

in ähnlichem <strong>st</strong>il wie facebook vernetzt <strong>die</strong> internet-community<br />

purplemoon schwule, Lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Bisexuelle<br />

in der schweiz. im vergleich zu anderen homo-communitys<br />

geht es nicht in er<strong>st</strong>er Linie um sex. nach den richtlinien der<br />

seite soll purplemoon «ein friedlicher, angenehmer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

vertrauenswürdiger Ort sein, an dem man Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e finden<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit be<strong>st</strong>ehenden fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en in kontakt bleiben kann.»<br />

Seine sexuelle Orientierung kann man genauso im Profil zeigen<br />

wie den Beziehungs<strong>st</strong>atus. für viele homosexuelle singles<br />

i<strong>st</strong> es eine sehr gute plattform, um eine_n partner_in zu<br />

finden. Es gibt auch spezielle Purplemoon­Parties. Die Seite<br />

i<strong>st</strong> explizit auch für heteros offen. www.purplemoon.ch<br />

➝ BeziehunGs-weise<br />

2003 hat <strong>die</strong> fach<strong>st</strong>elle für aids- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexualfragen<br />

ahsGa <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> eine cd-rom mit materialien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

arbeitshilfen zu Liebe, erotik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexualität auf den markt<br />

gebracht. Nach vier Auflagen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 4000 verkauften<br />

exemplaren i<strong>st</strong> jetzt eine neubearbeitete <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ergänzte fünfte<br />

Auflage erschienen. Die CD­ROM mit dem Titel «beziehungsweise»<br />

i<strong>st</strong> mit r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2000 seiten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laufenden aktualisierungen<br />

das grös<strong>st</strong>e kompendium zum thema im deutschsprachigen<br />

raum. eine demo-version i<strong>st</strong> online, das komplette<br />

werk i<strong>st</strong> für 54 franken erhältlich. www.ahsga.ch<br />


➝ comout<br />

seit drei Jahren läuft das projekt comout der<br />

ahsGa, ein informationsangebot für schulen ab der 2.<br />

ober<strong>st</strong>ufe. eine schwule <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>/oder lesbische person besucht<br />

im rahmen der sexualpädagogik <strong>die</strong> klasse, erzählt aus<br />

ihrem Leben, thematisiert klischees, beantwortet fragen.<br />

«wir wollen niemanden bekehren, sondern bieten den<br />

Jugendlichen <strong>die</strong> Gelegenheit, sich im direkten kontakt mit<br />

homosexuellen ein eigenes Bild zu machen», erklärt <strong>die</strong><br />

ahsGa dazu. das angebot sei gefragt, sagt fach<strong>st</strong>ellenleiter<br />

Johannes schläpfer – r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fünfzig klassen pro Jahr<br />

werden besucht, das interesse von seiten der schulen sei<br />

hoch, wider<strong>st</strong>ände gebe es kaum. www.ahsga.ch<br />

➝ network<br />

dass auch <strong>die</strong> queere welt «in winterthur nicht<br />

aufhört», davon i<strong>st</strong> roland köppel überzeugt – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> trägt<br />

das seine dazu bei. köppel präsi<strong>die</strong>rt <strong>die</strong> o<strong>st</strong>schweizer regionalgruppe<br />

von network, dem verein schwuler führungskräfte.<br />

Gesamtschweizerisch zählt network r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 450 mitglieder.<br />

vernetzung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Öffentlichkeitsarbeit sind <strong>die</strong> hauptziele<br />

– köppel nennt ein Beispiel: in grossen unternehmen<br />

seien zwar diversity-programme gefragt, aber mei<strong>st</strong> nur mit<br />

Blick auf frauen- oder Behindertenförderung, nicht aber<br />

auf homosexualität. privat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der freizeit sei schwulsein<br />

zwar weitherum akzeptiert, in der arbeitswelt gelte <strong>die</strong>s<br />

jedoch weit weniger, heis<strong>st</strong> es in der network-Broschüre<br />

«das coming-out am arbeitsplatz». www.network.ch<br />

➝ wyBernet<br />

das weibliche pendant zu network i<strong>st</strong> das<br />

Wybernet. Im Juli 2001 gegründet, mit dem Ziel, beruflich<br />

engagierten lesbischen frauen eine plattform zum au<strong>st</strong>ausch<br />

ihrer kompetenzen zu bieten, ohne dabei einen teil ihrer<br />

identität ausschliessen zu müssen, zählt das netzwerk inzwischen<br />

r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 200 mitglieder in sechs regionalgruppen. <strong>st</strong>ossrichtung<br />

der aktivitäten i<strong>st</strong> es laut homepage, «den <strong>st</strong>ellenwert<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis von lesbisch identifizierten<br />

Berufsfrauen in Gesellschaft, wirtschaft, kultur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> politik zu<br />

erhöhen». www.wybernet.ch<br />

➝ uniGay<br />

unter dem namen unigay (früher hsGay) exi<strong>st</strong>iert<br />

ein verein der Lesben, schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Bisexuellen an der<br />

universität <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>. Jüng<strong>st</strong>e aktivität war im oktober ein<br />

podiumsgespräch über das problem der «gläsernen decke»<br />

für homosexuelle im Berufsleben. demnäch<strong>st</strong> <strong>st</strong>artet der<br />

verein ein generationenübergreifendes mentoringprogramm<br />

unter dem namen «Getconnected». sein ziel i<strong>st</strong> es, homooder<br />

bisexuelle <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rende mit erfahrenen Berufsleuten zusammenzubringen.<br />

das programm läuft mitte november an<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wird unter anderem von den professoren dirk schäfer<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> miriam meckel unter<strong>st</strong>ützt. www.unigay.ch<br />

➝ Leschwu<br />

«wir <strong>st</strong>ehen für eine club- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> partyplattform<br />

ein, wo transsexuelle menschen, lesbische frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schwule<br />

Männer zusammentreffen.» So definiert sich LeSchwu,<br />

<strong>die</strong> partyreihe, <strong>die</strong> seit Januar 2010 im <strong>st</strong>.Galler kugl durchgeführt<br />

wird. <strong>die</strong> näch<strong>st</strong>en anlässe unter dem titel «homo-<br />

Trans­Queerer Event» finden jetzt im November <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Dezember<br />

neu in der sattelkammer an der teufener<strong>st</strong>rasse <strong>st</strong>att –<br />

dort kann <strong>die</strong> party, anders als im kugl, bis um drei uhr<br />

nachts dauern. www.leschwu.ch (co/tip/Su.)<br />

LGBt<br />

20<br />

Quelle: Archiv für Frauen- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Geschlechtergeschichte, St.<strong>Gallen</strong><br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

LGBt<br />

Alles voll<br />

easy?<br />

Um <strong>die</strong> zwanzig Jahre alt, in der O<strong>st</strong>schweiz aufgewachsen,<br />

homo- oder bisexuell: Wie sieht für junge Leute <strong>die</strong> Realität aus?<br />

Wir haben vier von ihnen befragt. I<strong>st</strong> alles ganz einfach geworden<br />

heutzutage? Das Bild i<strong>st</strong> komplexer, Normalität noch immer<br />

vielerorts ein Fremdwort – dazu gehört auch <strong>die</strong> Tatsache, dass teilweise<br />

<strong>die</strong> Namen geändert werden mus<strong>st</strong>en. Hier <strong>die</strong> Berichte.<br />

seBa<strong>st</strong>ian Brecht, 24,<br />

aus <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>, <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt kun<strong>st</strong>:<br />

Ich hatte meine er<strong>st</strong>en sexuellen Erfahrungen schon im Primarschulalter<br />

mit anderen Jungen. Später hab ich mir dann<br />

oft Nacktbilder von männern im Internet angeschaut. In<br />

der Sek hatte ich auch beziehungen mit Frauen; alles war<br />

also lange in der Schwebe. Er<strong>st</strong> mit zwanzig fühlte ich mich<br />

dann nur noch als Schwuler. Eines Nachmittags hab ich es<br />

meiner mutter gesagt; sie sagte gleich, dass sie es immer gewus<strong>st</strong><br />

habe, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte sich, dass ich es ihr nicht schon<br />

früher gesagt hatte. Für meinen vater i<strong>st</strong> mein Schwulsein<br />

kein Problem, er möchte mit mir einfach nicht über meine<br />

männergeschichten reden. In meinem Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eskreis wurde<br />

immer offen über Sexualität gesprochen. In der Schule<br />

hingegen verbreitete sich das eher unterschwellig, wie ein<br />

gerücht. Ich weiss in St.gallen von keinem Netzwerk für<br />

Schwule, lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spüre keinerlei unter<strong>st</strong>ützung<br />

zum beispiel seitens der Stadt. <strong>die</strong> Ausnahme<br />

bildet <strong>die</strong> Party­reihe leSchwu im Kugl. Es i<strong>st</strong> der einzige<br />

raum in der o<strong>st</strong>schweiz, wo tanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vernetzen zusammenkommen.<br />

Weil es der donner<strong>st</strong>agabend i<strong>st</strong>, kommen<br />

auch immer mal ein paar heteros. Ich finde es schade, dass<br />

sich solche Sachen oft nur in Nischen abspielen. da <strong>st</strong>ellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, ob man mit seiner «Andersartigkeit» an <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

oder sich am rand bewegen will. das Stichwort<br />

hiesse für mich: gay­friendly. In zürich <strong>st</strong>eigen regelmässig<br />

grosse Partys, es wäre toll, wenn es in St.gallen auch mal so<br />

eine homo­Night gäbe. Neben dem Ausgang i<strong>st</strong> auch <strong>die</strong><br />

von<br />

timo posseLt<br />

Internetseite Purplemoon sehr wichtig. Es i<strong>st</strong> so etwas wie<br />

unser eigenes Facebook. das Entscheidende i<strong>st</strong> dort <strong>die</strong> Anonymität:<br />

In der gesellschaft eckt man als Schwuler an, der<br />

Weg geht nur übers coming­out. Auf Purplemoon kann<br />

man sich anonym mit menschen treffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss sich nicht<br />

gleich vor allen bloss<strong>st</strong>ellen. Ich kenne viele, <strong>die</strong> er<strong>st</strong> ein Profil<br />

auf Pm machten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er<strong>st</strong> später ihr coming­out hatten.<br />

21<br />

maura hermann, 24,<br />

aus <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>, <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt kun<strong>st</strong>:<br />

Ich habe schon früh mit Frauen rumgeschmu<strong>st</strong>, habe mich<br />

allerdings er<strong>st</strong> später ern<strong>st</strong>haft mit homosexualität auseinandergesetzt.<br />

meine Eltern sind nicht ganz easy mit meiner<br />

bisexualität umgegangen: Ich glaube, sie dachten, es<br />

sei eine Phase <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> gehe vorüber. Sie hatten auch Ang<strong>st</strong><br />

um mich, weil es homos in unserer gesellschaft auch heute<br />

noch schwer haben. mich hat es immer ein bisschen ge<strong>st</strong>ört,<br />

dass sich meine Sexualität nicht klar auf ein geschlecht<br />

konzentriert. Sehr viele homosexuelle definieren sich <strong>st</strong>ark<br />

über ihre Sexualität. manchmal wird man als bisexuelle nicht<br />

ern<strong>st</strong> genommen: «du bi<strong>st</strong> doch eigentlich eh eine hetero.»<br />

Es gibt viele Frauen, <strong>die</strong> in meinem Alter einfach nur<br />

ausprobieren wollen. Was auch total okay i<strong>st</strong>, manche homosexuelle<br />

haben dann aber Ang<strong>st</strong>, dass in einer beziehung<br />

mit einer bisexuellen plötzlich ein mann auftaucht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie<br />

verlassen werden. bei den männern gibt es auch Probleme.


manche fühlen sich bedroht oder in ihrem Stolz verletzt. In<br />

unserer gesellschaft wird allgemein sehr viel über <strong>die</strong> Sexualität<br />

definiert. Es gibt auch viele männer, <strong>die</strong> nicht daran<br />

glauben, dass Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> männer «nur» befre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et sein<br />

können. Ich glaube, dass homosexualität überhaupt nicht<br />

akzeptiert i<strong>st</strong>: Wenn man sich <strong>die</strong> rollenbilder in der Werbung<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Pornoindu<strong>st</strong>rie anschaut, hat man den Eindruck,<br />

dass <strong>die</strong> Errungenschaften der sexuellen revolution<br />

eher wieder verloren gehen. <strong>die</strong> menschheit i<strong>st</strong> verunsichert,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie klammert sich an eine Norm­Sexualität, weil<br />

das ein vermeintlich sicherer Wert i<strong>st</strong>.<br />

annick moser, 24,<br />

aus Gossau,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt Betriebswirschaftslehre:<br />

Für mich gab es keine eigentliche Schlüsselsituation <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

auch kein coming­out. In der verwandtschaft wissen alle,<br />

dass ich lesbisch bin. Es wird aber nicht spezifisch darüber<br />

geredet. meine Eltern sind ein wenig enttäuscht, da sie davon<br />

ausgehen, dass sie keine Enkelkinder von mir erwarten<br />

können <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wir beide, meine Schwe<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich, nicht<br />

hetero sind. heute gehört es meiner meinung nach zum<br />

guten Ton, homosexualität zu akzeptieren. Es i<strong>st</strong> beispielsweise<br />

hip, homo­Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e zu haben. Ich habe aber schon<br />

oft erlebt, dass sich das ändert, wenn man selber damit in<br />

berührung kommt, <strong>die</strong> eigene Tochter beispielsweise homosexuell<br />

i<strong>st</strong>. Ich bewege mich in meinem Alltag in verschiedenen<br />

Welten, <strong>die</strong> sich bezüglich meiner rollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

auch im umgang mit meiner Sexualität enorm unterscheiden.<br />

An der hSg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bei der Arbeit i<strong>st</strong> <strong>die</strong>se zum beispiel<br />

völlig irrelevant, auch weil ich dort kaum persönliche Kontakte<br />

pflege. Wie <strong>die</strong> Kommilitonen an der hSg reagieren<br />

würden, wenn ich meine homosexualität offen zeigen würde,<br />

weiss ich nicht. Fakt i<strong>st</strong> aber, dass man an der hSg keine<br />

homosexuellen schmusen oder händchen halten sieht,<br />

ganz im gegensatz zu heterosexuellen Paaren. Ich denke,<br />

dass das Klima an orten wie der hSg den offenen umgang<br />

mit Andersartigkeit nicht gerade fördert. Im handball<br />

wissen alle von meiner Sexualität. Es i<strong>st</strong> für niemanden ein<br />

Problem, ich fühle mich voll akzeptiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> angenommen.<br />

Alles andere wäre aber auch ungün<strong>st</strong>ig, da ich fünfmal <strong>die</strong><br />

Woche mit den mädels unter der dusche <strong>st</strong>ehe. Allgemein<br />

habe ich im Frauenhandball gute Erfahrungen mit meiner<br />

homosexualität gemacht. Kommt man neu in eine mannschaft,<br />

wird man auch schon mal direkt auf seine Sexualität<br />

angesprochen. manchmal gehe ich mit den handballerinnen<br />

in den Ausgang. das i<strong>st</strong> dann eine völlig andere Welt.<br />

mir i<strong>st</strong> es nicht wichtig, im Ausgang unter homos zu sein,<br />

für mich i<strong>st</strong> zentral, dass ich mich wohl fühle. Es spricht natürlich<br />

nichts gegen eine gute homoparty, aber immer muss<br />

das nicht sein, da ich mich nicht selber ghettoisieren möchte.<br />

In St.gallen i<strong>st</strong> es zudem schwierig, eine gute Party für<br />

homosexuelle zu finden ­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wohl auch zu veran<strong>st</strong>alten.<br />

Ans leSchwu ins Kugl gehe ich mehr aus Solidarität zu den<br />

veran<strong>st</strong>altenden.<br />

LGBt<br />

22<br />

renée moser , 21,<br />

aus Gossau,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt Germani<strong>st</strong>ik,<br />

Philosophie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotografiegeschichte:<br />

manche meiner Schulkollegen fanden es abartig, dass ich<br />

bisexuell bin. Körperlich angegriffen wurde ich deswegen<br />

nicht, <strong>die</strong> Jungs haben einfach Sprüche gerissen. dann habe<br />

ich aber bald meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in kennen gelernt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mir war<br />

es eh egal, was <strong>die</strong> leute sagten. mein vater fand es eigentlich<br />

okay, wollte aber nicht, dass ich hand in hand mit meiner<br />

Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in in gossau rumlaufe. Er hatte Ang<strong>st</strong> um seinen<br />

ruf. <strong>die</strong> leute brauchen ja einfach etwas, worauf sie mit<br />

dem Finger zeigen können – ob das nun jemand i<strong>st</strong>, der einen<br />

Autounfall gemacht hat, angeblich <strong>st</strong>iehlt oder den ganzen<br />

Tag vor dem Fernseher sitzt. bei mir i<strong>st</strong> es aber anders,<br />

ich konnte mir meine Sexualität ja nicht auswählen. meine<br />

mutter hat immer gesagt, es sei nur eine Phase <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich würde<br />

darüber hinwegkommen. Ich glaube, inzwischen hat sie<br />

gemerkt, dass es keine Phase i<strong>st</strong>. manchmal fragt sie sich, was<br />

sie falsch gemacht habe. Es war ein doppelter Schock für sie,<br />

als sie gemerkt hat, dass meine Schwe<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich beide bisexuell<br />

sind. Ich glaube, sie hat einfach Ang<strong>st</strong>, dass wir uns da<br />

in etwas hineinbegeben, was uns nicht gut tut. Wenn ich mit<br />

ihr über solche Sachen rede, blockt sie immer ein bisschen<br />

ab. meine Schwe<strong>st</strong>er war für mich keine vorreiterin, ich<br />

hatte es schwerer. Während sie im Ausland Erfahrungen machen<br />

konnte, mus<strong>st</strong>e ich meine Eltern immer fragen, ob jemand<br />

bei mir übernachten durfte – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das bei Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

bei männern. Natürlich hat meine mutter nie gesagt, dass<br />

ich einen mann heiraten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fünf Kinder zeugen soll. Insgeheim<br />

würde sie sich aber schon Enkel wünschen, denke ich.<br />

timo posselt, 1991,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt in basel gender<strong>st</strong>u<strong>die</strong>s.<br />

Quelle: HASG<br />

SAITEN 11.12


LGBt<br />

Die Revolution<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Töchter<br />

Früher war das <strong>die</strong> Regel:<br />

Wer sich als Lesbe outete, wurde diskriminiert.<br />

Wie i<strong>st</strong> es heute? Vier Frauen aus zwei<br />

Generationen erzählen.<br />

1987: <strong>die</strong> Frauenbeiz im «Schwarzen Engel» i<strong>st</strong> voll besetzt,<br />

als ein Stein durch <strong>die</strong> Scheibe fliegt. <strong>die</strong> Tür<strong>st</strong>eherinnen<br />

können <strong>die</strong> aggressiven männer draussen nur mit mühe abwehren.<br />

bea höhener wirkt nachdenklich, als sie von <strong>die</strong>sem<br />

vorfall erzählt. «das war ein krasser Abend.» <strong>die</strong> 51­jährige<br />

lesbe war selb<strong>st</strong> jahrelang aktiv in der Frauenbeiz. Jetzt, 25<br />

Jahre später, sitzt sie graumeliert, aber immer noch mit kurzer<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ercut­Frisur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sonnenbrille in der gartenbeiz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

erzählt von früher – von farbigen demos, von K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>gebungen,<br />

politischen Aktionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben­Partys.<br />

«<strong>die</strong> Achtziger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neunziger waren eine aufregende<br />

zeit.» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor allem eine wichtige: <strong>die</strong> Frauenrechtsbewegung<br />

gab vollgas <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit ihr auch <strong>die</strong> lesbenbewegung.<br />

«Wir wollten einfach nicht mehr kriminalisiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskriminiert<br />

werden.» man spürt an ihrem Tonfall, wie weh das<br />

damals getan haben muss. «outings sind immer schwierig,<br />

aber damals war es noch problematischer.»<br />

Ein er<strong>st</strong>es «Regenbogenkind»<br />

Sie selber hatte ihr coming­0ut mit siebzehn Jahren. «Keine<br />

einfache Sache. besonders für mich als Appenzellerin – wir<br />

hatten damals nicht einmal Wahl­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmrecht», sagt sie.<br />

«Ich wus<strong>st</strong>e anfangs nicht recht, was mit mir los i<strong>st</strong>, denn ich<br />

hatte keine vorbilder.» Als sie sich in ihre Arbeitskollegin<br />

heidi verliebte, fiel aber der «zwanzger». <strong>die</strong> beziehung<br />

hielt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so kam 1985 Tochter Stephanie – wohl eines der<br />

er<strong>st</strong>en «regenbogenkinder» der o<strong>st</strong>schweiz – zur Welt. <strong>die</strong><br />

Kleine hatte zwei mütter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen vater. heidi entschied<br />

sich nämlich nach der geburt, den schwulen vater zu heiraten.<br />

Aus der Not heraus: Kinder alleinerziehender mütter<br />

wurden zu <strong>die</strong>ser zeit noch bevorm<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et.<br />

von<br />

corinne riedener<br />

24<br />

bea hatte also gute gründe, für ihren lebensentwurf zu<br />

kämpfen. In den Achtzigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neunzigern vernetzte sie<br />

sich mit gleichgesinnten Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschlang <strong>die</strong> Schriften<br />

von Simone de beauvoir, Alice Schwarzer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rita mae<br />

brown. deren roman «rubinroter dschungel» galt als eine<br />

Art lesben­bibel. bea trainierte Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mädchen in<br />

Selb<strong>st</strong>verteidigung (Wen do) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> engagierte sich im verein<br />

limita (Prävention vor sexueller Ausbeutung). K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>gebungen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> demon<strong>st</strong>rationen markierte sie jeweils rot in der<br />

Agenda. «<strong>die</strong> demos am 8. märz, dem Tag der Frau, waren<br />

legendär», sagt sie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> versinkt kurz in Erinnerungen.<br />

«In <strong>die</strong>ser zeit war unglaublich viel los: <strong>die</strong> Arbeit im<br />

Frauenhaus, Engagements in Frauengruppen, <strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enlange<br />

Sitzungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rauschende Partys.» hotspot damals war<br />

<strong>die</strong> Frauendisco «la luna» im Sittertobel. bea legte dort<br />

jahrelang Platten auf. «das war für mich Familie, heimat,<br />

boden.» oft pilgerte sie auch nach zürich in <strong>die</strong> «Tanzleila»<br />

oder nach berlin, dem mekka der Szene. «Wir waren eine<br />

eingeschworene community. Einerseits war es uns wichtig,<br />

uns zu zeigen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu präsentieren, andererseits wollten wir<br />

uns auch abgrenzen. – Ich war damals radikal», räumt sie<br />

ein. «Es war mir wichtig, mich in der Frauenbewegung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

lesbenszene zu finden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mich von patriarchalen Strukturen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesellschaftlichen Konventionen zu befreien.» <strong>die</strong><br />

devise hiess: kein lippen<strong>st</strong>ift, keine bein­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achselrasur<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keine hochhackigen Schuhe – <strong>die</strong>s alles, um das von<br />

männern gemachte Frauenbild zu sprengen. «Ich habe mich<br />

einfach neu erf<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en.»<br />

heute mag sie lippen<strong>st</strong>ift <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rasierer. «damals war es<br />

nötig, radikal zu sein. Ich mus<strong>st</strong>e mich schliesslich positionieren.»<br />

Es sei halt eine kleine revolution gewesen, aber<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

rückblickend würde sie alles wieder genau so machen. «Wir<br />

haben viel erreicht – aber am ziel sind wir noch lange nicht»,<br />

bilanziert sie. lesben, Frauen überhaupt, hätten noch nicht<br />

den Platz in der gesellschaft, der ihnen zu<strong>st</strong>ehe.<br />

Because the night belongs to us …<br />

das sieht auch Susi Stieger so. <strong>die</strong> 56­jährige dozentin war<br />

damals ebenfalls aktiv in der Szene, wenn auch eher im kulturellen<br />

bereich. «Es hat sich nicht so viel geändert, wie wir<br />

uns das damals erhofft hatten», lautet ihre bilanz. «vielleicht<br />

waren wir auch einfach ein wenig grössenwahnsinnig.»<br />

<strong>die</strong> Frau mit den feuerroten, halblangen haaren i<strong>st</strong> seit<br />

über 35 Jahren mit ihrer Partnerin zusammen. <strong>die</strong> beiden<br />

lernten sich während ihrer Arbeit bei der Fbb (Frauenbefreiungsbewegung)<br />

kennen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lieben. zu <strong>die</strong>ser zeit <strong>st</strong>and<br />

<strong>die</strong> Selb<strong>st</strong>be<strong>st</strong>immung im zentrum: In den Siebziger Jahren<br />

kämpften sie mit Slogans wie «mein bauch gehört mir» für<br />

<strong>die</strong> Fri<strong>st</strong>enlösung. Aber es ging nicht nur um Selb<strong>st</strong>be<strong>st</strong>immung.<br />

«Ich war immer auch an alternativen lebensentwürfen<br />

interessiert», erzählt sie im «Engel».<br />

das dasein als lesbe <strong>st</strong>eht für sie nicht im vordergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />

«Auch männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kinder, Alte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Junge, Katzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e, blumen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sterne spielen eine rolle in meinem<br />

leben.» Sie sieht sich als Frau, <strong>die</strong> versucht, machtverhältnisse<br />

aller Art – insbesondere <strong>die</strong> der geschlechterverhältnisse –<br />

immer neu zu hinterfragen.<br />

Ab­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausgrenzung war für sie nie ein probates mittel.<br />

Im gegenteil: <strong>die</strong> Partys mit Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Normalos» seien<br />

immer <strong>die</strong> be<strong>st</strong>en gewesen. «Anfang der Achtziger trafen<br />

wir uns jeweils im ‹gender› an der Schwertgasse bei roger<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> heinz, einem Schwulenpaar.» danach ging es auf <strong>die</strong><br />

Pi<strong>st</strong>e. In den bündnerhof, in den Jockey club oder in <strong>die</strong><br />

grabenhalle. <strong>die</strong>ser Party­groove wurde 1984 durch das<br />

Aufkommen von Aids jäh unterbrochen: <strong>die</strong> Fe<strong>st</strong>e wurden<br />

weniger. Susi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Partnerin zogen ins Appenzellerland,<br />

lasen viel, vernetzten sich mit Frauen in zürich oder berlin<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> engagierten sich in femini<strong>st</strong>ischen Projekten wie der<br />

Frauenbibliothek Wyborada.<br />

Ein zentrales Thema i<strong>st</strong> für Susi nach wie vor <strong>die</strong> Kritik<br />

an machtverhältnissen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ungleichbehandlungen.<br />

mit traditionellen geschlechterrollen hat sie deshalb wenig<br />

am hut. «mich interessiert der zusammenhang respektive<br />

Widerspruch zwischen den bildern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> realitäten der<br />

geschlechter – das Spiel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Experiment mit geschlechterrollen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anderen zuschreibungen.» vor einigen Jahren<br />

haben <strong>die</strong> beiden Frauen ihre Partnerschaft eintragen lassen.<br />

Aber nicht wegen der «romantischen liebe», wie Susi erklärt,<br />

sondern aus ökonomischen gründen. «Ich bin überzeugt,<br />

dass beziehungen in Freiheit genauso gut oder sogar besser<br />

funktionieren als vom Staat anerkannte. das hat sich über <strong>die</strong><br />

Jahre immer wieder be<strong>st</strong>ätigt.»<br />

Mit dem Kuss kam das Herzklopfen<br />

Auch Sara colombrino hält nicht viel von der Ehe: «Ich sehe<br />

keinen Sinn darin», sagt <strong>die</strong> 31­Jährige. «Abgesehen davon<br />

müs<strong>st</strong>e ich dafür zuer<strong>st</strong> eine Partnerin finden.» <strong>die</strong> Szene in<br />

St.gallen sei aber leider relativ klein – ausser dem leSchwu<br />

im Kugl <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem Nuts im linsebühl gebe es heute kaum<br />

möglichkeiten, gleichgesinnte Frauen zu treffen. «Allenfalls<br />

im Internet.»<br />

Als bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi für <strong>die</strong> rechte der Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> homosexuellen<br />

auf <strong>die</strong> Strasse gingen, war Sara noch in der Schule.<br />

dass sie lesbisch i<strong>st</strong>, wus<strong>st</strong>e sie aber schon damals. mit dem<br />

er<strong>st</strong>en Kuss einer Frau kam das Kribbeln. zusammen mit<br />

dem herzklopfen. von <strong>die</strong>sem moment an <strong>st</strong>and sie in jeder<br />

LGBt<br />

25<br />

lebenslage zu ihrer liebe für Frauen. «Was hinter meinem<br />

rücken geredet wird, i<strong>st</strong> mir wur<strong>st</strong>», sagt sie. Sara findet, dass<br />

unsere heutige gesellschaft mit dem Thema homosexualität<br />

recht offen umgehe – auch hier in der o<strong>st</strong>schweiz. «das<br />

haben wir Frauen wie bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi zu verdanken. Ich habe<br />

grossen respekt vor dem, was sie gelei<strong>st</strong>et haben.»<br />

Begafft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf dem Präsentierteller<br />

luisa F. teilt <strong>die</strong>se meinung nicht. Sie findet, unsere gesellschaft<br />

habe noch viel zu lernen. «Ich bin zwar froh, dass<br />

ich in <strong>die</strong>ser zeit lebe, habe aber dennoch manchmal ein<br />

beklemmendes gefühl.» <strong>die</strong> 27­Jährige mit der langen,<br />

dunklen mähne hat sich schon mit fünfzehn Jahren geoutet.<br />

Trotzdem geht sie bewus<strong>st</strong> vorsichtig mit ihrem Privatleben<br />

Die Devise hiess: kein Lippen<strong>st</strong>ift,<br />

keine Bein- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achselrasur<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keine hochhackigen Schuhe –<br />

<strong>die</strong>s alles, um das von Männern<br />

gemachte Frauenbild zu sprengen.<br />

«Damals war es nötig, radikal<br />

zu sein. Ich mus<strong>st</strong>e mich schliesslich<br />

positionieren.»<br />

um. «Eine Kollegin hat ihren Job verloren, als rauskam, dass<br />

sie lesbisch i<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich habe Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>innen, <strong>die</strong> deswegen<br />

keine lehr<strong>st</strong>elle bekamen.» das i<strong>st</strong> der gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>, wieso luisa<br />

ihrem vorgesetzten bis heute ihre homosexualität verschweigt.<br />

Sie hat Ang<strong>st</strong>, herabge<strong>st</strong>uft zu werden. Aber es i<strong>st</strong><br />

nicht nur das: «Wenn ich meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in in der Öffentlichkeit<br />

küsse, spüre ich, dass dutzende von blicken an uns kleben.<br />

oft wird getuschelt.» Woran das liegt? «vielleicht sind<br />

<strong>die</strong> leute einfach überrascht, weil wir nicht dem gängigen<br />

lesbenklischee entsprechen.» mit dem Klischee meint sie,<br />

was <strong>die</strong> gesellschaft oft abschätzig als «mannsweiber» oder<br />

«Kampflesben» tituliert. Sie i<strong>st</strong> der Ansicht, dass viele <strong>die</strong>ser<br />

sogenannten «butches» im falschen Körper geboren wurden<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht den mut haben, dazu zu <strong>st</strong>ehen. «leider hat unsere<br />

gesellschaft mit Transsexualität noch viel mehr mühe als mit<br />

uns homosexuellen. man muss zu viele hürden mei<strong>st</strong>ern,<br />

wenn man sein geschlecht umwandeln will», sagt sie. «Kein<br />

W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er, ziehen sich alle in <strong>die</strong> Szene zurück.»<br />

von solchen zirkeln hält sie sich bewus<strong>st</strong> fern – nicht<br />

nur, weil es dort oft nur um Partnersuche oder Sex gehe,<br />

sondern weil sie gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sätzlich nichts von einer «Trennung<br />

zwischen gay <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>raight» hält. Sie will sich nicht abkapseln.<br />

«Es i<strong>st</strong> schade, dass sich <strong>die</strong> gay­community damit zufrieden<br />

gibt, einmal im monat eine Party zu veran<strong>st</strong>alten.» darum<br />

auch ihre Forderung: «Er<strong>st</strong> wenn für <strong>die</strong> gesellschaft das geschlecht<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> sexuelle orientierung völlig irrelevant sind,<br />

haben wir <strong>die</strong> echte gleichberechtigung.» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> somit auch<br />

das erreicht, wofür Frauen wie bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi gekämpft haben.<br />

corinne riedener, 1984,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt in Winterthur Journalismus.


Bildausschnitt: rosemaryLaing, weather #5—2006<br />

Courtesy Galerie Conrads, Dusseldorf and Galerie Leong, New York<br />

©Rosemary Laing<br />

ZENTRUM<br />

PAUL KLEE<br />

BERN<br />

DIE<br />

ENGEL<br />

27<br />

10<br />

12<br />

—<br />

20<br />

01<br />

13<br />

VONKLEE<br />

BEuys<br />

AhtILA<br />

ChApLIN<br />

WENDErs…<br />

WWW.ZpK.OrG<br />

Network,das sind schwule Männer,<strong>die</strong> sich<br />

zeigen, <strong>die</strong> Positionen beziehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> zu<br />

ihrer Homosexualität <strong>st</strong>ehen.<br />

Wir sind Führungspersönlichkeiten, Freiberufler, Kün<strong>st</strong>ler<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Studenten. Wir arbeiten als Selb<strong>st</strong>ändige inden unterschiedlich<strong>st</strong>en<br />

Branchen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als Ange<strong>st</strong>ellteindiversen<br />

Sektoren der Wirtschaft, der Ausbildung, der Verwaltung<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Politik. Wir wollen Vorbilder sein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beispiel geben,<br />

durch Courage, Zusammenhalt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Engagement.<br />

Network,das sind seine Mitglieder.<br />

info@network.ch<br />

Roland Köppel<br />

Geschäftsführender Inhaber<br />

netz.werk internetmanufaktur, St.<strong>Gallen</strong>


SAITEN 11.12<br />

LGBt<br />

Mein Name<br />

i<strong>st</strong>…<br />

«Als Frau bin ich noch in der Pubertät» sagt <strong>die</strong> Gossauerin Lia,<br />

«<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als Ray* gerade Grossvater geworden». Noch pendelt<br />

sie zwischen den zwei Rollen, aber ihr Ziel i<strong>st</strong> es, einmal ganz als<br />

Frau leben zu können. Sie hat sich lange genug ver<strong>st</strong>eckt –<br />

jetzt will sie für Akzeptanz kämpfen. Und plant den er<strong>st</strong>en<br />

O<strong>st</strong>schweizer Transgender-Treff.<br />

maren weiss nicht, wie sie Sophia nennen soll. mama geht<br />

gar nicht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Papa auch nicht mehr. «du könnte<strong>st</strong> mich<br />

zum beispiel umi nennen», schlägt Sophia vor, <strong>die</strong> das letzte<br />

mal, als sie sich gesehen haben, noch marens vater war.<br />

<strong>die</strong> Szene aus dem Film «Transpapa», der am zürich Filmfe<strong>st</strong>ival<br />

lief, zeigt, wie gross unsere Sehnsucht i<strong>st</strong>, etwas benennen<br />

zu können, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wie schwer, <strong>die</strong> verinnerlichten gesellschaftlichen<br />

Kategorien über den haufen zu werfen. Was<br />

nicht sichtbar i<strong>st</strong>, hat keinen Namen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> was keinen Namen<br />

hat, hat kein daheim.<br />

lia aus gossau hat sich <strong>die</strong> Frage nach dem Namen auch<br />

schon ge<strong>st</strong>ellt. vorge<strong>st</strong>ern i<strong>st</strong> sie «grossmupa» geworden, eine<br />

spontane Wortkreation von lias Partnerin bei einem Panasch<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kaffee in der lokremise. lia lacht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>reicht mit ihren<br />

frisch lackierten, pinkfarbenen Fingernägeln durch ihre<br />

blonde mähne. In <strong>die</strong>sem moment i<strong>st</strong> es für sie klar. Sie i<strong>st</strong><br />

lia, eine Frau, grossmutter. Aber für ihre Tochter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre<br />

Enkel i<strong>st</strong> sie noch ray*, vater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> grosspapi.<br />

KeinVer<strong>st</strong>ecken mehr<br />

Eigentlich i<strong>st</strong> alles noch ziemlich neu. Als lia i<strong>st</strong> sie an <strong>die</strong>sem<br />

föhnigen oktobernachmittag er<strong>st</strong> das dritte mal in der<br />

Öffentlichkeit unterwegs. vor wenigen St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en i<strong>st</strong> sie noch<br />

als ray, in Jeanshosen, braunen Turnschuhen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem beigen<br />

Pullover mit blauen Streifen, nach herisau in den coiffeursalon<br />

«la Perla» gefahren, um sich dort um<strong>st</strong>ylen zu lassen.<br />

Im gepäck ein rollkoffer voller Weiblichkeit.<br />

text: andrea kessLer<br />

Bilder: fLorian Bachmann<br />

27


vor ziemlich genau einem Jahr hatte lia ihr coming­out.<br />

Er<strong>st</strong> hat sie es einer Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in erzählt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dann mit ihrer<br />

Partnerin darüber geredet. «Natürlich war es zuer<strong>st</strong> ein<br />

Schock für sie, aber jetzt dürfte ich auch als Frau daheim herumlaufen.»<br />

das hat für lia viel druck weggenommen, das<br />

ver<strong>st</strong>eckspiel war zu Ende, kein heimliches Abfangen der<br />

Pakete mit be<strong>st</strong>ellten Frauenkleidern mehr, nun können sie<br />

gemeinsam einkaufen gehen. Allerdings: ganz wohl i<strong>st</strong> lia<br />

dabei noch nicht, wenn sie als ray in boutiquen Frauenkleider<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schmuck oder make­up kaufen möchte.<br />

Dezente Töne<br />

In einem separaten um<strong>st</strong>yling­raum des beautysalons «la<br />

Perla» hat lia Platz genommen. <strong>die</strong> visagi<strong>st</strong>in milla mit den<br />

blutroten lippen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem männermordenden dita­von­<br />

Teese­lid<strong>st</strong>rich beugt sich über sie: «Wollen wir mit brauntönen<br />

deine Augen machen?» – «brauntöne passen, ja.» Weil<br />

lia farbenblind i<strong>st</strong>, i<strong>st</strong> das mit dem Schminken nicht so einfach.<br />

Eines Tages hat sie all ihren mut zusammengenommen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich in einer drogerie beraten lassen, welche make­up­<br />

Farben zu ihr passen könnten.<br />

milla beginnt mit einem concealer den bartschatten<br />

abzudecken. <strong>die</strong>ser kann auch bei Transfrauen, <strong>die</strong> weibliche<br />

hormone nehmen, ein Problem sein. lia i<strong>st</strong> sich nicht<br />

sicher, ob sie je eine solche Therapie machen wird. Sie i<strong>st</strong><br />

eigentlich mehr auf der Seite der homöopathie. Ihre tiefliegenden<br />

marlene­Augen betont milla mit dunkleren hauttönen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem schlichten lid<strong>st</strong>rich, trägt auf <strong>die</strong> hohen,<br />

prägnanten Wangenknochen einen hauch rouge auf. lia<br />

i<strong>st</strong> lieber dezent geschminkt, als aufgedonnert. hinter weissen<br />

baumwollvorhängen klebt sie sich nach dem Schminken<br />

<strong>die</strong> bru<strong>st</strong>prothesen aus Silikon an, schlüpft in blickdichte<br />

Strumpfhosen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen Jeansmini <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> setzt sich sorgfältig<br />

ihre neu erworbene Echthaar­Perücke auf ihr son<strong>st</strong> schon<br />

etwas schütter gewordenes haar. Edler Shalimar­duft tupft<br />

das Pünktchen aufs I.<br />

LGBt<br />

28<br />

Abschminken heis<strong>st</strong>, sich verlieren<br />

«Als ich nach dem er<strong>st</strong>en um<strong>st</strong>yling in den Spiegel schaute,<br />

war das … das war ich! Ich war total glücklich. Aber am<br />

näch<strong>st</strong>en Tag bin ich in ein loch gefallen.» Sich abschminken<br />

heis<strong>st</strong> für lia, sich wieder zu verlieren, kein daheim<br />

mehr zu haben.<br />

In der lokremise bringt <strong>die</strong> Kellnerin <strong>die</strong> getränke zur<br />

Feier des «grossmupa»­Tages. Ein Panasch für lia, einen<br />

latte macchiato für milla. «du trink<strong>st</strong> bier? das überrascht<br />

mich jetzt», schmunzelt milla. «Warum denn nicht? – das<br />

i<strong>st</strong> ein Frauenbier!» grin<strong>st</strong> lia zurück <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kramt dann verzweifelt<br />

in ihrer handtasche nach dem klingelnden handy.<br />

mit <strong>die</strong>sen Taschen kommt sie noch nicht so zurecht.<br />

«meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in i<strong>st</strong> unterwegs. das i<strong>st</strong> jetzt für sie auch er<strong>st</strong><br />

das zweite mal, mich so in der Öffentlichkeit zu sehen, das<br />

letzte mal sind wir zusammen an den Stamm nach zürich<br />

gefahren.»<br />

Im dezember plant lia den er<strong>st</strong>en Transgender­Treff der<br />

o<strong>st</strong>schweiz in der lokremise. Für sie i<strong>st</strong> es nicht nur wichtig,<br />

sich mit anderen Transmenschen auszutauschen, sondern<br />

sichtbar zu werden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen Platz in der gesellschaft zu<br />

haben. dafür will lia kämpfen.<br />

*Name geändert<br />

1. gendertreff, lokremise <strong>st</strong>.gallen.<br />

Sam<strong>st</strong>ag, 8. dezember, 20 uhr.<br />

mehr Infos: www.gendertreff­os.jimdo.com<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

LGBt<br />

29


TapTab­Werbung 1997 mit den Beatles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Klaus Beyer (rechts). bild: pd<br />

schaffhausen<br />

Ein musikschuppen<br />

fürs leben<br />

Am vorabend der Eröffnung sah es aus wie<br />

auf allen bau<strong>st</strong>ellen am vorabend der Eröffnung:<br />

als wäre eine bombe explo<strong>die</strong>rt. Keiner<br />

der <strong>st</strong>oisch workenden Fronarbeiter konnte<br />

sich vor der Nachtschicht vor<strong>st</strong>ellen, an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle am näch<strong>st</strong>en Abend <strong>die</strong> geburt eines<br />

neuen musikclubs zu feiern. genau<br />

<strong>die</strong>s tat man dann doch: «man eröffnet nicht<br />

sehr oft in seinem leben einen musikschuppen.<br />

lasset uns denn feiern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf <strong>die</strong> Kacke<br />

hauen», meinte Fe<strong>st</strong>redner Walter millns.<br />

Passenderweise war es der windschiefe deutsche<br />

beatles­übersetzer/Interpret <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geniale<br />

dilettant Klaus beyer, der <strong>die</strong> bühne einweihte.<br />

chri<strong>st</strong>oph Schlingensief sollte ihn Jahre später<br />

ebenfalls entdecken, main<strong>st</strong>ream sieht definitiv<br />

anders aus.<br />

Es war der 19. September 1997, als der<br />

TapTab musikraum in Schaffhausen <strong>st</strong>artete,<br />

gut einen monat, bevor das Kulturzentrum<br />

Kammgarn als ganzes eingeweiht wurde. Wir<br />

beteiligten gingen auf dem zahnfleisch, pro<strong>st</strong>eten<br />

uns zu, ausgepowert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> glücklich: am ziel,<br />

endlich! Wir hatten unseren «musikschuppen<br />

fürs ganze leben», wie <strong>die</strong> regionalpresse nach<br />

der Eröffnung titelte. Was uns indes er<strong>st</strong> allmählich<br />

ins bewus<strong>st</strong>sein sickerte: das war nicht das<br />

Ende, sondern ein Anfang. Nach jahrelangen<br />

rangeleien – <strong>die</strong> er<strong>st</strong>e Planungssitzung mit der<br />

Stadt Schaffhausen hatte 1990 <strong>st</strong>attgef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en –,<br />

SAITEN 11.12<br />

einer gescheiterten volksab<strong>st</strong>immung, einem<br />

neuen Anlauf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem einjährigen umbau<br />

galt es nun, einen eigenen club zu betreiben.<br />

So plötzlich. Ein Schock. Wir waren ja nur<br />

eine handvoll leute mit gutem Willen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenig<br />

Ahnung. zum glück hatten uns schon beim<br />

umbau des ein<strong>st</strong>igen Abfallkellers der Kammgarnspinnerei<br />

zum musikclub gegen fünfzig leute<br />

geholfen, einfach so. Einige von ihnen <strong>st</strong>iegen<br />

ein, halfen mit, Konzerte, Partys <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> clubinfra<strong>st</strong>ruktur<br />

zu organisieren. bis heute macht<br />

<strong>die</strong>se durchlässigkeit den TapTab musikraum<br />

aus: Neue, junge leute sind willkommen, ohne<br />

sie würde es den club schon läng<strong>st</strong> nicht mehr<br />

geben.<br />

der Schuppen funktioniert bis heute mit<br />

herzlich wenig Subventionen der öffentlichen<br />

hand: 30’000 Franken pro Jahr zahlen Stadt<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kanton (mittlerweile) zusammen. grosse<br />

momente gabs allerdings von Anfang an: Eines<br />

der anrührend<strong>st</strong>en Konzerte spielte am 4. November<br />

1997 <strong>die</strong> hamburger band Fink um den<br />

eben er<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viel zu jung ver<strong>st</strong>orbenen Nils<br />

Koppruch (r. I.P.) vor etwa dreissig Knöchen,<br />

mitten in einer deko mit echten heuballen.<br />

über <strong>die</strong> fünfzehn Jahre seines be<strong>st</strong>ehens<br />

entwickelte sich der TapTab musikraum zum<br />

etablierten, auch: professionalisierten Kulturort.<br />

Er i<strong>st</strong> das «herz» des Schaffhauser Ausgangslebens,<br />

wie es Philipp Albrecht, Sänger von min<br />

King, kürzlich in einem drS­1­Interview auf<br />

den Punkt brachte. An den Wochenenden i<strong>st</strong><br />

der laden mit einer Kapazität von 200 leuten<br />

mei<strong>st</strong> rappelvoll <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine ziemlich gut geölte<br />

Partymaschine. umso wichtiger, dass Experimente,<br />

leises, verqueres, durchgeknalltes dort<br />

weiter Platz haben. So sehe ich das, als letzter<br />

verbliebener Aktiver der gründergeneration.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich weiss, dass ich damit in guter gesellschaft<br />

bin. Nice!<br />

Jürg odermatt, 1962, i<strong>st</strong> Sänger bei Pap<strong>st</strong> &<br />

Ab<strong>st</strong>inenzler, Korrektor <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mitbetreiber des<br />

blogs «verfaulte geschichten».<br />

appenzell<br />

Alles neu, alles<br />

beim Alten?<br />

<strong>die</strong> Ausserrhoder Exekutive wird in den näch<strong>st</strong>en<br />

Jahren durchgerüttelt – vielleicht. Wenn<br />

weiterhin sieben Köpfe <strong>die</strong> geschicke des länd­<br />

31<br />

thema<br />

chens lenken, hat vor allem <strong>die</strong> FdP ein Problem:<br />

drei ihrer vier regierungsräte sind gleich<br />

alt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> müssen demnäch<strong>st</strong> gehen. gespräche<br />

über das schlecht konzertierte rücktrittsgebaren<br />

der magi<strong>st</strong>raten machen seit längerem <strong>die</strong><br />

r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Seit Ende September sind nun neue<br />

Szenarien auf dem Tapet. der regierungsrat<br />

hat ein dossier zur Staatsleitungsreform in <strong>die</strong><br />

vernehmlassung geschickt. damit soll der läng<strong>st</strong><br />

überfällige Schritt von der landsgemeinde zur<br />

urnendemokratie abschliessend vollzogen werden.<br />

ziel i<strong>st</strong> u.a. <strong>die</strong> Stärkung von regierungs<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Kantonsrat. Auch <strong>die</strong> verabschiedung vom<br />

begriff «gewaltentrennung» zugun<strong>st</strong>en der zeitgemässen<br />

«gewaltenteilung» unter<strong>st</strong>reicht <strong>die</strong><br />

bemühungen um Kooperation in der Staatsleitung.<br />

das sind durchaus brauchbare Ansätze.<br />

In der Presse, in der verwaltung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der<br />

bevölkerung gibt aber das am mei<strong>st</strong>en zu reden,<br />

was man sich gut merken kann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wovon<br />

vordringlich der ganze verwaltung<strong>st</strong>ross direkt<br />

betroffen i<strong>st</strong>: <strong>die</strong> reduktion der zahl der regierungsräte<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit auch der departemente<br />

von sieben auf fünf. glarus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> obwalden<br />

haben Ähnliches schon umgesetzt. In glarus<br />

beispielsweise heissen <strong>die</strong> fünf departemente<br />

«Sicherheit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ju<strong>st</strong>iz», «volkswirtschaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Inneres», «bau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> umwelt», «Finanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>heit» sowie «bildung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur». <strong>die</strong><br />

Ausserrhoder regierung hat sich noch einen<br />

zweiten vorschlag vorbehalten: Sie priorisiert<br />

das «5er­modell», schickte aber eine beibehaltung<br />

des «7er­modells» mit in <strong>die</strong> vernehmlassung.<br />

beide modelle sehen vor, dass regierungsräte<br />

künftig im voll­ <strong>st</strong>att im hauptamt<br />

tätig sind <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Amtszeit auf sechzehn Jahre<br />

beschränkt wird. <strong>die</strong> Altersguillotine 65 wird<br />

aufgehoben. Im «5er­modell» würde der landammann<br />

durch das volk gewählt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar für<br />

zwei Jahre. Er oder sie müs<strong>st</strong>e dann minde<strong>st</strong>ens<br />

zwei Jahre aussetzen bis zur allfälligen Wiederwahl.<br />

Im «7er­modell» wechselte herr oder<br />

Frau landammann den hut jährlich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> würde<br />

durch <strong>die</strong> regierung selb<strong>st</strong> aus ihrer mitte<br />

be<strong>st</strong>immt.<br />

gerade <strong>die</strong>ser letzte Punkt macht dem<br />

volk das «5er­modell» beliebt – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn <strong>die</strong>ses<br />

regierungsrätliche Wunschmodell kommt,<br />

so könnte in der Ausserrhoder Exekutive vieles<br />

beim Alten bleiben … vorausgesetzt, dass alle,<br />

<strong>die</strong> dürfen, bleiben wollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2015 wiedergewählt<br />

werden. hans <strong>die</strong>m (SvP) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Köbi<br />

brunnschweiler (FdP), beide 1998 gewählt,<br />

müs<strong>st</strong>en gehen. Es verblieben rolf degen (FdP),<br />

Köbi Frei (SvP), Jürg Wernli (FdP), alle seit


thema R<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug<br />

2003, marianne Koller (FdP, 2005) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> matthias<br />

Weishaupt (SP, 2006), <strong>die</strong> alle 2019 nicht<br />

mehr antreten dürften. das bedeutete fürs Er<strong>st</strong>e<br />

also keine durchrüttlung. Fürs Er<strong>st</strong>e keine<br />

neuen Köpfe.<br />

heidi eisenhut, 1976, hi<strong>st</strong>orikerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leiterin<br />

der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.<br />

winterthur<br />

haben Sie fünf<br />

minuten?<br />

Flash crash – unter <strong>die</strong>sem Namen wurde der<br />

plötzliche Einbruch der uS­börse am 6. mai<br />

2010 bekannt. Einzelne Aktientitel verloren<br />

zeitweise mehr als 99 Prozent ihres Werts. In<br />

wenigen minuten sank der Index S&P 500 um<br />

sechs, der Indu<strong>st</strong>rie­Index dow Jones um über<br />

neun Prozent. <strong>die</strong> Intensität des handels schoss<br />

zugleich um ein Sechsfaches in <strong>die</strong> höhe. doch<br />

<strong>st</strong>iegen <strong>die</strong> Kurse rasch wieder an. der Flash<br />

crash blieb Episode: ein zucken, ein Flackern<br />

auf den bildschirmen, wenn man so will. Allerdings<br />

blieb unklar, warum es zu <strong>die</strong>sem blackout<br />

kam. Als Erklärungen werden der Tippfehler<br />

eines händlers aber auch sy<strong>st</strong>emische Effekte<br />

des automatisierten handels genannt: menschliches<br />

oder technisches versagen?<br />

über <strong>die</strong>se <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> andere Fragen kann am 10.<br />

November in der Architekturhalle der zhAW<br />

diskutiert werden, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar mit einem banker,<br />

einem buchhalter, einem Kün<strong>st</strong>ler oder<br />

einem Punk. So verspricht es <strong>die</strong> Ankündigung<br />

der veran<strong>st</strong>altung «Speed dating the Future» –<br />

<strong>die</strong> Affinität von Finanzbranche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Prekariat<br />

scheint nicht ganz zufällig. das rasche Kennenlernen<br />

<strong>st</strong>eht im zeichen der grossen Frage nach<br />

der zukunft des Kapitalismus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> Teil des<br />

rahmenprogramms der Kurzfilmtage. veran<strong>st</strong>alter<br />

sind jedoch nicht <strong>die</strong> Kurzfilmtage selber,<br />

sondern ein Think Tank namens «Web for In­<br />

Führte menschliches Versagen zum Flash­<br />

Crash der Börse 2010? bild: pd<br />

terdisciplinary research & Expertise» (W.I.r.E.).<br />

<strong>die</strong>ser wiederum i<strong>st</strong> eine Kooperation des collegium<br />

helveticum mit der bank Sarasin. das<br />

collegium helveticum i<strong>st</strong> seinerseits eine interdisziplinäre<br />

Initiative von universität <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ETh<br />

zürich, <strong>die</strong> bank Sarasin gehört seit kurzem der<br />

brasilianischen Safra­gruppe. «Speed dating the<br />

Future» i<strong>st</strong> also gewissermassen ein <strong>st</strong>rukturiertes<br />

Produkt der gattung public private partnership.<br />

Komplementär zur «<strong>st</strong>rukturierten verantwortungslosigkeit»<br />

(claudia honegger) <strong>st</strong>eht es für<br />

<strong>die</strong> Aufteilung der zivilgesellschaftlichen Sorge.<br />

Wo klemmt es, wer hat versagt, wie geht es weiter?<br />

So lauten <strong>die</strong> Fragen – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wie auch immer<br />

<strong>die</strong> Antworten ausfallen: sie werden kurz sein.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> noch etwas i<strong>st</strong> sicher: «Speed dating<br />

the Future» verwei<strong>st</strong> darauf, dass das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis,<br />

mit dem sich <strong>die</strong> leute im 21. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert<br />

von finanzwirtschaftlichen Prozessen<br />

begleiten lassen, nachhaltiger ge<strong>st</strong>ört i<strong>st</strong>, als es<br />

<strong>die</strong> Kursbewegungen an den börsen abbilden<br />

könnten. <strong>die</strong> Teilnahme i<strong>st</strong> also empfehlenswert<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verspricht kleine Störungen der Selb<strong>st</strong>­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Weltwahrnehmung; einen ganz persönlichen<br />

Flash crash, sozusagen. Ein Totalab<strong>st</strong>urz der<br />

Weltbilder i<strong>st</strong> eher unwahrscheinlich.<br />

wendelin brühwiler, 1982, i<strong>st</strong> freier Journali<strong>st</strong><br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitet an der Forschungs<strong>st</strong>elle für Sozial<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Wirtschaftsgeschichte der uni zürich.<br />

Vorarlberg<br />

der dinkel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

Kirchenlehrerin<br />

Wenn man wie ich <strong>die</strong> schlechte Angewohnheit<br />

hatte, morgens den lokalsender am radio<br />

aufzudrehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihn den vormittag über im<br />

hintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laufen zu lassen, penetrierte einem<br />

lange zeit eine besonders dumme Sendungdas<br />

dem Apparat zugewandte ohr: Kochen mit<br />

hildegard, manchmal auch: hildegard­medizin.<br />

mittlerweile hat das vielleicht etwas nachgelassen,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich mus<strong>st</strong>e auch fe<strong>st</strong><strong>st</strong>ellen, dass<br />

vorarlberg zwar ein besonderes Ne<strong>st</strong> von hildegard­Anhängerinnen<br />

sein mag, der unsinnige<br />

Kult um <strong>die</strong> hildegard­medizin aber durchaus<br />

auch in Süddeutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der o<strong>st</strong>schweiz<br />

fröhliche ur<strong>st</strong>änd feiert.<br />

hildegard von bingen (1098­1179) i<strong>st</strong> am 7.<br />

oktober 2012 von benedikt xvI. zur Kirchenlehrerin<br />

erklärt worden. das i<strong>st</strong> im Katholizismus<br />

eine Person, <strong>die</strong> den menschen <strong>die</strong> lehre<br />

des eigentlichen Kirchenlehrers Jesus chri<strong>st</strong>us<br />

besonders nahe bringt, zum beispiel Albertus<br />

magnus, Anselm von canterbury, Johannes vom<br />

Kreuz oder Teresa von Ávila. Einevoraussetzung<br />

war hildegards heiligsprechung, <strong>die</strong> er<strong>st</strong>mals<br />

1227 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den folgenden Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erten noch<br />

mehrmals gescheitert war, bis zu einer «gleichwertigen<br />

Kanonisierung» durch den Pap<strong>st</strong> am<br />

10. mai 2012. benedikt wird dabei weniger an<br />

32<br />

dinkelrezepte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gute­laune­Kekse als vielmehr<br />

an Aussagen hildegards wie <strong>die</strong> folgenden<br />

gedacht haben: «So dürfen auch keine Frauen<br />

zu <strong>die</strong>sem meinem Altar<strong>die</strong>n<strong>st</strong> hinzutreten, weil<br />

sie ein schwaches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gebrechliches gefäss sind.<br />

Sie sind dazu be<strong>st</strong>ellt, Kinder zu gebären <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

sie gebären, sorgfältig aufzuziehen.» oder: «<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

so i<strong>st</strong> das Weib schwach <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> blickt zum manne<br />

auf, um von ihm umsorgt zu werden, ähnlich<br />

wie der mond seine Stärke von der Sonne empfängt.<br />

deshalb i<strong>st</strong> <strong>die</strong> Frau auch dem manne<br />

unterworfen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss jederzeit zum <strong>die</strong>nen<br />

bereit sein.»<br />

hildegard hatte visionen (<strong>die</strong> bei agno<strong>st</strong>ischen<br />

Psychiatern als bilderbuchbeispiele von<br />

Anfällen auratischer migräne gelten), schrieb<br />

«freche» briefe an hohe gei<strong>st</strong>liche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> an weltliche<br />

herrscher (von denen es teilweise zwei<br />

versionen gibt, eine deutliche in ihrem Klo<strong>st</strong>er<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine gemässigte beim Empfänger), war<br />

als Äbtissin sicher eine gute managerin (<strong>die</strong> nur<br />

adelige Nonnen in ihr Klo<strong>st</strong>er aufnahm) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

eine interessante Person. Alle bücher, <strong>die</strong> ihr zugeschrieben<br />

werden, wurden von ihrem Schreiber<br />

aufgezeichnet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kamen nur in wesentlich<br />

später angefertigten Kopien auf <strong>die</strong> Nachwelt,<br />

wobei auch <strong>die</strong> seriöse, katholische Pro­hildegard­literatur<br />

seit fünfzig Jahren bei den naturwissenschaftlichen<br />

Schriften einräumt, dass<br />

sie nicht wirklich auf hildegard zurückgehen,<br />

sondern es sich wohl um Kompilationen aus<br />

älteren Schriften anderer, teils antiker Autoren<br />

handelt. <strong>die</strong> naheliegende Frage, wann denn <strong>die</strong><br />

viel beschäftigte Äbtissin zeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musse gehabt<br />

haben könnte, naturwissenschaftliche Stu<strong>die</strong>n zu<br />

betreiben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beispielsweise Tiere zu beobachten,<br />

wird trotzdem nie ge<strong>st</strong>ellt, dafür wird <strong>die</strong><br />

angebliche genauigkeit mancher Passagen hoch<br />

gelobt, während man auf behauptungen wie <strong>die</strong>,<br />

der Aal gehe aus der Kopulation eines Aalmännchens<br />

mit einer Schlange hervor, nie eingeht.<br />

bei den rezepten i<strong>st</strong> es ähnlich, jeder kennt<br />

hildegard­rezepte mit dinkel oder mit muskatnuss,<br />

aber natürlich <strong>st</strong>eht in keinem der<br />

Kochbücher ihre Empfehlung, vom maulwurf<br />

nur <strong>die</strong> leber, nicht aber das herz oder <strong>die</strong> lunge<br />

zu essen, oder ihr rezept für <strong>die</strong> zubereitung<br />

des Schweinsigels: in Wasser kochen, mit zimt,<br />

bertram <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pimpernell würzen. dafür wissen<br />

<strong>die</strong> verfasserinnen, was hildegard von den er<strong>st</strong><br />

drei Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte nach ihrem Tod aus Amerika<br />

importierten Pflanzen wie Tomaten, Kartoffeln<br />

oder mais gehalten hätte. beim dinkel habe ich<br />

den verdacht, dass man für den von den Nationalsoziali<strong>st</strong>en<br />

<strong>st</strong>ark geförderten Anbau nach<br />

1945 eine bessere Patenschaft für <strong>die</strong>ses getreide<br />

brauchte, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hildegard da gerade recht kam.<br />

Aber nochmals: Alle seriösen Publikationen<br />

zu hildegard lehnen <strong>die</strong>se Koch­, Kräuter­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

heil<strong>st</strong>ein­bücher ab, <strong>die</strong> mit der hi<strong>st</strong>orischen<br />

Person hildegard von bingen definitiv nichts<br />

zu tun haben.<br />

kurt bracharz, 1947, arbeitet als Schrift<strong>st</strong>eller,<br />

Kolumni<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> übersetzer in bregenz.<br />

SAITEN 11.12


toggenburg<br />

Toggen­ versus<br />

hamburg<br />

… ja, es liesse sich was daraus machen! In vergleichen<br />

schneiden wir tatsächlich nicht schlecht<br />

ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> «Internationalität» … tja … nun<br />

denn, burg i<strong>st</strong> eben doch nicht gleich burg.<br />

– vier Tage hamburg. Abreise um neun uhr<br />

in Wattwil mit dem voralpen­Express <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nur<br />

einmaligem um<strong>st</strong>eigen in Pfäffikon (ich habe<br />

mir <strong>die</strong> bequem<strong>st</strong>e reiseroute ausgesucht). meine<br />

Erwartungen an einen Schweizer zug sind<br />

dem Preis­lei<strong>st</strong>ungsverhältnis der zweiten Klasse<br />

entsprechend mittelmässig. Aber dann doch:<br />

Was für eine Enttäuschung! Ein «Fanzug» ab<br />

chur bis hamburg, kaputte Sitze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine nicht<br />

funktionierende Toilette. vielleicht will man ja<br />

in deutschland <strong>die</strong> zuwanderer abschrecken?<br />

zwölf St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en später: Ankunft in hamburg,<br />

hauptbahnhof abends um neun uhr, massen<br />

von menschen unterwegs. vergleich: bahnhof<br />

Wattwill abends um neun uhr, ein ort der meditation.<br />

In hamburg: hotels überall. Im Toggenburg:<br />

Fa<strong>st</strong> überall … Kultur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kun<strong>st</strong>? Ja<br />

aber hallo. Kun<strong>st</strong>hallen, museen, galerien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

<strong>die</strong> deichtorhallen. Im Toggenburg? Ja, auch<br />

<strong>die</strong> Kun<strong>st</strong>hallen. Wir können der Fläche entsprechend<br />

mithalten, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Angebot i<strong>st</strong> bei<br />

uns auch nicht schlecht.Sport? Wird in der nordischen<br />

hafen<strong>st</strong>adt gross geschrieben. Wir im<br />

Toggenburg können auch hier mithalten. Was<br />

auf der Al<strong>st</strong>er an Wassersport betrieben wird,<br />

wird im Toggenburg mit berg­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wintersport<br />

wettgemacht. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konzerte?<br />

I<strong>st</strong> international, nicht nur in den burgs, eine<br />

finanzielle herausforderung. <strong>die</strong> lokalitäten,<br />

woTheater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konzerte aufgeführt werden<br />

sollen, sind <strong>die</strong> Knackpunkte. In hamburg i<strong>st</strong> es<br />

<strong>die</strong> in bau befindliche Elbphilharmonie in der<br />

hafencity – inklusive hotel, Eigentumswohnungen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eigener Anlege<strong>st</strong>elle der hafenfähre.<br />

<strong>die</strong> Elbphilharmonie verschlingt bereits<br />

mehrere h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert millionen zusätzlich; das wird<br />

mit Sicherheit ein denkmal werden, oder ein<br />

weiteres Weltw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er. merci an <strong>die</strong> Schweizer<br />

Stararchitekten herzog <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> de meuron.<br />

lassen wir den vergleich aufkommen mit<br />

dem Schwendisee, dem vergangenen Traum des<br />

Klanghauses. Entwurf durch einen weiteren Stararchitekten,<br />

Peter zumthor. Auch das Klanghaus<br />

wäre an einem See gelegen. Nur wird im Toggenburg<br />

nicht gebaut <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in hamburg schon.<br />

unvergleichlich aber das Kraftwerk Krummenau<br />

– sicher nicht milliardenverschlingend, dafür<br />

schon lange in betrieb –, der zeltainer in unterwasser,<br />

das chössi in lichten<strong>st</strong>eig, der feine Freitag<br />

in ganterschwil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das rössli in mogelsberg<br />

(wenn ich etwas vergessen habe,dann teilt es mir<br />

bitte mit). Wir <strong>st</strong>ehen vergleichsmässig gut da<br />

mit unserem burg. da mein Ausflug fluchtbedingt<br />

war (berge können auch schon mal einengen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lassen sich nicht verschieben), habe ich<br />

SAITEN 11.12<br />

<strong>die</strong> Weite, das Wasser <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Wellen genossen.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Nachtleben. das findet ja so gut wie gar<br />

nicht <strong>st</strong>att im Toggenburg. Nur das Nacktwandern,<br />

das könnte irgendwie vergleichbar sein mit<br />

der reeperbahn in St.Pauli.<br />

Schön wars da <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schön i<strong>st</strong>s wieder hier zu<br />

sein, nach zwölf St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en zugfahrt. zurück in<br />

einem schönen, luxuriösen zweite­Klasse­Wagen<br />

der deutschen bahn. Alles voll funktionsfähig,<br />

bis zum Schluss. gerne wieder Toggenburghamburg<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> retour. danke Toggenburg, dass<br />

du mich ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu in <strong>die</strong> Flucht schläg<strong>st</strong>.<br />

daniela Vetsch böhi, 1968, Textildesignerin,<br />

umweltpolitisch Aktive <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mutter von zwei<br />

Kindern.<br />

thurgau<br />

Freakshow,<br />

inkonsequent<br />

da läs<strong>st</strong> also <strong>die</strong>se Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert­Ab<strong>st</strong>immung,<br />

<strong>die</strong>se mutter aller emotionalen volksentscheide,<br />

<strong>die</strong>ses 54,4­Prozent­Stimmbeteiligungs­mon<strong>st</strong>er<br />

– <strong>die</strong> kantonale volksab<strong>st</strong>immung zum bTS­/<br />

olS­Strassennetzbeschluss – den Thurgau seit<br />

kurzem endlich wieder ruhig schlafen. Endlich<br />

wieder mal den Nachbar fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>lich grüssen.<br />

Endlich wieder mal auf <strong>die</strong> Solidarität mit den<br />

anderen Kanton<strong>st</strong>eilen scheissen dürfen. durchatmen.<br />

bis derein<strong>st</strong> einmal eine tolle Strasse <strong>die</strong><br />

zivilisation mit denen dort am bodensee verbindet.<br />

Wenn ich ehrlich bin: mein Kanton i<strong>st</strong><br />

mir ideell zerrissen am lieb<strong>st</strong>en. das erzeugt<br />

Spannung. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dazu muss wohl auch gehören,<br />

dass <strong>die</strong> Thurgauer inkonsequent abge<strong>st</strong>immt<br />

haben. Eine grosse Strasse wollen sie also. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

dann grad noch eine zweite, kleinere Strasse<br />

auch. Aber dafür zahlen? Nein, keine lu<strong>st</strong>!<br />

doch nun kommts noch viel dicker.<br />

«Freakshow Thurgau vol. 1» nahm mitte<br />

oktober bei der morgendlichen Presseschau<br />

ihren Anfang. Im «blick» war von den labharts<br />

– ein Allerweltsgeschlecht in Steckborn<br />

– zu lesen. drei Frauen, schwarz gekleidet, mit<br />

Kun<strong>st</strong>fingernägeln, <strong>die</strong> verhungern, weil sich<br />

der Familienvor<strong>st</strong>and (55­jährig, Alkoholiker,<br />

depressiv) seit kurzem in der Psychi in litten­<br />

33<br />

R<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug thema<br />

Die elbphilharmonie im Bau. bild: Thor<strong>st</strong>en veith Taubenschlagwart Bruno Weber. bild: pd<br />

heid therapieren läs<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das in der reichen<br />

Schweiz! Am mei<strong>st</strong>en hat aber der labhart'sche<br />

chihuahua Joya zu beissen. Joya mus<strong>st</strong>e mittlerweile<br />

ins Tierheim. Wenig<strong>st</strong>ens kriegt das<br />

hündchen dort wieder zu fressen. In der Folgegeschichte<br />

einen Tag später meint dann mutter<br />

labhart(53), ihre Töchter (26<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 24) seien<br />

nicht faul. Es sei vielmehr ein rechtliches Problem.<br />

Auch dass <strong>die</strong> drei labhart­girls auf der<br />

«blick»­Website <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über Facebook Schmäh<br />

ein<strong>st</strong>ecken, i<strong>st</strong> da zu lesen. zum glück i<strong>st</strong> mutter<br />

yvonne labhart nicht im Telefonbuch eingetragen.<br />

So muss dann halt <strong>die</strong> andere yvonne<br />

labhart unter bösen Anrufen leiden.<br />

Noch etwas waghalsiger gehts Tage später in<br />

Frauenfeld beim inoffiziellen Taubenschlagwart<br />

der Stadt zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> her. Auch «Freakshow Thurgau<br />

vol.2» <strong>st</strong>eht natürlich im «blick». bruno Weber<br />

(72), pensionierter metzger mit einer vorliebe<br />

für Frauen aus Südo<strong>st</strong>asien, wird beschieden,<br />

dass man sich um seine Nachfolge kümmere.<br />

Weber hat immerhin <strong>die</strong> Kantonshaupt<strong>st</strong>adt<br />

von der Taubenplage befreit. Webers gemeinsamkeit<br />

mit den labharts: Auch er kann nicht<br />

mehr essen, aber aus Trauer. Weber läs<strong>st</strong> sich folgendermassen<br />

zitieren: «Ich will unbedingt als<br />

Taubenschlagwart weitermachen. Son<strong>st</strong> werde<br />

ich <strong>die</strong> Tauben alle umbringen. » das i<strong>st</strong> nicht<br />

nett, herr Weber. Wahrscheinlich wird sich der<br />

mann nun mit seinem Sturmgewehr 57 in der<br />

volière auf dem «unteren mätteli» verschanzen,<br />

bis man ihm seinen Job wieder gibt.<br />

bei all der medialen Aufregung ging fa<strong>st</strong><br />

unter, dass nun <strong>die</strong> reelle chance be<strong>st</strong>eht, <strong>die</strong><br />

Thurgauer Ammänner in zukunft gemeindepräsidentin<br />

oder gemeindepräsident nennen zu<br />

können. Es regt sich zwar Wider<strong>st</strong>and aus den<br />

eigenen reihen. zwei Frau gemeindeammann<br />

(oder Frauen gemeindeammänner?) finden ihre<br />

bezeichnung gut, so wie sie i<strong>st</strong>, wollen sich gegen<br />

<strong>die</strong> gemeindepräsidentin wehren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drohen<br />

mit einem referendum. da könnte also am<br />

Ende gar eine kantonale volksab<strong>st</strong>immung daraus<br />

werden. Aber das kommt dann schon gut,<br />

weil <strong>die</strong> Thurgauerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Thurgauer ja auch<br />

in Sachen Inkonsequenz im Ab<strong>st</strong>immungsverhalten<br />

inkonsequent sind. mehr Sorgen bereitet<br />

mir da der verrückte Taubenkiller.<br />

mathias frei, 1980, i<strong>st</strong> Kulturveran<strong>st</strong>alter,<br />

Slampoet, Texter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gemeinderat.


thema nachruf<br />

Wild im herzen<br />

sabin schreiber scheute keine unbequemen Themen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war in <strong>st</strong>etem Au<strong>st</strong>ausch<br />

mit sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Umwelt. sie besass schalk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mochte <strong>die</strong> Menschen. ein nachruf.<br />

von wolfgang <strong>st</strong>eiger<br />

Aber manchmal hatte Sabin ganz einfach <strong>die</strong><br />

Schnauze voll. Wieder einmal hatte sie <strong>die</strong> missachtung<br />

der lei<strong>st</strong>ungen von Frauen durch gewisse<br />

männer – auch im eigenen sozialen umfeld<br />

– kalt erwischt. Sie hatte «eine Wolle», wie<br />

der zu<strong>st</strong>and von Wut auf einem Flugblatt von<br />

autonomen Frauen aus den Achtzigern in Sabins<br />

Nachlass benannt i<strong>st</strong>. <strong>die</strong> Sache mit dem<br />

frauenverachtenden, gegen sie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Kolleginnen<br />

gerichteten gong, trug sich irgendwann<br />

um das millennium zu. So kam Sabin zu «<strong>Saiten</strong>».<br />

Statt sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen,<br />

mischte sie sich ein. Sie tauchte in der<br />

zu jener zeit überaus männerla<strong>st</strong>igen «<strong>Saiten</strong>»redaktion<br />

auf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beackerte zielgerichtet das<br />

Feld an ort <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stelle. <strong>die</strong> zusammenarbeit<br />

mit bedeutend jüngeren Kolleginnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kollegen<br />

scheute sie in keiner Weise. Wie sie übrigens<br />

selb<strong>st</strong> immer jugendlich, irgendwie fa<strong>st</strong><br />

alterslos wirkte. Sie interessierte sich für alle Arten<br />

von menschen, nicht nur männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauen,<br />

sondern auch alle geschlechter dazwischen,<br />

wie Androgyne, Queere, Transmenschen. ganz<br />

besonders fühlte sie sich zu wie auch immer<br />

Stigmatisierten hingezogen.<br />

Sie kannte das: manche männer geben sich<br />

als tolle hechte, versagen jedoch, wenn es drauf<br />

ankommt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bürden dann <strong>die</strong> ganze la<strong>st</strong> den<br />

Frauen auf. Wie es zum beispiel ihrer mutter<br />

Alice Niklaus­Schu<strong>st</strong>er ergangen war. <strong>die</strong> Kindheit<br />

verbrachte Sabin in Wängi im Thurgau. Ihr<br />

vater hermann Schreiber war bei ihrer geburt<br />

schon über fünfzig Jahre alt. In seiner Jugend<br />

hatte ihm das Ioc für einen waghalsigen Segelflug<br />

über <strong>die</strong> Alpen in der disziplin Aeronautik<br />

<strong>die</strong> goldmedaille verliehen. der eigenbrötlerische<br />

vater kümmerte sich mehr um seine Tüfteleien<br />

als um <strong>die</strong> Familie. Als Sabin vierzehn<br />

Jahre alt war, liessen sich <strong>die</strong> Eltern scheiden.<br />

Nach der matura in Frauenfeld begann sie eine<br />

Ausbildung als bibliothekarin an der hSg.<br />

anarchy in güllen<br />

güllen, wie St.gallen im Slang der Szene hiess,<br />

brodelte bei Sabins Ankunft Anfang der achtziger<br />

Jahre. dort, wo heute <strong>die</strong> raiffeisen­city<br />

<strong>st</strong>eht, befand sich einen Sommer lang das Autonome<br />

Jugendzentrum AJz. hausbesetzungen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unkommerzielle musik­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Filmveran<strong>st</strong>altungen<br />

<strong>st</strong>ellten das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis der Stadt in<br />

Frage. So jemanden wie sie, jung, offen, an leuten<br />

interessiert, sog <strong>die</strong> autonome bewegung<br />

augenblicklich auf. Sabin tanzte auf dem allerer<strong>st</strong>en<br />

Konzert überhaupt in der grabenhalle im<br />

November ’81 mit, als <strong>die</strong> Schroeder roadshow<br />

ihr «Anarchy in germoney» erdröhnen liessen.<br />

Sabin gehörte der bewegung zu h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Prozent<br />

an, dennoch war sie nie dogmatisch. Sie<br />

behielt immer ihren Standpunkt, der ihr jederzeit<br />

eine differenzierte beurteilung ermöglichte.<br />

Nach der Ausbildung ging sie ganz in der selb<strong>st</strong>verwalteten<br />

Szene auf. Sie verkaufte bücher in<br />

der comedia, im SchwarzenEngel arbeitetesie<br />

im Service. Ausserdem engagierte sie sich in politischen<br />

gruppen.<br />

<strong>die</strong> Achtziger gehörten der autonomen Parallelwelt.<br />

Ein ziemlich un<strong>st</strong>rukturiertes kollektives<br />

Wir <strong>st</strong>and in opposition zu Staat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

bürgerlicher gesellschaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> be<strong>st</strong>immte den<br />

Alltag der Akteure. In der hochpolitisierten zeit<br />

nahmen Frauenthemen einen wichtigen Platz<br />

ein. Sabin gehörte zur gruppe, <strong>die</strong> monatlich<br />

<strong>die</strong> «graz» (grabenzeitung) herausbrachte. Neben<br />

dem veran<strong>st</strong>altung<strong>st</strong>eil der grabenhalle behandelte<br />

<strong>die</strong> «graz» vor allem Politisches. Frauenthemen<br />

kamen in praktisch jeder Nummer<br />

zur Sprache. In den 27 Ausgaben von märz ’88<br />

bis Juni ’91 veröffentlichte <strong>die</strong> «graz» Artikel<br />

zu Sextourismus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenhandel, sexi<strong>st</strong>ischer<br />

Werbung, gewalt in der beziehung, Frauenhaus,<br />

Frauenbeiz, vergewaltigung, Walpurgisnacht<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hexen, Wyborada, Frauen hinter der<br />

Kamera, Frauen in El Salvador et cetera. Einer<br />

der durchgängig nicht gezeichneten Artikel<br />

könnte von Sabin <strong>st</strong>ammen. Er behandelt mit<br />

differenziertem blick <strong>die</strong> Frauen in der islamischen<br />

gesellschaft. Sie war einmal nach Israel<br />

gerei<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sah, wie israelische bagger das<br />

haus von Palä<strong>st</strong>inensern niederrissen. das hinderte<br />

sie nicht daran, den Antisemitismus der<br />

linken anzuprangern. vor unbequemen Themen<br />

scheute sie sich wahrlich nicht.<br />

höhepunkt der Ära der autonomen Szene<br />

in St.gallen war kurz vor Weihnachten 1988 <strong>die</strong><br />

besetzung des seit Jahren leer<strong>st</strong>ehenden hotels<br />

hecht am marktplatz. Sabin unter<strong>st</strong>ützte <strong>die</strong><br />

Forderungen der besetzerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besetzer<br />

tatkräftig. Es ging um eine Theater­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musikwerk<strong>st</strong>att,<br />

um eine unterkunft für obdachlose,<br />

einen Fixerraum, eine gassenküche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

raum für Flüchtlinge als Alternative zu den<br />

zivilschutzbunkern. Sabin sammelte zeitungsausschnitte<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Flugschriften, half Presseerklärungen<br />

verfassen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schrieb Sitzungspro­<br />

34<br />

tokolle. <strong>die</strong> geübte Archivarin ordnete später<br />

alles material zur hechtbesetzung mu<strong>st</strong>ergültig<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> übergab es noch Anfang <strong>die</strong>ses Jahres dem<br />

St.galler Stadtarchiv, unter anderem zusammen<br />

mit gesammelten grabenzeitungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vorträgen<br />

vom Anfang der Erfreulichen universität<br />

im Palace, <strong>die</strong> sie anzuschieben geholfen hatte.<br />

Wer <strong>die</strong> vorgänge <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hintergründe um <strong>die</strong><br />

hechtbesetzung künftig erforschen will, i<strong>st</strong><br />

nicht mehr ausschliesslich auf Polizeiprotokolle<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitungsmeldungen angewiesen. Sabins<br />

Archivalien ermöglichen jetzt auch den Innenblick<br />

auf <strong>die</strong> gruppe der Akteurinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Akteure.<br />

Vom machen zur theorie<br />

Später dann in den neunziger Jahren, nicht zuletzt<br />

in der Folge der globalen umwälzungen,<br />

zerfiel auch in St.gallen <strong>die</strong> autonome Sondergesellschaft.<br />

<strong>die</strong> Akteure waren genötigt, sich<br />

anders zu orientieren. Sabin Schreiber begann<br />

in zürich geschichte zu <strong>st</strong>u<strong>die</strong>ren. vom handelnden<br />

Subjekt wie bei der hechtbesetzung,<br />

welches Quellen für <strong>die</strong> spätere geschichtswissenschaft<br />

produziert, wechselte sie sozusagen<br />

zur gegenseite. <strong>die</strong> Theorie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das machen<br />

<strong>st</strong>anden aber für sie keineswegs in unvereinbarem<br />

gegensatz.<br />

Für ihre dissertation nahm sie sich einem<br />

gegen<strong>st</strong>and an, dem sich <strong>die</strong> hi<strong>st</strong>orische Forschung<br />

in der Schweiz bisher kaum gewidmet<br />

hatte: <strong>die</strong> geschichte der jüdischen bevölkerung.<br />

Im fen<strong>st</strong>erlosen Archivraum unter dem<br />

Spelterinischulhaus ging sie sy<strong>st</strong>ematisch <strong>die</strong><br />

Niederlassungsregi<strong>st</strong>er von St.gallen von 1803<br />

bis 1933 durch. <strong>die</strong>se Knochenarbeit in klassischer<br />

methodik war nötig, um überhaupt einmal<br />

einen überblick über <strong>die</strong> jüdische Wohnbevölkerung<br />

zu erhalten. Weiteres material<br />

kam aus den Archiven der vereine der beiden<br />

jüdischen communities in der Stadt, von der<br />

<strong>die</strong> eine we<strong>st</strong>europäisch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> andere o<strong>st</strong>europäisch<br />

geprägt war. «hirschfeld, Strauss, malinsky»<br />

von Sabin Schreiber gilt heute als Standardwerk<br />

zum bisher vernachlässigten Thema. das<br />

Interesse der Autorin an den menschlichen<br />

geschichten i<strong>st</strong> durch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> durch spürbar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

macht das buch zum spannenden bilderbogen<br />

vergangenen lebens in <strong>die</strong>ser Stadt. Nicht<br />

Steinhaufen angehäufter Fakten schuf sie – mit<br />

der geschickten verknüpfung von mikro­ mit<br />

makrogeschichte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Themen wie Im­<br />

SAITEN 11.12


migration <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Antisemitismus greift das buch<br />

vielmehr über seinen zeitrahmen hinaus bis in<br />

<strong>die</strong> gegenwart.<br />

<strong>die</strong> Texthinterlassenschaft Sabins umfas<strong>st</strong><br />

auch einen über zwölf Jahre hinweg geführten<br />

mailwechsel mit ihrer bFF (be<strong>st</strong> Friend Forever).<br />

zwar hütet Sabins Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in begreiflicherweise<br />

noch den doch sehr persönlich gemeinten<br />

Textfluss, aber ein blick auf den ausgedruckten<br />

Stapel von mails läs<strong>st</strong> dessen bedeutung erahnen.<br />

hier schlummert für <strong>die</strong> zukunft ein lebensnahes<br />

Abbild der St.galler Nuller­Jahre voller<br />

Schalk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> voller Empathie für das soziale umfeld<br />

mit unzähligen hinweisen auf das vielfältige<br />

kulturelle leben. be<strong>st</strong>immt dokumentiert das<br />

Konvolut auch Sabins berufliche Situation als<br />

leiterin des zebu (zentrum für das buch), einer<br />

unterabteilung der Kantonsbibliothek.<br />

zu «blütenweiss bis rabenschwarz», 200 Porträts<br />

von St.galler Frauen, <strong>st</strong>euerte sie sechs lebensbeschreibungen<br />

bei, <strong>die</strong> in der Summe so<br />

etwas wie ein Selb<strong>st</strong>porträt ergeben: da war <strong>die</strong><br />

Fürsorgerin, <strong>die</strong> sich gegen misshandlung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Ausbeutung von Frauen engagierte; <strong>die</strong> vielleicht<br />

er<strong>st</strong>e Fotografin in St.gallen, <strong>die</strong> 1883 ins<br />

gefängnis kam, weil sie in ihrer Not banknoten<br />

SAITEN 11.12<br />

fälschte; oder <strong>die</strong> genossin Kunz aus degersheim,<br />

<strong>die</strong> an der gewerkschaftlich organisierten<br />

rorschacher Frauenkonferenz <strong>die</strong> Protokolle<br />

verfas<strong>st</strong>e. von der Frau aus der unterschicht<br />

sind nicht einmal gesicherte lebensdaten vorhanden.<br />

der eigene raum<br />

Sehr berührend gelang Sabins Porträt der Anna<br />

Fässler­blumer, <strong>die</strong> von 1915 bis 2001 lebte. das<br />

ungewöhnliche an ihrer son<strong>st</strong> durchschnittlichen<br />

Exi<strong>st</strong>enz als hausfrau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mutter sind 53<br />

Jahres­Agenden aus der EPA, in <strong>die</strong> Anna Fässler­blumer<br />

täglich einige Stichwörter zu Erlebtem,<br />

begegnungen, orten notierte. Sabin pochte<br />

selb<strong>st</strong> ebenfalls auf ihre eigenen gedankenräume<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verteidigte bis zuletzt, auch während<br />

ihrer Krankheit, ihren analytischen Standpunkt.<br />

Wie in der geschichte von der Katze des rabbiners,<br />

<strong>die</strong> einen Papagei frass <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so sprechen<br />

lernte, hatte Sabin eine innere In<strong>st</strong>anz, mit der<br />

sie in <strong>st</strong>ändigem diskurs sein konnte.<br />

Aber in ihrer lage mit der fortschreitenden<br />

Krebserkrankung half eine nüchterne Analyse<br />

immer weniger. Sie ging allein in den hätterenwald<br />

hinauf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> suchte im Feuer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im duft<br />

35<br />

sabin schreiber thema<br />

bild: urs Arnold<br />

der Kräuter eine spirituelle dimension. Sie liess<br />

sich mit den Totem­Tieren ein, welche als boten<br />

einer anderen Welt dem unausweichlichen Tod<br />

den Schrecken nehmen. Sie fand Tro<strong>st</strong> in der<br />

musik. Sie lauschte der engelsgleichen Stimme<br />

Antony hegartys vonAntony and the Johnsons.<br />

das Falsett des androgynen Sängers, seine melancholischen<br />

Songs mit Flügel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Streichern<br />

spendeten wohltuende Traurigkeit. Wenn Antony<br />

sang: «hope there’s someone, who takes care<br />

of me, when I <strong>die</strong>», wus<strong>st</strong>e Sabin, sie hatte urs<br />

Arnold <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein <strong>st</strong>arkes soziales Netz, das bis über<br />

den Schluss hinaus halten würde.<br />

Sabin Schreiber <strong>st</strong>arb am 8. Augu<strong>st</strong> 2012. An<br />

einer gedenkveran<strong>st</strong>altung beim hätterenwald<br />

waren nochmals alle gekommen. An <strong>die</strong>sem<br />

makellosen Sommertag warenunter der menge<br />

der Trauernden auf der hügelterrasse am Waldrand<br />

mit Sicht weit über den bodensee hinaus<br />

auch viele beteiligte am kollektiven Wir aus<br />

autonomen zeiten auszumachen.<br />

urs Arnold brachte später <strong>die</strong> Asche von Sabin<br />

zum mungiroi über dem Avers­Tal, der Wasserscheide<br />

zwischen Nordsee <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mittelmeer.<br />

unter harz­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kräuterduft ver<strong>st</strong>reute urs <strong>die</strong><br />

Asche. der Wind trug sie in den Süden.


thema Alfred Huggenberger<br />

Ins rechte licht gerückt<br />

Als 2008 eine Werkbiografie über den Thurgauer Bauerndichter Alfred Huggenberger<br />

angekündigt wurde, war <strong>die</strong> Aufregung gross. Ganz anders jetzt. ein halbes Jahr<br />

nach der Publikation i<strong>st</strong> es noch immer ruhig darum. Das Autorenduo Rea Brändle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Mario König schildert den Autor als deutschfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>lich, aber nicht als nazi­Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />

von harry rosenbaum<br />

saiten: <strong>die</strong> Sbb haben 2006 <strong>die</strong> geplante<br />

Taufe eines Intercity­zuges auf den<br />

Namen des Thurgauer bauerndichters<br />

Alfred huggenberger abgesagt. gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

dafür war dessen ungeklärtes verhältnis<br />

zu Nazi­deutschland. der Nazi­vorwurf<br />

an den Thurgauer «National­dichter»<br />

sorgte für einige verwirrung.<br />

rea brändle: der verdacht war nicht neu. Er<br />

wurde schon zu seinen lebzeiten erhoben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

i<strong>st</strong> nie ganz ver<strong>st</strong>ummt. 2007 wurde er sehr virulent.<br />

Warum wollten <strong>die</strong> Sbb einen Ic nach<br />

huggenberger benennen?<br />

mario könig: <strong>die</strong> Initiative ging nicht von den<br />

Sbb, sondern von der Alfred­huggenbergergesellschaft<br />

aus. <strong>die</strong>ser Antrag wurde abgelehnt.<br />

Es heis<strong>st</strong>, dass der hi<strong>st</strong>oriker <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Journali<strong>st</strong><br />

markus Schär in einem zeitungsartikel<br />

über huggenbergers Nazi­Sympathien<br />

geschrieben habe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Sbb daraufhin<br />

nichts mehr von der «Patenschaft» wissen<br />

wollten. War das so?<br />

mario könig: Nein, obwohl das immer wieder<br />

so kolportiert wird. besagter Artikel <strong>st</strong>ammte<br />

von E<strong>st</strong>her Simon <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erschien im dezember<br />

2006 in der «Thurgauer zeitung». Wie weit<br />

<strong>die</strong>ser Text für <strong>die</strong> Sbb ausschlaggebend war,<br />

entzieht sich unserer Kenntnis. In den lexika<br />

waren <strong>die</strong> vorwürfe an huggenberger läng<strong>st</strong><br />

bekannt.<br />

Was hat Sie als zürcher germani<strong>st</strong>in<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als basler hi<strong>st</strong>oriker dazu bewogen,<br />

sich für den Werkbiografie­Auftrag,<br />

den der Thurgauer regierungsrat 2008<br />

ausgeschrieben hat, zu bewerben?<br />

rea brändle: Wäre es nur darum gegangen, den<br />

Nazi­verdacht abzuklären, hätte ich mich nicht<br />

beworben. mich interessierte der Auftrag, in einer<br />

ausführlichen biografie den ganzen huggenberger<br />

zu zeigen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> da finden sich meines<br />

Erachtens auch <strong>die</strong> spannend<strong>st</strong>en resultate<br />

unserer Arbeit.<br />

mario könig: von meiner Seite war <strong>die</strong> Klärung<br />

der beziehung zu deutschland schon<br />

wichtig. Aber huggenberger läs<strong>st</strong> sich nicht auf<br />

<strong>die</strong>sen Aspekt reduzieren, das war uns von Anfang<br />

an klar:Er war ein überaus populärer Autor<br />

lange vor der Nazi­herrschaft, in der deutschsprachigen<br />

Schweiz wie in deutschland. Seine<br />

Karriere i<strong>st</strong> ein Teil des schweizerisch­deutschen<br />

Kulturtransfers; <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie i<strong>st</strong> ein spannendes Kapitel<br />

in der geschichte der populären lese<strong>st</strong>offe.<br />

huggenberger war im dritten reich viel<br />

beachtet. mit seiner bäuerlichen heimatliteratur<br />

erzielte er hohe Auflagen, ging<br />

auf lesereisen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erhielt literaturpreise.<br />

Nach dem Krieg war er schnell out. Seine<br />

bauernwelt gehörte der vergangenheit an.<br />

Was i<strong>st</strong> an <strong>die</strong>sem blut­<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>­boden­dichter<br />

trotzdem heute noch spannend?<br />

rea brändle: Er war schon vor dem Er<strong>st</strong>en<br />

Weltkrieg als Autor sehr beachtet. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> aus <strong>die</strong>ser<br />

frühen zeit <strong>st</strong>ammen seine be<strong>st</strong>en Werke,<br />

der roman «<strong>die</strong> bauern von Steig» zum beispiel,<br />

Erzählungen über eigenwillige Frauen wie<br />

«Elsbeths Enttäuschungen», «<strong>die</strong> Katzenjungfer»<br />

oder «Klaus Inzuben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine Tochter». zu<br />

den be<strong>st</strong>en Texten gehören auch einzelne geschichten<br />

über Knechte, «daniel Pf<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>» sowie<br />

«der verkehrte Jakob Stockauer». <strong>die</strong>se Werke<br />

sind heute noch lesenswert.<br />

Es gab bisher keine biografie, nicht einmal<br />

eine gesicherte bibliografie über huggen­<br />

36<br />

berger. Wie haben Sie sich in <strong>die</strong>ser Informationswü<strong>st</strong>e<br />

organisiert?<br />

rea brändle: den Nachlass durchgesehen, seine<br />

bücher gelesen, weitere Quellen gesucht –<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nachgedacht.<br />

mario könig: Wichtig war auch, den Nachlass<br />

zu ergänzen mit den von ihm geschriebenen<br />

briefen. <strong>die</strong> liegen mei<strong>st</strong> in den Nachlässen anderer<br />

Personen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> waren dort aufzu<strong>st</strong>öbern.<br />

Es wird behauptet, der Schwiegersohn des<br />

bauerndichters habe einiges material aus<br />

dem Nachlass vernichtet, damit huggenberger<br />

vor allem politisch nicht bela<strong>st</strong>et<br />

werden könne.<br />

mario könig: Es gibt keine Anhaltspunkte, dass<br />

eine solche Säuberung von Seiten der Angehörigen<br />

<strong>st</strong>attfand. Aber klar: Es i<strong>st</strong> nicht alles vorhanden,<br />

gewiss hat er selber auch manches weggeworfen.<br />

das macht jeder.<br />

rea brändle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mario<br />

könig: huggenberger – <strong>die</strong><br />

karriere eines schrift<strong>st</strong>ellers.<br />

verlag des hi<strong>st</strong>orischen<br />

vereins des Kantons Thurgau.<br />

Frauenfeld 2012. Fr. 48.–<br />

AusHuggenbergers früher Zeit (hier <strong>die</strong> Ballade «Heimat» von1895) <strong>st</strong>ammen<br />

seine be<strong>st</strong>en Werke, findet Rea Brändle. bilder: Staatsbibliothek zu berlin<br />

SAITEN 11.12


orderliner am<br />

rechten rand<br />

Valentin Landmann wurde als<br />

Milieuanwalt bekannt. seit<br />

er auchsVP­Politiker betreut,<br />

<strong>st</strong>ürzen sich<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n<br />

auf ihn. Da Landmann ein<br />

<strong>st</strong>.Galler i<strong>st</strong>, hat er auch<br />

eine <strong>st</strong>.Galler Vorgeschichte.<br />

Und <strong>die</strong> spielte <strong>st</strong>ets am<br />

rechten Rand.<br />

SAITEN 11.12<br />

von ralph hug<br />

landmanns mutter war <strong>die</strong> Schrift<strong>st</strong>ellerin Salcia<br />

landmann. Sie wurde mit büchern wie «der<br />

jüdische Witz» bekannt, aber auch mit antikommuni<strong>st</strong>ischen<br />

Tiraden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> exaltierten Thesen.<br />

So behauptete sie, <strong>die</strong> Welt wolle einen zweiten<br />

Judenholocau<strong>st</strong>. Kann es da verw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ern, dass<br />

der Sohn schon früh rechts einspurte? 1970 war<br />

valentin mitglied des rechtsla<strong>st</strong>igen Schülerzirkels<br />

«gruppe 4». dazu gehörten auch Konrad<br />

hummler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Adrian rüesch. man traf sich in<br />

seinem Elternhaus am unteren rosenberg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

heckte Spionagepläne aus. Natürlich gegen linke<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 68er. unter anderem pirschten <strong>die</strong> Jungschnüffler<br />

zum Naturfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ehaus auf dem Kaien,<br />

wo der kommuni<strong>st</strong>ische verleger Theo Pinkus<br />

referate hielt. <strong>die</strong> Erkenntnisse landeten<br />

prompt beim Staatsschutz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Fichen.<br />

karriereknick an der hsg<br />

Als Jus­Student in zürich trat landmann der<br />

SvP bei, weil Alexander baumann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hans<br />

Scharpf, zwei spätere rechts­haudegen, ihn anwarben.<br />

blocher war damals noch in weiter Ferne.<br />

zurück in St.gallen wechselte er dann <strong>die</strong><br />

Partei. hier war nicht <strong>die</strong> SvP gefragt, <strong>die</strong> es gar<br />

nicht gab, sondern <strong>die</strong> FdP. landmann machte<br />

schnell Karriere als Ersatzrichter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lehrbeauftragter<br />

an der hSg. dann wurde ihm sein<br />

hang zum rockermilieu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein drang zur<br />

Selb<strong>st</strong>inszenierung zum verhängnis: 1985 lud er<br />

<strong>die</strong> drei hells Angels black Wagner, Sigi huber<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gary Nembrini an eine FdP­veran<strong>st</strong>altung<br />

in St.gallen ein. Er präsentierte sie als freiheitsliebende<br />

Individuali<strong>st</strong>en, <strong>die</strong> nichts böses tun.<br />

der wahre gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war Weisswäscherei.<br />

denn gleichzeitig lief <strong>die</strong> grossangelegte Polizeiaktion<br />

«hamrich» (hamburg­zürich) gegen<br />

<strong>die</strong> hells, denen Erpressung, zuhälterei<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tätlichkeiten vorgeworfen wurde. Es war<br />

der Teufel los: <strong>die</strong> FdP kam unter druck <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

di<strong>st</strong>anzierte sich von landmann. der damalige<br />

Parteisekretär Peter Weigelt, später Nationalrat,<br />

schrieb in einem communiqué, landmann<br />

habe <strong>die</strong> veran<strong>st</strong>altung «für seine privaten Interessen»<br />

missbraucht. man wollte nichts mehr mit<br />

ihm zu tun haben.<br />

landmanns aussichtsreiche Karriere war mit<br />

einem Schlag dahin. Er verlor auch seinen lehrauftrag<br />

an der hSg. das ging so: <strong>die</strong> juri<strong>st</strong>ische<br />

Abteilung kündigte an, das mandat zu überprüfen,<br />

weil sich landmann mit einer gruppierung<br />

identifiziert habe, <strong>die</strong> «nahe an kriminellen<br />

Kreisen» sei. der tatsächliche rausschmiss kam<br />

aber in Form eines briefs von FdP­regierungsrat<br />

Ern<strong>st</strong> rüesch: der «empfahl» ihm den verzicht.<br />

landmann sah es ein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nahm den hut,<br />

bevor er <strong>die</strong> Kündigung erhielt. Er ging weg<br />

nach zürich.<br />

zwielichtige bankgeschäfte<br />

Wenn landmann heute als «berater» von chri<strong>st</strong>oph<br />

mörgeli auftritt, so sind <strong>die</strong> Parallelen offenk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ig.<br />

beide sehen sich als mobbingopfer.<br />

das verbindet. Nach <strong>die</strong>ser Affäre mus<strong>st</strong>e<br />

37<br />

Valentin Landmann thema<br />

Valentin Landmann in den Me<strong>die</strong>n – 1982, 1985, 1996. bilder: Archiv Pressebüro St.gallen<br />

landmann als selb<strong>st</strong>ändiger rechtsanwalt untendurch.<br />

Er beging auch Fehler, indem er einem<br />

Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> aus dem milieu, der Kokainhändler<br />

war, eine liechten<strong>st</strong>einische An<strong>st</strong>alt zur verfügung<br />

<strong>st</strong>ellte. über <strong>die</strong>se flossen drogengelder<br />

in millionenhöhe. landmann be<strong>st</strong>ritt vor gericht,<br />

von der herkunft der gelder gewus<strong>st</strong> zu<br />

haben. man glaubte ihm nicht. Er erhielt wegen<br />

geldwäscherei eine bedingte gefängnis<strong>st</strong>rafe<br />

von zwölf monaten. drei monate lang war er<br />

im beruf als rechtsanwalt einge<strong>st</strong>ellt. das Patent<br />

verlor er hingegen nicht.<br />

valentin landmann bewegte sich <strong>st</strong>ets in<br />

rechtsgewirkten Kreisen. das erklärt seinen<br />

heutigen Auf<strong>st</strong>ieg zum SvP­Anwalt. chri<strong>st</strong>oph<br />

mörgeli, hermann lei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ulrich Schlüer sind<br />

schon seine Klienten, mit blocher trifft er sich<br />

zum Essen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auch mit hummler i<strong>st</strong> er in<br />

Kontakt. über ihn sagte er einmal den bemerkenswerten<br />

Satz: «Konrad hummler i<strong>st</strong> ein sehr<br />

interessanter mann. Er hat mit seinem liberalen<br />

gedankengut, welches das Schweizerische betont,<br />

seine bank Wegelin vor der Kata<strong>st</strong>rophe<br />

bewahrt. Er hatte nie das gefühl, risikofreudiges<br />

Americanbanking betreiben zu müssen.» So<br />

kann man sich irren.


Flaschenpo<strong>st</strong> aus new York<br />

Kondome für obama<br />

<strong>die</strong> Nacht legt sich in <strong>die</strong>sen herb<strong>st</strong>tagen kühl über New<br />

york. An der Keap Street in Williamsburg im Stadtteil brooklyn<br />

ziehen sich <strong>die</strong> mitglieder des Partido revolucionario<br />

dominicano in ihr kleines lokal zurück. das brettspiel, in<br />

das <strong>die</strong> männer auf dem bürger<strong>st</strong>eig versunken waren, wird<br />

zusammengeräumt. Jetzt wechselt man zum Kartenspiel, es<br />

wird gelacht, getrunken, geraucht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laut<strong>st</strong>ark diskutiert.<br />

Für obama sind sie alle, das zeigt nur schon das Portrait<br />

des Präsidenten, das ins Schaufen<strong>st</strong>er des ein<strong>st</strong>igen Kiosks<br />

gehängt wurde. das i<strong>st</strong> aber kein gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dagegen, heftig zu<br />

debattieren. «vieles macht er nicht gut, el Presidente», sagt<br />

E<strong>st</strong>eban, hausmei<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seit über zwanzig Jahren an <strong>die</strong>sem<br />

Strassenblock, «er kann noch viel besser werden.» «zuer<strong>st</strong><br />

mus<strong>st</strong>e er das land aus der Krise bringen, in <strong>die</strong> uns bush<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine meute geritten haben», sagt Pedro, der den ganzen<br />

Tag vor dem delikatessen­geschäft an der Ecke <strong>st</strong>eht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

von dem niemand so richtig weiss, was eigentlich sein Job i<strong>st</strong>.<br />

In ihrem Eifer wechseln <strong>die</strong> männer in ihre muttersprache,<br />

vergessen, dass der besucher einer der wenigen in <strong>die</strong>sem<br />

Quartier i<strong>st</strong>, der kaum Spanisch spricht. Im knappen rennen<br />

um <strong>die</strong> Präsidentschaft wird <strong>die</strong> laufend wachsende lateinamerikanische<br />

Wählerschaft <strong>st</strong>ark umworben. Seit 2008 i<strong>st</strong><br />

<strong>die</strong> zahl der wahlberechtigten latinos um vier millionen auf<br />

fa<strong>st</strong> 24 millionen angewachsen, sie machen heute elf Prozent<br />

des Wahlvolkes aus.<br />

eine mehrheit für <strong>die</strong> homo-ehe<br />

vor dem lokal i<strong>st</strong> melanio mit seinem velo anzutreffen, das<br />

er zur fahrenden Essbude <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleichzeitig zum obama­Werbe<strong>st</strong>and<br />

umgebaut hat. Täglich fährt der 65­jährige mann<br />

um <strong>die</strong> Strassenblocks <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verkauft im Sommer Eisbecher,<br />

im Winter von seiner Frau zubereitetes chicharron, Schweinefleisch<br />

mit reis. den obama­Fan <strong>st</strong>ört es nicht, dass der<br />

Präsident sich für <strong>die</strong> Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren<br />

ausgesprochen hat. «Wieso sollen homosexuelle nicht heiraten<br />

dürfen, wenn sie das glücklich macht», fragt er. melanio,<br />

betreiber des clubs der revolutionären dominikaner, gehört<br />

mit <strong>die</strong>ser Ansicht seit neu<strong>st</strong>em zur mehrheit der latinos.<br />

laut einer umfrage des Pew hispanic center mitte oktober<br />

unter<strong>st</strong>ützen 52 Prozent der Wählerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wähler<br />

mit lateinamerikanischen Wurzeln <strong>die</strong> Idee der Ehe für homosexuelle,<br />

34 Prozent sind dagegen. Noch vor sechs Jahren<br />

war es umgekehrt: <strong>die</strong> <strong>st</strong>ark chri<strong>st</strong>lich geprägte latino­Wählerschaft<br />

war damals zu 56 Prozent dagegen, nur 31 Prozent<br />

befürworteten <strong>die</strong> gleichgeschlechtliche Ehe.<br />

Immer noch aber <strong>st</strong>ufen viele chri<strong>st</strong>liche Kirchen in den<br />

uSA <strong>die</strong> homosexualität als Sünde ein. hier in Williamsburg<br />

<strong>st</strong>eht an jeder zweiten Ecke ein gotteshaus, sie haben<br />

oft <strong>die</strong> grossartig<strong>st</strong>en spanischen Namen, sind oft aber nicht<br />

viel mehr als ein «hole in the Wall», eine bude von der grösse<br />

eines Tante Emma­ladens. davor basketball­Felder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

handball­Wände. Im Schatten einer grossen, ein<strong>st</strong> deutschlutheranischen<br />

Kirche probt marco seine basketball­Würfe.<br />

<strong>die</strong> Kids, <strong>die</strong> sich nach der Schule auf den Sportplätzen zum<br />

Spiel treffen, interessiert <strong>die</strong> grosse Politik nicht. «meine El­<br />

38<br />

tern wählen obama, obwohl sie oft auch über ihn fluchen»,<br />

sagt der Junge im gelben «I love Ny»­T­Shirt.<br />

Auch wenn es noch – vorwiegend katholische – organisationen<br />

gibt, <strong>die</strong> gegen <strong>die</strong> Ehe für gleichgeschlechtliche<br />

weibeln, wird <strong>die</strong>s obama kaum <strong>die</strong> Stimme der latinos<br />

ko<strong>st</strong>en: der republikanische herausforderer mitt romney<br />

i<strong>st</strong> hier keine Alternative, nur knapp zwanzig Prozent der<br />

latino­Amerikaner werden laut umfragen dem mormonen<br />

aus michigan <strong>die</strong> Stimme geben.<br />

das kleinere Übel<br />

«<strong>die</strong> wachsende unter<strong>st</strong>ützung der latinos für das recht auf<br />

heirat für alle kommt nicht überraschend», befindet lourdes<br />

rodriguez­Nogues, Präsidentin der organisation dignity<br />

uSA, eine der wenigen katholischen gruppen, <strong>die</strong> sich für<br />

<strong>die</strong> rechte von homosexuellen männern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauen einsetzten.<br />

<strong>die</strong> Familie sei in den lateinamerikanischen Kulturen<br />

das Allerwichtig<strong>st</strong>e. man wolle für alle Familienmitglieder<br />

das be<strong>st</strong>e, auch für <strong>die</strong> schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesbischen.<br />

«Es geht doch nicht darum, ob menschen homo­ oder<br />

heterosexuell sind, sondern ob sie positive Energie haben»,<br />

findet Sharon, besser bekannt als «The Jojo­lady». Seit 25<br />

Jahren verkauft sie in der u­bahn leucht<strong>st</strong>reifen, Spielzeug<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> politische Abzeichen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Anhänger. <strong>die</strong> schwarze Frau<br />

mit ihren vielen tiefen Taschen bezeichnet obama als das<br />

«kleinere von zwei übeln». Er habe viele seiner Wahlversprechen<br />

nicht erfüllt, bemühe sich aber doch mehr um den<br />

durchschnitts­Amerikaner als der schwerreiche republikaner<br />

romney. Im Sinne obamas <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seiner unter<strong>st</strong>ützung<br />

der gleichgeschlechtlichen Ehe verkauft Sharon heute in der<br />

u­bahn Kondome. «vor gebrauch i<strong>st</strong> gute urteilskraft gefragt»,<br />

<strong>st</strong>eht auf der verpackung, <strong>die</strong> einen lachenden obama<br />

zeigt. Sharon hofft, dass er wiedergewählt wird: «Son<strong>st</strong> müs<strong>st</strong>e<br />

ich meinen glauben an <strong>die</strong> uSA in Frage <strong>st</strong>ellen.»<br />

Im überwiegend von demokratischen Wählern geprägten<br />

New york i<strong>st</strong> romney be<strong>st</strong>enfalls ziel des Spottes. man<br />

weiss aber auch, dass <strong>die</strong> demokratische mehrheit der Stadt<br />

auf das nationale resultat der Ab<strong>st</strong>immung wenig Auswirkung<br />

haben wird. «romneys Aussage, 47 Prozent der Amerikaner<br />

seien Nichtsnutze, macht mir Ang<strong>st</strong>», sagt cephas<br />

Ampha, ein junger Jamaikaner, der Sportartikel verkauft. Als<br />

ehemaliger Anwalt sei aber auch obama nicht so progressiv<br />

wie man sich das gewünscht habe. <strong>die</strong> unter<strong>st</strong>ützung der<br />

gleichgeschlechtlichen Ehe bezeichnet cephas als überraschend<br />

mutig. An <strong>die</strong> Wiederwahl des «bruders» glaubt er:<br />

«<strong>die</strong> schwarze gemeinschaft i<strong>st</strong> <strong>st</strong>olz auf ihn, nicht nur in<br />

den uSA, sondern auf der ganzen Welt».<br />

gib es ihm!<br />

«du lüg<strong>st</strong>!» schreit leane clifton den grinsenden romney<br />

auf dem breitbildschirm in der bar Soft Spot an der bedford<br />

Avenue an. das lokal i<strong>st</strong> voll besetzt, entsetzt verfolgt<br />

das volk, wie der republikaner in der er<strong>st</strong>en Tv­debatte<br />

den Präsidenten blass aussehen läs<strong>st</strong>. hohe Einschaltquoten<br />

erzielten <strong>die</strong> Streitgespräche zwischen Präsidentschafts­Kan­<br />

SAITEN 11.12


SAITEN 11.12<br />

didaten schon seit der Erfindung des Fernsehens, man schaute<br />

zu hause, vielleicht mit Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Neu i<strong>st</strong>, dass sich <strong>die</strong><br />

New yorker nun wie für übertragungen wichtiger baseballoder<br />

Football­Spiele in clubs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bars treffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihr Team<br />

anfeuern. «gib es ihm, obama», ruft leane. dass er für <strong>die</strong><br />

Ehe gleichgeschlechtlicher Paare i<strong>st</strong>, gibt für <strong>die</strong> ältere, lebensweise<br />

lesbe aber keineswegs den Ausschlag: «das heis<strong>st</strong><br />

bloss, dass es nun doppelt so viele leute gibt, <strong>die</strong> ich nie heiraten<br />

werde», lacht sie.<br />

leane glaubt nicht, dass das grosse Interesse an den Fernsehdebatten<br />

ein Anzeichen dafür sein könnte, dass es am 6.<br />

November zu einer hohen Stimmbeteiligung kommt, im<br />

gegenteil. dass obama in seinen er<strong>st</strong>en vier Jahren wenig<br />

habe bewegen können, führe bei vielen zu einer Fru<strong>st</strong>ration<br />

gegenüber der Politik. <strong>die</strong> hoffnung, <strong>die</strong> vor vier Jahren<br />

be<strong>st</strong>anden habe, sei der desillusionierung gewichen. Es<br />

macht sich ein wenig das gefühl breit, dass obama seine<br />

ganze Kraft darauf verwendet habe, Präsident zu werden.<br />

dort angekommen, schien er in den vergangenen vier Jahren<br />

zuweilen etwas rat­ wenn nicht gar lu<strong>st</strong>los. gehen weiter<br />

millionen von Amerikanern nicht zur Arbeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

Enttäuschten nicht an <strong>die</strong> urne, könnte <strong>die</strong>s obama zum<br />

verhängnis werden.<br />

der Präsident <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein Team scheinen <strong>die</strong>s unterdessen<br />

erkannt zu haben. Seit der zweiten debatte i<strong>st</strong> er, wie <strong>die</strong><br />

Amerikaner sagen, in full swing. dass er wenig zu<strong>st</strong>ande<br />

gebracht habe, widerlegt er auf besuch in New york in der<br />

«daily Show» von Jon Stewart, dessen satirische Nachrich­<br />

39<br />

tensendung im lärmigen me<strong>die</strong>nspektakel des uS­Wahlkampfes<br />

läng<strong>st</strong> mehr i<strong>st</strong> als Komik, eher schon ein täglicher<br />

Aufruf an <strong>die</strong> vernunft.<br />

vor vier Jahren habe er versprochen den Krieg in Irak<br />

zu beenden, das ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>heitswesen zu reformieren, sich auf<br />

den Kampf gegen Al Kaida zu konzentrieren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Autoindu<strong>st</strong>rie<br />

zu retten, sagt obama. «das haben wir gemacht.»<br />

Er fügt an, Job des Präsidenten sei es nicht nur, jene Projekte<br />

voranzutreiben, <strong>die</strong> funktionierten, sondern auch dinge, <strong>die</strong><br />

nicht machbar seien, zu verhindern. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> romneys Politik<br />

führe zurück in jene Sackgasse, in <strong>die</strong> bush lenkte.<br />

achtung vor faulen orangen<br />

Sami aus dem Jemen führt einen kleinen lebensmittelladen<br />

am broadway in Williamsburg, der Einkaufsmeile für Arme<br />

unter der hochbahn des zuges, der richtung Flughafen JFK<br />

rattert. «<strong>die</strong>uSA sind immernoch das mächtig<strong>st</strong>e land der<br />

Welt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es i<strong>st</strong> wichtig, dass es von einem guten mann geführt<br />

wird», sagte Sami, der sich vor fünf Jahren einbürgern<br />

liess <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zusammen mit seinen vier mitarbeitern für obama<br />

<strong>st</strong>immen wird. «romney könnte noch schlimmer sein als<br />

bush», sagt er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wei<strong>st</strong> auf eine Schachtel voller orangen:<br />

«mit der Welt i<strong>st</strong> es wie mit <strong>die</strong>ser orangenki<strong>st</strong>e: I<strong>st</strong> eine darin<br />

faul, verderben rasch alle.» Roman elsener, new York<br />

der rorschacher roman Elsener lebt als Journali<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musiker<br />

seit 1996 in New york. Er schreibt unter anderem für <strong>die</strong> «Nzz<br />

am Sonntag» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Schweizer Nachrichtenagentur «SdA».<br />

Flaschenpo<strong>st</strong><br />

bilder: roman Elsener


kultur<br />

Der Aufbruch der Achtziger in Plakaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotos (oben: An<strong>st</strong>urm auf Bro Records, <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> 1984, fotografiert von Lurker Grand,<br />

unten: Celtic Fro<strong>st</strong> in der Grabenhalle, 17. Mai1985, fotografiert von Chrigel Braun). bilder: Sammlung lurker grand/André P. Tschan<br />

40<br />

SAITEN 11.12


672 Seiten dick i<strong>st</strong> das reich bebilderte, hochinformative<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gut ge<strong>st</strong>altete buch. <strong>die</strong> Seiten<br />

sind voller überraschungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Einblicke<br />

in eine äusser<strong>st</strong> bewegende <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtige zeit<br />

schweizerischer Kultur­, Jugendkultur­, aber<br />

auch Polit­geschichte. «heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach»<br />

nimmt sich allen regionen an. das buch i<strong>st</strong> zum<br />

grös<strong>st</strong>en Teil zweisprachig, deutsch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Französisch.<br />

Einzelne Artikel, mei<strong>st</strong> direkte Interviews,<br />

finden sich nur in der jeweiligen Sprache; das<br />

buch gibt so nicht zuletzt spannenden Einblick<br />

in <strong>die</strong> hier weniger bekannte Szene in der roman<strong>die</strong>.<br />

Es widmet sich also wirklich umfassend<br />

dem breiten Feld der <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music.<br />

<strong>die</strong> ultimative discography<br />

Schon <strong>die</strong> siebziger Jahre hatten einiges vorgespurt.<br />

Punk eroberte <strong>die</strong> bühnen, Keller <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

weitere räume – nachzulesen im vorgängerwerk<br />

von lurker grand (<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zahlreichen mitautoren):<br />

«hot love. Swiss Punk&Wave 1976 –1980».<br />

Jetzt haben sich der St.galler Autor, seinerseits<br />

ein Punk­urge<strong>st</strong>ein, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der luzerner André<br />

P. Tschan als herausgeber zusammen mit Wolfgang<br />

bortlik, Alain croubelain, michael lütscher,<br />

dem chroni<strong>st</strong>en des Schweizer Pop <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

rock Sam mumenthaler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vielen anderen beteiligten<br />

erneut viel vorgenommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dabei<br />

ein höch<strong>st</strong> er<strong>st</strong>aunliches resultat erreicht.<br />

Akribisch wurde material gesammelt: Plakate,<br />

Flyers, Kassetten, Singles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lPs. unzählige<br />

gespräche wurden geführt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dazu bei<br />

einer grossen Anzahl Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />

angedockt. Namhafte Fotografinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotografen<br />

lieferten er<strong>st</strong>aunliches bildmaterial, so<br />

auch der damals in St.gallen lebende chri<strong>st</strong>ian<br />

braun, welcher so etwas wie der fotografierende<br />

chroni<strong>st</strong> der Achtziger bewegungen, kulturell<br />

wie politisch, der Stadt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der region war.<br />

«heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach» geht allen Nuancen<br />

des Swiss <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nach <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> dem entsprechend<br />

in <strong>die</strong> Kapitel musik, Freiräume, visualisierung,<br />

Sex & drugs & rock’n‘roll sowie<br />

me<strong>die</strong>n gegliedert. Als glanzpunkt gibt es <strong>die</strong><br />

definitive, sensationelle discography: Auf weit<br />

über h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Seiten sind, reich bebildert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

klar recherchiert, alle Singles, Kassetten – ja,<br />

<strong>die</strong> spielten in der zeit eine wichtige rolle!<br />

– <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lPs aufgeli<strong>st</strong>et. von erfolgreichen Produktionen<br />

bis Eintagsfliegen i<strong>st</strong> alles zu haben<br />

– Querverweise, Namen, orte, labels. Ein<br />

paar ganz wenige Namen seien hier erwähnt:<br />

Freds Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e, möslang/guhl, yello, The Playboys,<br />

young gods, Kleenex, debile menthol,<br />

SAITEN 11.12<br />

41<br />

Musik kultur<br />

<strong>die</strong> musik, <strong>die</strong> Politik, <strong>die</strong> Wut<br />

Wie der Punk <strong>die</strong> schweiz veränderte: Das beschreibt der Wälzer «Heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach.<br />

The swiss Undergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Music scene of the 80’s» vonLurker Grand <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> André P. Tschan.<br />

Am 1. Dezember erscheint das Buch; natürlich kommt auch <strong>die</strong> O<strong>st</strong>schweiz vor.<br />

von pius frey<br />

grauzone, unknownmix, vera Kaa, rudolph<br />

<strong>die</strong>trich, Stella, hertz, der böse bub Eugen<br />

oder Achmed von Wartburg. Ein breites Feld<br />

musikalischer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visueller Kun<strong>st</strong>. mit vielen<br />

speziellen Klängen. <strong>die</strong>se discography i<strong>st</strong> ein<br />

mei<strong>st</strong>erwerk für sich.<br />

eng verknüpft mit der bewegung<br />

Nicht zu vergessen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für <strong>die</strong> Autoren entscheidend:<br />

viele der erwähnten bands, menschen,<br />

Fanzines, moden, bilder, me<strong>die</strong>nschaffenden<br />

sowie ge<strong>st</strong>alterinnen sind tief mit der<br />

Achtziger bewegung verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. beim Aufbruch<br />

mit dem Kampf um <strong>die</strong> AJz als Aushängeschild<br />

spielte <strong>die</strong> musik, spielten neue Kulturformen<br />

überhaupt eine wichtige rolle. gesellschaftliche<br />

veränderungen bahnten sich an. das sind alles<br />

wesentliche Aspekte, <strong>die</strong> auch in St.gallen zur<br />

gründung der Aktionshalle graben (grabenhalle)<br />

führten. <strong>die</strong>se wurde rasch zum wahren<br />

refugium der <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music Scene. viele<br />

leute waren involviert. dazu gab es Szenen in<br />

rorschach, in romanshorn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weiteren orten<br />

der region. Nur ein paar Konzerte seien kurz<br />

erwähnt: Toxic reasons, celtic Fro<strong>st</strong>, Normahl,<br />

blue china, der böse bub Eugen, bad brains,<br />

Kalahari Surfers, The Ex, <strong>die</strong> Schlimmen Finger,<br />

bad religion <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele mehr.<br />

Fanzines, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>­zeitungen, spielten<br />

gleichfalls eine grosse rolle. In der region waren<br />

das zum beispiel rofä, <strong>die</strong> Trübe rübe, Skunk,<br />

Schleppscheisse, Steinschleuder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Alpenzeiger,<br />

der aus Aarau <strong>st</strong>ammte, aber auch hier<br />

sein Plätzchen hatte. zu den damals neuen un­<br />

dergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>­me<strong>die</strong>n gibt es im buch einen lesenswerten<br />

Artikel von marcel Elsener.<br />

Es gab Konzerte in leer<strong>st</strong>ehenden häusern,<br />

aber auch in ehrwürdigen räumen, so das legendäre<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> berüchtigte Konzert mit The Fall<br />

im Ekkehard. viele <strong>die</strong>ser Konzerte kamen in<br />

zusammenarbeit mit den recrec­leuten, besonders<br />

veit Staufer, aus zürich zu<strong>st</strong>ande. <strong>die</strong>se<br />

brachten neue, noch nie gehörte Töne in <strong>die</strong><br />

Schweiz, produzierten aber auch eine Anzahl<br />

Schweizer bands. Auch darüber berichtet das<br />

vorliegende buch ausführlich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spannend. <strong>die</strong><br />

Achtziger waren <strong>die</strong> zeit der guten Plattenläden,<br />

der unabhängigen vertriebe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besonderen<br />

Aufführungsorte, von rock in opposition. bro<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> comedia führten damals fa<strong>st</strong> das gesamte<br />

recrec­Sortiment.<br />

rasende kreativität<br />

gut i<strong>st</strong> der Einblick in vernetzungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wagnisse.<br />

hier <strong>die</strong> totale musik, dort <strong>die</strong> Kun<strong>st</strong>, hier<br />

<strong>die</strong> politische radikalität, dort der reine genuss<br />

oder <strong>die</strong> volle Wut. «heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach» vermittelt<br />

das bild: das ganze land wurde von einer<br />

rasenden Kreativität überflutet. Nichts war<br />

heilig, Neues ent<strong>st</strong>and, Anderes wurde zer<strong>st</strong>ört.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im be<strong>st</strong>en Sinn des Wortes. dazu<br />

kommen im buch viele, auch vergessene Aktivi<strong>st</strong>innen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Aktivi<strong>st</strong>en zur Sprache.Eindrücklich<br />

sind ihre Erinnerungen, all <strong>die</strong> Texte, Interviews<br />

mit zeitzeugen, beobachterinnen, machern,<br />

sei es in der musik, im Text, im visuellen,<br />

im Produzieren oder auch im veran<strong>st</strong>alten.<br />

<strong>die</strong> Achtziger, neu besichtigt: das resultat i<strong>st</strong><br />

richtiggehend erschlagend!<br />

lurker grand/andré p. tschan:<br />

heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach. the swiss<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music scene of the 80’s.<br />

deutsch/français, 672 Seiten, r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2000 bilder.<br />

Edition Patrick Frey, 2012. Fr. 78.–.<br />

Erscheint am 1. dezember 2012<br />

buchvernissagen<br />

– mit the Young gods:<br />

rote Fabrik zürich. Sam<strong>st</strong>ag, 1. dezember.<br />

usine genf. Freitag, 7. dezember.<br />

Fri­Son Fribourg. Sam<strong>st</strong>ag, 8. dezember.<br />

– mit les reines prochaines<br />

& 20 Jahre praxis:<br />

Kaserne basel. donner<strong>st</strong>ag, 13. dezember .<br />

empfehlenswerte sampler zum buch:<br />

Wave. von den Anfängen bis 1985.<br />

Swiss Pop&rock Anthology.<br />

Swiss Wave. The Album.


SAITEN 11.12<br />

Wo liegt das glück?<br />

Die Rheintaler Autorin Jolanda spirig hat ihr fünftes Buch<br />

veröffentlicht. Fa<strong>st</strong> gleichzeitig zeichnet <strong>die</strong> Rheintaler Kultur<strong>st</strong>iftung<br />

sie als er<strong>st</strong>e Prei<strong>st</strong>rägerin mit dem «Goldiga Törgga» aus.<br />

geplant? Jolanda Spirig schüttelt den Kopf: «Ich<br />

suche nie bewus<strong>st</strong> nach buchthemen. <strong>die</strong> Themen<br />

finden jeweils mich, werden an mich herangetragen.»<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise sind seit 1995 vier<br />

bücher zusammengekommen: <strong>die</strong> biografie eines<br />

<strong>die</strong>n<strong>st</strong>mädchens, <strong>die</strong> lebenserinnerungen<br />

einer Krankenschwe<strong>st</strong>er, <strong>die</strong> geschichte der<br />

Frauenzentrale Ar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> geschichte einer<br />

zwangs<strong>st</strong>erilisierten Frau. Jetzt folgt das fünfte,<br />

das eine brücke zwischen dem oberrheintal<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> St.gallen schlägt. Es geht um <strong>die</strong> geschichte<br />

der kleinen Schürzennäherei, welche Akris<br />

– damals noch kein angesagtes modelabel –<br />

von 1946 bis 1966 in Kriessern betrieb. darin<br />

verwoben sind <strong>die</strong> lebenserinnerungen von neun<br />

Kriessnerinnen, <strong>die</strong> für das unternehmen arbeiteten,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> lebensgeschichte der Fabrikantin<br />

Alice Kriemler­Schoch (1896–1972). Sie<br />

<strong>st</strong>ammte selber aus einfachen bäuerlichen verhältnissen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitete sich hoch. Ihr Tagebuch<br />

i<strong>st</strong> eine einzigartige Quelle.<br />

mit einer patriarchalen welt arrangiert?<br />

Jolanda Spirigs buch gibt Einblick in eine läng<strong>st</strong><br />

vergangene Welt: Armut, Autoritätsgläubigkeit,<br />

marienlieder. <strong>die</strong> mädchen mus<strong>st</strong>en schon als<br />

Kinder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jugendliche beim geldver<strong>die</strong>nen<br />

helfen. Als junge Frauen nähten sie Schürzen.<br />

den ver<strong>die</strong>n<strong>st</strong> gaben sie zu hause ab, eine lehre<br />

lag nicht drin. das gemeinsame Nähen im<br />

«büdeli» hat sie nachhaltig geprägt. Noch im<br />

hohen Alter blicken sie mit guten gefühlenauf<br />

ihre zeit als «Kriemlera» zurück – <strong>die</strong>sen Namen<br />

haben sie sich damals gegeben. Aus heutiger<br />

Sicht wirkt <strong>die</strong>se loyalität irritierend. ha­<br />

von peter müller<br />

ben sie sich nicht einfach mit einer patriarchalisch­autoritären<br />

Welt arrangiert, <strong>die</strong> sie klein<br />

hielt? bei der lektüre merkt man: <strong>die</strong> Sache i<strong>st</strong><br />

komplexer. Jolanda Spirig nickt. man dürfe es<br />

sich bei der beurteilung von lebensgeschichten<br />

nicht zu leicht machen, nicht voreilig Schlüsse<br />

ziehen, meint sie. <strong>die</strong> realität sei in der regel<br />

vertrackter. Sie will den leserinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesern<br />

deshalb keine meinung aufdrängen: «Ich schildere<br />

<strong>die</strong> Fakten. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich weiss, dass sich gerade<br />

<strong>die</strong>ses buch aus der Sicht der unternehmerin<br />

anders lie<strong>st</strong> als aus der Sicht des Arbeiters oder<br />

der gewerkschafterin.»<br />

rheintaler alltag<br />

So unterschiedlich <strong>die</strong> Themen der fünf bücher<br />

sind – es gibt auch gemeinsamkeiten. «Es geht<br />

immer um <strong>die</strong> Alltagsgeschichte, mei<strong>st</strong> aus der<br />

region, um relevante Themen, <strong>die</strong> vergessen<br />

oder verdrängt sind», sagt <strong>die</strong> rheintaler Autorin.<br />

«bei den lesungen merke ich jeweils, dass<br />

<strong>die</strong> leute an <strong>die</strong>sen geschichten Freude haben,<br />

dass sie ihnen etwas bedeuten. mir selb<strong>st</strong> geht<br />

es genauso. Solche geschichten tun unserer region<br />

gut.» Wichtig findet sie auch <strong>die</strong> Frage,<br />

wo <strong>die</strong> menschen ihr glück finden, in den unterschiedlich<strong>st</strong>en<br />

lebenssituationen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> an den<br />

unterschiedlich<strong>st</strong>en Plätzen in der gesellschaft.<br />

Woran hängt es, ob sie das glück finden oder<br />

verfehlen? Auch dazu gibt es in ihren bisherigen<br />

fünf büchern viel zu lesen.<br />

neuanfang in marbach<br />

<strong>die</strong> Autorin selb<strong>st</strong> hat ihr glück ebenfalls (wieder­)<br />

gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Nach Schliessung der «Tagblatt»­<br />

43<br />

bild: pd<br />

Literatur kultur<br />

redaktion in Alt<strong>st</strong>ätten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem verlu<strong>st</strong> ihrer<br />

redaktorinnen<strong>st</strong>elle baute sie sich vor fünfzehn<br />

Jahren eine neue Exi<strong>st</strong>enz auf. Sie betreibt in<br />

marbach ein Ein­Frau­Pr­büro, zu dessen K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en<br />

Kmu, In<strong>st</strong>itutionen, Non­Profit­organisationen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nationale verbände gehören. «Selb<strong>st</strong>ändig<br />

sein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in verschiedene Welten hineinsehen,<br />

das mag ich sehr», sagt sie. Im Journalismus<br />

i<strong>st</strong> sie nicht mehr tätig. umso grösser<br />

i<strong>st</strong> ihre Freude, wenn es wieder einmal so weit<br />

i<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein buchthema sie findet. das braucht<br />

allerdings seine zeit. oft muss sie auch nein sagen.<br />

Nach ihrem letzten buch («Widerspen<strong>st</strong>ig –<br />

zur Sterilisation gedrängt») wandten sich verschieden<strong>st</strong>e<br />

menschen mit tragischen lebensgeschichten<br />

an sie. Sie lehnte alle Anfragen ab:<br />

«Ich wollte mich einem unbeschwerten Thema<br />

widmen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht gleich wieder in ein schweres<br />

Schicksal eintauchen.»<br />

Jolanda spirig: schürzennäherinnen.<br />

<strong>die</strong> Fabrikantin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Kriessner «mädchen».<br />

chronos verlag, zürich 2012. Fr. 32.–<br />

preisverleihung «goldiga törgga»<br />

kulturraum Jung rhy alt<strong>st</strong>ätten.<br />

Freitag, 9. November, 18 uhr.<br />

aus<strong>st</strong>ellung «schürzen/schoosse»<br />

museum appenzell.<br />

23. November 2012 bis 20. mai 2013.<br />

mehr Infos: www.ai.ch


kultur Kun<strong>st</strong><br />

ulrIch blEIKEr<br />

hEdI zubEr<br />

vom Para<strong>die</strong>s bis zum Weltuntergang<br />

Kaum irgendwo trieb <strong>die</strong> Aussenseiter­Kun<strong>st</strong> so eigenwillige Blüten wie in der<br />

O<strong>st</strong>schweiz. Und kaum ein Museum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kein privater sammler hat nur annähernd<br />

so viele Werke wie <strong>die</strong> sammlung John in Wittenbach. Doch deren Zukunft i<strong>st</strong><br />

in der schwebe. Dass sie der Öffentlichkeit erhalten bleibt, dafür setzt sich auch das<br />

Amt für Kultur des Kantons ein. noch fehlt aber das Geld.<br />

Im realen leben war hedi zuber kleinwüchsig<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>and am rand der gesellschaft. In der anderen,<br />

gemalten Welt, da war hedi zuber so gross,<br />

dass <strong>die</strong> Türme der St.galler Kathedrale wie Figuren<br />

eine gartenschachs wirken. Werihr wichtig<br />

war, der wurde in ihren bildern auch gross.<br />

<strong>die</strong> anderen blieben, was sie immer waren: kleine<br />

Wesen im Angesicht der wuchtigen St.galler<br />

Türme. Anny boxler, ebenfalls am rand der gesellschaft,<br />

<strong>st</strong>ellte <strong>die</strong> Welt auf ihre Art auf den<br />

Kopf. das museum an ihrem Wohnort empfand<br />

ANNy boxlEr<br />

von meinrad gschwend<br />

sie als miefig. Sie entrümpelte, <strong>st</strong>ellte <strong>die</strong> objekte<br />

in den hof, hauchte ihnen leben ein; <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schon<br />

passierte das, was vielen museen nicht gelingen<br />

will: <strong>die</strong> objekte leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erzählen neue geschichten.<br />

Ein anderes mal hatte sie genug vom<br />

grau der beerdigung. Sie liess <strong>die</strong> Trauernden<br />

weiter trauern, den ver<strong>st</strong>orbenen höckte sie auf<br />

einen baum, liess ihn grinsend herunterschauen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Trompete spielen. oder der taub<strong>st</strong>umme<br />

Paul Schlotterbeck, der viele Jahre in der Psychiatrie<br />

verbrachte: Er schützte sich, indem er<br />

44<br />

PAul SchloTTErbEcK<br />

KoNrAd züllE<br />

«Waffen» baute, aus holz, Papier <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Karton,<br />

mit unmengen von Schnüren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kleb<strong>st</strong>reifen<br />

zusammengehalten. <strong>die</strong>se gerätschaften wirken<br />

heute, als ob sie als vorlagen für Science­Fiction­<br />

Filme kon<strong>st</strong>ruiert worden wären.<br />

drei Namen, drei Schicksale, drei Schwerpunkte<br />

der Sammlung von mina <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Josef John.<br />

<strong>die</strong> Welt der Naiven, der «ungelernten mei<strong>st</strong>er»,<br />

i<strong>st</strong> vielge<strong>st</strong>altig. Einmal i<strong>st</strong> es das Para<strong>die</strong>s, ein<br />

anderes mal der Weltuntergang, dem sie sich<br />

malend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> formend näherten. Was ihnen –<br />

bilder: pd<br />

SAITEN 11.12


als menschen fa<strong>st</strong> ohne Schulbildung, mei<strong>st</strong>ens<br />

ohne berufsausbildung, vom umfeld drangsaliert,<br />

abgeschoben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verachtet – im Alltagsleben<br />

verwehrt wurde, das war in der kün<strong>st</strong>lerischen<br />

dar<strong>st</strong>ellung möglich.<br />

nährboden für aussenseiter<br />

Egal, ob man <strong>die</strong>se Werke nun unter Naiver<br />

Kun<strong>st</strong>, Aussenseiter­Kun<strong>st</strong> oder Art brut zusammenfas<strong>st</strong>,<br />

in der o<strong>st</strong>schweiz scheint im letzten<br />

Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert ein besonders ideales umfeld<br />

geherrscht zu haben. Es gibt kaum eine zweite<br />

region, in welcher sich <strong>die</strong>ser bereich der Kun<strong>st</strong><br />

derart <strong>st</strong>ark <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vielseitig entwickelt hat. lange<br />

wurde <strong>die</strong> Aussenseiterkun<strong>st</strong> vom breiten Publikum<br />

völlig verkannt. Jetzt, wo <strong>die</strong> Anerkennung<br />

da i<strong>st</strong>, sind <strong>die</strong> grossen Naiven ge<strong>st</strong>orben. Aussenseiterkun<strong>st</strong><br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Naive volkskün<strong>st</strong>ler in <strong>die</strong>ser<br />

Art gibt es kaum mehr.<br />

Auffallende gemeinsamkeit war, dass es<br />

vielfach menschen mit gei<strong>st</strong>iger, körperlicher<br />

oder psychischer behinderung waren. hinzu<br />

kam, dass sie keine kün<strong>st</strong>lerische Ausbildung<br />

genossen, dass sie aus armen verhältnissen<br />

<strong>st</strong>ammten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er<strong>st</strong> in der zweiten lebenshälfte<br />

zum kün<strong>st</strong>lerischen Schaffen fanden. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> noch<br />

etwas teilten sie: von ihrer umwelt wurden sie<br />

nicht ern<strong>st</strong> genommen – zuminde<strong>st</strong> nicht, bis sie<br />

eine gewisse berühmtheit erlangt hatten. losgelö<strong>st</strong><br />

vom offiziellen Kun<strong>st</strong>betrieb <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich nicht<br />

um seine Konventionen kümmernd, folgten <strong>die</strong><br />

Aus­senseiter ihrer Phantasie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vertrauten ihren<br />

Emotionen. dabei ging es ihnen selten um<br />

das «Kun<strong>st</strong>machen», sondern vielmehr darum,<br />

<strong>die</strong> eigenen visionen oder einen eigenen Weltentwurf<br />

fe<strong>st</strong>zuhalten.<br />

John, der förderer<br />

Josef John hat mehrere «seiner» Kün<strong>st</strong>ler entdeckt,<br />

als noch nicht einmal <strong>die</strong> näch<strong>st</strong>e umgebung<br />

von ihrem Schaffen Notiz genommen hatte.<br />

Er hat sie nicht nur entdeckt, sondern auch<br />

gefördert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über Jahrzehnte begleitet. Er hat<br />

ihre Werke gekauft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anfänglich damit gehandelt,<br />

bis er sich – aus liebe zur Sache – ganz aufs<br />

Sammeln konzentrierthat. das Aussenseitertum<br />

war ihm dabei ein wichtiges Kriterium. Er interessierte<br />

sich nicht nur für <strong>die</strong> Werke, sondern<br />

auch für das persönliche Schicksal, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ete<br />

sich mit den mei<strong>st</strong>en an. mit Anteilnahme am<br />

Schicksal der einzelnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit sicherem Auge<br />

wählten Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John aus. So i<strong>st</strong> im verlaufe<br />

der Jahrzehnte eine der umfassend<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

faszinierend<strong>st</strong>en Sammlungen ent<strong>st</strong>anden.<br />

das Sammlerpaar hat wesentlich zur Etablierung<br />

der Naiven <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Art­brut­Kun<strong>st</strong> in der<br />

o<strong>st</strong>schweiz beigetragen. mehrmals wurden Teile<br />

<strong>die</strong>ser Sammlung in museen ausge<strong>st</strong>ellt: im museum<br />

im lagerhaus St.gallen, im volksk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />

Stein, in der Kartause Ittingen. Es gibt<br />

kein museum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keinen privaten Sammler,<br />

der auch nur annähernd über so viele Werke in<br />

<strong>die</strong>ser Qualität verfügt wie <strong>die</strong> John’sche Sammlung.<br />

Wohl kaum eine Aus<strong>st</strong>ellung oder eine Publikation<br />

kommt um <strong>die</strong>se Sammlung herum.<br />

SAITEN 11.12<br />

<strong>die</strong> Sammlung umfas<strong>st</strong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 640 bilder,<br />

Skulpturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte. vertreten sind 68<br />

Kün<strong>st</strong>lerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>ler: von Anny boxler<br />

bis zu hedi zuber, von ulrich bleiker bis<br />

zu Konrad zülle. Sie wei<strong>st</strong> auch viele Querbezüge<br />

auf, beispielsweise zur Senntumsmalerei,<br />

ein Thema, das gerade für <strong>die</strong> malerei der<br />

o<strong>st</strong>schweiz von grosser bedeutung i<strong>st</strong>. Für<br />

ihre Sammler­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vermittlertätigkeit sind Josef<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John 2006 mit dem Anerkennungspreis<br />

der <strong>st</strong>.gallischen Kultur<strong>st</strong>iftung ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Was passiert mit einer solchen Sammlung,<br />

wenn <strong>die</strong> Sammler selber in <strong>die</strong> Jahre kommen?<br />

<strong>die</strong>se Frage <strong>st</strong>ellt sich immer wieder. denn oft<br />

sind Sammlungen untrennbar mit den Personen<br />

verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en, <strong>die</strong> sie aufgebaut haben. «Wir sind<br />

uns im Klaren, dass es wenig Sinn macht, wenn<br />

eine Privatperson <strong>die</strong>se Sammlung übernimmt.<br />

Im gegenteil, sie soll der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden», sagt Josef John. Auch das<br />

umfeld müsse <strong>st</strong>immen, denn es mache wenig<br />

Sinn, wenn eine solche Sammlung irgendwo<br />

unterkomme. Sie soll dort bleiben, wo sie ent<strong>st</strong>anden<br />

i<strong>st</strong>: in der o<strong>st</strong>schweiz oder im Kanton<br />

St.gallen. Aus <strong>die</strong>sem gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben <strong>die</strong> Johns<br />

privaten Interessenten klare Absagen erteilt.<br />

«hoher ideeller wert»<br />

Es <strong>st</strong>ellt sich auch <strong>die</strong> Frage, wie der Wert der<br />

Sammlung bemessen werden kann. Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

mina John haben <strong>die</strong> Summe von zwei millionen<br />

Franken genannt. Würden sie <strong>die</strong> Werke<br />

– darunter zahlreiche, seltene Schlüsselwerke –<br />

einzeln verkaufen, könnte der Erlös weit höher<br />

liegen. der Wert der Sammlung als ganzes<br />

wie auch der gute zu<strong>st</strong>and der einzelnen bilder<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte wird auch von Experten be<strong>st</strong>ätigt.<br />

dank den vorhandenen Werkgruppen lassen sich<br />

viele verknüpfungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Querbeziehungen im<br />

Schaffen der einzelnen Kün<strong>st</strong>ler dar<strong>st</strong>ellen.<br />

mit der Auflage, dass <strong>die</strong> Sammlung öffentlich<br />

zugänglich sein soll, kommt nur <strong>die</strong> öffentliche<br />

hand als Partner in Frage. gespräche zwi­<br />

Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mina John suchen eine nachhaltige Lösung für<br />

<strong>die</strong> grös<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtig<strong>st</strong>e sammlung naiver Kun<strong>st</strong><br />

der O<strong>st</strong>schweiz. Bis jetzt i<strong>st</strong> sie in ihrem «Privatmuseum»<br />

in Wittenbach untergebracht. bild: pd<br />

45<br />

Kun<strong>st</strong> kultur<br />

schen Johns <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem St.galler Amt für Kultur<br />

gibt es seit mehreren Jahren. Im vergangenen<br />

Sommer i<strong>st</strong> der Kontakt neu aufgenommen<br />

worden. «<strong>die</strong> Sammlung Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John<br />

i<strong>st</strong> einmalig, ihr materieller <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für <strong>die</strong> region<br />

auch hoher ideeller Wert i<strong>st</strong> unbe<strong>st</strong>ritten»,<br />

be<strong>st</strong>ätigt ursula badrutt, leiterin der Kulturförderung<br />

im Amt für Kultur, <strong>die</strong> haltung des<br />

Kantons St.gallen.<br />

enge finanzgrenzen<br />

zusammen mit der Stadt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem museum im<br />

lagerhaus setze sich <strong>die</strong> kantonale Kulturförderung<br />

dafür ein, dass <strong>die</strong> Sammlung John in der<br />

o<strong>st</strong>schweiz verbleiben könne. <strong>die</strong> finanziellen<br />

möglichkeiten setzten aber enge grenzen. um<br />

<strong>die</strong> Sammlung ankaufen zu können, brauche es<br />

ein zusammenspiel der öffentlichen hand, des<br />

museums im lagerhaus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor allem von Privaten.<br />

Im moment sei man daran, mit Privaten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stiftungen zu verhandeln, um so das geld<br />

zusammenzubekommen.<br />

gewissheit, dass <strong>die</strong> Sammlung tatsächlich<br />

gerettet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Öffentlichkeit erhalten werden<br />

kann, gebe es noch keine. Wenn sich tatsächlich<br />

private geldgeber finden lassen,soll <strong>die</strong> Sammlung<br />

in das museum im lagerhaus integriert<br />

werden. denn genau dort be<strong>st</strong>eht gewissheit,<br />

dass sie am rechten ort i<strong>st</strong>, dass sie lebendig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

für <strong>die</strong> zukunft erhalten bleibt, dass <strong>die</strong> Werke<br />

fachgerecht betreut, archiviert, gelagert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

präsentiert werden. Wenn der Kauf abgewickelt<br />

werden könne, werde es wohl schon im näch<strong>st</strong>en<br />

Jahr eine Extra­Aus<strong>st</strong>ellung zur Sammlung Josef<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John geben.<br />

Noch i<strong>st</strong> jedoch vieles offen. das Amt für<br />

Kultur i<strong>st</strong> be<strong>st</strong>rebt, <strong>die</strong> entsprechenden Fäden<br />

zu knüpfen. Aus eigener Kraft kann das Amt <strong>die</strong><br />

mittel nicht aufbringen. Es i<strong>st</strong> darauf angewiesen,<br />

Stiftungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> private geldgeber von der<br />

herausragenden bedeutung <strong>die</strong>ser Sammlung<br />

von Aussenseiter­Kun<strong>st</strong> zu überzeugen, um so<br />

den Werken von Para<strong>die</strong>s <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Weltuntergang<br />

eine langfri<strong>st</strong>ige zukunft zu sichern.


Wer bin ich, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn ja, wie viele? <strong>die</strong> Frage,<br />

theatralisch ge<strong>st</strong>ellt, i<strong>st</strong> sich matthias Peter gewohnt.<br />

Schon im Stück «<strong>die</strong> letzten drei Tage<br />

des Fernando Pessoa» 2010 hat er solo mehrere<br />

Identitäten gespielt. Jetzt bringt er ein Stück mit<br />

vergleichbarer Kon<strong>st</strong>ellation in <strong>die</strong> Kellerbühne:<br />

«der mann im Turm oder das geheimnis<br />

der zeit». <strong>die</strong> rollen heissen <strong>die</strong>smal:«Erzähler,<br />

ein Erzähler. das Kind. Eine Frau. Ein mann.<br />

der mann im Turm. der mann mit der grünen<br />

Krawatte hinter der rezeption. Ein alter mann.<br />

Eine alte Frau.» der Autor, der in berlin lebende<br />

Schweizer Andreas Sauter, schreibt, das Stück<br />

könne durchaus von einer Person gespielt werden,<br />

es sei aber zugleich «mehr<strong>st</strong>immig».<br />

sätze vom turm herab<br />

Keine leichte Aufgabe, sagt matthias Peter beim<br />

gespräch im vormittäglich ruhigen Kellertheater,<br />

das er seit 2004 leitet. «Perspektive, zeit<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Figur wechseln rasend schnell, manchmal<br />

innerhalb einer Szene.» der Autor oder vielmehr<br />

der «Erzähler» im Stück komme ihm vor<br />

wie ein Theaterzauberer, der <strong>die</strong> Fäden in der<br />

hand hält. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raffiniert mit ihnen spielt, nämlich<br />

etwa so:<br />

das kind: Wo kommt eigentlich<br />

<strong>die</strong> zeit her?<br />

erzähler: Fragt das Kind.<br />

das kind: Kommt <strong>die</strong> vom lieben gott?<br />

der mann: Nein.<br />

erzähler: Sagt der mann.<br />

So geht es im Stück zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> her, ein paar requisiten<br />

genügen, um <strong>die</strong> Figuren kenntlich zu<br />

machen. Sauter nimmt sich eine einfache Kon<strong>st</strong>ellation<br />

vor: einmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eineFrau,<strong>die</strong> sich<br />

finden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verlieren, ein Kind, das fragt – «fa<strong>st</strong><br />

banal», sagt matthias Peter, «aber formal brillant<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zugleich voller geheimnisse». das i<strong>st</strong> ihm<br />

wichtig, bei allen Stücken: dass eine geschichte<br />

erzählt wird, <strong>die</strong> im Publikum nachklingt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es<br />

über den Theaterabend hinaus nährt.<br />

So fanden in den letzten Jahren Er<strong>st</strong>aufführungen<br />

von Jon Fosse, roland Schimmelpfennig<br />

oder händl Klaus auf <strong>die</strong> kleine bühne¸ dazu<br />

Ingeborg bachmann oder Ödön von horvath,<br />

georges Perec oder Peters eigene theatrale recherche<br />

über Jakob Senn – ein Tournee­Erfolg<br />

mit über dreissig vor<strong>st</strong>ellungen. Auch «der<br />

mann im Turm» i<strong>st</strong>, in szenischer Fassung, eine<br />

Schweizer Er<strong>st</strong>aufführung.<br />

SAITEN 11.12<br />

Autorentheaterzauberer<br />

Die <strong>st</strong>.Galler Kellerbühne pflegt das zeitgenössische sprechtheater. Da pas<strong>st</strong><br />

der Berlin­schweizer Andreas sauter be<strong>st</strong>ens hin: er kämpft um eine<br />

Besser<strong>st</strong>ellung der Autoren im Theaterbetrieb. Jetzt spielt <strong>die</strong> Kellerbühne sein<br />

<strong>st</strong>ück «Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit».<br />

von peter surber<br />

Zwei Männer im Turm: Matthias Peter (vorne) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Musiker Daniel Pfi<strong>st</strong>er. bild: pd<br />

aus artgerechter haltung<br />

Autor Sauter, der sich für <strong>die</strong> Premiere vom 7.<br />

November angemeldet hat, hätte an dem Programm<br />

seine helle Freude. denn er kämpft für<br />

einen Theaterbetrieb, der den Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Autoren mehr Anerkennung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bessere Karten<br />

gibt. Sauter i<strong>st</strong> mit anderen «battle­Autoren»<br />

verfasser des manife<strong>st</strong>s «zehn Wünsche für ein<br />

künftiges Autorentheater», das gegen <strong>die</strong> «Ex<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>­hopp­mentalität»<br />

des Theaterbetriebs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

dessen «Frischfleischwahn» poltert. «Keine uraufführungssucht!»,<br />

heis<strong>st</strong> Paragraph eins – <strong>st</strong>att<br />

dessen sollen Stücke nachgespielt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />

gepflegt werden. vielversprechend auch Punkt<br />

acht: «<strong>die</strong> Einführung einer Klassikerabgabe! Für<br />

das Spielen tantiemenfreier Klassiker geht ein<br />

kleiner betrag an einen Fonds für zeitgenössische<br />

dramatik.» dramatiker seien der uraufführungsjagd<br />

wie «scheue rehe» ausgesetzt, schreibt<br />

Sauter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fordert dagegen eine Art bio­gütesiegel:<br />

«Stücke aus artgerechter haltung».<br />

hinter dem Sarkasmus verbirgt sich <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren vom Subventionssy<strong>st</strong>em,<br />

das fa<strong>st</strong> alle Theater am leben<br />

hält, kaum profitieren. dem Autor oder der<br />

Autorin kommt nur ein Anteil an den bruttoeinnahmen<br />

pro vor<strong>st</strong>ellung zu – in der regel<br />

zehn Prozent der Abendkasse. oder, so auch<br />

bei Sauter, minde<strong>st</strong>ens eine gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>pauschale von<br />

h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Franken. bei achtzehn vor<strong>st</strong>ellungen<br />

47<br />

Theater kultur<br />

des Stücks in der Kellerbühne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf Tournee<br />

macht<strong>die</strong>s im minde<strong>st</strong>fall 1800 Franken Abendtantieme<br />

– nicht gerade ein Spitzeneinkommen.<br />

Immerhin: «der mann im Turm» wurde zuvor<br />

schon zweimal in deutschland inszeniert, i<strong>st</strong><br />

also dem «Frischfleischwahn» nicht ganz zum<br />

opfer gefallen.<br />

<strong>die</strong> Kellerbühne setzt neben cabaret <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

chanson auf zeitgenössische Stücke – das Publikum<br />

allerdings läs<strong>st</strong> sich bitten. «Aber immerhin:<br />

Es zieht etwas an«, sagt matthias Peter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

will keineswegs auf Publikumsbeschimpfung<br />

machen. lieber zieht er seinen Kittel an, den<br />

Theaterzauberer­Kittel mit der Innen­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der<br />

Aussenseite. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macht sich mit seinen mit<strong>st</strong>reitern,<br />

dem musiker daniel Pfi<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> regisseurin<br />

Juana von Jascheroff, auf <strong>die</strong> Suche nach dem<br />

geheimnis der zeit. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nach Antworten auf<br />

<strong>die</strong> Fragen des Kindes, ob es einen lieben gott<br />

gibt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ob er dem mann im Turm gleicht.<br />

der mann im turm oder das geheimnis<br />

der zeit.<br />

kellerbühne <strong>st</strong>.gallen. mittwoch, 7.,<br />

Freitag, 9., Sam<strong>st</strong>ag, 10. November, 20 uhr;<br />

Sonntag, 11. November, 17 uhr; weitere<br />

vor<strong>st</strong>ellungen im Februar 2013.<br />

theater an der grenze kreuzlingen.<br />

mittwoch, 14. bis Freitag, 16. November, 20 uhr.<br />

mehr Infos: www.kellerbuehne.ch


kultur Film<br />

Jeder Stadt ihr Fe<strong>st</strong>ival<br />

Locarno,Zürich, solothurn, nyon, Fribourg: Das sind <strong>die</strong> Grossen. Aber auch<strong>die</strong><br />

Kleinen wachsen. Aarau etwa hat das «One­Minute», Bern das «shnit»,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> <strong>die</strong> «Pantalla Latina». Im november findet sie im Kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>att.<br />

mit zwölf lateinamerikanischen Spielfilmen,<br />

von denen zehn kurz davor oder bald danach<br />

auch regulär im Kinok liefen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drei Kurzfilmblöcken<br />

<strong>st</strong>artete <strong>die</strong> «Pantalla latina» im<br />

November 2009 im Kino corso. Es war ein Anlass,<br />

der in er<strong>st</strong>er linie jene im raum St.gallen<br />

lebenden latinos ansprach, <strong>die</strong> son<strong>st</strong> wenig ins<br />

Kino gingen. «Wir peilten damals vor allem ein<br />

spanisch sprechendes Publikum an, im zentrum<br />

<strong>st</strong>anden <strong>die</strong> Kurzfilme, für <strong>die</strong> es bereits einen<br />

Publikumswettbewerb gab», erzählt Eduardo<br />

cerna. der aus Peru <strong>st</strong>ammende cerna lebt<br />

seit zehn Jahren in der Schweiz, war 2009 Initiant<br />

des Fe<strong>st</strong>ivals, heute i<strong>st</strong> er der verantwortliche<br />

für Finanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Admini<strong>st</strong>ration. zusammen<br />

mit der Spanierin marta Alvarez, <strong>die</strong> als<br />

kün<strong>st</strong>lerische leiterin fungiert, i<strong>st</strong> er mitglied<br />

des fünfköpfigen leitung<strong>st</strong>eams von «Pantalla<br />

latina». cerna betont, dass sie nach jener Ausgabe<br />

ihr Konzept veränderten: seither <strong>st</strong>ehen<br />

fa<strong>st</strong> ausschliesslich Schweizer Premieren neuer<br />

lateinamerikanischer Spiel­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dokumentarfilme<br />

an. möglich wurde <strong>die</strong>ser programmatische<br />

Sprung unter anderem durch eine zusammenarbeit<br />

mit dem Fe<strong>st</strong>ival «Filmar en America<br />

latina». <strong>die</strong>ses findet seit dreizehn Jahren in<br />

genf, lausanne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einigen weiteren Städten<br />

der roman<strong>die</strong> <strong>st</strong>att. Wie bei «Pantalla latina»<br />

arbeitenauch bei «Filmar» alle unentgeltlich; es<br />

i<strong>st</strong> <strong>die</strong> einzige möglichkeit, unter den gegebenen<br />

bedingungen überhaupt ein derartiges Fe<strong>st</strong>ival<br />

realisieren zu können.<br />

nach cannes <strong>st</strong>.gallen<br />

gerade mal 62’000 Franken beträgt in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr das gesamtbudget, das reicht für <strong>die</strong> beschaffung<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bezahlung der Filme, <strong>die</strong> reise<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Aufenthaltsko<strong>st</strong>en der eingeladenen regisseure,<br />

sowie für <strong>die</strong> Kinomiete <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> bereit<strong>st</strong>ellung<br />

der Infra<strong>st</strong>ruktur. Wie auch bei anderen<br />

kleinen Fe<strong>st</strong>ivals üblich, wird der überwiegende<br />

Anteil am budget von privaten Sponsoren getragen,<br />

<strong>die</strong> Kulturförderung des Kantons <strong>st</strong>euert<br />

einen Fixbeitrag von 15’000 Franken bei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

<strong>die</strong> Stadt gibt eine defizitgarantie von maximal<br />

5000 Franken.<br />

dass das Fe<strong>st</strong>ival vom Kino corso ins kleinere<br />

Storchen dislozierenmus<strong>st</strong>e,darüber i<strong>st</strong> Eduardo<br />

cerna gar nicht unglücklich: «das corso<br />

mit seinen 320 Plätzen war eigentlich zu gross<br />

für uns. In <strong>die</strong>sen vergangenen drei Jahren haben<br />

wir es nie geschafft, das Ausverkauft­Schild<br />

an <strong>die</strong> Tür zu hängen». mit seinen nur 198 Plätzen<br />

könntedas in <strong>die</strong>sem Jahr im Kino Storchen<br />

von geri krebs<br />

aber durchaus der Fall sein. <strong>die</strong> macherinnen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macher von «Pantalla latina» haben nämlich<br />

einige Filme im Programm, <strong>die</strong> bereits an<br />

grossen Fe<strong>st</strong>ivals Furore machten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bei denen<br />

zudem der regisseur für ein Publikumsgespräch<br />

in St.gallen anwesend sein wird. <strong>die</strong>s trifft etwa<br />

für das mobbing­drama «después de lucía» zu,<br />

ein Film des mexikanischen regisseurs michel<br />

Franco, der seine Weltpremiere <strong>die</strong>ses Jahr in<br />

cannes in der «un certain regard» feierte.<br />

fe<strong>st</strong>ivals werden immer wichtiger<br />

generell läuft <strong>die</strong> Entwicklung ohnehin so, dass<br />

Filmfe<strong>st</strong>ivals immer zahlreicher <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtiger<br />

werden – es gibt in der Schweiz mittlerweile<br />

kaum eine Stadt, <strong>die</strong> nicht ihr eigenes Filmfe<strong>st</strong>ival<br />

hat. So gibt es beispielsweise seit letztem<br />

Jahr mit «bildrausch» auch in basel ein überregional<br />

aus<strong>st</strong>rahlendes Filmfe<strong>st</strong>ival, bern hat seit<br />

einigen Jahren mit dem Kurzfilmfe<strong>st</strong>ival «Shnit»<br />

eine veran<strong>st</strong>altung, <strong>die</strong> den auf <strong>die</strong>sem gebiet<br />

etablierten Winterthurer Kurzfilmtagen Konkurrenz<br />

macht, in Aarau gibt es seit 2004 das<br />

«one­minute»­Kürze<strong>st</strong>filmfe<strong>st</strong>ival, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> letztes<br />

Jahr versuchte sich luzernmit einem «lucerne<br />

International Film Fe<strong>st</strong>ival».<br />

eduardo Cerna i<strong>st</strong> nicht unglücklich, muss <strong>die</strong> «Pantalla Latina» vom Corso ins<br />

kleinere Kino <strong>st</strong>orchen ziehen. An<strong>st</strong>att freier sessel gibts dann vielleicht aucheinmal<br />

das «Ausverkauft»­schild an <strong>die</strong> Tür bild: pd<br />

48<br />

zwar blieb es in jenem Fall vorer<strong>st</strong> bei einem<br />

einmaligen versuch, doch <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass immer mehr Filme realisiert werden – bei<br />

gleichzeitigem rückgang der Kinoeintritte im<br />

so genannten Arthouse­bereich –, <strong>st</strong>eigert <strong>die</strong><br />

bedeutung von Filmfe<strong>st</strong>ivals. Für immer mehr<br />

Filme sind Fe<strong>st</strong>ivals der einzige ort, an ein grösseres<br />

Publikum zu gelangen. So gesehen könnte<br />

auch St.gallen als Fe<strong>st</strong>ival<strong>st</strong>adt mittelfri<strong>st</strong>ig<br />

bedeutsamer werden, zumal sowohl Eduardo<br />

cerna wie marta Alvarez im gespräch betonen,<br />

dass sie von «Pantalla latina» auch immer mehr<br />

Anfragen bekommen von leuten, <strong>die</strong> ausserhalb<br />

der region St.gallen leben<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sichfür das Fe<strong>st</strong>ival<br />

interessieren.<br />

kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>.gallen.<br />

mittwoch, 21. bis Sonntag, 25. November.<br />

mehr Infos: www.pantallalatina.ch<br />

SAITEN 11.12


Von der rolle<br />

von Anja schulthess<br />

us liebi zur Natur<br />

slavoj Žižek entlarvt unsere Liebe zu Bio <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ökologie. bild: pd<br />

Wir alle tun es <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fühlen uns danach irgendwie besser. Wir kaufen <strong>die</strong>ses<br />

zeug, von dem wir glauben, dass es natürlicher, gesünder, irgendwie<br />

«läbiger» sei. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn wir dann beim Einkaufen an der Kasse <strong>die</strong>ses<br />

zeug vor dem menschen mit dem kümmerlichen Einkaufskorb mit<br />

zwei Tüten h–milch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Päckli Salami auftürmen, dann sind wir<br />

auf eine merkwürdige Art <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Weise, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht ohne unbehagen, <strong>st</strong>olz<br />

wie ein kleines Kind, das den Eltern sein gekrabbel präsentiert. Wir sind<br />

alle «bio». «bio» i<strong>st</strong> sexy, jung, ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verantwortungsvoll <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> läng<strong>st</strong><br />

nicht mehr ausschliesslich Sache von ausgemergelten «chörnlipickern»<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> veganen bleichgesichtern. das haben auch grossverteiler wie coop<br />

begriffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine Werbekampagne für bioprodukte mit dem Slogan<br />

«Für <strong>die</strong> liebe zur Natur» lanciert. das zielpublikum: der hip<strong>st</strong>er (<strong>die</strong>ses<br />

neue Phänomen des jungen, urbanen menschen, der für viel geld von<br />

mami <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Papi maximal verwahrlo<strong>st</strong> rumläuft, um vielleicht ein bisschen<br />

wie ein echter Kün<strong>st</strong>ler auszusehen).Nebenbei bemerkt zeigtdas schön,<br />

wie <strong>die</strong> grossverteiler für jeden Konsumententypus das Passende haben<br />

– «für mich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dich». Sie erinnern sich an <strong>die</strong> grossangelegte grillwerbekampagne<br />

von letztem Sommer? zielpublikum: Fleischfresser, beziehungsweise<br />

der zum Neandertaler degra<strong>die</strong>rte mann: «du Schatz, chame<br />

das tsch tsch?» (deutsch: «cha me das grilliere?»). Aber egal. zurück zur<br />

bio­Werbekampagne, wobei der Werbespot besondere beachtung ver<strong>die</strong>nt:<br />

drei männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine Frau – attraktiv, eben jene gattung hip<strong>st</strong>er<br />

— tanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rappen im Kuh<strong>st</strong>all <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf dem mi<strong>st</strong>haufen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mimen<br />

<strong>die</strong> glücklichen biobauern. das kauft man ihnen zwar nicht ab – weshalb<br />

es vielleicht zwecks Authentizität geschickter gewesen wäre, den ehemaligen<br />

mi<strong>st</strong>er Schweiz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> echten bündner bio­bauern renzo blumenthal<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine ladina zu fragen –aber um Authentizität geht es dem Werbefilm<br />

eigentlich nicht. «bio» i<strong>st</strong> cool, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn du dabei bi<strong>st</strong>, bi<strong>st</strong> du es<br />

auch. das i<strong>st</strong> <strong>die</strong> botschaft – womit man den hip<strong>st</strong>er natürlich gleich hat.<br />

zudem vermittelt <strong>die</strong> Werbung <strong>die</strong> seltsame vor<strong>st</strong>ellung, wir würden, indem<br />

wir ein Produkt mit der marke «bio» konsumieren, etwas gutes tun.<br />

das i<strong>st</strong> natürlich ähnlich blöd, wie zu glauben, der Todesschuss zwecks<br />

Fleischgenuss täte der «glücklichen» Sau irgendwie weniger weh. Paradox,<br />

aber es funktioniert: mit der bioknospe kaufen wir uns das gute gewissen.<br />

darüber hinaus beschwören <strong>die</strong> aufgehübschten bilder <strong>die</strong>ser Werbung<br />

den mythos der Einheit von mensch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Natur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tragen nicht<br />

zuletzt dazu bei, das zu verdrängen, was uns eigentlichklar i<strong>st</strong>: Nämlich,<br />

dass <strong>die</strong>se schöne Natur gewaltig bedroht i<strong>st</strong>. So, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> da nun unser ganzer<br />

Stolz darüber, zu den «bios» zu gehören, eh hin i<strong>st</strong>, schauen Sie sich<br />

doch auf youtube das video «Slavoj Žižek in Examined life» an. Eine<br />

kluge Analyse von zappel­Žižek, in welcher er <strong>die</strong> Ökologie als verkappt<br />

konservative Ideologieentlarvt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong>s voreinem müllhaufen. «This is<br />

where we should <strong>st</strong>art feeling at home». Aus liebe zur Natur.<br />

SAITEN 11.12<br />

49<br />

schaufen<strong>st</strong>er<br />

Provokante<br />

Konvertiten<br />

1 muhammad Asad, der nichts mit<br />

dem syrischen Assad­regime zu tun hat,<br />

<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rte in Wien Philosophie, brach ab,<br />

arbeitete in berlin als Assi<strong>st</strong>ent von Filmregisseur<br />

murnau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wurde schliesslich<br />

Korrespondent bei der «FAz». 1948<br />

schrieb er <strong>die</strong> er<strong>st</strong>e verfassung für Paki<strong>st</strong>an<br />

(sie wurde abgelehnt) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erhielt als<br />

er<strong>st</strong>e Person vom neugegründeten Staat<br />

den Pass. Ein viertel Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert zuvor<br />

hatte er noch leopold Weiss geheissen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war Jude, 1926 konvertierte er zum<br />

Islam <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war damit für seinen vater<br />

«ge<strong>st</strong>orben».<br />

Im heutigen religionen­Supermarkt des<br />

We<strong>st</strong>ens, wo sich jeder seinen glauben<br />

zusammen<strong>st</strong>iefelt, wie es ihm gerade<br />

pas<strong>st</strong>, würden man meinen, Konvertiten<br />

<strong>st</strong>iessen auf ver<strong>st</strong>ändnis. Tun sie aber<br />

nicht. Auch hier sind sie ein Affront.<br />

Frauen, <strong>die</strong> sich zum Islam bekehren,<br />

lösen Kopfschütteln aus, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn<br />

sie dann noch <strong>die</strong> Sharia befürworten,<br />

knotet es <strong>die</strong> unver<strong>st</strong>ändnisknöpfe noch<br />

fe<strong>st</strong>er zusammen. Warum Konvertiten<br />

nicht gemocht werden? Weil sie mit dem<br />

übertritt laut «Nein» zum einen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Ja»<br />

zum anderen lebens<strong>st</strong>il sagen. «treten<br />

sie ein! treten sie aus!», <strong>die</strong> neue<br />

Sonderaus<strong>st</strong>ellung des Jüdischen museums<br />

in hohenems, beschäftigt sich mit<br />

<strong>die</strong>sen Konflikten, <strong>die</strong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> um übertritte<br />

ent<strong>st</strong>ehen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hakt damit in der<br />

mitte des Titels ein, in dem weiten Feld<br />

des dazwischen, nach dem Aus­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

vor dem Eintreten. <strong>die</strong> Aus<strong>st</strong>ellung<br />

wirft aber auch konfliktfreie blicke auf<br />

<strong>die</strong> rituale, <strong>die</strong> Konversionen begleiten,<br />

oder läs<strong>st</strong> persönlichen Erfahrungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

biografien raum; eine davon i<strong>st</strong> <strong>die</strong> von<br />

muhammad Asad. (ak)<br />

1 treten sie ein! treten sie aus!<br />

Jüdisches museum hohenems.<br />

23. Oktober bis 24. März 2013.<br />

Mehr Infos: www.jm-hohenems.at<br />

Muhammed Asad alias<br />

Leopold Weiss. bild: pd<br />

kultur<br />

Ich bin gegen den Krieg!<br />

2 Am 28. Juli erklärt Ö<strong>st</strong>erreichungarn<br />

Serbien den Krieg, am 2.<br />

Augu<strong>st</strong> besetzen deutsche Truppen<br />

luxemburg, am 4. marschieren sie in<br />

belgien ein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> am 5. Augu<strong>st</strong> erklärt<br />

grossbritannien dem deutschen Kaiserreich<br />

den Krieg. halb zwölf uhr mittags<br />

am selben Tag, tritt das Füsilierbataillon<br />

75 in Frauenfeld zum Fahneneid an:<br />

1263 mann, mit neuen Infanteriegewehren<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 120 Patronen Kriegsmunition.<br />

Als das Kommando «Achtung <strong>st</strong>eht!»<br />

über den Platz hallt, knallt ein einziger<br />

seine militärschuhe nicht zusammen.<br />

der Arboner max daetwyler schiebt<br />

sein gewehr dem Nachbarn in <strong>die</strong><br />

hand, eilt vom Platz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruft laut: «Ich<br />

bin gegen den Krieg! Ich werde den Eid<br />

nicht lei<strong>st</strong>en!» das gab es noch nie. max<br />

daetwyler wurde zum «Friedensapo<strong>st</strong>el»,<br />

der mit weisser Fahne durch <strong>die</strong> lande<br />

zog <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> reden gegen den Krieg hielt.<br />

Im Juni letzten Jahres wurde Patrick<br />

Kull für seine bachelor­Arbeit «max<br />

Daetwyler (1886-1976) – Was<br />

wa(h)r» mit dem Förderpreis der<br />

zürcher hochschule für Kün<strong>st</strong>e ausgezeichnet.<br />

richard Tisserand hat <strong>die</strong><br />

kleine Aus<strong>st</strong>ellung in zürich entdeckt<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Kun<strong>st</strong>raum nach Kreuzlingen<br />

geholt, wo sie zu einem «komplexen<br />

Projekt samt Publikation» vergrössert<br />

wurde. Eine Aus<strong>st</strong>ellung in der Aus<strong>st</strong>ellung<br />

hat der junge Kün<strong>st</strong>ler hier umgesetzt.<br />

dokumenten aus max daetwylers<br />

leben <strong>st</strong>ellt er eigene Arbeiten gegenüber<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> läs<strong>st</strong> dokumentarisches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Fiktionales verschmelzen. Eine ungewöhnliche<br />

Annäherung an eine er<strong>st</strong>aunliche<br />

Persönlichkeit. (ak)<br />

2 «max daetwyler (1886–1976) –<br />

was wa(h)r» von patrick kull<br />

kun<strong>st</strong>raum kreuzlingen.<br />

10. November bis 27. Januar 2013.<br />

Vernissage: Freitag, 9. November,<br />

19.30 Uhr.<br />

Mehr Infos: www.kun<strong>st</strong>raum-kreuzlingen.ch<br />

Die weisse Flagge wurde zum<br />

symbol von Max Daetwyler. bild: pd


kultur<br />

1 Frode Grytten<br />

ein ehrliches angebot.<br />

Aus dem Norwegischen von<br />

Ina Kronenberger.<br />

Nagel & Kimche, München 2012.<br />

Fr. 27.90<br />

2 alain claude sulzer<br />

aus den Fugen.<br />

Galiani, Berlin 2012.<br />

Fr. 27.50<br />

3 herta müller<br />

vater telefoniert mit den Fliegen.<br />

Hanser, München 2012.<br />

Fr. 27.90<br />

4 der Bären wilde wohnunG<br />

spiegelhalle kon<strong>st</strong>anz.<br />

Sam<strong>st</strong>ag, 10. bis Freitag,<br />

30. November.<br />

Mehr Infos: www.theaterkon<strong>st</strong>anz.de<br />

5 lulu. ein spiel<br />

Grabenhalle <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Dien<strong>st</strong>ag 13. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mittwoch<br />

14. November, 20.15 Uhr<br />

dynamo zürich.<br />

Dien<strong>st</strong>ag 4. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mittwoch<br />

5. Dezember.<br />

Mehr Infos: www.grabenhalle.ch<br />

www.dynamo.ch<br />

6 thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beeren<br />

plattentaufe «<strong>st</strong>rahlen der liebe»<br />

palace <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Freitag, 9. November.<br />

Mehr Infos: www.palace.sg<br />

literatour<br />

mit Richard Butz<br />

bedrängte millionäre<br />

1 Frode grytten i<strong>st</strong> ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu ein<br />

ziemlich schräger Autor. das muss<br />

in Kauf nehmen, wer des Norwegers<br />

neu<strong>st</strong>en roman «Ein ehrliches Angebot»<br />

lesen will. vielleicht i<strong>st</strong> bereits <strong>die</strong><br />

bezeichnung «roman» falsch, denn<br />

eigentlich erzählt grytten zwei miteinander<br />

nur durch den Familiennamen<br />

verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ene geschichten. Im er<strong>st</strong>en Teil<br />

begibt sich der wegen der Ikea­Konkurrenz<br />

Pleite gegangene norwegische<br />

möbelhändler harold m. l<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e auf<br />

einen rachefeldzug. Er fährtnach<br />

Schweden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> entführt Ikea­gründer<br />

Ingvar Kamprad. der coup gelingt,<br />

<strong>die</strong> rache nicht, beide männer erweisen<br />

sich als ohnmächtig. <strong>die</strong> zweite<br />

geschichte handelt vom Sohn l<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es,<br />

eine ziemlich farblose ge<strong>st</strong>alt. Er kommt<br />

als lehrer nach odda, den ort, in dem<br />

grytten geboren i<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den er wiederholt<br />

literarisch porträtierthat, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wird<br />

schliesslich als Aktienhändler millionär.<br />

Im börsencrash verliert er alles: geld,<br />

Frau, Kind. rettung bringen banküberfälle.von<br />

der Polizei bedrängt, fingiert<br />

er einen Suizid, flüchtet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kommt<br />

durch einen banalen verkehrsunfall<br />

ums leben. grytten i<strong>st</strong> ein sicherer Stili<strong>st</strong>,<br />

schweift aber auch gerne aus, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

immer ganz klug wirdman aus <strong>die</strong>sem<br />

buch nicht. Aber ein lesevergnügen i<strong>st</strong><br />

es trotzdem.<br />

Fa<strong>st</strong> wie ein Krimi<br />

2 Alain claude Sulzer, daran be<strong>st</strong>eht<br />

kein zweifel, i<strong>st</strong> mit «Aus den Fugen»<br />

ein Wurf gelungen. Ausgehend vom<br />

snobi<strong>st</strong>ischen, verwöhnten, aber weltweit<br />

gesuchten Klaviervirtuosen marek<br />

olsberg, der eines Abends während<br />

eines Konzerts einfach auf<strong>st</strong>eht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschwindet,<br />

taucht der Schweizer Autor<br />

ein in <strong>die</strong> Welt der reichen, in der alles,<br />

auch <strong>die</strong> liebe, zur verhandelbaren Ware<br />

wird. Jetzt beginnen sich geschichten<br />

wie linien zu kreuzen, einer wohlgebauten<br />

Komposition gleich, geschichten<br />

von verrat, betrug, erotischen leidenschaften<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Täuschungen. Komisches<br />

<strong>st</strong>eht neben romantischem, Psychologisches<br />

neben vergeblichem. Sulzer<br />

zeichnet Porträts von menschen,<br />

präzis <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> scharfsinnig. Er erzählt rasant,<br />

fa<strong>st</strong> wie in einem Krimi, doch der<br />

Schluss i<strong>st</strong> anders, irgendwie hoffnungsvoll,<br />

ja fa<strong>st</strong> versöhnlich. Ein unge<strong>st</strong>ümes<br />

buch, in dem der Autor aber nie <strong>die</strong><br />

regie aus der hand gibt oder <strong>die</strong> übersicht<br />

verliert. mei<strong>st</strong>erlich!<br />

Poetische Kun<strong>st</strong>werke<br />

3 herta müller, <strong>die</strong> rumäniendeutsche<br />

literaturnobelprei<strong>st</strong>rägerin 2009,<br />

macht es ihren leserinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesern<br />

50<br />

mei<strong>st</strong> nicht leicht. umso er<strong>st</strong>aunlicher<br />

i<strong>st</strong> es zu entdecken, dass sie auch ganz<br />

spielerisch mit Worten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Texten umgehen<br />

kann. Sie schneidet aus zeitungen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitschriften Wörter, buch<strong>st</strong>aben<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bilder aus, formt sie manchmal<br />

zu sich reimenden Passagen oder zu<br />

freien, fa<strong>st</strong> schwerelos wirkenden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

wie zufällig zu<strong>st</strong>ande gekommenen<br />

Texten, <strong>die</strong> ihr zu kleinen poetischen<br />

Kun<strong>st</strong>werken geraten. versammelt sind<br />

ihre tiefsinnigen, aber leichtfüssig daherkommenden<br />

Spielereien in einem buch,<br />

das durch <strong>die</strong> unterschiedliche Farbigkeit<br />

der ausgeschnittenen Wörter auch<br />

optisch anzieht. Ein buch, das Spass<br />

macht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Fantasie w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ervoll<br />

anregt.<br />

SAITEN 11.12


4<br />

theaterland<br />

grotesker Fonduegeruch<br />

4 Eines vorweg: In «der bären wilde<br />

Wohnung» geht es nicht um bären.<br />

genau genommen i<strong>st</strong> es auch keine<br />

Wohnung, sondern ein haus, das herr<br />

bär <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine Ex­Frau nach ihrer<br />

Scheidung so schnell wie möglich verkaufen<br />

wollen. herr <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frau hamann<br />

aus deutschland sollen das idyllische<br />

Schweizer zuhause übernehmen. So i<strong>st</strong><br />

<strong>die</strong> Ausgangslage im Stück des jungen<br />

Autors lukas linder. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so geht es<br />

weiter in gutnachbarlicher Konfusion:<br />

das deutsche Paar will sich das haus<br />

ansehen – er<strong>st</strong> bloss Frau hamann, <strong>die</strong><br />

auf herrn bär trifft. Er versucht, seiner<br />

besucherin Eheglück vorzuspielen, um<br />

ihr das haus schmackhafter zu machen.<br />

das klappt so lange, bis seine Ex auftaucht.<br />

Als auch herr hamann auf den<br />

Plan tritt, droht das Treffen zu entgleisen.<br />

Neben Ehelügen kommen auch<br />

ressentiments zwischen deutschen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Schweizern zum vorschein.<br />

moment. hatten wir das nicht schon?<br />

deutsche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schweizer, gummihälse<br />

gegen Käseälpler, mahlzeit gegen<br />

grüezi? «der umgang mit <strong>die</strong>sen Klischees<br />

i<strong>st</strong> an sich schon wieder ein Klischee»,<br />

sagt lukas linder. der 28­jährige<br />

Schaffhauser hat das Stück «der bären<br />

wilde Wohnung» als Auftragswerk<br />

geschrieben, am 20. oktober war Premiere<br />

im Stadttheater Schaffhausen, ab<br />

10. November geht es in der Kon<strong>st</strong>anzer<br />

Spiegelhalle über <strong>die</strong> bühne. zur Kon<strong>st</strong>anzer<br />

Spielzeit «borderline – deutsche<br />

heimat, Schweizer berge» pas<strong>st</strong> <strong>die</strong><br />

Thematik ideal.<br />

lukas linder i<strong>st</strong> in uhwiesen aufgewachsen,<br />

knapp zehn Autominuten weg<br />

von der deutschen grenze. In basel hat<br />

er germani<strong>st</strong>ik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Philosophie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt,<br />

daraufhin am Autorenlabor des düsseldorfer<br />

Schauspielhauses teilgenommen,<br />

wo er mit «<strong>die</strong> Trägheit» den Jury­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Publikumspreis gewann. Sein letztes<br />

Stück wurde <strong>die</strong>ses Jahr am Theater<br />

SAITEN 11.12<br />

biel­Solothurn uraufgeführt. linders<br />

Wege führten ihn also nach deutschland<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wieder in <strong>die</strong> Schweiz zurück.<br />

Erfahrungen genug, um lächerlichen<br />

Klischees aus dem Weg zu gehen?<br />

Konsequenterweise wird das Ehepaar<br />

hamann von deutschen gespielt, das<br />

Schweizer Pärchen von einer Schweizerin<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Schweizer. Im Stück<br />

sprechen sie alle nahezu akzentfreies<br />

deutsch. Ausnahmen sind ein «hoi», ein<br />

«rueh» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kurzes schweizerdeutsches<br />

Fluchen. <strong>die</strong> plumpen Klischees reichen<br />

gerade mal bis zum Fondue; Spannung<br />

schafft das Schauspiel mit anderen mitteln,<br />

mit dynamik, Stückverlauf, Witz<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Klima der beklommenheit.<br />

regisseur Stephan roppel sagt, «der<br />

bären wilde Wohnung» sei vielmehr<br />

«eine groteske als eine Komö<strong>die</strong>, höch<strong>st</strong>ens<br />

eine Komö<strong>die</strong> im dürrenmatt’schen<br />

Sinn». das Auftragswerk i<strong>st</strong> in seinem<br />

humor eigenwillig – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> umschifft so<br />

gekonnt das Klischee, zu sehr auf Klischees<br />

einzugehen. Anna Rosenwasser<br />

lulu vervielfacht<br />

bild: Anna rosenwasser<br />

5 Frank Wedekinds «lulu» i<strong>st</strong> eine<br />

Frauenfigur, <strong>die</strong> das Publikum seit<br />

h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Jahren fasziniert. So auch <strong>die</strong><br />

junge St.galler crew «<strong>die</strong> Spielbaren»:<br />

In «lulu. Ein Spiel» verbindet sie Text<br />

mit Tanz, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleich sechs lulus verkörpern<br />

verschiedene Facetten der «femme<br />

fatale». Neben Seba<strong>st</strong>ian ryser (Text)<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dominique Enz (choreographie)<br />

weiter dabei sind: maurus leuthold,<br />

Florentin heuberger, lorik visoka,<br />

benjamin ryser, myriam uzor, Juliette<br />

uzor, corinna haag, lisa Walder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Franziska ryser. (su.)<br />

51<br />

forward<br />

Ein hauch von bowie<br />

6 Schlechte Albumtitel sind eine<br />

zumutung. Es kommt nicht selten vor,<br />

dass ein an sich gutes Album auf dem<br />

Ausschuss­Stapel landet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> versauert,<br />

nur weil es einen wirklich dummen Titel<br />

aufgedrückt bekommen hat. umgekehrt<br />

gibt es aber auch den Fall, dass ein<br />

Album derart gut betitelt i<strong>st</strong>, dass man<br />

keine Wahl hat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es einfach hören<br />

muss. «So nicht, helen» hiess 2010 das<br />

debüt von Thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

mus<strong>st</strong>e umgehend gehört werden.<br />

Natürlich kann man, wenn man sich zu<br />

sehr auf den Albumtitel fixiert, auf eine<br />

mogelpackung oder auf Schlaumeierei<br />

hereinfallen. Aber von mogelpackung<br />

konnte in dem Fall keine rede sein –<br />

wenn, dann von einer Jumbo­Familien­<br />

Packung – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn Schlaumeierei,<br />

dann nur von der allersympathisch<strong>st</strong>en<br />

Sorte. mit all ihren Einfällen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ideen<br />

hätten <strong>die</strong> zwei o<strong>st</strong>schweizer auch<br />

gleich zwei oder drei Alben füllen können.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dann war da auf dem Album<br />

ja noch <strong>die</strong>ser eine Song. «blood’n’rain»<br />

i<strong>st</strong> der vielleicht eingängig<strong>st</strong>e Popsong<br />

seit den beatles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Sicherheit der<br />

einzige Song der letzten zehn Jahre, den<br />

ich immer minde<strong>st</strong>ens viermal hintereinander<br />

hören muss. Es geht einfach<br />

nicht anders. mei<strong>st</strong> sogar noch häufiger.<br />

gute vorgängeralben helfen wenig,<br />

wenn es ans verflixte zweite Album<br />

geht. Schon einmal beruhigend also, dass<br />

Thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren ihr Talent für<br />

ausgefuch<strong>st</strong>e Albumtitel nicht verlassen<br />

hat. Ein Album mit dem Titel «Strahlen<br />

der liebe» kann einfach nicht schlecht<br />

sein. das verspricht Pathos <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weniger<br />

rumpelkammerpop. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tatsächlich:<br />

Auf «Strahlen der liebe» halten sich<br />

Thomas Kuratli <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ben Stokvis mit<br />

Spässen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kleinkün<strong>st</strong>eleien zurück,<br />

von denen es auf dem letzten Album<br />

noch so viele hatte, dass sie schon als<br />

<strong>die</strong> näch<strong>st</strong>en chri<strong>st</strong>oph <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lollo oder<br />

mölä <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stahli gefeiert wurden. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

4<br />

kultur<br />

bild: Florian bachmann<br />

damit i<strong>st</strong> ihnen wohl ihr bis dato grös<strong>st</strong>er<br />

Scherz gelungen: Ein ausgewachsenes<br />

Spacerock­Album hätte man von Thomaten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren nun wirklich nicht<br />

erwartet. Aber genau das i<strong>st</strong> es geworden.<br />

der bogen reicht von den er<strong>st</strong>en zwanzig<br />

Jahren eines david bowie bis zu den<br />

letzten zwanzig Jahren der Flaming lips.<br />

Synthesizer fiepen, orgeln füllen den<br />

raum, verzerrer rasseln, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über allem<br />

liegt ganz viel hall <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drama. Albernheiten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schabernack findet man<br />

auf dem Album natürlich auch noch,<br />

nur <strong>die</strong>ses mal eingeb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en ins grosse<br />

ganze. Schabernack <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ironie sind<br />

dem genre, das gerne mit dem grössenwahn<br />

kokettiert, ja sowieso nicht fremd.<br />

man erinnere sich nur etwa an den<br />

«laughing gnome» von david bowie.<br />

Eingespielt wurde das Album in nur<br />

anderthalb monaten. geholfen haben<br />

wieder <strong>die</strong> Kollegen aus dem Stahlberger­umfeld,<br />

für <strong>die</strong> sie jeweils auf<br />

Tour den Ton­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lichtmei<strong>st</strong>er geben.<br />

der eine oder andere mitmusiker von<br />

manuel Stahlberger dürfte denn auch<br />

an der Plattentaufe am 9. November im<br />

Palace einen ga<strong>st</strong>auftritt haben. Sowieso<br />

darf man gespannt sein, wie Thomaten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren <strong>die</strong>se grossen Songs live präsentieren.<br />

Einfach wird das nicht.<br />

Rafaël Zeier


presswerk<br />

von Damian Hohl<br />

1<br />

No rock poses!<br />

1 <strong>die</strong> lücke, welche das kanadische<br />

musikerkollektiv godspeed you! black<br />

Emperor mit seiner zehnjährigen Pause<br />

hinterlassen hat, konnte nie wirklich<br />

gefüllt werden. Weder vom eigentlichen<br />

Nebenprojekt Thee Silver mt. zion<br />

memorial orche<strong>st</strong>ra, noch von den<br />

zahlreichen schalen Po<strong>st</strong>rock­Nacheiferern.<br />

umso erfreulicher, erscheint nun<br />

völlig überraschend ein neues Album,<br />

das den Namen «Allelujah! don’t bend!<br />

Ascend!» trägt. Anfang oktober war<br />

<strong>die</strong>ses zur verw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erung der angefressenen<br />

Fangemeinschaft plötzlich am<br />

merchandise­Stand bei gybE­Konzerten<br />

erhältlich. Typisch für eine band, <strong>die</strong><br />

sich noch nie um <strong>die</strong> gesetzmässigkeiten<br />

der musikindu<strong>st</strong>rie geschert hat. <strong>die</strong><br />

beiden haupt<strong>st</strong>ücke des neuen Albums<br />

«mladic» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «We drift like Worried<br />

Fire» gehören seit längerem zum Konzertprogramm<br />

der Kana<strong>die</strong>r. musikalisch<br />

tönt das neue Album schwerer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

verkratzter als der vorgänger «yanqui<br />

u.x.o.» Stets zwischen chaos <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kontrolle<br />

türmen gybE ihre So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s aufeinander<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lassen sie unberechenbar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

augenblicklich wieder auseinanderbrechen.<br />

oft nahe an der overdose − <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Stimmungen erzeugend, vor denen man<br />

lieber <strong>die</strong> Türe zumacht. Inmitten dichter<br />

gitarrenwände gibt es o<strong>st</strong>europäische<br />

Streicher, bedrohliche Trommelwirbel<br />

oder klappernde Töpfe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pfannen zu<br />

hören – letzteres i<strong>st</strong> eine referenz an<br />

<strong>die</strong> montrealer Studentenprote<strong>st</strong>e im<br />

vergangenen Frühling. godspeed you!<br />

black Emperor sind <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bleiben auch<br />

mit ihrem neuen Album überraschend,<br />

unzufrieden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wütend, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit das<br />

auch klar i<strong>st</strong>: No rock poses! Allelujah!<br />

don’t bend! Ascend!<br />

zeitlos lo­Fi<br />

2 <strong>die</strong>ses Album i<strong>st</strong> ein kleiner Schatz.<br />

Einer von vielen, verborgen unter der<br />

Flut von me<strong>die</strong>nwirksamen musikveröffentlichungen.<br />

Flaming Tunes war<br />

eine Kollaboration zwischen dem 2001<br />

SAITEN 11.12<br />

2<br />

an Krebs ver<strong>st</strong>orbenen gareth Williams<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marie currie. gareth Williams war<br />

mitglied der englischen band This heat,<br />

welche zwischen 1976 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1982 an den<br />

leer<strong>st</strong>ellen zwischen Krautrock <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Po<strong>st</strong>­Punk experimentierte. Nach der<br />

Auflösung von This heat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mehreren<br />

reisen nach In<strong>die</strong>n wurde das Flaming­<br />

Tunes­Album in den frühen Achtzigern<br />

bei Williams zu hause aufgenommen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1985 auf Kassette veröffentlicht. via<br />

das londoner Plattenlabel blacke<strong>st</strong> Ever<br />

black wurde es <strong>die</strong>ses Jahr zum er<strong>st</strong>en<br />

mal auf vinyl herausgebracht (<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong><br />

momentan leider bereits wieder vergriffen).<br />

Es umfas<strong>st</strong> elf zurückhaltende<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitlose lo­Fi­Popsongs, <strong>die</strong> sich so<br />

anhören, als wären sie nie für <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

be<strong>st</strong>immt gewesen. Sorgfältig<br />

experimentieren <strong>die</strong> beiden mit Field<br />

recordings <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anderen geräuschen,<br />

bringen rhythmen durcheinander <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

lassen indische Klänge einfliessen. das<br />

erinnert immer wieder an Syd barrett<br />

oder robert Wyatt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hört sich<br />

manchmal an wie <strong>die</strong> vorwegnahme von<br />

Animal collective. Einer der be<strong>st</strong>en Flaming<br />

Tunes­Songs hat es aber bedauerlicherweise<br />

nicht auf das Album geschafft.<br />

«Nothing on» wurde kurz nach veröffentlichung<br />

der lP aufgenommen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> derzeit auf keinem musikträger<br />

erhältlich. Entrückt­berührende zaubermusik<br />

losgelö<strong>st</strong> von raum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeit.<br />

53<br />

4<br />

highly contagious<br />

3 Auf <strong>die</strong>ser im Augu<strong>st</strong> erschienenen<br />

Platte bringen das londoner Produzententrio<br />

lv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschiedene südafrikanische<br />

Kollaborateure den clubso<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

aus England mit jenem aus Südafrika<br />

zusammen. Kwaito trifft auf dub<strong>st</strong>ep<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> uK Funky – Synergien, <strong>die</strong> man<br />

schon lange hätte zusammendenken<br />

müssen. das resultat tönt mutig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

erfrischend − der oft etwas verkopften<br />

englischen bassmusik tun <strong>die</strong> charismatischen<br />

vocals der rapper 4 okmalumkoolkat,<br />

Spoek mathambo <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruffe<strong>st</strong> gut.<br />

gleichzeitig i<strong>st</strong> da mehr Ern<strong>st</strong>haftigkeit,<br />

wo Kwaito oft mit unnötig viel Pimp<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Protz daher kommt. Am be<strong>st</strong>en sind<br />

lv aber, wenn sie zur ruhe kommen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> okmalumkoolkat genügend raum<br />

für seine Spoken Words geben, wie etwa<br />

beim Song «Spitting cobra», wo <strong>die</strong>ser<br />

als reuiger gang<strong>st</strong>er eine sabotierte<br />

beziehung abwägt: «I’m a classic can of<br />

coca­cola / I’m highly contagious /<br />

Ebola / She said she’s coming over / I<br />

said it was kosher / As soon as she was<br />

over I told her it was over / It’s over».<br />

Nur mit ein paar gei<strong>st</strong>erhaft­reduzierten<br />

Synthesizer­Klängen unterlegt, erzeugt<br />

der Song eine hypnotische Stimmung,<br />

<strong>die</strong> an gil Scott­heron auf seinem<br />

fanta<strong>st</strong>ischen Abschiedsalbum erinnert.<br />

Sebenza bedeutet in der südafrikanischen<br />

Sprache zulu so viel wie Arbeit,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es i<strong>st</strong> <strong>die</strong>ses gemeinsame Arbeiten<br />

auf gleicher höhe, welche <strong>die</strong>ses Projekt<br />

zu etwas Speziellem macht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den<br />

be<strong>st</strong>en Fällen einen neuen So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ent<strong>st</strong>ehen<br />

läs<strong>st</strong>. vielleicht i<strong>st</strong> das einer der<br />

momente, wo <strong>die</strong> läng<strong>st</strong> üblichen digitalen<br />

musikreisen durch <strong>die</strong> ganze Welt<br />

einen wegweisenden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verbindenden<br />

Schritt in <strong>die</strong> realität machen.<br />

3<br />

kultur<br />

1 Godspeed you! Black emperor.<br />

allelujah! don’t Bend! ascend!<br />

Con<strong>st</strong>ellation, 2012<br />

2 Gareth williams & mary currie.<br />

Flaming tunes.<br />

Blacke<strong>st</strong> Ever Black, Repress 2012<br />

Originaltape 1985<br />

3 lv (Feat. spoek mathambo,<br />

okmalumkoolkat & ruffe<strong>st</strong>).<br />

sebenza.<br />

Hyperdub, 2012


Kultursplitter<br />

Monat<strong>st</strong>ipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz<br />

bichsel, lenz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele perlen<br />

<strong>die</strong> bedeutend<strong>st</strong>e buchmesse in der deutschsprachigen<br />

Schweiz präsentiert 10’000 Titel aus<br />

allen bereichen der literatur sowie zwei dutzend<br />

verlage. Auch bekannte Namen werden<br />

auf <strong>die</strong> bühne geholt: Peter bichsel, Pedro lenz<br />

(bild, lie<strong>st</strong> am Freitag, 2. November um 19.30<br />

uhr), Thomas c. breuer, Ariane von graffenried,<br />

Simon libsig, Emil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele andere mehr.<br />

<strong>die</strong> organisatoren erwarten an vier Tagen r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

8000 besucherinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besucher.<br />

7. buchmesse olten<br />

donner<strong>st</strong>ag, 1. november, 10 bis 18 uhr;<br />

freitag, 2. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sam<strong>st</strong>ag, 3. november,<br />

9 bis 18 uhr; sonntag, 4. november,<br />

9 bis 16 uhr, <strong>st</strong>adttheater olten.<br />

mehr Infos: www.buchmesse­olten.ch<br />

kinderkram? never!<br />

1984 wurde <strong>die</strong> Schweizer comic­zeitschrift «Strapazin»<br />

gegründet, zu einer zeit, als comics noch<br />

als Kinderkram<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sch<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> galten<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kaum als<br />

eigen<strong>st</strong>ändige Kun<strong>st</strong>form ern<strong>st</strong>genommen wurden.<br />

Wie das magazin dennoch zu einer Erfolgsgeschichte<br />

wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich zu einem höch<strong>st</strong> angesehenen<br />

organ der Szene im In­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausland<br />

entwickelte, ohne seine Wurzeln im <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

zu verlieren, das i<strong>st</strong> in der aktuellen Aus<strong>st</strong>ellung<br />

im basler cartoonmuseum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem attraktivenbegleitbuch<br />

zu erfahren.vernissage wirdam<br />

Freitag, 9. November um 18.30 uhr gefeiert.<br />

comics deluxe! das comic-magazin <strong>st</strong>rapazin<br />

ab 10. november, <strong>die</strong>n<strong>st</strong>ag bis freitag, 14<br />

bis 18 uhr, sam<strong>st</strong>ag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sonntag, 11 bis 18 uhr,<br />

cartoonmuseum basel.<br />

mehr Infos: www.cartoonmuseum.ch<br />

eine legende i<strong>st</strong> zurück<br />

louis Jäger gehört zu den renommierte<strong>st</strong>en<br />

Kün<strong>st</strong>lern liechten<strong>st</strong>eins. Seine letzte Aus<strong>st</strong>ellung<br />

liegt viele Jahre zurück. dank der überredenskun<strong>st</strong><br />

einesmuseumsleiters sind<strong>die</strong> Werke<br />

des bescheidenen Kün<strong>st</strong>lers vom 25. oktober<br />

bis 18. November im domus in Schaan zu sehen.<br />

zu sehen sind vor allem Aquarelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einige<br />

Ölbilder.<br />

louis Jäger<br />

bis 18. november, freitags 14 bis 20 uhr,<br />

sam<strong>st</strong>ags <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sonntags, 14 bis 18 uhr,<br />

domus schaan.<br />

mehr Infos: www.domus.li<br />

nichts zum naserümpfen<br />

bunte bilder werden auf das b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eshaus projiziert,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dafür versammeln sich täglich h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte<br />

menschen auf dem dazugehörigen Platz<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schlürfen glühwein. Wird da vorweihnächtliches<br />

harmoniebedürfnis <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sand<strong>st</strong>ein­­<br />

Patriotismus verheiratet, dass einem <strong>die</strong> Kitschporen<br />

vereitern? den Spöttern fällt bei «rendez­vous<br />

b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz» das Nasenrümpfen leicht,<br />

keine Frage. Wer <strong>die</strong> Show der Starlights gmbh<br />

aber letztes Jahr bereits gesehen hat, wird sie<br />

auch <strong>die</strong>ses Jahr nicht verpassen. Sie i<strong>st</strong> nämlich<br />

ganz schön spektakulär.<br />

rendez-vous b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz<br />

bis 27. dezember, täglich 19 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20.30 uhr<br />

(ausser 25. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 26. november),<br />

b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz bern.<br />

mehr Infos: www.rendezvousb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz.ch<br />

auf den spuren des klanges<br />

mit ihm fing alles an: mit dem Auftritt des Pierre<br />

Favre Trios 1968 fand der freie Jazz den<br />

Weg nach Willisau. Seine Solokonzerte führten<br />

ihn um <strong>die</strong> ganze Welt, doch blieb er mit<br />

der europäischen musik <strong>st</strong>ets eng verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en.<br />

durch seine intensive Auseinandersetzung mit<br />

der Jazztradition, mit freier Improvisation <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

verschiedenen Kulturen hat Pierre Favre zu seiner<br />

ganz eigenen musiksprache gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. der<br />

Perkussioni<strong>st</strong>, Schlagzeuger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Komponi<strong>st</strong> hat<br />

sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> uns neue räume erschlossen.<br />

pierre favre solo percussion<br />

freitag, 23. november, 20 uhr,<br />

<strong>st</strong>adtmühle willisau.<br />

reservation: troxler@jazzwillisau.ch<br />

Mit «saiten» zusammen bilden <strong>die</strong>se unabhängigen Kulturmagazine <strong>die</strong> Werbeplattform «Kulturpool»,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz<br />

motto: menschenwürde<br />

das zusammenleben zwischen den Kulturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

<strong>die</strong> Träume <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visionen von menschen mit migrationshintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

will das nationale Secondofe<strong>st</strong>ivalauf<br />

der bühne thematisieren. bereits zum<br />

sech<strong>st</strong>en mal findet <strong>die</strong>ser Wettbewerb für Theaterproduktionen<br />

von <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Secondos <strong>st</strong>att –<br />

<strong>die</strong>ses Jahr im Theater Tuchlaube in Aarau. Neben<br />

den Wettbewerbsaufführungen sind ga<strong>st</strong>produktionen<br />

aus deutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Schweiz zu<br />

sehen, unter anderem «ArabQueen» (bild), eine<br />

Produktion von heimathafen Neukölln/berlin.<br />

secondofe<strong>st</strong>ival<br />

freitag, 9., 19.30 uhr, sam<strong>st</strong>ag, 10., 20.15 uhr<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 18 uhr,<br />

theater tuchlaube aarau.<br />

mehr Infos: www.tuchlaube.ch,<br />

www.secondofe<strong>st</strong>ival.ch


inhaltsverzeichnis kulturprogramme<br />

2 Konzert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Theater<br />

St.gallen.<br />

4 Jüdisches museum<br />

hohenems.<br />

Kun<strong>st</strong>museum St.gallen.<br />

8 J.S.bach­Stiftung Trogen.<br />

Kun<strong>st</strong>museum Thurgau.<br />

26 zentrum Paul Klee bern.<br />

30 Kugl St.gallen.<br />

diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten.<br />

42 museum im lagerhaus<br />

St.gallen<br />

Do 01.11<br />

KoNzErT<br />

adhoc. Folk, blues, Americana. la<br />

buena onda St.gallen, 20 uhr<br />

Beethoven. Südwe<strong>st</strong>deutsche Philharmonie<br />

Kon<strong>st</strong>anz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Piani<strong>st</strong>in<br />

beatrice rana. Kulturzentrum<br />

dreispitz Kreuzlingen, 20 uhr<br />

caspian. Support: leech. carinisaal<br />

lu<strong>st</strong>enau, 20 uhr<br />

Dunschtix-Jazz. lulu Surprise.<br />

Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />

Gare tango. Für Tanzbegei<strong>st</strong>erte.<br />

gare de lion Wil, 20 uhr<br />

konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />

von hummel. collegium musicum<br />

St.gallen. Pfarrkirche<br />

St.mauritius Appenzell, 17 uhr<br />

la lupa: mater. Komposition<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gitarre von Walther giger. Alte<br />

Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

Bade.Wanne. dJ Sisyphus<br />

Interruptus. Kraftfeld Winterthur,<br />

20 uhr<br />

FIlm<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 18:15 uhr<br />

ThEATEr<br />

alte liebe. Nach dem gleichnamigen<br />

be<strong>st</strong>sellerroman von Elke<br />

heidenreich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bernd Schroeder.<br />

Altes Kino mels, 20:15 uhr<br />

cry me a river. A solo­climatesummit<br />

by Anna mendelssohn. Theater<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />

Amadeus mozart. Theater<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:15 uhr<br />

o<strong>st</strong>schweizer show night.<br />

Eine kleine Auswahl an o<strong>st</strong>schweizer<br />

Show­Talenten. Kugl St.gallen,<br />

20:30 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis,<br />

20 uhr<br />

KAbArETT<br />

kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />

Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />

dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

42 Kinok St.gallen.<br />

Schloss Wartegg<br />

rorschacherberg.<br />

46 Art design Feldkirch.<br />

Kun<strong>st</strong>museum Winterthur.<br />

Kun<strong>st</strong>halle St.gallen.<br />

52 Figurentheater St.gallen.<br />

56 Palace St.gallen.<br />

löwen Arena Sommeri.<br />

gare de lion Wil.<br />

60 Kellerbühne St.gallen.<br />

Kun<strong>st</strong>raum Kreuzlingen.<br />

susanne kunz. Elsbeth! – Eine<br />

Tischbombe reitet aus. casinotheater<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

TANz<br />

Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />

Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

präparat Berg<strong>st</strong>urz–konservierteBewegung.Führung.bündner<br />

Kun<strong>st</strong>museum chur, 18 uhr<br />

a&a_82_wechsel<strong>st</strong>ändig. Kun<strong>st</strong>aktion.<br />

mühleggbahn Platz, 19 uhr<br />

lITErATur<br />

Frühschicht. lesung mit manfred<br />

heinrich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem ga<strong>st</strong>. Alte<br />

Kaserne Winterthur, 06:30 uhr<br />

vorTrAg<br />

spurensuche. vortrag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Performance<br />

über heilige Fraunen. Evang.<br />

Kirche St.mangen St.gallen,<br />

17 uhr<br />

dIvErSES<br />

alte <strong>st</strong>.Galler pilgerwege <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

pilgerziele. Stadtwanderung mit<br />

dem Theologen Walter Frei. Treff<br />

bei der bus<strong>st</strong>ation Schützengarten.<br />

St.gallen, 18 uhr<br />

Dia de los muertos – allerseelen.<br />

Ein Einblick in mexicos<br />

Tradition <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur. Kaffeehaus<br />

St.gallen, 12 uhr<br />

Fr 02.11<br />

KoNzErT<br />

BDc Beat Dictator crew. o<strong>st</strong>schweizer<br />

reggae­rap. Palace<br />

St.gallen, 21 uhr<br />

Beauty & the Bea<strong>st</strong>. ben Jeger &<br />

Shirley Anne hofmann. Alte Fabrik<br />

rapperswil, 20:15 uhr<br />

Bernhard Ruchti. Klavierkonzert<br />

mit cd­Präsentation. Evang. Kirche<br />

St.laurenzen St.gallen, 19:30 uhr<br />

conduits. Shoegaze Pop. gaswerk<br />

Winterthur, 20:30 uhr<br />

Der nino aus Wien. Singer­<br />

Songwriter. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 20:15 uhr<br />

eric alexander – Vincent<br />

herring Quintet. feat.<br />

harold mabern. Jazzhuus lu<strong>st</strong>enau,<br />

21 uhr<br />

e<strong>st</strong>eban’s. chri<strong>st</strong>oph Jarmer unter<br />

seinem Pseudonyms. Spielboden<br />

dornbirn, 20:30 uhr<br />

Illusion Room. Feat.dJ Kon’.<br />

Kugl St.gallen, 21 uhr<br />

Imperial Jazzband. New orleans<br />

Jazz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dixieland. zunfthaus zum<br />

löwen Sargans, 20:30 uhr<br />

Iona. celtic­rock­Konzert Stadtsaal<br />

Wil, 20 uhr<br />

Ju<strong>st</strong> hopeless, slone curby,<br />

Watchdog society. metalrock­Nacht.<br />

grabenhalle St.gallen,<br />

21 uhr<br />

Klangreich romanshorn.<br />

63 Kun<strong>st</strong>museum St.gallen.<br />

Kun<strong>st</strong>(zeug)haus<br />

rapperswil.<br />

70 Theater am gleis<br />

Winterthur.<br />

Städtische Aus<strong>st</strong>ellung im<br />

lagerhaus.<br />

Nextex St.gallen.<br />

73 Kultur is dorf herisau.<br />

Salzhaus Winterthur.<br />

grabenhalle St.gallen.<br />

madison Violet. Kanadische Singer/Songwriterinnen.<br />

Eisenwerk<br />

Frauenfeld, 21 uhr<br />

nachwuchskonzert. Prei<strong>st</strong>räger<br />

des rahn­Kulturfonds. Kun<strong>st</strong>halle<br />

ziegelhütte Appenzell, 20 uhr<br />

oh no! Yoko. rockmusik von<br />

Nineties­Kids. Support: Swatka city.<br />

Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />

21:30 uhr<br />

philipp Boa and the Voodooclub.<br />

der selb<strong>st</strong> ernannte «lord of<br />

In<strong>die</strong>cult» auf Tour. Salzhaus Winterthur,<br />

20 uhr<br />

the late call. Schwedisches Konzertwochenende.<br />

Øya bar Kafé<br />

St.gallen, 22 uhr<br />

trio onyx. Jazz. Sitterwerk<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Vier sind helden. humorvolles<br />

A­capella­Programm. Pfalzkeller<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

after-Work-party. Apèro <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Party. o<strong>st</strong>sinn – raum für mehr<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

Good Vibez. reggae dancehall<br />

Party. Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />

Grimetime. dark, deep and hard<br />

bass only. Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz,<br />

22 uhr<br />

meet & crash. charts, 80’s, 90’s,<br />

mit den dJs mike <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> guidon. Pianobar<br />

Frauenfeld, 22 uhr<br />

Rap<strong>st</strong>übli- Jam. hip hop. Kraftfeld<br />

Winterthur, 21 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 19:15 uhr<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

opération libertad. genfer<br />

linksradikale überfallen 1978 eine<br />

Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 21:30 uhr<br />

peter madsen trio vertont<br />

<strong>st</strong>ummfilm. der Klassiker: a<br />

throw of dice. Kulturcinema Arbon,<br />

20:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Fau<strong>st</strong>. Der tragö<strong>die</strong> er<strong>st</strong>er teil.<br />

von Wolfgang von goethe.<br />

Theater am Kornmarkt bregenz,<br />

19:30 uhr<br />

Fette männer im Rock.<br />

Klassisches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:15 uhr<br />

kathak & amour. musik­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Tanzdarbietungen. Theater an der<br />

grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />

othello. Tragö<strong>die</strong> von William<br />

Shakespeare. Theater St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

Wer sind sie? von michel<br />

lengliney. Kulturbühne Ambach<br />

götzis, 20 uhr<br />

55<br />

kalender<br />

01.11.–3o.11.2012<br />

KAbArETT<br />

schertenlaib & Jegerlehner.<br />

Schwäfu – ein <strong>st</strong>illes glück. Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

seba<strong>st</strong>ian krämer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marco<br />

tschirpke. Ich’n lied, du’n lied.<br />

diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />

TANz<br />

onegin. ballett nach der musik<br />

von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

tanzplan o<strong>st</strong>. Tanz. Phönix Theater<br />

81 Steckborn, 20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Fische. vernissage. Naturmuseum<br />

St.gallen, 19 uhr<br />

museum appenzell. Führung.<br />

museum Appenzell, 14 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

vernissage. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 18:30 uhr<br />

Wasserwelten. unterwasser-<br />

Fotografien von michel Roggo.<br />

vernissage. Naturmuseum St.gallen,<br />

19 uhr<br />

lITErATur<br />

Frech <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fromm. gedichte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

balladen von c.F.meyer. offene Kirche<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

kurzlange mythen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sagen.<br />

mit caroline capiaghi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Elsbeth<br />

maag. Kultur<strong>st</strong>üdtlimühle buchs,<br />

20 uhr<br />

leseabend. Im rahmen des lateinischen<br />

Kulturmonat Ixber. Kaffeehaus<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

taktvoll Bilingue slam. Poetry<br />

Slam in gebärden­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lautsprache.<br />

Alte Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />

dIvErSES<br />

café Belluna. Iranischer Abend<br />

mit Kulinarik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musik. Solidaritätshaus<br />

St.gallen, 18:30 uhr<br />

sa 03.11<br />

KoNzErT<br />

20 Jahre alte kaserne. Jubiläumsfe<strong>st</strong><br />

mit viel musik. Alte Kaserne<br />

Winterthur, 18:30 uhr<br />

BandXo<strong>st</strong> 2012. vorausscheidung.<br />

Jugendcafé camäleon vaduz, 19 uhr<br />

Big Fox. Schwermütig angehauchte<br />

Popsongs. Øya bar Kafé St.gallen,<br />

22 uhr<br />

Bonaparte. Wo <strong>st</strong>rippende Kün<strong>st</strong>lerinnen<br />

in Tierko<strong>st</strong>ümen auf überdrehte<br />

Texte treffen. casino herisau,<br />

20 uhr<br />

chorkonzert zu allerheiligen.<br />

leitung: hans Eberhard. Kirche<br />

St.Kolumban rorschach, 19:30 uhr<br />

Die aeronauten. Sechs rampensäue<br />

mit einem Tief<strong>st</strong>apler voller<br />

hits. Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />

21 uhr<br />

Dusa orche<strong>st</strong>ra. musik aus dem<br />

balkan <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Appenzell. re<strong>st</strong>aurant<br />

Frohsinn Weinfelden, 20:30 uhr<br />

Wird unter<strong>st</strong>ützt von:<br />

Schützengarten bier<br />

heinrich müller & Band.<br />

balladensänger mit band. Kul­tour<br />

auf vögelinsegg Speicher, 18 uhr<br />

konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />

von hummel. collegium<br />

musicum St.gallen. Kath. Kirche<br />

Weinfelden, 20 uhr<br />

mark lanegan & Band.<br />

Support: creature with the Atomic<br />

brain. club conrad Sohm dornbirn,<br />

20 uhr<br />

philipp Frankhauser. 25 years.<br />

The Anniversary Tour. Kugl<br />

St.gallen, 21:30 uhr<br />

portulak. mix aus groovigem<br />

Acou<strong>st</strong>ic­Pop. cuphub­design Kultur<br />

café Arbon, 21 uhr<br />

Rub a Dub club. mit real rock<br />

So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sy<strong>st</strong>em. Kraftfeld Winterthur,<br />

22 uhr<br />

sizilianischer abend. mit verena<br />

boshard <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alfio Sacco. bi<strong>st</strong>ro zu<br />

Tisch bischofszell, 20 uhr<br />

sorry Gilberto. berliner duo.<br />

viertel bar Trogen, 20 uhr<br />

soul <strong>Gallen</strong> spezial. mit Nicole<br />

Willis & The Soul Inve<strong>st</strong>igators.<br />

Palace St.gallen, 22 uhr<br />

<strong>st</strong>ahlzeit. The ramm<strong>st</strong>ein­Tribute­Show.<br />

Tennis.Event.center<br />

hohenems, 21 uhr<br />

the house Jacks. Funk the<br />

World. zIK Arbon, 20 uhr<br />

Yar-p. Pop. Kaff Frauenfeld,<br />

21:30 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

kula club party. garagerock.<br />

Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz, 22 uhr<br />

live it up. The Niceguys. Salzhaus<br />

Winterthur, 22 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 21:30 uhr<br />

opération libertad. genfer<br />

linksradikale überfallen 1978<br />

eine Filiale der ubS in zürich.<br />

Kinok, lokremise St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

Reconciliation: mandela’s<br />

miracle. Wie Nelson mandela<br />

das Ende der Apartheid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den<br />

übergang zur demokratie einläutete.<br />

Kinok, lokremise St.gallen,<br />

17:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

alte liebe. Nach dem gleichnamigen<br />

be<strong>st</strong>sellerroman von Elke<br />

heidenreich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bernd Schroeder.<br />

Altes Kino mels, 20:15 uhr<br />

compagnia tre secondi. zweisprachige<br />

Komö<strong>die</strong>. löwenarena<br />

Sommeri, 20:30 uhr<br />

Danse, celine, danse. Eine tragischkomische<br />

rattenallegorie von Agnes<br />

caduff <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stefan bütschi. chössi­<br />

Theater lichten<strong>st</strong>eig, 20:15 uhr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:15 uhr


indische schicksalswürfel<br />

Peter Madsen Trio vertont <strong>st</strong>ummfilm in<br />

Arbon<br />

«Schicksalswürfel», der englische Titel lautet<br />

«A Throw of dice», i<strong>st</strong> ein grosser exotischer<br />

Stummfilm, der 1929 vor allem in In<strong>die</strong>n gedreht<br />

wurde. der Film dreht sich um eine<br />

indische legende <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> opulent gefüllt mit<br />

Tigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Elefanten, einer schönen Prinzessin,<br />

edlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bösen Freiern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit vielen<br />

w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erbaren Ein<strong>st</strong>ellungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bildern. das<br />

Peter madsen Trio vertont <strong>die</strong>sen Stummfilm­<br />

Klassiker live. das Trio be<strong>st</strong>eht aus Peter madsen<br />

am Piano, Adrian mear spielt Posaune<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alfred vogel sitzt an den drums.<br />

freitag, 2. november, 19.30 uhr,<br />

kulturcinema arbon.<br />

mehr Infos: www.kulturcinema.ch<br />

klei<strong>st</strong> in thun. Ironisch­einfühlsame<br />

Annäherung von robert<br />

Walser an heinrich Klei<strong>st</strong>. Fabriggli<br />

buchs, 20 uhr<br />

la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />

Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />

tiltanic im Figurentheater.<br />

Impro­Theater. FigurenTheater<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa. lu<strong>st</strong>spiel<br />

des Kolping­Theaters Kreuzlingen.<br />

ulrichshaus Kreuzlingen,<br />

14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis,<br />

20 uhr<br />

Wo i<strong>st</strong> klara? zum 25­Jahr­Jubiläum<br />

des bildungsklub Thurgau.<br />

Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 uhr<br />

KAbArETT<br />

ludwig müller, chri<strong>st</strong>oph krall<br />

& simon pichler. galanacht des<br />

Schüttelreims. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 20:15 uhr<br />

michel Gammenthaler. Wahnsinn.<br />

re<strong>st</strong>aurant Alp<strong>st</strong>ein Appenzell,<br />

20 uhr<br />

schertenlaib & Jegerlehner.<br />

Schwäfu – ein <strong>st</strong>illes glück. Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Viicher & Vegetarier. Eine literarisch­musikalische<br />

Entrückung.<br />

Schlösslekeller vaduz, 20 uhr<br />

TANz<br />

Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />

Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

onegin. ballett nach der musik<br />

von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

theater: now – tanzplan o<strong>st</strong>.<br />

Tanz über <strong>die</strong> generationen hinweg,<br />

Phönix Theater 81 Steckborn,<br />

10:15 uhr <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 11:15 uhr<br />

muSIcAl<br />

traumland. Ein ballett­musical<br />

inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />

Theater am Kirchplatz Schaan,<br />

19:30 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

zum er<strong>st</strong>en mal<br />

Vier sind Helden im Pfalzkeller<br />

vier wackeremänner schlossen einen b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />

mutig <strong>st</strong>ellten sie sich in den <strong>die</strong>n<strong>st</strong> der musikalischen<br />

unterhaltung … vier sind helden<br />

laden zu einem humorvollen A­capella­<br />

Programm ein. gemeinsam be<strong>st</strong>reiten sie ihr<br />

er<strong>st</strong>es Konzert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wünschen sich auf der<br />

bühne millionär zu sein oder erinnern sich<br />

an romantische zeiten auf capri. heldenhaft<br />

interpretierte hits wie «dancing Queen»,<br />

«Ein Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>, ein guter Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>» oder «Strangers<br />

in the Night» versprechen einen Abend<br />

der heldenklasse. mit Stefan A. rankl, Jens<br />

Weber, bernhard bichler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tijl Faveyts.<br />

freitag, 2. november, 19.30 uhr,<br />

sonntag, 4. november, 18 uhr,<br />

forum im pfalzkeller <strong>st</strong>. gallen.<br />

mehr Infos: www.viersindhelden.ch<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

Werkschau. Führung. otto­bruderer­haus<br />

Wald<strong>st</strong>att, 10 uhr<br />

lITErATur<br />

Franz hohler. Spaziergänge. diogenes<br />

Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />

vorTrAg<br />

kalt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>ill – <strong>die</strong> älte<strong>st</strong>e<br />

landschaft der erde. vortrag von<br />

dr. chri<strong>st</strong>ian Schlüchter. museumbickel<br />

Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />

KINdEr<br />

clio & ca<strong>st</strong>or. musical des Kindertheaters<br />

Floh. casino Frauenfeld,<br />

19:45 uhr<br />

ein schaf für’s leben. Für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

eine Woche voller sam<strong>st</strong>age.<br />

Kinder­musical nach dem buch von<br />

Paul maar. Stadttheater Schaffhausen,<br />

14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 17 uhr<br />

kinderbühne. mit bollwerk, cie<br />

mafalda <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> cie Prototype Status.<br />

Phönix Theater 81 Steckborn,<br />

10:15 uhr<br />

dIvErSES<br />

cafetango. Kaffee trinken <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Tango tanzen. Kaffeehaus St.gallen,<br />

16 uhr<br />

Das kulturbüro feiert ein<strong>st</strong>and.<br />

Kulturbüro St.gallen, 19 uhr<br />

Grosse tiere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine<br />

häppchen. Führung durch das<br />

regierungsgebäude bei Tag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

bei Nacht. regierungsgebäude<br />

St.gallen, 10 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 22 uhr<br />

Kleine Preise, grosse Wirkung.<br />

Werben im SAITEN.<br />

Einzelheiten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>Tarife:<br />

www.saiten.ch/werbung,verlag@saiten.ch<br />

oder Tel. +41 71 222 30 66<br />

so 04.11<br />

KoNzErT<br />

antonio malinconico e amici.<br />

cd­Taufe. lokremise St.gallen, 20 uhr<br />

chörig unterwegs. Eine chormusikalische<br />

reise. Theater Kosmos<br />

bregenz, 11 uhr<br />

chillifunk. mit gee­K & zebond.<br />

Kugl St.gallen, 20 uhr<br />

Grünes Blatt. glockenklare Stimme,<br />

rumänische Folklore <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jazz­<br />

Improvisation. Schloss Wartegg rorschacherberg,<br />

11:30 uhr<br />

Gringolts Quartet. Konzert mit<br />

Werken von bartok, haydn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

brahms. Kartause Ittingen Warth,<br />

11:30 uhr<br />

konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />

von hummel. collegium musicum<br />

St.gallen. Andreaskirche gossau,<br />

17 uhr<br />

la Guitare. gitarri<strong>st</strong>en aus Ö<strong>st</strong>erreich,<br />

deutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kanada.<br />

Kulturzentrum dreispitz Kreuzlingen,<br />

18 uhr<br />

moon Duo. Psychedelischer Noise­rock.<br />

Palace St.gallen, 21 uhr<br />

mozart-Requiem. chorkreis<br />

St.gallen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> orche<strong>st</strong>er concerto<br />

Stella matutina. Evang. Kirche heiligkreuz<br />

St.gallen, 18 uhr<br />

novemberinsel. mit dem Nachtigall­Quintett.<br />

Schloss dottenwil<br />

Wittenbach, 11 uhr<br />

Vier sind helden. humorvolles<br />

A­capella­Programm. Pfalzkeller<br />

St.gallen, 18 uhr<br />

FIlm<br />

anne liebt philipp. Skandinavischer<br />

Kinderfilm: <strong>die</strong> zehnjährige<br />

Anne verliebt sich zum er<strong>st</strong>en mal.<br />

Kinok, lokremise St.gallen, 15:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 11 uhr<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

57<br />

bie<strong>st</strong>iges duo<br />

Beauty &The Bea<strong>st</strong> in der Alten Fabrik<br />

rapperswil<br />

Am fünften Abend der Konzertreihe «Wonderworld»<br />

spielen ben Jeger & Shirley Anne<br />

hofmann im duo «bea<strong>st</strong>iges» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «beautifulles»<br />

für blechgebläse, Akkordeons, singende<br />

Sägen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmen et cetera. <strong>die</strong><br />

Kanadaschweizerin Shirley Anne hofmann,<br />

multiin<strong>st</strong>rumentali<strong>st</strong>in <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sängerin, lebt seit<br />

einigen Jahren mit Familie in der gegend von<br />

Neuchâtel. der gebürtige Solothurner <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

bekannte Filmmusiker («der verdingbub»)<br />

ben Jeger lebt in Seeberg. Er i<strong>st</strong> Komponi<strong>st</strong><br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> multiin<strong>st</strong>rumentali<strong>st</strong> – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unter anderem<br />

auch Professor für traurige «valzer».<br />

freitag, 2. november, 20.15 uhr,<br />

alte fabrik rapperswil.<br />

mehr Infos: www.alte­fabrik.ch<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 13:15 uhr<br />

terraferma. Eine Familie auf lampedusanimmt<br />

illegale Flüchtlinge auf.<br />

Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />

Yugodivas. Was bedeutet Serbien<br />

für fünf ausgewanderten Frauen.<br />

gaswerk Winterthur, 19:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />

Amadeus mozart. Theater<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

Fette männer im Rock.<br />

Klassisches, episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes<br />

Theater. Theaterhaus Thurgau<br />

Weinfelden, 17:15 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis,<br />

18 uhr<br />

TANz<br />

onegin. ballett nach der musik<br />

von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

muSIcAl<br />

traumland. Ein ballett­musical<br />

inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />

Theater am Kirchplatz Schaan, 16 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

art soup. Führung. Kun<strong>st</strong>haus<br />

glarus, 11:30 uhr<br />

ausbeute. Regionales kun<strong>st</strong>schaffen.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)<br />

haus rapperswil, 11:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 13 uhr<br />

Bruno p. Zehnder. Führung.<br />

museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 14 uhr<br />

Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />

Grafik. Führung. Städtische Wessenberg­galerie<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 11 uhr<br />

Drei aus<strong>st</strong>ellungen. Führung.<br />

oxyd Kun<strong>st</strong>räume Winterthur,<br />

11:30 uhr<br />

ein zartes schaudern –<br />

Fragmente der Wirklichkeit.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)haus rapperswil,<br />

11:30 uhr<br />

03.–04.11. kalender<br />

grosse tiere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine<br />

häppchen<br />

nachts durch das regierungsgebäude<br />

Im regierungsgebäude wurde immer schon<br />

debattiert, verhandelt, regiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verwaltet.<br />

manchmal fadengrade, dann wieder im zickzackkurs.<br />

Was dabei herauskommt, heis<strong>st</strong> Politik,<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> überbleibsel davon lagern noch heute<br />

im Staatsarchiv. da gehts um grosse Tiere<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine häppchen – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weil Essen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Politik nahe beieinander liegen, haben <strong>die</strong><br />

mitarbeitenden des Staatsarchivs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oliver<br />

Kühn vom Theater Jetzt ihre Führung durch<br />

das regierungsgebäude anlässlich des Schweizer<br />

Archivtages kulinarisch abger<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 3. november, 10 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 22 uhr,<br />

regierungsgebäude <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.<strong>st</strong>aatsarchiv.ch<br />

www.theaterjetzt.ch<br />

François Burland. atomik submarine.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>museum<br />

Thurgau Warth, 15 uhr<br />

koenraad Dedobbeleer. Führung.<br />

lokremise St.gallen, 11 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />

tue Greenfort. Führung. Kun<strong>st</strong>raum<br />

dornbirn, 11 uhr<br />

Willi oertig. Führung.<br />

Kun<strong>st</strong>museum Thurgau Warth,<br />

15 uhr<br />

lITErATur<br />

honoré de Balzac. mon<strong>st</strong>erlesung<br />

mit Pia Waibel, regine Weingart,<br />

Arnim halter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> helmut<br />

Schüschner. Theater Parfin de siècle<br />

St.gallen, 10 uhr<br />

vorTrAg<br />

kkk kun<strong>st</strong>-kaffee-kuchen.<br />

lucienne Peiry erklärt Nannetti.<br />

museum im lagerhaus St.gallen,<br />

15 uhr<br />

matinée: Winterreise. Einführung<br />

in das Schauspiel von Elfriede<br />

Jelinek. lokremise St.gallen,<br />

11 uhr<br />

KINdEr<br />

clio & ca<strong>st</strong>or. musical des Kindertheaters<br />

Floh. casino Frauenfeld,<br />

14:30 uhr<br />

Die Brunnenhexe. Für Kinder ab<br />

6 Jahren. Puppentheater marottino<br />

Arbon, 11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />

ein schaf für’s leben. Für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

eine Woche voller sam<strong>st</strong>age.<br />

Kinder­musical nach dem buch von<br />

Paul maar. Stadttheater Schaffhausen,<br />

14 uhr<br />

Familienprogramm. zaubershow,<br />

riesen­labyrinth, Schminken,<br />

ba<strong>st</strong>eln u.v.m. Alte Kaserne Winterthur,<br />

13:30 uhr<br />

Rotkäppchen. Fährbetrieb. Figurentheater.<br />

ga<strong>st</strong>haus rössli mogelsberg,<br />

16 uhr


Ja zum Naturmuseum<br />

am 25.November 2012<br />

– Mehr Platz für <strong>die</strong> Schätze aus unserer Sammlung<br />

– Interaktives Relief, Naturerlebnispark <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Museumscafé<br />

– Mehr Raum für neue spannende Themen<br />

– Idealer Standort beim Botanischen Garten<br />

– Dank Beiträgen Dritter gün<strong>st</strong>ig für <strong>die</strong> Stadt<br />

www.<br />

Stadt St.<strong>Gallen</strong><br />

Sportamt<br />

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Ruhe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Entspannung<br />

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NEU: mit Salz- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Honigaufgüssen


subtile schönheit<br />

Mozart­requiem in der Kirche Heiligkreuz<br />

<strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

ganz im Sinne mozarts begleitet ein kleines<br />

orche<strong>st</strong>er mit hi<strong>st</strong>orischen In<strong>st</strong>rumenten den<br />

chorkreis St.gallen, der nicht mit grösse<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laut<strong>st</strong>ärke das Publikum beeindrucken,<br />

sondern auf subtile Weise <strong>die</strong> Schönheit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Transparenz des Werkes aufzeigen will. mit<br />

<strong>die</strong>ser sparsamen In<strong>st</strong>rumentalisierung ertönt<br />

das mozart­requiem in seiner ganzen musikalischen<br />

Feinheit. Tanzeinlagen der ad­hoc­<br />

Tanzformation ergänzen das requiem. musik<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz erschliessen sich wechselseitig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

eröffnen so neue Sichtweisen auf vergänglichkeit<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tod.<br />

sonntag, 4. november, 18 uhr,<br />

ev. kirche heiligkreuz <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.chorkreis.ch<br />

Vorarlberger kabarett von 1964<br />

– 1988. cd Präsentation, be<strong>st</strong> of<br />

Wühlmäuse. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 10:30 uhr<br />

Mo 05.11<br />

KoNzErT<br />

chloe charles. Folk, Songwriter.<br />

la buena onda St.gallen, 20 uhr<br />

ezra Furman – a special solo<br />

performance. hemmungsloser<br />

rock’n’roll. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 20:15 uhr<br />

luciana y amadeo. Tango, bolero,<br />

Jazz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pop aus Südamerika.<br />

Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />

the mohawk lodge. Alleine,<br />

aku<strong>st</strong>isch, brachial. Portier Winterthur,<br />

20 uhr<br />

the Voyageur. blues, rock <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Folk. rotfarbkeller Aadorf, 20:15 uhr<br />

FIlm<br />

a Face in the crowd. In einem<br />

gefängnis entdeckt eine radioreporterin<br />

das Talent des herumtreibers<br />

larry. Einführung durch dr.<br />

romain laufer, Paris. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17:30 uhr<br />

morgen. regie: marie crisan, rumänien<br />

2010. cineclub, Kino rex<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Reel Rock 7. Kletter­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Abenteuerfilme.<br />

Stadtsaal Wil, 19:30 uhr<br />

<strong>st</strong>age Beauty. viel Aufruhr ent<strong>st</strong>eht,<br />

als eine Frau im 17. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert,<br />

Schauspielerin werden will.<br />

Einführung durch dr. Andreas<br />

reckwitz, Frankfurt. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20:15 uhr<br />

TANz<br />

onegin. ballett von boris Eifman.<br />

Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />

lITErATur<br />

Dichtungsring nr. 71. lesebühne<br />

mit Patrick Armbru<strong>st</strong>er & Etrit hasler.<br />

grabenhalle St.gallen, 20:30 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

rumänische natur<br />

Grünes Blatt im schloss Wartegg<br />

mit «Foaie verde», grünes blatt, beginnen<br />

viele rumänische volkslieder<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> richten sich<br />

oft an <strong>die</strong> Natur. <strong>die</strong>ses archaische liedgut<br />

i<strong>st</strong> ein zentrales Element des Sextetts um den<br />

Kontrabassi<strong>st</strong>en dominique girod <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

rumänische Sängerin Irina ungureanu mit<br />

ihrer phänomenal klaren Stimme. grünes<br />

blatt verfolgt einen neuen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> improvisatorischen<br />

umgang mit der Folklore, sucht<br />

<strong>die</strong> Extreme, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vereint das Elementare <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Schlichte mit dem Ausgefeilten, das Fe<strong>st</strong>gelegte<br />

mit dem völlig frei Improvisierten, das<br />

heftige <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raue mit dem zarten, das Traditionelle<br />

mit dem Neuen.<br />

sonntag, 4. november, 11.30 uhr,<br />

schloss wartegg.<br />

mehr Infos: warteggkultur.ch<br />

Di 06.11<br />

KoNzErT<br />

lusoria latina sangallensia.<br />

St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />

des lateinischen Kulturmonats Ixber.<br />

Katharinensaal St.gallen, 19 uhr<br />

mic Donet. Soul. Kulturladen<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

Disa<strong>st</strong>er.bar. mit musik. Kraftfeld<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

FIlm<br />

courage (Wymyk). Eine zeitgenössische<br />

Fassung der Kain­<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>­<br />

Abel­geschichte. Kino loge Winterthur,<br />

20:30 uhr<br />

happy Family. märchenhafte<br />

Sommerkomö<strong>die</strong> aus mailand. Einführung<br />

durch rolande Ferrarese,<br />

centro Socio­culturale Italiano<br />

di San gallo. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. das Kun<strong>st</strong>museum zeigt<br />

<strong>die</strong> Filme des belgischen Kün<strong>st</strong>lers.<br />

Kun<strong>st</strong>museum Winterthur, 13:30,<br />

15:20 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18 uhr<br />

KAbArETT<br />

maria neuschmid. garage.<br />

bühne marbach, 20:15 uhr<br />

TANz<br />

onegin. ballett von boris Eifman.<br />

Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />

muSIcAl<br />

Rebecca. musical von michael<br />

Kunze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sylve<strong>st</strong>er levay. Theater<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

traumland. Ein ballett­musical<br />

inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />

Theater am Kirchplatz Schaan, 14 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

lITErATur<br />

emotions. literarische begegnung<br />

mit barbara honigmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alain<br />

claude Sulzer. Schloss Wolfsberg<br />

Ermatingen, 20 uhr<br />

Fromme Gedichte. buchvernissage<br />

von Ivo ledergerber.<br />

buchhandlung zur rose St.gallen,<br />

20 uhr<br />

vorTrAg<br />

parteilichkeit in der sozialen<br />

arbeit I. <strong>die</strong> Iv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Ahv<br />

unter der lupe. Palace St.gallen,<br />

20:15 uhr<br />

Mi 07.11<br />

KoNzErT<br />

Jazz:now. Scala Nobile feat. Paul<br />

mccandless & bruno Am<strong>st</strong>ad.<br />

Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />

musicam<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>o im Bi<strong>st</strong>ro. yvonne<br />

moore & mat callahan. Alte<br />

Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />

schottisches - mendelssohn.<br />

mit Nicola benedetti. Stadthaus<br />

Winterthur, 19:30 uhr<br />

Wyfelder luusbuebe. volk<strong>st</strong>ümliches<br />

der Extraklasse. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 22:45 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 15:30 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. das Kun<strong>st</strong>museum zeigt<br />

<strong>die</strong> Filme des belgischen Kün<strong>st</strong>lers.<br />

Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

13:30 uhr<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17:30 uhr<br />

Yella. yella verläs<strong>st</strong> ihren mann<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre o<strong>st</strong>deutsche heimat, um<br />

im We<strong>st</strong>en Arbeit zu finden. Ein­<br />

59<br />

schottische klassik<br />

Mendelssohn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tschaikowsky im <strong>st</strong>adthaus<br />

Winterthur<br />

Immer wieder liessen sich grosse Komponi<strong>st</strong>en<br />

auf reisen von fremden land<strong>st</strong>richen inspirieren.<br />

von seinem Ferienausflug 1829 ins<br />

schottische hochland brachte mendelssohn<br />

gleich für zwei «schottische» Werke musikalische<br />

Ideen mit. Fünfzig Jahre später schrieb<br />

Tschaikowsky sein weltberühmtes violinkonzert<br />

– auch er auf reisen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar an den<br />

Schweizer ge<strong>st</strong>aden des genfersees. violine<br />

spielt Nicola benedetti unter der leitung von<br />

douglas boyd. Neben den zwei Abendkonzerten<br />

findet <strong>die</strong> öffentliche generalprobe am<br />

mittwochmorgen um 9.30uhr <strong>st</strong>att.<br />

mittwoch, 7. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> donner<strong>st</strong>ag,<br />

8. november, jeweils 19.30 uhr,<br />

<strong>st</strong>adthaus winterthur.<br />

mehr Infos: www.musikkollegium.ch<br />

führung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskussion mit martin<br />

booms. Kinok, lokremise St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:45 uhr<br />

Der mann im turm. Stück von<br />

Andreas Sauter mit mathias Peter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

KAbArETT<br />

maria neuschmid. garage. bühne<br />

marbach, 20:15 uhr<br />

Rick kavanian. mit neuem Programm.<br />

ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />

20:30 uhr<br />

muSIcAl<br />

chicago. musical von John Kander<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fred Ebb. Theater St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Öffentliche Führung. Führung.<br />

Sitterwerk St.gallen, 17:30 uhr<br />

prunkfassaden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> repräsentative<br />

Interieurs. Führung. hi<strong>st</strong>.<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum St.gallen,<br />

17:30 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

lITErATur<br />

Der schweizerische Robinson.<br />

lesung mit Peter Stamm. Kun<strong>st</strong>­<br />

(zeug)haus rapperswil, 19:30 uhr<br />

vorTrAg<br />

Zwischen anglerlatein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Gewässerschutz. mittag<strong>st</strong>reff mit<br />

chri<strong>st</strong>oph birrer. Naturmuseum<br />

St.gallen, 12:15 uhr<br />

KINdEr<br />

ein schaf für’s leben. Puppentheater<br />

für Kinder ab 5 Jahren.<br />

FigurenTheater St.gallen, 14:30 uhr<br />

04.–08.11. kalender<br />

swingender Jazz<br />

Das Willi Bischof Trio im <strong>st</strong>adthauskeller in<br />

<strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

das Willy bischof Trio feat. regi Sager i<strong>st</strong><br />

ein Ereignis für <strong>die</strong> liebhaber von elegant<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> virtuos interpretierten klassischen Jazz<strong>st</strong>andards.<br />

Willy bischof war früher musikredaktor<br />

bei drS <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> konzentriert sich heute<br />

ganz auf das musikmachen. der Piani<strong>st</strong> i<strong>st</strong><br />

mit seinem Trio seit langem wieder einmal in<br />

St.gallen zu hören. mit dabei i<strong>st</strong> <strong>die</strong>smal <strong>die</strong><br />

Jazzsängerin regi Sager, <strong>die</strong> als moderatorin<br />

bei radio drS arbeitet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Achtzigern<br />

als leadsängerin in Pop­bands spielte,<br />

bis in den Neunzigern schliesslich der Jazz<br />

zu ihr fand.<br />

freitag, 9. november, 20 uhr,<br />

<strong>st</strong>adthauskeller der ortsbürgergemeinde<br />

<strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.gambrinus.ch<br />

kinder kun<strong>st</strong> club. Experimentieren<br />

im Farblabor. Kun<strong>st</strong>museum<br />

St.gallen, 14 uhr<br />

kinderführung. das geheimnis<br />

des Appenzellers. Appenzeller volksk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e­museum<br />

Stein, 14 uhr<br />

Rotkäppchen. dialektmärchen für<br />

<strong>die</strong> ganze Familie. casino Frauenfeld,<br />

14 uhr<br />

sänger- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> theaterfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e<br />

um’s hudelmoos. Kindertheater.<br />

re<strong>st</strong>aurant Adler muolen, 13:30 uhr<br />

spanische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />

Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />

St.gallen, 16 uhr<br />

dIvErSES<br />

Revisited: slavoj Žižek. Pervert’s<br />

guide to cinema. Palace St.gallen,<br />

20 uhr<br />

Do 08.11<br />

KoNzErT<br />

a crashed Blackbird called<br />

Rosehip. Support: chri<strong>st</strong>ian<br />

löffler. Palace St.gallen, 21 uhr<br />

max ca<strong>st</strong>lunger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> emanuel<br />

Valentin. mit ga<strong>st</strong>musikern.<br />

Naturmuseum Thurgau Frauenfeld,<br />

20 uhr<br />

pedro lehmann. Singer­Songwriter.<br />

re<strong>st</strong>. habsburg Widnau,<br />

21 uhr<br />

schottisches - mendelssohn.<br />

mit Nicola benedetti. Stadthaus<br />

Winterthur, 19:30 uhr<br />

serata poetica musicale. Singer­<br />

Songwriter. Evang. Kirchgemeindehaus<br />

romanshorn, 19:30 uhr<br />

the aggrolites. dirty reggae.<br />

gaswerk Winterthur, 20:30 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

hallenbeiz. <strong>die</strong> grabenhalle lädt<br />

zu PingPong <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s vom<br />

Plattenteller mit bass(t)art.os. grabenhalle<br />

St.gallen, 20:30 uhr<br />

Jamsession. der Jam im Kaff<br />

Frauenfeld, 20 uhr


feuer & flamme<br />

richi Küttel an der schweizer erzählnacht<br />

in der Bibliothek Herisau<br />

Er bezeichnet sich als Sy<strong>st</strong>emdenker, Texter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>ler. richi Küttel, 39­jährig, i<strong>st</strong> in<br />

berneck aufgewachsen, absolvierte eine kaufmännische<br />

banklehre, wurde K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enberater,<br />

dann eidg. dipl. organisator, seit 2005 i<strong>st</strong> er<br />

freischaffender Kulturmanager, Texter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Slam­Poet, der sich nun mit «Feuer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Flamme»,<br />

dem motto der Schweizer Erzählnacht<br />

2012, quer durch <strong>die</strong> bibliothek in herisau<br />

slammt. Für den Sprachbegei<strong>st</strong>erten züngeln<br />

Flammen aus den büchern. <strong>die</strong>ser Anlass<br />

wird veran<strong>st</strong>altet von der bibliothek herisau<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur is dorf.<br />

freitag, 9. november, 20.30 uhr,<br />

bibliothek herisau.<br />

mehr Infos: www.biblioherisau.ch<br />

www.kulturisdorf.ch<br />

FIlm<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 18:30 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. Filme des belgischen<br />

Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

13:30, 15.30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18 uhr<br />

ThEATEr<br />

Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />

überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />

Julia schwartz. Grösser den<br />

<strong>die</strong>se Welt. monodrama über das<br />

leben der dichterin Karoline von<br />

günderrode. Theaterhaus Thurgau<br />

Weinfelden, 21:45 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis,<br />

20 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

olli hauen<strong>st</strong>ein. lachforelle mit<br />

scharf. gymnasium Friedberg gossau,<br />

20 uhr<br />

kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />

Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />

dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />

maddin schneider. lach oder<br />

Stirb. ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />

20:30 uhr<br />

TANz<br />

Flamenco - tablao. gesang, Tanz<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gitarre. Spielboden dornbirn,<br />

20:30 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. l. yadi, N. cantillon,<br />

compagnie 7273. Theater am<br />

gleis Winterthur, 20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

markus Daum. Führung. Kun<strong>st</strong>verein<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 17 uhr<br />

Bernard tagwerker. vernissage.<br />

Städtische Aus<strong>st</strong>ellung. lagerhaus<br />

St.gallen, 18:30 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

neue inhalte fürs alte hallenbad<br />

Die ArtDesign in Feldkirch<br />

das reichenfeld­Areal i<strong>st</strong> eine hi<strong>st</strong>orisch gewachsene<br />

Parkanlage, mit vier bauwerken.<br />

<strong>die</strong> Artdesign Feldkirch wird auf über 3000<br />

Quadratmetern alle vier häuser bespielen:<br />

zwei Etagen im Pförtnerhaus, den Fe<strong>st</strong>saal<br />

des landeskonservatoriums, zwei Stockwerke<br />

im Alten hallenbad (bild) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den grossen<br />

Saal in der musikschule. Kun<strong>st</strong>aktionen<br />

im vorfeld gehören zum messeprogramm.<br />

Ausserdem werden vomoxFeldkirch, dem<br />

<strong>st</strong>’ill Team <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Aqua mühle nicht nur<br />

kulinarische, sondern auch literarische Appetizer<br />

serviert.<br />

freitag, 9. bis sonntag, 11. november,<br />

ab 10 uhr,<br />

reichenfeld-areal feldkirch.<br />

mehr Infos: www.artdesignfeldkirch.at<br />

spot_light. vernissage. galerie<br />

Paul hafner, St.gallen, 18 uhr<br />

a&a_82_wechsel<strong>st</strong>ändig.<br />

Kun<strong>st</strong>aktion. Kantipark St.gallen,<br />

19 uhr<br />

lITErATur<br />

Frauenfelder krimitage 2012.<br />

Spannende unterhaltung für gross<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Klein. cinema luna Frauenfeld,<br />

17.30 uhr<br />

Frank urbaniok. der Krimi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

das wahre leben. rathaus Frauenfeld,<br />

20 uhr<br />

klaus merz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jürg amann.<br />

lesungen aus den aktuellen romanen.<br />

Theater am Saumarkt Feldkirch,<br />

20:15 uhr<br />

KINdEr<br />

albanische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />

Kinder ab 4 Jahren. Freihandbibliothek<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

dIvErSES<br />

museumsgespräch: Der andere<br />

Blick. Psychische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> soziale Funktion<br />

von Kleidung mit monika Jagfeld,<br />

Kun<strong>st</strong>hi<strong>st</strong>orikerin. Textilmuseum<br />

St.gallen, 18:30 uhr<br />

Fr 09.11<br />

KoNzErT<br />

amigos. Schlagerduo bernd <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Karl­heinz ulrich. Fe<strong>st</strong>spielhaus<br />

bregenz, 19:30 uhr<br />

aquarius Vol.2. Thomas haas<br />

Projekt. Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />

Daniel hope, mikail pletnev,<br />

Russian national orche<strong>st</strong>ra.<br />

Werke von Elgar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tschaikowsky.<br />

vaduzer­Saal vaduz, 20 uhr<br />

De<strong>st</strong>royer Fe<strong>st</strong>ival. Part 1.<br />

Kulturbahnhof gare de lion Wil,<br />

19 uhr<br />

Familie tradycia. Altrussischer<br />

volks­, Tanz­, Kosaken ­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

gei<strong>st</strong>liche lieder. Kirche Krinau,<br />

20 uhr<br />

Frigg. 7 Fiedler mit heissen geigen.<br />

offene Kirche St.gallen, 20:30 uhr<br />

heinz de specht: schön. das<br />

dritte liederprogramm. Fabriggli<br />

buchs, 20 uhr<br />

Jeff lorber. Amerikanische Keyboard­legende.<br />

Jazzclub rorschach,<br />

21 uhr<br />

kirchenkonzert. mit der Stadtmusik<br />

Frauenfeld. Evang. Stadtkirche<br />

Frauenfeld, 20 uhr<br />

michael alf trio. Swing <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

boogie Woogie. zunfthaus zum<br />

löwen Sargans, 20:30 uhr<br />

monika kruse. Traces Album<br />

Tour. Kugl St.gallen, 21 uhr<br />

pete Bamboo & secret special<br />

Gue<strong>st</strong>s. 10 years Pete bamboo. Tap<br />

Tab Schaffhausen, 21 uhr<br />

<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />

chormusik. Evang. Kirche heiden,<br />

20 uhr<br />

the sorrow. metalcore. Kulturladen<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />

thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beeren. live <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

in Farbe. Palace St.gallen, 21 uhr<br />

Willy Bischof trio feat. Regi<br />

sager. Jazz<strong>st</strong>andards. Stadthauskeller<br />

der ortsbürgergemeinde St.gallen,<br />

20 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

Duell der plattenleger. Fobel<br />

vs. death of a cheerleader. Kraftfeld<br />

Winterthur, 21 uhr<br />

FIlm<br />

amandla! a Revolution In Four<br />

part harmony. <strong>die</strong> rolle der<br />

musik im Kampf gegen <strong>die</strong> Apartheid<br />

in Südafrika. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 19:15 uhr<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 21:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 17:15 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. Filme des belgischen<br />

Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15.30 uhr<br />

61<br />

eine grantige beerdigungskapelle<br />

«Die Kapelle II» im Alten Kino Mels<br />

Norbert, hubert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Albert, alias Ingo ospelt,<br />

mathias ospelt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marco Schädler, haben<br />

als beerdigungskapelle ihre be<strong>st</strong>immung<br />

grantig musizierend akzeptiert. doch da erreicht<br />

sie <strong>die</strong> Einladung, an der beerdigung<br />

des Jack beck im fernen Irland aufspielen zu<br />

dürfen. voll kindlich­romantischer Träume<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fröhlicher vorurteile begeben sie sich auf<br />

ihre er<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vermutlich einzige Tournee,<br />

<strong>die</strong> ihre munter zusammengenagelte beziehungski<strong>st</strong>e<br />

auf eine grosse bela<strong>st</strong>ungsprobe<br />

<strong>st</strong>ellt. regie führte dominique müller, <strong>die</strong><br />

sich schon für Stahlbergerheuss <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ohne<br />

rolf ins zeug legte.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 10. november, 20.15 uhr,<br />

altes kino mels.<br />

mehr Infos: www.alteskino.ch<br />

over your cities grass will<br />

grow. dokumentarfilm über das<br />

Werk von Anselm Kiefer. Kulturcinema<br />

Arbon, 20:30 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />

Theater am gleis Winterthur,<br />

21:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />

überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />

Danse, céline – danse!. Theater<br />

bilitz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Agnes caduff. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 19:45<br />

uhr<br />

Der tee der drei alten Damen.<br />

Ein genfer Krimi nach Friedrich<br />

glauser. casino Frauenfeld, 20 uhr<br />

Die Generalprobe. von<br />

zimt&z<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er. musikschule Weinfelden,<br />

21:45 uhr<br />

elke Riedmann & kassian heide.<br />

Wir campen … oder das ganz normale<br />

leben. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 20:15 uhr<br />

Der mann im turm. Stück von<br />

Andreas Sauter mit mathias Peter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa. lu<strong>st</strong>spiel<br />

des Kolping­Theaters. ulrichshaus<br />

Kreuzlingen, 20 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis,<br />

20 uhr<br />

Winterreise. Schauspiel von<br />

Elfriede Jelinek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Wo i<strong>st</strong> klara? Ein choreografisches<br />

Stück für Weltenbummler. Pädagogische<br />

maturitätsschule Kreuzlingen,<br />

19:30 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

Gernot kulis. Kulisionen. Kulturbühne<br />

Ambach götzis, 20 uhr<br />

max uthoff. oben bleiben. Theater<br />

an der grenze Kreuzlingen,<br />

20 uhr<br />

08.–09.11. kalender<br />

lavarinis werk<br />

Concentus rivensis in Walen<strong>st</strong>adt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schaan<br />

das Sinfonieorche<strong>st</strong>er concentus rivensi<br />

wurde 1974 von Enrico lavarini gegründet,<br />

der es noch heute leitet. das orche<strong>st</strong>er mit<br />

berufsmusikerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ­musikern aus der<br />

deutschschweiz, liechten<strong>st</strong>ein, vorarlberg<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Süddeutschland, arbeitet immer wieder<br />

mit renommieren Soli<strong>st</strong>en zusammen. An<br />

den <strong>die</strong>sjährigen Sinfoniekonzerten mit Tenor<br />

Karl Jerolitsch führt das orche<strong>st</strong>er Werke<br />

von charles Ives («The unanswered que<strong>st</strong>ion»),<br />

mozart (Konzertarien), Franz Schubert<br />

(«<strong>die</strong> unvollendete») <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Werk seines<br />

dirigenten: «Scarborough Fair» auf.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 10. november, 19.30 uhr,<br />

kath. kirche walen<strong>st</strong>adt.<br />

sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />

sal schaan.<br />

mehr Infos: www.concentus.ch<br />

TANz<br />

Bettina ca<strong>st</strong>ano. El duende:<br />

Flamenco in der Spiservor<strong>st</strong>adt. Kaffeehaus<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. derothfils.<br />

Theater am gleis Winterthur,<br />

20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

ante timmermans. ante po<strong>st</strong><br />

ante. vernissage. Kun<strong>st</strong>museum<br />

St.gallen, 18:30 uhr<br />

museum appenzell. Führung.<br />

museum Appenzell, 14 uhr<br />

new York, city of contra<strong>st</strong>. vernissage.<br />

Atelier helene mäder Flawil,<br />

19 uhr<br />

patrick kull <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Rudy Decelière.<br />

doppelvernissage. Kun<strong>st</strong>raum<br />

Kreuzlingen, 19:30 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

lITErATur<br />

schweizer erzählnacht. mit<br />

richi Küttel. bibliothek herisau,<br />

20:30 uhr<br />

vorTrAg<br />

Informationsveran<strong>st</strong>altung.<br />

über das Studium der Sek<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ar<strong>st</strong>ufe<br />

I. Pädagogische hochschule gossau,<br />

08:45 uhr<br />

KINdEr<br />

cinderella. Für Kinder ab 5 Jahren.<br />

Puppentheater marottino Arbon,<br />

16 uhr<br />

erzählnacht. Für Kinder ab 3 Jahren.<br />

Schloss Frauenfeld, 18 uhr<br />

dIvErSES<br />

art Design Feldkirch. messe für<br />

design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />

reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />

Goldiga törgga. Preisverleihung<br />

an Jolanda Spirig. Kulturraum Jung<br />

rhy Alt<strong>st</strong>ätten, 18 uhr<br />

Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />

Eisenwerk Frauenfeld,<br />

11 uhr


kalender 10.–13.11.<br />

sprachenkaffee. gelernte Sprache<br />

entspannt anwenden. re<strong>st</strong>aurant<br />

dufour St.gallen, 18:30 uhr<br />

sa 10.11<br />

KoNzErT<br />

andy mcsean. zwischen Poprock<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Singer­Songwriter.<br />

cuphub Arbon, 21 uhr<br />

andy <strong>st</strong>ott. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raime. Palace<br />

St.gallen, 22 uhr<br />

BandXo<strong>st</strong> 2012. vorausscheidung.<br />

zak Jona, 19 uhr<br />

Black cracker. Experimental<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hiphop aus brooklyn.<br />

Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />

Dialekt #3. live rap <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Electro­<br />

Afterparty. grabenhalle St.gallen,<br />

22 uhr<br />

hanery amman. Schweizer liedermacher.<br />

Kulturtreff rotfarb<br />

uznach, 20 uhr<br />

heidi happy. on The hills.<br />

löwenarena Sommeri, 20:30 uhr<br />

herb<strong>st</strong>konzert. orche<strong>st</strong>er divertimento.<br />

Evang. Kirchgemeindehaus<br />

Kreuzlingen, 20 uhr<br />

high5 feat. the Niceguys. Kugl<br />

St.gallen, 19 uhr<br />

midnight souls <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kosslowski.<br />

hardcore. gaswerk Winterthur,<br />

20:30 uhr<br />

müslüm. Süpervitamin­Tour. Salzhaus<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

Red cube. musik mit glühwein<br />

im Innenhof. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 17 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18.30 uhr<br />

sinfoniekonzert des concentus<br />

rivensis. Werke von charles Ives,<br />

Wolfgang Amadeus mozart, Franz<br />

Schubert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Enrico lavarini. Kath.<br />

Kirche Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />

sonja Zünd. unplugged. hongler<br />

Kerzenladen Alt<strong>st</strong>ätten, 14 uhr<br />

<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />

chormusik. Evang. Kirche gais,<br />

19:30 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

90’s party. We like to Schwarzlicht.<br />

Alte Kaserne Winterthur, 21 uhr<br />

DJ Yimvtn. New So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s Electronica<br />

80s. Øya bar Kafé St.gallen,<br />

20.30 uhr<br />

REKLAME<br />

kaboom. Party mit dJ P­Tess <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Kratermann. Kraftfeld Winterthur,<br />

22 uhr<br />

Yes! techno. gudrun von laxenburg<br />

live. club basement Amriswil,<br />

22 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 21:30 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. Filme des belgischen<br />

Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

11:30, 13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15:30 uhr<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17:15 uhr<br />

opération libertad. genfer<br />

linksradikale überfallen 1978 eine<br />

Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 19:30 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />

Theater am gleis Winterthur, 21:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />

überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />

Der mann im turm. Stück von<br />

Andreas Sauter mit mathias Peter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Die Zöllner. murmelirepublik<br />

zwischen zoll<strong>st</strong>ationen. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 19:15 uhr<br />

elke Riedmann & kassian heide.<br />

Wir campen … oder das ganz<br />

normale leben. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 20:15 uhr<br />

mama afrika – Fesseln der<br />

Freiheit. Performance <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Party<br />

von <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Flüchtlingen aus Afrika.<br />

Theater am Kirchplatz Schaan, 18 uhr<br />

paul geht fort. coming­of­age Story.<br />

musikschule Weinfelden, 21:45 uhr<br />

the Flying kotleletts. ohne<br />

Strom. bühne marbach, 20:15 uhr<br />

Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa.<br />

lu<strong>st</strong>spiel des Kolping­Theaters.<br />

ulrichshaus Kreuzlingen, 20 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis, 20 uhr<br />

KAbArETT<br />

Die kapelle II. Kabarett mit<br />

ospelt, ospelt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schädler. Altes<br />

Kino mels, 20:15 uhr<br />

elli coldic: Dirty thirty. hilfe,<br />

ich bin 30. depot Tellplatz Kirchberg,<br />

20 uhr<br />

Fabian unteregger. Showbiss.<br />

diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />

Wiler poeten. mit haut <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haaren.<br />

Kultur­Werk<strong>st</strong>att Wil, 20 uhr<br />

TANz<br />

3 x 1 = Flamenco. Juan carlos<br />

lérida, belén cabanes <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Juan<br />

mateos präsentieren ihren Flamenco.<br />

Spielboden dornbirn, 20:30 uhr<br />

Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />

Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

<strong>st</strong>ranieri. bewegung<strong>st</strong>heater<strong>st</strong>ück<br />

zum Thema Immigration. chössi­<br />

Theater lichten<strong>st</strong>eig, 20:15 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Jens biedermann.<br />

Schatten. Theater am gleis<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

muSIcAl<br />

chicago. musical von John Kander<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fred Ebb. Theater St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

hansjörg Rekade. vernissage.<br />

galerie Speicher, 14 uhr<br />

new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />

Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />

13 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

lITErATur<br />

Grandma<strong>st</strong>er poetry slam.<br />

Wortakrobatik. Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz,<br />

21 uhr<br />

Wiler poeten. Nando betschart<br />

verführt auf dem Akkordeon. Kultur­Werk<strong>st</strong>att<br />

Wil, 20 uhr<br />

vorTrAg<br />

Fische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Gewässerschutz.<br />

Öffentliche Tagung mit referaten<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskussion. Naturmuseum<br />

St.gallen, 14 uhr<br />

klima – ge<strong>st</strong>ern, heute, morgen.<br />

vortrag von dr. bernhard bereiter.<br />

museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />

KINdEr<br />

Die Brunnenhexe. Figurentheater<br />

marottino. musikschule Weinfelden,<br />

17:15 uhr<br />

Grimm <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> co. däumeling <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

däumelinchen. Theater am Kirchplatz<br />

Schaan, 18 uhr<br />

Italienische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />

Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />

St.gallen, 10 uhr<br />

kunibert der märchenheld.<br />

Theater Wagabunt. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 15 uhr<br />

sapperlotta. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

dIvErSES<br />

2. <strong>st</strong>.Galler spiele nacht. 250<br />

Tisch­, brett­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesellschaftsspiele<br />

für Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. Pfalzkeller<br />

St.gallen, 15 uhr<br />

art Design Feldkirch. messe für<br />

design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />

reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />

Dinner krimi. monika mordet<br />

mittags. Ein<strong>st</strong>ein hotel St.gallen,<br />

19 uhr<br />

Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />

Eisenwerk Frauenfeld,<br />

11 uhr<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 13 uhr<br />

so 11.11<br />

KoNzErT<br />

carmina Quartett. Teo gheorghiu<br />

am Flügel. rathaus Weinfelden,<br />

17 uhr<br />

I like trains. Support: Jura dimitri.<br />

Salzhaus Winterthur, 19 uhr<br />

kirchenkonzert. mit der Stadtmusik<br />

Frauenfeld. Evang. Stadtkirche<br />

Frauenfeld, 17 uhr<br />

sinfoniekonzert des concentus<br />

rivensis. Werke von charles Ives,<br />

Wolfgang Amadeus mozart u.a. Saal<br />

am lindenplatz Schaan, 17 uhr<br />

sonja Zünd. unplugged. hongler<br />

Kerzenladen Alt<strong>st</strong>ätten, 11, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

16 uhr<br />

<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />

chormusik. regierungsgebäude<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

sweet soul music Revue. musikalische<br />

reise der 60er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 70er Jahre.<br />

casino herisau, 20 uhr<br />

62<br />

love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />

singt britische A­cappellamusik.<br />

Kursaal heiden, 17 uhr<br />

tamburello cafè. vier mei<strong>st</strong>er<br />

des Tamburellos. Alte Kirche<br />

romanshorn, 17 uhr<br />

FIlm<br />

anne liebt philipp. Kinderfilm:<br />

<strong>die</strong> zehnjährige Anne verliebt sich<br />

zum er<strong>st</strong>en mal. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 15:30 uhr<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 11 uhr<br />

happy Family. märchenhafte<br />

Sommerkomö<strong>die</strong> aus mailand.<br />

Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />

here & there. Komö<strong>die</strong>. gaswerk<br />

Winterthur, 19:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 20 uhr<br />

marcel Broodthaers: cinéma<br />

modèle. Filme des belgischen<br />

Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15:30 uhr<br />

terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />

nimmt illegale Flüchtlinge<br />

auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />

13:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Der mann im turm. Stück von<br />

Andreas Sauter mit mathias Peter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

elsi oder sie geht um. glauser<br />

Quintett. Theaterhaus Thurgau<br />

Weinfelden, 13:15 uhr<br />

lachforelle mit scharf. mit olli<br />

hauen<strong>st</strong>ein. ga<strong>st</strong>haus zum Trauben<br />

Weinfelden, 17:15 uhr<br />

metallsägen, geflochtene seile<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lange Finger. Eine kriminali<strong>st</strong>ische<br />

Theatercollage. Theaterhaus<br />

Thurgau Weinfelden, 14:45 uhr<br />

Rigoletto. oper von giuseppe<br />

verdi. Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />

twerenbold/harder. musikalische<br />

lesung. Eisenwerk Frauenfeld,<br />

11 uhr<br />

Wer sind sie? von michel lengliney.<br />

Kulturbühne Ambach götzis, 18 uhr<br />

KAbArETT<br />

chin meyer. Finanz­Kabarett.<br />

Theater am Kirchplatz Schaan, 19 uhr<br />

comedia Zap. visuelle comedy.<br />

re<strong>st</strong>aurant da Pulcinella <strong>die</strong>ssenhofen,<br />

17 uhr<br />

TANz<br />

Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />

Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />

Grafik. Führung. Städtische Wessenberg­galerie<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 11 uhr<br />

Drei aus<strong>st</strong>ellungen. Führung.<br />

oxyd Kun<strong>st</strong>räume Winterthur,<br />

11:30 uhr<br />

new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />

Führung. Atelier helene mäder.<br />

Flawil, 13 uhr<br />

ottmar hörl. Führung. Kun<strong>st</strong>halle<br />

ziegelhütte Appenzell, 14 uhr<br />

pipilotti Ri<strong>st</strong>. Blutbetriebene<br />

kameras <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> quellende<br />

Räume. Führung. Kun<strong>st</strong>museum<br />

St.gallen, 11 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />

Verena Broger. Führung. galerie<br />

dorfplatz mogelsberg, 11 uhr<br />

KINdEr<br />

abgetaucht! Die Fische unserer<br />

Gewässer. Familien­Führung.<br />

Naturmuseum St.gallen, 10:15 uhr<br />

Die lufth<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Eine clowneske<br />

Theatersoiree mit ueli bichsel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

marcel Joller Kunz ab 7 Jahren.<br />

Fabriggli buchs, 17 uhr<br />

Familienführung. Schnupperkurs<br />

latein. Im rahmen des lateinischen<br />

Kulturmonats Ixber. hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum St.gallen,<br />

11 uhr<br />

herr Dachs macht ein Fe<strong>st</strong>.<br />

Für alle ab 4 Jahren. musikschule<br />

Weinfelden, 16:15 uhr<br />

sapperlotta. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

dIvErSES<br />

art Design Feldkirch. messe für<br />

design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />

reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />

Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />

Eisenwerk Frauenfeld,<br />

11 uhr<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 10 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzplattform<br />

für Amateurtänzerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ­tänzer.<br />

Theater am gleis Winterthur, 17:30<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 19 uhr<br />

Mo 12.11<br />

KoNzErT<br />

moira. zwei mit vielen In<strong>st</strong>rumenten.<br />

Portier Winterthur, 20 uhr<br />

philipp poisel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Florian<br />

o<strong>st</strong>ertag. zwei musiker auf Solo<br />

Tour zusammen. Kugl St.gallen,<br />

20:30 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 18:15 uhr<br />

opération libertad. genfer<br />

linksradikale überfallen 1978 eine<br />

Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Die Weissen kommen. Theater<strong>st</strong>ück<br />

über Afrika der berliner compagnie.<br />

Theater Kosmos bregenz,<br />

20 uhr<br />

Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />

Amadeus mozart. Theater<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

TANz<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Jens biedermann.<br />

Schatten. Theater am gleis<br />

Winterthur, 14 uhr<br />

Di 13.11<br />

KoNzErT<br />

katharina Franck. zeitlupenkino<br />

revisited. Songs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Texte. Kult­bau<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

lusoria latina sangallensia.<br />

St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />

des lateinischen Kulturmonats<br />

Ixber. Katharinensaal St.gallen,<br />

19 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

Disa<strong>st</strong>er.bar. mit musik. Kraftfeld<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

SAITEN 11.12


Goba Adventskalender 2012 – Vera Marke<br />

Adventskalender 2011<br />

Der <strong>die</strong>sjährige Adventskalender wurde<br />

von DerKatalin <strong>die</strong>sjährige Deér exklusiv Adventskalender für <strong>die</strong> wurde von<br />

Mineralquelle Vera Marke exklusiv Gontenbad für <strong>die</strong> AG Mineralquelle<br />

ge<strong>st</strong>altet.<br />

Er Gontenbad erscheint inAGeiner ge<strong>st</strong>altet. limitierten Er erscheint Auflage in einer<br />

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Adventskalender 2012<br />

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Einsenden an: Mineralquelle Gontenbad AG, 9108 Gontenbad<br />

T 071 795 30 30 | F 071 795 30 39 | info@mineralquelle.ch<br />

Mineralquelle Gontenbad AG, 9108 Gontenbad<br />

21.10.–30.12.2012<br />

Ein zartesschaudern<br />

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FRAGMENTE DEr<br />

WIRKLICHKEIT<br />

Mi–Fr 14–18 Uhr<br />

Sa/So11–18 Uhr<br />

www.kun<strong>st</strong>zeughaus.ch<br />

Kun<strong>st</strong>(Zeug)Haus<br />

Schönboden<strong>st</strong>rasse 1<br />

CH-8640 Rapperswil<br />

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kalender 13.–15.11.<br />

trommeln auf italienisch<br />

Tamburello Cafè in der Alten Kirche<br />

romanshorn<br />

vier mei<strong>st</strong>er des Tamburellos, der kleinen italienischen<br />

rahmentrommel mit dem Schellenkranz,<br />

haben sich in einem einzigartigen<br />

Ensemble zusammengef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Spielend,<br />

singend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tanzend entführt Tamburello<br />

cafè das Publikum in <strong>die</strong> reiche italienische<br />

volkskultur. Archaisches wechselt sich ab mit<br />

Aktuellem, humorvolles mit Tiefgründigem.<br />

Andrea Piccioni, der Initiant des Ensembles,<br />

gilt als einer der be<strong>st</strong>en Kenner der im ganzen<br />

mittelmeerraum verbreiteten rahmentrommel<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitet immer wieder mit führenden<br />

italienischen Jazzmusikern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ensembles<br />

der Alten musik zusammen.<br />

sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />

alte kirche romanshorn.<br />

mehr Infos: www.klangreich.ch<br />

FIlm<br />

Der kratzer. das <strong>st</strong>umme Auseinanderdriften<br />

zweier eng miteinander<br />

verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ener menschen. Kino loge<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

Into paradiso. Komö<strong>die</strong> um drei<br />

männer, denen Auftragskiller der<br />

camorra auf den Fersen sind. mit<br />

einer Einführung durch Eleonora<br />

rothenberger. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Reconciliation: mandela’s<br />

miracle. Wie Nelson mandela das<br />

Ende der Apartheid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den übergang<br />

zur demokratie einläutete.<br />

Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />

ThEATEr<br />

Das herz eines Boxers. Stück<br />

von lutz hübner. Theater am Kornmarkt<br />

bregenz, 19:30 uhr<br />

Die Geschichte vom soldaten.<br />

musik von Igor Strawinsky, libretto<br />

von charles Ferdinand ramuz. Theater<br />

am Kornmarkt bregenz, 19:30 uhr<br />

lulu, ein spiel. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz.<br />

grabenhalle St.gallen, 20:15 uhr<br />

marie tudor. drama von victor<br />

hugo in französischer Sprache.<br />

Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />

Rigoletto. oper von giuseppe<br />

verdi. Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />

theatersport-Ga<strong>st</strong>spiel mit<br />

Improphil. zwei Teams fordern<br />

sich gegenseitig in einem duell.<br />

casinotheater Winterthur, 20 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

maria neuschmid. garage. rathaus<br />

Schaan, 20 uhr<br />

TANz<br />

Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />

Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Félix Vallotton: Zeichnungen.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

18:30 uhr<br />

love’s tempe<strong>st</strong><br />

Tablater Konzertchor sings british<br />

Stürmische See <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verwunschene Wälder, <strong>die</strong><br />

liebe, <strong>die</strong> blumen, der Tod: zwischen «blue»<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «gray» schillern <strong>die</strong> Songs <strong>die</strong>ses A­cappella­Programms,<br />

das der Tablater Konzertchor<br />

in heiden, Amriswil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> St.gallen aufführt.<br />

Werkevon Elgar,vaughan Williams, benjamin<br />

britten u.a. verkörpern <strong>die</strong> hinreissend atmosphärische<br />

liedkun<strong>st</strong>, <strong>die</strong> es so nur in England<br />

gibt. begleitende Texte <strong>st</strong>ammen von dylan<br />

Thomas. Ambros ott (bild) dirigiert, Sprecher<br />

sind marcus Schäfer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> matthias Albold.<br />

sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />

kursaal heiden.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 19.30 uhr,<br />

kulturforum amriswil.<br />

sonntag, 18. november, 17 uhr,<br />

lokremise <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.tablater.ch<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

spurensuche – nannetti &<br />

cuno affolter. Führung. museum<br />

im lagerhaus St.gallen, 18 uhr<br />

lITErATur<br />

monique schwitter. lie<strong>st</strong> aus<br />

ihrem zweiten buch goldfischgedächtnis.<br />

raum für literatur –<br />

hauptpo<strong>st</strong> St.gallen, 19:30 uhr<br />

parteilichkeit in der sozialen<br />

arbeit II. Kürzungen der Sozalhilfe:<br />

Eine alleinerziehende<br />

mutter erzählt. Palace St.gallen,<br />

20:15 uhr<br />

vorTrAg<br />

Informationsveran<strong>st</strong>altung.<br />

über das Studium Kindergarten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Primarschule inkl. logopä<strong>die</strong>. Pädagogische<br />

hochschule des Kantons<br />

St.gallen rorschach, 08:30 uhr<br />

KINdEr<br />

Französische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e.<br />

Für Kinder ab 2 Jahren. Freihandbibliothek<br />

St.gallen, 16 uhr<br />

Grimm <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> co. däumeling <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

däumelinchen. Erzähltheater. Theater<br />

am Kirchplatz Schaan, 10 uhr<br />

Mi 14.11<br />

KoNzErT<br />

Big John Bates. rock. Spielboden<br />

dornbirn, 21 uhr<br />

Vierkanttretlager. In<strong>die</strong>rock.<br />

Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />

FIlm<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 15:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 18 uhr<br />

terraferma. Eine Familie auf<br />

lampedusa nimmt illegale Flücht­<br />

linge auf. Anschliessend gespräch<br />

mit Kaspar Surber, Autor des buches<br />

«Europas grenzen». Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

ThEATEr<br />

Der mann im turm oder Das<br />

Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />

von Andreas Sauter. Theater an der<br />

grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />

Günter sigl. Frontmann der Spider<br />

murphy gang Solo. ri<strong>st</strong>orante il<br />

boccone Kon<strong>st</strong>anz, 20:30 uhr<br />

la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />

von georg Friedrich händel.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />

Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />

lulu, ein spiel. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz.<br />

grabenhalle St.gallen, 20:15 uhr<br />

Winterreise. Schauspiel von<br />

Elfriede Jelinek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Freiheit. Eine<br />

misere in fünf Akten Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

maria neuschmid. garage. Kulturhaus<br />

dornbirn, 20 uhr<br />

ursus & nadeschkin. Sechsminuten.<br />

Stadttheater Schaffhausen,<br />

20 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />

Grafik. Führung. Städtische Wessenberg­galerie<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 15 uhr<br />

kün<strong>st</strong>lergespräch mit ante<br />

timmermans, marcel van Eeden<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konrad bitterli. Kun<strong>st</strong>museum<br />

St.gallen, 18:30 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

vorTrAg<br />

Boris previsic. hölderlins poetisches<br />

Programm um 1800. Kantonsschule<br />

St.gallen, 19 uhr<br />

64<br />

zeitlupenkino revisited<br />

Katharina Frank im Kult­Bau<br />

Katharina Franck gehört läng<strong>st</strong> zu den Kult­<br />

Figuren der deutschen Szene. Sie sang <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

spielte mit den rainbirds, der Theatermusikgruppe<br />

Stein, mit Fm Einheit, Ein<strong>st</strong>ürzende<br />

Neubauten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem club der toten dichter.<br />

Im Kult­bau tritt sie unter dem Titel «zeitlupenkino<br />

revisited» solo mit ihrer gitarre<br />

auf. Niemand wird sich dem zauber ihrer<br />

gesprochenen Popsongs entziehen können.<br />

In der Pause <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im Anschluss an <strong>die</strong> konzertante<br />

lesung i<strong>st</strong> es möglich, mit Katharina<br />

Franck ins gespräch zu kommen.<br />

<strong>die</strong>n<strong>st</strong>ag, 13. november, 20 uhr<br />

kult-bau <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.noisma.ch<br />

Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />

Evang. Kirchgemeindehaus<br />

St.mangen St.gallen,<br />

19:30 uhr<br />

Von lebenden Fossilien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

modernen alleskönnern. <strong>die</strong><br />

vielfalt der Fische, referentin: Patricia<br />

holm. Naturmuseum St.gallen,<br />

19 uhr<br />

KINdEr<br />

Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

dIvErSES<br />

Jas<strong>st</strong>urnier. obenabe, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enufe<br />

oder doch en Schieber? Kraftfeld<br />

Winterthur, 20:30 uhr<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 14 uhr<br />

Do 15.11<br />

KoNzErT<br />

addict-Franky so<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sy<strong>st</strong>em.<br />

rock’n’roll. Kaff Frauenfeld,<br />

20 uhr<br />

Dan san. In<strong>die</strong>­Folk. gare de lion<br />

Wil, 20:30 uhr<br />

David lang: un tesoro. Klavier<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesang. Alte Kaserne Winterthur,<br />

20 uhr<br />

max amazio Group. Jazz. la<br />

buena onda St.gallen, 20 uhr<br />

max ca<strong>st</strong>lunger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> emanuel<br />

Valentin. mit ga<strong>st</strong>musikern aus<br />

Südtirol, Senegal <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Schweiz.<br />

Naturmuseum Thurgau Frauenfeld,<br />

20 uhr<br />

ein kleines konzert #28. vier<br />

im baum. grabenhalle St.gallen,<br />

21 uhr<br />

FIlm<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 18:15 uhr<br />

all <strong>die</strong> liebe<br />

Kathak &Amour im Figurentheater<br />

Im Projekt «Kathak &Amour» werden all<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Erscheinungsformen der<br />

liebe erforscht: <strong>die</strong> liebe zwischen mutter<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kind, <strong>die</strong> liebe zwischen mann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Frau, <strong>die</strong> liebe zwischen lehrer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schüler,<br />

<strong>die</strong> liebe zwischen gott <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gläubigen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele weitere Formen. Es gibt viele alte<br />

traditionelle gesangskompositionen für den<br />

Kathak­Tanz, der ganze geschichten erzählt.<br />

«Kathak & Amour» wird mit life­musikern<br />

aus In<strong>die</strong>n präsentiert, welche regelmässig<br />

um <strong>die</strong> Welt reisen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sowohl in<strong>st</strong>rumentale<br />

musikaufführungen als auch Solo­darbietungen<br />

präsentieren.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 20 uhr,<br />

figurentheater <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.culturall.ch<br />

tsotsi. der junge gang<strong>st</strong>er Tsotsi<br />

klaut ein Auto, in dem ein Säugling<br />

liegt. Kinok, lokremise St.gallen,<br />

20:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

alte liebe. mit ute hoffmann<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Thomas hassler. Fabriggli<br />

buchs, 20 uhr<br />

Der mann im turm oder Das<br />

Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />

von Andreas Sauter. Theater an der<br />

grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />

la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />

von georg Friedrich händel.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

Winterreise. Schauspiel von<br />

Elfriede Jelinek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />

Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />

dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />

sekt and the city. 4 Frauen mit<br />

mumm. ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />

20:30 uhr<br />

ursus & nadeschkin. Sechsminuten.<br />

Stadttheater Schaffhausen,<br />

20 uhr<br />

TANz<br />

Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />

Phönix Theater 81 Steckborn,<br />

20:15 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. cie. Philippe<br />

Saire. Theater am gleis Winterthur,<br />

19 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20:45 uhr<br />

muSIcAl<br />

my Fair lady. musical von F. loewe<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />

bottighofen, 19 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

adrian schiess. Führung. bündner<br />

Kun<strong>st</strong>museum chur, 18 uhr<br />

ausbeute. Regionales kun<strong>st</strong>schaffen.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)<br />

haus rapperswil, 19 uhr<br />

SAITEN 11.12


herb<strong>st</strong>liche vier Jahreszeiten<br />

Kammerorche<strong>st</strong>er Flawil in Teufen<br />

Am Sam<strong>st</strong>ag, 17. November lädt <strong>die</strong> lg<br />

Teufen zum öffentlichen herb<strong>st</strong>konzert des<br />

Kammerorche<strong>st</strong>ers Flawil in <strong>die</strong> grubenmannkirche<br />

Teufen ein. der leiter Paul K.<br />

haug hat ein farbiges <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> interessantes Programm<br />

zusammenge<strong>st</strong>ellt: Antonio vivaldis<br />

«vier Jahreszeiten» umrahmen kurze Sätze<br />

aus «Shade and Shine» des englischen Komponi<strong>st</strong>en<br />

cecil Arm<strong>st</strong>rong gibbs. Soli<strong>st</strong> i<strong>st</strong><br />

Igor Keller, der neue 1. Konzertmei<strong>st</strong>er des<br />

Sinfonieorche<strong>st</strong>ers St.gallen.<br />

sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 19 uhr,<br />

grubenmannkirche teufen.<br />

mehr Infos: www.flawilerkammerorche<strong>st</strong>er.ch<br />

Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />

Grafik. Führung. Städtische Wessenberg­galerie<br />

Kon<strong>st</strong>anz, 19 uhr<br />

lITErATur<br />

Frühschicht. lesung mit manfred<br />

heinrich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem ga<strong>st</strong>. Alte<br />

Kaserne Winterthur, 06:30 uhr<br />

literatur am Donner<strong>st</strong>ag. Nina<br />

bussmann. grosse Ferien. bodmanliteraturhaus<br />

gottlieben, 20 uhr<br />

vorTrAg<br />

Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />

casino Frauenfeld,<br />

19:30 uhr<br />

dIvErSES<br />

extrakrug. Jan buchholz zeigt villa<br />

Tivoli, In<strong>st</strong>allation. varieté Tivoli<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />

Werkbeiträge <strong>st</strong>adt <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Preisverleihung. Palace St.gallen, 19 uhr<br />

Fr 16.11<br />

KoNzErT<br />

afenginn. World­, Punk­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

Nordic Folk­Elemente vereint. grabenhalle<br />

St.gallen, 21 uhr<br />

Die aeronauten. Too big To Fail.<br />

Eisenwerk Frauenfeld, 21 uhr<br />

heidi happy <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lina Button.<br />

Singer­Songwriter. Theater am<br />

Kirchplatz Schaan, 20 uhr<br />

hitziger appenzeller chor. Tradition<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neuartiges vermischt.<br />

diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />

J.s.Bach<strong>st</strong>iftung. Kantate bWv<br />

163. Nur jedem das Seine. Evang.<br />

Kirche Trogen, 20 uhr<br />

Jack slamer. Plattentaufe. Salzhaus<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

mini motions by nando-akkordeon.<br />

Nando betschart mit Akkordeon<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> live­loops. Kaffeehaus<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

requiem <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rumi<br />

Mozart in rehetobel, <strong>st</strong>.Fiden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Herisau<br />

das Appenzeller Kammerorche<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der<br />

gemischte chor Wald führen das requiem<br />

Kv 626 von mozart in der Fassung von Franz<br />

beyer auf. <strong>die</strong> Aufführung wird ergänzt durch<br />

Texte des persischen my<strong>st</strong>ikers dschalaluddin<br />

rumi sowie durch den Anfang des Anthems<br />

«The ways of zion do mourn» von händel.<br />

mit Suzanne chappuis, E<strong>st</strong>her brönnimann,<br />

maria Walpen, Fabrice hayoz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jens Weber<br />

als gesangssoli<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> chri<strong>st</strong>ine baumann<br />

als Konzertmei<strong>st</strong>erin. leitung: Jürg Surber.<br />

sonntag, 18.november, 17 uhr, ev. kirche<br />

rehetobel. sam<strong>st</strong>ag, 24. november,<br />

19.30 uhr, kath. pfarrkirche <strong>st</strong>.fiden.<br />

sonntag, 25.november, 17 uhr,<br />

ev. kirche herisau.<br />

mehr Infos: www.kammerorche<strong>st</strong>er­ar.ch<br />

www.chorwald.ch<br />

m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>o urbano. feat. Wolfgang<br />

Puschnig & Peter herbert. Spielboden<br />

dornbirn, 20:30 uhr<br />

orgel-Rallye. das duell der Superlative.<br />

Kraftfeld Winterthur, 21 uhr<br />

patent ochsner. berner m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>art­In<strong>st</strong>itution.<br />

casino herisau,<br />

20:30 uhr<br />

the Village Dixieland Jazzband.<br />

dixieland­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jazzband.<br />

zunfthaus zum löwen Sargans,<br />

20:30 uhr<br />

Züri We<strong>st</strong>. Im o<strong>st</strong>en. Palace<br />

St.gallen, 21 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

all about minimal. Technoparty<br />

ho<strong>st</strong>ed by cris P.&mad­T. Kaff<br />

Frauenfeld, 20 uhr<br />

pour l’amour du rap. mit dJ<br />

darkfader. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>a <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dJ E.S.I.K.<br />

Jugendkulturraum flon St.gallen,<br />

22 uhr<br />

FIlm<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

Gatos Viejos. Ein inszeniertes<br />

Kammer<strong>st</strong>ück, das von der Komö<strong>die</strong><br />

in <strong>die</strong> Tragö<strong>die</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wieder<br />

zurück gleitet. Kulturcinema Arbon,<br />

20:30 uhr<br />

lore. Kinder ranghoher Nazis<br />

schlagen sich in den letzten Krieg<strong>st</strong>agen<br />

zu den grosseltern durch.<br />

Kinok, lokremise St.gallen, 19 uhr<br />

pulp noir. Tripartige videoclips<br />

aus live improvisierten So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s,<br />

Words <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visuals. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 21 uhr<br />

schweizer Filmabend. Kugl<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />

Theater am gleis Winterthur,<br />

21:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Der mann im turm oder Das<br />

Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />

von Andreas Sauter. Theater an der<br />

grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:15 uhr<br />

Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix römer.<br />

Theater Kosmos bregenz, 20 uhr<br />

Ja schatz. musikalisches beziehungsdrama.<br />

Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />

la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />

von georg Friedrich händel.<br />

Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />

magic Dinner. <strong>die</strong> Erfolgsveran<strong>st</strong>altung<br />

von real and hone<strong>st</strong> magic.<br />

ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />

20:30 uhr<br />

KAbArETT<br />

coirason. rasantmusikalisches<br />

Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />

knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Eine misere in<br />

5 Akten. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr<br />

oder 2. Einmann­Theater von<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />

21 uhr<br />

TANz<br />

Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />

Phönix Theater 81 Steckborn,<br />

20:15 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tiziana Arnaboldi.<br />

Theater am gleis Winterthur,<br />

20 uhr<br />

muSIcAl<br />

my Fair lady. musical von F. loewe<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />

bottighofen, 19 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

Johanna klasing <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marietta<br />

Widmer. vernissage.Kultur im<br />

hauptbahnhof St.gallen, 19 uhr<br />

museum appenzell. Führung.<br />

museum Appenzell, 14 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

vorTrAg<br />

Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />

Kath. Kirchgemeindehaus<br />

Titthof chur, 19:30 uhr<br />

65<br />

unter dem hammer<br />

Benefizmarkt für Kün<strong>st</strong>ler im Dachatelier<br />

der Anlass «bilderabende» hat im dachatelier<br />

Tradition. beim benefizmarkt werden bilder,<br />

Skulpturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte von Kün<strong>st</strong>lerinnen<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>lern aus der region ver<strong>st</strong>eigert.<br />

Neu beginnt der markt <strong>die</strong>smal bereits am<br />

mittwoch, Finissage i<strong>st</strong> am Freitag. um 20.45<br />

uhr ge<strong>st</strong>alten harlis Schweizer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Joséphine<br />

Françoise eine Aktion mit Worten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> animierten<br />

bildern im dunkeln unter dem Titel:<br />

«I<strong>st</strong>anbul, ça roule». zum Ende der veran<strong>st</strong>altung<br />

werden <strong>die</strong> bilder ver<strong>st</strong>eigert.<br />

mittwoch, 21. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> donner<strong>st</strong>ag,<br />

22. november, 17 bis 20 uhr; freitag,<br />

23. november, 19 uhr,<br />

dachatelier <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.dachatelier.ch<br />

KINdEr<br />

cinderella. Ab 5 Jahren. Puppentheater<br />

marottino Arbon, 16 uhr<br />

Familienkonzert. Klangmärchenzauber.<br />

Tonhalle St.gallen, 10 uhr<br />

dIvErSES<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />

sa 17.11<br />

KoNzErT<br />

alle Farben. von Swing bis rave.<br />

grabenhalle St.gallen, 22 uhr<br />

Bullet proof. blues­rock­Konzert<br />

bäcker<strong>st</strong>übli bi<strong>st</strong>ro­bar Scherzingen,<br />

21 uhr<br />

chili con Dance. benefizkonzert<br />

für Kinder in Nicaragua. offene Kirche<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

chri<strong>st</strong>ina Jaccard. lady sings the<br />

blues. ga<strong>st</strong>haus rössli mogelsberg,<br />

20:15 uhr<br />

Disco ensemble. Support: death<br />

letters. club conrad Sohm dornbirn,<br />

21 uhr<br />

Gipsy Rufina. Spaghetti­Folk der<br />

liebe. Portier Winterthur, 20 uhr<br />

herb<strong>st</strong>konzert des Flawiler<br />

kammerorche<strong>st</strong>ers. «le Quattro<br />

Stagioni» von A. vivaldi. grubenmannkirche<br />

Teufen, 19 uhr<br />

lovebugs. life is Today. Salzhaus<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />

singt britische A­cappella­musik.<br />

Kulturforum Amriswil,<br />

19:30 uhr<br />

manuel <strong>st</strong>ahlberger. Innerorts<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Solo. Schloss dottenwil Wittenbach,<br />

20 uhr<br />

mauracher. Ö<strong>st</strong>erreichische In<strong>die</strong>­<br />

& Alternative band. Spielboden<br />

dornbirn, 21 uhr<br />

mettiwetti. m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>art lieder.<br />

cuphubArbon, 21 uhr<br />

musica luminosa. benefizkonzert<br />

Evang. Kirche Ennetbühl, 20 uhr<br />

15.–17.11. kalender<br />

das lateinamerikanische<br />

filmfe<strong>st</strong>ival<br />

Pantalla Latina im Kino <strong>st</strong>orchen<br />

das lateinamerikanische Filmfe<strong>st</strong>ival findet<br />

<strong>die</strong>ses Jahr zum vierten mal <strong>st</strong>att <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lädt<br />

sein Publikum einmal mehr zu einer reise<br />

durch <strong>die</strong> Welt des lateinamerikanischen<br />

Kinos von heute ein. Auf dem Programm<br />

<strong>st</strong>ehen <strong>die</strong> aktuell<strong>st</strong>en internationalen Erfolge<br />

des lateinamerikanischen Kinos, aber auch<br />

Kinder­ <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Familienfilme, eine reihe von<br />

lateinamerikanisch­schweizerischen co­<br />

Produktionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> horrorkomö<strong>die</strong>n sind<br />

dabei. diskussionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musik werden das<br />

Filmfe<strong>st</strong>ival begleiten.<br />

mittwoch, 21. bis sonntag, 25. november,<br />

kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>.gallen.<br />

mehr Infos: www.pantallalatina.ch<br />

nicole Durrer trio. Jazz.viertel<br />

bar Trogen, 20 uhr<br />

RatzFatz. Tiroler musiker <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lied­<br />

Erfinder. Spielboden dornbirn, 15 uhr<br />

tobias preisig Quartett. Jazz.<br />

Kun<strong>st</strong>haus glarus, 21 uhr<br />

Züri We<strong>st</strong>. Im o<strong>st</strong>en. Palace<br />

St.gallen, 21 uhr<br />

clubbINg/PArTy<br />

Bass attakk. roots reggae & dub<br />

Selection. Kulturbahnhof gare de<br />

lion Wil, 22:30 uhr<br />

DJ tobias Bolzern. Electronic<br />

Nordic In<strong>die</strong>. Øya bar Kafé<br />

St.gallen, 20.30 uhr<br />

kF-all<strong>st</strong>ars. Elektro­Sause. Kraftfeld<br />

Winterthur, 22 uhr<br />

nightlife. Tanzen tanzen. Jugendkulturraum<br />

flon St.gallen, 21 uhr<br />

FIlm<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 19:15 uhr<br />

marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />

Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />

Provokation gewährt Einblick in ihr<br />

leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17 uhr<br />

opération libertad. genfer<br />

linksradikale überfallen 1978 eine<br />

Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 21:30 uhr<br />

ThEATEr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

20:15 uhr<br />

Frads. Ein szenisches lesespektakel.<br />

Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />

Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix<br />

römer. Theater Kosmos bregenz,<br />

20 uhr<br />

kulinarium. vera bauer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

fabriggli­Küche auf einem gemeinsamen<br />

Streifzug durchs leben.<br />

Fabriggli buchs, 19:30 uhr<br />

Winterreise. Schauspiel von<br />

Elfriede Jelinek. lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr


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Horizon BQ-470<br />

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Die Horizon BQ-470 bewältigt<br />

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bravourös. Mittels der PUR-Klebe-<br />

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lebenslange Haltbarkeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong><br />

deshalb besonders ideal für hoch-<br />

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Einsatzgebiete<br />

• Bücher von A6bis A4 quer<br />

• mit Klappen möglich<br />

• Hohlrücken-Bindung für<br />

besseres Öffnungsverhalten


KAbArETT<br />

40plus. Kabarett über männer in<br />

den be<strong>st</strong>en Jahren. Schlösslekeller<br />

vaduz, 20 uhr<br />

clown Dimitri. Porteur. bühne<br />

am gleis in der Kultur­Werk<strong>st</strong>att<br />

Wil, 20 uhr<br />

knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Freiheit. Eine<br />

misere in fünf Akten Kellerbühne<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

oder 2. Einmann­Theater von<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />

21 uhr<br />

schlafende h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. himmel,<br />

hirsch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hirn. löwenarena Sommeri,<br />

20:30 uhr<br />

the Bomba<strong>st</strong>ics. musikkabarett.<br />

diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />

TANz<br />

Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />

Phönix Theater 81 Steckborn,<br />

20:15 uhr<br />

kathak and amour. Tanz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

musik aus In<strong>die</strong>n. FigurenTheater<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. PiccoliProduction.<br />

Theater am gleis Winterthur, 20 uhr<br />

muSIcAl<br />

my Fair lady. musical von F. loewe<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />

bottighofen, 19 uhr<br />

Rebecca. musical von michael<br />

Kunze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sylve<strong>st</strong>er levay. Theater<br />

St.gallen, 19:30 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />

Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />

13 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 15 uhr<br />

lITErATur<br />

Die <strong>st</strong>einflut. Nach der Novelle<br />

von Franz hohler. Erzählung mit<br />

musik. chössi­Theater lichten<strong>st</strong>eig,<br />

20:15 uhr<br />

KINdEr<br />

englische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Story<br />

telling für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />

St.gallen, 10 uhr<br />

kasperltheater. Für Kinder ab<br />

drei Jahren. Theater am Saumarkt<br />

Feldkirch, 15 uhr<br />

kinderclub. Einmal Kaiserin oder<br />

Kaiser sein. hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />

St.gallen, 14 uhr<br />

miss Biancas abenteuer. dialekt­musical<br />

nach dem roman von<br />

margery Sharp. Theater Winterthur,<br />

17 uhr<br />

Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel des Figurentheaters<br />

Fährbetrieb für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

dIvErSES<br />

Öffentliches kerzenziehen. Für<br />

Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />

Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />

so 18.11<br />

KoNzErT<br />

appassionato saxophon Quartett.<br />

Werke von: Antonin dvorak,<br />

Philip glass, u.v.m. Klo<strong>st</strong>erkirche<br />

Para<strong>die</strong>s Schlatt, 17 uhr<br />

herb<strong>st</strong>konzert des Flawiler<br />

kammerorche<strong>st</strong>ers. le Quattro<br />

Stagioni von A. vivaldi. Evang. Kirche<br />

oberglatt Flawil, 17 uhr<br />

SAITEN 11.12<br />

konzertchor singkreis egg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

schmaz schwuler männerchor<br />

Zürich. Elias von Felix mendelssohn­bartholdy.<br />

Tonhalle St.gallen,<br />

17 uhr<br />

love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />

singt britische A­cappellamusik.<br />

lokremise St.gallen,<br />

17 uhr<br />

manuel <strong>st</strong>ahlberger. lieder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />

dias. Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />

19:30 uhr<br />

mozarts Requiem. Appenzeller<br />

Kammerorche<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gemischter<br />

chor Wald. Evang. Kirche rehetobel,<br />

17 uhr<br />

musica luminosa. benefizkonzert.<br />

Schloss rapperswil, 17 uhr<br />

Vokalensemble cantemus.<br />

chorarien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lieder von J.S. bach,<br />

c.Ph.E. bach, g.A. homilius, J.F.<br />

doles. Evang. Kirche Tägerwilen<br />

Tägerwilen, 17 uhr<br />

FIlm<br />

anne liebt philipp. Kinderfilm:<br />

<strong>die</strong> zehnjährige Anne verliebt sich<br />

zum er<strong>st</strong>en mal. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 15:30 uhr<br />

Into paradiso. Komö<strong>die</strong> um drei<br />

männer, denen Auftragskiller der<br />

camorra auf den Fersen sind. mit<br />

einer Einführung durch Eleonora<br />

rothenberger. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 17:30 uhr<br />

kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />

einer türkischen Familie. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 13:30 uhr<br />

magnifica presenza. Ferzan<br />

ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 20 uhr<br />

terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />

nimmt illegale Flüchtlinge<br />

auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />

11 uhr<br />

ThEATEr<br />

Fette männer im Rock. Klassisches,<br />

episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />

Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />

17:15 uhr<br />

Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix römer.<br />

Theater Kosmos bregenz, 20 uhr<br />

la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />

Theater St.gallen, 17 uhr<br />

Verbotte. Schauspiel vom Ensemble<br />

Theater Sgaramusch. Theater am<br />

Kirchplatz Schaan, 16 uhr<br />

KAbArETT<br />

oder 2. Einmann­Theater von<br />

<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />

21 uhr<br />

TANz<br />

tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Peter Nydegger<br />

& Tina mantel. Theater am gleis<br />

Winterthur, 18 uhr<br />

KuNST/AuSSTElluNgEN<br />

… der kaiser kommt!. Führung.<br />

hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />

St.gallen, 11 uhr<br />

ab in <strong>die</strong> Ferienkolonie. Führung.<br />

museum herisau, 11 uhr<br />

Bruno p. Zehnders. Führung.<br />

museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 14 uhr<br />

ein zartes schaudern – Fragmente<br />

der Wirklichkeit. Führung.<br />

Kun<strong>st</strong>(zeug)haus rapperswil,<br />

11:30 uhr<br />

Félix Vallotton: Zeichnungen.<br />

Führung. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />

11:30 uhr<br />

new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />

Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />

13 uhr<br />

Rhythm – nature – culture.<br />

Führung. Naturmuseum Thurgau<br />

Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />

lITErATur<br />

matinée: hohe kragen, enge<br />

We<strong>st</strong>en. buchvernissage zur<br />

Ko<strong>st</strong>ümabteilung des Theaters<br />

St.gallen. Foyer, 11 uhr<br />

KINdEr<br />

clio <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ca<strong>st</strong>or. musical des<br />

Kindertheaters Floh. Stadtsaal Wil,<br />

14:30 uhr<br />

Die Baumfrau. Puppentheater ab<br />

5 Jahren. Puppentheater marottino<br />

Arbon, 11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />

Die Bärenhöhle. Eine geschichte<br />

über Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>schaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fantasie.<br />

Naturmuseum St.gallen, 14 uhr<br />

Familienkonzert. Klangmärchenzauber.<br />

Tonhalle St.gallen, 11 uhr<br />

miss Biancas abenteuer. dialekt­musical.<br />

Theater Winterthur,<br />

11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15 uhr<br />

Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />

ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />

St.gallen, 14:30 uhr<br />

uiiii … mapanga Inslä. Ab 5 J.<br />

mehrzweckhalle Walzenhausen, 16 uhr<br />

Mo 19.11<br />

KoNzErT<br />

Dave Ruosch trio. Schweizer<br />

Koryphäe des blues Pianos. rorfarbkeller<br />

Aadorf, 20:15 uhr<br />

ty<strong>st</strong>. luftige drummaschine, hübsche<br />

melo<strong>die</strong>n. Portier Winterthur, 20 uhr<br />

FIlm<br />

lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen<br />

sich in den letzten Krieg<strong>st</strong>agen<br />

zu den grosseltern durch. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />

terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />

nimmt illegale Flüchtlinge<br />

auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />

18:30 uhr<br />

lola rennt Ein kleines Filmw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er<br />

im Kampf gegen <strong>die</strong> zeit. cineclub.<br />

Kino rex St.gallen, 20 uhr<br />

ThEATEr<br />

Don carlos. Schauspiel von Friedrich<br />

Schiller. Stadttheater Schaffhausen,<br />

19:30 uhr<br />

Verbotte. Schauspiel vom Ensemble<br />

Theater Sgaramusch. Theater am<br />

Kirchplatz Schaan, 10 uhr<br />

KINdEr<br />

prinzessin lillifee. musical. casino<br />

herisau, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 17.30 uhr<br />

Di 20.11<br />

KoNzErT<br />

Gipsy Rufina. Italienischer Singer/­<br />

Songwriter. viertel bar Trogen, 20 uhr<br />

lusoria latina sangallensia.<br />

St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />

des lateinischen Kulturmonats Ixber.<br />

Katharinensaal St.gallen, 19 uhr<br />

FIlm<br />

Dans la maison. François ozons<br />

neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />

St.gallen, 18 uhr<br />

Die Girls vom shopping center.<br />

<strong>die</strong> regiesseurin Katarzyna roslaniec<br />

nimmt sich das Thema jugendliche<br />

Pro<strong>st</strong>itution vor. Kino loge<br />

Winterthur, 20 uhr<br />

67<br />

herrn kukas empfehlungen.<br />

Eine Adaption des heiteren romans<br />

von radek Knapp. Kino loge Winterthur,<br />

18 uhr<br />

lo spazio Bianco. Nach einer<br />

Frühgeburt beginnt für maria eine<br />

unerträgliche Wartezeit. Einführung<br />

durch rolando Ferrarese. Kinok,<br />

lokremise St.gallen, 20 uhr<br />

ThEATEr<br />