2,20 - Nord-Handwerk
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Thema des monaTs<br />
Ausbildung<br />
Daran sollten Sie denken!<br />
Die Ausbildungsstätte ist nach Art<br />
der Einrichtung für die Berufsausbildung<br />
geeignet.<br />
Die Voraussetzungen der persönlichen<br />
und fachlichen Eignung des<br />
Ausbilders sind erfüllt.<br />
Die Zahl der Auszubildenden steht<br />
in einem angemessenen Verhältnis<br />
zur Zahl der Fachkräfte im Betrieb.<br />
Die Eignung der Auszubildenden<br />
entspricht den beruflichen Anforderungen.<br />
Der Berufsausbildungsvertrag ist<br />
unverzüglich schriftlich niedergelegt<br />
worden.<br />
Der Berufsausbildungsvertrag ist<br />
vom Ausbildenden zur Eintragung<br />
in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse<br />
unverzüglich an<br />
die zuständige Kammer geschickt<br />
worden.<br />
Eine Bescheinigung über die ärztliche<br />
Erstuntersuchung liegt vor.<br />
Der Ausbildungsverordnung entsprechend<br />
ist ein betrieblicher<br />
Ausbildungsplan erstellt worden.<br />
Der Auszubildende ist vom Ausbildenden<br />
zur Berufsschule und<br />
bei der Krankenkasse angemeldet<br />
worden.<br />
Der Auszubildende hat seine Lohnsteuerkarte<br />
übergeben.<br />
Die Einweisung des Auszubildenden<br />
in den Betrieb ist erfolgt.<br />
Hinweise und Belehrungen über<br />
Betriebsordnung, Unfallgefahren<br />
und Unfallverhütung sind ergangen.<br />
Das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />
hängt im Betrieb<br />
aus.<br />
Kontakt mit den<br />
Ausbildungsberatern<br />
der<br />
zuständigen<br />
Stellen.<br />
14 nordhandwerk April <strong>20</strong>09<br />
Quelle: BIBB<br />
Foto: pixelio.de<br />
Der junge Meister Björn Fels (26, re.) erklärt dem Auszubildenden Niklas Reese die Arbeit am Traktor.<br />
Beispiel Landmaschinenmechanikerhandwerk<br />
Praktikum als Bewerbungsfilter<br />
Björn Fels ist für Torsten Ebken, geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Landmaschinenhandwerksbetriebes<br />
Meifort aus dem<br />
schleswig-holsteinischen Dägeling, einer<br />
der Gründe, warum er Jahr für Jahr ausbildet.<br />
Mit 26 Jahren ist er der jüngste Meister<br />
im Betrieb. Er ging den klassischen Weg<br />
vom Praktikum bis zum Gesellenbrief. Der<br />
ehrgeizige <strong>Handwerk</strong>er wurde Landessieger<br />
und belegte beim Bundeswettbewerb den<br />
5. Rang. „Für mich stand schon während<br />
der Ausbildung fest, dass ich unbedingt<br />
meinen Meister machen möchte“, so Fels.<br />
Seit <strong>20</strong>06 gibt er nun in seinem ehemaligen<br />
Ausbildungsbetrieb sein Wissen an<br />
die Lehrlinge weiter.<br />
Leiter Torsten Ebken ist sich bewusst,<br />
dass nicht jeder seiner aktuell 24 Auszubildenden<br />
an den acht Standorten einen<br />
vergleichbaren Weg einschlagen wird.<br />
Ebken bildet über Bedarf aus, da er weiß,<br />
dass die Jugendlichen als Fachkräfte später<br />
in vielen Bereichen gesucht werden.<br />
Ihm ist es wichtig, schon frühzeitig zu<br />
erkennen, wer wirklich den Beruf des Mechanikers<br />
für Land- und Baumaschinentechnik<br />
in seiner Vielfalt erlernen möchte.<br />
Dafür nutzt Ebken die zweiwöchigen<br />
Schulpraktika. Wie Björn Fels kommen<br />
viele der Schüler aus landwirtschaftlich<br />
geprägten Familien der Region. Sie sind<br />
zwischen Traktoren und Maschinen aufgewachsen.<br />
Rund 30 Jugendliche schnuppern jährlich<br />
beim Praktikum in den Betriebsalltag<br />
von Meifort und packen mit an. Der eine<br />
mehr, der andere weniger. „Wir können so<br />
sehr schnell erkennen, wer das handwerkliche<br />
Geschick mitbringt. Natürlich prägen<br />
sich die Gesichter der Guten ein, die wir in<br />
den Bewerbungsmappen wiedererkennen“,<br />
erklärt Torsten Ebken.<br />
Doch die Auswahl sei schwieriger geworden.<br />
Seine drei Ausbildungsstellen pro<br />
Betrieb bekommt er, obwohl rund 30 Bewerbungen<br />
eingehen, mit Mühe besetzt.<br />
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass<br />
die Schüler handwerklich geschickt sind,<br />
doch schulisch mangelt es an der Einstellung,<br />
für sich selbst zu lernen. Deshalb<br />
haben wir oft auch das Problem, dass einer<br />
von drei Auszubildenden in der Berufsschule<br />
Probleme haben wird“, erläutert<br />
Ebken.<br />
Die sinkenden Schülerzahlen bereiten<br />
ihm Sorgen. Künftig möchte er noch enger<br />
mit Schulen zusammenarbeiten, um für sein<br />
<strong>Handwerk</strong> zu werben. „Heute haben wir<br />
noch ausreichend Bewerber. Aber wir müssen<br />
schon an die Zeiten denken, in denen<br />
sich dies umkehren wird und Betriebe um<br />
Auszubildende werben.