Breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung ...

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10 Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für unternehmerisches Engagement gehen jedoch hierüber hinaus: Sie erfordern unter anderem den Zugang zu physischer und sozialer Infrastruktur, ein gutes Bildungsniveau und ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte, einen breiten Zugang zu Finanzdienstleistungen (Kredit, Sparen, Versicherung, Zahlungsverkehr) für kleine und mittlere Unternehmen sowie sicheren Zugang zu Produktionsmitteln. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die Verbesserung dieser Rahmenbedingungen in ihren Partnerländern mit Programmen zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Die Förderung der lokalen Privatwirtschaft spielt für die Entwicklungszusammenarbeit wie auch für ausländische Direktinvestoren eine zentrale Rolle: Wettbewerbs- und innovationsfähige lokale Unternehmen können als Zulieferer im Rahmen nachhaltiger Wertschöpfungsketten zum Erfolg einer Auslandsinvestition beitragen und Wachstumsimpulse in die Breite tragen. So eröffnet die Zusammenarbeit mit multinationalen Unternehmen, vor allem aus Schwellenländern, der deutschen Entwicklungszusammenarbeit neue Möglichkeiten, um ihre Zielgruppen in den Partnerländern zu erreichen. Die Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit können ausländische Unternehmen mit ihrer Vor-Ort- Expertise unterstützen, indem sie Kontakte zu Regierungen, Wirtschaftsverbänden und lokalen Unternehmen herstellen oder ihre Kenntnisse der Länder, Sektoren und lokalen Rahmenbedingungen weitergeben. WAS MACHT DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT? Wie fördert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung? Um breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, verfolgt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit einen breit angelegten Ansatz: Verbesserung allgemeiner Rahmenbedingungen für unternehmerisches Engagement, Behebung von Strukturmängeln in der Privatwirtschaftsentwicklung und die direkte Kooperation mit Unternehmen. Einige Beispiele: Rahmenbedingen stärken Die Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit beraten Ministerien, Zentralbanken und Regulierungsbehörden in Partnerländern zu wirtschafts- und ordnungspolitischen Fragen, zu Themen der Finanzsystementwicklung, beruflichen Bildung und Privatwirtschaftsförderung. So werden die Voraussetzungen für unternehmerisches Handeln geschaffen – dazu zählen die rechtlichen Rahmenbedingungen, um Menschen mit niedrigem Einkommen den Zugang zu sicheren und bezahlbaren Finanzdienstleistungen zu ermöglichen, Eigentumsrechte zu gewährleisten oder ihre Innovationsfähigkeit zu stärken. Dialog fördern Das BMZ und seine Durchführungsorganisationen initiieren, begleiten und moderieren Dialoge zwischen Akteuren des Staates, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft weltweit. Um Unternehmen bei der Entwicklung von breitenwirksamen Geschäftsmodellen zu unterstützen, wurde zum Beispiel das Format der BoP- Branchendialoge entwickelt. Im Rahmen dieser
WAS MACHT DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT? Dialoge werden interessierte Unternehmen an die Möglichkeiten der Märkte am unteren Ende der Einkommenspyramide herangeführt und haben die Chance, gemeinsam mit Experten die branchenspezifischen Herausforderungen detailliert zu analysieren und zu diskutieren. Auch andere Dialogformate werden mitgestaltet. So hat das BMZ im Bereich der Landwirtschaft im Oktober 2011 eine Fachkonferenz zur Rolle der Entwicklungspolitik bei der Implementierung inklusiver Geschäftsbeziehungen zwischen Kleinbauern und Unternehmen initiiert. Entwicklung finanzieren Gemeinsam mit anderen bilateralen und multilateralen Gebern begleitet das BMZ Investitionsfonds, die den Zugang zu Finanzdienstleistungen fördern, und so zum Auf- und Ausbau von Finanzmärkten beitragen, zum Beispiel im Bereich Mikroversicherungen. Das BMZ kofinanziert Investitionen in breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung mit dem Programm develoPPP.de, der Afrika- Fazilität und integrierten Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft. Akteure befähigen Damit Banken, Mikrofinanzinstitutionen, Genossenschaften und Nichtregierungsorganisationen Produkte und Dienstleistungen für arme Bevölkerungsschichten und Kleinstunternehmen anbieten können, vermitteln ihnen die Durchführungsorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit technische, wirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse. Auch Ausbildungseinrichtungen und Verbände können in gleicher Weise unterstützt werden. Synergien schaffen BMZ, bilaterale Geber und multilaterale Institutionen entwickeln gemeinsam Mechanismen zur Unterstützung von unternehmerischen Ansätzen zur Armutsbekämpfung, und bringen diese in internationale Prozesse ein – zum Beispiel in die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Sie schaffen themenspezifische Foren für den Erfahrungsaustausch der Institutionen. Durch die enge Abstimmung werden Synergieeffekte erzielt. Der Beitrag des BMZ zur Weiterentwicklung der internationalen Debatte Das BMZ hat das Potenzial von breitenwirksamen Geschäftsmodellen für nachhaltige Entwicklung für die Entwicklungszusammenarbeit früh erkannt und setzt sich international dafür ein, dass sich die Rahmenbedingungen für diese verbessern. Das BMZ organisiert internationale Dialogplattformen, um die Abstimmung zwischen Gebern und den Austausch mit Experten zu ermöglichen. Die Ergebnisse dieser Foren speist das BMZ als Empfehlungen in internationale Politikprozesse ein. Konferenz „Innovative Geschäftsmodelle als Impuls für Entwicklung“ (2008) Auf dieser von der GIZ im Auftrag des BMZ durchgeführten Konferenz wurde einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die Kriterien zur Beurteilung von Geschäftsmodellen, von denen arme Menschen tatsächlich profitieren, gegeben. Dauerhafte Kooperationen mit lokalen Partnern und eine lokale Produktion seien anzustreben. Auch wurde die zentrale Rolle von Mikrofinanzierung bei vielen 11
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