Das Streiktagebuch - ver.di-Betriebsgruppe der "S-Direkt"
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Fortpflanzungszwecken befällt.<br />
Er kann den Wirt schä<strong>di</strong>gen, indem er seine Lebensfunktionen<br />
beeinträchtigt, <strong>di</strong>e Gesundheit zerstört und ihm existenzielle<br />
Bedürfnisse entzieht, ihn aber normalerweise nicht tötet.<br />
Zwischen Parasitismus und an<strong>der</strong>en Formen <strong>der</strong><br />
wechselseitigen Beziehung wie Symbiose o<strong>der</strong> Räubertum<br />
gibt es zahlreiche gleitende Übergänge. Ein parasitäres<br />
Lebewesen benötigt <strong>di</strong>e sog. "Luft zum Atmen" des Wirtes, um<br />
seine schä<strong>di</strong>gende Lebensweise ausüben zu können. Der<br />
Schmarotzer lebt - in jeglicher Hinsicht - auf Kosten des<br />
Wirtes, <strong>der</strong> <strong>di</strong>e Existenzgrundlage für ihn bildet.<br />
Ausgehend von dem geschä<strong>di</strong>gten Organismus wird zwischen<br />
Phytoparasitismus und Zooparasitismus unterschieden. Bei<br />
ersterem werden Pflanzen, bei letzterem Tiere befallen.<br />
In <strong>der</strong> Soziologie wurde für <strong>di</strong>e Arbeitswelt des<br />
postkommunistischen Manchesterkapitalismus neuer<strong>di</strong>ngs <strong>der</strong><br />
Begriff des Humanparasitismus kreiert und beschrieben (s. R.<br />
K. Anonymus: "Parasitismus" in <strong>der</strong> Arbeitswelt, in:<br />
Fachzeitschrift für gesellschaftskritische Soziologie, 09/2012,<br />
S. 69 - 96).<br />
Dieser neue, spezifische Begriff bezeichnet das asoziale<br />
Ausnutzen von (Arbeits-) Leistungen arbeiten<strong>der</strong> Menschen<br />
durch den Arbeitgeber, beispielsweise in Form von "Arbeiten<br />
bis zum Umfallen", "Telefonieren bis <strong>di</strong>e Ohren bluten", das<br />
Vorenthalten von (zusätzlichen) existenzbedürftigen Mitteln<br />
(monetärer Inflationsausgleich) o<strong>der</strong> das Ausnutzen von<br />
Abhängigkeits<strong>ver</strong>hältnissen (Angst vor Arbeitsplatz<strong>ver</strong>lust,<br />
"Niemand wird gezwungen hier zu arbeiten").<br />
Diese auf Dauer lebensaussaugende Verhaltensweise des<br />
parasitären Arbeitgebers ruft häufig Erkrankungen hervor, <strong>di</strong>e<br />
man als Parasitosen bezeichnet, beispielsweise<br />
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