IE - DVG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
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Der Verkehrsdienstleister Duisburgs<br />
ist seit nunmehr 125 Jahren die <strong>Duisburger</strong><br />
<strong>Verkehrsgesellschaft</strong> <strong>AG</strong><br />
(<strong>DVG</strong>). Betrachtet man die historische<br />
Entwicklung, so erkennt man, dass<br />
es ein langwieriger Prozess war, der<br />
zu einer einheitlichen Verantwortung<br />
für den Öffentlichen Personennahverkehr<br />
unter der Regie der Stadt<br />
Duisburg führte. Nicht nur, dass die<br />
technischen Entwicklungen eine stetige<br />
Anpassung des Fahrzeugparks<br />
erforderten, auch die städtebaulichen<br />
Entwicklungen und die Veränderungen<br />
im kommunalen Gebietsumfeld<br />
führten zur immer wieder notwendigen<br />
Umgestaltung des Angebotes.<br />
Nicht zuletzt mussten die Veränderungen<br />
der rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
berücksichtigt und bei<br />
der Gesellschaftsstruktur eingebunden<br />
werden.<br />
So begann die <strong>DVG</strong> ihr historisches<br />
Dasein vor 125 Jahren als reines Privatunternehmen.<br />
Die erste Straßenbahn<br />
Duisburgs wurde 1881 von einem<br />
Privatunternehmer gebaut und<br />
betrieben. Gleiches gilt für die ersten<br />
Linien in den Nachbargemeinden.<br />
Die betroffenen Städte und der Kreis<br />
begrüßten zwar grundsätzlich das<br />
neue Verkehrsangebot, betrachteten<br />
den ÖPNV aber noch nicht als einen<br />
notwendigen Bestandteil eigener öffentlicher<br />
Daseinsvorsorge, wie dies<br />
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Auf dem Betriebshof Am Unkelstein:<br />
Oberbürgermeister Adolf Sauerland, rechts neben<br />
ihm der Vorsitzende des Aufsichtsrates der <strong>DVG</strong>,<br />
Ratsherr Volker Mosblech<br />
für die Versorgung<br />
mit Trinkwasser oder<br />
Gas sowie Elektrizität<br />
üblich war.<br />
Durch die Intensivierung<br />
des Wirtschaftslebens<br />
wuchs<br />
im Laufe der Jahrzehnte<br />
auch die direkte<br />
finanzielle<br />
Einflussnahme der<br />
Kommunen auf die Straßenbahnbetriebe:<br />
Hamborn, Meiderich, Homberg<br />
und die Gemeinden im heutigen<br />
Rheinhausen bauten und betrieben<br />
ihre Straßenbahnen selbst bzw.<br />
verpachteten sie. Die Stadt Duisburg<br />
ihrerseits bemühte sich über viele<br />
Jahrzehnte, nach und nach die<br />
Aktienmehrheit an den in ihrem<br />
Gebiet operierenden Verkehrsunternehmen<br />
zu erwerben und somit zunehmend<br />
ihrer Aufgabe als Träger<br />
eines wachsenden ÖPNV gerecht<br />
zu werden. Über viele Jahrzehnte<br />
zwischen 1906 und 1970 wurden<br />
die verschiedenen Vorgängergesellschaften<br />
der <strong>DVG</strong> als gemischt privat-<br />
und gemeinwirtschaftliche Unternehmen<br />
geführt. Erst im Jahre<br />
1970 erlangte die Stadt die Mehrheit<br />
am Verkehrsunternehmen, nachdem<br />
sich die bis Mitte der sechziger Jahre<br />
noch positive Bilanz der <strong>DVG</strong> umgekehrt<br />
hatte und der private Miteigentümer<br />
die durch die Konkurrenz des<br />
motorisierten Individualverkehrs<br />
sinkenden Erlöse nicht mehr mittragen<br />
wollte. Seitdem ist die <strong>DVG</strong> ein<br />
ausschließlich kommunales Unternehmen.<br />
Dieser Prozess eines ursprünglich<br />
privat gestarteten Personennahverkehrs,<br />
der dann Schritt für Schritt in<br />
eine öffentliche Aufgabenverantwortung<br />
übernommen wurde, hat sich<br />
in ähnlicher Form in vielen deutschen<br />
Großstädten vollzogen. Dies hat dazu<br />
geführt, dass die Verkehrsbetriebe<br />
seit geraumer Zeit in fast allen deutschen<br />
Großstädten in kommunale<br />
Verantwortung überführt worden<br />
sind. Für die kommenden Jahrzehnte<br />
stehen wir möglicherweise wieder<br />
vor einem erneuten historischen<br />
Wechsel in der Zuordnung der unternehmerischen<br />
Verantwortung für den<br />
öffentlichen Personennahverkehr. So<br />
strebt die EU über neue Rahmenvorgaben<br />
erneut eine Öffnung des<br />
ÖPNV-Marktes für private Anbieter<br />
und eine Intensivierung des Wettbewerbes<br />
an. Die Entwicklung der kommenden<br />
Jahre wird zeigen, ob und<br />
in welcher Form diese noch nicht<br />
verbindlichen Rahmenvorgaben der<br />
EU die ÖPNV-Landschaft in Deutschland<br />
verändern werden. Zusätzlicher<br />
Treiber eines solchen Veränderungsprozesses<br />
ist die in den meisten Kommunen<br />
sehr angespannte Haushaltslage,<br />
die für die Eigentümer der<br />
Verkehrsbetriebe wenig unternehmerischen<br />
Spielraum ermöglicht.<br />
Die <strong>DVG</strong> hat sich in den vergangenen<br />
Jahren durch zahlreiche Kostensenkungsprogramme<br />
auf den bevorstehenden<br />
Wettbewerb vorbereitet.<br />
Doch noch ist dieser Prozess nicht<br />
beendet.Auch in den kommenden<br />
Jahren muss weiterhin ein striktes<br />
Restrukturierungsprogramm verfolgt<br />
werden, um den Anforderungen des<br />
zukünftigen Marktes zu genügen.<br />
Das Verkehrsangebot der <strong>DVG</strong> ist in<br />
den vergangenen Jahrzehnten immer<br />
wieder den neuen Herausforderungen<br />
entsprechend angepasst worden.<br />
Denn die Stadt Duisburg ist nicht<br />
organisch gewachsen, sondern im<br />
Zuge kommunaler Neuordnungen<br />
linksrheinisch (Rheinhausen, Hom-