News - Personal & Informatik AG
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Vor zwei Jahren hat sich das Land Niedersachsen entschlossen,<br />
mit der Software P&I Plus (bislang e-PersInf) ein landeseinheitliches<br />
Verfahren für <strong>Personal</strong>management einzuführen.<br />
Dafür wurde das Projekt PMW unter der Leitung<br />
von Ulrike Lemmel ins Leben gerufen. Inzwischen ist die<br />
Software im Echtbetrieb bei der Polizeidirektion Hannover<br />
im Einsatz und wird im Laufe des Jahres 2005 weitestgehend<br />
auf alle Behörden der Polizei „ausgerollt“.<br />
Insgesamt wird das PMV für 170.000 Beschäftigte zum<br />
Einsatz kommen. Mit der Einführung des neuen PMV<br />
werden mehrere Ziele verfolgt: „Der Einsatz der Kernmodule<br />
im Bereich <strong>Personal</strong>verwaltung, Stellen- und<br />
Dienstpostenbewirtschaftung ist die Basis für alle Tätigkeiten<br />
innerhalb einer modernen <strong>Personal</strong>verwaltung“,<br />
sagt Ulrike Lemmel, Leiterin der Projektgruppe PMV.<br />
Die durchgehende EDV-Unterstützung ermöglicht eine<br />
weitgehende Optimierung der Abläufe. Der Einsatz unterschiedlicher,<br />
teilweise selbstentwickelter Insellösungen<br />
verhinderte bislang eine einheitliche Datenstruktur. Papiergestützte<br />
Abläufe und das Mehrfacherfassen von Informationen<br />
erforderten einen hohen Zeit- und Kostenaufwand.<br />
Durchgängige Prozesse im <strong>Personal</strong>management, etwa bei<br />
<strong>Personal</strong>entwicklungsmaßnahmen oder dem Bewerbermanagement,<br />
gab es nur in Ansätzen.<br />
Schlüssel zu mehr Effizienz:<br />
Gemeinsame Datenbasis für alle Module<br />
Die P&I-Software wird über 30 verschiedene Anwendungen<br />
für Stellenbewirtschaftung, Fortbildungsplanung,<br />
Bewerber- und <strong>Personal</strong>verwaltung, Zeitmanagement und<br />
<strong>Personal</strong>kosten-Budgetierung ablösen. Im Rahmen des<br />
neuen PMV werden zunächst einheitliche Datenstrukturen<br />
geschaffen. Sie sind die Grundlage dafür, dass vergleichbare<br />
Informationen zu <strong>Personal</strong>struktur und -einsatz<br />
gewonnen werden, auf deren Basis das Land<br />
Niedersachsen eine Ressourcenplanung aufsetzen kann.<br />
Dies ist zum Beispiel in den personalstarken Bereichen<br />
der Lehrkräfte (81.000 Beschäftigte) und innerhalb der<br />
Polizei (22.000 Beschäftigte) von besonderer Bedeutung,<br />
um auch kurzfristig eine flexible <strong>Personal</strong>einsatzplanung<br />
zu gewährleisten.<br />
In dem aktuellen Prozess der Verwaltungsreform in Niedersachsen<br />
zeigt sich, dass eine hohe Datenqualität für<br />
gezielte organisatorische Veränderungen unabdingbar ist.<br />
In etlichen Bereichen müssen <strong>Personal</strong>informationen heute<br />
teilweise aus einer Vielzahl von einzelnen Dateien gewonnen<br />
werden – mit allen Risiken und Ungenauigkeiten,<br />
die der unterschiedliche Aufbau der Datensätze mit sich<br />
bringt. Um beispielsweise einen Überblick über vorhandene<br />
Förderkonzepte zu erhalten, muss das niedersächsische<br />
Innenministerium, das für die <strong>Personal</strong>entwicklung<br />
zuständig ist, einen Fragebogen an die einzelnen Ministe-<br />
rien verschicken. Der Bogen muss dann von den Verantwortlichen<br />
ausgefüllt und zurückgeschickt werden. Zeitnahe<br />
Auswertungen und Planungen sind auf dieser Basis<br />
bislang kaum möglich gewesen.<br />
Ein integriertes <strong>Personal</strong>management-Verfahren ermöglicht<br />
es dagegen, alle Mitarbeiterinformationen in einer<br />
zentralen Datenbank zu speichern. So können Auswertungen<br />
aus dem Datenbestand durchgeführt werden. Das<br />
Zusammenführen von Teilerhebungen oder Teilauswertungen<br />
ist nicht mehr notwendig. Im Zuge der Einführung<br />
werden nach und nach die Mehrfacherfassung von<br />
Daten auf unterschiedlichen Ebenen und das Ausdrucken<br />
von Papierformularen entfallen. Alle Behörden der Landesverwaltung<br />
werden jederzeit auf die Daten der eigenen<br />
Beschäftigten innerhalb des zentralen Datenbestandes<br />
Zugriff haben. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, insgesamt<br />
etwa 15 Prozent des bisherigen administrativen Verwaltungsaufwandes<br />
bei personalwirtschaftlichen Abläufen<br />
einzusparen.<br />
Ein weiteres Ziel ist es, die Daten möglichst bereits dort zu<br />
erfassen, wo sie anfallen. Daher legte die Landesverwaltung<br />
bei der Auswahl der Software Wert auf eine Intranet-basierte<br />
Lösung. Auch in kleinen Dienststellen werden<br />
künftig Daten wie Abwesenheiten direkt via Intranet eingepflegt.<br />
Die bisher oft übliche schriftliche Meldung an<br />
die vorgesetzte Organisationseinheit entfällt. Ein rollenbasiertes<br />
Berechtigungskonzept regelt dabei, welche Mitarbeiter<br />
Zugriff auf welche Informationen haben. Die<br />
Mitarbeiter müssen sich mit ihrer persönlichen Benutzerkennung<br />
in das <strong>Personal</strong>management-System einloggen.<br />
Die Software erkennt dann automatisch, welche Vorgänge<br />
oder Daten ein Mitarbeiter bearbeiten darf oder muss,<br />
denn für jeden Anwender wird zuvor ein Rollenprofil<br />
definiert und im System hinterlegt.<br />
Durchgängige Abläufe definieren<br />
– Know-how der Mitarbeiter ist gefragt<br />
Der nächste Schritt bei der Modernisierung des <strong>Personal</strong>managements<br />
in Niedersachsen ist es, Prozesse für alle<br />
Bereiche zu definieren und diese Software-gestützt abzubilden.<br />
Im Vordergrund steht die Idee der durchgängigen<br />
Bearbeitung – von der Bewerberauswahl über die Einstellung<br />
bis zur Abwicklung unterschiedlicher <strong>Personal</strong>maßnahmen.<br />
Hier definiert die Projektgruppe Vorgänge, in<br />
denen die logisch zusammenhängenden Arbeitsschritte,<br />
beispielsweise bei einer Einstellung, verknüpft werden.<br />
Über die Erfassung der Grunddaten wie persönliche<br />
Stammdaten und Informationen zum Beschäftigungsverhältnis<br />
hinaus wird der Vorgang vom Arbeitsvertrag über<br />
Dienstausweise, von der arbeitsmedizinischen Vorsorgekartei<br />
bis zur Übertragung eines konkret beschriebenen<br />
Arbeitsplatzes aus einem Guss abgewickelt. Dabei können<br />
<strong>Personal</strong>verwaltung | Praxis