und st.Gallen die - Saiten
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o<strong>st</strong>schweizer kulturmagazin<br />
November 2012 N°217<br />
ausserdem:<br />
QuartierTod<br />
SammlungsAng<strong>st</strong><br />
AchtzigerWut
editorial<br />
impressum<br />
saiten – o<strong>st</strong>schweizer kulturmagazin<br />
217. Ausgabe, November 2012, 18. Jahrgang,<br />
erscheint monatlich<br />
herausgeber: verein <strong>Saiten</strong>, verlag,<br />
Schmiedgasse 15, Po<strong>st</strong>fach 556, 9004 St.gallen,<br />
Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77,<br />
redaktion: Andrea Kessler, Peter Surber,<br />
redaktion@saiten.ch<br />
Verlag/anzeigen: Peter olibet, verlag@saiten.ch<br />
sekretariat: gabriela baumann, sekretariat@saiten.ch<br />
kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch<br />
ge<strong>st</strong>altung: carol Pfenninger, michael Schoch,<br />
grafik@saiten.ch<br />
Vereinsvor<strong>st</strong>and: Susan boos, lorenz bühler,<br />
heidi Eisenhut, chri<strong>st</strong>ine Enz, hanspeter Spörri<br />
(Präsident), Rubel vetsch<br />
Wenn Sie, liebe_r leser_in, auf den folgenden Seiten <strong>die</strong>ser Schreibweise<br />
begegnen, sind zum einen in jedem Fall Sie gemeint – ob Sie sich als<br />
weiblich, männlich oder beides oder keins von beidem ver<strong>st</strong>ehen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zum<br />
andern heissen wir Sie damit auch typografisch willkommen in Queerland.<br />
<strong>die</strong>se «<strong>Saiten</strong>»Ausgabe unternimmt eine Expedition ins schillernde<br />
geschlechterleben <strong>die</strong>s oder jenseits der heterosexuellen (vermeintlichen)<br />
Norm. ge<strong>st</strong>artet sind wir mit der Frage, ob homosexualität heute in der<br />
gesellschaftlichen Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändlichkeit angelangt sei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit am Ende<br />
einer langen geschichte der diskriminierungen. darauf deutet zuminde<strong>st</strong><br />
<strong>die</strong> zunehmende zahl von Führungsleuten in der Politik oder Wirtschaft<br />
hin, <strong>die</strong> sich als schwul oder lesbisch outen. unsere Expedition weitete sich<br />
dann aus in <strong>die</strong> diversen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> komplexen zwischen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> SowohlAlsAuch<br />
Regionen der Sexualität. unterwegs haben wir unter anderem gelernt, dass<br />
gemäss Stu<strong>die</strong>n neun von zehn menschen minde<strong>st</strong>ens zum Teil bisexuell<br />
sind. dass sich am Konzept von Transgender weitreichende politische, gesellschaftliche<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kün<strong>st</strong>lerische Aufbrüche fe<strong>st</strong>machen lassen. oder dass es<br />
mit der Normalisierung halt doch noch nicht so weit i<strong>st</strong> – noch immer<br />
herrschen Äng<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tabuisierungen.<br />
Klar wurde auch: unsere kleinräumige Region, wo sich jede_r kennt,<br />
i<strong>st</strong> nicht gerade ein QueerPara<strong>die</strong>s. Aber was nicht i<strong>st</strong> ... – grafikerin Anna<br />
Frei jedenfalls hat sich für <strong>die</strong>ses heft zu einem sprudelnden imaginären<br />
Archiv der Trans*o<strong>st</strong>schweiz inspirieren lassen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> online ergänzen wir das<br />
heft mit einem musikalischen be<strong>st</strong>ofQueer, ausgewählt von dJ Scarlett:<br />
www.saiten.ch.<br />
Weiter in <strong>die</strong>sem magaz_in: <strong>die</strong> unge<strong>st</strong>ümen 80erJahre des Punk, <strong>die</strong><br />
unsichere zukunft der Kun<strong>st</strong>sammlung John, <strong>die</strong> grosskotzeten baupläne<br />
«hinter den gleisen». <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Nachruf auf <strong>die</strong> hi<strong>st</strong>orikerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «<strong>Saiten</strong>»mitdenkerin<br />
Sabin Schreiber.<br />
Peter surber <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Andrea Kessler<br />
Vertrieb: 8 days a week, Rubel vetsch<br />
druck: Niedermann druck Ag, St.gallen<br />
anzeigentarife: siehe mediadaten 2010<br />
saiten be<strong>st</strong>ellen: Standardbeitrag Fr. 70.,<br />
unter<strong>st</strong>ützungsbeitrag Fr. 100.,<br />
gönnerbeitrag Fr. 280.,<br />
Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch<br />
internet: www.saiten.ch<br />
fotografie, illu<strong>st</strong>ration: daniel Ammann,<br />
Florian bachmann, beni bischof, michael<br />
bodenmann, Stefan bösch, chri<strong>st</strong>iane dörig,<br />
Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Anna<br />
Frei, georg gatsas, mirjam graf, Jonathan Németh,<br />
lika Nüssli, Franziska messnerRa<strong>st</strong>, Elias Raschle,<br />
Tobias Siebrecht, Theres Senn, barbara Signer,<br />
manuel Stahlberger, Felix Stickel, dJ Stieger,<br />
lukas unseld<br />
text: Eva bachmann, marcel bächtiger, Anjana<br />
bhagwati, Susan boos, Wolfgang bortlik, matthias<br />
brenner, Rolf bossart, Kurt bracharz, Sabina<br />
brunnschweiler, melina cajochen, Wendelin brühwiler,<br />
Sina bühler, Richard butz, bettina dyttrich,<br />
heidi Eisenhut, marcel Elsener, chri<strong>st</strong>ian Erne,<br />
Andreas Fagetti, hans Fässler, Tin Fischer, Anna Frei,<br />
mathias Frei, Silvio Frigg, carol For<strong>st</strong>er, chri<strong>st</strong>ina<br />
genova, Andrea ger<strong>st</strong>er, Flori gugger, giuseppe<br />
gracia, Nathalie grand, Eva gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>l, michael guggenheimer,<br />
Etrit hasler, Frank heer, damian hohl,<br />
René hornung, Ralph hug, Kathrin haselbach, lea<br />
hürlimann, marco Kamber, daniel Kehl, Florian<br />
Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred<br />
Kurer, Noëmi landolt, manuel lehmann, david<br />
loher, Sandra meier, melissa müller, Peter müller,<br />
Fabienne Naegeli, Andreas Niedermann, Jürg<br />
odermatt, charles Pfahlbauer jr., claire Plassard,<br />
milo Rau, Philippe Reichen, holger Reile, Shqipton<br />
Rexhaj, Adrian Riklin, mark Riklin, Roman Riklin,<br />
harry Rosenbaum, Anna Rosenwasser, Andri Ro<strong>st</strong>etter,<br />
Andreas Roth, daniel Ryser, Kri<strong>st</strong>in Schmidt,<br />
verena Schoch, Anja Schulthess, René Sieber,<br />
monika Slamanig, barnaby Skinner, yves Solenthaler,<br />
hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Johannes Stieger,<br />
Susi Stühlinger, Kaspar Surber, Florian vetsch,<br />
daniela vetsch böhi, Roger Walch, michael Walther,<br />
Anne Käthi Wehrli, bettina Wollinsky, Rafael zeier<br />
korrektur: Noëmi landolt, E<strong>st</strong>her hungerbühler<br />
©2012: verein <strong>Saiten</strong>, St.gallen. Alle Rechte<br />
vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
genehmigung. <strong>die</strong> urheberrechte der beiträge<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Anzeigenentwürfe bleiben beim verlag. Keine<br />
gewähr für unverlangt eingesandte manuskripte,
SAITEN 11.12<br />
6 hinter den gleisen. von rené Hornung<br />
6 <strong>st</strong>adtratswahlen. von Peter surber<br />
7 redeplatz. Mit Debora Buess<br />
9 mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Claire Plassard<br />
titel<br />
10 <strong>die</strong>se konfusion i<strong>st</strong> ihr ganz recht.<br />
Schwule Frauen – geht das?<br />
von Bettina Dyttrich<br />
13 das trans*abc. ein glossar.<br />
von noemi Heim<br />
14 «narrenfreiheit gabs nicht.»<br />
urs Tremp, Pionier der<br />
Schwulenszene, macht jetzt in<br />
Appenzell weiter.<br />
von Harry rosenbaum<br />
15 Vom glamour zur normalität.<br />
Ein<strong>st</strong> fichiert, heute hofiert:<br />
homosexuelle in der o<strong>st</strong>schweiz,<br />
ein Rück <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausblick.<br />
von rené Hornung<br />
17 kreuz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> queer durch den kiez.<br />
Ein Nachttrip durch berlin<br />
mit Filmemacher markus gisler.<br />
von Claire Plassard<br />
19 kurz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> pink.<br />
links <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Infos.<br />
21 alles ganz easy?<br />
zu sich kommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> comingout:<br />
Junge homo <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuelle erzählen.<br />
von Timo Posselt<br />
24 <strong>die</strong> revolution <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre töchter.<br />
lesbisch sein ein<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jetzt:<br />
vier Frauen aus zwei generationen<br />
im Porträt.<br />
von Corinne riedener<br />
27 mein name i<strong>st</strong>...<br />
Wenn aus Ray lia wird:<br />
Eine begegnung mit der Initiant_in<br />
des er<strong>st</strong>en TransgenderTreffs in<br />
der o<strong>st</strong>schweiz.<br />
von Andrea Kessler<br />
Illu<strong>st</strong>rationen: Anna Frei<br />
thema<br />
31 r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug. von Jürg Odermatt,<br />
Heidi eisenhut, Wendelin Brühwiler,<br />
Kurt Bracharz, Daniela VetschBöhi<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mathias Frei<br />
34 wild im herzen. Nachruf auf<br />
Sabin Schreiber. von Wolfgang <strong>st</strong>eiger<br />
36 ins rechte licht gerückt.<br />
Alfred huggenberger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine<br />
biographen.<br />
von Harry rosenbaum<br />
37 borderliner am rechten rand.<br />
Anwalt valentin landmanns St.galler<br />
vergangenheit.<br />
von ralph Hug<br />
38 flaschenpo<strong>st</strong>. von roman elsener<br />
aus new York<br />
5<br />
kultur<br />
40 musik. lurker grands buch über<br />
<strong>die</strong> AchzigerJahre des Punk.<br />
von Pius Frey<br />
43 literatur. Jolanda Spirigs<br />
«Schürzennäherinnen». von Peter Müller<br />
44 kun<strong>st</strong>. <strong>die</strong> zukunft der Artbrut<br />
Sammlung John. von Meinrad Gschwend<br />
47 theater. <strong>die</strong> Kellerbühne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das<br />
Autorentheater. von Peter surber<br />
48 film. das Fe<strong>st</strong>ival «Pantalla latina»<br />
in St.gallen. von Geri Krebs<br />
49 Von der rolle. von Anja schulthess<br />
49 schaufen<strong>st</strong>er.<br />
50 literatour. mit richard Butz<br />
51 theaterland.<br />
51 forward.<br />
53 presswerk. von Damian Hohl<br />
kalender<br />
55 termine im november.<br />
77 charles pfahlbauer jr.<br />
79 nr 013. von Theres senn<br />
79 saitenlinie.<br />
inhalt
Ginge es nachden Architekten Burkhalter sumi, würde auchnochder nicht minder hübsche<br />
Bruder vom Leoparden (rechts im Bild) nach <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> ziehen. bild: burhalter Sumi<br />
hinter den gleisen<br />
St.galler Quartierspekulationen<br />
mit der Eröffnung der Parkgarage unter der Fachhochschule<br />
versuchen <strong>die</strong> Planer, <strong>die</strong> gegend<br />
hinter den gleisen zur gleichberechtigten Seite<br />
des bahnhofs aufzuwerten: «vorne» der öffentliche<br />
verkehr, «hinten» der Privatverkehr.<br />
ob <strong>die</strong>se Aufwertung je funktionieren wird, i<strong>st</strong><br />
angesichts der peinlichen Patzer mit der fehlenden<br />
behinderten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> velozugänglichkeit der<br />
Perrons aus der unterführung eine berechtigte<br />
Frage. Warum er<strong>st</strong> der volkszorn nach der Einführung<br />
des neuen verkehrsregimes Tiefbauamt<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sbb zum Nachdenken gebracht hat, i<strong>st</strong> angesichts<br />
der langen vorlaufzeit für Planung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
bau der Fachhochschule unerklärlich.<br />
Wenn es im Kleinen, bei der zugänglichkeit,<br />
nicht funktioniert, klappt’s dann wenig<strong>st</strong>ens<br />
im grossen? Wohin <strong>st</strong>euert das Quartier hinter<br />
den gleisen? zwei symbolträchtige häuser machen<br />
<strong>die</strong>se diskussion nötig: <strong>die</strong> villa Wiesental<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Spanische Klubhaus. geht es nach den<br />
gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eigentümern, verschwinden nach der<br />
alten molkerei (dort ent<strong>st</strong>eht zur zeit ein gebäude<br />
für den Kv) auch <strong>die</strong>se beiden häuser.<br />
So unterschiedlich Swisscanto <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> genossenschaft<br />
Klubhaus als gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eigentümer auch<br />
sind: beide rufen nach mehr Ausnützung. Aber<br />
daran entzündet sich nun <strong>die</strong> gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>satzdiskussion:<br />
Wie viel verdichtung wollen wir? Wie viel<br />
Spekulationsgewinn lassen wir zu?<br />
verdichtungin Ehren, aberwenn emotional<br />
besetzte orte wie <strong>die</strong> seit Jahren dem zerfall<br />
überlassene villa Wiesental oder das weit herum<br />
beliebte re<strong>st</strong>aurant im Spanischen Klubhaus<br />
verschwinden, gehen heimatgefühle verloren.<br />
<strong>die</strong> rede i<strong>st</strong> nicht von dusseligen Sentimentalitäten.<br />
Nutzer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bewohnerinnen eines «gros<br />
sen mockens» bringen kein Engagement für<br />
ein Quartier mit. das birgt sozialpolitischen<br />
Spreng<strong>st</strong>off: Jedes Quartier, jede Stadt braucht<br />
zusammenhalt.<br />
das gilt es zu bedenken, wenn nun das lachenQuartier<br />
grossmass<strong>st</strong>äblich umgepflügt wird<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn hinter dem bahnhof der Turm der<br />
Fachhochschule bei den Inve<strong>st</strong>oren den Appetit<br />
auf höhere Ausnützung anregt. Er bekomme<br />
laufend Angebote von Inve<strong>st</strong>oren, sagt reto Antenen,<br />
der Präsident der genossenschaft Spanisches<br />
Klubhaus. <strong>die</strong> wollen auf der Parzelle<br />
geld ver<strong>die</strong>nen: abbrechen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viel höher neu<br />
bauen. <strong>die</strong> Stadt hat zwar ein vorkaufsrecht für<br />
das Klubhaus, aber ein Interesse, hier mit öffentlichen<br />
geldern einen ort mit charme <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
geschichte zu erhalten, i<strong>st</strong> nicht auszumachen.<br />
Auch der <strong>st</strong>ädtische vertreter im genossenschaftsvor<strong>st</strong>and<br />
redet dem verkauf das Wort.<br />
Nur: ob <strong>die</strong> genossenschafter den verkaufsplänen<br />
ihres vor<strong>st</strong>andes dann zu<strong>st</strong>immen werden,<br />
<strong>st</strong>eht noch in den Sternen.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Klubhausgenossenschafter – so i<strong>st</strong> anzunehmen<br />
– sind auch villaWiesentalFre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e.<br />
dort i<strong>st</strong> der Appetit der Inve<strong>st</strong>oren noch um<br />
einiges grösser. <strong>die</strong> acht Projekte, das resultat<br />
aus dem Wettbewerb mit riesigen Flächenvorgaben,<br />
sind mit ihrer Wucht der beweis dafür.<br />
gewonnen hat <strong>die</strong> «Stadtkrone» von caruso<br />
St.John, oben im bild einer der unterlegenen<br />
Entwürfe. Nun muss darüber ge<strong>st</strong>ritten werden,<br />
ob das Neubauprojekt <strong>die</strong> Entlassung der villa<br />
Wiesental aus dem Schutzinventar rechtfertigen<br />
kann. Noch wichtiger aber i<strong>st</strong> <strong>die</strong> gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>satzfrage:<br />
Welche Stadtentwicklung wollen wir hinter<br />
den gleisen? René Hornung<br />
6<br />
<strong>st</strong>adtratswahlen<br />
Eine Frage der<br />
macht<br />
Am 25. November wählt St.gallen zwei neue<br />
mitglieder des Stadtrats. zur Wahl <strong>st</strong>ehen zwei<br />
Parteien, <strong>die</strong> cvP mit Patrizia Adam, <strong>die</strong> SP<br />
mit Sylvia huber <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruedi blumer, dazu der<br />
parteilose markus buschor <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der chancenlose<br />
chri<strong>st</strong>ian ho<strong>st</strong>ettler. Allerdings: <strong>die</strong> cvP<br />
hat schon einen Sitz, ein zweiter kommt ihr gemessen<br />
am Wähleranteil nicht zu, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Patrizia<br />
Adams bisherigen Auftritte waren ohne Profil.<br />
das haben selb<strong>st</strong> bürgerliche Wählerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Wähler gemerkt – Adams Stimmenzahl im er<strong>st</strong>en<br />
Wahlgang war ein debakel.<br />
bleiben drei für zwei Sitze. Auf <strong>die</strong>se hat <strong>die</strong><br />
SP beziehungsweise linksgrün proportional Anspruch,<br />
doch links i<strong>st</strong> auch Architekt buschor<br />
am ehe<strong>st</strong>en zu hause. Also weiter gefragt: Worum<br />
geht es bei <strong>die</strong>ser Wahl wirklich? Es geht<br />
um <strong>die</strong> macht zwischen Privaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Öffentlichkeit.<br />
Es geht um den ort, an dem sich<br />
<strong>die</strong> machtfrage am deutlich<strong>st</strong>en <strong>st</strong>ellt: <strong>die</strong> baudirektion.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit um <strong>die</strong> bauliche zukunft<br />
der Stadt.<br />
<strong>die</strong> St.gallerbaudirektion hat keinenblendenden<br />
ruf – wie <strong>die</strong> mei<strong>st</strong>en baudirektionen.<br />
Ein vorwurf: unter Elisabeth beéry <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schon<br />
unter vorgänger Erich ziltener hätten <strong>die</strong> chefbeamten<br />
kleine Königreiche aufgebaut. Ein<br />
zweiter: Wirkungslosigkeit. <strong>die</strong> marktplatzübung<br />
endete vorläufig in einem beinahNull<br />
Projekt. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das baukulturgremium hat bis<br />
jetzt kaum Spuren hinterlassen. Ein dritter<br />
vorwurf: bauverzögerung, zum beispiel beim<br />
bisher nicht bewilligten olmahotelprojekt –<br />
erklärtermassen eins der motive, <strong>die</strong> hinter der<br />
Kandidatur buschor <strong>st</strong>ehen.<br />
genau da aber wird es kritisch. mit Akris<br />
Seniorchef max Kriemler portiert ein mann<br />
buschor, der seinerseits grandiose olmaErweiterungspläne<br />
hegt. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dessen geschmack man<br />
vom neoklassizi<strong>st</strong>isch hingeklotzten Ein<strong>st</strong>ein<br />
Kongresszentrum her kennt. KriemlerAkris<br />
gehören heuteschonweite Teile des hangs zwischen<br />
Felsen<strong>st</strong>rasse <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oberem graben. Nordwe<strong>st</strong>lich<br />
schlies<strong>st</strong> sich das «raiffeisenQuartier»<br />
an, <strong>die</strong> nördliche Alt<strong>st</strong>adt wiederum i<strong>st</strong> teils im<br />
besitz der Noten<strong>st</strong>einbank. das heis<strong>st</strong>: <strong>die</strong><br />
zentrumslagen sind Interessensgebiet einiger<br />
weniger grossgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>besitzer.<br />
Wo sich besitz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macht kumulieren,<br />
wäch<strong>st</strong> der druck auf <strong>die</strong> öffentliche verwaltung.<br />
markus buschor wäre, ob er es will oder nicht, als<br />
Kandidat Kriemlers <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diverser berufskollegen,<br />
<strong>die</strong> ihn unter<strong>st</strong>ützen, im Amt von allen Seiten her<br />
bedrängt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht frei. dem druck <strong>st</strong>andhalten<br />
kann am ehe<strong>st</strong>en, wer ohne lobbyinteressen i<strong>st</strong><br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine <strong>st</strong>arke Partei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fraktion hinter sich<br />
hat. bleiben also noch zwei. Peter surber<br />
SAITEN 11.12
edeplatz<br />
«grün heis<strong>st</strong> auch links»<br />
Debora Buess, 21, <strong>die</strong> Jüng<strong>st</strong>e im <strong>st</strong>.Galler<br />
<strong>st</strong>adtparlament, über Wiesen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Visionen.<br />
«saiten»: Sie sind auf dem Weg zum unterschriftensammeln.<br />
machen Sie das gern?<br />
debora buess: gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sätzlich schon. Weil man<br />
mit allen möglichen leuten ins gespräch kommt,<br />
auch mit solchen aus ganz anderen zusammenhängen.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> man i<strong>st</strong> draussen … Klar, es kann<br />
auch hart sein – als wir während der letzten<br />
olma unterschriften gesammelt haben für <strong>die</strong><br />
Initiative zur Aufhebung der Wehrpflicht, da<br />
wurden wir von manchen beschimpft.<br />
Wer Politik macht, braucht ein dickes Fell.<br />
haben Sie das?<br />
Nicht immer. Aber ich gehe schon gern auf<br />
leute zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kann es mit vielen. Wie das im<br />
Parlament wird? Ich freue mich auf <strong>die</strong> Erfahrung,<br />
aber <strong>st</strong>ärker zuhause fühle ich mich in Aktionen,<br />
in einer bewegung. Wo <strong>die</strong> leute sagen:<br />
he, das nervt, das müssen wir ändern! das<br />
macht Spass <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> mir näher als Partei<strong>st</strong>rategie.<br />
<strong>die</strong> Jungen grünen sehen sich auch eher<br />
als bewegung.<br />
vor der Wahl gab es deswegen Streit mit<br />
der mutterpartei, weil <strong>die</strong> Jungen grünen<br />
auch SvPleute zur Wahl empfohlen<br />
haben, bloss weil <strong>die</strong>se gegen <strong>die</strong> überbauung<br />
am Waltramsweg in rotmonten<br />
waren. Eine grüne Wiese mehr oder weniger:<br />
das i<strong>st</strong> tatsächlich noch kein politisches<br />
Programm.<br />
Nein, aber der Waltramsweg i<strong>st</strong> schon wichtig<br />
– alsSinnbild einer falschen Entwicklung. dass<br />
der grüne ring um <strong>die</strong> Stadt noch weiter beschnitten<br />
wird, für ein paar Einfamilienhäuser,<br />
SAITEN 11.12<br />
das macht einfach keinen Sinn. Solche villenquartiere<br />
sind eine absurde Wohnform.<br />
Was wäre denn eine sinnvolle Wohnform?<br />
verdichtetes, genossenschaftliches Wohnen. Ich<br />
bin selber so aufgewachsen, in der remishueb,<br />
es hatte Platz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele Kinder. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bis heute<br />
merkt man es dem Quartier an, dass es lebendig<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sozial i<strong>st</strong>.<br />
Was sind Ihre son<strong>st</strong>igen Stadtvisionen?<br />
Wir müssen mehr für den velo <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> langsamverkehr<br />
tun. <strong>die</strong> Innen<strong>st</strong>adt muss autofrei werden,<br />
richtung bahnhof <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der nördlichen<br />
Alt<strong>st</strong>adt. Es kann mit den Autos nicht so weitergehen<br />
wie heute. Wir müssen um<strong>st</strong>eigen, auf<br />
Öv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> velo. oder auch auf Slalomboards <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Trottinetts.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Kultur<strong>st</strong>adt St.gallen?<br />
Wenn ich ausserhalb bin,lobe ich St.gallen immer<br />
dafür, dass in <strong>die</strong>sem konservativen Städtli<br />
kulturell so viel los i<strong>st</strong>, vor allem mit dem Palace.<br />
das darf nicht weggespart werden.<br />
I<strong>st</strong> bern, wo Sie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>ren, damit<br />
vergleichbar?<br />
Was in bern politisch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kulturell läuft, finde<br />
ich extrem spannend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> motivierend. Allein<br />
<strong>die</strong> reithalle mit ihrem Programm könnte einen<br />
voll beschäftigen. Im vergleich dazu fehlt es<br />
in St.gallen schon an konsumfreien kulturellen<br />
räumen. übrigens merkt man das andere Klima<br />
beim unterschriftensammeln: In bern geht<br />
das viel ringer.<br />
7<br />
Sie sammeln jetzt gegen <strong>die</strong> verschärfung<br />
des Asylgesetzes. Kein klassisch grünes<br />
Anliegen …<br />
<strong>die</strong> Jungen grünen sind nicht nur grün, sondern<br />
auch links. Wer eine nachhaltige Welt will,<br />
muss sich auch sozial positionieren. dabei macht<br />
mir <strong>die</strong> hetzpolitik gegen Ausländer am mei<strong>st</strong>en<br />
Sorgen. das könnte auch mein er<strong>st</strong>er vor<strong>st</strong>oss<br />
im Parlament sein: Wahl <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmrecht<br />
für Ausländerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausländer. <strong>die</strong> Solikarte,<br />
mit der wir cumuluspunkte für leute mit<br />
Nothilfe sammeln, sehe ich auch als beitrag für<br />
jene, <strong>die</strong> es am ärg<strong>st</strong>en trifft.<br />
hilft <strong>die</strong> Solikarte nicht am Ende nur<br />
wieder der migros?<br />
Klar, es i<strong>st</strong> nicht <strong>die</strong> lösung für alle Probleme,<br />
es bleibt innerhalb des Sy<strong>st</strong>ems, aber dafür i<strong>st</strong> <strong>die</strong><br />
hilfe ganz konkret. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Karte trägt zur Sensibilisierung<br />
bei, auch bei leuten, <strong>die</strong> man son<strong>st</strong><br />
weniger erreicht.<br />
Sie sind ein optimi<strong>st</strong>ischer mensch?<br />
momentan grad nicht so, wegen der ganzen<br />
Asyldebatte. da gibt es so viel miese Propaganda,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> man rennt gegen eine Wand. Aber das<br />
muss nicht so bleiben, es gibt auch andere zeichen.<br />
Wäre ich pessimi<strong>st</strong>isch, dann würde mein<br />
Engagement wahrscheinlich rasch erlahmen.<br />
debora buess, 1991, hat vor zwei Jahren <strong>die</strong><br />
Solikarte (www.solikarte.ch) initiiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> neu<br />
in den St.galler gemeinderat gewählt worden.<br />
Sie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt geologie in bern.<br />
Interview: Peter Surber/bild: Tine Edel
SAITEN 11.12<br />
9<br />
mehrfach belichtet<br />
mit Daniel Ammann (Bild)<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Claire Plassard(Text)<br />
der Fotograf daniel Ammann schickt<br />
der «<strong>Saiten</strong>»redaktion monatlich ein<br />
bild ohne hintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>informationen.<br />
Wechselnde Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />
schreiben <strong>die</strong> legende.<br />
Es sind gewisse orte, gewisse geräusche,<br />
gewisse bewegungen, <strong>die</strong> bilder<br />
aus der Erinnerung hervorrufen. Es<br />
sind momente im hier <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jetzt, in<br />
denen sich vergangenes spiegelt, obwohl<br />
als scheinbar unbeteiligter an<br />
einer beliebigen Szenerie vorbeigegangen<br />
wird. Eine häuserfassade, ein<br />
muskulöses Wadenbein, eine rechteckige<br />
Fen<strong>st</strong>erglasscheibe – das Wahrgenommene<br />
wird zum Spiegel, der<br />
den beobachter selb<strong>st</strong> in Szene rückt;<br />
plötzlich erscheint eine Aufnahme aus<br />
seiner Erinnerung im glas, <strong>die</strong> sich – manchmal minim, manchmal massiv – von der gegenwartserfahrung unterscheidet. der Wahrnehmende<br />
verschmilzt mit dem Wahrgenommenen, obwohl er <strong>die</strong> gegenüberliegende Strassenseite entlanggeht. obwohl er doch eigentlich nur einem mann<br />
beim Erklimmen der häuserfassade zuschauen wollte, oder dem zucken seines Wadenmuskels; oder weil er er<strong>st</strong> mit blick auf <strong>die</strong> Fen<strong>st</strong>erglasscheibe<br />
bemerkte, dass auf der eigenen Strassenseite bäume gepflanzt wurden. das Wahrgenommene erscheint aus veränderter Perspektive. <strong>die</strong> Scheinwerfer<br />
richten sich auf <strong>die</strong> Erinnerung. Eine Aufnahme wird aus den Katakomben des Kopfkinoarchivs hervorgeholt, dem Tageslicht ausgesetzt<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der gegenwart entspult. man sieht, hört <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spürt damals. doch den moment tatsächlich aus der vergangenheit zurückholen? – Nein, das<br />
vermag der Spiegel nicht. Einzig ein leiser duft aus zeitlicher <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geografischer Entfernung zieht vorbei, schlängelt <strong>die</strong> Strassenseite ein paar meter<br />
entlang. – Wie lange ich deinen geruch nicht mehr eingeatmet habe. ob ihn mein Archiv freigeben wird, unvermittelt, eines Tages? Spiegel,<br />
wo bleib<strong>st</strong> du? Komm, Spiegel. Komm.
Quelle: Archiv<br />
für Frauen- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Geschlechtergeschichte,<br />
St.<strong>Gallen</strong>
SAITEN 11.12<br />
Es begann mit «brokeback mountain». oder begann es<br />
schon vorher?<br />
Jack <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ennis lernen sich 1964 als Neunzehnjährige<br />
kennen; sie hüten gemeinsam Schafe auf einer Art Alp im<br />
uSb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es<strong>st</strong>aat Wyoming. Sie verlieben sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben<br />
Sex – doch das i<strong>st</strong> nicht vorgesehen Anfang der sechziger<br />
Jahre, schon gar nicht in einer der konservativ<strong>st</strong>en Ecken<br />
der uSA. beide heiraten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben Kinder, aber kommen<br />
nicht voneinander los. der Film zeigt, wie <strong>die</strong>se liebe, <strong>die</strong><br />
sich nicht leben läs<strong>st</strong>, nicht nur das leben der beiden männer<br />
zer<strong>st</strong>ört, sondern auch ihr ganzes umfeld leiden läs<strong>st</strong>.<br />
Elenas* Ehe war in einer Krise. Ihr mann zog sich immer<br />
mehr zurück. «Ich fühlte mich allein. das ‹brokeback<br />
mountain›Fanforum hat mich gerettet, es war ein emotionales<br />
ventil für mich.» <strong>die</strong> 45jährige St.gallerin war tief<br />
beeindruckt vom Film des taiwanischamerikanischen regisseurs<br />
Ang lee. «Er veränderte mein leben», sagt Elena,<br />
<strong>die</strong> inzwischen geschieden i<strong>st</strong>. «Er erinnerte mich daran, was<br />
wirklich wichtig i<strong>st</strong>. Seither versuche ich zu leben, ohne etwas<br />
zu verschieben.» Sie begann auf dem onlineFanforum<br />
mitzudiskutieren: «der Film hat <strong>die</strong> Sache von lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Schwulen mehr vorangebracht als etliche PrideParaden»,<br />
i<strong>st</strong> sie überzeugt.<br />
Eine Auswahl von Texten aus dem Forum wurde 2007 als<br />
buch veröffentlicht: «beyond brokeback – The Impact of a<br />
Film». Eine Frau aus einer konservativen chri<strong>st</strong>lichen Familie<br />
berichtet, zwei verliebte männer beim Sex zu sehen, sei<br />
«ein heiliger moment» gewesen. «Ich bin Ennis», schreibt ein<br />
25jähriger russe, der Ang<strong>st</strong> vor dem comingout hat: «In<br />
LGBt<br />
Diese<br />
Konfusion<br />
i<strong>st</strong> ihr<br />
ganz recht<br />
Viele Frauen sind fasziniert von Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schwuler Kultur. Manche nennen sich sogar<br />
selb<strong>st</strong> schwul. Schwule Frauen – wie soll das gehen?<br />
von<br />
Bettina dyttrich<br />
11<br />
brokeback mountain sah der Ennis in mir, was ihn erwartet,<br />
wenn er so weiterlebt wie bisher, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er erschrak zu Tode.»<br />
«brokeback mountain» erschütterte <strong>die</strong> vorurteile von<br />
tausenden, er half Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben beim comingout<br />
– aber er brachte mit seinen exi<strong>st</strong>enziellen Fragen auch<br />
Aufruhr in das leben von menschen, <strong>die</strong> weder schwul oder<br />
lesbisch noch homophob waren. Sie schreiben von wochenlanger<br />
emotionaler In<strong>st</strong>abilität, häufigem Weinen, «einer Art<br />
midlifecrisis». Fa<strong>st</strong> alle sind dankbar dafür.<br />
«viele fingen als reaktion auf den Film an zu schreiben»,<br />
erzählt Elena. «das begann oft aus dem bedürfnis heraus,<br />
einen anderen, weniger tragischen Schluss zu finden. dann<br />
ent<strong>st</strong>and alles mögliche daraus … geschichten in alternativen<br />
universen zum beispiel. manche leute haben inzwischen<br />
‹richtige› romane veröffentlicht.»<br />
Harry Potter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein Liebhaber<br />
dass menschen geschichten aus büchern oder Filmen weiterspinnen,<br />
i<strong>st</strong> nichts Neues. So richtig zu boomen begann<br />
<strong>die</strong> sogenannte Fanfiction mit dem Internet. Eine besondere<br />
Spielart davon i<strong>st</strong> Slash: geschichten über <strong>die</strong> homosexuelle<br />
Anziehung zwischen Figuren, <strong>die</strong> «offiziell» hetero sind oder<br />
kein Sexleben haben. Slash begann mit romanzen zwischen<br />
captain Kirk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mr. Spock von «Star Trek»; heute wird fa<strong>st</strong><br />
alles geslasht: von batman über harry Potter bis zu japanischen<br />
mangas. Es sind vor allem Frauen, <strong>die</strong> Slash schreiben.<br />
über <strong>die</strong> «brokeback mountain»Fanszene kam Elena zu<br />
ihrer neuen leidenschaft: «gay romance» oder «m/m books»,<br />
schwule liebesgeschichten, <strong>die</strong> immer ein happyend ha
en. Stört sie <strong>die</strong>ses voraussehbare nicht? Elena grin<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schüttelt entschieden den Kopf. Seit einigen Jahren lie<strong>st</strong> sie<br />
fa<strong>st</strong> nichts anderes mehr. Warum sie das genre derart fasziniert,<br />
kann sie sich selber nicht ganz erklären. Es gehe nicht<br />
einfach um Sex – von «porn without plot» grenzt sie sich ab.<br />
Was sie fasziniere, seien <strong>die</strong> beziehungen zwischen schwulen<br />
männern.<br />
«manche romanceAutorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fans, <strong>die</strong> ich getroffen<br />
habe, definieren sich als schwule männer in einem<br />
Frauenkörper. Anfangs fand ich das seltsam, jetzt nicht<br />
mehr.» Selber sehe sie sich nicht so, aber sie sei viel offener<br />
geworden.<br />
heute i<strong>st</strong> Elena auf einem Forum aktiv, das englischsprachige<br />
«m/m books» kommentiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskutiert. Sie i<strong>st</strong><br />
Teil der Jury der rainbowAwards, einer Auszeichnung für<br />
schwullesbische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transliteratur. Kürzlich war sie an einer<br />
Konferenz für Autor_innen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leser_innen in England.<br />
«<strong>die</strong> mehrheit der bücher hatte schwule Protagoni<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
wurde von Frauen geschrieben. An der Konferenz nahmen<br />
etwa siebzig leute teil, sechzig davon Frauen.»<br />
5000 Jahre Patriarchat<br />
Woher kommt <strong>die</strong>ses Interesse von Frauen an Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schwuler Kultur? «zwei männer sind heisser als einer» i<strong>st</strong><br />
eine gängige Erklärung – schliesslich finden auch viele heterosexuelle<br />
männer lesbischen Sex aufregend, warum soll<br />
es umgekehrt bei heterosexuellen Frauen anders sein? Aber<br />
erklärt das alles?<br />
Auf dem Forum dearauthor.com erklärt eine romance<br />
Autorin: «Jede heterosexuelle beziehung schleppt einen riesenballa<strong>st</strong><br />
hinter sich her. <strong>die</strong>sen balla<strong>st</strong> loszuwerden, indem<br />
ich m/m schreibe, i<strong>st</strong> w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erbar befreiend. Ich kann mich<br />
«Girlfags sind Frauen,<br />
<strong>die</strong> sich zu schwulen/bisexuellen/<br />
queeren Männern hingezogen fühlen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich teilweise selb<strong>st</strong> als<br />
schwul definieren. Klingt verwirrend,<br />
i<strong>st</strong> es auch, aber davon lassen<br />
wir uns doch nicht unterkriegen.»<br />
auf <strong>die</strong> Figuren als Individuen konzentrieren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss nicht<br />
herausarbeiten, was sie repräsentieren im Kontext von 5000<br />
Jahren Patriarchat oder was es bedeutet, wenn <strong>die</strong> eine oder<br />
andere beim Sex oben liegt.»<br />
das klingt ein bisschen nach Kapitulation – müssen Frauen<br />
auf Schwule ausweichen, weil der versuch, den balla<strong>st</strong> des Patriarchats<br />
loszuwerden, ohnehin zum Scheitern verurteilt i<strong>st</strong>?<br />
I<strong>st</strong> das wirklich befreiend? Abgesehen davon sind auch gleichgeschlechtliche<br />
beziehungen nicht zwangsläufig egalitär …<br />
Trotzdem – könnte schwule Kultur eine Art vorbild sein?<br />
Ein Punkt, in dem das zutrifft, i<strong>st</strong> Pornografie. Während<br />
heteropornos mit wenigen Ausnahmen klar den blick des<br />
mannes einnehmen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für viele Frauen uninteressant bis<br />
ab<strong>st</strong>ossend sind, kennt der Schwulenporno, wie der ver<strong>st</strong>orbene<br />
musikjournali<strong>st</strong> martin büsser schrieb, «keine eindeutig<br />
fe<strong>st</strong>gelegten machtpositionen, <strong>die</strong>se sind vielmehr spielerisch<br />
variabel». Natürlich gebe es Ausnahmen, aber tendenziell<br />
sei der Schwulenporno «weniger auf Erniedrigung, Ang<strong>st</strong>,<br />
überwältigung, hierarchisierung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besitzanspruch aus<br />
LGBt<br />
12<br />
gerichtet». viele heterofrauen wollten Ähnliches sehen wie<br />
schwule männer, sagt auch <strong>die</strong> deutsche regisseurin Petra<br />
Joy, <strong>die</strong> Sexfilme für Frauen dreht.<br />
doch für manche Frauen bleibt es nicht bei Faszination<br />
oder Sympathie: Sie fühlen sich selb<strong>st</strong> schwul. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das<br />
i<strong>st</strong> möglicherweise gar nichts Neues. der deutsche Autor<br />
uli meyer hat für seinen Text «Almo<strong>st</strong> homosexual» in der<br />
literaturgeschichte nach Spuren gesucht, <strong>die</strong> auf schwules<br />
begehren bei Frauen hindeuten: von der Schrift<strong>st</strong>ellerin<br />
george Sand im 19. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert, <strong>die</strong> männerkleider trug<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «weiche» männer wie den Komponi<strong>st</strong>en Frédéric chopin<br />
liebte, bis zu carson mccullers (1917–1967), der Autorin<br />
des romans «das herz i<strong>st</strong> ein einsamer Jäger»: In ihren geschichten<br />
kommen schwule offiziere, Tomboys (jungenhafte<br />
mädchen) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transve<strong>st</strong>iten vor, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie war mit einem<br />
Schwulen verheiratet. manche <strong>die</strong>ser Frauen würden sich<br />
heute wohl als schwule Transmänner definieren, vermutet<br />
uli meyer – doch bisher seien sie unsichtbar geblieben, denn<br />
sie wurden als seltsame heterosexuelle Frauen interpretiert.<br />
Inzwischen gibt es einen Namen für das ganze: girlfag.<br />
Eine Subkultur i<strong>st</strong> am Ent<strong>st</strong>ehen, zuminde<strong>st</strong> im Internet.<br />
«girlfags sind Frauen, <strong>die</strong> sich zu schwulen/bisexuellen/<br />
queeren männern hingezogen fühlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich teilweise selb<strong>st</strong><br />
als schwul definieren. Klingt verwirrend, i<strong>st</strong> es auch, aber<br />
davon lassen wir uns doch nicht unterkriegen», heis<strong>st</strong> es in<br />
einem deutschen onlineforum.<br />
Schwul im Traum<br />
Naima* i<strong>st</strong> 34, im Toggenburg aufgewachsen. heute lebt sie<br />
in Winterthur. «Ja, ich bin schwul», sagt sie. «Nicht jeden<br />
Tag, aber mei<strong>st</strong>ens.»<br />
Auch für Naima war «brokeback mountain» sehr wichtig:<br />
«der Film lö<strong>st</strong>e eine Krise aus. Ich bekam eine schwere<br />
grippe. Während ich im bett lag, wurde mir klar, dass ich<br />
es nicht mehr verdrängen konnte: Ich wollte als mann mit<br />
einem mann Sex haben.»<br />
Neu war das eigentlich nicht: Schon mit vierzehn, fünfzehn<br />
Jahren war Naima fasziniert vom Thema <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schaute<br />
jeden Film darüber an, den sie finden konnte. «Später, ab<br />
etwa zwanzig, träumte ich immer wieder, ich sei ein schwuler<br />
mann. Ich fühlte mich sehr wohl in <strong>die</strong>sen Träumen.»<br />
Ausserhalb der Träume war sie von Sex überfordert: «Ich<br />
versuchte eine heterosexuelle Frau zu sein, was ich offenbar<br />
ja war. Aber es ging nicht. Ich war blockiert.» Als sie ihrer<br />
damaligen Therapeutin einen schwulen Traum erzählte,<br />
meinte <strong>die</strong> nur, das helfe auch nicht weiter. Sie sei ja kein<br />
mann. «Ich dachte, irgendwie hat sie ja recht.»<br />
Weiterhin interessierte sie sich für schwule Filme <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
literatur. «Aber ich hatte das gefühl, kein recht darauf zu<br />
haben. Am Pink Apple kam ich mir wie eine voyeurin vor.»<br />
dann kam «brokeback mountain». «Es tat weh, das gefühl,<br />
nicht den Körper zu haben, den ich brauche. Ich mus<strong>st</strong>e<br />
etwas tun.»<br />
Sie begann sich offensiv mit «schwulem zeug» zu beschäftigen:<br />
Filmen, magazinen, blogs, Pornos. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie redete<br />
mit Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>innen: «Ich brauchte immer einen Anlauf,<br />
bis ich es sagen konnte. Aber sie reagierten grossartig.» Sehr<br />
wichtig war für Naima der blog eines schwulen berliner<br />
Transmanns. «Er dokumentierte sehr offen, was er alles erlebt<br />
hatte: neuer vorname, hormone, bru<strong>st</strong>operation, Personen<strong>st</strong>andänderung.<br />
da ver<strong>st</strong>and ich das er<strong>st</strong>e mal: das könnte ich<br />
auch. Ich könnte hormone nehmen, einen bart bekommen,<br />
in Schwulenbars gehen, ohne aufzufallen …»<br />
Als Näch<strong>st</strong>es suchte Naima den Kontakt mit Transmännern<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> menschen, <strong>die</strong> sich als queer definieren. <strong>die</strong> meis<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
ten leute hätten ein falsches bild von Transmenschen, sagt<br />
sie: «Sie denken, jemand sei h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Prozent trans – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
wolle dann alle körperlichen veränderungen – oder gar<br />
nicht. dabei gibt es viele leute, <strong>die</strong> den Körper nicht oder<br />
nur teilweise verändern wollen oder sich weder als Frau noch<br />
als mann definieren.»<br />
Naima entschied sich gegen körperliche veränderungen,<br />
nach einigem überlegen auch gegen einen neuen vornamen.<br />
«Ich habe manchmal das gefühl, wenn ich als Frau<br />
wahrgenommen werde, fehlt etwas. Aber auch umgekehrt<br />
würde etwas fehlen, einfach ein anderer Teil.» Sie glaube<br />
nicht an ein wahres Selb<strong>st</strong>, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es sei wahrscheinlich gar<br />
nicht möglich, «richtig» wahrgenommen zu werden.<br />
«Es gibt in den uSA <strong>die</strong>sen Transmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schrift<strong>st</strong>eller,<br />
Patrick califia. Er hat er<strong>st</strong> spät, in den Wechseljahren, mit<br />
Te<strong>st</strong>o<strong>st</strong>eron begonnen. Er sagte, er habe es nicht früher gemacht,<br />
weil er nicht unterscheiden konnte, was seine Transidentität<br />
war <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> was <strong>die</strong> Folgen der Frauenfeindlichkeit<br />
der gesellschaft.» zur Sicherheit zitiert Naima das original:<br />
«‹I wasn't sure I could separate the effects of misogyny from<br />
gender dysphoria.› das ver<strong>st</strong>ehe ich.» Es gehe ihr nicht darum,<br />
<strong>die</strong> Identität von Transmännern in Frage zu <strong>st</strong>ellen,<br />
sagt sie. «Aber wir werden alle schon als Kind mit bildern<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> meinungen bombar<strong>die</strong>rt: wie Frauen angeblich sind,<br />
wie sie aussehen müssen, was sie auf keinen Fall tun dürfen.<br />
mit Fremdzuschreibungen. Kein W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er, gibt es <strong>die</strong>ses Entfremdungsgefühl<br />
dem eigenen Körper gegenüber. daraus<br />
zu schliessen, dass ich ein mann sei, i<strong>st</strong> mir zu einfach.» Sie<br />
erinnert sich an <strong>die</strong> gefühle, <strong>die</strong> sie am Ende der Pubertät<br />
hatte: «Ich dachte, ich kann keine Frau sein. Aber der zweite<br />
gedanke war sofort: Wer zum Teufel be<strong>st</strong>immt denn das?»<br />
Männer sind neutral<br />
Frauen gälten in unserer gesellschaft seit je als «das andere»,<br />
sagt Naima. «der mann i<strong>st</strong> das Normale, das Neutrale, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
lange habe ich mich nach <strong>die</strong>ser Neutralität gesehnt.» Sie<br />
has<strong>st</strong>e es, wenn Frauen in Interviews gefragt wurden, wie<br />
sie <strong>die</strong>ses <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jenes «als Frau» sehen. «Er<strong>st</strong> viel später ver<strong>st</strong>and<br />
ich, dass das Anerkennen eines anderen blicks auch das<br />
resultat eines Kampfes war. Auch wenn ich ein gespaltenes<br />
verhältnis dazu habe. Als Frau zu leben, i<strong>st</strong> nicht einfacher,<br />
aber möglicherweise spannender.»<br />
Naima i<strong>st</strong> froh um alles, was nach «brokeback mountain»<br />
passiert i<strong>st</strong>: «Etwa einen monat nach dem Film merkte ich:<br />
Wenn ich mich beim Sex als mann denke, i<strong>st</strong> viel mehr möglich.<br />
Ich kann zwar immer noch nicht so Sex haben, wie ich<br />
es mir wünsche, aber <strong>die</strong> blockade i<strong>st</strong> fa<strong>st</strong> verschw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. An<br />
guten Tagen habe ich ein vertrauen in meinen Körper, wie<br />
ich es vorher nie hatte.»<br />
Naima trägt kurze, schwarz gefärbte haare <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein Flanellhemd.<br />
offensiver als früher kombiniert sie männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Frauenkleider, wie es ihr gerade gefällt. oft wird sie für eine<br />
lesbe gehalten, manchmal auch für einen sehr jungen mann.<br />
<strong>die</strong>se Konfusion i<strong>st</strong> ihr ganz recht.<br />
Ihr langjähriger Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unter<strong>st</strong>ützt sie: «Er hat auch eine<br />
schwule Seite. das i<strong>st</strong> super.»<br />
*Namen geändert<br />
bettina dyttrich, 1979,<br />
i<strong>st</strong> «Woz»redaktorin.<br />
LGBt<br />
13<br />
das trans*aBc<br />
von noemi heim<br />
➝ asexuaLität<br />
bezieht sich auf personen, <strong>die</strong> kein interesse<br />
an oder verlangen nach sexueller interaktion verspüren.<br />
das heis<strong>st</strong> aber nicht, dass asexuelle menschen keine romantische<br />
Beziehung eingehen wollen. asexualität kann nicht in<br />
zusammenhang mit dem zölibatären Lebens<strong>st</strong>il gebracht<br />
werden, da <strong>die</strong>ser unabhängig vom sexuellen verlangen gewählt<br />
wird.<br />
➝ BisexuaLität<br />
auch ambisexualität genannt, beschreibt <strong>die</strong><br />
sexuelle orientierung von menschen, <strong>die</strong> nicht nur ein<br />
sexuelles, romantisches, emotionales <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erotisches verlangen<br />
zu gegengeschlechtlichen menschen haben, sondern<br />
auch zum eigenen Geschlecht. Laut den zwei bahnbrechenden<br />
kinsey-reports (1948 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1955) sind 90 bis 95 prozent<br />
der Bevölkerung zu einem gewissen Grad bisexuell. allen<br />
vorurteilen zum trotz lebt <strong>die</strong> mehrheit der bisexuellen menschen<br />
in fe<strong>st</strong>en Beziehungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unterhält selten Beziehungen<br />
zu beiden Geschlechtern gleichzeitig.<br />
➝ Butch<br />
wird mei<strong>st</strong> als Selb<strong>st</strong>definition genutzt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
<strong>st</strong>eht im zusammenhang mit dem ausdruck ➝ femme. Butch<br />
beschreibt eine lesbische frau, <strong>die</strong> aufgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihres verhaltens,<br />
kleider<strong>st</strong>ils <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haarschnitts sehr männlich wirkt. sie<br />
0widerspricht damit dem ➝ heteronormativen frauenideal.<br />
<strong>die</strong> Gesellschaft nennt sie deswegen oft abschätzig «kampflesbe»<br />
oder «mannsweib». eine Butch hat manchmal eine<br />
femme als partnerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tritt mei<strong>st</strong> als dominanter teil auf.<br />
es gibt aber auch Butch-zu-Butch Beziehungen.<br />
➝ femme / Lip<strong>st</strong>ick-LesBen<br />
sind frauenliebende frauen, <strong>die</strong> durch ihr feminines<br />
aussehen eher dem heterosexuellen frauenbild entsprechen.<br />
sie werden gerade wegen ihrer femininen art oft<br />
für ➝ <strong>st</strong>raight gehalten. eine feminine lesbische frau, <strong>die</strong> mit<br />
einer Butch liiert i<strong>st</strong>, wird femme genannt. eine feminine<br />
lesbische frau, <strong>die</strong> sich jedoch feminine partnerinnen aussucht,<br />
wird Lip<strong>st</strong>ick-Lesbe genannt.<br />
➤
➝ draG Queen / draG kinG<br />
sind menschen, <strong>die</strong> an Bühnenshows gegengeschlechtliche<br />
kleidung tragen. ein mann, der frauenkleider<br />
trägt, wird drag Queen genannt. eine frau, <strong>die</strong> als mann<br />
auftritt, wird drag king genannt.<br />
➝ Gay / <strong>st</strong>raiGht<br />
sind wörter, um <strong>die</strong> eigene sexuelle orientierung<br />
zu beschreiben. so nennen sich homosexuelle menschen<br />
gay <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bezeichnen ihre heterosexuellen mitmenschen<br />
als <strong>st</strong>raight. auch wenn sich das wort gay eigentlich<br />
nur auf homosexuelle männer bezieht, sind in <strong>die</strong>ser<br />
wortkombination auch lesbische frauen einbezogen.<br />
➝ Gender<br />
i<strong>st</strong> ein Begriff für das soziale Geschlecht. da sex<br />
nur das biologische Geschlecht umschreibt, ergänzt Gender<br />
den Begriff um soziale, gesellschaftlich-kulturelle aspekte.<br />
Gender beinhaltet Geschlechteridentität, Geschlechterrolle<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> -funktionen.<br />
➝ heteronormativität<br />
<strong>st</strong>eht für <strong>die</strong> heterosexuell ausgerichtete weltanschauung<br />
der Gesellschaft. es gibt be<strong>st</strong>immte vor<strong>st</strong>ellungen<br />
wie ein typischer mann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine typische frau aussehen,<br />
lieben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leben. <strong>die</strong>ses zweigeschlechterdenken (mann/<br />
frau) führt dazu, dass heterosexuelle Geschlechterrollen,<br />
Geschlechterfunktionen, Geschlechtsidentitäten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuelle<br />
orientierungen zur norm erhoben werden.<br />
➝ heterosexismus<br />
soll den Begriff ➝ homophobie ergänzen. für<br />
den heterosexismus i<strong>st</strong> <strong>die</strong> heterosexualität <strong>die</strong> einzige «normale»<br />
form der sexualität <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beziehung. andere sexuelle<br />
identitäten, verhaltensweisen oder Beziehungen kommen<br />
nicht in frage. aus <strong>die</strong>sem Gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> werden alle nicht-heterosexuellen<br />
identitäten als abweichend oder krank verleugnet<br />
oder <strong>st</strong>igmatisiert.<br />
➝ homophoBie<br />
heis<strong>st</strong> wörtlich übersetzt ang<strong>st</strong> vor homosexualität.<br />
<strong>die</strong>ser Begriff beschreibt aber nicht nur <strong>die</strong> ang<strong>st</strong>,sondern<br />
auch <strong>die</strong> negative ein<strong>st</strong>ellung gegenüber homosexuellen<br />
menschen, <strong>die</strong> durch Beschimpfungen, Belä<strong>st</strong>igungen,<br />
drohungen, diskriminierung bis hin zu Gewalt gegen homosexuelle<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ bisexuelle menschen zum ausdruck kommt.<br />
➝ inter*<br />
beschreibt <strong>die</strong> tatsache, wenn ein Geschlecht<br />
nicht eindeutig zugeteilt werden kann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jemand sowohl<br />
männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale besitzt.<br />
in der medizin wird von einer <strong>st</strong>örung der Geschlechtsentwicklung<br />
gesprochen. Betroffene lehnen <strong>die</strong> medizinische<br />
Pathologisierung ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> definieren sich als Inter*. Der Stern<br />
<strong>st</strong>eht für weitere Selb<strong>st</strong>definitionen wie beispielsweise intersexuell,<br />
hermaphodite oder zwitter.<br />
➝ LGBt<br />
<strong>st</strong>eht für englisch Lesbian, Gay, Bisexual <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
trans*. es bezeichnet eine Gemeinschaft, deren mitglieder<br />
nicht der ➝ heteronormativen Gesellschaft entsprechen.<br />
ursprünglich ging es nur darum, den schwul-lesbischen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuellen Bewegungen eine übergreifende kurzform<br />
zu geben (LsB). ➝ trans* kam später dazu, da es sich nicht<br />
um eine sexuelle orientierung handelt, sondern um eine<br />
Geschlechtsidentität. man sprach nun von LsBt. der einbezug<br />
von ➝ inter* erfolgte er<strong>st</strong> zu einem späteren zeitpunkt.<br />
➤<br />
LGBt<br />
14<br />
«Narrenfreiheit<br />
gabs nicht»<br />
urs Tremp war in den Siebzigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achtzigern ein Pionier<br />
der Enttabuisierung der homosexualität in der o<strong>st</strong>schweiz.<br />
Seine Schöpfungen wie der Kulturraum «zabi» an der Wassergasse<br />
in St.gallen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Szenenzeitschrift «anderscht<br />
ome» haben einer verkru<strong>st</strong>eten gesellschaft damals Toleranz<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Akzeptanz den Schwulen gegenüber abgerungen. gab<br />
es <strong>die</strong>sbezüglich Narrenfreiheit, wenn man aus der Kulturszene<br />
kam? «Nein», sagt der frühere Wirt der St.galler<br />
Alt<strong>st</strong>adtbeiz «letzte latern» heute. Anfänglich sei das sehr<br />
schwierig gewesen, sowohl das outing wie auch das Feedback<br />
der gesellschaft.<br />
Bis vor B<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esgericht<br />
«manchmal endete das sogar vor b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esgericht», erinnert<br />
sich Tremp. «So, als wir in unserer zeitschrift ‹anderscht ome›<br />
den obelix abgebildet hatten, der einen hinkel<strong>st</strong>ein mit vorhaut<br />
auf dem rücken trug.» das heft wurde in der Stadt<br />
St.gallen an einem bewilligten Aktions<strong>st</strong>and aufgelegt. «das<br />
geht doch nicht in einer dom<strong>st</strong>adt, schimpften <strong>die</strong> leute<br />
daraufhin», erinnert sich Tremp an <strong>die</strong> reaktionen des bürgertums<br />
auf <strong>die</strong> saloppe Art, wie <strong>die</strong> St.galler homoszene<br />
ihre Probleme thematisierte.<br />
Ein anderes mal, in den Neunziger Jahren, geriet Tremp<br />
als Wirt der «letzten latern» in rechtshändel, weil er bilder<br />
seines Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oscarPrei<strong>st</strong>rägers h.r. giger in seinem<br />
lokal aus<strong>st</strong>ellte. zwei weibliche gä<strong>st</strong>e klagten in der<br />
Folge wegen Sexismus. Auch damit mus<strong>st</strong>e sich das ober<strong>st</strong>e<br />
Schweizer gericht befassen.<br />
In beiden Fällen, in denen Tremp aus gründen einer<br />
ideologisierten Sexualethik vor gericht erscheinen mus<strong>st</strong>e,<br />
zog er den Kürzeren. Trotzdem waren <strong>die</strong> urteile letztlich<br />
aber doch Eisbrecher, lautet seine heutige bewertung. Sie<br />
hätten indirekt dazu beigetragen, <strong>die</strong> gesellschaftliche liberalisierung<br />
in der SchwulenFrage in bewegung zu setzen.<br />
Schwulen-Disco kein Problem<br />
der betrieb des «zabi» sei von Anfang an geduldet worden,<br />
erinnert sich Tremp. <strong>die</strong> disco, <strong>die</strong> immer freitagabends<br />
dort <strong>st</strong>attfand, sei erlaubt gewesen. zu <strong>die</strong>sen Anlässen seien<br />
jeweils zwischen 300 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 400 leute aus der region gekommen.<br />
der sozialpolitisch engagierte KulturTausendsassa macht<br />
um seinen Einsatz für <strong>die</strong> Normalisierung des verhältnisses<br />
der gesellschaft zu ihren homosexuellen kein Aufhebens.<br />
«Jetzt sind wir hier akzeptiert. mit einem Kampf wie früher<br />
würden wir heute nur offene Türen einrennen.»<br />
Tendenzen neuer homoFeindlichkeit, <strong>die</strong> da <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dort<br />
wieder aufflackern, will Tremp nicht be<strong>st</strong>reiten. «dagegen<br />
müssen sich nun aber <strong>die</strong> Jungen wehren. Ich habe meinen<br />
Teil getan.» dass es wieder zu einer diskriminierung<br />
wie vor dreissig oder vierzig Jahren kommen könnte, glaubt<br />
Tremp hingegen nicht. <strong>die</strong> ruppigen reaktionen, <strong>die</strong> es damals<br />
hagelte, führten bei ihm auch zu keinerlei verbitterung,<br />
im gegenteil. «Ich sehe das heute mit Amüsement», sagt er.<br />
Tremp i<strong>st</strong> der alte macher geblieben. Er hat eben <strong>die</strong> Kün<strong>st</strong>lerkolonie<br />
«gigeregg» in Appenzell auf <strong>die</strong> beine ge<strong>st</strong>ellt.<br />
harry rosenbaum, 1951,<br />
i<strong>st</strong> freier Journali<strong>st</strong>.<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
LGBt<br />
Vom Glamour<br />
zur Normalität<br />
Ein<strong>st</strong> fichiert, heute hofiert: Homosexualität<br />
scheint bis in <strong>die</strong> Chefetagen hinein zur Normalität<br />
geworden zu sein. Aber das <strong>st</strong>immt nur halb.<br />
<strong>die</strong> glamouröse<strong>st</strong>en Jungs sind heute hetero. Selb<strong>st</strong>dar<strong>st</strong>ellerisch,<br />
wie aus dem Ei gepellt, treffen wir sie in der bar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
im club. vor ein paar Jahren hätten ihre vorgänger ein solches<br />
Auftreten noch hämisch kommentiert: «So schwul!».<br />
zwar gibt es das Schimpfwort auf den Pausenplätzen nach<br />
wie vor. doch seine ein<strong>st</strong> klar sexuelle bedeutung hat es ein<br />
schönes Stück weit verloren. «Schwul» i<strong>st</strong> heute fa<strong>st</strong> alles: von<br />
schlecht über langweilig bis zu intellektuell.<br />
In den Siebziger Jahren waren es <strong>die</strong> homosexuellen<br />
männer selber, <strong>die</strong> sich des Schimpfworts bemächtigten: Je<br />
selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändlicher «schwul» verwendet werde, de<strong>st</strong>o mehr<br />
nehme es dem begriff den diskriminierenden charakter. der<br />
lauf der zeit hat <strong>die</strong>se These be<strong>st</strong>ätigt. läng<strong>st</strong> i<strong>st</strong> schwul,<br />
im Sinne von homosexuell, auch in der «Nzz» salonfähig.<br />
<strong>die</strong> Wahrnehmung in der gesellschaft, aber auch das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis<br />
der betroffenen hat sich markant verändert. Aus<br />
den «homophilen», «homosexuellen» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Schwulen» sind<br />
«gays» geworden. <strong>die</strong> lesben sind in vielen belangen sogar<br />
der wahrnehmbarere Teil der community. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zur aktuellen<br />
lgbTcommunity gehören mehr: lesbian, gay, bisexual<br />
and Transgender People.<br />
Aus Engagement wurde Dekoration<br />
das communitydenken bleibt nicht ohne Folgen für das<br />
Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis der einzelnen gruppen. Je breiter das Publikum<br />
in der bar, je gemischter das volk auf dem dancefloor,<br />
de<strong>st</strong>o unklarer wird, wer wo dazugehört. <strong>die</strong> glamouröse<br />
dragQueen, <strong>die</strong> im Schwulenclub <strong>die</strong> ga<strong>st</strong>geberin spielt,<br />
<strong>st</strong>eht neben der «echten» Frau, der eleganten lesbe. der<br />
von<br />
rené hornunG<br />
15<br />
sportliche Junge, der mit seinem breiten lachen <strong>die</strong> Schwulenherzen<br />
zum Schmelzen bringt, i<strong>st</strong> womöglich ein mädchen,<br />
das gerne in <strong>die</strong> bubenrolle schlüpft.<br />
girls <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> boys haben es heute dank <strong>die</strong>ser breit gewordenen<br />
Szene aber bloss vermeintlich einfacher, ihre vom<br />
mehrheitsverhalten abweichende Identität zu finden. das<br />
comingout i<strong>st</strong> trotz lesbischer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schwuler vorzeige<strong>st</strong>ars<br />
im Fernsehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der Politik nicht viel leichter geworden.<br />
der Konflikt, zu einer minderheit zu gehören, muss nach<br />
wie vor durchge<strong>st</strong>anden werden – auch wenn man danach<br />
mei<strong>st</strong>ens in einer breitgefächerten community seinen Platz<br />
findet, in der es viele Facetten gibt, vom Emoboy über <strong>die</strong><br />
modelesbe bis zum macho.<br />
In <strong>die</strong>sem Punkt hat sich <strong>die</strong> community wohl am mei<strong>st</strong>en<br />
gewandelt. In den 1930erJahren trafen sich ein paar<br />
Schwule noch klande<strong>st</strong>in in einem St.galler café, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als<br />
einer aus der gruppe sich unter den damals <strong>st</strong>rengen Sittengesetzen<br />
etwas zuschulden kommen liess, wurde gleich <strong>die</strong> ganze<br />
gruppe vor gericht ge<strong>st</strong>ellt. Als <strong>die</strong> Schwulenbewegung<br />
der frühen 1970erJahre sich im «Alternativzentrum» oder unter<br />
den Fittichen der linken in der Schwertgasse traf, notierte<br />
der Staatsschutz, wer da ein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ausging. der äussere druck<br />
schweis<strong>st</strong>e aber auch zusammen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> brachte so viel Energie,<br />
dass es Schwule <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben waren, <strong>die</strong> <strong>die</strong> er<strong>st</strong>en Parties in<br />
der grabenhalle in den frühen Achtzigern organisierten – in<br />
einer zeit, als in der halle noch geturnt wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor jedem<br />
Fe<strong>st</strong> der boden aufwändig abgedeckt werden mus<strong>st</strong>e.<br />
<strong>die</strong> beteiligten, aber auch <strong>die</strong> heteroFre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>_innen<br />
sonnten sich im glamour: man kann also doch etwas ändern
➝ Queer<br />
bedeutet im englischen soviel wie «anders»,<br />
«von der norm abweichend» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wurde anfänglich hauptsächlich<br />
als schimpfwort für homosexuelle menschen benutzt.<br />
durch <strong>die</strong> politische Bewegung während der aidskrise,<br />
fand eine neubewertung des wortes <strong>st</strong>att. heute <strong>st</strong>eht<br />
queer für alle Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitäten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuellen orientierungen, <strong>die</strong> nicht der ➝ heteronormativen<br />
Gesellschaft entsprechen.<br />
➝ Queer theory<br />
i<strong>st</strong> eine kulturtheorie, welche <strong>die</strong> sexuelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
geschlechtliche identität nicht als naturgegeben sieht, sondern<br />
sie als sozialkulturell kon<strong>st</strong>ruiert definiert. Geschlecht,<br />
soziale Geschlechterrollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexuelles Begehren in Bezug<br />
auf zweigeschlechtlichkeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ heteronormativität werden<br />
dabei kritisch hinterfragt.<br />
➝ reGenBoGenfamiLie<br />
i<strong>st</strong> eine familie, be<strong>st</strong>ehend aus minde<strong>st</strong>ens<br />
einem homosexuellen elternteil. regenbogenfamilien sind<br />
in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es fehlen wichtige<br />
juri<strong>st</strong>ische rahmenbedingungen für themen wie unterhaltspflicht,<br />
Sorgerecht oder Anspruch beim Todesfall des<br />
leiblichen elternteils. aktuell i<strong>st</strong> <strong>die</strong> motion «<strong>st</strong>iefkindadoption<br />
für gleichgeschlechtliche paare», <strong>die</strong> im <strong>st</strong>änderat knapp<br />
aufgenommen wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jetzt vor den nationalrat kommt.<br />
es wird geschätzt, dass in der schweiz gegenwärtig circa<br />
6000 regenbogenkinder aufwachsen.<br />
➝ transGender<br />
i<strong>st</strong> ein oberbegriff für menschen, <strong>die</strong> sich ihrem<br />
biologischen Geschlecht nicht zugehörig fühlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> von<br />
der Gesellschaft gesetzten Geschlechtergrenzen durchbrechen.<br />
transgender umfas<strong>st</strong> nicht nur transmenschen, sondern<br />
alle Gender, <strong>die</strong> nicht den zweigeschlechtlich geprägten<br />
Geschlechterrollen entsprechen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich irgendwo dazwischen<br />
befinden.<br />
➝ transsexuaLität<br />
i<strong>st</strong> eigentlich ein falsch verwendeter ausdruck.<br />
Die Selb<strong>st</strong>definition von Menschen, <strong>die</strong> sich nicht mit ihrem<br />
biologischen Geschlecht identifizieren können <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geschlechtsangleichende<br />
massnahmen vornehmen, lautet<br />
trans*. denn trans* hat nichts mit sexualität oder sexueller<br />
orientierung zu tun. einen menschen, der in einem männlichen<br />
Körper geboren wurde, sich aber als Frau identifiziert,<br />
nennt man Transfrau. Ein Transmann identifiziert sich als<br />
mann, hat aber weibliche Geschlechtsmerkmale.<br />
➝ transve<strong>st</strong>ismus<br />
definiert Menschen, <strong>die</strong> zeitweise gegengeschlechtliche<br />
kleidung tragen, <strong>die</strong>s aber nicht wie ➝ drag<br />
Queens <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ➝ drag kings als show präsentieren. im Gegensatz<br />
zu ➝ transsexuellen menschen wollen sich transve<strong>st</strong>iten<br />
keiner hormonbehandlung unterziehen. sie leben mei<strong>st</strong>ens<br />
in der rolle, <strong>die</strong> ihnen durch ihr biologisches Geschlecht zugeteilt<br />
wurde. crossdressing (gegengeschlechtliche kleidung<br />
tragen) i<strong>st</strong> ein anderer Begriff dafür.<br />
LGBt<br />
16<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erreichen. <strong>die</strong> Kehrseite: dafür, dass <strong>die</strong> Transve<strong>st</strong>iten<br />
auf der bühne ihre Show abziehen konnten, mus<strong>st</strong>en sie ein<strong>st</strong><br />
kämpfen. heute bezahlt jeder hippe club eine «lady gaga<br />
Kopie» als Empfangsdame. Aus Engagement i<strong>st</strong> dekoration<br />
geworden.<br />
Der Kampf verschwindet<br />
<strong>die</strong> grenzen sind nicht mehr so klar gezogen. der englische<br />
Ausdruck «gay» schafft di<strong>st</strong>anz; das mit der Schwulenbewegung<br />
verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ene politische Engagement, der Kampf<br />
für eine offenere gesellschaft verschwindet. <strong>die</strong> «metrosexuellen»<br />
Jungs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> girls tauchen auf, alle dürfen alles sein,<br />
minde<strong>st</strong>ens im hochglanzheft – aber lieber nicht in der eigenen<br />
Familie.<br />
Sind Fernsehfiguren, Stadtpräsident_innen oder regierungsmänner<br />
aus der lgbTcommunity noch etwas besonderes?<br />
Ja, wenn sie wie Klaus Wowereit in berlin ihre lu<strong>st</strong> am<br />
PartyFeiern in den <strong>die</strong>n<strong>st</strong> des Tourismusmarketings <strong>st</strong>ellen.<br />
Die Community tut<br />
gut daran, den kämpferisch<br />
motivierten<br />
Glamour zu bewahren.<br />
oder wenn corinne mauch in zürich <strong>die</strong> gayPride eröffnet.<br />
Aber guido We<strong>st</strong>erwelle? Ah ja, der i<strong>st</strong> ja auch schwul.<br />
Aus der Empörung i<strong>st</strong> Erwartung geworden: «Er soll bitte<br />
etwas glamour in mein leben bringen». Also freuen wir uns,<br />
wenn der regierungsrat sich mit dem lebenspartner zeigt<br />
oder wenn drei von fünf bieler Stadtregierungsmitgliedern<br />
sich zur community zählen. heute i<strong>st</strong> es zum politischen<br />
Tabu geworden, sich gegen <strong>die</strong> gleichgeschlechtliche Ehe<br />
zu <strong>st</strong>ellen – <strong>die</strong> <strong>die</strong> linke Schwulenbewegung von ein<strong>st</strong> als<br />
Kopie bürgerlicher verhaltensmu<strong>st</strong>er noch abgelehnt hatte.<br />
Sind <strong>die</strong> Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesben, <strong>die</strong> bi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Transgender<br />
Persönlichkeiten also in der langweiligen Normalität angekommen?<br />
Wohl nicht wirklich, denn <strong>die</strong> Akzeptanz <strong>st</strong>eht<br />
auf tönernen Füssen, wie der blick in richtung f<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>amentali<strong>st</strong>ischer<br />
bewegungen zeigt. <strong>die</strong> community tut also gut<br />
daran, den kämpferisch motivierten glamour zu bewahren.<br />
rené hornung, 1948,<br />
i<strong>st</strong> freischaffender Journali<strong>st</strong>.<br />
SAITEN 11.12
LGBt<br />
Kreuz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> queer<br />
durch den Kiez<br />
«<strong>Saiten</strong>» war mit dem Filmemacher Marcel Gisler<br />
unterwegs im homosexuellen Berlin –<br />
eine nächtlicher Bericht samt Currywur<strong>st</strong>,<br />
homophoben Taxifahrern<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einer angedrohten Schlägerei.<br />
Freitagabend in Kreuzberg, zehn uhr. über dem Eingang<br />
von «Tante hor<strong>st</strong>» an der oranien<strong>st</strong>rasse leuchtet ein roter<br />
Schnürchenschriftzug: «likörchenklub». marcel gisler<br />
hat bereits im Innern auf einem Sofa Platz genommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
nippt an einem Espresso. «der Taxifahrer war ganz ungläubig,<br />
dass es eine bar mit <strong>die</strong>sem Namen geben soll. ob <strong>die</strong><br />
wohl nicht eher ‹Tunte hor<strong>st</strong>› heisse.» Ich gehe uns am Tresen<br />
zwei bierflaschen holen. <strong>die</strong> barkeeperin – Typ Sophie<br />
hunger mit kurzen haaren – drückt mir ihre Empfehlung<br />
in <strong>die</strong> hände <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verlangt einen dJEuro für <strong>die</strong> zierliche<br />
junge Frau, welche an den Plattentellern Elektronisches serviert.<br />
Im gegenzug gibts zwei Stempelabdrücke in Fischform<br />
auf das rechte handgelenk. Einen für mich – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen<br />
für meine begleitung, <strong>die</strong> sich auf dem Sofa gerade eine<br />
zigarette dreht.<br />
Früher herrschte grössere Toleranz<br />
marcel gisler, 1960 in Alt<strong>st</strong>ätten geboren, kam als junger<br />
mann nach berlin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lebt heute in Kreuzberg. das We<strong>st</strong>berlin<br />
der frühen Achtziger zog Kreative von überall her an,<br />
der Wohnraum war billig, man wollte sein glück versuchen.<br />
Auch gisler traf hier auf <strong>die</strong> gün<strong>st</strong>igen bedingungen, welche<br />
er sich erhofft hatte, um seinen berufswunsch zu verwirklichen.<br />
mit einem Stipendium <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rte er Philosophie an der<br />
Fu berlin, jedoch eher als vorwand, um seiner leidenschaft<br />
Film nachgehen zu können: mit einer vom theaterwissenschaftlichen<br />
In<strong>st</strong>itut der uni ausgeliehenen 16mmKamera<br />
drehte er seinen er<strong>st</strong>en. zusätzlich attraktiv war berlin wegen<br />
der offenen homosexuellen Szene. händchenhaltende<br />
männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenpaare gehörten zum Teil des gross<strong>st</strong>adtbildes.<br />
mehr als heute, glaubt gisler. «Es herrschte grosse<br />
Toleranz gegenüber der lebensweise <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sexualität der<br />
Anderen. Ich erinnere mich, wie in der Nachbarschaft zwei<br />
junge männer total exponiert im Erker ihrer Wohnung vögelten.<br />
der Wirt von nebenan meinte am näch<strong>st</strong>en Tag nur<br />
beiläufig: Jungs, könnt ihr nicht wenig<strong>st</strong>ens <strong>die</strong> vorhänge<br />
von<br />
cLaire pLassard<br />
18<br />
ziehen?» Nicht selten hat jemand dem Filmemacher ge<strong>st</strong>anden,<br />
dass er oder sie wegen «Tage<strong>die</strong>be» oder «<strong>die</strong> blaue<br />
St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e» nach berlin gezogen i<strong>st</strong>, fasziniert von der Freiheit<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleichzeitig zer<strong>st</strong>örerischen Kraft <strong>die</strong>ser Stadt – Filme,<br />
<strong>die</strong> marcel gisler den silbernen leoparden von locarno <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
den max ophüls Preis eingebracht haben.<br />
Als Androgynität Mode war<br />
halb zwölf. das lokal füllt sich. das Publikum i<strong>st</strong> angenehm<br />
durchmischt, der männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenanteil ausgewogen.<br />
<strong>die</strong> Wände der damentoilette sind mit Flyern für vorträge<br />
über femini<strong>st</strong>ische Theorien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Aushängen für lesben in<br />
Notlage geschmückt. Wir zahlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ziehen weiter zu «möbel<br />
olfe» in <strong>die</strong> reichenberger<strong>st</strong>rasse, <strong>die</strong> nur einen Katzensprung<br />
entfernt i<strong>st</strong>. mit Spraydose hat jemand «homo bar»<br />
in krakeligen grossbuch<strong>st</strong>aben auf ein leintuch, das neben<br />
der Tür der bar hängt, gesprayt. das Publikum i<strong>st</strong> etwas jünger,<br />
es hat fa<strong>st</strong> nur männer. Aber sind <strong>die</strong> schwul? «voll»,<br />
meint gisler, «man sieht es ihnen nur nicht an. <strong>die</strong> Kreuzberger<br />
gays sind weniger parfümiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rausgeputzt als <strong>die</strong><br />
Schwulen in mitte.» Ich betrachte den hohen raum mit den<br />
freigelegten rohren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der grünen Neonbeleuchtung. Aus<br />
den lautsprechern dringt Alternatives. The verve, PJ harvey.<br />
mein begleiter trinkt gin Tonic <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erzählt, dass ihm<br />
vincent brachet, der dar<strong>st</strong>eller des beni aus «F. e<strong>st</strong> un salaud»,<br />
<strong>die</strong>ses ehemalige möbelgeschäft gezeigt hat. Er erzählt<br />
von seinem comingout in den späten Siebzigern: Androgynität<br />
lag im Trend, david bowie war eine Ikone – nicht<br />
besonders schwer also, sich zur eigenen homosexualität zu<br />
bekennen. der vater hatte trotzdem keine Freude <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> orte<br />
zum Ausgehen in St.gallen fehlten. «Sieht das heute anders<br />
aus?» Ich überlege. mehr als <strong>die</strong> leSchwureihe im Kugl<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Nuts im linsebühl kommen mir nicht in den Sinn.<br />
«Eine Schwulensauna beim Schützengarten gibts noch. <strong>die</strong><br />
haben wir uns als mögliches motiv für meinen neuen Film<br />
‹rosie› angeschaut», ergänzt gisler <strong>die</strong> kurze li<strong>st</strong>e.<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
Im ehemaligen Schwulenkiez<br />
Ein paar minuten später <strong>st</strong>ehen wir im rappelvollen, plüschig<br />
rot gehaltenen «roses» an der oranien<strong>st</strong>rasse. Es i<strong>st</strong> kurz vor<br />
halb eins. Eine r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>liche Frau mittleren Alters mixt hinter<br />
der bar fleissig drinks. Ich bitte sie, mir etwas über den laden<br />
zu erzählen. «och, <strong>die</strong> bar! Aber du sieh<strong>st</strong> gut aus», raunt<br />
sie kurzangeb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. «Eigentlich gehört <strong>die</strong> son<strong>st</strong> eher der<br />
kratzbür<strong>st</strong>igen Sorte an», weiss gisler. <strong>die</strong> Stimmung i<strong>st</strong> ausgelassen,<br />
Augenpaare halten Ausschau nach einem Flirt. Einer<br />
mit blauem TShirt hat marcel gisler ununterbrochen im visier,<br />
bis wir raus an <strong>die</strong> frische luft gehen. Auf dem geh<strong>st</strong>eig<br />
leeren wir unsere gläser <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beschliessen, einen kurzen Ab<strong>st</strong>echer<br />
nach Schöneberg, dem ehemaligen Schwulenkiez, zu<br />
machen. «Kumpelne<strong>st</strong> 3000», lützow<strong>st</strong>rasse. «das i<strong>st</strong> doch ein<br />
bisschen pervers dort», meint der Taxifahrer, ein gesprächiger<br />
junger mann türkischer herkunft. «da muss man aufpassen,<br />
dass einem nicht an den Arsch gefas<strong>st</strong> wird.» vielleicht sollten<br />
wir ihm vom «S036» oder vom «Südblock» erzählen, <strong>die</strong><br />
Partyreihen durchführen, wo seine schwullesbischen landsleute<br />
ausgelassen zu orientalischen Klängen feiern. bevor wir<br />
dazu kommen, sind wir jedoch bereits am ziel.<br />
<strong>die</strong> barock verkitschte deko im «Kumpelne<strong>st</strong> 3000»<br />
wird von glitter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Spiegeln dominiert. Es i<strong>st</strong> laut, man<br />
wippt zu Nenas «99 luftballons». Ein mann <strong>st</strong>reckt mir <strong>die</strong><br />
zunge raus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kassiert als Antwort eine grimasse. <strong>die</strong><br />
Stimmung in der bar i<strong>st</strong> angespannt. gisler kriegt Schläge<br />
angedroht, als er auf der Toilette aus versehen einen Pinkelnden<br />
anrempelt. Er i<strong>st</strong> enttäuscht von der bar, in der<br />
er für seinen Film «<strong>die</strong> blaue St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e» Szenen gedreht hat:<br />
«I<strong>st</strong> nicht mehr, was es mal war. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kaum noch gay – mir<br />
gönd.» gesagt, getan – zurück nach Kreuzberg.<br />
Kapitulation um halb fünf<br />
Als wir das «rauschgold» am mehringdamm betreten, i<strong>st</strong><br />
es viertel nach zwei. Im Schaufen<strong>st</strong>er baumelt ein lebkuchenherz<br />
mit der Aufschrift «muschimuffel». heute finden<br />
keine Transve<strong>st</strong>ieshows auf der kleinen bühne der bar <strong>st</strong>att,<br />
wir sind froh über eine verschnaufpause an einem Stehtisch<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> reden lange. um halb vier treffen wir im «melitta<br />
S<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><strong>st</strong>röm» – auf der gegenüberliegenden Strassenseite des<br />
mehringdamms, benannt nach einer berühmten berliner<br />
drag Queen, – zufällig auf bekannte von gisler. Einer von<br />
ihnen meint, dass ich ihn unbedingt einmal ins sagenumwobene<br />
«berghain» begleiten solle – an einem Sonntagnachmittag.<br />
dann sei es nicht so überlaufen.<br />
Eigentlich wollte marcel gisler den Abend auf der Tanzfläche<br />
des «Schwuz», dessen Eingang sich im hinteren Teil<br />
des lokals befindet, ausklingen lassen. Wir bleiben aber bei<br />
einem letzten glas im «melitta S<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><strong>st</strong>röm» hängen. ob ich<br />
denn nicht doch noch tanzen gehen wolle, auch wenn er jetzt<br />
aufgeben müsse? In den näch<strong>st</strong>en Tagen wartet viel Arbeit<br />
für seinen neuen Film «rosie», der gerade den letzten Schliff<br />
erhält. <strong>die</strong> uhr zeigt halb fünf – ich kann gut mit dem Entscheid<br />
zur Kapitulation leben. der eigentliche höhepunkt<br />
war ohnehin um drei uhr morgens bei einem zwischen<strong>st</strong>opp<br />
in der Imbissbude «curry 36»: über den Flachbildschirm hinter<br />
der Kassentheke flimmerte eine Szene aus «high heels»<br />
des homosexuellen regisseurs par excellence – Pedro Almodóvar.<br />
marisa Paredes singt im schimmernd grünen Kleid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
mit langen roten handschuhen «Piensa en mì». «Wir haben<br />
das queere berlin gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en!», lacht marcel gisler laut – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schiebt sich dabei ein letztes Stück currywur<strong>st</strong> in den m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />
claire plassard, 1990,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt germani<strong>st</strong>ik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Philosophie in zürich.<br />
LGBt<br />
19<br />
kurz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> pink<br />
➝ zum BeispieL <strong>die</strong> schweiz<br />
als er<strong>st</strong>es deutschsprachiges Land hat <strong>die</strong><br />
schweiz 1942 <strong>die</strong> allgemeine <strong>st</strong>rafbarkeit homosexueller<br />
handlungen aufgehoben. 1992 wurde das verbot von<br />
gleichgeschlechtlicher sexualität im militär <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das der<br />
homosexuellen pro<strong>st</strong>itution abgeschafft. im icd-katalog der<br />
who war homosexualität aber bis 1992 als eigene krankheit<br />
erfas<strong>st</strong>. seit dem 1. Januar 2007 können lesbische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schwule paare ihre partnerschaft zwar eintragen, heiraten<br />
dürfen sie aber nach wie vor nicht. im märz hat der <strong>st</strong>änderat<br />
mit knapper mehrheit der adoption durch gleichgeschlechtliche<br />
paare zuge<strong>st</strong>immt. <strong>st</strong>immt auch der nationalrat<br />
zu, muss der B<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esrat eine Gesetzesrevision vorlegen –<br />
er rät aber aufgr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «mangelnder gesellschaftlicher<br />
akzeptanz» davon ab.<br />
➝ zum BeispieL arGentinien<br />
eine weltpremiere: zukünftig kann in argentinien<br />
jeder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> jede das eigene Geschlecht selber definieren.<br />
nach einem neuen Gesetz wird <strong>die</strong> Geschlechtszugehörigkeit<br />
allein durch das innere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> individuelle erleben des Geschlechts<br />
be<strong>st</strong>immt, so «wie es jede person fühlt», unabhängig<br />
von der Geschlechtsbe<strong>st</strong>immung bei der Geburt. minderjährigen<br />
garantiert das Gesetz ebenfalls <strong>die</strong> freie Geschlechterwahl.<br />
sollten eltern oder andere erziehungsberechtigte<br />
<strong>die</strong> zu<strong>st</strong>immung verweigern, kann <strong>die</strong> minderjährige person<br />
einen kinderanwält_in anrufen. zudem wurden <strong>die</strong> krankenversicherungen<br />
zur ko<strong>st</strong>enübernahme von geschlechtsverändernden<br />
Behandlungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Eingriffen verpflichtet.<br />
➝ purpLemoon<br />
in ähnlichem <strong>st</strong>il wie facebook vernetzt <strong>die</strong> internet-community<br />
purplemoon schwule, Lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Bisexuelle<br />
in der schweiz. im vergleich zu anderen homo-communitys<br />
geht es nicht in er<strong>st</strong>er Linie um sex. nach den richtlinien der<br />
seite soll purplemoon «ein friedlicher, angenehmer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
vertrauenswürdiger Ort sein, an dem man Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e finden<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit be<strong>st</strong>ehenden fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en in kontakt bleiben kann.»<br />
Seine sexuelle Orientierung kann man genauso im Profil zeigen<br />
wie den Beziehungs<strong>st</strong>atus. für viele homosexuelle singles<br />
i<strong>st</strong> es eine sehr gute plattform, um eine_n partner_in zu<br />
finden. Es gibt auch spezielle PurplemoonParties. Die Seite<br />
i<strong>st</strong> explizit auch für heteros offen. www.purplemoon.ch<br />
➝ BeziehunGs-weise<br />
2003 hat <strong>die</strong> fach<strong>st</strong>elle für aids- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexualfragen<br />
ahsGa <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> eine cd-rom mit materialien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
arbeitshilfen zu Liebe, erotik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sexualität auf den markt<br />
gebracht. Nach vier Auflagen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 4000 verkauften<br />
exemplaren i<strong>st</strong> jetzt eine neubearbeitete <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ergänzte fünfte<br />
Auflage erschienen. Die CDROM mit dem Titel «beziehungsweise»<br />
i<strong>st</strong> mit r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2000 seiten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laufenden aktualisierungen<br />
das grös<strong>st</strong>e kompendium zum thema im deutschsprachigen<br />
raum. eine demo-version i<strong>st</strong> online, das komplette<br />
werk i<strong>st</strong> für 54 franken erhältlich. www.ahsga.ch<br />
➤
➝ comout<br />
seit drei Jahren läuft das projekt comout der<br />
ahsGa, ein informationsangebot für schulen ab der 2.<br />
ober<strong>st</strong>ufe. eine schwule <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>/oder lesbische person besucht<br />
im rahmen der sexualpädagogik <strong>die</strong> klasse, erzählt aus<br />
ihrem Leben, thematisiert klischees, beantwortet fragen.<br />
«wir wollen niemanden bekehren, sondern bieten den<br />
Jugendlichen <strong>die</strong> Gelegenheit, sich im direkten kontakt mit<br />
homosexuellen ein eigenes Bild zu machen», erklärt <strong>die</strong><br />
ahsGa dazu. das angebot sei gefragt, sagt fach<strong>st</strong>ellenleiter<br />
Johannes schläpfer – r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fünfzig klassen pro Jahr<br />
werden besucht, das interesse von seiten der schulen sei<br />
hoch, wider<strong>st</strong>ände gebe es kaum. www.ahsga.ch<br />
➝ network<br />
dass auch <strong>die</strong> queere welt «in winterthur nicht<br />
aufhört», davon i<strong>st</strong> roland köppel überzeugt – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> trägt<br />
das seine dazu bei. köppel präsi<strong>die</strong>rt <strong>die</strong> o<strong>st</strong>schweizer regionalgruppe<br />
von network, dem verein schwuler führungskräfte.<br />
Gesamtschweizerisch zählt network r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 450 mitglieder.<br />
vernetzung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Öffentlichkeitsarbeit sind <strong>die</strong> hauptziele<br />
– köppel nennt ein Beispiel: in grossen unternehmen<br />
seien zwar diversity-programme gefragt, aber mei<strong>st</strong> nur mit<br />
Blick auf frauen- oder Behindertenförderung, nicht aber<br />
auf homosexualität. privat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der freizeit sei schwulsein<br />
zwar weitherum akzeptiert, in der arbeitswelt gelte <strong>die</strong>s<br />
jedoch weit weniger, heis<strong>st</strong> es in der network-Broschüre<br />
«das coming-out am arbeitsplatz». www.network.ch<br />
➝ wyBernet<br />
das weibliche pendant zu network i<strong>st</strong> das<br />
Wybernet. Im Juli 2001 gegründet, mit dem Ziel, beruflich<br />
engagierten lesbischen frauen eine plattform zum au<strong>st</strong>ausch<br />
ihrer kompetenzen zu bieten, ohne dabei einen teil ihrer<br />
identität ausschliessen zu müssen, zählt das netzwerk inzwischen<br />
r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 200 mitglieder in sechs regionalgruppen. <strong>st</strong>ossrichtung<br />
der aktivitäten i<strong>st</strong> es laut homepage, «den <strong>st</strong>ellenwert<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis von lesbisch identifizierten<br />
Berufsfrauen in Gesellschaft, wirtschaft, kultur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> politik zu<br />
erhöhen». www.wybernet.ch<br />
➝ uniGay<br />
unter dem namen unigay (früher hsGay) exi<strong>st</strong>iert<br />
ein verein der Lesben, schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Bisexuellen an der<br />
universität <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>. Jüng<strong>st</strong>e aktivität war im oktober ein<br />
podiumsgespräch über das problem der «gläsernen decke»<br />
für homosexuelle im Berufsleben. demnäch<strong>st</strong> <strong>st</strong>artet der<br />
verein ein generationenübergreifendes mentoringprogramm<br />
unter dem namen «Getconnected». sein ziel i<strong>st</strong> es, homooder<br />
bisexuelle <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rende mit erfahrenen Berufsleuten zusammenzubringen.<br />
das programm läuft mitte november an<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wird unter anderem von den professoren dirk schäfer<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> miriam meckel unter<strong>st</strong>ützt. www.unigay.ch<br />
➝ Leschwu<br />
«wir <strong>st</strong>ehen für eine club- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> partyplattform<br />
ein, wo transsexuelle menschen, lesbische frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schwule<br />
Männer zusammentreffen.» So definiert sich LeSchwu,<br />
<strong>die</strong> partyreihe, <strong>die</strong> seit Januar 2010 im <strong>st</strong>.Galler kugl durchgeführt<br />
wird. <strong>die</strong> näch<strong>st</strong>en anlässe unter dem titel «homo-<br />
TransQueerer Event» finden jetzt im November <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Dezember<br />
neu in der sattelkammer an der teufener<strong>st</strong>rasse <strong>st</strong>att –<br />
dort kann <strong>die</strong> party, anders als im kugl, bis um drei uhr<br />
nachts dauern. www.leschwu.ch (co/tip/Su.)<br />
LGBt<br />
20<br />
Quelle: Archiv für Frauen- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Geschlechtergeschichte, St.<strong>Gallen</strong><br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
LGBt<br />
Alles voll<br />
easy?<br />
Um <strong>die</strong> zwanzig Jahre alt, in der O<strong>st</strong>schweiz aufgewachsen,<br />
homo- oder bisexuell: Wie sieht für junge Leute <strong>die</strong> Realität aus?<br />
Wir haben vier von ihnen befragt. I<strong>st</strong> alles ganz einfach geworden<br />
heutzutage? Das Bild i<strong>st</strong> komplexer, Normalität noch immer<br />
vielerorts ein Fremdwort – dazu gehört auch <strong>die</strong> Tatsache, dass teilweise<br />
<strong>die</strong> Namen geändert werden mus<strong>st</strong>en. Hier <strong>die</strong> Berichte.<br />
seBa<strong>st</strong>ian Brecht, 24,<br />
aus <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>, <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt kun<strong>st</strong>:<br />
Ich hatte meine er<strong>st</strong>en sexuellen Erfahrungen schon im Primarschulalter<br />
mit anderen Jungen. Später hab ich mir dann<br />
oft Nacktbilder von männern im Internet angeschaut. In<br />
der Sek hatte ich auch beziehungen mit Frauen; alles war<br />
also lange in der Schwebe. Er<strong>st</strong> mit zwanzig fühlte ich mich<br />
dann nur noch als Schwuler. Eines Nachmittags hab ich es<br />
meiner mutter gesagt; sie sagte gleich, dass sie es immer gewus<strong>st</strong><br />
habe, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte sich, dass ich es ihr nicht schon<br />
früher gesagt hatte. Für meinen vater i<strong>st</strong> mein Schwulsein<br />
kein Problem, er möchte mit mir einfach nicht über meine<br />
männergeschichten reden. In meinem Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eskreis wurde<br />
immer offen über Sexualität gesprochen. In der Schule<br />
hingegen verbreitete sich das eher unterschwellig, wie ein<br />
gerücht. Ich weiss in St.gallen von keinem Netzwerk für<br />
Schwule, lesben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bisexuelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spüre keinerlei unter<strong>st</strong>ützung<br />
zum beispiel seitens der Stadt. <strong>die</strong> Ausnahme<br />
bildet <strong>die</strong> Partyreihe leSchwu im Kugl. Es i<strong>st</strong> der einzige<br />
raum in der o<strong>st</strong>schweiz, wo tanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vernetzen zusammenkommen.<br />
Weil es der donner<strong>st</strong>agabend i<strong>st</strong>, kommen<br />
auch immer mal ein paar heteros. Ich finde es schade, dass<br />
sich solche Sachen oft nur in Nischen abspielen. da <strong>st</strong>ellt sich<br />
<strong>die</strong> Frage, ob man mit seiner «Andersartigkeit» an <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
oder sich am rand bewegen will. das Stichwort<br />
hiesse für mich: gayfriendly. In zürich <strong>st</strong>eigen regelmässig<br />
grosse Partys, es wäre toll, wenn es in St.gallen auch mal so<br />
eine homoNight gäbe. Neben dem Ausgang i<strong>st</strong> auch <strong>die</strong><br />
von<br />
timo posseLt<br />
Internetseite Purplemoon sehr wichtig. Es i<strong>st</strong> so etwas wie<br />
unser eigenes Facebook. das Entscheidende i<strong>st</strong> dort <strong>die</strong> Anonymität:<br />
In der gesellschaft eckt man als Schwuler an, der<br />
Weg geht nur übers comingout. Auf Purplemoon kann<br />
man sich anonym mit menschen treffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss sich nicht<br />
gleich vor allen bloss<strong>st</strong>ellen. Ich kenne viele, <strong>die</strong> er<strong>st</strong> ein Profil<br />
auf Pm machten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er<strong>st</strong> später ihr comingout hatten.<br />
21<br />
maura hermann, 24,<br />
aus <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>, <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt kun<strong>st</strong>:<br />
Ich habe schon früh mit Frauen rumgeschmu<strong>st</strong>, habe mich<br />
allerdings er<strong>st</strong> später ern<strong>st</strong>haft mit homosexualität auseinandergesetzt.<br />
meine Eltern sind nicht ganz easy mit meiner<br />
bisexualität umgegangen: Ich glaube, sie dachten, es<br />
sei eine Phase <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> gehe vorüber. Sie hatten auch Ang<strong>st</strong><br />
um mich, weil es homos in unserer gesellschaft auch heute<br />
noch schwer haben. mich hat es immer ein bisschen ge<strong>st</strong>ört,<br />
dass sich meine Sexualität nicht klar auf ein geschlecht<br />
konzentriert. Sehr viele homosexuelle definieren sich <strong>st</strong>ark<br />
über ihre Sexualität. manchmal wird man als bisexuelle nicht<br />
ern<strong>st</strong> genommen: «du bi<strong>st</strong> doch eigentlich eh eine hetero.»<br />
Es gibt viele Frauen, <strong>die</strong> in meinem Alter einfach nur<br />
ausprobieren wollen. Was auch total okay i<strong>st</strong>, manche homosexuelle<br />
haben dann aber Ang<strong>st</strong>, dass in einer beziehung<br />
mit einer bisexuellen plötzlich ein mann auftaucht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie<br />
verlassen werden. bei den männern gibt es auch Probleme.
manche fühlen sich bedroht oder in ihrem Stolz verletzt. In<br />
unserer gesellschaft wird allgemein sehr viel über <strong>die</strong> Sexualität<br />
definiert. Es gibt auch viele männer, <strong>die</strong> nicht daran<br />
glauben, dass Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> männer «nur» befre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et sein<br />
können. Ich glaube, dass homosexualität überhaupt nicht<br />
akzeptiert i<strong>st</strong>: Wenn man sich <strong>die</strong> rollenbilder in der Werbung<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Pornoindu<strong>st</strong>rie anschaut, hat man den Eindruck,<br />
dass <strong>die</strong> Errungenschaften der sexuellen revolution<br />
eher wieder verloren gehen. <strong>die</strong> menschheit i<strong>st</strong> verunsichert,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie klammert sich an eine NormSexualität, weil<br />
das ein vermeintlich sicherer Wert i<strong>st</strong>.<br />
annick moser, 24,<br />
aus Gossau,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt Betriebswirschaftslehre:<br />
Für mich gab es keine eigentliche Schlüsselsituation <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
auch kein comingout. In der verwandtschaft wissen alle,<br />
dass ich lesbisch bin. Es wird aber nicht spezifisch darüber<br />
geredet. meine Eltern sind ein wenig enttäuscht, da sie davon<br />
ausgehen, dass sie keine Enkelkinder von mir erwarten<br />
können <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wir beide, meine Schwe<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich, nicht<br />
hetero sind. heute gehört es meiner meinung nach zum<br />
guten Ton, homosexualität zu akzeptieren. Es i<strong>st</strong> beispielsweise<br />
hip, homoFre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e zu haben. Ich habe aber schon<br />
oft erlebt, dass sich das ändert, wenn man selber damit in<br />
berührung kommt, <strong>die</strong> eigene Tochter beispielsweise homosexuell<br />
i<strong>st</strong>. Ich bewege mich in meinem Alltag in verschiedenen<br />
Welten, <strong>die</strong> sich bezüglich meiner rollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
auch im umgang mit meiner Sexualität enorm unterscheiden.<br />
An der hSg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bei der Arbeit i<strong>st</strong> <strong>die</strong>se zum beispiel<br />
völlig irrelevant, auch weil ich dort kaum persönliche Kontakte<br />
pflege. Wie <strong>die</strong> Kommilitonen an der hSg reagieren<br />
würden, wenn ich meine homosexualität offen zeigen würde,<br />
weiss ich nicht. Fakt i<strong>st</strong> aber, dass man an der hSg keine<br />
homosexuellen schmusen oder händchen halten sieht,<br />
ganz im gegensatz zu heterosexuellen Paaren. Ich denke,<br />
dass das Klima an orten wie der hSg den offenen umgang<br />
mit Andersartigkeit nicht gerade fördert. Im handball<br />
wissen alle von meiner Sexualität. Es i<strong>st</strong> für niemanden ein<br />
Problem, ich fühle mich voll akzeptiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> angenommen.<br />
Alles andere wäre aber auch ungün<strong>st</strong>ig, da ich fünfmal <strong>die</strong><br />
Woche mit den mädels unter der dusche <strong>st</strong>ehe. Allgemein<br />
habe ich im Frauenhandball gute Erfahrungen mit meiner<br />
homosexualität gemacht. Kommt man neu in eine mannschaft,<br />
wird man auch schon mal direkt auf seine Sexualität<br />
angesprochen. manchmal gehe ich mit den handballerinnen<br />
in den Ausgang. das i<strong>st</strong> dann eine völlig andere Welt.<br />
mir i<strong>st</strong> es nicht wichtig, im Ausgang unter homos zu sein,<br />
für mich i<strong>st</strong> zentral, dass ich mich wohl fühle. Es spricht natürlich<br />
nichts gegen eine gute homoparty, aber immer muss<br />
das nicht sein, da ich mich nicht selber ghettoisieren möchte.<br />
In St.gallen i<strong>st</strong> es zudem schwierig, eine gute Party für<br />
homosexuelle zu finden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wohl auch zu veran<strong>st</strong>alten.<br />
Ans leSchwu ins Kugl gehe ich mehr aus Solidarität zu den<br />
veran<strong>st</strong>altenden.<br />
LGBt<br />
22<br />
renée moser , 21,<br />
aus Gossau,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt Germani<strong>st</strong>ik,<br />
Philosophie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotografiegeschichte:<br />
manche meiner Schulkollegen fanden es abartig, dass ich<br />
bisexuell bin. Körperlich angegriffen wurde ich deswegen<br />
nicht, <strong>die</strong> Jungs haben einfach Sprüche gerissen. dann habe<br />
ich aber bald meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in kennen gelernt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mir war<br />
es eh egal, was <strong>die</strong> leute sagten. mein vater fand es eigentlich<br />
okay, wollte aber nicht, dass ich hand in hand mit meiner<br />
Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in in gossau rumlaufe. Er hatte Ang<strong>st</strong> um seinen<br />
ruf. <strong>die</strong> leute brauchen ja einfach etwas, worauf sie mit<br />
dem Finger zeigen können – ob das nun jemand i<strong>st</strong>, der einen<br />
Autounfall gemacht hat, angeblich <strong>st</strong>iehlt oder den ganzen<br />
Tag vor dem Fernseher sitzt. bei mir i<strong>st</strong> es aber anders,<br />
ich konnte mir meine Sexualität ja nicht auswählen. meine<br />
mutter hat immer gesagt, es sei nur eine Phase <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich würde<br />
darüber hinwegkommen. Ich glaube, inzwischen hat sie<br />
gemerkt, dass es keine Phase i<strong>st</strong>. manchmal fragt sie sich, was<br />
sie falsch gemacht habe. Es war ein doppelter Schock für sie,<br />
als sie gemerkt hat, dass meine Schwe<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich beide bisexuell<br />
sind. Ich glaube, sie hat einfach Ang<strong>st</strong>, dass wir uns da<br />
in etwas hineinbegeben, was uns nicht gut tut. Wenn ich mit<br />
ihr über solche Sachen rede, blockt sie immer ein bisschen<br />
ab. meine Schwe<strong>st</strong>er war für mich keine vorreiterin, ich<br />
hatte es schwerer. Während sie im Ausland Erfahrungen machen<br />
konnte, mus<strong>st</strong>e ich meine Eltern immer fragen, ob jemand<br />
bei mir übernachten durfte – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das bei Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
bei männern. Natürlich hat meine mutter nie gesagt, dass<br />
ich einen mann heiraten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fünf Kinder zeugen soll. Insgeheim<br />
würde sie sich aber schon Enkel wünschen, denke ich.<br />
timo posselt, 1991,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt in basel gender<strong>st</strong>u<strong>die</strong>s.<br />
Quelle: HASG<br />
SAITEN 11.12
LGBt<br />
Die Revolution<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Töchter<br />
Früher war das <strong>die</strong> Regel:<br />
Wer sich als Lesbe outete, wurde diskriminiert.<br />
Wie i<strong>st</strong> es heute? Vier Frauen aus zwei<br />
Generationen erzählen.<br />
1987: <strong>die</strong> Frauenbeiz im «Schwarzen Engel» i<strong>st</strong> voll besetzt,<br />
als ein Stein durch <strong>die</strong> Scheibe fliegt. <strong>die</strong> Tür<strong>st</strong>eherinnen<br />
können <strong>die</strong> aggressiven männer draussen nur mit mühe abwehren.<br />
bea höhener wirkt nachdenklich, als sie von <strong>die</strong>sem<br />
vorfall erzählt. «das war ein krasser Abend.» <strong>die</strong> 51jährige<br />
lesbe war selb<strong>st</strong> jahrelang aktiv in der Frauenbeiz. Jetzt, 25<br />
Jahre später, sitzt sie graumeliert, aber immer noch mit kurzer<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ercutFrisur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sonnenbrille in der gartenbeiz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
erzählt von früher – von farbigen demos, von K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>gebungen,<br />
politischen Aktionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesbenPartys.<br />
«<strong>die</strong> Achtziger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neunziger waren eine aufregende<br />
zeit.» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor allem eine wichtige: <strong>die</strong> Frauenrechtsbewegung<br />
gab vollgas <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit ihr auch <strong>die</strong> lesbenbewegung.<br />
«Wir wollten einfach nicht mehr kriminalisiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskriminiert<br />
werden.» man spürt an ihrem Tonfall, wie weh das<br />
damals getan haben muss. «outings sind immer schwierig,<br />
aber damals war es noch problematischer.»<br />
Ein er<strong>st</strong>es «Regenbogenkind»<br />
Sie selber hatte ihr coming0ut mit siebzehn Jahren. «Keine<br />
einfache Sache. besonders für mich als Appenzellerin – wir<br />
hatten damals nicht einmal Wahl <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmrecht», sagt sie.<br />
«Ich wus<strong>st</strong>e anfangs nicht recht, was mit mir los i<strong>st</strong>, denn ich<br />
hatte keine vorbilder.» Als sie sich in ihre Arbeitskollegin<br />
heidi verliebte, fiel aber der «zwanzger». <strong>die</strong> beziehung<br />
hielt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so kam 1985 Tochter Stephanie – wohl eines der<br />
er<strong>st</strong>en «regenbogenkinder» der o<strong>st</strong>schweiz – zur Welt. <strong>die</strong><br />
Kleine hatte zwei mütter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen vater. heidi entschied<br />
sich nämlich nach der geburt, den schwulen vater zu heiraten.<br />
Aus der Not heraus: Kinder alleinerziehender mütter<br />
wurden zu <strong>die</strong>ser zeit noch bevorm<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et.<br />
von<br />
corinne riedener<br />
24<br />
bea hatte also gute gründe, für ihren lebensentwurf zu<br />
kämpfen. In den Achtzigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neunzigern vernetzte sie<br />
sich mit gleichgesinnten Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschlang <strong>die</strong> Schriften<br />
von Simone de beauvoir, Alice Schwarzer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rita mae<br />
brown. deren roman «rubinroter dschungel» galt als eine<br />
Art lesbenbibel. bea trainierte Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mädchen in<br />
Selb<strong>st</strong>verteidigung (Wen do) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> engagierte sich im verein<br />
limita (Prävention vor sexueller Ausbeutung). K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>gebungen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> demon<strong>st</strong>rationen markierte sie jeweils rot in der<br />
Agenda. «<strong>die</strong> demos am 8. märz, dem Tag der Frau, waren<br />
legendär», sagt sie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> versinkt kurz in Erinnerungen.<br />
«In <strong>die</strong>ser zeit war unglaublich viel los: <strong>die</strong> Arbeit im<br />
Frauenhaus, Engagements in Frauengruppen, <strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enlange<br />
Sitzungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rauschende Partys.» hotspot damals war<br />
<strong>die</strong> Frauendisco «la luna» im Sittertobel. bea legte dort<br />
jahrelang Platten auf. «das war für mich Familie, heimat,<br />
boden.» oft pilgerte sie auch nach zürich in <strong>die</strong> «Tanzleila»<br />
oder nach berlin, dem mekka der Szene. «Wir waren eine<br />
eingeschworene community. Einerseits war es uns wichtig,<br />
uns zu zeigen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu präsentieren, andererseits wollten wir<br />
uns auch abgrenzen. – Ich war damals radikal», räumt sie<br />
ein. «Es war mir wichtig, mich in der Frauenbewegung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
lesbenszene zu finden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mich von patriarchalen Strukturen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesellschaftlichen Konventionen zu befreien.» <strong>die</strong><br />
devise hiess: kein lippen<strong>st</strong>ift, keine bein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achselrasur<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keine hochhackigen Schuhe – <strong>die</strong>s alles, um das von<br />
männern gemachte Frauenbild zu sprengen. «Ich habe mich<br />
einfach neu erf<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en.»<br />
heute mag sie lippen<strong>st</strong>ift <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rasierer. «damals war es<br />
nötig, radikal zu sein. Ich mus<strong>st</strong>e mich schliesslich positionieren.»<br />
Es sei halt eine kleine revolution gewesen, aber<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
rückblickend würde sie alles wieder genau so machen. «Wir<br />
haben viel erreicht – aber am ziel sind wir noch lange nicht»,<br />
bilanziert sie. lesben, Frauen überhaupt, hätten noch nicht<br />
den Platz in der gesellschaft, der ihnen zu<strong>st</strong>ehe.<br />
Because the night belongs to us …<br />
das sieht auch Susi Stieger so. <strong>die</strong> 56jährige dozentin war<br />
damals ebenfalls aktiv in der Szene, wenn auch eher im kulturellen<br />
bereich. «Es hat sich nicht so viel geändert, wie wir<br />
uns das damals erhofft hatten», lautet ihre bilanz. «vielleicht<br />
waren wir auch einfach ein wenig grössenwahnsinnig.»<br />
<strong>die</strong> Frau mit den feuerroten, halblangen haaren i<strong>st</strong> seit<br />
über 35 Jahren mit ihrer Partnerin zusammen. <strong>die</strong> beiden<br />
lernten sich während ihrer Arbeit bei der Fbb (Frauenbefreiungsbewegung)<br />
kennen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lieben. zu <strong>die</strong>ser zeit <strong>st</strong>and<br />
<strong>die</strong> Selb<strong>st</strong>be<strong>st</strong>immung im zentrum: In den Siebziger Jahren<br />
kämpften sie mit Slogans wie «mein bauch gehört mir» für<br />
<strong>die</strong> Fri<strong>st</strong>enlösung. Aber es ging nicht nur um Selb<strong>st</strong>be<strong>st</strong>immung.<br />
«Ich war immer auch an alternativen lebensentwürfen<br />
interessiert», erzählt sie im «Engel».<br />
das dasein als lesbe <strong>st</strong>eht für sie nicht im vordergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />
«Auch männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kinder, Alte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Junge, Katzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e, blumen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sterne spielen eine rolle in meinem<br />
leben.» Sie sieht sich als Frau, <strong>die</strong> versucht, machtverhältnisse<br />
aller Art – insbesondere <strong>die</strong> der geschlechterverhältnisse –<br />
immer neu zu hinterfragen.<br />
Ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausgrenzung war für sie nie ein probates mittel.<br />
Im gegenteil: <strong>die</strong> Partys mit Schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Normalos» seien<br />
immer <strong>die</strong> be<strong>st</strong>en gewesen. «Anfang der Achtziger trafen<br />
wir uns jeweils im ‹gender› an der Schwertgasse bei roger<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> heinz, einem Schwulenpaar.» danach ging es auf <strong>die</strong><br />
Pi<strong>st</strong>e. In den bündnerhof, in den Jockey club oder in <strong>die</strong><br />
grabenhalle. <strong>die</strong>ser Partygroove wurde 1984 durch das<br />
Aufkommen von Aids jäh unterbrochen: <strong>die</strong> Fe<strong>st</strong>e wurden<br />
weniger. Susi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Partnerin zogen ins Appenzellerland,<br />
lasen viel, vernetzten sich mit Frauen in zürich oder berlin<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> engagierten sich in femini<strong>st</strong>ischen Projekten wie der<br />
Frauenbibliothek Wyborada.<br />
Ein zentrales Thema i<strong>st</strong> für Susi nach wie vor <strong>die</strong> Kritik<br />
an machtverhältnissen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ungleichbehandlungen.<br />
mit traditionellen geschlechterrollen hat sie deshalb wenig<br />
am hut. «mich interessiert der zusammenhang respektive<br />
Widerspruch zwischen den bildern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> realitäten der<br />
geschlechter – das Spiel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Experiment mit geschlechterrollen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anderen zuschreibungen.» vor einigen Jahren<br />
haben <strong>die</strong> beiden Frauen ihre Partnerschaft eintragen lassen.<br />
Aber nicht wegen der «romantischen liebe», wie Susi erklärt,<br />
sondern aus ökonomischen gründen. «Ich bin überzeugt,<br />
dass beziehungen in Freiheit genauso gut oder sogar besser<br />
funktionieren als vom Staat anerkannte. das hat sich über <strong>die</strong><br />
Jahre immer wieder be<strong>st</strong>ätigt.»<br />
Mit dem Kuss kam das Herzklopfen<br />
Auch Sara colombrino hält nicht viel von der Ehe: «Ich sehe<br />
keinen Sinn darin», sagt <strong>die</strong> 31Jährige. «Abgesehen davon<br />
müs<strong>st</strong>e ich dafür zuer<strong>st</strong> eine Partnerin finden.» <strong>die</strong> Szene in<br />
St.gallen sei aber leider relativ klein – ausser dem leSchwu<br />
im Kugl <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem Nuts im linsebühl gebe es heute kaum<br />
möglichkeiten, gleichgesinnte Frauen zu treffen. «Allenfalls<br />
im Internet.»<br />
Als bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi für <strong>die</strong> rechte der Frauen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> homosexuellen<br />
auf <strong>die</strong> Strasse gingen, war Sara noch in der Schule.<br />
dass sie lesbisch i<strong>st</strong>, wus<strong>st</strong>e sie aber schon damals. mit dem<br />
er<strong>st</strong>en Kuss einer Frau kam das Kribbeln. zusammen mit<br />
dem herzklopfen. von <strong>die</strong>sem moment an <strong>st</strong>and sie in jeder<br />
LGBt<br />
25<br />
lebenslage zu ihrer liebe für Frauen. «Was hinter meinem<br />
rücken geredet wird, i<strong>st</strong> mir wur<strong>st</strong>», sagt sie. Sara findet, dass<br />
unsere heutige gesellschaft mit dem Thema homosexualität<br />
recht offen umgehe – auch hier in der o<strong>st</strong>schweiz. «das<br />
haben wir Frauen wie bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi zu verdanken. Ich habe<br />
grossen respekt vor dem, was sie gelei<strong>st</strong>et haben.»<br />
Begafft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf dem Präsentierteller<br />
luisa F. teilt <strong>die</strong>se meinung nicht. Sie findet, unsere gesellschaft<br />
habe noch viel zu lernen. «Ich bin zwar froh, dass<br />
ich in <strong>die</strong>ser zeit lebe, habe aber dennoch manchmal ein<br />
beklemmendes gefühl.» <strong>die</strong> 27Jährige mit der langen,<br />
dunklen mähne hat sich schon mit fünfzehn Jahren geoutet.<br />
Trotzdem geht sie bewus<strong>st</strong> vorsichtig mit ihrem Privatleben<br />
Die Devise hiess: kein Lippen<strong>st</strong>ift,<br />
keine Bein- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Achselrasur<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keine hochhackigen Schuhe –<br />
<strong>die</strong>s alles, um das von Männern<br />
gemachte Frauenbild zu sprengen.<br />
«Damals war es nötig, radikal<br />
zu sein. Ich mus<strong>st</strong>e mich schliesslich<br />
positionieren.»<br />
um. «Eine Kollegin hat ihren Job verloren, als rauskam, dass<br />
sie lesbisch i<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich habe Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>innen, <strong>die</strong> deswegen<br />
keine lehr<strong>st</strong>elle bekamen.» das i<strong>st</strong> der gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>, wieso luisa<br />
ihrem vorgesetzten bis heute ihre homosexualität verschweigt.<br />
Sie hat Ang<strong>st</strong>, herabge<strong>st</strong>uft zu werden. Aber es i<strong>st</strong><br />
nicht nur das: «Wenn ich meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in in der Öffentlichkeit<br />
küsse, spüre ich, dass dutzende von blicken an uns kleben.<br />
oft wird getuschelt.» Woran das liegt? «vielleicht sind<br />
<strong>die</strong> leute einfach überrascht, weil wir nicht dem gängigen<br />
lesbenklischee entsprechen.» mit dem Klischee meint sie,<br />
was <strong>die</strong> gesellschaft oft abschätzig als «mannsweiber» oder<br />
«Kampflesben» tituliert. Sie i<strong>st</strong> der Ansicht, dass viele <strong>die</strong>ser<br />
sogenannten «butches» im falschen Körper geboren wurden<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht den mut haben, dazu zu <strong>st</strong>ehen. «leider hat unsere<br />
gesellschaft mit Transsexualität noch viel mehr mühe als mit<br />
uns homosexuellen. man muss zu viele hürden mei<strong>st</strong>ern,<br />
wenn man sein geschlecht umwandeln will», sagt sie. «Kein<br />
W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er, ziehen sich alle in <strong>die</strong> Szene zurück.»<br />
von solchen zirkeln hält sie sich bewus<strong>st</strong> fern – nicht<br />
nur, weil es dort oft nur um Partnersuche oder Sex gehe,<br />
sondern weil sie gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sätzlich nichts von einer «Trennung<br />
zwischen gay <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>raight» hält. Sie will sich nicht abkapseln.<br />
«Es i<strong>st</strong> schade, dass sich <strong>die</strong> gaycommunity damit zufrieden<br />
gibt, einmal im monat eine Party zu veran<strong>st</strong>alten.» darum<br />
auch ihre Forderung: «Er<strong>st</strong> wenn für <strong>die</strong> gesellschaft das geschlecht<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> sexuelle orientierung völlig irrelevant sind,<br />
haben wir <strong>die</strong> echte gleichberechtigung.» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> somit auch<br />
das erreicht, wofür Frauen wie bea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Susi gekämpft haben.<br />
corinne riedener, 1984,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt in Winterthur Journalismus.
Bildausschnitt: rosemaryLaing, weather #5—2006<br />
Courtesy Galerie Conrads, Dusseldorf and Galerie Leong, New York<br />
©Rosemary Laing<br />
ZENTRUM<br />
PAUL KLEE<br />
BERN<br />
DIE<br />
ENGEL<br />
27<br />
10<br />
12<br />
—<br />
20<br />
01<br />
13<br />
VONKLEE<br />
BEuys<br />
AhtILA<br />
ChApLIN<br />
WENDErs…<br />
WWW.ZpK.OrG<br />
Network,das sind schwule Männer,<strong>die</strong> sich<br />
zeigen, <strong>die</strong> Positionen beziehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> zu<br />
ihrer Homosexualität <strong>st</strong>ehen.<br />
Wir sind Führungspersönlichkeiten, Freiberufler, Kün<strong>st</strong>ler<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Studenten. Wir arbeiten als Selb<strong>st</strong>ändige inden unterschiedlich<strong>st</strong>en<br />
Branchen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als Ange<strong>st</strong>ellteindiversen<br />
Sektoren der Wirtschaft, der Ausbildung, der Verwaltung<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Politik. Wir wollen Vorbilder sein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beispiel geben,<br />
durch Courage, Zusammenhalt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Engagement.<br />
Network,das sind seine Mitglieder.<br />
info@network.ch<br />
Roland Köppel<br />
Geschäftsführender Inhaber<br />
netz.werk internetmanufaktur, St.<strong>Gallen</strong>
SAITEN 11.12<br />
LGBt<br />
Mein Name<br />
i<strong>st</strong>…<br />
«Als Frau bin ich noch in der Pubertät» sagt <strong>die</strong> Gossauerin Lia,<br />
«<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als Ray* gerade Grossvater geworden». Noch pendelt<br />
sie zwischen den zwei Rollen, aber ihr Ziel i<strong>st</strong> es, einmal ganz als<br />
Frau leben zu können. Sie hat sich lange genug ver<strong>st</strong>eckt –<br />
jetzt will sie für Akzeptanz kämpfen. Und plant den er<strong>st</strong>en<br />
O<strong>st</strong>schweizer Transgender-Treff.<br />
maren weiss nicht, wie sie Sophia nennen soll. mama geht<br />
gar nicht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Papa auch nicht mehr. «du könnte<strong>st</strong> mich<br />
zum beispiel umi nennen», schlägt Sophia vor, <strong>die</strong> das letzte<br />
mal, als sie sich gesehen haben, noch marens vater war.<br />
<strong>die</strong> Szene aus dem Film «Transpapa», der am zürich Filmfe<strong>st</strong>ival<br />
lief, zeigt, wie gross unsere Sehnsucht i<strong>st</strong>, etwas benennen<br />
zu können, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wie schwer, <strong>die</strong> verinnerlichten gesellschaftlichen<br />
Kategorien über den haufen zu werfen. Was<br />
nicht sichtbar i<strong>st</strong>, hat keinen Namen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> was keinen Namen<br />
hat, hat kein daheim.<br />
lia aus gossau hat sich <strong>die</strong> Frage nach dem Namen auch<br />
schon ge<strong>st</strong>ellt. vorge<strong>st</strong>ern i<strong>st</strong> sie «grossmupa» geworden, eine<br />
spontane Wortkreation von lias Partnerin bei einem Panasch<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kaffee in der lokremise. lia lacht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>reicht mit ihren<br />
frisch lackierten, pinkfarbenen Fingernägeln durch ihre<br />
blonde mähne. In <strong>die</strong>sem moment i<strong>st</strong> es für sie klar. Sie i<strong>st</strong><br />
lia, eine Frau, grossmutter. Aber für ihre Tochter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre<br />
Enkel i<strong>st</strong> sie noch ray*, vater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> grosspapi.<br />
KeinVer<strong>st</strong>ecken mehr<br />
Eigentlich i<strong>st</strong> alles noch ziemlich neu. Als lia i<strong>st</strong> sie an <strong>die</strong>sem<br />
föhnigen oktobernachmittag er<strong>st</strong> das dritte mal in der<br />
Öffentlichkeit unterwegs. vor wenigen St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en i<strong>st</strong> sie noch<br />
als ray, in Jeanshosen, braunen Turnschuhen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem beigen<br />
Pullover mit blauen Streifen, nach herisau in den coiffeursalon<br />
«la Perla» gefahren, um sich dort um<strong>st</strong>ylen zu lassen.<br />
Im gepäck ein rollkoffer voller Weiblichkeit.<br />
text: andrea kessLer<br />
Bilder: fLorian Bachmann<br />
27
vor ziemlich genau einem Jahr hatte lia ihr comingout.<br />
Er<strong>st</strong> hat sie es einer Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in erzählt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dann mit ihrer<br />
Partnerin darüber geredet. «Natürlich war es zuer<strong>st</strong> ein<br />
Schock für sie, aber jetzt dürfte ich auch als Frau daheim herumlaufen.»<br />
das hat für lia viel druck weggenommen, das<br />
ver<strong>st</strong>eckspiel war zu Ende, kein heimliches Abfangen der<br />
Pakete mit be<strong>st</strong>ellten Frauenkleidern mehr, nun können sie<br />
gemeinsam einkaufen gehen. Allerdings: ganz wohl i<strong>st</strong> lia<br />
dabei noch nicht, wenn sie als ray in boutiquen Frauenkleider<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schmuck oder makeup kaufen möchte.<br />
Dezente Töne<br />
In einem separaten um<strong>st</strong>ylingraum des beautysalons «la<br />
Perla» hat lia Platz genommen. <strong>die</strong> visagi<strong>st</strong>in milla mit den<br />
blutroten lippen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem männermordenden ditavon<br />
Teeselid<strong>st</strong>rich beugt sich über sie: «Wollen wir mit brauntönen<br />
deine Augen machen?» – «brauntöne passen, ja.» Weil<br />
lia farbenblind i<strong>st</strong>, i<strong>st</strong> das mit dem Schminken nicht so einfach.<br />
Eines Tages hat sie all ihren mut zusammengenommen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich in einer drogerie beraten lassen, welche makeup<br />
Farben zu ihr passen könnten.<br />
milla beginnt mit einem concealer den bartschatten<br />
abzudecken. <strong>die</strong>ser kann auch bei Transfrauen, <strong>die</strong> weibliche<br />
hormone nehmen, ein Problem sein. lia i<strong>st</strong> sich nicht<br />
sicher, ob sie je eine solche Therapie machen wird. Sie i<strong>st</strong><br />
eigentlich mehr auf der Seite der homöopathie. Ihre tiefliegenden<br />
marleneAugen betont milla mit dunkleren hauttönen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem schlichten lid<strong>st</strong>rich, trägt auf <strong>die</strong> hohen,<br />
prägnanten Wangenknochen einen hauch rouge auf. lia<br />
i<strong>st</strong> lieber dezent geschminkt, als aufgedonnert. hinter weissen<br />
baumwollvorhängen klebt sie sich nach dem Schminken<br />
<strong>die</strong> bru<strong>st</strong>prothesen aus Silikon an, schlüpft in blickdichte<br />
Strumpfhosen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen Jeansmini <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> setzt sich sorgfältig<br />
ihre neu erworbene EchthaarPerücke auf ihr son<strong>st</strong> schon<br />
etwas schütter gewordenes haar. Edler Shalimarduft tupft<br />
das Pünktchen aufs I.<br />
LGBt<br />
28<br />
Abschminken heis<strong>st</strong>, sich verlieren<br />
«Als ich nach dem er<strong>st</strong>en um<strong>st</strong>yling in den Spiegel schaute,<br />
war das … das war ich! Ich war total glücklich. Aber am<br />
näch<strong>st</strong>en Tag bin ich in ein loch gefallen.» Sich abschminken<br />
heis<strong>st</strong> für lia, sich wieder zu verlieren, kein daheim<br />
mehr zu haben.<br />
In der lokremise bringt <strong>die</strong> Kellnerin <strong>die</strong> getränke zur<br />
Feier des «grossmupa»Tages. Ein Panasch für lia, einen<br />
latte macchiato für milla. «du trink<strong>st</strong> bier? das überrascht<br />
mich jetzt», schmunzelt milla. «Warum denn nicht? – das<br />
i<strong>st</strong> ein Frauenbier!» grin<strong>st</strong> lia zurück <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kramt dann verzweifelt<br />
in ihrer handtasche nach dem klingelnden handy.<br />
mit <strong>die</strong>sen Taschen kommt sie noch nicht so zurecht.<br />
«meine Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in i<strong>st</strong> unterwegs. das i<strong>st</strong> jetzt für sie auch er<strong>st</strong><br />
das zweite mal, mich so in der Öffentlichkeit zu sehen, das<br />
letzte mal sind wir zusammen an den Stamm nach zürich<br />
gefahren.»<br />
Im dezember plant lia den er<strong>st</strong>en TransgenderTreff der<br />
o<strong>st</strong>schweiz in der lokremise. Für sie i<strong>st</strong> es nicht nur wichtig,<br />
sich mit anderen Transmenschen auszutauschen, sondern<br />
sichtbar zu werden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einen Platz in der gesellschaft zu<br />
haben. dafür will lia kämpfen.<br />
*Name geändert<br />
1. gendertreff, lokremise <strong>st</strong>.gallen.<br />
Sam<strong>st</strong>ag, 8. dezember, 20 uhr.<br />
mehr Infos: www.gendertreffos.jimdo.com<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
LGBt<br />
29
TapTabWerbung 1997 mit den Beatles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Klaus Beyer (rechts). bild: pd<br />
schaffhausen<br />
Ein musikschuppen<br />
fürs leben<br />
Am vorabend der Eröffnung sah es aus wie<br />
auf allen bau<strong>st</strong>ellen am vorabend der Eröffnung:<br />
als wäre eine bombe explo<strong>die</strong>rt. Keiner<br />
der <strong>st</strong>oisch workenden Fronarbeiter konnte<br />
sich vor der Nachtschicht vor<strong>st</strong>ellen, an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle am näch<strong>st</strong>en Abend <strong>die</strong> geburt eines<br />
neuen musikclubs zu feiern. genau<br />
<strong>die</strong>s tat man dann doch: «man eröffnet nicht<br />
sehr oft in seinem leben einen musikschuppen.<br />
lasset uns denn feiern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf <strong>die</strong> Kacke<br />
hauen», meinte Fe<strong>st</strong>redner Walter millns.<br />
Passenderweise war es der windschiefe deutsche<br />
beatlesübersetzer/Interpret <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> geniale<br />
dilettant Klaus beyer, der <strong>die</strong> bühne einweihte.<br />
chri<strong>st</strong>oph Schlingensief sollte ihn Jahre später<br />
ebenfalls entdecken, main<strong>st</strong>ream sieht definitiv<br />
anders aus.<br />
Es war der 19. September 1997, als der<br />
TapTab musikraum in Schaffhausen <strong>st</strong>artete,<br />
gut einen monat, bevor das Kulturzentrum<br />
Kammgarn als ganzes eingeweiht wurde. Wir<br />
beteiligten gingen auf dem zahnfleisch, pro<strong>st</strong>eten<br />
uns zu, ausgepowert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> glücklich: am ziel,<br />
endlich! Wir hatten unseren «musikschuppen<br />
fürs ganze leben», wie <strong>die</strong> regionalpresse nach<br />
der Eröffnung titelte. Was uns indes er<strong>st</strong> allmählich<br />
ins bewus<strong>st</strong>sein sickerte: das war nicht das<br />
Ende, sondern ein Anfang. Nach jahrelangen<br />
rangeleien – <strong>die</strong> er<strong>st</strong>e Planungssitzung mit der<br />
Stadt Schaffhausen hatte 1990 <strong>st</strong>attgef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en –,<br />
SAITEN 11.12<br />
einer gescheiterten volksab<strong>st</strong>immung, einem<br />
neuen Anlauf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem einjährigen umbau<br />
galt es nun, einen eigenen club zu betreiben.<br />
So plötzlich. Ein Schock. Wir waren ja nur<br />
eine handvoll leute mit gutem Willen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenig<br />
Ahnung. zum glück hatten uns schon beim<br />
umbau des ein<strong>st</strong>igen Abfallkellers der Kammgarnspinnerei<br />
zum musikclub gegen fünfzig leute<br />
geholfen, einfach so. Einige von ihnen <strong>st</strong>iegen<br />
ein, halfen mit, Konzerte, Partys <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> clubinfra<strong>st</strong>ruktur<br />
zu organisieren. bis heute macht<br />
<strong>die</strong>se durchlässigkeit den TapTab musikraum<br />
aus: Neue, junge leute sind willkommen, ohne<br />
sie würde es den club schon läng<strong>st</strong> nicht mehr<br />
geben.<br />
der Schuppen funktioniert bis heute mit<br />
herzlich wenig Subventionen der öffentlichen<br />
hand: 30’000 Franken pro Jahr zahlen Stadt<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kanton (mittlerweile) zusammen. grosse<br />
momente gabs allerdings von Anfang an: Eines<br />
der anrührend<strong>st</strong>en Konzerte spielte am 4. November<br />
1997 <strong>die</strong> hamburger band Fink um den<br />
eben er<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viel zu jung ver<strong>st</strong>orbenen Nils<br />
Koppruch (r. I.P.) vor etwa dreissig Knöchen,<br />
mitten in einer deko mit echten heuballen.<br />
über <strong>die</strong> fünfzehn Jahre seines be<strong>st</strong>ehens<br />
entwickelte sich der TapTab musikraum zum<br />
etablierten, auch: professionalisierten Kulturort.<br />
Er i<strong>st</strong> das «herz» des Schaffhauser Ausgangslebens,<br />
wie es Philipp Albrecht, Sänger von min<br />
King, kürzlich in einem drS1Interview auf<br />
den Punkt brachte. An den Wochenenden i<strong>st</strong><br />
der laden mit einer Kapazität von 200 leuten<br />
mei<strong>st</strong> rappelvoll <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine ziemlich gut geölte<br />
Partymaschine. umso wichtiger, dass Experimente,<br />
leises, verqueres, durchgeknalltes dort<br />
weiter Platz haben. So sehe ich das, als letzter<br />
verbliebener Aktiver der gründergeneration.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich weiss, dass ich damit in guter gesellschaft<br />
bin. Nice!<br />
Jürg odermatt, 1962, i<strong>st</strong> Sänger bei Pap<strong>st</strong> &<br />
Ab<strong>st</strong>inenzler, Korrektor <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mitbetreiber des<br />
blogs «verfaulte geschichten».<br />
appenzell<br />
Alles neu, alles<br />
beim Alten?<br />
<strong>die</strong> Ausserrhoder Exekutive wird in den näch<strong>st</strong>en<br />
Jahren durchgerüttelt – vielleicht. Wenn<br />
weiterhin sieben Köpfe <strong>die</strong> geschicke des länd<br />
31<br />
thema<br />
chens lenken, hat vor allem <strong>die</strong> FdP ein Problem:<br />
drei ihrer vier regierungsräte sind gleich<br />
alt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> müssen demnäch<strong>st</strong> gehen. gespräche<br />
über das schlecht konzertierte rücktrittsgebaren<br />
der magi<strong>st</strong>raten machen seit längerem <strong>die</strong><br />
r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Seit Ende September sind nun neue<br />
Szenarien auf dem Tapet. der regierungsrat<br />
hat ein dossier zur Staatsleitungsreform in <strong>die</strong><br />
vernehmlassung geschickt. damit soll der läng<strong>st</strong><br />
überfällige Schritt von der landsgemeinde zur<br />
urnendemokratie abschliessend vollzogen werden.<br />
ziel i<strong>st</strong> u.a. <strong>die</strong> Stärkung von regierungs<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Kantonsrat. Auch <strong>die</strong> verabschiedung vom<br />
begriff «gewaltentrennung» zugun<strong>st</strong>en der zeitgemässen<br />
«gewaltenteilung» unter<strong>st</strong>reicht <strong>die</strong><br />
bemühungen um Kooperation in der Staatsleitung.<br />
das sind durchaus brauchbare Ansätze.<br />
In der Presse, in der verwaltung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der<br />
bevölkerung gibt aber das am mei<strong>st</strong>en zu reden,<br />
was man sich gut merken kann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wovon<br />
vordringlich der ganze verwaltung<strong>st</strong>ross direkt<br />
betroffen i<strong>st</strong>: <strong>die</strong> reduktion der zahl der regierungsräte<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit auch der departemente<br />
von sieben auf fünf. glarus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> obwalden<br />
haben Ähnliches schon umgesetzt. In glarus<br />
beispielsweise heissen <strong>die</strong> fünf departemente<br />
«Sicherheit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ju<strong>st</strong>iz», «volkswirtschaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Inneres», «bau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> umwelt», «Finanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>heit» sowie «bildung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur». <strong>die</strong><br />
Ausserrhoder regierung hat sich noch einen<br />
zweiten vorschlag vorbehalten: Sie priorisiert<br />
das «5ermodell», schickte aber eine beibehaltung<br />
des «7ermodells» mit in <strong>die</strong> vernehmlassung.<br />
beide modelle sehen vor, dass regierungsräte<br />
künftig im voll <strong>st</strong>att im hauptamt<br />
tätig sind <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Amtszeit auf sechzehn Jahre<br />
beschränkt wird. <strong>die</strong> Altersguillotine 65 wird<br />
aufgehoben. Im «5ermodell» würde der landammann<br />
durch das volk gewählt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar für<br />
zwei Jahre. Er oder sie müs<strong>st</strong>e dann minde<strong>st</strong>ens<br />
zwei Jahre aussetzen bis zur allfälligen Wiederwahl.<br />
Im «7ermodell» wechselte herr oder<br />
Frau landammann den hut jährlich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> würde<br />
durch <strong>die</strong> regierung selb<strong>st</strong> aus ihrer mitte<br />
be<strong>st</strong>immt.<br />
gerade <strong>die</strong>ser letzte Punkt macht dem<br />
volk das «5ermodell» beliebt – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn <strong>die</strong>ses<br />
regierungsrätliche Wunschmodell kommt,<br />
so könnte in der Ausserrhoder Exekutive vieles<br />
beim Alten bleiben … vorausgesetzt, dass alle,<br />
<strong>die</strong> dürfen, bleiben wollen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2015 wiedergewählt<br />
werden. hans <strong>die</strong>m (SvP) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Köbi<br />
brunnschweiler (FdP), beide 1998 gewählt,<br />
müs<strong>st</strong>en gehen. Es verblieben rolf degen (FdP),<br />
Köbi Frei (SvP), Jürg Wernli (FdP), alle seit
thema R<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug<br />
2003, marianne Koller (FdP, 2005) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> matthias<br />
Weishaupt (SP, 2006), <strong>die</strong> alle 2019 nicht<br />
mehr antreten dürften. das bedeutete fürs Er<strong>st</strong>e<br />
also keine durchrüttlung. Fürs Er<strong>st</strong>e keine<br />
neuen Köpfe.<br />
heidi eisenhut, 1976, hi<strong>st</strong>orikerin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> leiterin<br />
der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.<br />
winterthur<br />
haben Sie fünf<br />
minuten?<br />
Flash crash – unter <strong>die</strong>sem Namen wurde der<br />
plötzliche Einbruch der uSbörse am 6. mai<br />
2010 bekannt. Einzelne Aktientitel verloren<br />
zeitweise mehr als 99 Prozent ihres Werts. In<br />
wenigen minuten sank der Index S&P 500 um<br />
sechs, der Indu<strong>st</strong>rieIndex dow Jones um über<br />
neun Prozent. <strong>die</strong> Intensität des handels schoss<br />
zugleich um ein Sechsfaches in <strong>die</strong> höhe. doch<br />
<strong>st</strong>iegen <strong>die</strong> Kurse rasch wieder an. der Flash<br />
crash blieb Episode: ein zucken, ein Flackern<br />
auf den bildschirmen, wenn man so will. Allerdings<br />
blieb unklar, warum es zu <strong>die</strong>sem blackout<br />
kam. Als Erklärungen werden der Tippfehler<br />
eines händlers aber auch sy<strong>st</strong>emische Effekte<br />
des automatisierten handels genannt: menschliches<br />
oder technisches versagen?<br />
über <strong>die</strong>se <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> andere Fragen kann am 10.<br />
November in der Architekturhalle der zhAW<br />
diskutiert werden, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar mit einem banker,<br />
einem buchhalter, einem Kün<strong>st</strong>ler oder<br />
einem Punk. So verspricht es <strong>die</strong> Ankündigung<br />
der veran<strong>st</strong>altung «Speed dating the Future» –<br />
<strong>die</strong> Affinität von Finanzbranche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Prekariat<br />
scheint nicht ganz zufällig. das rasche Kennenlernen<br />
<strong>st</strong>eht im zeichen der grossen Frage nach<br />
der zukunft des Kapitalismus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> Teil des<br />
rahmenprogramms der Kurzfilmtage. veran<strong>st</strong>alter<br />
sind jedoch nicht <strong>die</strong> Kurzfilmtage selber,<br />
sondern ein Think Tank namens «Web for In<br />
Führte menschliches Versagen zum Flash<br />
Crash der Börse 2010? bild: pd<br />
terdisciplinary research & Expertise» (W.I.r.E.).<br />
<strong>die</strong>ser wiederum i<strong>st</strong> eine Kooperation des collegium<br />
helveticum mit der bank Sarasin. das<br />
collegium helveticum i<strong>st</strong> seinerseits eine interdisziplinäre<br />
Initiative von universität <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ETh<br />
zürich, <strong>die</strong> bank Sarasin gehört seit kurzem der<br />
brasilianischen Safragruppe. «Speed dating the<br />
Future» i<strong>st</strong> also gewissermassen ein <strong>st</strong>rukturiertes<br />
Produkt der gattung public private partnership.<br />
Komplementär zur «<strong>st</strong>rukturierten verantwortungslosigkeit»<br />
(claudia honegger) <strong>st</strong>eht es für<br />
<strong>die</strong> Aufteilung der zivilgesellschaftlichen Sorge.<br />
Wo klemmt es, wer hat versagt, wie geht es weiter?<br />
So lauten <strong>die</strong> Fragen – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wie auch immer<br />
<strong>die</strong> Antworten ausfallen: sie werden kurz sein.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> noch etwas i<strong>st</strong> sicher: «Speed dating<br />
the Future» verwei<strong>st</strong> darauf, dass das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis,<br />
mit dem sich <strong>die</strong> leute im 21. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert<br />
von finanzwirtschaftlichen Prozessen<br />
begleiten lassen, nachhaltiger ge<strong>st</strong>ört i<strong>st</strong>, als es<br />
<strong>die</strong> Kursbewegungen an den börsen abbilden<br />
könnten. <strong>die</strong> Teilnahme i<strong>st</strong> also empfehlenswert<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verspricht kleine Störungen der Selb<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Weltwahrnehmung; einen ganz persönlichen<br />
Flash crash, sozusagen. Ein Totalab<strong>st</strong>urz der<br />
Weltbilder i<strong>st</strong> eher unwahrscheinlich.<br />
wendelin brühwiler, 1982, i<strong>st</strong> freier Journali<strong>st</strong><br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitet an der Forschungs<strong>st</strong>elle für Sozial<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Wirtschaftsgeschichte der uni zürich.<br />
Vorarlberg<br />
der dinkel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />
Kirchenlehrerin<br />
Wenn man wie ich <strong>die</strong> schlechte Angewohnheit<br />
hatte, morgens den lokalsender am radio<br />
aufzudrehen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihn den vormittag über im<br />
hintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laufen zu lassen, penetrierte einem<br />
lange zeit eine besonders dumme Sendungdas<br />
dem Apparat zugewandte ohr: Kochen mit<br />
hildegard, manchmal auch: hildegardmedizin.<br />
mittlerweile hat das vielleicht etwas nachgelassen,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich mus<strong>st</strong>e auch fe<strong>st</strong><strong>st</strong>ellen, dass<br />
vorarlberg zwar ein besonderes Ne<strong>st</strong> von hildegardAnhängerinnen<br />
sein mag, der unsinnige<br />
Kult um <strong>die</strong> hildegardmedizin aber durchaus<br />
auch in Süddeutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in der o<strong>st</strong>schweiz<br />
fröhliche ur<strong>st</strong>änd feiert.<br />
hildegard von bingen (10981179) i<strong>st</strong> am 7.<br />
oktober 2012 von benedikt xvI. zur Kirchenlehrerin<br />
erklärt worden. das i<strong>st</strong> im Katholizismus<br />
eine Person, <strong>die</strong> den menschen <strong>die</strong> lehre<br />
des eigentlichen Kirchenlehrers Jesus chri<strong>st</strong>us<br />
besonders nahe bringt, zum beispiel Albertus<br />
magnus, Anselm von canterbury, Johannes vom<br />
Kreuz oder Teresa von Ávila. Einevoraussetzung<br />
war hildegards heiligsprechung, <strong>die</strong> er<strong>st</strong>mals<br />
1227 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den folgenden Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erten noch<br />
mehrmals gescheitert war, bis zu einer «gleichwertigen<br />
Kanonisierung» durch den Pap<strong>st</strong> am<br />
10. mai 2012. benedikt wird dabei weniger an<br />
32<br />
dinkelrezepte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gutelauneKekse als vielmehr<br />
an Aussagen hildegards wie <strong>die</strong> folgenden<br />
gedacht haben: «So dürfen auch keine Frauen<br />
zu <strong>die</strong>sem meinem Altar<strong>die</strong>n<strong>st</strong> hinzutreten, weil<br />
sie ein schwaches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gebrechliches gefäss sind.<br />
Sie sind dazu be<strong>st</strong>ellt, Kinder zu gebären <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />
sie gebären, sorgfältig aufzuziehen.» oder: «<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
so i<strong>st</strong> das Weib schwach <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> blickt zum manne<br />
auf, um von ihm umsorgt zu werden, ähnlich<br />
wie der mond seine Stärke von der Sonne empfängt.<br />
deshalb i<strong>st</strong> <strong>die</strong> Frau auch dem manne<br />
unterworfen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> muss jederzeit zum <strong>die</strong>nen<br />
bereit sein.»<br />
hildegard hatte visionen (<strong>die</strong> bei agno<strong>st</strong>ischen<br />
Psychiatern als bilderbuchbeispiele von<br />
Anfällen auratischer migräne gelten), schrieb<br />
«freche» briefe an hohe gei<strong>st</strong>liche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> an weltliche<br />
herrscher (von denen es teilweise zwei<br />
versionen gibt, eine deutliche in ihrem Klo<strong>st</strong>er<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine gemässigte beim Empfänger), war<br />
als Äbtissin sicher eine gute managerin (<strong>die</strong> nur<br />
adelige Nonnen in ihr Klo<strong>st</strong>er aufnahm) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
eine interessante Person. Alle bücher, <strong>die</strong> ihr zugeschrieben<br />
werden, wurden von ihrem Schreiber<br />
aufgezeichnet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kamen nur in wesentlich<br />
später angefertigten Kopien auf <strong>die</strong> Nachwelt,<br />
wobei auch <strong>die</strong> seriöse, katholische Prohildegardliteratur<br />
seit fünfzig Jahren bei den naturwissenschaftlichen<br />
Schriften einräumt, dass<br />
sie nicht wirklich auf hildegard zurückgehen,<br />
sondern es sich wohl um Kompilationen aus<br />
älteren Schriften anderer, teils antiker Autoren<br />
handelt. <strong>die</strong> naheliegende Frage, wann denn <strong>die</strong><br />
viel beschäftigte Äbtissin zeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musse gehabt<br />
haben könnte, naturwissenschaftliche Stu<strong>die</strong>n zu<br />
betreiben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beispielsweise Tiere zu beobachten,<br />
wird trotzdem nie ge<strong>st</strong>ellt, dafür wird <strong>die</strong><br />
angebliche genauigkeit mancher Passagen hoch<br />
gelobt, während man auf behauptungen wie <strong>die</strong>,<br />
der Aal gehe aus der Kopulation eines Aalmännchens<br />
mit einer Schlange hervor, nie eingeht.<br />
bei den rezepten i<strong>st</strong> es ähnlich, jeder kennt<br />
hildegardrezepte mit dinkel oder mit muskatnuss,<br />
aber natürlich <strong>st</strong>eht in keinem der<br />
Kochbücher ihre Empfehlung, vom maulwurf<br />
nur <strong>die</strong> leber, nicht aber das herz oder <strong>die</strong> lunge<br />
zu essen, oder ihr rezept für <strong>die</strong> zubereitung<br />
des Schweinsigels: in Wasser kochen, mit zimt,<br />
bertram <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pimpernell würzen. dafür wissen<br />
<strong>die</strong> verfasserinnen, was hildegard von den er<strong>st</strong><br />
drei Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte nach ihrem Tod aus Amerika<br />
importierten Pflanzen wie Tomaten, Kartoffeln<br />
oder mais gehalten hätte. beim dinkel habe ich<br />
den verdacht, dass man für den von den Nationalsoziali<strong>st</strong>en<br />
<strong>st</strong>ark geförderten Anbau nach<br />
1945 eine bessere Patenschaft für <strong>die</strong>ses getreide<br />
brauchte, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hildegard da gerade recht kam.<br />
Aber nochmals: Alle seriösen Publikationen<br />
zu hildegard lehnen <strong>die</strong>se Koch, Kräuter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
heil<strong>st</strong>einbücher ab, <strong>die</strong> mit der hi<strong>st</strong>orischen<br />
Person hildegard von bingen definitiv nichts<br />
zu tun haben.<br />
kurt bracharz, 1947, arbeitet als Schrift<strong>st</strong>eller,<br />
Kolumni<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> übersetzer in bregenz.<br />
SAITEN 11.12
toggenburg<br />
Toggen versus<br />
hamburg<br />
… ja, es liesse sich was daraus machen! In vergleichen<br />
schneiden wir tatsächlich nicht schlecht<br />
ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> «Internationalität» … tja … nun<br />
denn, burg i<strong>st</strong> eben doch nicht gleich burg.<br />
– vier Tage hamburg. Abreise um neun uhr<br />
in Wattwil mit dem voralpenExpress <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nur<br />
einmaligem um<strong>st</strong>eigen in Pfäffikon (ich habe<br />
mir <strong>die</strong> bequem<strong>st</strong>e reiseroute ausgesucht). meine<br />
Erwartungen an einen Schweizer zug sind<br />
dem Preislei<strong>st</strong>ungsverhältnis der zweiten Klasse<br />
entsprechend mittelmässig. Aber dann doch:<br />
Was für eine Enttäuschung! Ein «Fanzug» ab<br />
chur bis hamburg, kaputte Sitze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine nicht<br />
funktionierende Toilette. vielleicht will man ja<br />
in deutschland <strong>die</strong> zuwanderer abschrecken?<br />
zwölf St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en später: Ankunft in hamburg,<br />
hauptbahnhof abends um neun uhr, massen<br />
von menschen unterwegs. vergleich: bahnhof<br />
Wattwill abends um neun uhr, ein ort der meditation.<br />
In hamburg: hotels überall. Im Toggenburg:<br />
Fa<strong>st</strong> überall … Kultur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kun<strong>st</strong>? Ja<br />
aber hallo. Kun<strong>st</strong>hallen, museen, galerien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
<strong>die</strong> deichtorhallen. Im Toggenburg? Ja, auch<br />
<strong>die</strong> Kun<strong>st</strong>hallen. Wir können der Fläche entsprechend<br />
mithalten, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Angebot i<strong>st</strong> bei<br />
uns auch nicht schlecht.Sport? Wird in der nordischen<br />
hafen<strong>st</strong>adt gross geschrieben. Wir im<br />
Toggenburg können auch hier mithalten. Was<br />
auf der Al<strong>st</strong>er an Wassersport betrieben wird,<br />
wird im Toggenburg mit berg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wintersport<br />
wettgemacht. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konzerte?<br />
I<strong>st</strong> international, nicht nur in den burgs, eine<br />
finanzielle herausforderung. <strong>die</strong> lokalitäten,<br />
woTheater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konzerte aufgeführt werden<br />
sollen, sind <strong>die</strong> Knackpunkte. In hamburg i<strong>st</strong> es<br />
<strong>die</strong> in bau befindliche Elbphilharmonie in der<br />
hafencity – inklusive hotel, Eigentumswohnungen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eigener Anlege<strong>st</strong>elle der hafenfähre.<br />
<strong>die</strong> Elbphilharmonie verschlingt bereits<br />
mehrere h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert millionen zusätzlich; das wird<br />
mit Sicherheit ein denkmal werden, oder ein<br />
weiteres Weltw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er. merci an <strong>die</strong> Schweizer<br />
Stararchitekten herzog <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> de meuron.<br />
lassen wir den vergleich aufkommen mit<br />
dem Schwendisee, dem vergangenen Traum des<br />
Klanghauses. Entwurf durch einen weiteren Stararchitekten,<br />
Peter zumthor. Auch das Klanghaus<br />
wäre an einem See gelegen. Nur wird im Toggenburg<br />
nicht gebaut <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in hamburg schon.<br />
unvergleichlich aber das Kraftwerk Krummenau<br />
– sicher nicht milliardenverschlingend, dafür<br />
schon lange in betrieb –, der zeltainer in unterwasser,<br />
das chössi in lichten<strong>st</strong>eig, der feine Freitag<br />
in ganterschwil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das rössli in mogelsberg<br />
(wenn ich etwas vergessen habe,dann teilt es mir<br />
bitte mit). Wir <strong>st</strong>ehen vergleichsmässig gut da<br />
mit unserem burg. da mein Ausflug fluchtbedingt<br />
war (berge können auch schon mal einengen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lassen sich nicht verschieben), habe ich<br />
SAITEN 11.12<br />
<strong>die</strong> Weite, das Wasser <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Wellen genossen.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Nachtleben. das findet ja so gut wie gar<br />
nicht <strong>st</strong>att im Toggenburg. Nur das Nacktwandern,<br />
das könnte irgendwie vergleichbar sein mit<br />
der reeperbahn in St.Pauli.<br />
Schön wars da <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schön i<strong>st</strong>s wieder hier zu<br />
sein, nach zwölf St<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en zugfahrt. zurück in<br />
einem schönen, luxuriösen zweiteKlasseWagen<br />
der deutschen bahn. Alles voll funktionsfähig,<br />
bis zum Schluss. gerne wieder Toggenburghamburg<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> retour. danke Toggenburg, dass<br />
du mich ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu in <strong>die</strong> Flucht schläg<strong>st</strong>.<br />
daniela Vetsch böhi, 1968, Textildesignerin,<br />
umweltpolitisch Aktive <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mutter von zwei<br />
Kindern.<br />
thurgau<br />
Freakshow,<br />
inkonsequent<br />
da läs<strong>st</strong> also <strong>die</strong>se Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ertAb<strong>st</strong>immung,<br />
<strong>die</strong>se mutter aller emotionalen volksentscheide,<br />
<strong>die</strong>ses 54,4ProzentStimmbeteiligungsmon<strong>st</strong>er<br />
– <strong>die</strong> kantonale volksab<strong>st</strong>immung zum bTS/<br />
olSStrassennetzbeschluss – den Thurgau seit<br />
kurzem endlich wieder ruhig schlafen. Endlich<br />
wieder mal den Nachbar fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>lich grüssen.<br />
Endlich wieder mal auf <strong>die</strong> Solidarität mit den<br />
anderen Kanton<strong>st</strong>eilen scheissen dürfen. durchatmen.<br />
bis derein<strong>st</strong> einmal eine tolle Strasse <strong>die</strong><br />
zivilisation mit denen dort am bodensee verbindet.<br />
Wenn ich ehrlich bin: mein Kanton i<strong>st</strong><br />
mir ideell zerrissen am lieb<strong>st</strong>en. das erzeugt<br />
Spannung. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dazu muss wohl auch gehören,<br />
dass <strong>die</strong> Thurgauer inkonsequent abge<strong>st</strong>immt<br />
haben. Eine grosse Strasse wollen sie also. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
dann grad noch eine zweite, kleinere Strasse<br />
auch. Aber dafür zahlen? Nein, keine lu<strong>st</strong>!<br />
doch nun kommts noch viel dicker.<br />
«Freakshow Thurgau vol. 1» nahm mitte<br />
oktober bei der morgendlichen Presseschau<br />
ihren Anfang. Im «blick» war von den labharts<br />
– ein Allerweltsgeschlecht in Steckborn<br />
– zu lesen. drei Frauen, schwarz gekleidet, mit<br />
Kun<strong>st</strong>fingernägeln, <strong>die</strong> verhungern, weil sich<br />
der Familienvor<strong>st</strong>and (55jährig, Alkoholiker,<br />
depressiv) seit kurzem in der Psychi in litten<br />
33<br />
R<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>flug thema<br />
Die elbphilharmonie im Bau. bild: Thor<strong>st</strong>en veith Taubenschlagwart Bruno Weber. bild: pd<br />
heid therapieren läs<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das in der reichen<br />
Schweiz! Am mei<strong>st</strong>en hat aber der labhart'sche<br />
chihuahua Joya zu beissen. Joya mus<strong>st</strong>e mittlerweile<br />
ins Tierheim. Wenig<strong>st</strong>ens kriegt das<br />
hündchen dort wieder zu fressen. In der Folgegeschichte<br />
einen Tag später meint dann mutter<br />
labhart(53), ihre Töchter (26<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 24) seien<br />
nicht faul. Es sei vielmehr ein rechtliches Problem.<br />
Auch dass <strong>die</strong> drei labhartgirls auf der<br />
«blick»Website <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über Facebook Schmäh<br />
ein<strong>st</strong>ecken, i<strong>st</strong> da zu lesen. zum glück i<strong>st</strong> mutter<br />
yvonne labhart nicht im Telefonbuch eingetragen.<br />
So muss dann halt <strong>die</strong> andere yvonne<br />
labhart unter bösen Anrufen leiden.<br />
Noch etwas waghalsiger gehts Tage später in<br />
Frauenfeld beim inoffiziellen Taubenschlagwart<br />
der Stadt zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> her. Auch «Freakshow Thurgau<br />
vol.2» <strong>st</strong>eht natürlich im «blick». bruno Weber<br />
(72), pensionierter metzger mit einer vorliebe<br />
für Frauen aus Südo<strong>st</strong>asien, wird beschieden,<br />
dass man sich um seine Nachfolge kümmere.<br />
Weber hat immerhin <strong>die</strong> Kantonshaupt<strong>st</strong>adt<br />
von der Taubenplage befreit. Webers gemeinsamkeit<br />
mit den labharts: Auch er kann nicht<br />
mehr essen, aber aus Trauer. Weber läs<strong>st</strong> sich folgendermassen<br />
zitieren: «Ich will unbedingt als<br />
Taubenschlagwart weitermachen. Son<strong>st</strong> werde<br />
ich <strong>die</strong> Tauben alle umbringen. » das i<strong>st</strong> nicht<br />
nett, herr Weber. Wahrscheinlich wird sich der<br />
mann nun mit seinem Sturmgewehr 57 in der<br />
volière auf dem «unteren mätteli» verschanzen,<br />
bis man ihm seinen Job wieder gibt.<br />
bei all der medialen Aufregung ging fa<strong>st</strong><br />
unter, dass nun <strong>die</strong> reelle chance be<strong>st</strong>eht, <strong>die</strong><br />
Thurgauer Ammänner in zukunft gemeindepräsidentin<br />
oder gemeindepräsident nennen zu<br />
können. Es regt sich zwar Wider<strong>st</strong>and aus den<br />
eigenen reihen. zwei Frau gemeindeammann<br />
(oder Frauen gemeindeammänner?) finden ihre<br />
bezeichnung gut, so wie sie i<strong>st</strong>, wollen sich gegen<br />
<strong>die</strong> gemeindepräsidentin wehren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drohen<br />
mit einem referendum. da könnte also am<br />
Ende gar eine kantonale volksab<strong>st</strong>immung daraus<br />
werden. Aber das kommt dann schon gut,<br />
weil <strong>die</strong> Thurgauerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Thurgauer ja auch<br />
in Sachen Inkonsequenz im Ab<strong>st</strong>immungsverhalten<br />
inkonsequent sind. mehr Sorgen bereitet<br />
mir da der verrückte Taubenkiller.<br />
mathias frei, 1980, i<strong>st</strong> Kulturveran<strong>st</strong>alter,<br />
Slampoet, Texter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gemeinderat.
thema nachruf<br />
Wild im herzen<br />
sabin schreiber scheute keine unbequemen Themen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war in <strong>st</strong>etem Au<strong>st</strong>ausch<br />
mit sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Umwelt. sie besass schalk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mochte <strong>die</strong> Menschen. ein nachruf.<br />
von wolfgang <strong>st</strong>eiger<br />
Aber manchmal hatte Sabin ganz einfach <strong>die</strong><br />
Schnauze voll. Wieder einmal hatte sie <strong>die</strong> missachtung<br />
der lei<strong>st</strong>ungen von Frauen durch gewisse<br />
männer – auch im eigenen sozialen umfeld<br />
– kalt erwischt. Sie hatte «eine Wolle», wie<br />
der zu<strong>st</strong>and von Wut auf einem Flugblatt von<br />
autonomen Frauen aus den Achtzigern in Sabins<br />
Nachlass benannt i<strong>st</strong>. <strong>die</strong> Sache mit dem<br />
frauenverachtenden, gegen sie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre Kolleginnen<br />
gerichteten gong, trug sich irgendwann<br />
um das millennium zu. So kam Sabin zu «<strong>Saiten</strong>».<br />
Statt sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen,<br />
mischte sie sich ein. Sie tauchte in der<br />
zu jener zeit überaus männerla<strong>st</strong>igen «<strong>Saiten</strong>»redaktion<br />
auf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beackerte zielgerichtet das<br />
Feld an ort <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stelle. <strong>die</strong> zusammenarbeit<br />
mit bedeutend jüngeren Kolleginnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kollegen<br />
scheute sie in keiner Weise. Wie sie übrigens<br />
selb<strong>st</strong> immer jugendlich, irgendwie fa<strong>st</strong><br />
alterslos wirkte. Sie interessierte sich für alle Arten<br />
von menschen, nicht nur männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauen,<br />
sondern auch alle geschlechter dazwischen,<br />
wie Androgyne, Queere, Transmenschen. ganz<br />
besonders fühlte sie sich zu wie auch immer<br />
Stigmatisierten hingezogen.<br />
Sie kannte das: manche männer geben sich<br />
als tolle hechte, versagen jedoch, wenn es drauf<br />
ankommt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bürden dann <strong>die</strong> ganze la<strong>st</strong> den<br />
Frauen auf. Wie es zum beispiel ihrer mutter<br />
Alice NiklausSchu<strong>st</strong>er ergangen war. <strong>die</strong> Kindheit<br />
verbrachte Sabin in Wängi im Thurgau. Ihr<br />
vater hermann Schreiber war bei ihrer geburt<br />
schon über fünfzig Jahre alt. In seiner Jugend<br />
hatte ihm das Ioc für einen waghalsigen Segelflug<br />
über <strong>die</strong> Alpen in der disziplin Aeronautik<br />
<strong>die</strong> goldmedaille verliehen. der eigenbrötlerische<br />
vater kümmerte sich mehr um seine Tüfteleien<br />
als um <strong>die</strong> Familie. Als Sabin vierzehn<br />
Jahre alt war, liessen sich <strong>die</strong> Eltern scheiden.<br />
Nach der matura in Frauenfeld begann sie eine<br />
Ausbildung als bibliothekarin an der hSg.<br />
anarchy in güllen<br />
güllen, wie St.gallen im Slang der Szene hiess,<br />
brodelte bei Sabins Ankunft Anfang der achtziger<br />
Jahre. dort, wo heute <strong>die</strong> raiffeisencity<br />
<strong>st</strong>eht, befand sich einen Sommer lang das Autonome<br />
Jugendzentrum AJz. hausbesetzungen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unkommerzielle musik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Filmveran<strong>st</strong>altungen<br />
<strong>st</strong>ellten das Selb<strong>st</strong>ver<strong>st</strong>ändnis der Stadt in<br />
Frage. So jemanden wie sie, jung, offen, an leuten<br />
interessiert, sog <strong>die</strong> autonome bewegung<br />
augenblicklich auf. Sabin tanzte auf dem allerer<strong>st</strong>en<br />
Konzert überhaupt in der grabenhalle im<br />
November ’81 mit, als <strong>die</strong> Schroeder roadshow<br />
ihr «Anarchy in germoney» erdröhnen liessen.<br />
Sabin gehörte der bewegung zu h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Prozent<br />
an, dennoch war sie nie dogmatisch. Sie<br />
behielt immer ihren Standpunkt, der ihr jederzeit<br />
eine differenzierte beurteilung ermöglichte.<br />
Nach der Ausbildung ging sie ganz in der selb<strong>st</strong>verwalteten<br />
Szene auf. Sie verkaufte bücher in<br />
der comedia, im SchwarzenEngel arbeitetesie<br />
im Service. Ausserdem engagierte sie sich in politischen<br />
gruppen.<br />
<strong>die</strong> Achtziger gehörten der autonomen Parallelwelt.<br />
Ein ziemlich un<strong>st</strong>rukturiertes kollektives<br />
Wir <strong>st</strong>and in opposition zu Staat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
bürgerlicher gesellschaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> be<strong>st</strong>immte den<br />
Alltag der Akteure. In der hochpolitisierten zeit<br />
nahmen Frauenthemen einen wichtigen Platz<br />
ein. Sabin gehörte zur gruppe, <strong>die</strong> monatlich<br />
<strong>die</strong> «graz» (grabenzeitung) herausbrachte. Neben<br />
dem veran<strong>st</strong>altung<strong>st</strong>eil der grabenhalle behandelte<br />
<strong>die</strong> «graz» vor allem Politisches. Frauenthemen<br />
kamen in praktisch jeder Nummer<br />
zur Sprache. In den 27 Ausgaben von märz ’88<br />
bis Juni ’91 veröffentlichte <strong>die</strong> «graz» Artikel<br />
zu Sextourismus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauenhandel, sexi<strong>st</strong>ischer<br />
Werbung, gewalt in der beziehung, Frauenhaus,<br />
Frauenbeiz, vergewaltigung, Walpurgisnacht<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hexen, Wyborada, Frauen hinter der<br />
Kamera, Frauen in El Salvador et cetera. Einer<br />
der durchgängig nicht gezeichneten Artikel<br />
könnte von Sabin <strong>st</strong>ammen. Er behandelt mit<br />
differenziertem blick <strong>die</strong> Frauen in der islamischen<br />
gesellschaft. Sie war einmal nach Israel<br />
gerei<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sah, wie israelische bagger das<br />
haus von Palä<strong>st</strong>inensern niederrissen. das hinderte<br />
sie nicht daran, den Antisemitismus der<br />
linken anzuprangern. vor unbequemen Themen<br />
scheute sie sich wahrlich nicht.<br />
höhepunkt der Ära der autonomen Szene<br />
in St.gallen war kurz vor Weihnachten 1988 <strong>die</strong><br />
besetzung des seit Jahren leer<strong>st</strong>ehenden hotels<br />
hecht am marktplatz. Sabin unter<strong>st</strong>ützte <strong>die</strong><br />
Forderungen der besetzerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besetzer<br />
tatkräftig. Es ging um eine Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musikwerk<strong>st</strong>att,<br />
um eine unterkunft für obdachlose,<br />
einen Fixerraum, eine gassenküche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
raum für Flüchtlinge als Alternative zu den<br />
zivilschutzbunkern. Sabin sammelte zeitungsausschnitte<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Flugschriften, half Presseerklärungen<br />
verfassen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schrieb Sitzungspro<br />
34<br />
tokolle. <strong>die</strong> geübte Archivarin ordnete später<br />
alles material zur hechtbesetzung mu<strong>st</strong>ergültig<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> übergab es noch Anfang <strong>die</strong>ses Jahres dem<br />
St.galler Stadtarchiv, unter anderem zusammen<br />
mit gesammelten grabenzeitungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vorträgen<br />
vom Anfang der Erfreulichen universität<br />
im Palace, <strong>die</strong> sie anzuschieben geholfen hatte.<br />
Wer <strong>die</strong> vorgänge <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hintergründe um <strong>die</strong><br />
hechtbesetzung künftig erforschen will, i<strong>st</strong><br />
nicht mehr ausschliesslich auf Polizeiprotokolle<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitungsmeldungen angewiesen. Sabins<br />
Archivalien ermöglichen jetzt auch den Innenblick<br />
auf <strong>die</strong> gruppe der Akteurinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Akteure.<br />
Vom machen zur theorie<br />
Später dann in den neunziger Jahren, nicht zuletzt<br />
in der Folge der globalen umwälzungen,<br />
zerfiel auch in St.gallen <strong>die</strong> autonome Sondergesellschaft.<br />
<strong>die</strong> Akteure waren genötigt, sich<br />
anders zu orientieren. Sabin Schreiber begann<br />
in zürich geschichte zu <strong>st</strong>u<strong>die</strong>ren. vom handelnden<br />
Subjekt wie bei der hechtbesetzung,<br />
welches Quellen für <strong>die</strong> spätere geschichtswissenschaft<br />
produziert, wechselte sie sozusagen<br />
zur gegenseite. <strong>die</strong> Theorie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das machen<br />
<strong>st</strong>anden aber für sie keineswegs in unvereinbarem<br />
gegensatz.<br />
Für ihre dissertation nahm sie sich einem<br />
gegen<strong>st</strong>and an, dem sich <strong>die</strong> hi<strong>st</strong>orische Forschung<br />
in der Schweiz bisher kaum gewidmet<br />
hatte: <strong>die</strong> geschichte der jüdischen bevölkerung.<br />
Im fen<strong>st</strong>erlosen Archivraum unter dem<br />
Spelterinischulhaus ging sie sy<strong>st</strong>ematisch <strong>die</strong><br />
Niederlassungsregi<strong>st</strong>er von St.gallen von 1803<br />
bis 1933 durch. <strong>die</strong>se Knochenarbeit in klassischer<br />
methodik war nötig, um überhaupt einmal<br />
einen überblick über <strong>die</strong> jüdische Wohnbevölkerung<br />
zu erhalten. Weiteres material<br />
kam aus den Archiven der vereine der beiden<br />
jüdischen communities in der Stadt, von der<br />
<strong>die</strong> eine we<strong>st</strong>europäisch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> andere o<strong>st</strong>europäisch<br />
geprägt war. «hirschfeld, Strauss, malinsky»<br />
von Sabin Schreiber gilt heute als Standardwerk<br />
zum bisher vernachlässigten Thema. das<br />
Interesse der Autorin an den menschlichen<br />
geschichten i<strong>st</strong> durch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> durch spürbar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
macht das buch zum spannenden bilderbogen<br />
vergangenen lebens in <strong>die</strong>ser Stadt. Nicht<br />
Steinhaufen angehäufter Fakten schuf sie – mit<br />
der geschickten verknüpfung von mikro mit<br />
makrogeschichte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Themen wie Im<br />
SAITEN 11.12
migration <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Antisemitismus greift das buch<br />
vielmehr über seinen zeitrahmen hinaus bis in<br />
<strong>die</strong> gegenwart.<br />
<strong>die</strong> Texthinterlassenschaft Sabins umfas<strong>st</strong><br />
auch einen über zwölf Jahre hinweg geführten<br />
mailwechsel mit ihrer bFF (be<strong>st</strong> Friend Forever).<br />
zwar hütet Sabins Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>in begreiflicherweise<br />
noch den doch sehr persönlich gemeinten<br />
Textfluss, aber ein blick auf den ausgedruckten<br />
Stapel von mails läs<strong>st</strong> dessen bedeutung erahnen.<br />
hier schlummert für <strong>die</strong> zukunft ein lebensnahes<br />
Abbild der St.galler NullerJahre voller<br />
Schalk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> voller Empathie für das soziale umfeld<br />
mit unzähligen hinweisen auf das vielfältige<br />
kulturelle leben. be<strong>st</strong>immt dokumentiert das<br />
Konvolut auch Sabins berufliche Situation als<br />
leiterin des zebu (zentrum für das buch), einer<br />
unterabteilung der Kantonsbibliothek.<br />
zu «blütenweiss bis rabenschwarz», 200 Porträts<br />
von St.galler Frauen, <strong>st</strong>euerte sie sechs lebensbeschreibungen<br />
bei, <strong>die</strong> in der Summe so<br />
etwas wie ein Selb<strong>st</strong>porträt ergeben: da war <strong>die</strong><br />
Fürsorgerin, <strong>die</strong> sich gegen misshandlung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Ausbeutung von Frauen engagierte; <strong>die</strong> vielleicht<br />
er<strong>st</strong>e Fotografin in St.gallen, <strong>die</strong> 1883 ins<br />
gefängnis kam, weil sie in ihrer Not banknoten<br />
SAITEN 11.12<br />
fälschte; oder <strong>die</strong> genossin Kunz aus degersheim,<br />
<strong>die</strong> an der gewerkschaftlich organisierten<br />
rorschacher Frauenkonferenz <strong>die</strong> Protokolle<br />
verfas<strong>st</strong>e. von der Frau aus der unterschicht<br />
sind nicht einmal gesicherte lebensdaten vorhanden.<br />
der eigene raum<br />
Sehr berührend gelang Sabins Porträt der Anna<br />
Fässlerblumer, <strong>die</strong> von 1915 bis 2001 lebte. das<br />
ungewöhnliche an ihrer son<strong>st</strong> durchschnittlichen<br />
Exi<strong>st</strong>enz als hausfrau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mutter sind 53<br />
JahresAgenden aus der EPA, in <strong>die</strong> Anna Fässlerblumer<br />
täglich einige Stichwörter zu Erlebtem,<br />
begegnungen, orten notierte. Sabin pochte<br />
selb<strong>st</strong> ebenfalls auf ihre eigenen gedankenräume<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verteidigte bis zuletzt, auch während<br />
ihrer Krankheit, ihren analytischen Standpunkt.<br />
Wie in der geschichte von der Katze des rabbiners,<br />
<strong>die</strong> einen Papagei frass <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so sprechen<br />
lernte, hatte Sabin eine innere In<strong>st</strong>anz, mit der<br />
sie in <strong>st</strong>ändigem diskurs sein konnte.<br />
Aber in ihrer lage mit der fortschreitenden<br />
Krebserkrankung half eine nüchterne Analyse<br />
immer weniger. Sie ging allein in den hätterenwald<br />
hinauf <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> suchte im Feuer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im duft<br />
35<br />
sabin schreiber thema<br />
bild: urs Arnold<br />
der Kräuter eine spirituelle dimension. Sie liess<br />
sich mit den TotemTieren ein, welche als boten<br />
einer anderen Welt dem unausweichlichen Tod<br />
den Schrecken nehmen. Sie fand Tro<strong>st</strong> in der<br />
musik. Sie lauschte der engelsgleichen Stimme<br />
Antony hegartys vonAntony and the Johnsons.<br />
das Falsett des androgynen Sängers, seine melancholischen<br />
Songs mit Flügel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Streichern<br />
spendeten wohltuende Traurigkeit. Wenn Antony<br />
sang: «hope there’s someone, who takes care<br />
of me, when I <strong>die</strong>», wus<strong>st</strong>e Sabin, sie hatte urs<br />
Arnold <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein <strong>st</strong>arkes soziales Netz, das bis über<br />
den Schluss hinaus halten würde.<br />
Sabin Schreiber <strong>st</strong>arb am 8. Augu<strong>st</strong> 2012. An<br />
einer gedenkveran<strong>st</strong>altung beim hätterenwald<br />
waren nochmals alle gekommen. An <strong>die</strong>sem<br />
makellosen Sommertag warenunter der menge<br />
der Trauernden auf der hügelterrasse am Waldrand<br />
mit Sicht weit über den bodensee hinaus<br />
auch viele beteiligte am kollektiven Wir aus<br />
autonomen zeiten auszumachen.<br />
urs Arnold brachte später <strong>die</strong> Asche von Sabin<br />
zum mungiroi über dem AversTal, der Wasserscheide<br />
zwischen Nordsee <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mittelmeer.<br />
unter harz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kräuterduft ver<strong>st</strong>reute urs <strong>die</strong><br />
Asche. der Wind trug sie in den Süden.
thema Alfred Huggenberger<br />
Ins rechte licht gerückt<br />
Als 2008 eine Werkbiografie über den Thurgauer Bauerndichter Alfred Huggenberger<br />
angekündigt wurde, war <strong>die</strong> Aufregung gross. Ganz anders jetzt. ein halbes Jahr<br />
nach der Publikation i<strong>st</strong> es noch immer ruhig darum. Das Autorenduo Rea Brändle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Mario König schildert den Autor als deutschfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>lich, aber nicht als naziFre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />
von harry rosenbaum<br />
saiten: <strong>die</strong> Sbb haben 2006 <strong>die</strong> geplante<br />
Taufe eines Intercityzuges auf den<br />
Namen des Thurgauer bauerndichters<br />
Alfred huggenberger abgesagt. gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
dafür war dessen ungeklärtes verhältnis<br />
zu Nazideutschland. der Nazivorwurf<br />
an den Thurgauer «Nationaldichter»<br />
sorgte für einige verwirrung.<br />
rea brändle: der verdacht war nicht neu. Er<br />
wurde schon zu seinen lebzeiten erhoben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
i<strong>st</strong> nie ganz ver<strong>st</strong>ummt. 2007 wurde er sehr virulent.<br />
Warum wollten <strong>die</strong> Sbb einen Ic nach<br />
huggenberger benennen?<br />
mario könig: <strong>die</strong> Initiative ging nicht von den<br />
Sbb, sondern von der Alfredhuggenbergergesellschaft<br />
aus. <strong>die</strong>ser Antrag wurde abgelehnt.<br />
Es heis<strong>st</strong>, dass der hi<strong>st</strong>oriker <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Journali<strong>st</strong><br />
markus Schär in einem zeitungsartikel<br />
über huggenbergers NaziSympathien<br />
geschrieben habe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Sbb daraufhin<br />
nichts mehr von der «Patenschaft» wissen<br />
wollten. War das so?<br />
mario könig: Nein, obwohl das immer wieder<br />
so kolportiert wird. besagter Artikel <strong>st</strong>ammte<br />
von E<strong>st</strong>her Simon <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erschien im dezember<br />
2006 in der «Thurgauer zeitung». Wie weit<br />
<strong>die</strong>ser Text für <strong>die</strong> Sbb ausschlaggebend war,<br />
entzieht sich unserer Kenntnis. In den lexika<br />
waren <strong>die</strong> vorwürfe an huggenberger läng<strong>st</strong><br />
bekannt.<br />
Was hat Sie als zürcher germani<strong>st</strong>in<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> als basler hi<strong>st</strong>oriker dazu bewogen,<br />
sich für den WerkbiografieAuftrag,<br />
den der Thurgauer regierungsrat 2008<br />
ausgeschrieben hat, zu bewerben?<br />
rea brändle: Wäre es nur darum gegangen, den<br />
Naziverdacht abzuklären, hätte ich mich nicht<br />
beworben. mich interessierte der Auftrag, in einer<br />
ausführlichen biografie den ganzen huggenberger<br />
zu zeigen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> da finden sich meines<br />
Erachtens auch <strong>die</strong> spannend<strong>st</strong>en resultate<br />
unserer Arbeit.<br />
mario könig: von meiner Seite war <strong>die</strong> Klärung<br />
der beziehung zu deutschland schon<br />
wichtig. Aber huggenberger läs<strong>st</strong> sich nicht auf<br />
<strong>die</strong>sen Aspekt reduzieren, das war uns von Anfang<br />
an klar:Er war ein überaus populärer Autor<br />
lange vor der Naziherrschaft, in der deutschsprachigen<br />
Schweiz wie in deutschland. Seine<br />
Karriere i<strong>st</strong> ein Teil des schweizerischdeutschen<br />
Kulturtransfers; <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sie i<strong>st</strong> ein spannendes Kapitel<br />
in der geschichte der populären lese<strong>st</strong>offe.<br />
huggenberger war im dritten reich viel<br />
beachtet. mit seiner bäuerlichen heimatliteratur<br />
erzielte er hohe Auflagen, ging<br />
auf lesereisen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erhielt literaturpreise.<br />
Nach dem Krieg war er schnell out. Seine<br />
bauernwelt gehörte der vergangenheit an.<br />
Was i<strong>st</strong> an <strong>die</strong>sem blut<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>bodendichter<br />
trotzdem heute noch spannend?<br />
rea brändle: Er war schon vor dem Er<strong>st</strong>en<br />
Weltkrieg als Autor sehr beachtet. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> aus <strong>die</strong>ser<br />
frühen zeit <strong>st</strong>ammen seine be<strong>st</strong>en Werke,<br />
der roman «<strong>die</strong> bauern von Steig» zum beispiel,<br />
Erzählungen über eigenwillige Frauen wie<br />
«Elsbeths Enttäuschungen», «<strong>die</strong> Katzenjungfer»<br />
oder «Klaus Inzuben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine Tochter». zu<br />
den be<strong>st</strong>en Texten gehören auch einzelne geschichten<br />
über Knechte, «daniel Pf<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>» sowie<br />
«der verkehrte Jakob Stockauer». <strong>die</strong>se Werke<br />
sind heute noch lesenswert.<br />
Es gab bisher keine biografie, nicht einmal<br />
eine gesicherte bibliografie über huggen<br />
36<br />
berger. Wie haben Sie sich in <strong>die</strong>ser Informationswü<strong>st</strong>e<br />
organisiert?<br />
rea brändle: den Nachlass durchgesehen, seine<br />
bücher gelesen, weitere Quellen gesucht –<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nachgedacht.<br />
mario könig: Wichtig war auch, den Nachlass<br />
zu ergänzen mit den von ihm geschriebenen<br />
briefen. <strong>die</strong> liegen mei<strong>st</strong> in den Nachlässen anderer<br />
Personen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> waren dort aufzu<strong>st</strong>öbern.<br />
Es wird behauptet, der Schwiegersohn des<br />
bauerndichters habe einiges material aus<br />
dem Nachlass vernichtet, damit huggenberger<br />
vor allem politisch nicht bela<strong>st</strong>et<br />
werden könne.<br />
mario könig: Es gibt keine Anhaltspunkte, dass<br />
eine solche Säuberung von Seiten der Angehörigen<br />
<strong>st</strong>attfand. Aber klar: Es i<strong>st</strong> nicht alles vorhanden,<br />
gewiss hat er selber auch manches weggeworfen.<br />
das macht jeder.<br />
rea brändle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mario<br />
könig: huggenberger – <strong>die</strong><br />
karriere eines schrift<strong>st</strong>ellers.<br />
verlag des hi<strong>st</strong>orischen<br />
vereins des Kantons Thurgau.<br />
Frauenfeld 2012. Fr. 48.–<br />
AusHuggenbergers früher Zeit (hier <strong>die</strong> Ballade «Heimat» von1895) <strong>st</strong>ammen<br />
seine be<strong>st</strong>en Werke, findet Rea Brändle. bilder: Staatsbibliothek zu berlin<br />
SAITEN 11.12
orderliner am<br />
rechten rand<br />
Valentin Landmann wurde als<br />
Milieuanwalt bekannt. seit<br />
er auchsVPPolitiker betreut,<br />
<strong>st</strong>ürzen sich<strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n<br />
auf ihn. Da Landmann ein<br />
<strong>st</strong>.Galler i<strong>st</strong>, hat er auch<br />
eine <strong>st</strong>.Galler Vorgeschichte.<br />
Und <strong>die</strong> spielte <strong>st</strong>ets am<br />
rechten Rand.<br />
SAITEN 11.12<br />
von ralph hug<br />
landmanns mutter war <strong>die</strong> Schrift<strong>st</strong>ellerin Salcia<br />
landmann. Sie wurde mit büchern wie «der<br />
jüdische Witz» bekannt, aber auch mit antikommuni<strong>st</strong>ischen<br />
Tiraden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> exaltierten Thesen.<br />
So behauptete sie, <strong>die</strong> Welt wolle einen zweiten<br />
Judenholocau<strong>st</strong>. Kann es da verw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ern, dass<br />
der Sohn schon früh rechts einspurte? 1970 war<br />
valentin mitglied des rechtsla<strong>st</strong>igen Schülerzirkels<br />
«gruppe 4». dazu gehörten auch Konrad<br />
hummler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Adrian rüesch. man traf sich in<br />
seinem Elternhaus am unteren rosenberg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
heckte Spionagepläne aus. Natürlich gegen linke<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 68er. unter anderem pirschten <strong>die</strong> Jungschnüffler<br />
zum Naturfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ehaus auf dem Kaien,<br />
wo der kommuni<strong>st</strong>ische verleger Theo Pinkus<br />
referate hielt. <strong>die</strong> Erkenntnisse landeten<br />
prompt beim Staatsschutz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Fichen.<br />
karriereknick an der hsg<br />
Als JusStudent in zürich trat landmann der<br />
SvP bei, weil Alexander baumann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hans<br />
Scharpf, zwei spätere rechtshaudegen, ihn anwarben.<br />
blocher war damals noch in weiter Ferne.<br />
zurück in St.gallen wechselte er dann <strong>die</strong><br />
Partei. hier war nicht <strong>die</strong> SvP gefragt, <strong>die</strong> es gar<br />
nicht gab, sondern <strong>die</strong> FdP. landmann machte<br />
schnell Karriere als Ersatzrichter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lehrbeauftragter<br />
an der hSg. dann wurde ihm sein<br />
hang zum rockermilieu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein drang zur<br />
Selb<strong>st</strong>inszenierung zum verhängnis: 1985 lud er<br />
<strong>die</strong> drei hells Angels black Wagner, Sigi huber<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gary Nembrini an eine FdPveran<strong>st</strong>altung<br />
in St.gallen ein. Er präsentierte sie als freiheitsliebende<br />
Individuali<strong>st</strong>en, <strong>die</strong> nichts böses tun.<br />
der wahre gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war Weisswäscherei.<br />
denn gleichzeitig lief <strong>die</strong> grossangelegte Polizeiaktion<br />
«hamrich» (hamburgzürich) gegen<br />
<strong>die</strong> hells, denen Erpressung, zuhälterei<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tätlichkeiten vorgeworfen wurde. Es war<br />
der Teufel los: <strong>die</strong> FdP kam unter druck <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
di<strong>st</strong>anzierte sich von landmann. der damalige<br />
Parteisekretär Peter Weigelt, später Nationalrat,<br />
schrieb in einem communiqué, landmann<br />
habe <strong>die</strong> veran<strong>st</strong>altung «für seine privaten Interessen»<br />
missbraucht. man wollte nichts mehr mit<br />
ihm zu tun haben.<br />
landmanns aussichtsreiche Karriere war mit<br />
einem Schlag dahin. Er verlor auch seinen lehrauftrag<br />
an der hSg. das ging so: <strong>die</strong> juri<strong>st</strong>ische<br />
Abteilung kündigte an, das mandat zu überprüfen,<br />
weil sich landmann mit einer gruppierung<br />
identifiziert habe, <strong>die</strong> «nahe an kriminellen<br />
Kreisen» sei. der tatsächliche rausschmiss kam<br />
aber in Form eines briefs von FdPregierungsrat<br />
Ern<strong>st</strong> rüesch: der «empfahl» ihm den verzicht.<br />
landmann sah es ein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nahm den hut,<br />
bevor er <strong>die</strong> Kündigung erhielt. Er ging weg<br />
nach zürich.<br />
zwielichtige bankgeschäfte<br />
Wenn landmann heute als «berater» von chri<strong>st</strong>oph<br />
mörgeli auftritt, so sind <strong>die</strong> Parallelen offenk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ig.<br />
beide sehen sich als mobbingopfer.<br />
das verbindet. Nach <strong>die</strong>ser Affäre mus<strong>st</strong>e<br />
37<br />
Valentin Landmann thema<br />
Valentin Landmann in den Me<strong>die</strong>n – 1982, 1985, 1996. bilder: Archiv Pressebüro St.gallen<br />
landmann als selb<strong>st</strong>ändiger rechtsanwalt untendurch.<br />
Er beging auch Fehler, indem er einem<br />
Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> aus dem milieu, der Kokainhändler<br />
war, eine liechten<strong>st</strong>einische An<strong>st</strong>alt zur verfügung<br />
<strong>st</strong>ellte. über <strong>die</strong>se flossen drogengelder<br />
in millionenhöhe. landmann be<strong>st</strong>ritt vor gericht,<br />
von der herkunft der gelder gewus<strong>st</strong> zu<br />
haben. man glaubte ihm nicht. Er erhielt wegen<br />
geldwäscherei eine bedingte gefängnis<strong>st</strong>rafe<br />
von zwölf monaten. drei monate lang war er<br />
im beruf als rechtsanwalt einge<strong>st</strong>ellt. das Patent<br />
verlor er hingegen nicht.<br />
valentin landmann bewegte sich <strong>st</strong>ets in<br />
rechtsgewirkten Kreisen. das erklärt seinen<br />
heutigen Auf<strong>st</strong>ieg zum SvPAnwalt. chri<strong>st</strong>oph<br />
mörgeli, hermann lei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ulrich Schlüer sind<br />
schon seine Klienten, mit blocher trifft er sich<br />
zum Essen. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auch mit hummler i<strong>st</strong> er in<br />
Kontakt. über ihn sagte er einmal den bemerkenswerten<br />
Satz: «Konrad hummler i<strong>st</strong> ein sehr<br />
interessanter mann. Er hat mit seinem liberalen<br />
gedankengut, welches das Schweizerische betont,<br />
seine bank Wegelin vor der Kata<strong>st</strong>rophe<br />
bewahrt. Er hatte nie das gefühl, risikofreudiges<br />
Americanbanking betreiben zu müssen.» So<br />
kann man sich irren.
Flaschenpo<strong>st</strong> aus new York<br />
Kondome für obama<br />
<strong>die</strong> Nacht legt sich in <strong>die</strong>sen herb<strong>st</strong>tagen kühl über New<br />
york. An der Keap Street in Williamsburg im Stadtteil brooklyn<br />
ziehen sich <strong>die</strong> mitglieder des Partido revolucionario<br />
dominicano in ihr kleines lokal zurück. das brettspiel, in<br />
das <strong>die</strong> männer auf dem bürger<strong>st</strong>eig versunken waren, wird<br />
zusammengeräumt. Jetzt wechselt man zum Kartenspiel, es<br />
wird gelacht, getrunken, geraucht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laut<strong>st</strong>ark diskutiert.<br />
Für obama sind sie alle, das zeigt nur schon das Portrait<br />
des Präsidenten, das ins Schaufen<strong>st</strong>er des ein<strong>st</strong>igen Kiosks<br />
gehängt wurde. das i<strong>st</strong> aber kein gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dagegen, heftig zu<br />
debattieren. «vieles macht er nicht gut, el Presidente», sagt<br />
E<strong>st</strong>eban, hausmei<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seit über zwanzig Jahren an <strong>die</strong>sem<br />
Strassenblock, «er kann noch viel besser werden.» «zuer<strong>st</strong><br />
mus<strong>st</strong>e er das land aus der Krise bringen, in <strong>die</strong> uns bush<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine meute geritten haben», sagt Pedro, der den ganzen<br />
Tag vor dem delikatessengeschäft an der Ecke <strong>st</strong>eht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
von dem niemand so richtig weiss, was eigentlich sein Job i<strong>st</strong>.<br />
In ihrem Eifer wechseln <strong>die</strong> männer in ihre muttersprache,<br />
vergessen, dass der besucher einer der wenigen in <strong>die</strong>sem<br />
Quartier i<strong>st</strong>, der kaum Spanisch spricht. Im knappen rennen<br />
um <strong>die</strong> Präsidentschaft wird <strong>die</strong> laufend wachsende lateinamerikanische<br />
Wählerschaft <strong>st</strong>ark umworben. Seit 2008 i<strong>st</strong><br />
<strong>die</strong> zahl der wahlberechtigten latinos um vier millionen auf<br />
fa<strong>st</strong> 24 millionen angewachsen, sie machen heute elf Prozent<br />
des Wahlvolkes aus.<br />
eine mehrheit für <strong>die</strong> homo-ehe<br />
vor dem lokal i<strong>st</strong> melanio mit seinem velo anzutreffen, das<br />
er zur fahrenden Essbude <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleichzeitig zum obamaWerbe<strong>st</strong>and<br />
umgebaut hat. Täglich fährt der 65jährige mann<br />
um <strong>die</strong> Strassenblocks <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verkauft im Sommer Eisbecher,<br />
im Winter von seiner Frau zubereitetes chicharron, Schweinefleisch<br />
mit reis. den obamaFan <strong>st</strong>ört es nicht, dass der<br />
Präsident sich für <strong>die</strong> Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren<br />
ausgesprochen hat. «Wieso sollen homosexuelle nicht heiraten<br />
dürfen, wenn sie das glücklich macht», fragt er. melanio,<br />
betreiber des clubs der revolutionären dominikaner, gehört<br />
mit <strong>die</strong>ser Ansicht seit neu<strong>st</strong>em zur mehrheit der latinos.<br />
laut einer umfrage des Pew hispanic center mitte oktober<br />
unter<strong>st</strong>ützen 52 Prozent der Wählerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wähler<br />
mit lateinamerikanischen Wurzeln <strong>die</strong> Idee der Ehe für homosexuelle,<br />
34 Prozent sind dagegen. Noch vor sechs Jahren<br />
war es umgekehrt: <strong>die</strong> <strong>st</strong>ark chri<strong>st</strong>lich geprägte latinoWählerschaft<br />
war damals zu 56 Prozent dagegen, nur 31 Prozent<br />
befürworteten <strong>die</strong> gleichgeschlechtliche Ehe.<br />
Immer noch aber <strong>st</strong>ufen viele chri<strong>st</strong>liche Kirchen in den<br />
uSA <strong>die</strong> homosexualität als Sünde ein. hier in Williamsburg<br />
<strong>st</strong>eht an jeder zweiten Ecke ein gotteshaus, sie haben<br />
oft <strong>die</strong> grossartig<strong>st</strong>en spanischen Namen, sind oft aber nicht<br />
viel mehr als ein «hole in the Wall», eine bude von der grösse<br />
eines Tante Emmaladens. davor basketballFelder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
handballWände. Im Schatten einer grossen, ein<strong>st</strong> deutschlutheranischen<br />
Kirche probt marco seine basketballWürfe.<br />
<strong>die</strong> Kids, <strong>die</strong> sich nach der Schule auf den Sportplätzen zum<br />
Spiel treffen, interessiert <strong>die</strong> grosse Politik nicht. «meine El<br />
38<br />
tern wählen obama, obwohl sie oft auch über ihn fluchen»,<br />
sagt der Junge im gelben «I love Ny»TShirt.<br />
Auch wenn es noch – vorwiegend katholische – organisationen<br />
gibt, <strong>die</strong> gegen <strong>die</strong> Ehe für gleichgeschlechtliche<br />
weibeln, wird <strong>die</strong>s obama kaum <strong>die</strong> Stimme der latinos<br />
ko<strong>st</strong>en: der republikanische herausforderer mitt romney<br />
i<strong>st</strong> hier keine Alternative, nur knapp zwanzig Prozent der<br />
latinoAmerikaner werden laut umfragen dem mormonen<br />
aus michigan <strong>die</strong> Stimme geben.<br />
das kleinere Übel<br />
«<strong>die</strong> wachsende unter<strong>st</strong>ützung der latinos für das recht auf<br />
heirat für alle kommt nicht überraschend», befindet lourdes<br />
rodriguezNogues, Präsidentin der organisation dignity<br />
uSA, eine der wenigen katholischen gruppen, <strong>die</strong> sich für<br />
<strong>die</strong> rechte von homosexuellen männern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frauen einsetzten.<br />
<strong>die</strong> Familie sei in den lateinamerikanischen Kulturen<br />
das Allerwichtig<strong>st</strong>e. man wolle für alle Familienmitglieder<br />
das be<strong>st</strong>e, auch für <strong>die</strong> schwulen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesbischen.<br />
«Es geht doch nicht darum, ob menschen homo oder<br />
heterosexuell sind, sondern ob sie positive Energie haben»,<br />
findet Sharon, besser bekannt als «The Jojolady». Seit 25<br />
Jahren verkauft sie in der ubahn leucht<strong>st</strong>reifen, Spielzeug<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> politische Abzeichen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Anhänger. <strong>die</strong> schwarze Frau<br />
mit ihren vielen tiefen Taschen bezeichnet obama als das<br />
«kleinere von zwei übeln». Er habe viele seiner Wahlversprechen<br />
nicht erfüllt, bemühe sich aber doch mehr um den<br />
durchschnittsAmerikaner als der schwerreiche republikaner<br />
romney. Im Sinne obamas <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seiner unter<strong>st</strong>ützung<br />
der gleichgeschlechtlichen Ehe verkauft Sharon heute in der<br />
ubahn Kondome. «vor gebrauch i<strong>st</strong> gute urteilskraft gefragt»,<br />
<strong>st</strong>eht auf der verpackung, <strong>die</strong> einen lachenden obama<br />
zeigt. Sharon hofft, dass er wiedergewählt wird: «Son<strong>st</strong> müs<strong>st</strong>e<br />
ich meinen glauben an <strong>die</strong> uSA in Frage <strong>st</strong>ellen.»<br />
Im überwiegend von demokratischen Wählern geprägten<br />
New york i<strong>st</strong> romney be<strong>st</strong>enfalls ziel des Spottes. man<br />
weiss aber auch, dass <strong>die</strong> demokratische mehrheit der Stadt<br />
auf das nationale resultat der Ab<strong>st</strong>immung wenig Auswirkung<br />
haben wird. «romneys Aussage, 47 Prozent der Amerikaner<br />
seien Nichtsnutze, macht mir Ang<strong>st</strong>», sagt cephas<br />
Ampha, ein junger Jamaikaner, der Sportartikel verkauft. Als<br />
ehemaliger Anwalt sei aber auch obama nicht so progressiv<br />
wie man sich das gewünscht habe. <strong>die</strong> unter<strong>st</strong>ützung der<br />
gleichgeschlechtlichen Ehe bezeichnet cephas als überraschend<br />
mutig. An <strong>die</strong> Wiederwahl des «bruders» glaubt er:<br />
«<strong>die</strong> schwarze gemeinschaft i<strong>st</strong> <strong>st</strong>olz auf ihn, nicht nur in<br />
den uSA, sondern auf der ganzen Welt».<br />
gib es ihm!<br />
«du lüg<strong>st</strong>!» schreit leane clifton den grinsenden romney<br />
auf dem breitbildschirm in der bar Soft Spot an der bedford<br />
Avenue an. das lokal i<strong>st</strong> voll besetzt, entsetzt verfolgt<br />
das volk, wie der republikaner in der er<strong>st</strong>en Tvdebatte<br />
den Präsidenten blass aussehen läs<strong>st</strong>. hohe Einschaltquoten<br />
erzielten <strong>die</strong> Streitgespräche zwischen PräsidentschaftsKan<br />
SAITEN 11.12
SAITEN 11.12<br />
didaten schon seit der Erfindung des Fernsehens, man schaute<br />
zu hause, vielleicht mit Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Neu i<strong>st</strong>, dass sich <strong>die</strong><br />
New yorker nun wie für übertragungen wichtiger baseballoder<br />
FootballSpiele in clubs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bars treffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihr Team<br />
anfeuern. «gib es ihm, obama», ruft leane. dass er für <strong>die</strong><br />
Ehe gleichgeschlechtlicher Paare i<strong>st</strong>, gibt für <strong>die</strong> ältere, lebensweise<br />
lesbe aber keineswegs den Ausschlag: «das heis<strong>st</strong><br />
bloss, dass es nun doppelt so viele leute gibt, <strong>die</strong> ich nie heiraten<br />
werde», lacht sie.<br />
leane glaubt nicht, dass das grosse Interesse an den Fernsehdebatten<br />
ein Anzeichen dafür sein könnte, dass es am 6.<br />
November zu einer hohen Stimmbeteiligung kommt, im<br />
gegenteil. dass obama in seinen er<strong>st</strong>en vier Jahren wenig<br />
habe bewegen können, führe bei vielen zu einer Fru<strong>st</strong>ration<br />
gegenüber der Politik. <strong>die</strong> hoffnung, <strong>die</strong> vor vier Jahren<br />
be<strong>st</strong>anden habe, sei der desillusionierung gewichen. Es<br />
macht sich ein wenig das gefühl breit, dass obama seine<br />
ganze Kraft darauf verwendet habe, Präsident zu werden.<br />
dort angekommen, schien er in den vergangenen vier Jahren<br />
zuweilen etwas rat wenn nicht gar lu<strong>st</strong>los. gehen weiter<br />
millionen von Amerikanern nicht zur Arbeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />
Enttäuschten nicht an <strong>die</strong> urne, könnte <strong>die</strong>s obama zum<br />
verhängnis werden.<br />
der Präsident <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein Team scheinen <strong>die</strong>s unterdessen<br />
erkannt zu haben. Seit der zweiten debatte i<strong>st</strong> er, wie <strong>die</strong><br />
Amerikaner sagen, in full swing. dass er wenig zu<strong>st</strong>ande<br />
gebracht habe, widerlegt er auf besuch in New york in der<br />
«daily Show» von Jon Stewart, dessen satirische Nachrich<br />
39<br />
tensendung im lärmigen me<strong>die</strong>nspektakel des uSWahlkampfes<br />
läng<strong>st</strong> mehr i<strong>st</strong> als Komik, eher schon ein täglicher<br />
Aufruf an <strong>die</strong> vernunft.<br />
vor vier Jahren habe er versprochen den Krieg in Irak<br />
zu beenden, das ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>heitswesen zu reformieren, sich auf<br />
den Kampf gegen Al Kaida zu konzentrieren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Autoindu<strong>st</strong>rie<br />
zu retten, sagt obama. «das haben wir gemacht.»<br />
Er fügt an, Job des Präsidenten sei es nicht nur, jene Projekte<br />
voranzutreiben, <strong>die</strong> funktionierten, sondern auch dinge, <strong>die</strong><br />
nicht machbar seien, zu verhindern. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> romneys Politik<br />
führe zurück in jene Sackgasse, in <strong>die</strong> bush lenkte.<br />
achtung vor faulen orangen<br />
Sami aus dem Jemen führt einen kleinen lebensmittelladen<br />
am broadway in Williamsburg, der Einkaufsmeile für Arme<br />
unter der hochbahn des zuges, der richtung Flughafen JFK<br />
rattert. «<strong>die</strong>uSA sind immernoch das mächtig<strong>st</strong>e land der<br />
Welt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es i<strong>st</strong> wichtig, dass es von einem guten mann geführt<br />
wird», sagte Sami, der sich vor fünf Jahren einbürgern<br />
liess <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zusammen mit seinen vier mitarbeitern für obama<br />
<strong>st</strong>immen wird. «romney könnte noch schlimmer sein als<br />
bush», sagt er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wei<strong>st</strong> auf eine Schachtel voller orangen:<br />
«mit der Welt i<strong>st</strong> es wie mit <strong>die</strong>ser orangenki<strong>st</strong>e: I<strong>st</strong> eine darin<br />
faul, verderben rasch alle.» Roman elsener, new York<br />
der rorschacher roman Elsener lebt als Journali<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musiker<br />
seit 1996 in New york. Er schreibt unter anderem für <strong>die</strong> «Nzz<br />
am Sonntag» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Schweizer Nachrichtenagentur «SdA».<br />
Flaschenpo<strong>st</strong><br />
bilder: roman Elsener
kultur<br />
Der Aufbruch der Achtziger in Plakaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotos (oben: An<strong>st</strong>urm auf Bro Records, <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> 1984, fotografiert von Lurker Grand,<br />
unten: Celtic Fro<strong>st</strong> in der Grabenhalle, 17. Mai1985, fotografiert von Chrigel Braun). bilder: Sammlung lurker grand/André P. Tschan<br />
40<br />
SAITEN 11.12
672 Seiten dick i<strong>st</strong> das reich bebilderte, hochinformative<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gut ge<strong>st</strong>altete buch. <strong>die</strong> Seiten<br />
sind voller überraschungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Einblicke<br />
in eine äusser<strong>st</strong> bewegende <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtige zeit<br />
schweizerischer Kultur, Jugendkultur, aber<br />
auch Politgeschichte. «heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach»<br />
nimmt sich allen regionen an. das buch i<strong>st</strong> zum<br />
grös<strong>st</strong>en Teil zweisprachig, deutsch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Französisch.<br />
Einzelne Artikel, mei<strong>st</strong> direkte Interviews,<br />
finden sich nur in der jeweiligen Sprache; das<br />
buch gibt so nicht zuletzt spannenden Einblick<br />
in <strong>die</strong> hier weniger bekannte Szene in der roman<strong>die</strong>.<br />
Es widmet sich also wirklich umfassend<br />
dem breiten Feld der <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music.<br />
<strong>die</strong> ultimative discography<br />
Schon <strong>die</strong> siebziger Jahre hatten einiges vorgespurt.<br />
Punk eroberte <strong>die</strong> bühnen, Keller <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
weitere räume – nachzulesen im vorgängerwerk<br />
von lurker grand (<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zahlreichen mitautoren):<br />
«hot love. Swiss Punk&Wave 1976 –1980».<br />
Jetzt haben sich der St.galler Autor, seinerseits<br />
ein Punkurge<strong>st</strong>ein, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der luzerner André<br />
P. Tschan als herausgeber zusammen mit Wolfgang<br />
bortlik, Alain croubelain, michael lütscher,<br />
dem chroni<strong>st</strong>en des Schweizer Pop <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
rock Sam mumenthaler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vielen anderen beteiligten<br />
erneut viel vorgenommen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dabei<br />
ein höch<strong>st</strong> er<strong>st</strong>aunliches resultat erreicht.<br />
Akribisch wurde material gesammelt: Plakate,<br />
Flyers, Kassetten, Singles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lPs. unzählige<br />
gespräche wurden geführt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dazu bei<br />
einer grossen Anzahl Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />
angedockt. Namhafte Fotografinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fotografen<br />
lieferten er<strong>st</strong>aunliches bildmaterial, so<br />
auch der damals in St.gallen lebende chri<strong>st</strong>ian<br />
braun, welcher so etwas wie der fotografierende<br />
chroni<strong>st</strong> der Achtziger bewegungen, kulturell<br />
wie politisch, der Stadt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der region war.<br />
«heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach» geht allen Nuancen<br />
des Swiss <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nach <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> dem entsprechend<br />
in <strong>die</strong> Kapitel musik, Freiräume, visualisierung,<br />
Sex & drugs & rock’n‘roll sowie<br />
me<strong>die</strong>n gegliedert. Als glanzpunkt gibt es <strong>die</strong><br />
definitive, sensationelle discography: Auf weit<br />
über h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Seiten sind, reich bebildert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
klar recherchiert, alle Singles, Kassetten – ja,<br />
<strong>die</strong> spielten in der zeit eine wichtige rolle!<br />
– <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lPs aufgeli<strong>st</strong>et. von erfolgreichen Produktionen<br />
bis Eintagsfliegen i<strong>st</strong> alles zu haben<br />
– Querverweise, Namen, orte, labels. Ein<br />
paar ganz wenige Namen seien hier erwähnt:<br />
Freds Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e, möslang/guhl, yello, The Playboys,<br />
young gods, Kleenex, debile menthol,<br />
SAITEN 11.12<br />
41<br />
Musik kultur<br />
<strong>die</strong> musik, <strong>die</strong> Politik, <strong>die</strong> Wut<br />
Wie der Punk <strong>die</strong> schweiz veränderte: Das beschreibt der Wälzer «Heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach.<br />
The swiss Undergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Music scene of the 80’s» vonLurker Grand <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> André P. Tschan.<br />
Am 1. Dezember erscheint das Buch; natürlich kommt auch <strong>die</strong> O<strong>st</strong>schweiz vor.<br />
von pius frey<br />
grauzone, unknownmix, vera Kaa, rudolph<br />
<strong>die</strong>trich, Stella, hertz, der böse bub Eugen<br />
oder Achmed von Wartburg. Ein breites Feld<br />
musikalischer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visueller Kun<strong>st</strong>. mit vielen<br />
speziellen Klängen. <strong>die</strong>se discography i<strong>st</strong> ein<br />
mei<strong>st</strong>erwerk für sich.<br />
eng verknüpft mit der bewegung<br />
Nicht zu vergessen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für <strong>die</strong> Autoren entscheidend:<br />
viele der erwähnten bands, menschen,<br />
Fanzines, moden, bilder, me<strong>die</strong>nschaffenden<br />
sowie ge<strong>st</strong>alterinnen sind tief mit der<br />
Achtziger bewegung verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. beim Aufbruch<br />
mit dem Kampf um <strong>die</strong> AJz als Aushängeschild<br />
spielte <strong>die</strong> musik, spielten neue Kulturformen<br />
überhaupt eine wichtige rolle. gesellschaftliche<br />
veränderungen bahnten sich an. das sind alles<br />
wesentliche Aspekte, <strong>die</strong> auch in St.gallen zur<br />
gründung der Aktionshalle graben (grabenhalle)<br />
führten. <strong>die</strong>se wurde rasch zum wahren<br />
refugium der <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music Scene. viele<br />
leute waren involviert. dazu gab es Szenen in<br />
rorschach, in romanshorn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weiteren orten<br />
der region. Nur ein paar Konzerte seien kurz<br />
erwähnt: Toxic reasons, celtic Fro<strong>st</strong>, Normahl,<br />
blue china, der böse bub Eugen, bad brains,<br />
Kalahari Surfers, The Ex, <strong>die</strong> Schlimmen Finger,<br />
bad religion <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele mehr.<br />
Fanzines, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>zeitungen, spielten<br />
gleichfalls eine grosse rolle. In der region waren<br />
das zum beispiel rofä, <strong>die</strong> Trübe rübe, Skunk,<br />
Schleppscheisse, Steinschleuder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Alpenzeiger,<br />
der aus Aarau <strong>st</strong>ammte, aber auch hier<br />
sein Plätzchen hatte. zu den damals neuen un<br />
dergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>me<strong>die</strong>n gibt es im buch einen lesenswerten<br />
Artikel von marcel Elsener.<br />
Es gab Konzerte in leer<strong>st</strong>ehenden häusern,<br />
aber auch in ehrwürdigen räumen, so das legendäre<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> berüchtigte Konzert mit The Fall<br />
im Ekkehard. viele <strong>die</strong>ser Konzerte kamen in<br />
zusammenarbeit mit den recrecleuten, besonders<br />
veit Staufer, aus zürich zu<strong>st</strong>ande. <strong>die</strong>se<br />
brachten neue, noch nie gehörte Töne in <strong>die</strong><br />
Schweiz, produzierten aber auch eine Anzahl<br />
Schweizer bands. Auch darüber berichtet das<br />
vorliegende buch ausführlich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> spannend. <strong>die</strong><br />
Achtziger waren <strong>die</strong> zeit der guten Plattenläden,<br />
der unabhängigen vertriebe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besonderen<br />
Aufführungsorte, von rock in opposition. bro<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> comedia führten damals fa<strong>st</strong> das gesamte<br />
recrecSortiment.<br />
rasende kreativität<br />
gut i<strong>st</strong> der Einblick in vernetzungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Wagnisse.<br />
hier <strong>die</strong> totale musik, dort <strong>die</strong> Kun<strong>st</strong>, hier<br />
<strong>die</strong> politische radikalität, dort der reine genuss<br />
oder <strong>die</strong> volle Wut. «heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach» vermittelt<br />
das bild: das ganze land wurde von einer<br />
rasenden Kreativität überflutet. Nichts war<br />
heilig, Neues ent<strong>st</strong>and, Anderes wurde zer<strong>st</strong>ört.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im be<strong>st</strong>en Sinn des Wortes. dazu<br />
kommen im buch viele, auch vergessene Aktivi<strong>st</strong>innen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Aktivi<strong>st</strong>en zur Sprache.Eindrücklich<br />
sind ihre Erinnerungen, all <strong>die</strong> Texte, Interviews<br />
mit zeitzeugen, beobachterinnen, machern,<br />
sei es in der musik, im Text, im visuellen,<br />
im Produzieren oder auch im veran<strong>st</strong>alten.<br />
<strong>die</strong> Achtziger, neu besichtigt: das resultat i<strong>st</strong><br />
richtiggehend erschlagend!<br />
lurker grand/andré p. tschan:<br />
heute <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> danach. the swiss<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> music scene of the 80’s.<br />
deutsch/français, 672 Seiten, r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 2000 bilder.<br />
Edition Patrick Frey, 2012. Fr. 78.–.<br />
Erscheint am 1. dezember 2012<br />
buchvernissagen<br />
– mit the Young gods:<br />
rote Fabrik zürich. Sam<strong>st</strong>ag, 1. dezember.<br />
usine genf. Freitag, 7. dezember.<br />
FriSon Fribourg. Sam<strong>st</strong>ag, 8. dezember.<br />
– mit les reines prochaines<br />
& 20 Jahre praxis:<br />
Kaserne basel. donner<strong>st</strong>ag, 13. dezember .<br />
empfehlenswerte sampler zum buch:<br />
Wave. von den Anfängen bis 1985.<br />
Swiss Pop&rock Anthology.<br />
Swiss Wave. The Album.
SAITEN 11.12<br />
Wo liegt das glück?<br />
Die Rheintaler Autorin Jolanda spirig hat ihr fünftes Buch<br />
veröffentlicht. Fa<strong>st</strong> gleichzeitig zeichnet <strong>die</strong> Rheintaler Kultur<strong>st</strong>iftung<br />
sie als er<strong>st</strong>e Prei<strong>st</strong>rägerin mit dem «Goldiga Törgga» aus.<br />
geplant? Jolanda Spirig schüttelt den Kopf: «Ich<br />
suche nie bewus<strong>st</strong> nach buchthemen. <strong>die</strong> Themen<br />
finden jeweils mich, werden an mich herangetragen.»<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise sind seit 1995 vier<br />
bücher zusammengekommen: <strong>die</strong> biografie eines<br />
<strong>die</strong>n<strong>st</strong>mädchens, <strong>die</strong> lebenserinnerungen<br />
einer Krankenschwe<strong>st</strong>er, <strong>die</strong> geschichte der<br />
Frauenzentrale Ar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> geschichte einer<br />
zwangs<strong>st</strong>erilisierten Frau. Jetzt folgt das fünfte,<br />
das eine brücke zwischen dem oberrheintal<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> St.gallen schlägt. Es geht um <strong>die</strong> geschichte<br />
der kleinen Schürzennäherei, welche Akris<br />
– damals noch kein angesagtes modelabel –<br />
von 1946 bis 1966 in Kriessern betrieb. darin<br />
verwoben sind <strong>die</strong> lebenserinnerungen von neun<br />
Kriessnerinnen, <strong>die</strong> für das unternehmen arbeiteten,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> lebensgeschichte der Fabrikantin<br />
Alice KriemlerSchoch (1896–1972). Sie<br />
<strong>st</strong>ammte selber aus einfachen bäuerlichen verhältnissen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitete sich hoch. Ihr Tagebuch<br />
i<strong>st</strong> eine einzigartige Quelle.<br />
mit einer patriarchalen welt arrangiert?<br />
Jolanda Spirigs buch gibt Einblick in eine läng<strong>st</strong><br />
vergangene Welt: Armut, Autoritätsgläubigkeit,<br />
marienlieder. <strong>die</strong> mädchen mus<strong>st</strong>en schon als<br />
Kinder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jugendliche beim geldver<strong>die</strong>nen<br />
helfen. Als junge Frauen nähten sie Schürzen.<br />
den ver<strong>die</strong>n<strong>st</strong> gaben sie zu hause ab, eine lehre<br />
lag nicht drin. das gemeinsame Nähen im<br />
«büdeli» hat sie nachhaltig geprägt. Noch im<br />
hohen Alter blicken sie mit guten gefühlenauf<br />
ihre zeit als «Kriemlera» zurück – <strong>die</strong>sen Namen<br />
haben sie sich damals gegeben. Aus heutiger<br />
Sicht wirkt <strong>die</strong>se loyalität irritierend. ha<br />
von peter müller<br />
ben sie sich nicht einfach mit einer patriarchalischautoritären<br />
Welt arrangiert, <strong>die</strong> sie klein<br />
hielt? bei der lektüre merkt man: <strong>die</strong> Sache i<strong>st</strong><br />
komplexer. Jolanda Spirig nickt. man dürfe es<br />
sich bei der beurteilung von lebensgeschichten<br />
nicht zu leicht machen, nicht voreilig Schlüsse<br />
ziehen, meint sie. <strong>die</strong> realität sei in der regel<br />
vertrackter. Sie will den leserinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesern<br />
deshalb keine meinung aufdrängen: «Ich schildere<br />
<strong>die</strong> Fakten. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ich weiss, dass sich gerade<br />
<strong>die</strong>ses buch aus der Sicht der unternehmerin<br />
anders lie<strong>st</strong> als aus der Sicht des Arbeiters oder<br />
der gewerkschafterin.»<br />
rheintaler alltag<br />
So unterschiedlich <strong>die</strong> Themen der fünf bücher<br />
sind – es gibt auch gemeinsamkeiten. «Es geht<br />
immer um <strong>die</strong> Alltagsgeschichte, mei<strong>st</strong> aus der<br />
region, um relevante Themen, <strong>die</strong> vergessen<br />
oder verdrängt sind», sagt <strong>die</strong> rheintaler Autorin.<br />
«bei den lesungen merke ich jeweils, dass<br />
<strong>die</strong> leute an <strong>die</strong>sen geschichten Freude haben,<br />
dass sie ihnen etwas bedeuten. mir selb<strong>st</strong> geht<br />
es genauso. Solche geschichten tun unserer region<br />
gut.» Wichtig findet sie auch <strong>die</strong> Frage,<br />
wo <strong>die</strong> menschen ihr glück finden, in den unterschiedlich<strong>st</strong>en<br />
lebenssituationen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> an den<br />
unterschiedlich<strong>st</strong>en Plätzen in der gesellschaft.<br />
Woran hängt es, ob sie das glück finden oder<br />
verfehlen? Auch dazu gibt es in ihren bisherigen<br />
fünf büchern viel zu lesen.<br />
neuanfang in marbach<br />
<strong>die</strong> Autorin selb<strong>st</strong> hat ihr glück ebenfalls (wieder)<br />
gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Nach Schliessung der «Tagblatt»<br />
43<br />
bild: pd<br />
Literatur kultur<br />
redaktion in Alt<strong>st</strong>ätten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem verlu<strong>st</strong> ihrer<br />
redaktorinnen<strong>st</strong>elle baute sie sich vor fünfzehn<br />
Jahren eine neue Exi<strong>st</strong>enz auf. Sie betreibt in<br />
marbach ein EinFrauPrbüro, zu dessen K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en<br />
Kmu, In<strong>st</strong>itutionen, NonProfitorganisationen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nationale verbände gehören. «Selb<strong>st</strong>ändig<br />
sein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in verschiedene Welten hineinsehen,<br />
das mag ich sehr», sagt sie. Im Journalismus<br />
i<strong>st</strong> sie nicht mehr tätig. umso grösser<br />
i<strong>st</strong> ihre Freude, wenn es wieder einmal so weit<br />
i<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein buchthema sie findet. das braucht<br />
allerdings seine zeit. oft muss sie auch nein sagen.<br />
Nach ihrem letzten buch («Widerspen<strong>st</strong>ig –<br />
zur Sterilisation gedrängt») wandten sich verschieden<strong>st</strong>e<br />
menschen mit tragischen lebensgeschichten<br />
an sie. Sie lehnte alle Anfragen ab:<br />
«Ich wollte mich einem unbeschwerten Thema<br />
widmen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht gleich wieder in ein schweres<br />
Schicksal eintauchen.»<br />
Jolanda spirig: schürzennäherinnen.<br />
<strong>die</strong> Fabrikantin <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Kriessner «mädchen».<br />
chronos verlag, zürich 2012. Fr. 32.–<br />
preisverleihung «goldiga törgga»<br />
kulturraum Jung rhy alt<strong>st</strong>ätten.<br />
Freitag, 9. November, 18 uhr.<br />
aus<strong>st</strong>ellung «schürzen/schoosse»<br />
museum appenzell.<br />
23. November 2012 bis 20. mai 2013.<br />
mehr Infos: www.ai.ch
kultur Kun<strong>st</strong><br />
ulrIch blEIKEr<br />
hEdI zubEr<br />
vom Para<strong>die</strong>s bis zum Weltuntergang<br />
Kaum irgendwo trieb <strong>die</strong> AussenseiterKun<strong>st</strong> so eigenwillige Blüten wie in der<br />
O<strong>st</strong>schweiz. Und kaum ein Museum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kein privater sammler hat nur annähernd<br />
so viele Werke wie <strong>die</strong> sammlung John in Wittenbach. Doch deren Zukunft i<strong>st</strong><br />
in der schwebe. Dass sie der Öffentlichkeit erhalten bleibt, dafür setzt sich auch das<br />
Amt für Kultur des Kantons ein. noch fehlt aber das Geld.<br />
Im realen leben war hedi zuber kleinwüchsig<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>and am rand der gesellschaft. In der anderen,<br />
gemalten Welt, da war hedi zuber so gross,<br />
dass <strong>die</strong> Türme der St.galler Kathedrale wie Figuren<br />
eine gartenschachs wirken. Werihr wichtig<br />
war, der wurde in ihren bildern auch gross.<br />
<strong>die</strong> anderen blieben, was sie immer waren: kleine<br />
Wesen im Angesicht der wuchtigen St.galler<br />
Türme. Anny boxler, ebenfalls am rand der gesellschaft,<br />
<strong>st</strong>ellte <strong>die</strong> Welt auf ihre Art auf den<br />
Kopf. das museum an ihrem Wohnort empfand<br />
ANNy boxlEr<br />
von meinrad gschwend<br />
sie als miefig. Sie entrümpelte, <strong>st</strong>ellte <strong>die</strong> objekte<br />
in den hof, hauchte ihnen leben ein; <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schon<br />
passierte das, was vielen museen nicht gelingen<br />
will: <strong>die</strong> objekte leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erzählen neue geschichten.<br />
Ein anderes mal hatte sie genug vom<br />
grau der beerdigung. Sie liess <strong>die</strong> Trauernden<br />
weiter trauern, den ver<strong>st</strong>orbenen höckte sie auf<br />
einen baum, liess ihn grinsend herunterschauen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Trompete spielen. oder der taub<strong>st</strong>umme<br />
Paul Schlotterbeck, der viele Jahre in der Psychiatrie<br />
verbrachte: Er schützte sich, indem er<br />
44<br />
PAul SchloTTErbEcK<br />
KoNrAd züllE<br />
«Waffen» baute, aus holz, Papier <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Karton,<br />
mit unmengen von Schnüren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kleb<strong>st</strong>reifen<br />
zusammengehalten. <strong>die</strong>se gerätschaften wirken<br />
heute, als ob sie als vorlagen für ScienceFiction<br />
Filme kon<strong>st</strong>ruiert worden wären.<br />
drei Namen, drei Schicksale, drei Schwerpunkte<br />
der Sammlung von mina <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Josef John.<br />
<strong>die</strong> Welt der Naiven, der «ungelernten mei<strong>st</strong>er»,<br />
i<strong>st</strong> vielge<strong>st</strong>altig. Einmal i<strong>st</strong> es das Para<strong>die</strong>s, ein<br />
anderes mal der Weltuntergang, dem sie sich<br />
malend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> formend näherten. Was ihnen –<br />
bilder: pd<br />
SAITEN 11.12
als menschen fa<strong>st</strong> ohne Schulbildung, mei<strong>st</strong>ens<br />
ohne berufsausbildung, vom umfeld drangsaliert,<br />
abgeschoben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verachtet – im Alltagsleben<br />
verwehrt wurde, das war in der kün<strong>st</strong>lerischen<br />
dar<strong>st</strong>ellung möglich.<br />
nährboden für aussenseiter<br />
Egal, ob man <strong>die</strong>se Werke nun unter Naiver<br />
Kun<strong>st</strong>, AussenseiterKun<strong>st</strong> oder Art brut zusammenfas<strong>st</strong>,<br />
in der o<strong>st</strong>schweiz scheint im letzten<br />
Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert ein besonders ideales umfeld<br />
geherrscht zu haben. Es gibt kaum eine zweite<br />
region, in welcher sich <strong>die</strong>ser bereich der Kun<strong>st</strong><br />
derart <strong>st</strong>ark <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vielseitig entwickelt hat. lange<br />
wurde <strong>die</strong> Aussenseiterkun<strong>st</strong> vom breiten Publikum<br />
völlig verkannt. Jetzt, wo <strong>die</strong> Anerkennung<br />
da i<strong>st</strong>, sind <strong>die</strong> grossen Naiven ge<strong>st</strong>orben. Aussenseiterkun<strong>st</strong><br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Naive volkskün<strong>st</strong>ler in <strong>die</strong>ser<br />
Art gibt es kaum mehr.<br />
Auffallende gemeinsamkeit war, dass es<br />
vielfach menschen mit gei<strong>st</strong>iger, körperlicher<br />
oder psychischer behinderung waren. hinzu<br />
kam, dass sie keine kün<strong>st</strong>lerische Ausbildung<br />
genossen, dass sie aus armen verhältnissen<br />
<strong>st</strong>ammten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> er<strong>st</strong> in der zweiten lebenshälfte<br />
zum kün<strong>st</strong>lerischen Schaffen fanden. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> noch<br />
etwas teilten sie: von ihrer umwelt wurden sie<br />
nicht ern<strong>st</strong> genommen – zuminde<strong>st</strong> nicht, bis sie<br />
eine gewisse berühmtheit erlangt hatten. losgelö<strong>st</strong><br />
vom offiziellen Kun<strong>st</strong>betrieb <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich nicht<br />
um seine Konventionen kümmernd, folgten <strong>die</strong><br />
Aussenseiter ihrer Phantasie <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vertrauten ihren<br />
Emotionen. dabei ging es ihnen selten um<br />
das «Kun<strong>st</strong>machen», sondern vielmehr darum,<br />
<strong>die</strong> eigenen visionen oder einen eigenen Weltentwurf<br />
fe<strong>st</strong>zuhalten.<br />
John, der förderer<br />
Josef John hat mehrere «seiner» Kün<strong>st</strong>ler entdeckt,<br />
als noch nicht einmal <strong>die</strong> näch<strong>st</strong>e umgebung<br />
von ihrem Schaffen Notiz genommen hatte.<br />
Er hat sie nicht nur entdeckt, sondern auch<br />
gefördert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über Jahrzehnte begleitet. Er hat<br />
ihre Werke gekauft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anfänglich damit gehandelt,<br />
bis er sich – aus liebe zur Sache – ganz aufs<br />
Sammeln konzentrierthat. das Aussenseitertum<br />
war ihm dabei ein wichtiges Kriterium. Er interessierte<br />
sich nicht nur für <strong>die</strong> Werke, sondern<br />
auch für das persönliche Schicksal, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ete<br />
sich mit den mei<strong>st</strong>en an. mit Anteilnahme am<br />
Schicksal der einzelnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit sicherem Auge<br />
wählten Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John aus. So i<strong>st</strong> im verlaufe<br />
der Jahrzehnte eine der umfassend<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
faszinierend<strong>st</strong>en Sammlungen ent<strong>st</strong>anden.<br />
das Sammlerpaar hat wesentlich zur Etablierung<br />
der Naiven <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ArtbrutKun<strong>st</strong> in der<br />
o<strong>st</strong>schweiz beigetragen. mehrmals wurden Teile<br />
<strong>die</strong>ser Sammlung in museen ausge<strong>st</strong>ellt: im museum<br />
im lagerhaus St.gallen, im volksk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />
Stein, in der Kartause Ittingen. Es gibt<br />
kein museum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> keinen privaten Sammler,<br />
der auch nur annähernd über so viele Werke in<br />
<strong>die</strong>ser Qualität verfügt wie <strong>die</strong> John’sche Sammlung.<br />
Wohl kaum eine Aus<strong>st</strong>ellung oder eine Publikation<br />
kommt um <strong>die</strong>se Sammlung herum.<br />
SAITEN 11.12<br />
<strong>die</strong> Sammlung umfas<strong>st</strong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 640 bilder,<br />
Skulpturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte. vertreten sind 68<br />
Kün<strong>st</strong>lerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>ler: von Anny boxler<br />
bis zu hedi zuber, von ulrich bleiker bis<br />
zu Konrad zülle. Sie wei<strong>st</strong> auch viele Querbezüge<br />
auf, beispielsweise zur Senntumsmalerei,<br />
ein Thema, das gerade für <strong>die</strong> malerei der<br />
o<strong>st</strong>schweiz von grosser bedeutung i<strong>st</strong>. Für<br />
ihre Sammler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vermittlertätigkeit sind Josef<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John 2006 mit dem Anerkennungspreis<br />
der <strong>st</strong>.gallischen Kultur<strong>st</strong>iftung ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Was passiert mit einer solchen Sammlung,<br />
wenn <strong>die</strong> Sammler selber in <strong>die</strong> Jahre kommen?<br />
<strong>die</strong>se Frage <strong>st</strong>ellt sich immer wieder. denn oft<br />
sind Sammlungen untrennbar mit den Personen<br />
verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en, <strong>die</strong> sie aufgebaut haben. «Wir sind<br />
uns im Klaren, dass es wenig Sinn macht, wenn<br />
eine Privatperson <strong>die</strong>se Sammlung übernimmt.<br />
Im gegenteil, sie soll der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden», sagt Josef John. Auch das<br />
umfeld müsse <strong>st</strong>immen, denn es mache wenig<br />
Sinn, wenn eine solche Sammlung irgendwo<br />
unterkomme. Sie soll dort bleiben, wo sie ent<strong>st</strong>anden<br />
i<strong>st</strong>: in der o<strong>st</strong>schweiz oder im Kanton<br />
St.gallen. Aus <strong>die</strong>sem gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haben <strong>die</strong> Johns<br />
privaten Interessenten klare Absagen erteilt.<br />
«hoher ideeller wert»<br />
Es <strong>st</strong>ellt sich auch <strong>die</strong> Frage, wie der Wert der<br />
Sammlung bemessen werden kann. Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
mina John haben <strong>die</strong> Summe von zwei millionen<br />
Franken genannt. Würden sie <strong>die</strong> Werke<br />
– darunter zahlreiche, seltene Schlüsselwerke –<br />
einzeln verkaufen, könnte der Erlös weit höher<br />
liegen. der Wert der Sammlung als ganzes<br />
wie auch der gute zu<strong>st</strong>and der einzelnen bilder<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte wird auch von Experten be<strong>st</strong>ätigt.<br />
dank den vorhandenen Werkgruppen lassen sich<br />
viele verknüpfungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Querbeziehungen im<br />
Schaffen der einzelnen Kün<strong>st</strong>ler dar<strong>st</strong>ellen.<br />
mit der Auflage, dass <strong>die</strong> Sammlung öffentlich<br />
zugänglich sein soll, kommt nur <strong>die</strong> öffentliche<br />
hand als Partner in Frage. gespräche zwi<br />
Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mina John suchen eine nachhaltige Lösung für<br />
<strong>die</strong> grös<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtig<strong>st</strong>e sammlung naiver Kun<strong>st</strong><br />
der O<strong>st</strong>schweiz. Bis jetzt i<strong>st</strong> sie in ihrem «Privatmuseum»<br />
in Wittenbach untergebracht. bild: pd<br />
45<br />
Kun<strong>st</strong> kultur<br />
schen Johns <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem St.galler Amt für Kultur<br />
gibt es seit mehreren Jahren. Im vergangenen<br />
Sommer i<strong>st</strong> der Kontakt neu aufgenommen<br />
worden. «<strong>die</strong> Sammlung Josef <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John<br />
i<strong>st</strong> einmalig, ihr materieller <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> für <strong>die</strong> region<br />
auch hoher ideeller Wert i<strong>st</strong> unbe<strong>st</strong>ritten»,<br />
be<strong>st</strong>ätigt ursula badrutt, leiterin der Kulturförderung<br />
im Amt für Kultur, <strong>die</strong> haltung des<br />
Kantons St.gallen.<br />
enge finanzgrenzen<br />
zusammen mit der Stadt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem museum im<br />
lagerhaus setze sich <strong>die</strong> kantonale Kulturförderung<br />
dafür ein, dass <strong>die</strong> Sammlung John in der<br />
o<strong>st</strong>schweiz verbleiben könne. <strong>die</strong> finanziellen<br />
möglichkeiten setzten aber enge grenzen. um<br />
<strong>die</strong> Sammlung ankaufen zu können, brauche es<br />
ein zusammenspiel der öffentlichen hand, des<br />
museums im lagerhaus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vor allem von Privaten.<br />
Im moment sei man daran, mit Privaten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stiftungen zu verhandeln, um so das geld<br />
zusammenzubekommen.<br />
gewissheit, dass <strong>die</strong> Sammlung tatsächlich<br />
gerettet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Öffentlichkeit erhalten werden<br />
kann, gebe es noch keine. Wenn sich tatsächlich<br />
private geldgeber finden lassen,soll <strong>die</strong> Sammlung<br />
in das museum im lagerhaus integriert<br />
werden. denn genau dort be<strong>st</strong>eht gewissheit,<br />
dass sie am rechten ort i<strong>st</strong>, dass sie lebendig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
für <strong>die</strong> zukunft erhalten bleibt, dass <strong>die</strong> Werke<br />
fachgerecht betreut, archiviert, gelagert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
präsentiert werden. Wenn der Kauf abgewickelt<br />
werden könne, werde es wohl schon im näch<strong>st</strong>en<br />
Jahr eine ExtraAus<strong>st</strong>ellung zur Sammlung Josef<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mina John geben.<br />
Noch i<strong>st</strong> jedoch vieles offen. das Amt für<br />
Kultur i<strong>st</strong> be<strong>st</strong>rebt, <strong>die</strong> entsprechenden Fäden<br />
zu knüpfen. Aus eigener Kraft kann das Amt <strong>die</strong><br />
mittel nicht aufbringen. Es i<strong>st</strong> darauf angewiesen,<br />
Stiftungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> private geldgeber von der<br />
herausragenden bedeutung <strong>die</strong>ser Sammlung<br />
von AussenseiterKun<strong>st</strong> zu überzeugen, um so<br />
den Werken von Para<strong>die</strong>s <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Weltuntergang<br />
eine langfri<strong>st</strong>ige zukunft zu sichern.
Wer bin ich, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn ja, wie viele? <strong>die</strong> Frage,<br />
theatralisch ge<strong>st</strong>ellt, i<strong>st</strong> sich matthias Peter gewohnt.<br />
Schon im Stück «<strong>die</strong> letzten drei Tage<br />
des Fernando Pessoa» 2010 hat er solo mehrere<br />
Identitäten gespielt. Jetzt bringt er ein Stück mit<br />
vergleichbarer Kon<strong>st</strong>ellation in <strong>die</strong> Kellerbühne:<br />
«der mann im Turm oder das geheimnis<br />
der zeit». <strong>die</strong> rollen heissen <strong>die</strong>smal:«Erzähler,<br />
ein Erzähler. das Kind. Eine Frau. Ein mann.<br />
der mann im Turm. der mann mit der grünen<br />
Krawatte hinter der rezeption. Ein alter mann.<br />
Eine alte Frau.» der Autor, der in berlin lebende<br />
Schweizer Andreas Sauter, schreibt, das Stück<br />
könne durchaus von einer Person gespielt werden,<br />
es sei aber zugleich «mehr<strong>st</strong>immig».<br />
sätze vom turm herab<br />
Keine leichte Aufgabe, sagt matthias Peter beim<br />
gespräch im vormittäglich ruhigen Kellertheater,<br />
das er seit 2004 leitet. «Perspektive, zeit<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Figur wechseln rasend schnell, manchmal<br />
innerhalb einer Szene.» der Autor oder vielmehr<br />
der «Erzähler» im Stück komme ihm vor<br />
wie ein Theaterzauberer, der <strong>die</strong> Fäden in der<br />
hand hält. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raffiniert mit ihnen spielt, nämlich<br />
etwa so:<br />
das kind: Wo kommt eigentlich<br />
<strong>die</strong> zeit her?<br />
erzähler: Fragt das Kind.<br />
das kind: Kommt <strong>die</strong> vom lieben gott?<br />
der mann: Nein.<br />
erzähler: Sagt der mann.<br />
So geht es im Stück zu <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> her, ein paar requisiten<br />
genügen, um <strong>die</strong> Figuren kenntlich zu<br />
machen. Sauter nimmt sich eine einfache Kon<strong>st</strong>ellation<br />
vor: einmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eineFrau,<strong>die</strong> sich<br />
finden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verlieren, ein Kind, das fragt – «fa<strong>st</strong><br />
banal», sagt matthias Peter, «aber formal brillant<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zugleich voller geheimnisse». das i<strong>st</strong> ihm<br />
wichtig, bei allen Stücken: dass eine geschichte<br />
erzählt wird, <strong>die</strong> im Publikum nachklingt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es<br />
über den Theaterabend hinaus nährt.<br />
So fanden in den letzten Jahren Er<strong>st</strong>aufführungen<br />
von Jon Fosse, roland Schimmelpfennig<br />
oder händl Klaus auf <strong>die</strong> kleine bühne¸ dazu<br />
Ingeborg bachmann oder Ödön von horvath,<br />
georges Perec oder Peters eigene theatrale recherche<br />
über Jakob Senn – ein TourneeErfolg<br />
mit über dreissig vor<strong>st</strong>ellungen. Auch «der<br />
mann im Turm» i<strong>st</strong>, in szenischer Fassung, eine<br />
Schweizer Er<strong>st</strong>aufführung.<br />
SAITEN 11.12<br />
Autorentheaterzauberer<br />
Die <strong>st</strong>.Galler Kellerbühne pflegt das zeitgenössische sprechtheater. Da pas<strong>st</strong><br />
der Berlinschweizer Andreas sauter be<strong>st</strong>ens hin: er kämpft um eine<br />
Besser<strong>st</strong>ellung der Autoren im Theaterbetrieb. Jetzt spielt <strong>die</strong> Kellerbühne sein<br />
<strong>st</strong>ück «Der Mann im Turm oder Das Geheimnis der Zeit».<br />
von peter surber<br />
Zwei Männer im Turm: Matthias Peter (vorne) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Musiker Daniel Pfi<strong>st</strong>er. bild: pd<br />
aus artgerechter haltung<br />
Autor Sauter, der sich für <strong>die</strong> Premiere vom 7.<br />
November angemeldet hat, hätte an dem Programm<br />
seine helle Freude. denn er kämpft für<br />
einen Theaterbetrieb, der den Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Autoren mehr Anerkennung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bessere Karten<br />
gibt. Sauter i<strong>st</strong> mit anderen «battleAutoren»<br />
verfasser des manife<strong>st</strong>s «zehn Wünsche für ein<br />
künftiges Autorentheater», das gegen <strong>die</strong> «Ex<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>hoppmentalität»<br />
des Theaterbetriebs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
dessen «Frischfleischwahn» poltert. «Keine uraufführungssucht!»,<br />
heis<strong>st</strong> Paragraph eins – <strong>st</strong>att<br />
dessen sollen Stücke nachgespielt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren<br />
gepflegt werden. vielversprechend auch Punkt<br />
acht: «<strong>die</strong> Einführung einer Klassikerabgabe! Für<br />
das Spielen tantiemenfreier Klassiker geht ein<br />
kleiner betrag an einen Fonds für zeitgenössische<br />
dramatik.» dramatiker seien der uraufführungsjagd<br />
wie «scheue rehe» ausgesetzt, schreibt<br />
Sauter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fordert dagegen eine Art biogütesiegel:<br />
«Stücke aus artgerechter haltung».<br />
hinter dem Sarkasmus verbirgt sich <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass Autorinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Autoren vom Subventionssy<strong>st</strong>em,<br />
das fa<strong>st</strong> alle Theater am leben<br />
hält, kaum profitieren. dem Autor oder der<br />
Autorin kommt nur ein Anteil an den bruttoeinnahmen<br />
pro vor<strong>st</strong>ellung zu – in der regel<br />
zehn Prozent der Abendkasse. oder, so auch<br />
bei Sauter, minde<strong>st</strong>ens eine gr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>pauschale von<br />
h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Franken. bei achtzehn vor<strong>st</strong>ellungen<br />
47<br />
Theater kultur<br />
des Stücks in der Kellerbühne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf Tournee<br />
macht<strong>die</strong>s im minde<strong>st</strong>fall 1800 Franken Abendtantieme<br />
– nicht gerade ein Spitzeneinkommen.<br />
Immerhin: «der mann im Turm» wurde zuvor<br />
schon zweimal in deutschland inszeniert, i<strong>st</strong><br />
also dem «Frischfleischwahn» nicht ganz zum<br />
opfer gefallen.<br />
<strong>die</strong> Kellerbühne setzt neben cabaret <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
chanson auf zeitgenössische Stücke – das Publikum<br />
allerdings läs<strong>st</strong> sich bitten. «Aber immerhin:<br />
Es zieht etwas an«, sagt matthias Peter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
will keineswegs auf Publikumsbeschimpfung<br />
machen. lieber zieht er seinen Kittel an, den<br />
TheaterzaubererKittel mit der Innen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der<br />
Aussenseite. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macht sich mit seinen mit<strong>st</strong>reitern,<br />
dem musiker daniel Pfi<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> regisseurin<br />
Juana von Jascheroff, auf <strong>die</strong> Suche nach dem<br />
geheimnis der zeit. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nach Antworten auf<br />
<strong>die</strong> Fragen des Kindes, ob es einen lieben gott<br />
gibt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ob er dem mann im Turm gleicht.<br />
der mann im turm oder das geheimnis<br />
der zeit.<br />
kellerbühne <strong>st</strong>.gallen. mittwoch, 7.,<br />
Freitag, 9., Sam<strong>st</strong>ag, 10. November, 20 uhr;<br />
Sonntag, 11. November, 17 uhr; weitere<br />
vor<strong>st</strong>ellungen im Februar 2013.<br />
theater an der grenze kreuzlingen.<br />
mittwoch, 14. bis Freitag, 16. November, 20 uhr.<br />
mehr Infos: www.kellerbuehne.ch
kultur Film<br />
Jeder Stadt ihr Fe<strong>st</strong>ival<br />
Locarno,Zürich, solothurn, nyon, Fribourg: Das sind <strong>die</strong> Grossen. Aber auch<strong>die</strong><br />
Kleinen wachsen. Aarau etwa hat das «OneMinute», Bern das «shnit»,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong> <strong>die</strong> «Pantalla Latina». Im november findet sie im Kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>att.<br />
mit zwölf lateinamerikanischen Spielfilmen,<br />
von denen zehn kurz davor oder bald danach<br />
auch regulär im Kinok liefen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drei Kurzfilmblöcken<br />
<strong>st</strong>artete <strong>die</strong> «Pantalla latina» im<br />
November 2009 im Kino corso. Es war ein Anlass,<br />
der in er<strong>st</strong>er linie jene im raum St.gallen<br />
lebenden latinos ansprach, <strong>die</strong> son<strong>st</strong> wenig ins<br />
Kino gingen. «Wir peilten damals vor allem ein<br />
spanisch sprechendes Publikum an, im zentrum<br />
<strong>st</strong>anden <strong>die</strong> Kurzfilme, für <strong>die</strong> es bereits einen<br />
Publikumswettbewerb gab», erzählt Eduardo<br />
cerna. der aus Peru <strong>st</strong>ammende cerna lebt<br />
seit zehn Jahren in der Schweiz, war 2009 Initiant<br />
des Fe<strong>st</strong>ivals, heute i<strong>st</strong> er der verantwortliche<br />
für Finanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Admini<strong>st</strong>ration. zusammen<br />
mit der Spanierin marta Alvarez, <strong>die</strong> als<br />
kün<strong>st</strong>lerische leiterin fungiert, i<strong>st</strong> er mitglied<br />
des fünfköpfigen leitung<strong>st</strong>eams von «Pantalla<br />
latina». cerna betont, dass sie nach jener Ausgabe<br />
ihr Konzept veränderten: seither <strong>st</strong>ehen<br />
fa<strong>st</strong> ausschliesslich Schweizer Premieren neuer<br />
lateinamerikanischer Spiel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dokumentarfilme<br />
an. möglich wurde <strong>die</strong>ser programmatische<br />
Sprung unter anderem durch eine zusammenarbeit<br />
mit dem Fe<strong>st</strong>ival «Filmar en America<br />
latina». <strong>die</strong>ses findet seit dreizehn Jahren in<br />
genf, lausanne <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einigen weiteren Städten<br />
der roman<strong>die</strong> <strong>st</strong>att. Wie bei «Pantalla latina»<br />
arbeitenauch bei «Filmar» alle unentgeltlich; es<br />
i<strong>st</strong> <strong>die</strong> einzige möglichkeit, unter den gegebenen<br />
bedingungen überhaupt ein derartiges Fe<strong>st</strong>ival<br />
realisieren zu können.<br />
nach cannes <strong>st</strong>.gallen<br />
gerade mal 62’000 Franken beträgt in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr das gesamtbudget, das reicht für <strong>die</strong> beschaffung<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bezahlung der Filme, <strong>die</strong> reise<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Aufenthaltsko<strong>st</strong>en der eingeladenen regisseure,<br />
sowie für <strong>die</strong> Kinomiete <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> bereit<strong>st</strong>ellung<br />
der Infra<strong>st</strong>ruktur. Wie auch bei anderen<br />
kleinen Fe<strong>st</strong>ivals üblich, wird der überwiegende<br />
Anteil am budget von privaten Sponsoren getragen,<br />
<strong>die</strong> Kulturförderung des Kantons <strong>st</strong>euert<br />
einen Fixbeitrag von 15’000 Franken bei <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
<strong>die</strong> Stadt gibt eine defizitgarantie von maximal<br />
5000 Franken.<br />
dass das Fe<strong>st</strong>ival vom Kino corso ins kleinere<br />
Storchen dislozierenmus<strong>st</strong>e,darüber i<strong>st</strong> Eduardo<br />
cerna gar nicht unglücklich: «das corso<br />
mit seinen 320 Plätzen war eigentlich zu gross<br />
für uns. In <strong>die</strong>sen vergangenen drei Jahren haben<br />
wir es nie geschafft, das AusverkauftSchild<br />
an <strong>die</strong> Tür zu hängen». mit seinen nur 198 Plätzen<br />
könntedas in <strong>die</strong>sem Jahr im Kino Storchen<br />
von geri krebs<br />
aber durchaus der Fall sein. <strong>die</strong> macherinnen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> macher von «Pantalla latina» haben nämlich<br />
einige Filme im Programm, <strong>die</strong> bereits an<br />
grossen Fe<strong>st</strong>ivals Furore machten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bei denen<br />
zudem der regisseur für ein Publikumsgespräch<br />
in St.gallen anwesend sein wird. <strong>die</strong>s trifft etwa<br />
für das mobbingdrama «después de lucía» zu,<br />
ein Film des mexikanischen regisseurs michel<br />
Franco, der seine Weltpremiere <strong>die</strong>ses Jahr in<br />
cannes in der «un certain regard» feierte.<br />
fe<strong>st</strong>ivals werden immer wichtiger<br />
generell läuft <strong>die</strong> Entwicklung ohnehin so, dass<br />
Filmfe<strong>st</strong>ivals immer zahlreicher <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wichtiger<br />
werden – es gibt in der Schweiz mittlerweile<br />
kaum eine Stadt, <strong>die</strong> nicht ihr eigenes Filmfe<strong>st</strong>ival<br />
hat. So gibt es beispielsweise seit letztem<br />
Jahr mit «bildrausch» auch in basel ein überregional<br />
aus<strong>st</strong>rahlendes Filmfe<strong>st</strong>ival, bern hat seit<br />
einigen Jahren mit dem Kurzfilmfe<strong>st</strong>ival «Shnit»<br />
eine veran<strong>st</strong>altung, <strong>die</strong> den auf <strong>die</strong>sem gebiet<br />
etablierten Winterthurer Kurzfilmtagen Konkurrenz<br />
macht, in Aarau gibt es seit 2004 das<br />
«oneminute»Kürze<strong>st</strong>filmfe<strong>st</strong>ival, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> letztes<br />
Jahr versuchte sich luzernmit einem «lucerne<br />
International Film Fe<strong>st</strong>ival».<br />
eduardo Cerna i<strong>st</strong> nicht unglücklich, muss <strong>die</strong> «Pantalla Latina» vom Corso ins<br />
kleinere Kino <strong>st</strong>orchen ziehen. An<strong>st</strong>att freier sessel gibts dann vielleicht aucheinmal<br />
das «Ausverkauft»schild an <strong>die</strong> Tür bild: pd<br />
48<br />
zwar blieb es in jenem Fall vorer<strong>st</strong> bei einem<br />
einmaligen versuch, doch <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass immer mehr Filme realisiert werden – bei<br />
gleichzeitigem rückgang der Kinoeintritte im<br />
so genannten Arthousebereich –, <strong>st</strong>eigert <strong>die</strong><br />
bedeutung von Filmfe<strong>st</strong>ivals. Für immer mehr<br />
Filme sind Fe<strong>st</strong>ivals der einzige ort, an ein grösseres<br />
Publikum zu gelangen. So gesehen könnte<br />
auch St.gallen als Fe<strong>st</strong>ival<strong>st</strong>adt mittelfri<strong>st</strong>ig<br />
bedeutsamer werden, zumal sowohl Eduardo<br />
cerna wie marta Alvarez im gespräch betonen,<br />
dass sie von «Pantalla latina» auch immer mehr<br />
Anfragen bekommen von leuten, <strong>die</strong> ausserhalb<br />
der region St.gallen leben<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sichfür das Fe<strong>st</strong>ival<br />
interessieren.<br />
kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>.gallen.<br />
mittwoch, 21. bis Sonntag, 25. November.<br />
mehr Infos: www.pantallalatina.ch<br />
SAITEN 11.12
Von der rolle<br />
von Anja schulthess<br />
us liebi zur Natur<br />
slavoj Žižek entlarvt unsere Liebe zu Bio <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ökologie. bild: pd<br />
Wir alle tun es <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fühlen uns danach irgendwie besser. Wir kaufen <strong>die</strong>ses<br />
zeug, von dem wir glauben, dass es natürlicher, gesünder, irgendwie<br />
«läbiger» sei. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn wir dann beim Einkaufen an der Kasse <strong>die</strong>ses<br />
zeug vor dem menschen mit dem kümmerlichen Einkaufskorb mit<br />
zwei Tüten h–milch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Päckli Salami auftürmen, dann sind wir<br />
auf eine merkwürdige Art <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Weise, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> nicht ohne unbehagen, <strong>st</strong>olz<br />
wie ein kleines Kind, das den Eltern sein gekrabbel präsentiert. Wir sind<br />
alle «bio». «bio» i<strong>st</strong> sexy, jung, ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verantwortungsvoll <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> läng<strong>st</strong><br />
nicht mehr ausschliesslich Sache von ausgemergelten «chörnlipickern»<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> veganen bleichgesichtern. das haben auch grossverteiler wie coop<br />
begriffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine Werbekampagne für bioprodukte mit dem Slogan<br />
«Für <strong>die</strong> liebe zur Natur» lanciert. das zielpublikum: der hip<strong>st</strong>er (<strong>die</strong>ses<br />
neue Phänomen des jungen, urbanen menschen, der für viel geld von<br />
mami <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Papi maximal verwahrlo<strong>st</strong> rumläuft, um vielleicht ein bisschen<br />
wie ein echter Kün<strong>st</strong>ler auszusehen).Nebenbei bemerkt zeigtdas schön,<br />
wie <strong>die</strong> grossverteiler für jeden Konsumententypus das Passende haben<br />
– «für mich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dich». Sie erinnern sich an <strong>die</strong> grossangelegte grillwerbekampagne<br />
von letztem Sommer? zielpublikum: Fleischfresser, beziehungsweise<br />
der zum Neandertaler degra<strong>die</strong>rte mann: «du Schatz, chame<br />
das tsch tsch?» (deutsch: «cha me das grilliere?»). Aber egal. zurück zur<br />
bioWerbekampagne, wobei der Werbespot besondere beachtung ver<strong>die</strong>nt:<br />
drei männer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> eine Frau – attraktiv, eben jene gattung hip<strong>st</strong>er<br />
— tanzen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rappen im Kuh<strong>st</strong>all <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> auf dem mi<strong>st</strong>haufen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mimen<br />
<strong>die</strong> glücklichen biobauern. das kauft man ihnen zwar nicht ab – weshalb<br />
es vielleicht zwecks Authentizität geschickter gewesen wäre, den ehemaligen<br />
mi<strong>st</strong>er Schweiz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> echten bündner biobauern renzo blumenthal<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine ladina zu fragen –aber um Authentizität geht es dem Werbefilm<br />
eigentlich nicht. «bio» i<strong>st</strong> cool, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn du dabei bi<strong>st</strong>, bi<strong>st</strong> du es<br />
auch. das i<strong>st</strong> <strong>die</strong> botschaft – womit man den hip<strong>st</strong>er natürlich gleich hat.<br />
zudem vermittelt <strong>die</strong> Werbung <strong>die</strong> seltsame vor<strong>st</strong>ellung, wir würden, indem<br />
wir ein Produkt mit der marke «bio» konsumieren, etwas gutes tun.<br />
das i<strong>st</strong> natürlich ähnlich blöd, wie zu glauben, der Todesschuss zwecks<br />
Fleischgenuss täte der «glücklichen» Sau irgendwie weniger weh. Paradox,<br />
aber es funktioniert: mit der bioknospe kaufen wir uns das gute gewissen.<br />
darüber hinaus beschwören <strong>die</strong> aufgehübschten bilder <strong>die</strong>ser Werbung<br />
den mythos der Einheit von mensch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Natur <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tragen nicht<br />
zuletzt dazu bei, das zu verdrängen, was uns eigentlichklar i<strong>st</strong>: Nämlich,<br />
dass <strong>die</strong>se schöne Natur gewaltig bedroht i<strong>st</strong>. So, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> da nun unser ganzer<br />
Stolz darüber, zu den «bios» zu gehören, eh hin i<strong>st</strong>, schauen Sie sich<br />
doch auf youtube das video «Slavoj Žižek in Examined life» an. Eine<br />
kluge Analyse von zappelŽižek, in welcher er <strong>die</strong> Ökologie als verkappt<br />
konservative Ideologieentlarvt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong>s voreinem müllhaufen. «This is<br />
where we should <strong>st</strong>art feeling at home». Aus liebe zur Natur.<br />
SAITEN 11.12<br />
49<br />
schaufen<strong>st</strong>er<br />
Provokante<br />
Konvertiten<br />
1 muhammad Asad, der nichts mit<br />
dem syrischen Assadregime zu tun hat,<br />
<strong>st</strong>u<strong>die</strong>rte in Wien Philosophie, brach ab,<br />
arbeitete in berlin als Assi<strong>st</strong>ent von Filmregisseur<br />
murnau <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wurde schliesslich<br />
Korrespondent bei der «FAz». 1948<br />
schrieb er <strong>die</strong> er<strong>st</strong>e verfassung für Paki<strong>st</strong>an<br />
(sie wurde abgelehnt) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erhielt als<br />
er<strong>st</strong>e Person vom neugegründeten Staat<br />
den Pass. Ein viertel Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert zuvor<br />
hatte er noch leopold Weiss geheissen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war Jude, 1926 konvertierte er zum<br />
Islam <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> war damit für seinen vater<br />
«ge<strong>st</strong>orben».<br />
Im heutigen religionenSupermarkt des<br />
We<strong>st</strong>ens, wo sich jeder seinen glauben<br />
zusammen<strong>st</strong>iefelt, wie es ihm gerade<br />
pas<strong>st</strong>, würden man meinen, Konvertiten<br />
<strong>st</strong>iessen auf ver<strong>st</strong>ändnis. Tun sie aber<br />
nicht. Auch hier sind sie ein Affront.<br />
Frauen, <strong>die</strong> sich zum Islam bekehren,<br />
lösen Kopfschütteln aus, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn<br />
sie dann noch <strong>die</strong> Sharia befürworten,<br />
knotet es <strong>die</strong> unver<strong>st</strong>ändnisknöpfe noch<br />
fe<strong>st</strong>er zusammen. Warum Konvertiten<br />
nicht gemocht werden? Weil sie mit dem<br />
übertritt laut «Nein» zum einen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «Ja»<br />
zum anderen lebens<strong>st</strong>il sagen. «treten<br />
sie ein! treten sie aus!», <strong>die</strong> neue<br />
Sonderaus<strong>st</strong>ellung des Jüdischen museums<br />
in hohenems, beschäftigt sich mit<br />
<strong>die</strong>sen Konflikten, <strong>die</strong> r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> um übertritte<br />
ent<strong>st</strong>ehen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hakt damit in der<br />
mitte des Titels ein, in dem weiten Feld<br />
des dazwischen, nach dem Aus <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
vor dem Eintreten. <strong>die</strong> Aus<strong>st</strong>ellung<br />
wirft aber auch konfliktfreie blicke auf<br />
<strong>die</strong> rituale, <strong>die</strong> Konversionen begleiten,<br />
oder läs<strong>st</strong> persönlichen Erfahrungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
biografien raum; eine davon i<strong>st</strong> <strong>die</strong> von<br />
muhammad Asad. (ak)<br />
1 treten sie ein! treten sie aus!<br />
Jüdisches museum hohenems.<br />
23. Oktober bis 24. März 2013.<br />
Mehr Infos: www.jm-hohenems.at<br />
Muhammed Asad alias<br />
Leopold Weiss. bild: pd<br />
kultur<br />
Ich bin gegen den Krieg!<br />
2 Am 28. Juli erklärt Ö<strong>st</strong>erreichungarn<br />
Serbien den Krieg, am 2.<br />
Augu<strong>st</strong> besetzen deutsche Truppen<br />
luxemburg, am 4. marschieren sie in<br />
belgien ein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> am 5. Augu<strong>st</strong> erklärt<br />
grossbritannien dem deutschen Kaiserreich<br />
den Krieg. halb zwölf uhr mittags<br />
am selben Tag, tritt das Füsilierbataillon<br />
75 in Frauenfeld zum Fahneneid an:<br />
1263 mann, mit neuen Infanteriegewehren<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 120 Patronen Kriegsmunition.<br />
Als das Kommando «Achtung <strong>st</strong>eht!»<br />
über den Platz hallt, knallt ein einziger<br />
seine militärschuhe nicht zusammen.<br />
der Arboner max daetwyler schiebt<br />
sein gewehr dem Nachbarn in <strong>die</strong><br />
hand, eilt vom Platz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruft laut: «Ich<br />
bin gegen den Krieg! Ich werde den Eid<br />
nicht lei<strong>st</strong>en!» das gab es noch nie. max<br />
daetwyler wurde zum «Friedensapo<strong>st</strong>el»,<br />
der mit weisser Fahne durch <strong>die</strong> lande<br />
zog <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> reden gegen den Krieg hielt.<br />
Im Juni letzten Jahres wurde Patrick<br />
Kull für seine bachelorArbeit «max<br />
Daetwyler (1886-1976) – Was<br />
wa(h)r» mit dem Förderpreis der<br />
zürcher hochschule für Kün<strong>st</strong>e ausgezeichnet.<br />
richard Tisserand hat <strong>die</strong><br />
kleine Aus<strong>st</strong>ellung in zürich entdeckt<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Kun<strong>st</strong>raum nach Kreuzlingen<br />
geholt, wo sie zu einem «komplexen<br />
Projekt samt Publikation» vergrössert<br />
wurde. Eine Aus<strong>st</strong>ellung in der Aus<strong>st</strong>ellung<br />
hat der junge Kün<strong>st</strong>ler hier umgesetzt.<br />
dokumenten aus max daetwylers<br />
leben <strong>st</strong>ellt er eigene Arbeiten gegenüber<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> läs<strong>st</strong> dokumentarisches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Fiktionales verschmelzen. Eine ungewöhnliche<br />
Annäherung an eine er<strong>st</strong>aunliche<br />
Persönlichkeit. (ak)<br />
2 «max daetwyler (1886–1976) –<br />
was wa(h)r» von patrick kull<br />
kun<strong>st</strong>raum kreuzlingen.<br />
10. November bis 27. Januar 2013.<br />
Vernissage: Freitag, 9. November,<br />
19.30 Uhr.<br />
Mehr Infos: www.kun<strong>st</strong>raum-kreuzlingen.ch<br />
Die weisse Flagge wurde zum<br />
symbol von Max Daetwyler. bild: pd
kultur<br />
1 Frode Grytten<br />
ein ehrliches angebot.<br />
Aus dem Norwegischen von<br />
Ina Kronenberger.<br />
Nagel & Kimche, München 2012.<br />
Fr. 27.90<br />
2 alain claude sulzer<br />
aus den Fugen.<br />
Galiani, Berlin 2012.<br />
Fr. 27.50<br />
3 herta müller<br />
vater telefoniert mit den Fliegen.<br />
Hanser, München 2012.<br />
Fr. 27.90<br />
4 der Bären wilde wohnunG<br />
spiegelhalle kon<strong>st</strong>anz.<br />
Sam<strong>st</strong>ag, 10. bis Freitag,<br />
30. November.<br />
Mehr Infos: www.theaterkon<strong>st</strong>anz.de<br />
5 lulu. ein spiel<br />
Grabenhalle <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />
Dien<strong>st</strong>ag 13. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mittwoch<br />
14. November, 20.15 Uhr<br />
dynamo zürich.<br />
Dien<strong>st</strong>ag 4. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Mittwoch<br />
5. Dezember.<br />
Mehr Infos: www.grabenhalle.ch<br />
www.dynamo.ch<br />
6 thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beeren<br />
plattentaufe «<strong>st</strong>rahlen der liebe»<br />
palace <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />
Freitag, 9. November.<br />
Mehr Infos: www.palace.sg<br />
literatour<br />
mit Richard Butz<br />
bedrängte millionäre<br />
1 Frode grytten i<strong>st</strong> ab <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zu ein<br />
ziemlich schräger Autor. das muss<br />
in Kauf nehmen, wer des Norwegers<br />
neu<strong>st</strong>en roman «Ein ehrliches Angebot»<br />
lesen will. vielleicht i<strong>st</strong> bereits <strong>die</strong><br />
bezeichnung «roman» falsch, denn<br />
eigentlich erzählt grytten zwei miteinander<br />
nur durch den Familiennamen<br />
verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ene geschichten. Im er<strong>st</strong>en Teil<br />
begibt sich der wegen der IkeaKonkurrenz<br />
Pleite gegangene norwegische<br />
möbelhändler harold m. l<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e auf<br />
einen rachefeldzug. Er fährtnach<br />
Schweden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> entführt Ikeagründer<br />
Ingvar Kamprad. der coup gelingt,<br />
<strong>die</strong> rache nicht, beide männer erweisen<br />
sich als ohnmächtig. <strong>die</strong> zweite<br />
geschichte handelt vom Sohn l<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>es,<br />
eine ziemlich farblose ge<strong>st</strong>alt. Er kommt<br />
als lehrer nach odda, den ort, in dem<br />
grytten geboren i<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den er wiederholt<br />
literarisch porträtierthat, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wird<br />
schliesslich als Aktienhändler millionär.<br />
Im börsencrash verliert er alles: geld,<br />
Frau, Kind. rettung bringen banküberfälle.von<br />
der Polizei bedrängt, fingiert<br />
er einen Suizid, flüchtet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kommt<br />
durch einen banalen verkehrsunfall<br />
ums leben. grytten i<strong>st</strong> ein sicherer Stili<strong>st</strong>,<br />
schweift aber auch gerne aus, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
immer ganz klug wirdman aus <strong>die</strong>sem<br />
buch nicht. Aber ein lesevergnügen i<strong>st</strong><br />
es trotzdem.<br />
Fa<strong>st</strong> wie ein Krimi<br />
2 Alain claude Sulzer, daran be<strong>st</strong>eht<br />
kein zweifel, i<strong>st</strong> mit «Aus den Fugen»<br />
ein Wurf gelungen. Ausgehend vom<br />
snobi<strong>st</strong>ischen, verwöhnten, aber weltweit<br />
gesuchten Klaviervirtuosen marek<br />
olsberg, der eines Abends während<br />
eines Konzerts einfach auf<strong>st</strong>eht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschwindet,<br />
taucht der Schweizer Autor<br />
ein in <strong>die</strong> Welt der reichen, in der alles,<br />
auch <strong>die</strong> liebe, zur verhandelbaren Ware<br />
wird. Jetzt beginnen sich geschichten<br />
wie linien zu kreuzen, einer wohlgebauten<br />
Komposition gleich, geschichten<br />
von verrat, betrug, erotischen leidenschaften<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Täuschungen. Komisches<br />
<strong>st</strong>eht neben romantischem, Psychologisches<br />
neben vergeblichem. Sulzer<br />
zeichnet Porträts von menschen,<br />
präzis <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> scharfsinnig. Er erzählt rasant,<br />
fa<strong>st</strong> wie in einem Krimi, doch der<br />
Schluss i<strong>st</strong> anders, irgendwie hoffnungsvoll,<br />
ja fa<strong>st</strong> versöhnlich. Ein unge<strong>st</strong>ümes<br />
buch, in dem der Autor aber nie <strong>die</strong><br />
regie aus der hand gibt oder <strong>die</strong> übersicht<br />
verliert. mei<strong>st</strong>erlich!<br />
Poetische Kun<strong>st</strong>werke<br />
3 herta müller, <strong>die</strong> rumäniendeutsche<br />
literaturnobelprei<strong>st</strong>rägerin 2009,<br />
macht es ihren leserinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lesern<br />
50<br />
mei<strong>st</strong> nicht leicht. umso er<strong>st</strong>aunlicher<br />
i<strong>st</strong> es zu entdecken, dass sie auch ganz<br />
spielerisch mit Worten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Texten umgehen<br />
kann. Sie schneidet aus zeitungen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitschriften Wörter, buch<strong>st</strong>aben<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bilder aus, formt sie manchmal<br />
zu sich reimenden Passagen oder zu<br />
freien, fa<strong>st</strong> schwerelos wirkenden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
wie zufällig zu<strong>st</strong>ande gekommenen<br />
Texten, <strong>die</strong> ihr zu kleinen poetischen<br />
Kun<strong>st</strong>werken geraten. versammelt sind<br />
ihre tiefsinnigen, aber leichtfüssig daherkommenden<br />
Spielereien in einem buch,<br />
das durch <strong>die</strong> unterschiedliche Farbigkeit<br />
der ausgeschnittenen Wörter auch<br />
optisch anzieht. Ein buch, das Spass<br />
macht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Fantasie w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ervoll<br />
anregt.<br />
SAITEN 11.12
4<br />
theaterland<br />
grotesker Fonduegeruch<br />
4 Eines vorweg: In «der bären wilde<br />
Wohnung» geht es nicht um bären.<br />
genau genommen i<strong>st</strong> es auch keine<br />
Wohnung, sondern ein haus, das herr<br />
bär <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> seine ExFrau nach ihrer<br />
Scheidung so schnell wie möglich verkaufen<br />
wollen. herr <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Frau hamann<br />
aus deutschland sollen das idyllische<br />
Schweizer zuhause übernehmen. So i<strong>st</strong><br />
<strong>die</strong> Ausgangslage im Stück des jungen<br />
Autors lukas linder. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> so geht es<br />
weiter in gutnachbarlicher Konfusion:<br />
das deutsche Paar will sich das haus<br />
ansehen – er<strong>st</strong> bloss Frau hamann, <strong>die</strong><br />
auf herrn bär trifft. Er versucht, seiner<br />
besucherin Eheglück vorzuspielen, um<br />
ihr das haus schmackhafter zu machen.<br />
das klappt so lange, bis seine Ex auftaucht.<br />
Als auch herr hamann auf den<br />
Plan tritt, droht das Treffen zu entgleisen.<br />
Neben Ehelügen kommen auch<br />
ressentiments zwischen deutschen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Schweizern zum vorschein.<br />
moment. hatten wir das nicht schon?<br />
deutsche <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schweizer, gummihälse<br />
gegen Käseälpler, mahlzeit gegen<br />
grüezi? «der umgang mit <strong>die</strong>sen Klischees<br />
i<strong>st</strong> an sich schon wieder ein Klischee»,<br />
sagt lukas linder. der 28jährige<br />
Schaffhauser hat das Stück «der bären<br />
wilde Wohnung» als Auftragswerk<br />
geschrieben, am 20. oktober war Premiere<br />
im Stadttheater Schaffhausen, ab<br />
10. November geht es in der Kon<strong>st</strong>anzer<br />
Spiegelhalle über <strong>die</strong> bühne. zur Kon<strong>st</strong>anzer<br />
Spielzeit «borderline – deutsche<br />
heimat, Schweizer berge» pas<strong>st</strong> <strong>die</strong><br />
Thematik ideal.<br />
lukas linder i<strong>st</strong> in uhwiesen aufgewachsen,<br />
knapp zehn Autominuten weg<br />
von der deutschen grenze. In basel hat<br />
er germani<strong>st</strong>ik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Philosophie <strong>st</strong>u<strong>die</strong>rt,<br />
daraufhin am Autorenlabor des düsseldorfer<br />
Schauspielhauses teilgenommen,<br />
wo er mit «<strong>die</strong> Trägheit» den Jury <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Publikumspreis gewann. Sein letztes<br />
Stück wurde <strong>die</strong>ses Jahr am Theater<br />
SAITEN 11.12<br />
bielSolothurn uraufgeführt. linders<br />
Wege führten ihn also nach deutschland<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wieder in <strong>die</strong> Schweiz zurück.<br />
Erfahrungen genug, um lächerlichen<br />
Klischees aus dem Weg zu gehen?<br />
Konsequenterweise wird das Ehepaar<br />
hamann von deutschen gespielt, das<br />
Schweizer Pärchen von einer Schweizerin<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Schweizer. Im Stück<br />
sprechen sie alle nahezu akzentfreies<br />
deutsch. Ausnahmen sind ein «hoi», ein<br />
«rueh» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kurzes schweizerdeutsches<br />
Fluchen. <strong>die</strong> plumpen Klischees reichen<br />
gerade mal bis zum Fondue; Spannung<br />
schafft das Schauspiel mit anderen mitteln,<br />
mit dynamik, Stückverlauf, Witz<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem Klima der beklommenheit.<br />
regisseur Stephan roppel sagt, «der<br />
bären wilde Wohnung» sei vielmehr<br />
«eine groteske als eine Komö<strong>die</strong>, höch<strong>st</strong>ens<br />
eine Komö<strong>die</strong> im dürrenmatt’schen<br />
Sinn». das Auftragswerk i<strong>st</strong> in seinem<br />
humor eigenwillig – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> umschifft so<br />
gekonnt das Klischee, zu sehr auf Klischees<br />
einzugehen. Anna Rosenwasser<br />
lulu vervielfacht<br />
bild: Anna rosenwasser<br />
5 Frank Wedekinds «lulu» i<strong>st</strong> eine<br />
Frauenfigur, <strong>die</strong> das Publikum seit<br />
h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert Jahren fasziniert. So auch <strong>die</strong><br />
junge St.galler crew «<strong>die</strong> Spielbaren»:<br />
In «lulu. Ein Spiel» verbindet sie Text<br />
mit Tanz, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gleich sechs lulus verkörpern<br />
verschiedene Facetten der «femme<br />
fatale». Neben Seba<strong>st</strong>ian ryser (Text)<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dominique Enz (choreographie)<br />
weiter dabei sind: maurus leuthold,<br />
Florentin heuberger, lorik visoka,<br />
benjamin ryser, myriam uzor, Juliette<br />
uzor, corinna haag, lisa Walder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Franziska ryser. (su.)<br />
51<br />
forward<br />
Ein hauch von bowie<br />
6 Schlechte Albumtitel sind eine<br />
zumutung. Es kommt nicht selten vor,<br />
dass ein an sich gutes Album auf dem<br />
AusschussStapel landet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> versauert,<br />
nur weil es einen wirklich dummen Titel<br />
aufgedrückt bekommen hat. umgekehrt<br />
gibt es aber auch den Fall, dass ein<br />
Album derart gut betitelt i<strong>st</strong>, dass man<br />
keine Wahl hat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es einfach hören<br />
muss. «So nicht, helen» hiess 2010 das<br />
debüt von Thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
mus<strong>st</strong>e umgehend gehört werden.<br />
Natürlich kann man, wenn man sich zu<br />
sehr auf den Albumtitel fixiert, auf eine<br />
mogelpackung oder auf Schlaumeierei<br />
hereinfallen. Aber von mogelpackung<br />
konnte in dem Fall keine rede sein –<br />
wenn, dann von einer JumboFamilien<br />
Packung – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wenn Schlaumeierei,<br />
dann nur von der allersympathisch<strong>st</strong>en<br />
Sorte. mit all ihren Einfällen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ideen<br />
hätten <strong>die</strong> zwei o<strong>st</strong>schweizer auch<br />
gleich zwei oder drei Alben füllen können.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dann war da auf dem Album<br />
ja noch <strong>die</strong>ser eine Song. «blood’n’rain»<br />
i<strong>st</strong> der vielleicht eingängig<strong>st</strong>e Popsong<br />
seit den beatles <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Sicherheit der<br />
einzige Song der letzten zehn Jahre, den<br />
ich immer minde<strong>st</strong>ens viermal hintereinander<br />
hören muss. Es geht einfach<br />
nicht anders. mei<strong>st</strong> sogar noch häufiger.<br />
gute vorgängeralben helfen wenig,<br />
wenn es ans verflixte zweite Album<br />
geht. Schon einmal beruhigend also, dass<br />
Thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren ihr Talent für<br />
ausgefuch<strong>st</strong>e Albumtitel nicht verlassen<br />
hat. Ein Album mit dem Titel «Strahlen<br />
der liebe» kann einfach nicht schlecht<br />
sein. das verspricht Pathos <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weniger<br />
rumpelkammerpop. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tatsächlich:<br />
Auf «Strahlen der liebe» halten sich<br />
Thomas Kuratli <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ben Stokvis mit<br />
Spässen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kleinkün<strong>st</strong>eleien zurück,<br />
von denen es auf dem letzten Album<br />
noch so viele hatte, dass sie schon als<br />
<strong>die</strong> näch<strong>st</strong>en chri<strong>st</strong>oph <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lollo oder<br />
mölä <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stahli gefeiert wurden. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
4<br />
kultur<br />
bild: Florian bachmann<br />
damit i<strong>st</strong> ihnen wohl ihr bis dato grös<strong>st</strong>er<br />
Scherz gelungen: Ein ausgewachsenes<br />
SpacerockAlbum hätte man von Thomaten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren nun wirklich nicht<br />
erwartet. Aber genau das i<strong>st</strong> es geworden.<br />
der bogen reicht von den er<strong>st</strong>en zwanzig<br />
Jahren eines david bowie bis zu den<br />
letzten zwanzig Jahren der Flaming lips.<br />
Synthesizer fiepen, orgeln füllen den<br />
raum, verzerrer rasseln, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> über allem<br />
liegt ganz viel hall <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> drama. Albernheiten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schabernack findet man<br />
auf dem Album natürlich auch noch,<br />
nur <strong>die</strong>ses mal eingeb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en ins grosse<br />
ganze. Schabernack <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ironie sind<br />
dem genre, das gerne mit dem grössenwahn<br />
kokettiert, ja sowieso nicht fremd.<br />
man erinnere sich nur etwa an den<br />
«laughing gnome» von david bowie.<br />
Eingespielt wurde das Album in nur<br />
anderthalb monaten. geholfen haben<br />
wieder <strong>die</strong> Kollegen aus dem Stahlbergerumfeld,<br />
für <strong>die</strong> sie jeweils auf<br />
Tour den Ton <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lichtmei<strong>st</strong>er geben.<br />
der eine oder andere mitmusiker von<br />
manuel Stahlberger dürfte denn auch<br />
an der Plattentaufe am 9. November im<br />
Palace einen ga<strong>st</strong>auftritt haben. Sowieso<br />
darf man gespannt sein, wie Thomaten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> beeren <strong>die</strong>se grossen Songs live präsentieren.<br />
Einfach wird das nicht.<br />
Rafaël Zeier
presswerk<br />
von Damian Hohl<br />
1<br />
No rock poses!<br />
1 <strong>die</strong> lücke, welche das kanadische<br />
musikerkollektiv godspeed you! black<br />
Emperor mit seiner zehnjährigen Pause<br />
hinterlassen hat, konnte nie wirklich<br />
gefüllt werden. Weder vom eigentlichen<br />
Nebenprojekt Thee Silver mt. zion<br />
memorial orche<strong>st</strong>ra, noch von den<br />
zahlreichen schalen Po<strong>st</strong>rockNacheiferern.<br />
umso erfreulicher, erscheint nun<br />
völlig überraschend ein neues Album,<br />
das den Namen «Allelujah! don’t bend!<br />
Ascend!» trägt. Anfang oktober war<br />
<strong>die</strong>ses zur verw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erung der angefressenen<br />
Fangemeinschaft plötzlich am<br />
merchandiseStand bei gybEKonzerten<br />
erhältlich. Typisch für eine band, <strong>die</strong><br />
sich noch nie um <strong>die</strong> gesetzmässigkeiten<br />
der musikindu<strong>st</strong>rie geschert hat. <strong>die</strong><br />
beiden haupt<strong>st</strong>ücke des neuen Albums<br />
«mladic» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «We drift like Worried<br />
Fire» gehören seit längerem zum Konzertprogramm<br />
der Kana<strong>die</strong>r. musikalisch<br />
tönt das neue Album schwerer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
verkratzter als der vorgänger «yanqui<br />
u.x.o.» Stets zwischen chaos <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kontrolle<br />
türmen gybE ihre So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s aufeinander<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lassen sie unberechenbar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
augenblicklich wieder auseinanderbrechen.<br />
oft nahe an der overdose − <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Stimmungen erzeugend, vor denen man<br />
lieber <strong>die</strong> Türe zumacht. Inmitten dichter<br />
gitarrenwände gibt es o<strong>st</strong>europäische<br />
Streicher, bedrohliche Trommelwirbel<br />
oder klappernde Töpfe <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pfannen zu<br />
hören – letzteres i<strong>st</strong> eine referenz an<br />
<strong>die</strong> montrealer Studentenprote<strong>st</strong>e im<br />
vergangenen Frühling. godspeed you!<br />
black Emperor sind <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bleiben auch<br />
mit ihrem neuen Album überraschend,<br />
unzufrieden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wütend, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> damit das<br />
auch klar i<strong>st</strong>: No rock poses! Allelujah!<br />
don’t bend! Ascend!<br />
zeitlos loFi<br />
2 <strong>die</strong>ses Album i<strong>st</strong> ein kleiner Schatz.<br />
Einer von vielen, verborgen unter der<br />
Flut von me<strong>die</strong>nwirksamen musikveröffentlichungen.<br />
Flaming Tunes war<br />
eine Kollaboration zwischen dem 2001<br />
SAITEN 11.12<br />
2<br />
an Krebs ver<strong>st</strong>orbenen gareth Williams<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marie currie. gareth Williams war<br />
mitglied der englischen band This heat,<br />
welche zwischen 1976 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1982 an den<br />
leer<strong>st</strong>ellen zwischen Krautrock <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Po<strong>st</strong>Punk experimentierte. Nach der<br />
Auflösung von This heat <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mehreren<br />
reisen nach In<strong>die</strong>n wurde das Flaming<br />
TunesAlbum in den frühen Achtzigern<br />
bei Williams zu hause aufgenommen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 1985 auf Kassette veröffentlicht. via<br />
das londoner Plattenlabel blacke<strong>st</strong> Ever<br />
black wurde es <strong>die</strong>ses Jahr zum er<strong>st</strong>en<br />
mal auf vinyl herausgebracht (<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong><br />
momentan leider bereits wieder vergriffen).<br />
Es umfas<strong>st</strong> elf zurückhaltende<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeitlose loFiPopsongs, <strong>die</strong> sich so<br />
anhören, als wären sie nie für <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
be<strong>st</strong>immt gewesen. Sorgfältig<br />
experimentieren <strong>die</strong> beiden mit Field<br />
recordings <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> anderen geräuschen,<br />
bringen rhythmen durcheinander <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
lassen indische Klänge einfliessen. das<br />
erinnert immer wieder an Syd barrett<br />
oder robert Wyatt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hört sich<br />
manchmal an wie <strong>die</strong> vorwegnahme von<br />
Animal collective. Einer der be<strong>st</strong>en Flaming<br />
TunesSongs hat es aber bedauerlicherweise<br />
nicht auf das Album geschafft.<br />
«Nothing on» wurde kurz nach veröffentlichung<br />
der lP aufgenommen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> derzeit auf keinem musikträger<br />
erhältlich. Entrücktberührende zaubermusik<br />
losgelö<strong>st</strong> von raum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zeit.<br />
53<br />
4<br />
highly contagious<br />
3 Auf <strong>die</strong>ser im Augu<strong>st</strong> erschienenen<br />
Platte bringen das londoner Produzententrio<br />
lv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verschiedene südafrikanische<br />
Kollaborateure den clubso<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
aus England mit jenem aus Südafrika<br />
zusammen. Kwaito trifft auf dub<strong>st</strong>ep<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> uK Funky – Synergien, <strong>die</strong> man<br />
schon lange hätte zusammendenken<br />
müssen. das resultat tönt mutig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
erfrischend − der oft etwas verkopften<br />
englischen bassmusik tun <strong>die</strong> charismatischen<br />
vocals der rapper 4 okmalumkoolkat,<br />
Spoek mathambo <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ruffe<strong>st</strong> gut.<br />
gleichzeitig i<strong>st</strong> da mehr Ern<strong>st</strong>haftigkeit,<br />
wo Kwaito oft mit unnötig viel Pimp<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Protz daher kommt. Am be<strong>st</strong>en sind<br />
lv aber, wenn sie zur ruhe kommen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> okmalumkoolkat genügend raum<br />
für seine Spoken Words geben, wie etwa<br />
beim Song «Spitting cobra», wo <strong>die</strong>ser<br />
als reuiger gang<strong>st</strong>er eine sabotierte<br />
beziehung abwägt: «I’m a classic can of<br />
cocacola / I’m highly contagious /<br />
Ebola / She said she’s coming over / I<br />
said it was kosher / As soon as she was<br />
over I told her it was over / It’s over».<br />
Nur mit ein paar gei<strong>st</strong>erhaftreduzierten<br />
SynthesizerKlängen unterlegt, erzeugt<br />
der Song eine hypnotische Stimmung,<br />
<strong>die</strong> an gil Scottheron auf seinem<br />
fanta<strong>st</strong>ischen Abschiedsalbum erinnert.<br />
Sebenza bedeutet in der südafrikanischen<br />
Sprache zulu so viel wie Arbeit,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es i<strong>st</strong> <strong>die</strong>ses gemeinsame Arbeiten<br />
auf gleicher höhe, welche <strong>die</strong>ses Projekt<br />
zu etwas Speziellem macht <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den<br />
be<strong>st</strong>en Fällen einen neuen So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ent<strong>st</strong>ehen<br />
läs<strong>st</strong>. vielleicht i<strong>st</strong> das einer der<br />
momente, wo <strong>die</strong> läng<strong>st</strong> üblichen digitalen<br />
musikreisen durch <strong>die</strong> ganze Welt<br />
einen wegweisenden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verbindenden<br />
Schritt in <strong>die</strong> realität machen.<br />
3<br />
kultur<br />
1 Godspeed you! Black emperor.<br />
allelujah! don’t Bend! ascend!<br />
Con<strong>st</strong>ellation, 2012<br />
2 Gareth williams & mary currie.<br />
Flaming tunes.<br />
Blacke<strong>st</strong> Ever Black, Repress 2012<br />
Originaltape 1985<br />
3 lv (Feat. spoek mathambo,<br />
okmalumkoolkat & ruffe<strong>st</strong>).<br />
sebenza.<br />
Hyperdub, 2012
Kultursplitter<br />
Monat<strong>st</strong>ipps der Magazine aus aarau · Basel · Bern · olten · luzern · Vaduz<br />
bichsel, lenz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele perlen<br />
<strong>die</strong> bedeutend<strong>st</strong>e buchmesse in der deutschsprachigen<br />
Schweiz präsentiert 10’000 Titel aus<br />
allen bereichen der literatur sowie zwei dutzend<br />
verlage. Auch bekannte Namen werden<br />
auf <strong>die</strong> bühne geholt: Peter bichsel, Pedro lenz<br />
(bild, lie<strong>st</strong> am Freitag, 2. November um 19.30<br />
uhr), Thomas c. breuer, Ariane von graffenried,<br />
Simon libsig, Emil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele andere mehr.<br />
<strong>die</strong> organisatoren erwarten an vier Tagen r<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
8000 besucherinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> besucher.<br />
7. buchmesse olten<br />
donner<strong>st</strong>ag, 1. november, 10 bis 18 uhr;<br />
freitag, 2. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sam<strong>st</strong>ag, 3. november,<br />
9 bis 18 uhr; sonntag, 4. november,<br />
9 bis 16 uhr, <strong>st</strong>adttheater olten.<br />
mehr Infos: www.buchmesseolten.ch<br />
kinderkram? never!<br />
1984 wurde <strong>die</strong> Schweizer comiczeitschrift «Strapazin»<br />
gegründet, zu einer zeit, als comics noch<br />
als Kinderkram<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sch<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> galten<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kaum als<br />
eigen<strong>st</strong>ändige Kun<strong>st</strong>form ern<strong>st</strong>genommen wurden.<br />
Wie das magazin dennoch zu einer Erfolgsgeschichte<br />
wurde <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sich zu einem höch<strong>st</strong> angesehenen<br />
organ der Szene im In <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ausland<br />
entwickelte, ohne seine Wurzeln im <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
zu verlieren, das i<strong>st</strong> in der aktuellen Aus<strong>st</strong>ellung<br />
im basler cartoonmuseum <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem attraktivenbegleitbuch<br />
zu erfahren.vernissage wirdam<br />
Freitag, 9. November um 18.30 uhr gefeiert.<br />
comics deluxe! das comic-magazin <strong>st</strong>rapazin<br />
ab 10. november, <strong>die</strong>n<strong>st</strong>ag bis freitag, 14<br />
bis 18 uhr, sam<strong>st</strong>ag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sonntag, 11 bis 18 uhr,<br />
cartoonmuseum basel.<br />
mehr Infos: www.cartoonmuseum.ch<br />
eine legende i<strong>st</strong> zurück<br />
louis Jäger gehört zu den renommierte<strong>st</strong>en<br />
Kün<strong>st</strong>lern liechten<strong>st</strong>eins. Seine letzte Aus<strong>st</strong>ellung<br />
liegt viele Jahre zurück. dank der überredenskun<strong>st</strong><br />
einesmuseumsleiters sind<strong>die</strong> Werke<br />
des bescheidenen Kün<strong>st</strong>lers vom 25. oktober<br />
bis 18. November im domus in Schaan zu sehen.<br />
zu sehen sind vor allem Aquarelle <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einige<br />
Ölbilder.<br />
louis Jäger<br />
bis 18. november, freitags 14 bis 20 uhr,<br />
sam<strong>st</strong>ags <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sonntags, 14 bis 18 uhr,<br />
domus schaan.<br />
mehr Infos: www.domus.li<br />
nichts zum naserümpfen<br />
bunte bilder werden auf das b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>eshaus projiziert,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dafür versammeln sich täglich h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erte<br />
menschen auf dem dazugehörigen Platz<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schlürfen glühwein. Wird da vorweihnächtliches<br />
harmoniebedürfnis <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sand<strong>st</strong>ein<br />
Patriotismus verheiratet, dass einem <strong>die</strong> Kitschporen<br />
vereitern? den Spöttern fällt bei «rendezvous<br />
b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz» das Nasenrümpfen leicht,<br />
keine Frage. Wer <strong>die</strong> Show der Starlights gmbh<br />
aber letztes Jahr bereits gesehen hat, wird sie<br />
auch <strong>die</strong>ses Jahr nicht verpassen. Sie i<strong>st</strong> nämlich<br />
ganz schön spektakulär.<br />
rendez-vous b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz<br />
bis 27. dezember, täglich 19 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20.30 uhr<br />
(ausser 25. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 26. november),<br />
b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz bern.<br />
mehr Infos: www.rendezvousb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>esplatz.ch<br />
auf den spuren des klanges<br />
mit ihm fing alles an: mit dem Auftritt des Pierre<br />
Favre Trios 1968 fand der freie Jazz den<br />
Weg nach Willisau. Seine Solokonzerte führten<br />
ihn um <strong>die</strong> ganze Welt, doch blieb er mit<br />
der europäischen musik <strong>st</strong>ets eng verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en.<br />
durch seine intensive Auseinandersetzung mit<br />
der Jazztradition, mit freier Improvisation <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
verschiedenen Kulturen hat Pierre Favre zu seiner<br />
ganz eigenen musiksprache gef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. der<br />
Perkussioni<strong>st</strong>, Schlagzeuger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Komponi<strong>st</strong> hat<br />
sich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> uns neue räume erschlossen.<br />
pierre favre solo percussion<br />
freitag, 23. november, 20 uhr,<br />
<strong>st</strong>adtmühle willisau.<br />
reservation: troxler@jazzwillisau.ch<br />
Mit «saiten» zusammen bilden <strong>die</strong>se unabhängigen Kulturmagazine <strong>die</strong> Werbeplattform «Kulturpool»,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> erreichen gemeinsam eine auflage von über 200’000 exemplaren. www.kulturpool.biz<br />
motto: menschenwürde<br />
das zusammenleben zwischen den Kulturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
<strong>die</strong> Träume <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visionen von menschen mit migrationshintergr<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
will das nationale Secondofe<strong>st</strong>ivalauf<br />
der bühne thematisieren. bereits zum<br />
sech<strong>st</strong>en mal findet <strong>die</strong>ser Wettbewerb für Theaterproduktionen<br />
von <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Secondos <strong>st</strong>att –<br />
<strong>die</strong>ses Jahr im Theater Tuchlaube in Aarau. Neben<br />
den Wettbewerbsaufführungen sind ga<strong>st</strong>produktionen<br />
aus deutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Schweiz zu<br />
sehen, unter anderem «ArabQueen» (bild), eine<br />
Produktion von heimathafen Neukölln/berlin.<br />
secondofe<strong>st</strong>ival<br />
freitag, 9., 19.30 uhr, sam<strong>st</strong>ag, 10., 20.15 uhr<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 18 uhr,<br />
theater tuchlaube aarau.<br />
mehr Infos: www.tuchlaube.ch,<br />
www.secondofe<strong>st</strong>ival.ch
inhaltsverzeichnis kulturprogramme<br />
2 Konzert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Theater<br />
St.gallen.<br />
4 Jüdisches museum<br />
hohenems.<br />
Kun<strong>st</strong>museum St.gallen.<br />
8 J.S.bachStiftung Trogen.<br />
Kun<strong>st</strong>museum Thurgau.<br />
26 zentrum Paul Klee bern.<br />
30 Kugl St.gallen.<br />
diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten.<br />
42 museum im lagerhaus<br />
St.gallen<br />
Do 01.11<br />
KoNzErT<br />
adhoc. Folk, blues, Americana. la<br />
buena onda St.gallen, 20 uhr<br />
Beethoven. Südwe<strong>st</strong>deutsche Philharmonie<br />
Kon<strong>st</strong>anz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Piani<strong>st</strong>in<br />
beatrice rana. Kulturzentrum<br />
dreispitz Kreuzlingen, 20 uhr<br />
caspian. Support: leech. carinisaal<br />
lu<strong>st</strong>enau, 20 uhr<br />
Dunschtix-Jazz. lulu Surprise.<br />
Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />
Gare tango. Für Tanzbegei<strong>st</strong>erte.<br />
gare de lion Wil, 20 uhr<br />
konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />
von hummel. collegium musicum<br />
St.gallen. Pfarrkirche<br />
St.mauritius Appenzell, 17 uhr<br />
la lupa: mater. Komposition<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gitarre von Walther giger. Alte<br />
Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
Bade.Wanne. dJ Sisyphus<br />
Interruptus. Kraftfeld Winterthur,<br />
20 uhr<br />
FIlm<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 18:15 uhr<br />
ThEATEr<br />
alte liebe. Nach dem gleichnamigen<br />
be<strong>st</strong>sellerroman von Elke<br />
heidenreich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bernd Schroeder.<br />
Altes Kino mels, 20:15 uhr<br />
cry me a river. A soloclimatesummit<br />
by Anna mendelssohn. Theater<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />
Amadeus mozart. Theater<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:15 uhr<br />
o<strong>st</strong>schweizer show night.<br />
Eine kleine Auswahl an o<strong>st</strong>schweizer<br />
ShowTalenten. Kugl St.gallen,<br />
20:30 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis,<br />
20 uhr<br />
KAbArETT<br />
kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />
Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />
dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
42 Kinok St.gallen.<br />
Schloss Wartegg<br />
rorschacherberg.<br />
46 Art design Feldkirch.<br />
Kun<strong>st</strong>museum Winterthur.<br />
Kun<strong>st</strong>halle St.gallen.<br />
52 Figurentheater St.gallen.<br />
56 Palace St.gallen.<br />
löwen Arena Sommeri.<br />
gare de lion Wil.<br />
60 Kellerbühne St.gallen.<br />
Kun<strong>st</strong>raum Kreuzlingen.<br />
susanne kunz. Elsbeth! – Eine<br />
Tischbombe reitet aus. casinotheater<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
TANz<br />
Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />
Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
präparat Berg<strong>st</strong>urz–konservierteBewegung.Führung.bündner<br />
Kun<strong>st</strong>museum chur, 18 uhr<br />
a&a_82_wechsel<strong>st</strong>ändig. Kun<strong>st</strong>aktion.<br />
mühleggbahn Platz, 19 uhr<br />
lITErATur<br />
Frühschicht. lesung mit manfred<br />
heinrich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem ga<strong>st</strong>. Alte<br />
Kaserne Winterthur, 06:30 uhr<br />
vorTrAg<br />
spurensuche. vortrag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Performance<br />
über heilige Fraunen. Evang.<br />
Kirche St.mangen St.gallen,<br />
17 uhr<br />
dIvErSES<br />
alte <strong>st</strong>.Galler pilgerwege <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
pilgerziele. Stadtwanderung mit<br />
dem Theologen Walter Frei. Treff<br />
bei der bus<strong>st</strong>ation Schützengarten.<br />
St.gallen, 18 uhr<br />
Dia de los muertos – allerseelen.<br />
Ein Einblick in mexicos<br />
Tradition <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur. Kaffeehaus<br />
St.gallen, 12 uhr<br />
Fr 02.11<br />
KoNzErT<br />
BDc Beat Dictator crew. o<strong>st</strong>schweizer<br />
reggaerap. Palace<br />
St.gallen, 21 uhr<br />
Beauty & the Bea<strong>st</strong>. ben Jeger &<br />
Shirley Anne hofmann. Alte Fabrik<br />
rapperswil, 20:15 uhr<br />
Bernhard Ruchti. Klavierkonzert<br />
mit cdPräsentation. Evang. Kirche<br />
St.laurenzen St.gallen, 19:30 uhr<br />
conduits. Shoegaze Pop. gaswerk<br />
Winterthur, 20:30 uhr<br />
Der nino aus Wien. Singer<br />
Songwriter. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 20:15 uhr<br />
eric alexander – Vincent<br />
herring Quintet. feat.<br />
harold mabern. Jazzhuus lu<strong>st</strong>enau,<br />
21 uhr<br />
e<strong>st</strong>eban’s. chri<strong>st</strong>oph Jarmer unter<br />
seinem Pseudonyms. Spielboden<br />
dornbirn, 20:30 uhr<br />
Illusion Room. Feat.dJ Kon’.<br />
Kugl St.gallen, 21 uhr<br />
Imperial Jazzband. New orleans<br />
Jazz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dixieland. zunfthaus zum<br />
löwen Sargans, 20:30 uhr<br />
Iona. celticrockKonzert Stadtsaal<br />
Wil, 20 uhr<br />
Ju<strong>st</strong> hopeless, slone curby,<br />
Watchdog society. metalrockNacht.<br />
grabenhalle St.gallen,<br />
21 uhr<br />
Klangreich romanshorn.<br />
63 Kun<strong>st</strong>museum St.gallen.<br />
Kun<strong>st</strong>(zeug)haus<br />
rapperswil.<br />
70 Theater am gleis<br />
Winterthur.<br />
Städtische Aus<strong>st</strong>ellung im<br />
lagerhaus.<br />
Nextex St.gallen.<br />
73 Kultur is dorf herisau.<br />
Salzhaus Winterthur.<br />
grabenhalle St.gallen.<br />
madison Violet. Kanadische Singer/Songwriterinnen.<br />
Eisenwerk<br />
Frauenfeld, 21 uhr<br />
nachwuchskonzert. Prei<strong>st</strong>räger<br />
des rahnKulturfonds. Kun<strong>st</strong>halle<br />
ziegelhütte Appenzell, 20 uhr<br />
oh no! Yoko. rockmusik von<br />
NinetiesKids. Support: Swatka city.<br />
Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />
21:30 uhr<br />
philipp Boa and the Voodooclub.<br />
der selb<strong>st</strong> ernannte «lord of<br />
In<strong>die</strong>cult» auf Tour. Salzhaus Winterthur,<br />
20 uhr<br />
the late call. Schwedisches Konzertwochenende.<br />
Øya bar Kafé<br />
St.gallen, 22 uhr<br />
trio onyx. Jazz. Sitterwerk<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Vier sind helden. humorvolles<br />
AcapellaProgramm. Pfalzkeller<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
after-Work-party. Apèro <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Party. o<strong>st</strong>sinn – raum für mehr<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
Good Vibez. reggae dancehall<br />
Party. Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />
Grimetime. dark, deep and hard<br />
bass only. Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz,<br />
22 uhr<br />
meet & crash. charts, 80’s, 90’s,<br />
mit den dJs mike <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> guidon. Pianobar<br />
Frauenfeld, 22 uhr<br />
Rap<strong>st</strong>übli- Jam. hip hop. Kraftfeld<br />
Winterthur, 21 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 19:15 uhr<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
opération libertad. genfer<br />
linksradikale überfallen 1978 eine<br />
Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 21:30 uhr<br />
peter madsen trio vertont<br />
<strong>st</strong>ummfilm. der Klassiker: a<br />
throw of dice. Kulturcinema Arbon,<br />
20:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Fau<strong>st</strong>. Der tragö<strong>die</strong> er<strong>st</strong>er teil.<br />
von Wolfgang von goethe.<br />
Theater am Kornmarkt bregenz,<br />
19:30 uhr<br />
Fette männer im Rock.<br />
Klassisches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:15 uhr<br />
kathak & amour. musik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Tanzdarbietungen. Theater an der<br />
grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />
othello. Tragö<strong>die</strong> von William<br />
Shakespeare. Theater St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
Wer sind sie? von michel<br />
lengliney. Kulturbühne Ambach<br />
götzis, 20 uhr<br />
55<br />
kalender<br />
01.11.–3o.11.2012<br />
KAbArETT<br />
schertenlaib & Jegerlehner.<br />
Schwäfu – ein <strong>st</strong>illes glück. Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
seba<strong>st</strong>ian krämer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marco<br />
tschirpke. Ich’n lied, du’n lied.<br />
diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />
TANz<br />
onegin. ballett nach der musik<br />
von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
tanzplan o<strong>st</strong>. Tanz. Phönix Theater<br />
81 Steckborn, 20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Fische. vernissage. Naturmuseum<br />
St.gallen, 19 uhr<br />
museum appenzell. Führung.<br />
museum Appenzell, 14 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
vernissage. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 18:30 uhr<br />
Wasserwelten. unterwasser-<br />
Fotografien von michel Roggo.<br />
vernissage. Naturmuseum St.gallen,<br />
19 uhr<br />
lITErATur<br />
Frech <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fromm. gedichte <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
balladen von c.F.meyer. offene Kirche<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
kurzlange mythen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sagen.<br />
mit caroline capiaghi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Elsbeth<br />
maag. Kultur<strong>st</strong>üdtlimühle buchs,<br />
20 uhr<br />
leseabend. Im rahmen des lateinischen<br />
Kulturmonat Ixber. Kaffeehaus<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
taktvoll Bilingue slam. Poetry<br />
Slam in gebärden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lautsprache.<br />
Alte Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />
dIvErSES<br />
café Belluna. Iranischer Abend<br />
mit Kulinarik <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musik. Solidaritätshaus<br />
St.gallen, 18:30 uhr<br />
sa 03.11<br />
KoNzErT<br />
20 Jahre alte kaserne. Jubiläumsfe<strong>st</strong><br />
mit viel musik. Alte Kaserne<br />
Winterthur, 18:30 uhr<br />
BandXo<strong>st</strong> 2012. vorausscheidung.<br />
Jugendcafé camäleon vaduz, 19 uhr<br />
Big Fox. Schwermütig angehauchte<br />
Popsongs. Øya bar Kafé St.gallen,<br />
22 uhr<br />
Bonaparte. Wo <strong>st</strong>rippende Kün<strong>st</strong>lerinnen<br />
in Tierko<strong>st</strong>ümen auf überdrehte<br />
Texte treffen. casino herisau,<br />
20 uhr<br />
chorkonzert zu allerheiligen.<br />
leitung: hans Eberhard. Kirche<br />
St.Kolumban rorschach, 19:30 uhr<br />
Die aeronauten. Sechs rampensäue<br />
mit einem Tief<strong>st</strong>apler voller<br />
hits. Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />
21 uhr<br />
Dusa orche<strong>st</strong>ra. musik aus dem<br />
balkan <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Appenzell. re<strong>st</strong>aurant<br />
Frohsinn Weinfelden, 20:30 uhr<br />
Wird unter<strong>st</strong>ützt von:<br />
Schützengarten bier<br />
heinrich müller & Band.<br />
balladensänger mit band. Kultour<br />
auf vögelinsegg Speicher, 18 uhr<br />
konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />
von hummel. collegium<br />
musicum St.gallen. Kath. Kirche<br />
Weinfelden, 20 uhr<br />
mark lanegan & Band.<br />
Support: creature with the Atomic<br />
brain. club conrad Sohm dornbirn,<br />
20 uhr<br />
philipp Frankhauser. 25 years.<br />
The Anniversary Tour. Kugl<br />
St.gallen, 21:30 uhr<br />
portulak. mix aus groovigem<br />
Acou<strong>st</strong>icPop. cuphubdesign Kultur<br />
café Arbon, 21 uhr<br />
Rub a Dub club. mit real rock<br />
So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sy<strong>st</strong>em. Kraftfeld Winterthur,<br />
22 uhr<br />
sizilianischer abend. mit verena<br />
boshard <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alfio Sacco. bi<strong>st</strong>ro zu<br />
Tisch bischofszell, 20 uhr<br />
sorry Gilberto. berliner duo.<br />
viertel bar Trogen, 20 uhr<br />
soul <strong>Gallen</strong> spezial. mit Nicole<br />
Willis & The Soul Inve<strong>st</strong>igators.<br />
Palace St.gallen, 22 uhr<br />
<strong>st</strong>ahlzeit. The ramm<strong>st</strong>einTributeShow.<br />
Tennis.Event.center<br />
hohenems, 21 uhr<br />
the house Jacks. Funk the<br />
World. zIK Arbon, 20 uhr<br />
Yar-p. Pop. Kaff Frauenfeld,<br />
21:30 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
kula club party. garagerock.<br />
Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz, 22 uhr<br />
live it up. The Niceguys. Salzhaus<br />
Winterthur, 22 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 21:30 uhr<br />
opération libertad. genfer<br />
linksradikale überfallen 1978<br />
eine Filiale der ubS in zürich.<br />
Kinok, lokremise St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
Reconciliation: mandela’s<br />
miracle. Wie Nelson mandela<br />
das Ende der Apartheid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den<br />
übergang zur demokratie einläutete.<br />
Kinok, lokremise St.gallen,<br />
17:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
alte liebe. Nach dem gleichnamigen<br />
be<strong>st</strong>sellerroman von Elke<br />
heidenreich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bernd Schroeder.<br />
Altes Kino mels, 20:15 uhr<br />
compagnia tre secondi. zweisprachige<br />
Komö<strong>die</strong>. löwenarena<br />
Sommeri, 20:30 uhr<br />
Danse, celine, danse. Eine tragischkomische<br />
rattenallegorie von Agnes<br />
caduff <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stefan bütschi. chössi<br />
Theater lichten<strong>st</strong>eig, 20:15 uhr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:15 uhr
indische schicksalswürfel<br />
Peter Madsen Trio vertont <strong>st</strong>ummfilm in<br />
Arbon<br />
«Schicksalswürfel», der englische Titel lautet<br />
«A Throw of dice», i<strong>st</strong> ein grosser exotischer<br />
Stummfilm, der 1929 vor allem in In<strong>die</strong>n gedreht<br />
wurde. der Film dreht sich um eine<br />
indische legende <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> i<strong>st</strong> opulent gefüllt mit<br />
Tigern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Elefanten, einer schönen Prinzessin,<br />
edlen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bösen Freiern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit vielen<br />
w<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erbaren Ein<strong>st</strong>ellungen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bildern. das<br />
Peter madsen Trio vertont <strong>die</strong>sen Stummfilm<br />
Klassiker live. das Trio be<strong>st</strong>eht aus Peter madsen<br />
am Piano, Adrian mear spielt Posaune<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alfred vogel sitzt an den drums.<br />
freitag, 2. november, 19.30 uhr,<br />
kulturcinema arbon.<br />
mehr Infos: www.kulturcinema.ch<br />
klei<strong>st</strong> in thun. Ironischeinfühlsame<br />
Annäherung von robert<br />
Walser an heinrich Klei<strong>st</strong>. Fabriggli<br />
buchs, 20 uhr<br />
la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />
Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />
tiltanic im Figurentheater.<br />
ImproTheater. FigurenTheater<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa. lu<strong>st</strong>spiel<br />
des KolpingTheaters Kreuzlingen.<br />
ulrichshaus Kreuzlingen,<br />
14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis,<br />
20 uhr<br />
Wo i<strong>st</strong> klara? zum 25JahrJubiläum<br />
des bildungsklub Thurgau.<br />
Eisenwerk Frauenfeld, 19:30 uhr<br />
KAbArETT<br />
ludwig müller, chri<strong>st</strong>oph krall<br />
& simon pichler. galanacht des<br />
Schüttelreims. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 20:15 uhr<br />
michel Gammenthaler. Wahnsinn.<br />
re<strong>st</strong>aurant Alp<strong>st</strong>ein Appenzell,<br />
20 uhr<br />
schertenlaib & Jegerlehner.<br />
Schwäfu – ein <strong>st</strong>illes glück. Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Viicher & Vegetarier. Eine literarischmusikalische<br />
Entrückung.<br />
Schlösslekeller vaduz, 20 uhr<br />
TANz<br />
Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />
Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
onegin. ballett nach der musik<br />
von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
theater: now – tanzplan o<strong>st</strong>.<br />
Tanz über <strong>die</strong> generationen hinweg,<br />
Phönix Theater 81 Steckborn,<br />
10:15 uhr <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 11:15 uhr<br />
muSIcAl<br />
traumland. Ein ballettmusical<br />
inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />
Theater am Kirchplatz Schaan,<br />
19:30 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
zum er<strong>st</strong>en mal<br />
Vier sind Helden im Pfalzkeller<br />
vier wackeremänner schlossen einen b<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>.<br />
mutig <strong>st</strong>ellten sie sich in den <strong>die</strong>n<strong>st</strong> der musikalischen<br />
unterhaltung … vier sind helden<br />
laden zu einem humorvollen Acapella<br />
Programm ein. gemeinsam be<strong>st</strong>reiten sie ihr<br />
er<strong>st</strong>es Konzert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wünschen sich auf der<br />
bühne millionär zu sein oder erinnern sich<br />
an romantische zeiten auf capri. heldenhaft<br />
interpretierte hits wie «dancing Queen»,<br />
«Ein Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>, ein guter Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>» oder «Strangers<br />
in the Night» versprechen einen Abend<br />
der heldenklasse. mit Stefan A. rankl, Jens<br />
Weber, bernhard bichler <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tijl Faveyts.<br />
freitag, 2. november, 19.30 uhr,<br />
sonntag, 4. november, 18 uhr,<br />
forum im pfalzkeller <strong>st</strong>. gallen.<br />
mehr Infos: www.viersindhelden.ch<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
Werkschau. Führung. ottobrudererhaus<br />
Wald<strong>st</strong>att, 10 uhr<br />
lITErATur<br />
Franz hohler. Spaziergänge. diogenes<br />
Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />
vorTrAg<br />
kalt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>st</strong>ill – <strong>die</strong> älte<strong>st</strong>e<br />
landschaft der erde. vortrag von<br />
dr. chri<strong>st</strong>ian Schlüchter. museumbickel<br />
Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />
KINdEr<br />
clio & ca<strong>st</strong>or. musical des Kindertheaters<br />
Floh. casino Frauenfeld,<br />
19:45 uhr<br />
ein schaf für’s leben. Für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
eine Woche voller sam<strong>st</strong>age.<br />
Kindermusical nach dem buch von<br />
Paul maar. Stadttheater Schaffhausen,<br />
14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 17 uhr<br />
kinderbühne. mit bollwerk, cie<br />
mafalda <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> cie Prototype Status.<br />
Phönix Theater 81 Steckborn,<br />
10:15 uhr<br />
dIvErSES<br />
cafetango. Kaffee trinken <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Tango tanzen. Kaffeehaus St.gallen,<br />
16 uhr<br />
Das kulturbüro feiert ein<strong>st</strong>and.<br />
Kulturbüro St.gallen, 19 uhr<br />
Grosse tiere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine<br />
häppchen. Führung durch das<br />
regierungsgebäude bei Tag <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
bei Nacht. regierungsgebäude<br />
St.gallen, 10 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 22 uhr<br />
Kleine Preise, grosse Wirkung.<br />
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Einzelheiten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>Tarife:<br />
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KoNzErT<br />
antonio malinconico e amici.<br />
cdTaufe. lokremise St.gallen, 20 uhr<br />
chörig unterwegs. Eine chormusikalische<br />
reise. Theater Kosmos<br />
bregenz, 11 uhr<br />
chillifunk. mit geeK & zebond.<br />
Kugl St.gallen, 20 uhr<br />
Grünes Blatt. glockenklare Stimme,<br />
rumänische Folklore <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jazz<br />
Improvisation. Schloss Wartegg rorschacherberg,<br />
11:30 uhr<br />
Gringolts Quartet. Konzert mit<br />
Werken von bartok, haydn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
brahms. Kartause Ittingen Warth,<br />
11:30 uhr<br />
konzert zum 175. tode<strong>st</strong>ag<br />
von hummel. collegium musicum<br />
St.gallen. Andreaskirche gossau,<br />
17 uhr<br />
la Guitare. gitarri<strong>st</strong>en aus Ö<strong>st</strong>erreich,<br />
deutschland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kanada.<br />
Kulturzentrum dreispitz Kreuzlingen,<br />
18 uhr<br />
moon Duo. Psychedelischer Noiserock.<br />
Palace St.gallen, 21 uhr<br />
mozart-Requiem. chorkreis<br />
St.gallen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> orche<strong>st</strong>er concerto<br />
Stella matutina. Evang. Kirche heiligkreuz<br />
St.gallen, 18 uhr<br />
novemberinsel. mit dem NachtigallQuintett.<br />
Schloss dottenwil<br />
Wittenbach, 11 uhr<br />
Vier sind helden. humorvolles<br />
AcapellaProgramm. Pfalzkeller<br />
St.gallen, 18 uhr<br />
FIlm<br />
anne liebt philipp. Skandinavischer<br />
Kinderfilm: <strong>die</strong> zehnjährige<br />
Anne verliebt sich zum er<strong>st</strong>en mal.<br />
Kinok, lokremise St.gallen, 15:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 11 uhr<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
57<br />
bie<strong>st</strong>iges duo<br />
Beauty &The Bea<strong>st</strong> in der Alten Fabrik<br />
rapperswil<br />
Am fünften Abend der Konzertreihe «Wonderworld»<br />
spielen ben Jeger & Shirley Anne<br />
hofmann im duo «bea<strong>st</strong>iges» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «beautifulles»<br />
für blechgebläse, Akkordeons, singende<br />
Sägen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Stimmen et cetera. <strong>die</strong><br />
Kanadaschweizerin Shirley Anne hofmann,<br />
multiin<strong>st</strong>rumentali<strong>st</strong>in <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sängerin, lebt seit<br />
einigen Jahren mit Familie in der gegend von<br />
Neuchâtel. der gebürtige Solothurner <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
bekannte Filmmusiker («der verdingbub»)<br />
ben Jeger lebt in Seeberg. Er i<strong>st</strong> Komponi<strong>st</strong><br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> multiin<strong>st</strong>rumentali<strong>st</strong> – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> unter anderem<br />
auch Professor für traurige «valzer».<br />
freitag, 2. november, 20.15 uhr,<br />
alte fabrik rapperswil.<br />
mehr Infos: www.altefabrik.ch<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 13:15 uhr<br />
terraferma. Eine Familie auf lampedusanimmt<br />
illegale Flüchtlinge auf.<br />
Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />
Yugodivas. Was bedeutet Serbien<br />
für fünf ausgewanderten Frauen.<br />
gaswerk Winterthur, 19:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />
Amadeus mozart. Theater<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
Fette männer im Rock.<br />
Klassisches, episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes<br />
Theater. Theaterhaus Thurgau<br />
Weinfelden, 17:15 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis,<br />
18 uhr<br />
TANz<br />
onegin. ballett nach der musik<br />
von Peter Iljitsch Tschaikowsky.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
muSIcAl<br />
traumland. Ein ballettmusical<br />
inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />
Theater am Kirchplatz Schaan, 16 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
art soup. Führung. Kun<strong>st</strong>haus<br />
glarus, 11:30 uhr<br />
ausbeute. Regionales kun<strong>st</strong>schaffen.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)<br />
haus rapperswil, 11:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 13 uhr<br />
Bruno p. Zehnder. Führung.<br />
museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 14 uhr<br />
Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />
Grafik. Führung. Städtische Wessenberggalerie<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 11 uhr<br />
Drei aus<strong>st</strong>ellungen. Führung.<br />
oxyd Kun<strong>st</strong>räume Winterthur,<br />
11:30 uhr<br />
ein zartes schaudern –<br />
Fragmente der Wirklichkeit.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)haus rapperswil,<br />
11:30 uhr<br />
03.–04.11. kalender<br />
grosse tiere <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine<br />
häppchen<br />
nachts durch das regierungsgebäude<br />
Im regierungsgebäude wurde immer schon<br />
debattiert, verhandelt, regiert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verwaltet.<br />
manchmal fadengrade, dann wieder im zickzackkurs.<br />
Was dabei herauskommt, heis<strong>st</strong> Politik,<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> überbleibsel davon lagern noch heute<br />
im Staatsarchiv. da gehts um grosse Tiere<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kleine häppchen – <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> weil Essen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Politik nahe beieinander liegen, haben <strong>die</strong><br />
mitarbeitenden des Staatsarchivs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> oliver<br />
Kühn vom Theater Jetzt ihre Führung durch<br />
das regierungsgebäude anlässlich des Schweizer<br />
Archivtages kulinarisch abger<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>et.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 3. november, 10 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 22 uhr,<br />
regierungsgebäude <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.<strong>st</strong>aatsarchiv.ch<br />
www.theaterjetzt.ch<br />
François Burland. atomik submarine.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>museum<br />
Thurgau Warth, 15 uhr<br />
koenraad Dedobbeleer. Führung.<br />
lokremise St.gallen, 11 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />
tue Greenfort. Führung. Kun<strong>st</strong>raum<br />
dornbirn, 11 uhr<br />
Willi oertig. Führung.<br />
Kun<strong>st</strong>museum Thurgau Warth,<br />
15 uhr<br />
lITErATur<br />
honoré de Balzac. mon<strong>st</strong>erlesung<br />
mit Pia Waibel, regine Weingart,<br />
Arnim halter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> helmut<br />
Schüschner. Theater Parfin de siècle<br />
St.gallen, 10 uhr<br />
vorTrAg<br />
kkk kun<strong>st</strong>-kaffee-kuchen.<br />
lucienne Peiry erklärt Nannetti.<br />
museum im lagerhaus St.gallen,<br />
15 uhr<br />
matinée: Winterreise. Einführung<br />
in das Schauspiel von Elfriede<br />
Jelinek. lokremise St.gallen,<br />
11 uhr<br />
KINdEr<br />
clio & ca<strong>st</strong>or. musical des Kindertheaters<br />
Floh. casino Frauenfeld,<br />
14:30 uhr<br />
Die Brunnenhexe. Für Kinder ab<br />
6 Jahren. Puppentheater marottino<br />
Arbon, 11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />
ein schaf für’s leben. Für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
eine Woche voller sam<strong>st</strong>age.<br />
Kindermusical nach dem buch von<br />
Paul maar. Stadttheater Schaffhausen,<br />
14 uhr<br />
Familienprogramm. zaubershow,<br />
riesenlabyrinth, Schminken,<br />
ba<strong>st</strong>eln u.v.m. Alte Kaserne Winterthur,<br />
13:30 uhr<br />
Rotkäppchen. Fährbetrieb. Figurentheater.<br />
ga<strong>st</strong>haus rössli mogelsberg,<br />
16 uhr
Ja zum Naturmuseum<br />
am 25.November 2012<br />
– Mehr Platz für <strong>die</strong> Schätze aus unserer Sammlung<br />
– Interaktives Relief, Naturerlebnispark <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Museumscafé<br />
– Mehr Raum für neue spannende Themen<br />
– Idealer Standort beim Botanischen Garten<br />
– Dank Beiträgen Dritter gün<strong>st</strong>ig für <strong>die</strong> Stadt<br />
www.<br />
Stadt St.<strong>Gallen</strong><br />
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NEU: mit Salz- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Honigaufgüssen
subtile schönheit<br />
Mozartrequiem in der Kirche Heiligkreuz<br />
<strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
ganz im Sinne mozarts begleitet ein kleines<br />
orche<strong>st</strong>er mit hi<strong>st</strong>orischen In<strong>st</strong>rumenten den<br />
chorkreis St.gallen, der nicht mit grösse<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> laut<strong>st</strong>ärke das Publikum beeindrucken,<br />
sondern auf subtile Weise <strong>die</strong> Schönheit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Transparenz des Werkes aufzeigen will. mit<br />
<strong>die</strong>ser sparsamen In<strong>st</strong>rumentalisierung ertönt<br />
das mozartrequiem in seiner ganzen musikalischen<br />
Feinheit. Tanzeinlagen der adhoc<br />
Tanzformation ergänzen das requiem. musik<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz erschliessen sich wechselseitig <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
eröffnen so neue Sichtweisen auf vergänglichkeit<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tod.<br />
sonntag, 4. november, 18 uhr,<br />
ev. kirche heiligkreuz <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.chorkreis.ch<br />
Vorarlberger kabarett von 1964<br />
– 1988. cd Präsentation, be<strong>st</strong> of<br />
Wühlmäuse. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 10:30 uhr<br />
Mo 05.11<br />
KoNzErT<br />
chloe charles. Folk, Songwriter.<br />
la buena onda St.gallen, 20 uhr<br />
ezra Furman – a special solo<br />
performance. hemmungsloser<br />
rock’n’roll. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 20:15 uhr<br />
luciana y amadeo. Tango, bolero,<br />
Jazz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Pop aus Südamerika.<br />
Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />
the mohawk lodge. Alleine,<br />
aku<strong>st</strong>isch, brachial. Portier Winterthur,<br />
20 uhr<br />
the Voyageur. blues, rock <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Folk. rotfarbkeller Aadorf, 20:15 uhr<br />
FIlm<br />
a Face in the crowd. In einem<br />
gefängnis entdeckt eine radioreporterin<br />
das Talent des herumtreibers<br />
larry. Einführung durch dr.<br />
romain laufer, Paris. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17:30 uhr<br />
morgen. regie: marie crisan, rumänien<br />
2010. cineclub, Kino rex<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Reel Rock 7. Kletter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Abenteuerfilme.<br />
Stadtsaal Wil, 19:30 uhr<br />
<strong>st</strong>age Beauty. viel Aufruhr ent<strong>st</strong>eht,<br />
als eine Frau im 17. Jahrh<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ert,<br />
Schauspielerin werden will.<br />
Einführung durch dr. Andreas<br />
reckwitz, Frankfurt. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20:15 uhr<br />
TANz<br />
onegin. ballett von boris Eifman.<br />
Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />
lITErATur<br />
Dichtungsring nr. 71. lesebühne<br />
mit Patrick Armbru<strong>st</strong>er & Etrit hasler.<br />
grabenhalle St.gallen, 20:30 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
rumänische natur<br />
Grünes Blatt im schloss Wartegg<br />
mit «Foaie verde», grünes blatt, beginnen<br />
viele rumänische volkslieder<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> richten sich<br />
oft an <strong>die</strong> Natur. <strong>die</strong>ses archaische liedgut<br />
i<strong>st</strong> ein zentrales Element des Sextetts um den<br />
Kontrabassi<strong>st</strong>en dominique girod <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />
rumänische Sängerin Irina ungureanu mit<br />
ihrer phänomenal klaren Stimme. grünes<br />
blatt verfolgt einen neuen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> improvisatorischen<br />
umgang mit der Folklore, sucht<br />
<strong>die</strong> Extreme, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vereint das Elementare <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Schlichte mit dem Ausgefeilten, das Fe<strong>st</strong>gelegte<br />
mit dem völlig frei Improvisierten, das<br />
heftige <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raue mit dem zarten, das Traditionelle<br />
mit dem Neuen.<br />
sonntag, 4. november, 11.30 uhr,<br />
schloss wartegg.<br />
mehr Infos: warteggkultur.ch<br />
Di 06.11<br />
KoNzErT<br />
lusoria latina sangallensia.<br />
St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />
des lateinischen Kulturmonats Ixber.<br />
Katharinensaal St.gallen, 19 uhr<br />
mic Donet. Soul. Kulturladen<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
Disa<strong>st</strong>er.bar. mit musik. Kraftfeld<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
FIlm<br />
courage (Wymyk). Eine zeitgenössische<br />
Fassung der Kain<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Abelgeschichte. Kino loge Winterthur,<br />
20:30 uhr<br />
happy Family. märchenhafte<br />
Sommerkomö<strong>die</strong> aus mailand. Einführung<br />
durch rolande Ferrarese,<br />
centro Socioculturale Italiano<br />
di San gallo. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. das Kun<strong>st</strong>museum zeigt<br />
<strong>die</strong> Filme des belgischen Kün<strong>st</strong>lers.<br />
Kun<strong>st</strong>museum Winterthur, 13:30,<br />
15:20 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18 uhr<br />
KAbArETT<br />
maria neuschmid. garage.<br />
bühne marbach, 20:15 uhr<br />
TANz<br />
onegin. ballett von boris Eifman.<br />
Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />
muSIcAl<br />
Rebecca. musical von michael<br />
Kunze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sylve<strong>st</strong>er levay. Theater<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
traumland. Ein ballettmusical<br />
inspiriert von Alice im W<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>erland.<br />
Theater am Kirchplatz Schaan, 14 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
lITErATur<br />
emotions. literarische begegnung<br />
mit barbara honigmann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alain<br />
claude Sulzer. Schloss Wolfsberg<br />
Ermatingen, 20 uhr<br />
Fromme Gedichte. buchvernissage<br />
von Ivo ledergerber.<br />
buchhandlung zur rose St.gallen,<br />
20 uhr<br />
vorTrAg<br />
parteilichkeit in der sozialen<br />
arbeit I. <strong>die</strong> Iv <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Ahv<br />
unter der lupe. Palace St.gallen,<br />
20:15 uhr<br />
Mi 07.11<br />
KoNzErT<br />
Jazz:now. Scala Nobile feat. Paul<br />
mccandless & bruno Am<strong>st</strong>ad.<br />
Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />
musicam<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>o im Bi<strong>st</strong>ro. yvonne<br />
moore & mat callahan. Alte<br />
Kaserne Winterthur, 20 uhr<br />
schottisches - mendelssohn.<br />
mit Nicola benedetti. Stadthaus<br />
Winterthur, 19:30 uhr<br />
Wyfelder luusbuebe. volk<strong>st</strong>ümliches<br />
der Extraklasse. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 22:45 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 15:30 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. das Kun<strong>st</strong>museum zeigt<br />
<strong>die</strong> Filme des belgischen Kün<strong>st</strong>lers.<br />
Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
13:30 uhr<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17:30 uhr<br />
Yella. yella verläs<strong>st</strong> ihren mann<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihre o<strong>st</strong>deutsche heimat, um<br />
im We<strong>st</strong>en Arbeit zu finden. Ein<br />
59<br />
schottische klassik<br />
Mendelssohn <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tschaikowsky im <strong>st</strong>adthaus<br />
Winterthur<br />
Immer wieder liessen sich grosse Komponi<strong>st</strong>en<br />
auf reisen von fremden land<strong>st</strong>richen inspirieren.<br />
von seinem Ferienausflug 1829 ins<br />
schottische hochland brachte mendelssohn<br />
gleich für zwei «schottische» Werke musikalische<br />
Ideen mit. Fünfzig Jahre später schrieb<br />
Tschaikowsky sein weltberühmtes violinkonzert<br />
– auch er auf reisen, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zwar an den<br />
Schweizer ge<strong>st</strong>aden des genfersees. violine<br />
spielt Nicola benedetti unter der leitung von<br />
douglas boyd. Neben den zwei Abendkonzerten<br />
findet <strong>die</strong> öffentliche generalprobe am<br />
mittwochmorgen um 9.30uhr <strong>st</strong>att.<br />
mittwoch, 7. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> donner<strong>st</strong>ag,<br />
8. november, jeweils 19.30 uhr,<br />
<strong>st</strong>adthaus winterthur.<br />
mehr Infos: www.musikkollegium.ch<br />
führung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskussion mit martin<br />
booms. Kinok, lokremise St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:45 uhr<br />
Der mann im turm. Stück von<br />
Andreas Sauter mit mathias Peter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
KAbArETT<br />
maria neuschmid. garage. bühne<br />
marbach, 20:15 uhr<br />
Rick kavanian. mit neuem Programm.<br />
ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />
20:30 uhr<br />
muSIcAl<br />
chicago. musical von John Kander<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fred Ebb. Theater St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Öffentliche Führung. Führung.<br />
Sitterwerk St.gallen, 17:30 uhr<br />
prunkfassaden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> repräsentative<br />
Interieurs. Führung. hi<strong>st</strong>.<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum St.gallen,<br />
17:30 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
lITErATur<br />
Der schweizerische Robinson.<br />
lesung mit Peter Stamm. Kun<strong>st</strong><br />
(zeug)haus rapperswil, 19:30 uhr<br />
vorTrAg<br />
Zwischen anglerlatein <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Gewässerschutz. mittag<strong>st</strong>reff mit<br />
chri<strong>st</strong>oph birrer. Naturmuseum<br />
St.gallen, 12:15 uhr<br />
KINdEr<br />
ein schaf für’s leben. Puppentheater<br />
für Kinder ab 5 Jahren.<br />
FigurenTheater St.gallen, 14:30 uhr<br />
04.–08.11. kalender<br />
swingender Jazz<br />
Das Willi Bischof Trio im <strong>st</strong>adthauskeller in<br />
<strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
das Willy bischof Trio feat. regi Sager i<strong>st</strong><br />
ein Ereignis für <strong>die</strong> liebhaber von elegant<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> virtuos interpretierten klassischen Jazz<strong>st</strong>andards.<br />
Willy bischof war früher musikredaktor<br />
bei drS <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> konzentriert sich heute<br />
ganz auf das musikmachen. der Piani<strong>st</strong> i<strong>st</strong><br />
mit seinem Trio seit langem wieder einmal in<br />
St.gallen zu hören. mit dabei i<strong>st</strong> <strong>die</strong>smal <strong>die</strong><br />
Jazzsängerin regi Sager, <strong>die</strong> als moderatorin<br />
bei radio drS arbeitet <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> in den Achtzigern<br />
als leadsängerin in Popbands spielte,<br />
bis in den Neunzigern schliesslich der Jazz<br />
zu ihr fand.<br />
freitag, 9. november, 20 uhr,<br />
<strong>st</strong>adthauskeller der ortsbürgergemeinde<br />
<strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.gambrinus.ch<br />
kinder kun<strong>st</strong> club. Experimentieren<br />
im Farblabor. Kun<strong>st</strong>museum<br />
St.gallen, 14 uhr<br />
kinderführung. das geheimnis<br />
des Appenzellers. Appenzeller volksk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />
Stein, 14 uhr<br />
Rotkäppchen. dialektmärchen für<br />
<strong>die</strong> ganze Familie. casino Frauenfeld,<br />
14 uhr<br />
sänger- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> theaterfre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e<br />
um’s hudelmoos. Kindertheater.<br />
re<strong>st</strong>aurant Adler muolen, 13:30 uhr<br />
spanische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />
Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />
St.gallen, 16 uhr<br />
dIvErSES<br />
Revisited: slavoj Žižek. Pervert’s<br />
guide to cinema. Palace St.gallen,<br />
20 uhr<br />
Do 08.11<br />
KoNzErT<br />
a crashed Blackbird called<br />
Rosehip. Support: chri<strong>st</strong>ian<br />
löffler. Palace St.gallen, 21 uhr<br />
max ca<strong>st</strong>lunger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> emanuel<br />
Valentin. mit ga<strong>st</strong>musikern.<br />
Naturmuseum Thurgau Frauenfeld,<br />
20 uhr<br />
pedro lehmann. SingerSongwriter.<br />
re<strong>st</strong>. habsburg Widnau,<br />
21 uhr<br />
schottisches - mendelssohn.<br />
mit Nicola benedetti. Stadthaus<br />
Winterthur, 19:30 uhr<br />
serata poetica musicale. Singer<br />
Songwriter. Evang. Kirchgemeindehaus<br />
romanshorn, 19:30 uhr<br />
the aggrolites. dirty reggae.<br />
gaswerk Winterthur, 20:30 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
hallenbeiz. <strong>die</strong> grabenhalle lädt<br />
zu PingPong <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s vom<br />
Plattenteller mit bass(t)art.os. grabenhalle<br />
St.gallen, 20:30 uhr<br />
Jamsession. der Jam im Kaff<br />
Frauenfeld, 20 uhr
feuer & flamme<br />
richi Küttel an der schweizer erzählnacht<br />
in der Bibliothek Herisau<br />
Er bezeichnet sich als Sy<strong>st</strong>emdenker, Texter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>ler. richi Küttel, 39jährig, i<strong>st</strong> in<br />
berneck aufgewachsen, absolvierte eine kaufmännische<br />
banklehre, wurde K<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enberater,<br />
dann eidg. dipl. organisator, seit 2005 i<strong>st</strong> er<br />
freischaffender Kulturmanager, Texter <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
SlamPoet, der sich nun mit «Feuer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Flamme»,<br />
dem motto der Schweizer Erzählnacht<br />
2012, quer durch <strong>die</strong> bibliothek in herisau<br />
slammt. Für den Sprachbegei<strong>st</strong>erten züngeln<br />
Flammen aus den büchern. <strong>die</strong>ser Anlass<br />
wird veran<strong>st</strong>altet von der bibliothek herisau<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kultur is dorf.<br />
freitag, 9. november, 20.30 uhr,<br />
bibliothek herisau.<br />
mehr Infos: www.biblioherisau.ch<br />
www.kulturisdorf.ch<br />
FIlm<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 18:30 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. Filme des belgischen<br />
Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
13:30, 15.30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18 uhr<br />
ThEATEr<br />
Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />
überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />
Julia schwartz. Grösser den<br />
<strong>die</strong>se Welt. monodrama über das<br />
leben der dichterin Karoline von<br />
günderrode. Theaterhaus Thurgau<br />
Weinfelden, 21:45 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis,<br />
20 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
olli hauen<strong>st</strong>ein. lachforelle mit<br />
scharf. gymnasium Friedberg gossau,<br />
20 uhr<br />
kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />
Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />
dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />
maddin schneider. lach oder<br />
Stirb. ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />
20:30 uhr<br />
TANz<br />
Flamenco - tablao. gesang, Tanz<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gitarre. Spielboden dornbirn,<br />
20:30 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. l. yadi, N. cantillon,<br />
compagnie 7273. Theater am<br />
gleis Winterthur, 20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
markus Daum. Führung. Kun<strong>st</strong>verein<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 17 uhr<br />
Bernard tagwerker. vernissage.<br />
Städtische Aus<strong>st</strong>ellung. lagerhaus<br />
St.gallen, 18:30 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
neue inhalte fürs alte hallenbad<br />
Die ArtDesign in Feldkirch<br />
das reichenfeldAreal i<strong>st</strong> eine hi<strong>st</strong>orisch gewachsene<br />
Parkanlage, mit vier bauwerken.<br />
<strong>die</strong> Artdesign Feldkirch wird auf über 3000<br />
Quadratmetern alle vier häuser bespielen:<br />
zwei Etagen im Pförtnerhaus, den Fe<strong>st</strong>saal<br />
des landeskonservatoriums, zwei Stockwerke<br />
im Alten hallenbad (bild) <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den grossen<br />
Saal in der musikschule. Kun<strong>st</strong>aktionen<br />
im vorfeld gehören zum messeprogramm.<br />
Ausserdem werden vomoxFeldkirch, dem<br />
<strong>st</strong>’ill Team <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Aqua mühle nicht nur<br />
kulinarische, sondern auch literarische Appetizer<br />
serviert.<br />
freitag, 9. bis sonntag, 11. november,<br />
ab 10 uhr,<br />
reichenfeld-areal feldkirch.<br />
mehr Infos: www.artdesignfeldkirch.at<br />
spot_light. vernissage. galerie<br />
Paul hafner, St.gallen, 18 uhr<br />
a&a_82_wechsel<strong>st</strong>ändig.<br />
Kun<strong>st</strong>aktion. Kantipark St.gallen,<br />
19 uhr<br />
lITErATur<br />
Frauenfelder krimitage 2012.<br />
Spannende unterhaltung für gross<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Klein. cinema luna Frauenfeld,<br />
17.30 uhr<br />
Frank urbaniok. der Krimi <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
das wahre leben. rathaus Frauenfeld,<br />
20 uhr<br />
klaus merz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jürg amann.<br />
lesungen aus den aktuellen romanen.<br />
Theater am Saumarkt Feldkirch,<br />
20:15 uhr<br />
KINdEr<br />
albanische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />
Kinder ab 4 Jahren. Freihandbibliothek<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
dIvErSES<br />
museumsgespräch: Der andere<br />
Blick. Psychische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> soziale Funktion<br />
von Kleidung mit monika Jagfeld,<br />
Kun<strong>st</strong>hi<strong>st</strong>orikerin. Textilmuseum<br />
St.gallen, 18:30 uhr<br />
Fr 09.11<br />
KoNzErT<br />
amigos. Schlagerduo bernd <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Karlheinz ulrich. Fe<strong>st</strong>spielhaus<br />
bregenz, 19:30 uhr<br />
aquarius Vol.2. Thomas haas<br />
Projekt. Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />
Daniel hope, mikail pletnev,<br />
Russian national orche<strong>st</strong>ra.<br />
Werke von Elgar <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tschaikowsky.<br />
vaduzerSaal vaduz, 20 uhr<br />
De<strong>st</strong>royer Fe<strong>st</strong>ival. Part 1.<br />
Kulturbahnhof gare de lion Wil,<br />
19 uhr<br />
Familie tradycia. Altrussischer<br />
volks, Tanz, Kosaken <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
gei<strong>st</strong>liche lieder. Kirche Krinau,<br />
20 uhr<br />
Frigg. 7 Fiedler mit heissen geigen.<br />
offene Kirche St.gallen, 20:30 uhr<br />
heinz de specht: schön. das<br />
dritte liederprogramm. Fabriggli<br />
buchs, 20 uhr<br />
Jeff lorber. Amerikanische Keyboardlegende.<br />
Jazzclub rorschach,<br />
21 uhr<br />
kirchenkonzert. mit der Stadtmusik<br />
Frauenfeld. Evang. Stadtkirche<br />
Frauenfeld, 20 uhr<br />
michael alf trio. Swing <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
boogie Woogie. zunfthaus zum<br />
löwen Sargans, 20:30 uhr<br />
monika kruse. Traces Album<br />
Tour. Kugl St.gallen, 21 uhr<br />
pete Bamboo & secret special<br />
Gue<strong>st</strong>s. 10 years Pete bamboo. Tap<br />
Tab Schaffhausen, 21 uhr<br />
<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />
chormusik. Evang. Kirche heiden,<br />
20 uhr<br />
the sorrow. metalcore. Kulturladen<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />
thomaten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Beeren. live <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
in Farbe. Palace St.gallen, 21 uhr<br />
Willy Bischof trio feat. Regi<br />
sager. Jazz<strong>st</strong>andards. Stadthauskeller<br />
der ortsbürgergemeinde St.gallen,<br />
20 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
Duell der plattenleger. Fobel<br />
vs. death of a cheerleader. Kraftfeld<br />
Winterthur, 21 uhr<br />
FIlm<br />
amandla! a Revolution In Four<br />
part harmony. <strong>die</strong> rolle der<br />
musik im Kampf gegen <strong>die</strong> Apartheid<br />
in Südafrika. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 19:15 uhr<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 21:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 17:15 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. Filme des belgischen<br />
Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15.30 uhr<br />
61<br />
eine grantige beerdigungskapelle<br />
«Die Kapelle II» im Alten Kino Mels<br />
Norbert, hubert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Albert, alias Ingo ospelt,<br />
mathias ospelt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marco Schädler, haben<br />
als beerdigungskapelle ihre be<strong>st</strong>immung<br />
grantig musizierend akzeptiert. doch da erreicht<br />
sie <strong>die</strong> Einladung, an der beerdigung<br />
des Jack beck im fernen Irland aufspielen zu<br />
dürfen. voll kindlichromantischer Träume<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fröhlicher vorurteile begeben sie sich auf<br />
ihre er<strong>st</strong>e <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> vermutlich einzige Tournee,<br />
<strong>die</strong> ihre munter zusammengenagelte beziehungski<strong>st</strong>e<br />
auf eine grosse bela<strong>st</strong>ungsprobe<br />
<strong>st</strong>ellt. regie führte dominique müller, <strong>die</strong><br />
sich schon für Stahlbergerheuss <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ohne<br />
rolf ins zeug legte.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 10. november, 20.15 uhr,<br />
altes kino mels.<br />
mehr Infos: www.alteskino.ch<br />
over your cities grass will<br />
grow. dokumentarfilm über das<br />
Werk von Anselm Kiefer. Kulturcinema<br />
Arbon, 20:30 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />
Theater am gleis Winterthur,<br />
21:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />
überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />
Danse, céline – danse!. Theater<br />
bilitz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Agnes caduff. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 19:45<br />
uhr<br />
Der tee der drei alten Damen.<br />
Ein genfer Krimi nach Friedrich<br />
glauser. casino Frauenfeld, 20 uhr<br />
Die Generalprobe. von<br />
zimt&z<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er. musikschule Weinfelden,<br />
21:45 uhr<br />
elke Riedmann & kassian heide.<br />
Wir campen … oder das ganz normale<br />
leben. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 20:15 uhr<br />
Der mann im turm. Stück von<br />
Andreas Sauter mit mathias Peter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa. lu<strong>st</strong>spiel<br />
des KolpingTheaters. ulrichshaus<br />
Kreuzlingen, 20 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis,<br />
20 uhr<br />
Winterreise. Schauspiel von<br />
Elfriede Jelinek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Wo i<strong>st</strong> klara? Ein choreografisches<br />
Stück für Weltenbummler. Pädagogische<br />
maturitätsschule Kreuzlingen,<br />
19:30 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
Gernot kulis. Kulisionen. Kulturbühne<br />
Ambach götzis, 20 uhr<br />
max uthoff. oben bleiben. Theater<br />
an der grenze Kreuzlingen,<br />
20 uhr<br />
08.–09.11. kalender<br />
lavarinis werk<br />
Concentus rivensis in Walen<strong>st</strong>adt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> schaan<br />
das Sinfonieorche<strong>st</strong>er concentus rivensi<br />
wurde 1974 von Enrico lavarini gegründet,<br />
der es noch heute leitet. das orche<strong>st</strong>er mit<br />
berufsmusikerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musikern aus der<br />
deutschschweiz, liechten<strong>st</strong>ein, vorarlberg<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Süddeutschland, arbeitet immer wieder<br />
mit renommieren Soli<strong>st</strong>en zusammen. An<br />
den <strong>die</strong>sjährigen Sinfoniekonzerten mit Tenor<br />
Karl Jerolitsch führt das orche<strong>st</strong>er Werke<br />
von charles Ives («The unanswered que<strong>st</strong>ion»),<br />
mozart (Konzertarien), Franz Schubert<br />
(«<strong>die</strong> unvollendete») <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> das Werk seines<br />
dirigenten: «Scarborough Fair» auf.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 10. november, 19.30 uhr,<br />
kath. kirche walen<strong>st</strong>adt.<br />
sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />
sal schaan.<br />
mehr Infos: www.concentus.ch<br />
TANz<br />
Bettina ca<strong>st</strong>ano. El duende:<br />
Flamenco in der Spiservor<strong>st</strong>adt. Kaffeehaus<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. derothfils.<br />
Theater am gleis Winterthur,<br />
20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
ante timmermans. ante po<strong>st</strong><br />
ante. vernissage. Kun<strong>st</strong>museum<br />
St.gallen, 18:30 uhr<br />
museum appenzell. Führung.<br />
museum Appenzell, 14 uhr<br />
new York, city of contra<strong>st</strong>. vernissage.<br />
Atelier helene mäder Flawil,<br />
19 uhr<br />
patrick kull <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Rudy Decelière.<br />
doppelvernissage. Kun<strong>st</strong>raum<br />
Kreuzlingen, 19:30 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
lITErATur<br />
schweizer erzählnacht. mit<br />
richi Küttel. bibliothek herisau,<br />
20:30 uhr<br />
vorTrAg<br />
Informationsveran<strong>st</strong>altung.<br />
über das Studium der Sek<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ar<strong>st</strong>ufe<br />
I. Pädagogische hochschule gossau,<br />
08:45 uhr<br />
KINdEr<br />
cinderella. Für Kinder ab 5 Jahren.<br />
Puppentheater marottino Arbon,<br />
16 uhr<br />
erzählnacht. Für Kinder ab 3 Jahren.<br />
Schloss Frauenfeld, 18 uhr<br />
dIvErSES<br />
art Design Feldkirch. messe für<br />
design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />
reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />
Goldiga törgga. Preisverleihung<br />
an Jolanda Spirig. Kulturraum Jung<br />
rhy Alt<strong>st</strong>ätten, 18 uhr<br />
Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />
Eisenwerk Frauenfeld,<br />
11 uhr
kalender 10.–13.11.<br />
sprachenkaffee. gelernte Sprache<br />
entspannt anwenden. re<strong>st</strong>aurant<br />
dufour St.gallen, 18:30 uhr<br />
sa 10.11<br />
KoNzErT<br />
andy mcsean. zwischen Poprock<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> SingerSongwriter.<br />
cuphub Arbon, 21 uhr<br />
andy <strong>st</strong>ott. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> raime. Palace<br />
St.gallen, 22 uhr<br />
BandXo<strong>st</strong> 2012. vorausscheidung.<br />
zak Jona, 19 uhr<br />
Black cracker. Experimental<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ergro<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hiphop aus brooklyn.<br />
Kaff Frauenfeld, 20 uhr<br />
Dialekt #3. live rap <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Electro<br />
Afterparty. grabenhalle St.gallen,<br />
22 uhr<br />
hanery amman. Schweizer liedermacher.<br />
Kulturtreff rotfarb<br />
uznach, 20 uhr<br />
heidi happy. on The hills.<br />
löwenarena Sommeri, 20:30 uhr<br />
herb<strong>st</strong>konzert. orche<strong>st</strong>er divertimento.<br />
Evang. Kirchgemeindehaus<br />
Kreuzlingen, 20 uhr<br />
high5 feat. the Niceguys. Kugl<br />
St.gallen, 19 uhr<br />
midnight souls <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> kosslowski.<br />
hardcore. gaswerk Winterthur,<br />
20:30 uhr<br />
müslüm. SüpervitaminTour. Salzhaus<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
Red cube. musik mit glühwein<br />
im Innenhof. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 17 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 18.30 uhr<br />
sinfoniekonzert des concentus<br />
rivensis. Werke von charles Ives,<br />
Wolfgang Amadeus mozart, Franz<br />
Schubert <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Enrico lavarini. Kath.<br />
Kirche Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />
sonja Zünd. unplugged. hongler<br />
Kerzenladen Alt<strong>st</strong>ätten, 14 uhr<br />
<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />
chormusik. Evang. Kirche gais,<br />
19:30 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
90’s party. We like to Schwarzlicht.<br />
Alte Kaserne Winterthur, 21 uhr<br />
DJ Yimvtn. New So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s Electronica<br />
80s. Øya bar Kafé St.gallen,<br />
20.30 uhr<br />
REKLAME<br />
kaboom. Party mit dJ PTess <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Kratermann. Kraftfeld Winterthur,<br />
22 uhr<br />
Yes! techno. gudrun von laxenburg<br />
live. club basement Amriswil,<br />
22 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 21:30 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. Filme des belgischen<br />
Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
11:30, 13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15:30 uhr<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17:15 uhr<br />
opération libertad. genfer<br />
linksradikale überfallen 1978 eine<br />
Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 19:30 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />
Theater am gleis Winterthur, 21:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Bettmümpfeli. Theaterschaffende<br />
überraschen gä<strong>st</strong>e. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 23:15 uhr<br />
Der mann im turm. Stück von<br />
Andreas Sauter mit mathias Peter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Die Zöllner. murmelirepublik<br />
zwischen zoll<strong>st</strong>ationen. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 19:15 uhr<br />
elke Riedmann & kassian heide.<br />
Wir campen … oder das ganz<br />
normale leben. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 20:15 uhr<br />
mama afrika – Fesseln der<br />
Freiheit. Performance <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Party<br />
von <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Flüchtlingen aus Afrika.<br />
Theater am Kirchplatz Schaan, 18 uhr<br />
paul geht fort. comingofage Story.<br />
musikschule Weinfelden, 21:45 uhr<br />
the Flying kotleletts. ohne<br />
Strom. bühne marbach, 20:15 uhr<br />
Vier Fraue <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ein maa.<br />
lu<strong>st</strong>spiel des KolpingTheaters.<br />
ulrichshaus Kreuzlingen, 20 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis, 20 uhr<br />
KAbArETT<br />
Die kapelle II. Kabarett mit<br />
ospelt, ospelt <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schädler. Altes<br />
Kino mels, 20:15 uhr<br />
elli coldic: Dirty thirty. hilfe,<br />
ich bin 30. depot Tellplatz Kirchberg,<br />
20 uhr<br />
Fabian unteregger. Showbiss.<br />
diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />
Wiler poeten. mit haut <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> haaren.<br />
KulturWerk<strong>st</strong>att Wil, 20 uhr<br />
TANz<br />
3 x 1 = Flamenco. Juan carlos<br />
lérida, belén cabanes <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Juan<br />
mateos präsentieren ihren Flamenco.<br />
Spielboden dornbirn, 20:30 uhr<br />
Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />
Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
<strong>st</strong>ranieri. bewegung<strong>st</strong>heater<strong>st</strong>ück<br />
zum Thema Immigration. chössi<br />
Theater lichten<strong>st</strong>eig, 20:15 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Jens biedermann.<br />
Schatten. Theater am gleis<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
muSIcAl<br />
chicago. musical von John Kander<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fred Ebb. Theater St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
hansjörg Rekade. vernissage.<br />
galerie Speicher, 14 uhr<br />
new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />
Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />
13 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
lITErATur<br />
Grandma<strong>st</strong>er poetry slam.<br />
Wortakrobatik. Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz,<br />
21 uhr<br />
Wiler poeten. Nando betschart<br />
verführt auf dem Akkordeon. KulturWerk<strong>st</strong>att<br />
Wil, 20 uhr<br />
vorTrAg<br />
Fische <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Gewässerschutz.<br />
Öffentliche Tagung mit referaten<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> diskussion. Naturmuseum<br />
St.gallen, 14 uhr<br />
klima – ge<strong>st</strong>ern, heute, morgen.<br />
vortrag von dr. bernhard bereiter.<br />
museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 19:30 uhr<br />
KINdEr<br />
Die Brunnenhexe. Figurentheater<br />
marottino. musikschule Weinfelden,<br />
17:15 uhr<br />
Grimm <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> co. däumeling <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
däumelinchen. Theater am Kirchplatz<br />
Schaan, 18 uhr<br />
Italienische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Für<br />
Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />
St.gallen, 10 uhr<br />
kunibert der märchenheld.<br />
Theater Wagabunt. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 15 uhr<br />
sapperlotta. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
dIvErSES<br />
2. <strong>st</strong>.Galler spiele nacht. 250<br />
Tisch, brett <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesellschaftsspiele<br />
für Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. Pfalzkeller<br />
St.gallen, 15 uhr<br />
art Design Feldkirch. messe für<br />
design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />
reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />
Dinner krimi. monika mordet<br />
mittags. Ein<strong>st</strong>ein hotel St.gallen,<br />
19 uhr<br />
Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />
Eisenwerk Frauenfeld,<br />
11 uhr<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 13 uhr<br />
so 11.11<br />
KoNzErT<br />
carmina Quartett. Teo gheorghiu<br />
am Flügel. rathaus Weinfelden,<br />
17 uhr<br />
I like trains. Support: Jura dimitri.<br />
Salzhaus Winterthur, 19 uhr<br />
kirchenkonzert. mit der Stadtmusik<br />
Frauenfeld. Evang. Stadtkirche<br />
Frauenfeld, 17 uhr<br />
sinfoniekonzert des concentus<br />
rivensis. Werke von charles Ives,<br />
Wolfgang Amadeus mozart u.a. Saal<br />
am lindenplatz Schaan, 17 uhr<br />
sonja Zünd. unplugged. hongler<br />
Kerzenladen Alt<strong>st</strong>ätten, 11, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
16 uhr<br />
<strong>st</strong>immungen. vielfalt der Schweizer<br />
chormusik. regierungsgebäude<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
sweet soul music Revue. musikalische<br />
reise der 60er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 70er Jahre.<br />
casino herisau, 20 uhr<br />
62<br />
love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />
singt britische Acappellamusik.<br />
Kursaal heiden, 17 uhr<br />
tamburello cafè. vier mei<strong>st</strong>er<br />
des Tamburellos. Alte Kirche<br />
romanshorn, 17 uhr<br />
FIlm<br />
anne liebt philipp. Kinderfilm:<br />
<strong>die</strong> zehnjährige Anne verliebt sich<br />
zum er<strong>st</strong>en mal. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 15:30 uhr<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 11 uhr<br />
happy Family. märchenhafte<br />
Sommerkomö<strong>die</strong> aus mailand.<br />
Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />
here & there. Komö<strong>die</strong>. gaswerk<br />
Winterthur, 19:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 20 uhr<br />
marcel Broodthaers: cinéma<br />
modèle. Filme des belgischen<br />
Kün<strong>st</strong>lers. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
13:30 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15:30 uhr<br />
terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />
nimmt illegale Flüchtlinge<br />
auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />
13:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Der mann im turm. Stück von<br />
Andreas Sauter mit mathias Peter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> daniel Pfi<strong>st</strong>er. Kellerbühne<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
elsi oder sie geht um. glauser<br />
Quintett. Theaterhaus Thurgau<br />
Weinfelden, 13:15 uhr<br />
lachforelle mit scharf. mit olli<br />
hauen<strong>st</strong>ein. ga<strong>st</strong>haus zum Trauben<br />
Weinfelden, 17:15 uhr<br />
metallsägen, geflochtene seile<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lange Finger. Eine kriminali<strong>st</strong>ische<br />
Theatercollage. Theaterhaus<br />
Thurgau Weinfelden, 14:45 uhr<br />
Rigoletto. oper von giuseppe<br />
verdi. Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />
twerenbold/harder. musikalische<br />
lesung. Eisenwerk Frauenfeld,<br />
11 uhr<br />
Wer sind sie? von michel lengliney.<br />
Kulturbühne Ambach götzis, 18 uhr<br />
KAbArETT<br />
chin meyer. FinanzKabarett.<br />
Theater am Kirchplatz Schaan, 19 uhr<br />
comedia Zap. visuelle comedy.<br />
re<strong>st</strong>aurant da Pulcinella <strong>die</strong>ssenhofen,<br />
17 uhr<br />
TANz<br />
Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />
Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />
Grafik. Führung. Städtische Wessenberggalerie<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 11 uhr<br />
Drei aus<strong>st</strong>ellungen. Führung.<br />
oxyd Kun<strong>st</strong>räume Winterthur,<br />
11:30 uhr<br />
new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />
Führung. Atelier helene mäder.<br />
Flawil, 13 uhr<br />
ottmar hörl. Führung. Kun<strong>st</strong>halle<br />
ziegelhütte Appenzell, 14 uhr<br />
pipilotti Ri<strong>st</strong>. Blutbetriebene<br />
kameras <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> quellende<br />
Räume. Führung. Kun<strong>st</strong>museum<br />
St.gallen, 11 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />
Verena Broger. Führung. galerie<br />
dorfplatz mogelsberg, 11 uhr<br />
KINdEr<br />
abgetaucht! Die Fische unserer<br />
Gewässer. FamilienFührung.<br />
Naturmuseum St.gallen, 10:15 uhr<br />
Die lufth<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Eine clowneske<br />
Theatersoiree mit ueli bichsel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
marcel Joller Kunz ab 7 Jahren.<br />
Fabriggli buchs, 17 uhr<br />
Familienführung. Schnupperkurs<br />
latein. Im rahmen des lateinischen<br />
Kulturmonats Ixber. hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum St.gallen,<br />
11 uhr<br />
herr Dachs macht ein Fe<strong>st</strong>.<br />
Für alle ab 4 Jahren. musikschule<br />
Weinfelden, 16:15 uhr<br />
sapperlotta. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
dIvErSES<br />
art Design Feldkirch. messe für<br />
design, Kun<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mode auf dem<br />
reichenfeld Areal. Feldkirch, 10 uhr<br />
Frauenfelder Buch- <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> handpressenmesse.<br />
Eisenwerk Frauenfeld,<br />
11 uhr<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 10 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzplattform<br />
für Amateurtänzerinnen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tänzer.<br />
Theater am gleis Winterthur, 17:30<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 19 uhr<br />
Mo 12.11<br />
KoNzErT<br />
moira. zwei mit vielen In<strong>st</strong>rumenten.<br />
Portier Winterthur, 20 uhr<br />
philipp poisel <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Florian<br />
o<strong>st</strong>ertag. zwei musiker auf Solo<br />
Tour zusammen. Kugl St.gallen,<br />
20:30 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 18:15 uhr<br />
opération libertad. genfer<br />
linksradikale überfallen 1978 eine<br />
Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Die Weissen kommen. Theater<strong>st</strong>ück<br />
über Afrika der berliner compagnie.<br />
Theater Kosmos bregenz,<br />
20 uhr<br />
Die Zauberflöte. oper von Wolfgang<br />
Amadeus mozart. Theater<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
TANz<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Jens biedermann.<br />
Schatten. Theater am gleis<br />
Winterthur, 14 uhr<br />
Di 13.11<br />
KoNzErT<br />
katharina Franck. zeitlupenkino<br />
revisited. Songs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Texte. Kultbau<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
lusoria latina sangallensia.<br />
St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />
des lateinischen Kulturmonats<br />
Ixber. Katharinensaal St.gallen,<br />
19 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
Disa<strong>st</strong>er.bar. mit musik. Kraftfeld<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
SAITEN 11.12
Goba Adventskalender 2012 – Vera Marke<br />
Adventskalender 2011<br />
Der <strong>die</strong>sjährige Adventskalender wurde<br />
von DerKatalin <strong>die</strong>sjährige Deér exklusiv Adventskalender für <strong>die</strong> wurde von<br />
Mineralquelle Vera Marke exklusiv Gontenbad für <strong>die</strong> AG Mineralquelle<br />
ge<strong>st</strong>altet.<br />
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Adventskalender 2012<br />
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Einsenden an: Mineralquelle Gontenbad AG, 9108 Gontenbad<br />
T 071 795 30 30 | F 071 795 30 39 | info@mineralquelle.ch<br />
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21.10.–30.12.2012<br />
Ein zartesschaudern<br />
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kalender 13.–15.11.<br />
trommeln auf italienisch<br />
Tamburello Cafè in der Alten Kirche<br />
romanshorn<br />
vier mei<strong>st</strong>er des Tamburellos, der kleinen italienischen<br />
rahmentrommel mit dem Schellenkranz,<br />
haben sich in einem einzigartigen<br />
Ensemble zusammengef<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Spielend,<br />
singend <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tanzend entführt Tamburello<br />
cafè das Publikum in <strong>die</strong> reiche italienische<br />
volkskultur. Archaisches wechselt sich ab mit<br />
Aktuellem, humorvolles mit Tiefgründigem.<br />
Andrea Piccioni, der Initiant des Ensembles,<br />
gilt als einer der be<strong>st</strong>en Kenner der im ganzen<br />
mittelmeerraum verbreiteten rahmentrommel<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> arbeitet immer wieder mit führenden<br />
italienischen Jazzmusikern <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Ensembles<br />
der Alten musik zusammen.<br />
sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />
alte kirche romanshorn.<br />
mehr Infos: www.klangreich.ch<br />
FIlm<br />
Der kratzer. das <strong>st</strong>umme Auseinanderdriften<br />
zweier eng miteinander<br />
verb<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>ener menschen. Kino loge<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
Into paradiso. Komö<strong>die</strong> um drei<br />
männer, denen Auftragskiller der<br />
camorra auf den Fersen sind. mit<br />
einer Einführung durch Eleonora<br />
rothenberger. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Reconciliation: mandela’s<br />
miracle. Wie Nelson mandela das<br />
Ende der Apartheid <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> den übergang<br />
zur demokratie einläutete.<br />
Kinok, lokremise St.gallen, 18 uhr<br />
ThEATEr<br />
Das herz eines Boxers. Stück<br />
von lutz hübner. Theater am Kornmarkt<br />
bregenz, 19:30 uhr<br />
Die Geschichte vom soldaten.<br />
musik von Igor Strawinsky, libretto<br />
von charles Ferdinand ramuz. Theater<br />
am Kornmarkt bregenz, 19:30 uhr<br />
lulu, ein spiel. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz.<br />
grabenhalle St.gallen, 20:15 uhr<br />
marie tudor. drama von victor<br />
hugo in französischer Sprache.<br />
Stadttheater Schaffhausen, 19:30 uhr<br />
Rigoletto. oper von giuseppe<br />
verdi. Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />
theatersport-Ga<strong>st</strong>spiel mit<br />
Improphil. zwei Teams fordern<br />
sich gegenseitig in einem duell.<br />
casinotheater Winterthur, 20 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
maria neuschmid. garage. rathaus<br />
Schaan, 20 uhr<br />
TANz<br />
Bulldog ant. Tanz<strong>st</strong>ück von linda<br />
Kapetanea <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jozef Frucek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Félix Vallotton: Zeichnungen.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
18:30 uhr<br />
love’s tempe<strong>st</strong><br />
Tablater Konzertchor sings british<br />
Stürmische See <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> verwunschene Wälder, <strong>die</strong><br />
liebe, <strong>die</strong> blumen, der Tod: zwischen «blue»<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> «gray» schillern <strong>die</strong> Songs <strong>die</strong>ses AcappellaProgramms,<br />
das der Tablater Konzertchor<br />
in heiden, Amriswil <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> St.gallen aufführt.<br />
Werkevon Elgar,vaughan Williams, benjamin<br />
britten u.a. verkörpern <strong>die</strong> hinreissend atmosphärische<br />
liedkun<strong>st</strong>, <strong>die</strong> es so nur in England<br />
gibt. begleitende Texte <strong>st</strong>ammen von dylan<br />
Thomas. Ambros ott (bild) dirigiert, Sprecher<br />
sind marcus Schäfer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> matthias Albold.<br />
sonntag, 11. november, 17 uhr,<br />
kursaal heiden.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 19.30 uhr,<br />
kulturforum amriswil.<br />
sonntag, 18. november, 17 uhr,<br />
lokremise <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.tablater.ch<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
spurensuche – nannetti &<br />
cuno affolter. Führung. museum<br />
im lagerhaus St.gallen, 18 uhr<br />
lITErATur<br />
monique schwitter. lie<strong>st</strong> aus<br />
ihrem zweiten buch goldfischgedächtnis.<br />
raum für literatur –<br />
hauptpo<strong>st</strong> St.gallen, 19:30 uhr<br />
parteilichkeit in der sozialen<br />
arbeit II. Kürzungen der Sozalhilfe:<br />
Eine alleinerziehende<br />
mutter erzählt. Palace St.gallen,<br />
20:15 uhr<br />
vorTrAg<br />
Informationsveran<strong>st</strong>altung.<br />
über das Studium Kindergarten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Primarschule inkl. logopä<strong>die</strong>. Pädagogische<br />
hochschule des Kantons<br />
St.gallen rorschach, 08:30 uhr<br />
KINdEr<br />
Französische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e.<br />
Für Kinder ab 2 Jahren. Freihandbibliothek<br />
St.gallen, 16 uhr<br />
Grimm <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> co. däumeling <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
däumelinchen. Erzähltheater. Theater<br />
am Kirchplatz Schaan, 10 uhr<br />
Mi 14.11<br />
KoNzErT<br />
Big John Bates. rock. Spielboden<br />
dornbirn, 21 uhr<br />
Vierkanttretlager. In<strong>die</strong>rock.<br />
Kulturladen Kon<strong>st</strong>anz, 21 uhr<br />
FIlm<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 15:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 18 uhr<br />
terraferma. Eine Familie auf<br />
lampedusa nimmt illegale Flücht<br />
linge auf. Anschliessend gespräch<br />
mit Kaspar Surber, Autor des buches<br />
«Europas grenzen». Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
ThEATEr<br />
Der mann im turm oder Das<br />
Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />
von Andreas Sauter. Theater an der<br />
grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />
Günter sigl. Frontmann der Spider<br />
murphy gang Solo. ri<strong>st</strong>orante il<br />
boccone Kon<strong>st</strong>anz, 20:30 uhr<br />
la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />
von georg Friedrich händel.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />
Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />
lulu, ein spiel. Theater <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Tanz.<br />
grabenhalle St.gallen, 20:15 uhr<br />
Winterreise. Schauspiel von<br />
Elfriede Jelinek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Freiheit. Eine<br />
misere in fünf Akten Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
maria neuschmid. garage. Kulturhaus<br />
dornbirn, 20 uhr<br />
ursus & nadeschkin. Sechsminuten.<br />
Stadttheater Schaffhausen,<br />
20 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />
Grafik. Führung. Städtische Wessenberggalerie<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 15 uhr<br />
kün<strong>st</strong>lergespräch mit ante<br />
timmermans, marcel van Eeden<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Konrad bitterli. Kun<strong>st</strong>museum<br />
St.gallen, 18:30 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
vorTrAg<br />
Boris previsic. hölderlins poetisches<br />
Programm um 1800. Kantonsschule<br />
St.gallen, 19 uhr<br />
64<br />
zeitlupenkino revisited<br />
Katharina Frank im KultBau<br />
Katharina Franck gehört läng<strong>st</strong> zu den Kult<br />
Figuren der deutschen Szene. Sie sang <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
spielte mit den rainbirds, der Theatermusikgruppe<br />
Stein, mit Fm Einheit, Ein<strong>st</strong>ürzende<br />
Neubauten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dem club der toten dichter.<br />
Im Kultbau tritt sie unter dem Titel «zeitlupenkino<br />
revisited» solo mit ihrer gitarre<br />
auf. Niemand wird sich dem zauber ihrer<br />
gesprochenen Popsongs entziehen können.<br />
In der Pause <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> im Anschluss an <strong>die</strong> konzertante<br />
lesung i<strong>st</strong> es möglich, mit Katharina<br />
Franck ins gespräch zu kommen.<br />
<strong>die</strong>n<strong>st</strong>ag, 13. november, 20 uhr<br />
kult-bau <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.noisma.ch<br />
Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />
Evang. Kirchgemeindehaus<br />
St.mangen St.gallen,<br />
19:30 uhr<br />
Von lebenden Fossilien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
modernen alleskönnern. <strong>die</strong><br />
vielfalt der Fische, referentin: Patricia<br />
holm. Naturmuseum St.gallen,<br />
19 uhr<br />
KINdEr<br />
Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
dIvErSES<br />
Jas<strong>st</strong>urnier. obenabe, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>enufe<br />
oder doch en Schieber? Kraftfeld<br />
Winterthur, 20:30 uhr<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 14 uhr<br />
Do 15.11<br />
KoNzErT<br />
addict-Franky so<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>sy<strong>st</strong>em.<br />
rock’n’roll. Kaff Frauenfeld,<br />
20 uhr<br />
Dan san. In<strong>die</strong>Folk. gare de lion<br />
Wil, 20:30 uhr<br />
David lang: un tesoro. Klavier<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gesang. Alte Kaserne Winterthur,<br />
20 uhr<br />
max amazio Group. Jazz. la<br />
buena onda St.gallen, 20 uhr<br />
max ca<strong>st</strong>lunger <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> emanuel<br />
Valentin. mit ga<strong>st</strong>musikern aus<br />
Südtirol, Senegal <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der Schweiz.<br />
Naturmuseum Thurgau Frauenfeld,<br />
20 uhr<br />
ein kleines konzert #28. vier<br />
im baum. grabenhalle St.gallen,<br />
21 uhr<br />
FIlm<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 18:15 uhr<br />
all <strong>die</strong> liebe<br />
Kathak &Amour im Figurentheater<br />
Im Projekt «Kathak &Amour» werden all<br />
<strong>die</strong> verschiedenen Erscheinungsformen der<br />
liebe erforscht: <strong>die</strong> liebe zwischen mutter<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kind, <strong>die</strong> liebe zwischen mann <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Frau, <strong>die</strong> liebe zwischen lehrer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Schüler,<br />
<strong>die</strong> liebe zwischen gott <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gläubigen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> viele weitere Formen. Es gibt viele alte<br />
traditionelle gesangskompositionen für den<br />
KathakTanz, der ganze geschichten erzählt.<br />
«Kathak & Amour» wird mit lifemusikern<br />
aus In<strong>die</strong>n präsentiert, welche regelmässig<br />
um <strong>die</strong> Welt reisen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sowohl in<strong>st</strong>rumentale<br />
musikaufführungen als auch Solodarbietungen<br />
präsentieren.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 20 uhr,<br />
figurentheater <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.culturall.ch<br />
tsotsi. der junge gang<strong>st</strong>er Tsotsi<br />
klaut ein Auto, in dem ein Säugling<br />
liegt. Kinok, lokremise St.gallen,<br />
20:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
alte liebe. mit ute hoffmann<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Thomas hassler. Fabriggli<br />
buchs, 20 uhr<br />
Der mann im turm oder Das<br />
Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />
von Andreas Sauter. Theater an der<br />
grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />
la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />
von georg Friedrich händel.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
Winterreise. Schauspiel von<br />
Elfriede Jelinek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
kellerschuran. <strong>die</strong> Frauenfelder<br />
Wochenschau geht in <strong>die</strong> 3. Staffel.<br />
dreiegg Kaffee Frauenfeld, 21 uhr<br />
sekt and the city. 4 Frauen mit<br />
mumm. ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />
20:30 uhr<br />
ursus & nadeschkin. Sechsminuten.<br />
Stadttheater Schaffhausen,<br />
20 uhr<br />
TANz<br />
Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />
Phönix Theater 81 Steckborn,<br />
20:15 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. cie. Philippe<br />
Saire. Theater am gleis Winterthur,<br />
19 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 20:45 uhr<br />
muSIcAl<br />
my Fair lady. musical von F. loewe<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />
bottighofen, 19 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
adrian schiess. Führung. bündner<br />
Kun<strong>st</strong>museum chur, 18 uhr<br />
ausbeute. Regionales kun<strong>st</strong>schaffen.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>(zeug)<br />
haus rapperswil, 19 uhr<br />
SAITEN 11.12
herb<strong>st</strong>liche vier Jahreszeiten<br />
Kammerorche<strong>st</strong>er Flawil in Teufen<br />
Am Sam<strong>st</strong>ag, 17. November lädt <strong>die</strong> lg<br />
Teufen zum öffentlichen herb<strong>st</strong>konzert des<br />
Kammerorche<strong>st</strong>ers Flawil in <strong>die</strong> grubenmannkirche<br />
Teufen ein. der leiter Paul K.<br />
haug hat ein farbiges <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> interessantes Programm<br />
zusammenge<strong>st</strong>ellt: Antonio vivaldis<br />
«vier Jahreszeiten» umrahmen kurze Sätze<br />
aus «Shade and Shine» des englischen Komponi<strong>st</strong>en<br />
cecil Arm<strong>st</strong>rong gibbs. Soli<strong>st</strong> i<strong>st</strong><br />
Igor Keller, der neue 1. Konzertmei<strong>st</strong>er des<br />
Sinfonieorche<strong>st</strong>ers St.gallen.<br />
sam<strong>st</strong>ag, 17. november, 19 uhr,<br />
grubenmannkirche teufen.<br />
mehr Infos: www.flawilerkammerorche<strong>st</strong>er.ch<br />
Der <strong>st</strong>um. expressioni<strong>st</strong>ische<br />
Grafik. Führung. Städtische Wessenberggalerie<br />
Kon<strong>st</strong>anz, 19 uhr<br />
lITErATur<br />
Frühschicht. lesung mit manfred<br />
heinrich <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> einem ga<strong>st</strong>. Alte<br />
Kaserne Winterthur, 06:30 uhr<br />
literatur am Donner<strong>st</strong>ag. Nina<br />
bussmann. grosse Ferien. bodmanliteraturhaus<br />
gottlieben, 20 uhr<br />
vorTrAg<br />
Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />
casino Frauenfeld,<br />
19:30 uhr<br />
dIvErSES<br />
extrakrug. Jan buchholz zeigt villa<br />
Tivoli, In<strong>st</strong>allation. varieté Tivoli<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />
Werkbeiträge <strong>st</strong>adt <strong>st</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />
Preisverleihung. Palace St.gallen, 19 uhr<br />
Fr 16.11<br />
KoNzErT<br />
afenginn. World, Punk <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
Nordic FolkElemente vereint. grabenhalle<br />
St.gallen, 21 uhr<br />
Die aeronauten. Too big To Fail.<br />
Eisenwerk Frauenfeld, 21 uhr<br />
heidi happy <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lina Button.<br />
SingerSongwriter. Theater am<br />
Kirchplatz Schaan, 20 uhr<br />
hitziger appenzeller chor. Tradition<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Neuartiges vermischt.<br />
diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />
J.s.Bach<strong>st</strong>iftung. Kantate bWv<br />
163. Nur jedem das Seine. Evang.<br />
Kirche Trogen, 20 uhr<br />
Jack slamer. Plattentaufe. Salzhaus<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
mini motions by nando-akkordeon.<br />
Nando betschart mit Akkordeon<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> liveloops. Kaffeehaus<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
requiem <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> rumi<br />
Mozart in rehetobel, <strong>st</strong>.Fiden <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Herisau<br />
das Appenzeller Kammerorche<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> der<br />
gemischte chor Wald führen das requiem<br />
Kv 626 von mozart in der Fassung von Franz<br />
beyer auf. <strong>die</strong> Aufführung wird ergänzt durch<br />
Texte des persischen my<strong>st</strong>ikers dschalaluddin<br />
rumi sowie durch den Anfang des Anthems<br />
«The ways of zion do mourn» von händel.<br />
mit Suzanne chappuis, E<strong>st</strong>her brönnimann,<br />
maria Walpen, Fabrice hayoz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jens Weber<br />
als gesangssoli<strong>st</strong>en <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> chri<strong>st</strong>ine baumann<br />
als Konzertmei<strong>st</strong>erin. leitung: Jürg Surber.<br />
sonntag, 18.november, 17 uhr, ev. kirche<br />
rehetobel. sam<strong>st</strong>ag, 24. november,<br />
19.30 uhr, kath. pfarrkirche <strong>st</strong>.fiden.<br />
sonntag, 25.november, 17 uhr,<br />
ev. kirche herisau.<br />
mehr Infos: www.kammerorche<strong>st</strong>erar.ch<br />
www.chorwald.ch<br />
m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>o urbano. feat. Wolfgang<br />
Puschnig & Peter herbert. Spielboden<br />
dornbirn, 20:30 uhr<br />
orgel-Rallye. das duell der Superlative.<br />
Kraftfeld Winterthur, 21 uhr<br />
patent ochsner. berner m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>artIn<strong>st</strong>itution.<br />
casino herisau,<br />
20:30 uhr<br />
the Village Dixieland Jazzband.<br />
dixieland <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Jazzband.<br />
zunfthaus zum löwen Sargans,<br />
20:30 uhr<br />
Züri We<strong>st</strong>. Im o<strong>st</strong>en. Palace<br />
St.gallen, 21 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
all about minimal. Technoparty<br />
ho<strong>st</strong>ed by cris P.&madT. Kaff<br />
Frauenfeld, 20 uhr<br />
pour l’amour du rap. mit dJ<br />
darkfader. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>a <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> dJ E.S.I.K.<br />
Jugendkulturraum flon St.gallen,<br />
22 uhr<br />
FIlm<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
Gatos Viejos. Ein inszeniertes<br />
Kammer<strong>st</strong>ück, das von der Komö<strong>die</strong><br />
in <strong>die</strong> Tragö<strong>die</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wieder<br />
zurück gleitet. Kulturcinema Arbon,<br />
20:30 uhr<br />
lore. Kinder ranghoher Nazis<br />
schlagen sich in den letzten Krieg<strong>st</strong>agen<br />
zu den grosseltern durch.<br />
Kinok, lokremise St.gallen, 19 uhr<br />
pulp noir. Tripartige videoclips<br />
aus live improvisierten So<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>s,<br />
Words <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> visuals. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 21 uhr<br />
schweizer Filmabend. Kugl<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tanzkurzfilme.<br />
Theater am gleis Winterthur,<br />
21:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Der mann im turm oder Das<br />
Geheimnis der Zeit. Schauspiel<br />
von Andreas Sauter. Theater an der<br />
grenze Kreuzlingen, 20 uhr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:15 uhr<br />
Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix römer.<br />
Theater Kosmos bregenz, 20 uhr<br />
Ja schatz. musikalisches beziehungsdrama.<br />
Theater St.gallen, 19:30 uhr<br />
la Resurrezione. Szenisches oratorium<br />
von georg Friedrich händel.<br />
Theater Winterthur, 19:30 uhr<br />
magic Dinner. <strong>die</strong> Erfolgsveran<strong>st</strong>altung<br />
von real and hone<strong>st</strong> magic.<br />
ri<strong>st</strong>orante il boccone Kon<strong>st</strong>anz,<br />
20:30 uhr<br />
KAbArETT<br />
coirason. rasantmusikalisches<br />
Kabarett. Klibühni chur, 20:30 uhr<br />
knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Eine misere in<br />
5 Akten. Kellerbühne St.gallen, 20 uhr<br />
oder 2. EinmannTheater von<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />
21 uhr<br />
TANz<br />
Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />
Phönix Theater 81 Steckborn,<br />
20:15 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Tiziana Arnaboldi.<br />
Theater am gleis Winterthur,<br />
20 uhr<br />
muSIcAl<br />
my Fair lady. musical von F. loewe<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />
bottighofen, 19 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
Johanna klasing <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> marietta<br />
Widmer. vernissage.Kultur im<br />
hauptbahnhof St.gallen, 19 uhr<br />
museum appenzell. Führung.<br />
museum Appenzell, 14 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
vorTrAg<br />
Faszination natur. Panoramamultimediashow.<br />
Kath. Kirchgemeindehaus<br />
Titthof chur, 19:30 uhr<br />
65<br />
unter dem hammer<br />
Benefizmarkt für Kün<strong>st</strong>ler im Dachatelier<br />
der Anlass «bilderabende» hat im dachatelier<br />
Tradition. beim benefizmarkt werden bilder,<br />
Skulpturen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> objekte von Kün<strong>st</strong>lerinnen<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Kün<strong>st</strong>lern aus der region ver<strong>st</strong>eigert.<br />
Neu beginnt der markt <strong>die</strong>smal bereits am<br />
mittwoch, Finissage i<strong>st</strong> am Freitag. um 20.45<br />
uhr ge<strong>st</strong>alten harlis Schweizer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Joséphine<br />
Françoise eine Aktion mit Worten <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> animierten<br />
bildern im dunkeln unter dem Titel:<br />
«I<strong>st</strong>anbul, ça roule». zum Ende der veran<strong>st</strong>altung<br />
werden <strong>die</strong> bilder ver<strong>st</strong>eigert.<br />
mittwoch, 21. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> donner<strong>st</strong>ag,<br />
22. november, 17 bis 20 uhr; freitag,<br />
23. november, 19 uhr,<br />
dachatelier <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.dachatelier.ch<br />
KINdEr<br />
cinderella. Ab 5 Jahren. Puppentheater<br />
marottino Arbon, 16 uhr<br />
Familienkonzert. Klangmärchenzauber.<br />
Tonhalle St.gallen, 10 uhr<br />
dIvErSES<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />
sa 17.11<br />
KoNzErT<br />
alle Farben. von Swing bis rave.<br />
grabenhalle St.gallen, 22 uhr<br />
Bullet proof. bluesrockKonzert<br />
bäcker<strong>st</strong>übli bi<strong>st</strong>robar Scherzingen,<br />
21 uhr<br />
chili con Dance. benefizkonzert<br />
für Kinder in Nicaragua. offene Kirche<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
chri<strong>st</strong>ina Jaccard. lady sings the<br />
blues. ga<strong>st</strong>haus rössli mogelsberg,<br />
20:15 uhr<br />
Disco ensemble. Support: death<br />
letters. club conrad Sohm dornbirn,<br />
21 uhr<br />
Gipsy Rufina. SpaghettiFolk der<br />
liebe. Portier Winterthur, 20 uhr<br />
herb<strong>st</strong>konzert des Flawiler<br />
kammerorche<strong>st</strong>ers. «le Quattro<br />
Stagioni» von A. vivaldi. grubenmannkirche<br />
Teufen, 19 uhr<br />
lovebugs. life is Today. Salzhaus<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />
singt britische Acappellamusik.<br />
Kulturforum Amriswil,<br />
19:30 uhr<br />
manuel <strong>st</strong>ahlberger. Innerorts<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Solo. Schloss dottenwil Wittenbach,<br />
20 uhr<br />
mauracher. Ö<strong>st</strong>erreichische In<strong>die</strong><br />
& Alternative band. Spielboden<br />
dornbirn, 21 uhr<br />
mettiwetti. m<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>art lieder.<br />
cuphubArbon, 21 uhr<br />
musica luminosa. benefizkonzert<br />
Evang. Kirche Ennetbühl, 20 uhr<br />
15.–17.11. kalender<br />
das lateinamerikanische<br />
filmfe<strong>st</strong>ival<br />
Pantalla Latina im Kino <strong>st</strong>orchen<br />
das lateinamerikanische Filmfe<strong>st</strong>ival findet<br />
<strong>die</strong>ses Jahr zum vierten mal <strong>st</strong>att <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lädt<br />
sein Publikum einmal mehr zu einer reise<br />
durch <strong>die</strong> Welt des lateinamerikanischen<br />
Kinos von heute ein. Auf dem Programm<br />
<strong>st</strong>ehen <strong>die</strong> aktuell<strong>st</strong>en internationalen Erfolge<br />
des lateinamerikanischen Kinos, aber auch<br />
Kinder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Familienfilme, eine reihe von<br />
lateinamerikanischschweizerischen co<br />
Produktionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> horrorkomö<strong>die</strong>n sind<br />
dabei. diskussionen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musik werden das<br />
Filmfe<strong>st</strong>ival begleiten.<br />
mittwoch, 21. bis sonntag, 25. november,<br />
kino <strong>st</strong>orchen <strong>st</strong>.gallen.<br />
mehr Infos: www.pantallalatina.ch<br />
nicole Durrer trio. Jazz.viertel<br />
bar Trogen, 20 uhr<br />
RatzFatz. Tiroler musiker <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lied<br />
Erfinder. Spielboden dornbirn, 15 uhr<br />
tobias preisig Quartett. Jazz.<br />
Kun<strong>st</strong>haus glarus, 21 uhr<br />
Züri We<strong>st</strong>. Im o<strong>st</strong>en. Palace<br />
St.gallen, 21 uhr<br />
clubbINg/PArTy<br />
Bass attakk. roots reggae & dub<br />
Selection. Kulturbahnhof gare de<br />
lion Wil, 22:30 uhr<br />
DJ tobias Bolzern. Electronic<br />
Nordic In<strong>die</strong>. Øya bar Kafé<br />
St.gallen, 20.30 uhr<br />
kF-all<strong>st</strong>ars. ElektroSause. Kraftfeld<br />
Winterthur, 22 uhr<br />
nightlife. Tanzen tanzen. Jugendkulturraum<br />
flon St.gallen, 21 uhr<br />
FIlm<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 19:15 uhr<br />
marina abramovic: the arti<strong>st</strong><br />
Is present. <strong>die</strong> grossmei<strong>st</strong>erin der<br />
Provokation gewährt Einblick in ihr<br />
leben <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Werk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17 uhr<br />
opération libertad. genfer<br />
linksradikale überfallen 1978 eine<br />
Filiale der ubS in zürich. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 21:30 uhr<br />
ThEATEr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
20:15 uhr<br />
Frads. Ein szenisches lesespektakel.<br />
Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 uhr<br />
Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix<br />
römer. Theater Kosmos bregenz,<br />
20 uhr<br />
kulinarium. vera bauer <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />
fabriggliKüche auf einem gemeinsamen<br />
Streifzug durchs leben.<br />
Fabriggli buchs, 19:30 uhr<br />
Winterreise. Schauspiel von<br />
Elfriede Jelinek. lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr
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Wil, 20 uhr<br />
knuth <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> tucek. Freiheit. Eine<br />
misere in fünf Akten Kellerbühne<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
oder 2. EinmannTheater von<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />
21 uhr<br />
schlafende h<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. himmel,<br />
hirsch <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> hirn. löwenarena Sommeri,<br />
20:30 uhr<br />
the Bomba<strong>st</strong>ics. musikkabarett.<br />
diogenes Theater Alt<strong>st</strong>ätten, 20 uhr<br />
TANz<br />
Ballet Junior Genève. Tanzaufführung.<br />
Phönix Theater 81 Steckborn,<br />
20:15 uhr<br />
kathak and amour. Tanz <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
musik aus In<strong>die</strong>n. FigurenTheater<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. PiccoliProduction.<br />
Theater am gleis Winterthur, 20 uhr<br />
muSIcAl<br />
my Fair lady. musical von F. loewe<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> A. J. lerner. zentrumbühne<br />
bottighofen, 19 uhr<br />
Rebecca. musical von michael<br />
Kunze <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Sylve<strong>st</strong>er levay. Theater<br />
St.gallen, 19:30 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />
Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />
13 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 15 uhr<br />
lITErATur<br />
Die <strong>st</strong>einflut. Nach der Novelle<br />
von Franz hohler. Erzählung mit<br />
musik. chössiTheater lichten<strong>st</strong>eig,<br />
20:15 uhr<br />
KINdEr<br />
englische erzähl<strong>st</strong><<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>e. Story<br />
telling für Kinder ab 3 Jahren. Freihandbibliothek<br />
St.gallen, 10 uhr<br />
kasperltheater. Für Kinder ab<br />
drei Jahren. Theater am Saumarkt<br />
Feldkirch, 15 uhr<br />
kinderclub. Einmal Kaiserin oder<br />
Kaiser sein. hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />
St.gallen, 14 uhr<br />
miss Biancas abenteuer. dialektmusical<br />
nach dem roman von<br />
margery Sharp. Theater Winterthur,<br />
17 uhr<br />
Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel des Figurentheaters<br />
Fährbetrieb für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
dIvErSES<br />
Öffentliches kerzenziehen. Für<br />
Jung <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Alt. hongler Kerzenladen<br />
Alt<strong>st</strong>ätten, 15 uhr<br />
so 18.11<br />
KoNzErT<br />
appassionato saxophon Quartett.<br />
Werke von: Antonin dvorak,<br />
Philip glass, u.v.m. Klo<strong>st</strong>erkirche<br />
Para<strong>die</strong>s Schlatt, 17 uhr<br />
herb<strong>st</strong>konzert des Flawiler<br />
kammerorche<strong>st</strong>ers. le Quattro<br />
Stagioni von A. vivaldi. Evang. Kirche<br />
oberglatt Flawil, 17 uhr<br />
SAITEN 11.12<br />
konzertchor singkreis egg <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
schmaz schwuler männerchor<br />
Zürich. Elias von Felix mendelssohnbartholdy.<br />
Tonhalle St.gallen,<br />
17 uhr<br />
love’s tempe<strong>st</strong>. Tablater Konzertchor<br />
singt britische Acappellamusik.<br />
lokremise St.gallen,<br />
17 uhr<br />
manuel <strong>st</strong>ahlberger. lieder <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong><br />
dias. Tap Tab musikraum Schaffhausen,<br />
19:30 uhr<br />
mozarts Requiem. Appenzeller<br />
Kammerorche<strong>st</strong>er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> gemischter<br />
chor Wald. Evang. Kirche rehetobel,<br />
17 uhr<br />
musica luminosa. benefizkonzert.<br />
Schloss rapperswil, 17 uhr<br />
Vokalensemble cantemus.<br />
chorarien <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> lieder von J.S. bach,<br />
c.Ph.E. bach, g.A. homilius, J.F.<br />
doles. Evang. Kirche Tägerwilen<br />
Tägerwilen, 17 uhr<br />
FIlm<br />
anne liebt philipp. Kinderfilm:<br />
<strong>die</strong> zehnjährige Anne verliebt sich<br />
zum er<strong>st</strong>en mal. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 15:30 uhr<br />
Into paradiso. Komö<strong>die</strong> um drei<br />
männer, denen Auftragskiller der<br />
camorra auf den Fersen sind. mit<br />
einer Einführung durch Eleonora<br />
rothenberger. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 17:30 uhr<br />
kuma. drama um <strong>die</strong> geheimnisse<br />
einer türkischen Familie. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 13:30 uhr<br />
magnifica presenza. Ferzan<br />
ozpeteks be<strong>st</strong>er Film: grotesk, burlesk<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> fellinesk. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 20 uhr<br />
terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />
nimmt illegale Flüchtlinge<br />
auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />
11 uhr<br />
ThEATEr<br />
Fette männer im Rock. Klassisches,<br />
episches <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> absurdes Theater.<br />
Theaterhaus Thurgau Weinfelden,<br />
17:15 uhr<br />
Im herb<strong>st</strong>. Stück von Felix römer.<br />
Theater Kosmos bregenz, 20 uhr<br />
la Wally. oper von Alfredo catalani.<br />
Theater St.gallen, 17 uhr<br />
Verbotte. Schauspiel vom Ensemble<br />
Theater Sgaramusch. Theater am<br />
Kirchplatz Schaan, 16 uhr<br />
KAbArETT<br />
oder 2. EinmannTheater von<br />
<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> mit Kurt mathis. z88 Kreuzlingen,<br />
21 uhr<br />
TANz<br />
tanzzeitfe<strong>st</strong>ival. Peter Nydegger<br />
& Tina mantel. Theater am gleis<br />
Winterthur, 18 uhr<br />
KuNST/AuSSTElluNgEN<br />
… der kaiser kommt!. Führung.<br />
hi<strong>st</strong>. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> völkerk<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>emuseum<br />
St.gallen, 11 uhr<br />
ab in <strong>die</strong> Ferienkolonie. Führung.<br />
museum herisau, 11 uhr<br />
Bruno p. Zehnders. Führung.<br />
museumbickel Walen<strong>st</strong>adt, 14 uhr<br />
ein zartes schaudern – Fragmente<br />
der Wirklichkeit. Führung.<br />
Kun<strong>st</strong>(zeug)haus rapperswil,<br />
11:30 uhr<br />
Félix Vallotton: Zeichnungen.<br />
Führung. Kun<strong>st</strong>museum Winterthur,<br />
11:30 uhr<br />
new York, city of contra<strong>st</strong>.<br />
Führung. Atelier helene mäder Flawil,<br />
13 uhr<br />
Rhythm – nature – culture.<br />
Führung. Naturmuseum Thurgau<br />
Frauenfeld, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />
lITErATur<br />
matinée: hohe kragen, enge<br />
We<strong>st</strong>en. buchvernissage zur<br />
Ko<strong>st</strong>ümabteilung des Theaters<br />
St.gallen. Foyer, 11 uhr<br />
KINdEr<br />
clio <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ca<strong>st</strong>or. musical des<br />
Kindertheaters Floh. Stadtsaal Wil,<br />
14:30 uhr<br />
Die Baumfrau. Puppentheater ab<br />
5 Jahren. Puppentheater marottino<br />
Arbon, 11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 16 uhr<br />
Die Bärenhöhle. Eine geschichte<br />
über Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>schaft <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> Fantasie.<br />
Naturmuseum St.gallen, 14 uhr<br />
Familienkonzert. Klangmärchenzauber.<br />
Tonhalle St.gallen, 11 uhr<br />
miss Biancas abenteuer. dialektmusical.<br />
Theater Winterthur,<br />
11 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 15 uhr<br />
Rotkäppchen. ga<strong>st</strong>spiel für Kinder<br />
ab 5 Jahren. FigurenTheater<br />
St.gallen, 14:30 uhr<br />
uiiii … mapanga Inslä. Ab 5 J.<br />
mehrzweckhalle Walzenhausen, 16 uhr<br />
Mo 19.11<br />
KoNzErT<br />
Dave Ruosch trio. Schweizer<br />
Koryphäe des blues Pianos. rorfarbkeller<br />
Aadorf, 20:15 uhr<br />
ty<strong>st</strong>. luftige drummaschine, hübsche<br />
melo<strong>die</strong>n. Portier Winterthur, 20 uhr<br />
FIlm<br />
lore. Kinder ranghoher Nazis schlagen<br />
sich in den letzten Krieg<strong>st</strong>agen<br />
zu den grosseltern durch. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 20:30 uhr<br />
terraferma. Eine Familie auf lampedusa<br />
nimmt illegale Flüchtlinge<br />
auf. Kinok, lokremise St.gallen,<br />
18:30 uhr<br />
lola rennt Ein kleines Filmw<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>er<br />
im Kampf gegen <strong>die</strong> zeit. cineclub.<br />
Kino rex St.gallen, 20 uhr<br />
ThEATEr<br />
Don carlos. Schauspiel von Friedrich<br />
Schiller. Stadttheater Schaffhausen,<br />
19:30 uhr<br />
Verbotte. Schauspiel vom Ensemble<br />
Theater Sgaramusch. Theater am<br />
Kirchplatz Schaan, 10 uhr<br />
KINdEr<br />
prinzessin lillifee. musical. casino<br />
herisau, 14 <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> 17.30 uhr<br />
Di 20.11<br />
KoNzErT<br />
Gipsy Rufina. Italienischer Singer/<br />
Songwriter. viertel bar Trogen, 20 uhr<br />
lusoria latina sangallensia.<br />
St.gallen spielt latein. Im rahmen<br />
des lateinischen Kulturmonats Ixber.<br />
Katharinensaal St.gallen, 19 uhr<br />
FIlm<br />
Dans la maison. François ozons<br />
neues mei<strong>st</strong>er<strong>st</strong>ück. Kinok, lokremise<br />
St.gallen, 18 uhr<br />
Die Girls vom shopping center.<br />
<strong>die</strong> regiesseurin Katarzyna roslaniec<br />
nimmt sich das Thema jugendliche<br />
Pro<strong>st</strong>itution vor. Kino loge<br />
Winterthur, 20 uhr<br />
67<br />
herrn kukas empfehlungen.<br />
Eine Adaption des heiteren romans<br />
von radek Knapp. Kino loge Winterthur,<br />
18 uhr<br />
lo spazio Bianco. Nach einer<br />
Frühgeburt beginnt für maria eine<br />
unerträgliche Wartezeit. Einführung<br />
durch rolando Ferrarese. Kinok,<br />
lokremise St.gallen, 20 uhr<br />
ThEATEr<br />