Hydrologie - dezentraler Hochwasserschutz
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Frühe Aussagen zur Hochwasserrelevanz von Wald und Forststraßen<br />
Autoren Wald Forststraßen<br />
ENGLER (1919)<br />
BATES & HENRY<br />
(1928)<br />
BURGER (1937)<br />
BURGER (1943)<br />
Hochwasserscheitel im bewaldeten<br />
Sperbelgraben 30 bis 50 % niedriger<br />
Scheitel der Frühjahrshochwasser im<br />
kahlgeschlagenen Experimentalgebiet ca. 40 %<br />
höher<br />
-<br />
Scheitelabflusspende bei zwei Gewitterregen im<br />
bewaldeten Sperbelgraben 1,8 bzw. 2,4fach<br />
geringer<br />
VALEK (1959) Scheitelabflusspende eines Nachmittagregens<br />
im Waldgebiet 0,35 m 3 /(s*km 2 ), im<br />
landwirtschaftlich genutzten Vergleichsgebiet<br />
2,02 m 3 /(s*km 2 )<br />
-<br />
Abbildung 2: Frühe Aussagen zur Hochwasserrelevanz von Wald und Forststraßen<br />
Im Gefolge dreier<br />
Gewitterregen lieferten die<br />
Wege (3,8 % Flächenanteil)<br />
12 bis 43 % der Flutwelle<br />
-<br />
Entwässerungsgräben im<br />
Wald beschleunigen den<br />
Abfluss in den ersten 2 bis 3<br />
Jahren<br />
Im Jahre 1953 veranstaltete der Arbeitskreis „Wald und Wasser“ seine erste<br />
Aussprachetagung (FRIEDRICH 1954a). Dieser lose Zusammenschluss von<br />
Fachleuten der verschiedensten Wissenszweige, die an dem Thema Wald und<br />
Wasser interessiert sind, hat mit seinen Mitteilungen und Aussprachetagungen ganz<br />
wesentlich zur Verbreitung des forsthydrologischen Wissens im deutschsprachigen<br />
Raum beigetragen.<br />
2.2 Methoden forsthydrologischer Forschung<br />
2.2.1 Vergleichsexperimente zur Ermittlung des nutzbaren<br />
Wasserdargebots (Wasserertrag)<br />
Zu den Aufgaben der forsthydrologischen Forschung zählt die Untersuchung des<br />
Einflusses des Waldes auf die Höhe und die zeitliche Verteilung des Abflusses<br />
(BRECHTEL 1969). Dabei finden neben Versuchsflächenexperimenten und<br />
Simulationsverfahren (s. u.) mehrere Methoden des Einzugsgebietsvergleichs<br />
Anwendung.<br />
Als besonders erfolgreich hat sich die Methode des Parallelexperimentes (paired<br />
catchment experiment) herausgestellt, bei der der Abfluss zweier oder mehrerer<br />
Einzugsgebiete beobachtet wird, die sich möglichst nur in dem Merkmal<br />
Bewaldungsprozent unterscheiden. Handelt es sich um zwei zunächst bewaldete<br />
Einzugsgebiete, von denen eines durch waldbauliche Eingriffe – z. B. Kahlschlag –<br />
verändert wird (Experimentalgebiet) und das zweite unverändert bleibt (Kontroll-,<br />
Referenz- oder Standardgebiet), so bedarf es einer längeren Eichphase (Vorlaufzeit,<br />
Kalibrierungsphase).<br />
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