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open.med Bericht 2007 - Ärzte der Welt e.V.

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Aufenthaltsstatus<br />

Deutscher Staatsbürger 14,8 %<br />

Visum 14,3 %<br />

Sicherer Aufenthaltsstatus 10,6 %<br />

Asylbewerber 4,8 %<br />

22<br />

Duldung/Fiktionsbescheinigung<br />

8,5 %<br />

Ohne Aufenthaltsstatus 19,6 %<br />

EU-Bürger 27,5 %<br />

Hinzu kamen 5,3 % im Heimatland versicherte<br />

Klienten, sowie 1,1 % privat und 2,6 % gesetzlich<br />

Versicherte. Beachtliche 77,2 % aller Besucher gaben<br />

an, über keinerlei Krankenversicherung zu<br />

verfügen. 43,9 % <strong>der</strong> Klienten sahen sich nicht in<br />

<strong>der</strong> finanziellen Lage, für ihre <strong>med</strong>izinische Versorgung<br />

selbst aufzukommen. Und auch administrative<br />

Schwierigkeiten stellten offensichtlich ein Problem<br />

dar: Sie wurden von 20,9 % <strong>der</strong> Befragten<br />

als eine entscheidende Hürde beim Zugang zur<br />

ärztlichen Versorgung eingeschätzt.<br />

Die Graphik gibt Aufschluss über den Aufenthaltsstatus<br />

unserer Klienten. Dabei fällt auf, dass beinahe<br />

ein Drittel unserer Klienten entwe<strong>der</strong> keinen<br />

Aufenthaltsstatus hatte, über eine Duldung (eine<br />

vorübergehende Aussetzung <strong>der</strong> Abschiebung von<br />

ausreisepflichtigen Auslän<strong>der</strong>n) bzw. Fiktionsbescheinigung<br />

(Bescheinigung die bereits abgelaufenes<br />

Aufenthaltsrecht bis zur endgültigen Entscheidung<br />

<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde über Verbleib des Betroffenen<br />

verlängert) verfügte o<strong>der</strong> auf den Ausgang ihrer<br />

Asylanträge wartete. Gerade für diese Gruppe, für<br />

die <strong>der</strong> Zugang zur <strong>med</strong>izinischen Versorgung oft<br />

erschwert wird, entpuppt sich <strong>open</strong>.<strong>med</strong> als eine tatkräftige<br />

Stütze.<br />

Herr Z. ist Bulgare und lebt seit 4<br />

Jahren in Deutschland. Da er als<br />

selbstständiger Bauarbeiter arbeitet,<br />

müsste er sich privat versichern.<br />

Aufgrund seiner geringen Einkünfte<br />

fehlen ihm aber hierzu die finanziellen<br />

Mittel. Herr Z. hat keinen festen<br />

Wohnsitz. Er schläft in Sammelunterkünften<br />

o<strong>der</strong> bei Arbeitskollegen.Als<br />

er zu <strong>open</strong>.<strong>med</strong> kommt, plagen ihn<br />

schwere Zahnschmerzen. Schon seit<br />

Jahren ist Herr Z. nicht mehr beim<br />

Zahnarzt gewesen, da er sich die Kosten<br />

einer Untersuchung nicht leisten<br />

kann.<br />

Diagnose<br />

An<strong>der</strong>e Diagnose 29,4 %<br />

Bewegungsapparat 15,6 %<br />

Schwangerschaft, Geburt,<br />

Familienplanung 10,4 %<br />

Weibliches Genitale 10,1 %<br />

2.4.2 Diagnostik <strong>der</strong> Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

Kommen wir nun zu den von unseren ehrenamtlichen<br />

<strong>Ärzte</strong>n gestellten Diagnosen, bei denen<br />

wir uns ebenfalls auf die bei <strong>open</strong>.<strong>med</strong> erhobenen<br />

Daten beziehen: Neben den Krankheiten im<br />

Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe, die sich mit<br />

einem Anteil von 20,5 % aller Konsultationen als<br />

eine <strong>der</strong> Hauptursachen für Arztbesuche herausstellten,<br />

ging es in 15,6 % <strong>der</strong> Fälle um Beschwerden<br />

des Bewegungsapparates. Auch psychiatrische<br />

Diagnosen waren mit 7,5 % relativ häufig. Die Verteilung<br />

<strong>der</strong> restlichen Krankheitsbil<strong>der</strong> unterscheidet<br />

sich wenig von den gängigen Prävalenzraten in<br />

<strong>der</strong> Allgemeinbevölkerung: Bei 5,5 % <strong>der</strong> Patienten<br />

konzentrierten sich die<br />

Beschwerden auf den Zahnstatus, bei 5,2 % auf den<br />

Hals-Nasen-Ohren-Bereich. 4,9 % zeigten <strong>der</strong>matologische<br />

Symptome, bei 4,7 % war das Verdauungssystem<br />

betroffen, bei jeweils 3,4 % <strong>der</strong> Patienten<br />

wurde eine kardiovaskuläre bzw. neurologische<br />

Diagnose gestellt. Auf die noch verbleibenden<br />

29,4 % soll hier nicht näher eingegangen werden.<br />

Sie gehören mit teils nur sehr geringen Prozentsätzen<br />

vielen unterschiedlichen Diagnosefel<strong>der</strong>n an.<br />

Kardiovaskulär 3,4 %<br />

Neurologisch 3,4 %<br />

Verdauunugssystem 4,7 %<br />

Haut 4,9 %<br />

Hals-Nasen-Ohren 5,2 %<br />

Zahn- und Zahnfleisch 5,5 %<br />

Psychologisch 7,5 %<br />

23

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