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Hydrologie - dezentraler Hochwasserschutz

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Wegedichte ausgewählter Gebiete/Standorte<br />

Angaben in km/km 2<br />

Schweden (Mittelschweden) 1,2<br />

Schweiz (Voralpen) 1,6<br />

USA; Gebiet in Oregon 1,9<br />

Gebiet in Washington 3,8 bis 5,5<br />

Niedersachsen 2,3 bis 3,3<br />

Weser-Leine 3,3<br />

Westharz 4,0<br />

Forstbetrieb bei Lüdenscheid 4,3 bis 8,6<br />

Österreich (Hochwald) 3,0 bis 3,3<br />

Hessen 3,7<br />

Baden-Württemberg 4,4 bis 4,7<br />

Martinsbachgebiet 15,0<br />

Rheinland-Pfalz; Gebiet im Soonwald ca. 22<br />

Gebiet im Pfälzer Wald ca. 10<br />

Quellen: DIETZ et al. (1984), BECKER et al. (1995), WEMPLE<br />

et al. (2001), BOWLING & LETTENMAIER (2001), SCHENK et<br />

al. (2001), THOMA (2004)<br />

Abbildung 6. Wegedichte ausgewählter Gebiete/Standorte<br />

Auf Teilen der Windwurffläche des Jahres 1999 (im Martinsbachgebiet 0,26 km 2 oder<br />

41 %) wird in der Feinerschließungsplanung 40 m als Regelabstand der Rückewege<br />

empfohlen (WAGELAAR 2001); auch im baden-württembergischen Staatswald ist ein<br />

Rückegassenabstand von 40 m festgelegt (WEIXLER 1994). BECKER et al. (1995)<br />

planen maximale Rückeentfernungen von 150 m – ohne Berücksichtigung der<br />

Feinerschließung. MAIERHOFER (1988) empfiehlt in hängigem Gelände eine<br />

durchschnittliche Wegedichte von 4 km/km 2 und eine maximale von 6 km/km 2 (hinzu<br />

kommen Liefergassen und Rückewege).<br />

Das in den Gräben bergseits der Wege geführte Wasser wird durch Dolen unter dem<br />

Weg hindurch zur Talseite abgeleitet (Wasserabweiser auf der Wegoberfläche haben<br />

sich als nachteilig herausgestellt). Die Angaben über den Abstand der einzelnen<br />

Dolen streuen beträchtlich. In steilem Gelände werden maximal 30 m bis 50 m<br />

vorgeschlagen, in flachem Gelände bis 400 m (DIETZ et al. 1984, OPPERMANN<br />

1991). MAIERHOFER (1988) nennt 50 m bis 60 m als durchschnittlichen<br />

Dolenabstand, über 150 m sei jedenfalls viel zu groß.<br />

Aus hydrologischer Sicht wäre für GIS-gestützte Detailuntersuchungen im Hydrotop-<br />

und Kleingebietsmaßstab eine Statistik mit folgenden Größen wünschenswert:<br />

Bestockung (Art, Alter), Bodeneigenschaft (Art, Mächtigkeit), Weg (Typ, Substrat,<br />

Bewuchs, Profil, Wasserableitung), Fahrspur und Entwässerungsgraben; Gelände-<br />

und Wegneigung wären einem hochaufgelösten Geländemodell zu entnehmen.<br />

3.2 Abflussbildung und Abflusskonzentration durch Wege<br />

Alle linienhaften Strukturen beschleunigen die schnelle Starkabflusskomponente,<br />

MOUSSA et al. (2002) sprechen von „Hydrologischen Diskontinuitäten“. Der<br />

Hanganschnitt verursacht die Exfiltration von Bodenwasser, es werden erhebliche<br />

Zwischenabflussanteile in Oberflächenabfluss umgesetzt, und es entwickeln sich<br />

künstliche Abflussrinnen. Wege sind unabhängig von der Art des Wegeaufbaus<br />

annähernd zu 100 % abflusswirksam (BOTT 2002), daher gelten sie selbst beim<br />

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