Breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung ...

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12 WAS MACHT DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT? Geschäftsmodellen (z. B. Informations- und Kommunikationstechnologie, der Versicherungsbranche und Konsumgüterindustrie) hervorgehoben und die hohe Zuverlässigkeit von Mikrokreditnehmern gewürdigt. Gleichzeitig wurde empfohlen, private Investitionen in BoP- Märkte durch flankierende Maßnahmen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit zu begleiten, um strukturbildende Effekte und innovative Lösungen zu unterstützen. Das gestiegene Interesse der Wirtschaft an Märkten der Armen biete Chancen für innovative Partnerschaften zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen. Diskurspapier „Geschäfte für Entwicklung – Bewertung des BoP-Ansatzes aus entwicklungspolitischer Sicht“ (2009) Aufbauend auf den Ergebnissen der Konferenz wurde 2009 vom BMZ das Diskurspapier „Geschäfte für Entwicklung – Bewertung des BoP- Ansatzes aus entwicklungspolitischer Sicht“ herausgegeben. 4 Das Diskurspapier analysiert die Relevanz des BoP-Ansatzes für Unternehmen und die Entwicklungszusammenarbeit, identifiziert Erfolgsfaktoren und leitet Handlungsvorschläge ab. UN Private Sector Forum (2010) Beim UN Private Sector Forum im September 2010 in New York wurde von elf Geberstaaten, darunter auch Deutschland, das „Bilateral Donors‘ Statement in Support of Private Sector Partnerships for Development“ verabschiedet. 5 Dieses betont die Bedeutung des Privatsektors als Motor für Armutsreduzierung, breitenwirksames Wachstum, nachhaltige Entwicklung und Innovation. Die Geber erkennen den Privatsektor als gleichberechtigten Partner an und heben hervor, dass Entwicklungspartnerschaften mit lokalen und internationalen Unternehmen notwendig seien, um die Millenniumentwicklungsziele (MDGs) zu erreichen. Ferner erneuerten die Geber ihr Bekenntnis, die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit zu steigern – wie in der „Paris Declaration“ und „Accra Agenda for Action“ dargelegt. Insbesondere wurde der Beitrag gewürdigt, den die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor zur Erreichung dieser Ziele leisten könne. Studie “Fast growth and big impacts: How Emerging Market Multinationals are advancing sustainable development” (2011) In der Entwicklungsdebatte kommen neue Akteure ins Spiel, die bisher kaum im Blickfeld von Entwicklungsorganisationen waren: Multinationale Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern (Emerging Market Multinationals). Um die Rolle dieser Unternehmen in der nachhaltigen Entwicklung zu untersuchen, hat das BMZ eine Studie in Auftrag gegeben, die anhand von Unternehmensbeispielen aus Ägypten, Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika das Kooperationspotenzial mit Entwicklungsinstitutionen analysiert. 6 Durch ihr operatives Umfeld in Entwicklungsländern kommt diesen Unternehmen eine besondere Rolle in der Entwicklungsdiskussion zu. Ihre Kunden und Zulieferer gehören oftmals den 4 „Geschäfte für Entwicklung – Bewertung des BoP-Ansatzes aus entwicklungspolitischer Sicht“, BMZ 2009; http://www.bmz.de/de/publikationen/reihen/strategiepapiere/diskurs016.pdf 5 Abdruck des Statements in: Meeting Report, United Nations Private Sector Forum on the Millennium Development Goals, 22.10.2010; http://www.unglobalcompact.org/docs/news_events/meeting_reports/UN_Private_Sector_Forum_MDGs_Report.pdf 6 „Fast growth and big impacts: How Emerging Market Multinationals are advancing sustainable development“, GIZ 2011; www.giz.de/EMM
WAS MACHT DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT? ärmeren Bevölkerungsschichten (der BoP) an. Zudem investieren „Emerging Market Multinationals“ zunehmend in den ärmsten Entwicklungsländern und bedienen somit Märkte, die transnationale Unternehmen aus Industrieländern kaum berücksichtigen. Auch der stark steigende Anteil an „Emerging Market Multinationals“ macht sie als Partner in der Entwicklungsdebatte attraktiv. Laut den Vereinten Nationen haben derzeit mehr als 20.000 multinationale Unternehmen ihren Sitz in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Anzahl an Unternehmen aus Brasilien, China, Indien und Russland hat sich zwischen 2006 und 2008 vervierfacht. Die Studie gibt auch Auskunft über mögliche Risiken und Herausforderungen bei einer Zusammenarbeit von Entwicklungsorganisationen und „Emerging Market Multinationals“. Internationales Politikforum „Inclusive Business and Effective Partnerships“ (2011) Im September 2011 lud das BMZ zum internationalen Politikforum „Inclusive Business and Effective Partnerships“ ein. Über 80 internationale Teilnehmer aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutierten über breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung und die Rolle der Privatwirtschaft bei der Steigerung der Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit. Das Forum knüpfte an die Verabschiedung des „Bilateral Donors‘ Statement in Support of Private Sector Partnerships for Development“ an. Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im BMZ, betonte die Bedeutung der Privatwirtschaft bei der Gestaltung von nachhaltigen Entwicklungsprozessen in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit: Der Privatsektor könne einkommensschwache Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern als Produzenten und Konsumenten in Wertschöpfungsketten einbeziehen – und ihnen so Zugang zu essentiellen Dienstleistungen, zu Produkten und Arbeitsplätzen geben. 13 Die Konferenzteilnehmer diskutierten im ersten Teil der Konferenz die Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zwischen Gebern und dem Privatsektor sowie die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit bei der Schaffung von Rahmenbedingungen für breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung. In Workshops wurden Themen wie die Finanzierung, die notwendigen Kompetenzen zur sektorübergreifenden Zusammenarbeit und Ansätze für „Matchmaking“ erörtert. Die Teilnehmer riefen die Geber auf, mehr Informationen über existierende Initiativen zur Verfügung zu stellen und den Austausch zwischen den Gebern zu intensivieren, um bei erfolgreichen Ansätzen und Instrumenten besser voneinander lernen zu können. Der zweite Teil der Konferenz beschäftigte sich mit der Frage, wie eine systematische Einbindung des Privatsektors die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit stärken kann – und welche Bedeutung breitenwirksamen Geschäftsmodellen und Entwicklungspartnerschaften dabei zukommen: Die Förderung des Privatsektors in den Partnerländern des BMZ biete die Chance, einheimische Ressourcen zu mobilisieren, Beschäftigung und Einkommen zu schaffen und privatwirtschaftliches Innovationspotenzial, Know-how und Kapital für Armutsbekämpfung und Entwicklung zu nutzen. Elizabeth Sandor, Senior Policy Advisor bei der „Organisation for Economic Cooperation and Development – Development Assistance Comittee“ (OECD DAC), stellte die Ergebnisse
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