Regeln und Steuern von Lüftungs-/Klimaanlagen - Siemens ...
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1.4 Die Ablufttemperaturregelung<br />
• Die Heizleistung lässt sich demnach wie folgt aufteilen:<br />
Wärmeleistung der Radiatorenheizung (Gr<strong>und</strong>lastheizung)<br />
+ Wärmeleistung der <strong>Lüftungs</strong>anlage<br />
+ Innere Wärmequellen<br />
= 100 % Heizleistung<br />
Die Raumtemperaturregelung der <strong>Lüftungs</strong>anlage wird angewendet<br />
für die Heizung <strong>und</strong> Belüftung <strong>von</strong> Büro-, Konferenz-, Verkaufs- <strong>und</strong><br />
Lagerräumen, Werkstätten <strong>und</strong> ähnlichen Räumen mit oder ohne innere<br />
Wärmequellen. Die Heizlast kann in einem beliebigen Verhältnis auf<br />
die Gr<strong>und</strong>lastheizung <strong>und</strong> die <strong>Lüftungs</strong>anlage aufgeteilt werden (Luftschleier!).<br />
Die Regelung der Gr<strong>und</strong>lastheizung darf jedoch nicht auch<br />
als Raumtemperaturregelung erfolgen, da sich sonst die beiden Raumtemperatur-Regelkreise<br />
gegenseitig störend beeinflussen würden. Der<br />
Vorteil der Raumtemperaturregelung gegenüber der Zulufttemperaturregelung<br />
liegt vor allem in der Ausregelgeschwindigkeit <strong>von</strong> Störungen,<br />
die innerhalb des belüfteten Raumes auftreten:<br />
• Bei der Zulufttemperaturregelung wird eine im Raum auftretende<br />
Störung vom Temperaturfühler der Radiatorenheizung erfasst. Weil<br />
diese Heizung allgemein träge ist, dauert es relativ lange, bis die<br />
Störung beseitigt ist.<br />
• Bei der Raumtemperaturregelung hingegen wird die Störung vom<br />
Temperaturfühler der <strong>Lüftungs</strong>anlage erfasst. Da die Luft im Raum<br />
pro St<strong>und</strong>e mehrmals umgewälzt wird (Luftwechselzahl), erfolgt<br />
eine, im Verhältnis zur Radiatorenheizung, schnelle Beseitigung der<br />
Störung. Störungen hingegen, die über die Zuluft in den Raum<br />
gelangen, werden wegen der Zeitkonstante des Raumes nur relativ<br />
träge ausgeregelt. Solche Störungen können unter anderem sein:<br />
– Schnelle Aussentemperatur-Änderung<br />
– Schwankung der Vorlauftemperatur für die Wärmetauscher<br />
– Ein- <strong>und</strong> Ausschalten eines Luftwäschers<br />
– Stellungsänderung <strong>von</strong> Luftklappen, die <strong>von</strong> einem Hygrostat<br />
gesteuert werden.<br />
Die Ablufttemperaturregelung hat gr<strong>und</strong>sätzlich die gleiche Aufgabe<br />
wie die Raumtemperaturregelung, nur ist der Temperaturfühler 1a im<br />
Abluftkanal montiert (in Fig. 1-2, gestrichelt gezeichnet). Dazu sind<br />
unter anderem folgende Punkte zu beachten:<br />
Der im Abluftkanal montierte Temperaturfühler misst nur die Lufttemperatur,<br />
während ein Raumtemperaturfühler nebst der Raumlufttemperatur<br />
auch einen gewissen Anteil an Strahlungswärme z.B. <strong>von</strong> der<br />
Wandtemperatur erfasst. Dadurch wird den Anforderungen an die<br />
Behaglichkeit besser entsprochen. Dafür wird die Ausgleichszeit der<br />
Regelstrecke (Tg) bei der Ablufttemperaturregelung kürzer, weil der<br />
Fühler bei höherer Strömungsgeschwindigkeit schneller reagiert.<br />
Die Verzugszeit Tu der Regelstrecke wird dadurch aber nicht verkürzt<br />
<strong>und</strong> deshalb wird der Schwierigkeitsgrad S der Regelstrecke grösser<br />
(S = Tu/Tg).<br />
Die Ablufttemperaturregelung wird dort bevorzugt, wo die richtige Platzierung<br />
eines Raumtemperaturfühlers problematisch ist oder wo nur<br />
die Raumlufttemperatur, ohne Strahlungsanteil, die wesentliche Rolle<br />
spielt (z.B. in Labors, Operationssälen usw.).<br />
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