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Notfallversorgung am BETHLEHEM Krankenhaus Stolberg/Rhld. Zu ...

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<strong>BETHLEHEM</strong><br />

GESUNDHEITSZENTRUM<br />

Marianne K. ist eine lebenslustige<br />

Frau. Die ersten<br />

Sonnentage des Frühjahrs<br />

verbringt sie <strong>am</strong> liebsten<br />

mit ihrem Mann im gemeins<strong>am</strong>en<br />

Garten.<br />

Frau K. hat Krebs. Seit ihrer letzten<br />

Behandlung weiß sie, dass ihre<br />

Krankheit unheilbar ist. Wieviel Zeit<br />

ihr noch bleibt, ist ungewiss. Gefühle<br />

wie Wut, Verzweiflung und<br />

Traurigkeit begleiteten sie die letzten<br />

Monate. Aber Frau K. blickt immer<br />

auch nach vorne. Sie hat Wünsche<br />

und Vorstellungen für ihre verbleibende<br />

Lebenszeit. Schmerzen z. B.<br />

möchte sie auf keinen Fall haben.<br />

Ebenso möchte sie möglichst wenig<br />

Zeit im <strong>Krankenhaus</strong> verbringen.<br />

Ihre Selbstständigkeit in ihrer<br />

gewohnten Umgebung, den alltäglichen<br />

Kontakt zu F<strong>am</strong>ilie und<br />

Freunden möchte sie sich möglichst<br />

bis zum Schluss erhalten.<br />

Palliativmedizin beschäftigt sich mit<br />

solchen Fragen und Wünschen von<br />

Patienten mit unheilbaren Erkrankungen.<br />

Nicht die Verlängerung der<br />

Überlebenszeit um jeden Preis,<br />

sondern die Lebensqualität, also die<br />

Wünsche, Ziele und das Befinden<br />

des Patienten stehen im Vordergrund<br />

der Behandlung.<br />

<strong>Zu</strong>künftig wird die Selbstbestimmung<br />

unserer Patienten in den<br />

modernen Behandlungskonzepten<br />

eine noch wichtigere Rolle spielen.<br />

Die Planung einer Therapie und<br />

d<strong>am</strong>it auch der Verlauf eines<br />

Aufenthalts im <strong>Krankenhaus</strong> werden<br />

stärker geprägt sein von gemeins<strong>am</strong>en<br />

Entscheidungen, in die unsere<br />

Patienten und auch deren<br />

Angehörige mit einbezogen sind.<br />

Hier geht es gerade bei schwerst-<br />

10<br />

Die<br />

Palliativmedizin<br />

kranken und unheilbar kranken<br />

Menschen auch um die Zeit nach<br />

dem Aufenthalt im <strong>Krankenhaus</strong>, um<br />

die <strong>Zu</strong>s<strong>am</strong>menarbeit mit Hausärzten<br />

und niedergelassenen Fachärzten,<br />

um die häusliche Pflege und<br />

Betreuung und vieles mehr.<br />

Dieser Herausforderung wollen wir<br />

uns stellen. Daher haben wir im<br />

Bethlehem Gesundheitszentrum eine<br />

Arbeitsgruppe gebildet, die berufsübergreifend<br />

im Sinne eines<br />

Qualitätszirkels Konzepte erarbeitet,<br />

die dieser Entwicklung gerade auch<br />

im Bereich der Palliativmedizin<br />

gerecht werden. Ziel soll sein, eine<br />

möglichst gute Funktionsfähigkeit<br />

und hohe Lebenszufriedenheit des<br />

Patienten zu erhalten, wenn eine<br />

Heilung nicht mehr möglich ist.<br />

Die Palliativmedizin bejaht das<br />

Leben, stellt die Linderung von<br />

Schmerzen und anderen<br />

Beschwerden in den Vordergrund,<br />

integriert die psychischen, sozialen<br />

und spirituellen Bedürfnisse der<br />

Patienten, d<strong>am</strong>it das Leben bis zum<br />

Tode so aktiv wie möglich sein kann.<br />

Dies schließt die Berücksichtigung<br />

der Angehörigen mit ein. Eine umfassende<br />

Betreuung ist eine berufsgruppenübergreifende<br />

Aufgabe und<br />

erfordert neben Pflegepersonal und<br />

Ärzten auch Sozialarbeiter, Seelsorger,<br />

Psychologen, Psychotherapeuten<br />

und Physiotherapeuten.<br />

Ein Kompetenzte<strong>am</strong>, das für unsere<br />

Patienten und deren Angehörige wirkungsvolle<br />

Hilfe leisten kann und<br />

zwar in enger <strong>Zu</strong>s<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

Hausärzten und <strong>am</strong>bulanten<br />

Pflegediensten, soll hier zukünftig<br />

Unterstützung leisten. Wir wollen ein<br />

zusätzliches Beratungsangebot<br />

schaffen, das allen Betroffenen zugute<br />

kommt. Hierbei geht es um<br />

Fragen zur Schmerzbehandlung und<br />

zu weiteren Behandlungsmöglich-<br />

keiten, um Fragen bei Problemen im<br />

häuslichen Bereich, in pflegerischen<br />

Angelegenheiten. Es geht um das<br />

Herstellen von Kontakten zu Fachleuten,<br />

Sozialhilfegruppen und<br />

Selbsthilfegruppen, Betreuungsdiensten<br />

und vieles mehr.<br />

Für die wirkungsvolle Umsetzung<br />

gibt es noch einiges zu tun! Wir erarbeiten<br />

Konzepte zur Umsetzung<br />

im <strong>BETHLEHEM</strong> krankenhaus,<br />

knüpfen Kontakte zu kompetenten<br />

Fachgruppen außerhalb des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

und organisieren <strong>Zu</strong>satzausbildungen<br />

für unsere Mitarbeiter. Ein<br />

hausinternes Ausbildungsprogr<strong>am</strong>m<br />

im Rahmen der innerbetrieblichen<br />

Fortbildung wird bereits mit Erfolg<br />

umgesetzt und trifft auf reges<br />

Interesse unserer Mitarbeiter.<br />

Marianne K. ist beruhigt zu wissen,<br />

dass sie und ihre Angehörigen mit<br />

ihren Sorgen zukünftig nicht allein<br />

gelassen werden und in absehbarer<br />

<strong>Zu</strong>kunft auf kompetente Hilfe<br />

zurückgreifen können, wenn es<br />

notwendig werden sollte. So kann<br />

sie gemeins<strong>am</strong> mit Angehörigen,<br />

Ärzten und Pflegekräften ihre Zeit<br />

selbst bestimmen. ■<br />

(Red.: Frings, Keller, Tapp<br />

Bild: Archiv)

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