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Breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung ...

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28 BEISPIELE AUS DER PRAXIS<br />

Bei der Produktion von Zucker fallen in<br />

Brasilien jedes Jahr 150 Millionen Tonnen<br />

Bagasse – ausgepresste Pflanzenfasern – an.<br />

Ein großer Teil wird verbrannt, dabei entstehen<br />

klimaschädliche Treibhausgase. In einer<br />

<strong>Entwicklung</strong>spartnerschaft zusammen mit<br />

sequa haben Tecnaro und die brasilianische<br />

Ausbildungsorganisation SENAI-CIMATEC ein<br />

thermoplastisches Material entwickelt, das<br />

Bagassefasern enthält. Daraus sollen künftig<br />

Kunststoffprodukte <strong>für</strong> den brasilianischen<br />

Markt hergestellt werden. Mitarbeiter von<br />

SENAI wurden zu Multiplikatoren ausgebildet,<br />

die eigenständig Produkte auf der Basis von<br />

Bagasse entwickeln, und die ihr Wissen an<br />

Studenten, Konstrukteure, Zulieferer und<br />

Anwender weitergeben. Brasilianische Unternehmen<br />

können den preisgünstigen Werkstoff<br />

nutzen, um kostengünstige Produkte zu entwickeln.<br />

Bei der SENAI-CIMATEC haben Studierende<br />

an der <strong>Entwicklung</strong> des Werkstoffs und dem<br />

Bau einer Pilotanlage <strong>für</strong> die Herstellung von<br />

Formteilen mitgearbeitet.<br />

Dass der Wissenstransfer funktioniert hat, zeigt<br />

sich auch darin, dass SENAI nach Abschluss des<br />

ersten Projektes weitergeforscht hat, um Werk-<br />

In Brasilien gewinnt die Tecnaro GmbH aus Bagasse,<br />

einem Abfallprodukt der Zuckerherstellung, umweltfreundliche<br />

Werkstoffe<br />

stoffe aus Sisal- und Holzfasern zu erproben.<br />

Inzwischen sind etwa 30 Partnerschaften mit<br />

Unternehmen geschlossen worden, die sich der<br />

Forschung und <strong>Entwicklung</strong> von Produkten aus<br />

Naturfasern widmen. Verläuft diese <strong>Entwicklung</strong><br />

weiterhin so dynamisch, könnte das Technologietransferprojekt<br />

eine direkte armutsmindernde<br />

Wirkung <strong>für</strong> die ländlichen Regionen<br />

Brasiliens haben. Wenn sich ein Markt <strong>für</strong> den<br />

biologischen Werkstoff etabliert, können Kleinbauern<br />

ihre Produktionsabfälle wirtschaftlich<br />

nutzbar machen.<br />

In einer zweiten, bis 2012 geplanten <strong>Entwicklung</strong>spartnerschaft<br />

sind sequa und Tecnaro<br />

in mehreren Bundesstaaten Brasiliens aktiv:<br />

Biobasierte und kompostierbare Werkstoffe<br />

werden an lokale Gegebenheiten und Rohstoffe<br />

angepasst. Damit man sie vielfältig einsetzen<br />

kann, führen die Projektpartner zahlreiche<br />

Schulungen zu Weiterverarbeitung und Produktentwicklung<br />

durch.<br />

Sanitäre Versorgung<br />

in Slums<br />

Die GIZ begleitet ein Pilotprojekt <strong>für</strong> sanitäre<br />

Versorgungslösungen in Bangladesch<br />

Die sanitäre Versorgung in informellen Siedlungen<br />

rund um den Globus stellt eine enorme<br />

Herausforderung dar. Die komplexe Struktur<br />

der städtischen Elendsviertel begrenzt die Möglichkeiten,<br />

mit konventionellen, infrastrukturbasierten<br />

Versorgungssystemen schnell Abhilfe<br />

zu schaffen, und den dringenden sanitären<br />

Versorgungsbedarf der Bewohner zu decken.<br />

Da der Bau fester Versorgungssysteme wegen<br />

eigentumsrechtlicher Probleme, Platzmangel<br />

und begrenzter finanzieller Ressourcen nicht<br />

möglich ist, können sich die meisten Haushalte

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