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Care Management<br />

«Es war, als würde ein<br />

Stromstoss<br />

meinen Arm durchfahren»<br />

Der Übergang von der Schule in die Lehre ist für jeden jungen Menschen eine Herausforderung –<br />

für Argjend Rustemi eine besonders grosse. Gerade dann traf ihn eine schwere Krankheit. SWICA<br />

unterstützte ihn und seine Familie in dieser schwierigen Zeit. Heute absolviert er eine KV-Lehre.<br />

«Mein Arzt hat mir kürzlich bestätigt,<br />

dass mein Rückenmark geheilt<br />

ist. Ich bin sehr erleichtert»,<br />

sagt Argjend Rustemi. Seine Ängste,<br />

dass ihn die Krankheit wieder einholen<br />

würde, sind verflogen. Vor einem Jahr<br />

konnte er eine kaufmännische Lehre in<br />

der Stadtverwaltung St. Ga<strong>ll</strong>en beginnen.<br />

Die schwere Zeit liegt endgültig hinter<br />

ihm.<br />

Argjend erinnert sich noch gut da-<br />

ran, als die ersten Krankheitsanzeichen<br />

auftraten: «Es war, als würde ein Stromstoss<br />

meinen Arm durchfahren. Dann<br />

verspürte ich einen starken Schmerz im<br />

Rücken, den ich damals nicht richtig einordnen<br />

konnte.» Eines Morgens erwachte<br />

er und war nicht mehr in der Lage, sein<br />

linkes Bein zu bewegen. Er und seine<br />

Eltern erschraken sehr. Sein Vater brachte<br />

ihn sofort ins Kinderspital St. Ga<strong>ll</strong>en.<br />

Die Symptome wurden stärker: Argjend<br />

spürte seine untere Körperhälfte nicht<br />

mehr. Die Lähmung zog sich bis zur<br />

Brust hoch und beeinträchtigte seine<br />

Atmung. Die Ärzte vermuteten eine neurologische<br />

Störung. Die Untersuchungen<br />

des Rückenmarks ergaben, dass er an<br />

einer autoimmun bedingten entzündlichen<br />

Erkrankung des zentralen Nerven-<br />

systems litt, der Neuromyelitis optica.<br />

Diese Krankheit ist eine seltene Autoim-<br />

8 SWICA <strong>aktue<strong>ll</strong></strong> 1-2011<br />

munkrankheit und verläuft in Schüben<br />

oder chronisch. Über den Langzeitverlauf<br />

dieser Krankheit weiss die Medizin noch<br />

wenig. Argjend lag einige Tage auf der In-<br />

tensivstation des Kinderspitals St. Ga<strong>ll</strong>en.<br />

Sein Vater war verzweifelt, als er sich bei<br />

SWICA meldete. Sein Sohn sei im Ro<strong>ll</strong>stuhl<br />

und brauche dringend eine geeignete<br />

Therapie, damit er wieder laufen<br />

lerne. Care Managerin Claudia Senn<br />

prüfte mit den Ärzten des Kinderspitals<br />

St. Ga<strong>ll</strong>en die verschiedenen Rehabilitationskliniken.<br />

Da ein längerer Aufenthalt<br />

bevorstand, brauchte er neben der<br />

Behandlung auch Schulunterricht. Das<br />

Rehabilitationszentrum für Kinder und<br />

Jugendliche in Affoltern am Albis, die<br />

einzige Einrichtung, welche diese Möglichkeit<br />

bot, kam nicht infrage wegen der<br />

langen Wartezeiten bis zum Eintritt. Deshalb<br />

ermöglichte SWICA Argjend einen<br />

Aufenthalt im neurologischen Rehabilitationszentrum<br />

Jugendwerk-Hegau im süd-<br />

v.l. Care Managerin Claudia Senn, Argjend Rustemi, Nakije Rustemi, Rami Rustemi<br />

deutschen Gailingen. Das Zentrum bietet<br />

eine ganzheitliche Neurorehabilitation,<br />

die Physiotherapie, Ergotherapie, Neuropsychologie,<br />

Logopädie und physikalische<br />

Therapie umfasst. Für die Familie Rustemi<br />

war dies ein positiver Entscheid, da die<br />

Klinik die beste Behandlung für Argjend<br />

bot und nicht zu weit von ihrem Wohnort<br />

entfernt lag. Sie waren sich jedoch nicht<br />

bewusst, dass es Probleme bei der Einreise<br />

nach Deutschland geben könnte; die<br />

Familie stammt aus Mazedonien und benötigt<br />

ein Visum. Die Visumsanträge und<br />

Absprachen mit der deutschen Botschaft<br />

in Bern und den Ausländerbehörden in

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