Allgemeine Psychologie
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5. Der Glanz des Krieges<br />
Krieg als Zuschauersport<br />
Menschen weisen eine natürliche Tendenz auf, Dinge, die sie im Augenblick am meisten<br />
ängstigen, in Unterhaltung umzuwandeln. Krieg ist prädestiniert für Aufregung. Durch das<br />
Fernsehen kann Krieg wirken wie ein unterhaltsames Fußballspiel. Jeder Sender hat z.B. für<br />
Kriegssendungen seine eigene Erkennungsmelodie. Früher mussten die Zuschauer mit Pferd<br />
und Wagen zu den Schlachtfeldern des Krieges eilen, heute schaltet man lediglich das<br />
Fernsehgerät ein und der „Spaß“ beginnt.<br />
Krieg spielen<br />
Die Erregung im Abstandsrahmen können wir auch, wenn genügend Zeit verstrichen ist, über<br />
die Erinnerung erleben. Menschen, die Schreckliches im Krieg erlebt haben, können nach<br />
vielen Jahren ihre Erinnerung an gefährlichen Erlebnissen genießen. Es kommt nicht selten<br />
vor, dass sie bei ihren Erzählungen regelrecht in Erinnerungen schwelgen.<br />
Das Kriegsspiel übt eine enorme Faszination auf Kinder und Erwachsene aus.<br />
Bei den, von kommerziellen Organisationen veranstalteten „War Games“, bekämpfen sich<br />
zwei Mannschaften mit Waffen, die mit Farbkugeln geladen sind.<br />
Durch solche Spiele haben sich die Spieler vom Abstandsrahmen zum Sicherheitsrahmen<br />
bewegt, denn auch wenn sie nur spielen findet dieses in einer realen Welt statt und beruht auf<br />
konkrete Handlungen.<br />
Im Falle eines realen Kampfes kann die Erregung um ein vieles größer sein – vorausgesetzt er<br />
wird in einem Sicherheitsrahmen erlebt, der vom Typ des Vertrauensrahmens ist. Das heißt,<br />
die Gefahr ist real, aber das Individuum empfindet keine echte Bedrohung. Der<br />
Vertrauensrahmen ist so groß, dass genügend Vertrauen vorhanden ist, in sich selbst und in<br />
andere. Manche Soldaten berichten über den Krieg als das größte Ereignis ihres Lebens.<br />
Viele sprechen von einem Rausch, der weder mit Alkohol noch mit Drogen vergleichbar ist.<br />
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