Einsatzkonzept für den Fall eines Erdbebens in der Schweiz ... - NAZ

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Einsatzkonzept für den Fall eines Erdbebens in der Schweiz Aufgaben und Zuständigkeiten Aufgaben des Bundes, nationaler Unternehmungen, Gesellschaften usw. Wissen kann vor falschem Verhalten der Behörden und der Bevölkerung schützen. Aus diesem Grund spielt der stufengerechte Informationsaustausch zwischen den betroffenen Einsatz- und Führungsorganen (Orientierung) und die laufende Information der Bevölkerung bei der Bewältigung von Katastrophen und Notlagen eine zentrale Rolle. I. Betrieb regulärer und situativ erforderlicher Kommunikationsnetzwerke und Sendeanlagen sicherstellen Die provisorische Instandstellung der hochintegrierten und stark vernetzten Kommunikationsnetzwerke, die für die Orientierung und Information notwendig sind, kann nur von entsprechenden Spezialisten durchgeführt werden. Das Ausmass der Ausfälle erfordert namentlich bei einer interkantonalen-nationalen Erdbebenkatastrophe zahlreiche Mittel (Spezialisten und Material), die mit Sicherheit nicht in genügender Zahl vorhanden sind, um die Kommunikationsnetzwerke und Sendeanlagen rasch provisorisch instand stellen zu können. Aus diesem Grund muss der Betrieb der noch intakten Kommunikationsnetzwerke zugunsten der betroffenen Einsatz- und Führungskräfte priorisiert und die Massnahmen für die provisorische Instandstellung gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmungen koordiniert werden. Zusätzlich müssen alternative Kommunikationsnetzwerke und Sendeanlagen geprüft und vorsorglich bereitgestellt werden. Aufgabe(n) Zuständige Stelle(n) Rasche Priorisierung der von den Führungsorganen bezeichneten Anschlüsse Rasche provisorische Instandstellung der Kommunikations-netzwerke zwischen den Führungszentren der Kantone und des Bundes Koordination der Massnahmen für die provisorische Instandstellung der Kommunikationsnetzwerke zwischen den Führungszentren der Kantone und des Bundes oder Betrieb von Notnetzwerken Swisscom BIT a , FST A b , Telekommunikationsunternehmungen c Seite 54 Kapitel 4 KBT Aufbau und Betrieb von Notnetzwerken FST A, HB9KF, Telekommunikationsunternehmungen Prüfung und Einrichtung alternativer Kommunikationsmittel zwischen den Führungszentren der Kantone und des Bundes (z.B. IMFS+) Rasche provisorische Instandstellung der Sendeanlagen, die ausgefallen sind Aufbau und Betrieb von mobilen Notsendestudios und - anlagen in den Schadenräumen Einstrahlung von Radioprogrammen mittels UKW77-VRK aus nicht betroffenen Gebieten Erhöhung der Sendeleistung von bestimmten in- oder ausländischen Sendeanlagen EOB, KBT Swisscom Broadcast, technische Betriebe SRG SSR idée suisse, Swisscom Broadcast, Privatstationen, FST A d BAKOM e , NAZ f , Swisscom Broadcast g BAKOM
Einsatzkonzept für den Fall eines Erdbebens in der Schweiz Aufgaben und Zuständigkeiten a: Kommunikationsnetzwerke der Bundesverwaltung (z.B. KomBV). b: Militärische Kommunikationsnetzwerke (z.B. AF Netz). c: Öffentliche Kommunikationsnetzwerke. d: Die EKF Sendeanlagen können in den Schadenräumen als Notsender betrieben werden. Die Einrichtung der Notsendern und der Verbindungen zwischen den Notsender und den regulären Sendestudios oder Notsendestudios erfordern neben den Senderanlagen auch Übermittlungsmittel. e: Die Ausstrahlung von Radioprogrammen mittels UKW77-VRK kann reguläre Programme stören. Aus diesem Grund muss das BAKOM die Auswirkungen dieser Massnahmen prüfen und die Rahmenbedingungen situativ festlegen (z.B. Absprache mit den betroffenen Sendern und Ländern). f: Bei Katastrophen und in Notlagen hat einzig die NAZ die Kompetenz, die UKW77-VRK Sendeanlagen zu aktivieren. g: Verantwortlich für den Betrieb und Unterhalt der UKW77-VRK Sendeanlagen. II. Laufende horizontale und vertikale Orientierung der betroffenen Fach- und Führungsorgane sicherstellen Die Orientierung gehört zu den Grundaufgaben derjenigen Stellen, die während der Bewältigung einer Erdbebenkatastrophe Aufgaben wahrnehmen. Sie ist eine unabdingbare Grundlage für die: - Früherkennung und Beurteilung von Gefahren, die z.B. durch Sekundärereignisse auftreten können, - zeit- und lagegerechte Auslösung von Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen, - rechtzeitige Identifizierung personeller und materieller Engpässe bei der Ereignisbewältigung. Damit der Informationsaustausch bei einer Erdbebenkatastrophe funktionieren kann, müssen sich die betroffenen Stellen rasch und stufengerecht vernetzen (� Aufgabenbereich 1). Die Ansprechpartner der Bundesstellen (Fach- und Führungsorgane) sind in allen Fällen die KFS. Der Informationsaustausch darf nicht durch technisch-organisatorische Barrieren behindert werden, indem z.B. unterschiedliche technische Systeme und Abläufe verwendet werden. Die grösste Wirkung beim Informationsaustausch kann nur dann erreicht werden, wenn zwischen den Fach- und Führungsorganen der Kantone und des Bundes landesweit eine einheitliche Doktrin angestrebt wird 9 . 9 In der EOR und IAEA hat sich seit mehreren Jahren das folgende Grundprinzip für die Kommunikation unter ihren Notfallpartnern bewährt: Schlüsselmeldungen, wie Warnungen oder Störungsmeldungen werden aktiv, d.h. nach dem Bringprinzip verbreitet. Die betroffenen Fach- und Führungsorgane stellen in eigener Regie und Verantwortung zudem ereignisspezifische Zusatz- und Hintergrundinformationen auf einer gemeinsamen virtuellen Kommunikationsplattform, der ELD bereit. Die zugriffsberechtigten Notfallpartner (Kanton, Bund, Nachbarländer, internationale Organisationen usw.) können diese Informationen jederzeit und ortsunabhängig nach dem Holprinzip einsehen. Die ELD ist eine passwortgeschützte Extranetlösung, die auf der Internet-Technologie basiert und damit systemunabhängig für alle Partner nutzbar ist. Dank einer ausgeklügelten Technik können ausgewählte Partner nicht nur auf die Informationen in der ELD zurückgreifen, sondern auch selber eigene Informationen publizieren. Die ELD ermöglicht somit den von einem Ereignis betroffenen Partnern einen zeitverzugslosen Informationsaustausch in bester Wiedergabequalität. Insbesondere können anhand von Graphiken und Bildern den Partnern genaue und detaillierte Informationen zur Verfügung gestellt werden. Seite 55 Kapitel 4
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