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Allgemeine Psychologie

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abhängt, wie zum Beispiel bei Profisportlern, existiert der Rahmen ebenfalls nicht, weil das<br />

Spiel Konsequenzen in der realen Welt hat.<br />

Auch Sexualität findet meistens in der Sicherheitszone mit einem Sicherheitsrahmen statt.<br />

Ohne diesen Rahmen befänden sich die Personen im Zustand der Angstvermeidung, und nicht<br />

auf der Suche nach Aufregung, was dem Sex an sich wohl eher abträglich wäre.<br />

Im allgemeinen kann man sagen, handelt eine Person ernsthaft, also mit dem Gedanken an die<br />

Konsequenzen in der realen Welt, kann kein Sicherheitsrahmen existieren, sie befindet sich<br />

also im Zustand der Angstvermeidung, handelt sie spielerisch, existiert der Rahmen, sie kann<br />

sich also auf die Suche nach Aufregung begeben. Manche Menschen handeln ihr Leben lang<br />

spielerisch, andere vorwiegend ernsthaft.<br />

Die dritte Art von Rahmen ist der Abstandsrahmen. Ist dieser vorhanden, befindet sich die<br />

Person nicht mehr in einer der Zonen, sie agiert nicht mehr direkt mit ihrer Umwelt, sondern<br />

nimmt eine Beobachterposition ein. Wenn der Vertrauensrahmen für Risikosportarten und der<br />

Sicherheitsrahmen für normale Sportarten gilt, gilt der Abstandsrahmen für die<br />

Beobachterposition. Die Abstandszone ist in Abbildung 8 graphisch dargestellt. Die Position,<br />

die man einnimmt, während man sich in dieser Position befindet, kann ohne das Existieren<br />

des Rahmens nicht eingenommen werden. Es gibt drei Möglichkeiten, diesen Abstand zu<br />

erreichen: Substitution, Imagination und Retrospektion.<br />

Substitution bedeutet, dass man eine andere Person, mit der man sich identifiziert, für sich<br />

handeln lässt, und dadurch Erregung erlangen kann. Dies ist zum Beispiel bei Filmen,<br />

Büchern und Sportereignissen der Fall. Wie beim Vertrauensrahmen fühlt man sich hier<br />

gleichzeitig bedroht und sicher.<br />

Beim Imaginieren begibt man sich nur in seine Phantasiewelt und interagiert nicht mehr mit<br />

der realen Welt.<br />

Bei der Retrospektion agiert man ebenfalls nicht mit der realen Welt, sondern erinnert sich an<br />

Situationen zurück, die man früher reell erlebt hat. Die vergangenen eigenen Emotionen<br />

werden noch einmal erlebt. Hierbei lösen vorher als negativ empfundene Ereignisse stärkere<br />

Erregung aus als positive.<br />

Diese drei Arten können oft nicht exakt voneinander getrennt werden und treten häufig<br />

zusammen auf.<br />

Die Emotionen, die man innerhalb dieses Rahmens erlebt, sind keine wirklichen Emotionen,<br />

sondern „Ersatzemotionen“. Wären sie wirkliche Emotionen, würde beim Erleben der<br />

negativen Emotionen mit hoher Wahrscheinlichkeit der Rahmen zerbrechen, was einen<br />

wieder in einen Zustand der Angstvermeidung bringen würde. Bei Vorhandensein der<br />

8

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