open.med Bericht 2007 - Ärzte der Welt e.V.

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Inhaltsverzeichnis Vorwort 2 Zusammenfassung 4 Über Médecins du Monde/Ärzte der Welt 6 1. Das Gesundheitssystem in Deutschland 8 1.1. Schwachstellen im Krankenversicherungssystem 8 1.2. Die schwierige Situation von Menschen aus den neuen EU-Ländern 9 1.3. Die begrenzte medizinische Versorgung im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes 10 1.4. Der erschwerte Zugang zum regulären Gesundheitssystem für Menschen ohne Papiere 11 1.5. Sonderfall Schwangerschaft 13 2. Die Arbeit von open.med 15 2.1. Unser Ziel: verbesserter Zugang zur medizinischen Versorgung für Nicht-Versicherte 15 2.2. Das Team 17 2.3. Der Ablauf eines Patientenbesuchs 18 2.4. Unsere Patienten 19 2.4.1. Soziodemographische Daten 20 2.4.2. Diagnostik der Krankheitsbilder 23 3. Öffentlichkeitsarbeit 25 4. Dankeschön 27 Impressum 28 Kontaktdaten 29 1
2 Vorwort Unzufriedenheit über Beitragserhöhungen und Kürzungen bei den Kassenleistungen prägt die aktuelle Diskussion zur medizinischen Versorgung in Deutschland. Die Einführung des neuen Basistarifs soll für jeden Bürger die medizinische Versorgung im Krankheitsfall garantieren. Doch gibt es laut statistischem Bundesamt etwa 200 000 Deutsche, die diesen Mindestbeitrag nicht aufbringen können. Im Krankheitsfall dreht sich die Sorge der Betroffenen folglich nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern gleichermaßen um die Frage nach dem wirtschaftlichen Überleben. Neben nicht versicherten deutschen Mitbürgern sind vor allem von dieser Problematik betroffen – Menschen, die ohne oder nur mit unsicherem Aufenthaltsstatus in Deutschland leben. Gerade ihnen, deren schwierige Lebensbedingungen die Entwicklung von Krankheiten begünstigen, bleibt der Zugang zu medizinischer Hilfe oft versperrt. Wir von open.med sind in unserer Arbeit täglich mit dem Schicksal dieser Menschen konfrontiert. Von den Patienten, die zu uns kommen, sind fast 15 % Deutsche. Einen wichtigen Anteil (19,6 %) bilden Migranten ohne Papiere. Für sie ist ein Besuch beim Arzt immer mit der Angst verbunden, entdeckt und abgeschoben zu werden. Doch auch für Einwanderer mit Ausweispapieren ist der Zugang zur Gesundheitsversorgung nicht immer gewährleistet.Vor allem Bürger aus den neuen EU-Staaten können sich eine Krankenversicherung aufgrund ihres niedrigen Einkommens oft nicht leisten. Seit September 2006 können wir bei open.med in München dank des ehrenamtlichen Engagements von Ärzten und Pflegepersonal diesen Menschen eine kostenlose medizinische Gesundheitsversorgung anbieten.Viel wurde seit Beginn des Projektes schon erreicht, doch bestehen nach wie vor Engpässe. Zu den Bereichen, die weiter ausgebaut werden müssen, gehört insbesondere die stationäre Behandlung der nicht versicherten Patienten. Die Frage nach der Kostenübernahme für solche umfangreichen medizinischen Leistungen ist bislang ungeklärt. open.med setzt sich in diesen Fällen dafür ein, neue Regelungen und tragbare Lösungen zu finden. Natürlich ist nicht nur Deutschland gezwungen, sich den gesundheitspolitischen Herausforderungen zu stellen. Lösungsansätze bieten unter anderem unsere europäischen Nachbarn, wo das Recht auf Gesundheitsversorgung für alle Menschen ohne Rücksicht auf ihren Aufenthaltsstatus oder ihr Einkommen gesetzlich verankert ist. In Italien gilt ein Meldeverbot im gesundheitlichen Bereich. Für niederländische Ärzte besteht die Möglichkeit, Kosten, die ihnen bei der Behandlung illegaler Einwanderer entstehen, auf Antrag von einer staatsfinanzierten Stiftung erstatten zu lassen. In Spanien haben Migranten ohne Papiere den gleichen Zugang zum öffentlich finanzierten Gesundheitssystem wie Staatsangehörige. Die einzige Bedingung ist, dass sie sich bei der Stadt registrieren müssen. Eine mögliche Umsetzung solcher Ansätze sollte auch in Deutschland diskutiert werden, denn ungeachtet aller Landesgrenzen gehört das Recht auf medizinische Versorgung zu den Grundrechten eines jeden Menschen. Dr. Pierre Rosenstiel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Ärzte der Welt e.V. Dr. Barbara Theml, ehrenamtliche Leiterin, open.med Marion Chenevas, Projektkoordinatorin, open.med 3
Seite 1: Bericht 2007 Die Welt vergisst schn
Seite 5 und 6: Über Médecins du Monde / Ärzte d
Seite 7 und 8: 10 1.3. Die begrenzte medizinische
Seite 9 und 10: A. ist Vietnamesin und seit 2006 al
Seite 11 und 12: 18 2.3. Der Ablauf eines Patientenb
Seite 13 und 14: Aufenthaltsstatus Deutscher Staatsb
Seite 15 und 16: Das Ausstellungsprojekt „Unsichtb

open.med Bericht 2007 - Ärzte der Welt e.V.

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?