Breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

22 BEISPIELE AUS DER PRAXIS An diesem Ziel arbeitet das mittelständische Unternehmen Phaesun aus Memmingen. Die Allgäuer sind Experten für die netzunabhängige Stromversorgung mit Solarenergie. Sie werden bei ihrem Vorhaben in Mosambik von der DEG unterstützt. Das Projekt soll nicht nur rentabel sein, sondern auch die Lebensbedingungen der Menschen verbessern helfen: Privathaushalte bekommen Licht, Gesundheitsstationen können Medikamente und Impfstoffe besser kühlen, Unternehmen mit Zugang zu Strom sind produktiver, und können so neue Arbeitsplätze schaffen. Um die dezentrale Stromversorgung in entlegenen Gebieten zu verwirklichen, baut Phaesun zusammen mit seinem mosambikanischen Partner Coseba zunächst ein Händlernetz für Netzunabhängiger Strom durch Solarenergie: Die Phaesun GmbH versorgt in Kooperation mit der DEG die ländliche Bevölkerung Mosambiks mit erneuerbarer Energie. kleine Solarsysteme in den Provinzen Sofala und Maputo auf. Im Januar 2012 werden die ersten fünf Solarshops öffnen. Sie verkaufen Solarsysteme und Lampen und bieten einen Service zum Aufladen von Lampen und Handys. Ausbildungsangebote verstärken die Breitenwirksamkeit des Projektes: An der Universität von Maputo hält Prof. Peter Adelmann von der Hochschule Ulm Vorlesungen über Photovoltaik-Technologie für Elektrotechnikstudenten. Nach Projektende übernehmen lokale Lehrkräfte den Unterricht. Für die praktische Ausbildung der Studenten und Solarhändler wird ein Schulungsraum ausgestattet. Die Projektpartner begleiten die ausgebildeten Solartechniker auf dem Weg in die Selbständigkeit, unter anderem bieten sie ihnen kaufmännische Schulungen an. Qualifizierungen, der Aufbau
BEISPIELE AUS DER PRAXIS von Vertrieb, Marketing und Service – mit Unterstützung der DEG hat Phaesun den Grundstein dafür gelegt, dass überhaupt ein Markt für Solaranlagen in Mosambik entstehen kann. Für die Bevölkerung rechnet sich die Anschaffung einer kleinen Solaranlage. Die sogenannten PicoPV-Systeme bestehen aus einem Panel, einer Lampe mit integrierter Batterie und einem Handyladeadapter. Bislang geben die meisten Haushalte monatlich bis zu zehn US- Dollar für Kerosin oder andere Brennstoffe aus, das entspricht einem Drittel ihres Einkommens. Eine Solaranlage für den Haushaltsgebrauch kostet rund 100 US-Dollar. Die Investition amortisiert sich nach etwa einem Jahr. Cashewkerne aus biologischem Anbau Entwicklungspartnerschaft zwischen gebana und der sequa, Burkina Faso Fast 95 Prozent der Bevölkerung in Burkina Faso leben von der Landwirtschaft, doch extreme Wetterbedingungen und die Ausbreitung der Sahara erschweren den Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Hirse, Mais oder Reis. Cashewbäume hingegen halten diesem Klima besser stand. Die Kerne sind in Europa und den USA sehr begehrt, die Nachfrage steigt jährlich um 15 Prozent. Der Export von Cashewkernen wäre daher eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit für die Menschen in den ländlichen Regionen. Da es in Burkina Faso zu wenige Verarbeitungsanlagen gibt, werden die Cashewkerne bislang in Indien oder Côte d’Ivoire weiterverarbeitet. Dem Land gehen so Erträge entlang der Wertschöpfungskette verloren. Um Kerne exportieren zu können, müssen die inländischen Verar- 23 beitungsbetriebe hohe hygienische Standards einhalten. Da die Früchte mit der Hand geschält werden, können die verarbeiteten Kerne schnell mit Bakterien belastet werden. Um gesundheitliche Risiken für die Konsumenten zu vermeiden, ist Sauberkeit bei der Verarbeitung oberstes Gebot. Cashewkerne in hoher Qualität für europäische Biomärkte zu produzieren – das ist das Ziel der gebana AG. Das Unternehmen vertreibt ökologisch angebaute Lebensmittel aus Entwicklungsländern, und ist ein Pionier für Produkte aus fairem Handel in der Schweiz. Um die Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Cashewkerne in dem westafrikanischen Land zu schaffen, unterstützt sequa das Unternehmen seit 2009 in einer Entwicklungspartnerschaft. Bis Ende 2011 soll die Produktion effizienter werden und internationalen Qualitätsstandards entsprechen. Im Mittelpunkt der Entwicklungspartnerschaft stehen Schulungen, die Einführung eines Qualitätsmanagements und der Aufbau von Musterbetrieben für hochwertige Bio-Exportprodukte, die verschiedene Zertifizierungsstandards erfüllen. Die gebana AG hat Multiplikatoren ausgebildet, die zunächst 500 Bauern in biologischem Anbau schulen und kontinuierlich beraten. 800 Mitarbeiter/innen von Verarbeitungsbetrieben werden mit den notwendigen Hygienestandards bei der Cashew-Verarbeitung vertraut gemacht. Unter anderem in der landwirtschaftlichen Kooperative UTAB (Unité de Transformation d’Anacarde de Bérégadougou), an die 2.000 Kleinbauern angeschlossen sind, entsteht ein Musterbetrieb: Die Projektpartner haben in eine Verarbeitungs- und Packstation investiert, ein Lager gebaut und einen LKW angeschafft, der die Früchte von
Seite 1: Breitenwirksame Geschäftsmodelle f
Seite 5 und 6: EINLEITUNG Innovationen anschieben
Seite 7 und 8: VIELE BEGRIFFE - EIN ZIEL „Base o
Seite 9 und 10: WAS MACHT DIE DEUTSCHE ENTWICKLUNGS
Seite 19 und 20: BEISPIELE AUS DER PRAXIS Mit welche
Seite 21: BEISPIELE AUS DER PRAXIS valli Powe
Seite 25 und 26: KOLUMNENTITEL VERSAL In einer Entwi
Seite 27 und 28: BEISPIELE AUS DER PRAXIS mobilen Ba
Seite 29 und 30: BEISPIELE AUS DER PRAXIS Die Einweg
Seite 31 und 32: BEISPIELE AUS DER PRAXIS Kapital be
Seite 33 und 34: KOLUMNENTITEL VERSAL Die GIZ unters
Seite 35 und 36: BEISPIELE AUS DER PRAXIS Finanzdien
Seite 37 und 38: FAZIT Vielversprechende Erfahrungen
Seite 40: I M P R E S S U M Herausgeber Deuts

Breitenwirksame Geschäftsmodelle für nachhaltige Entwicklung ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?