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Jahresbericht | 11 - Caritasverband Braunschweig eV

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jeder-verdient-gesundheit.de<br />

Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />

ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />

Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />

ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />

jeder-verdient-gesundheit.de<br />

jeder-verdient-gesundheit.de<br />

<strong>Jahresbericht</strong> | <strong>11</strong><br />

Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />

ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

<strong>Braunschweig</strong> e.V.


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Vorwort .................................................................... 3<br />

SozIalBeraTung<br />

allgemeine Sozialberatung ....................................... 4<br />

außenstelle gerastraße ............................................ 6<br />

Betreute Wohngruppe ............................................. 7<br />

Betreutes Wohnen im Heidberg ............................... 8<br />

reise nach Bad Bocklet ........................................ 12<br />

Begegnungsstätte Böcklerstraße ........................... 13<br />

nachbarschaftshilfe ............................................... 16<br />

gemeindecaritas ................................................... 18<br />

MobbingHotline ..................................................... 19<br />

Kur- und erholungsberatung .................................20<br />

MIgraTIonSdIenST<br />

allgemeiner Migrationsdienst ................................. 22<br />

asylverfahrensberatung ........................................... 25<br />

Jugendmigrationsdienst ......................................... 28<br />

Migrationserstberatung für erwachsene zuwanderer ...32<br />

SozIalSTaTIon<br />

Sozialstation .......................................................... 35<br />

Sozialarbeit in der Sozialstation .............................. 37<br />

KInderTageSSTäTTen<br />

St. Bernward ......................................................... 39<br />

St. Maximilian Kolbe .............................................. 42<br />

St. Kjeld ................................................................. 43<br />

St. Joseph .......................................................... 45<br />

St. nikolaus ........................................................... 46<br />

St. Martin ............................................................... 47<br />

Bahnhofsmission ................................................... 48<br />

Pro aktiv Center (PaCe) ......................................... 50<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) ................... 54<br />

Wohlfahrtsmarken ................................................. 57<br />

Stellenplan ............................................................. 58<br />

organigramm ........................................................ 59<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V., Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>, www.caritas-bs.de<br />

Konzept und redaktion: Caritas <strong>Braunschweig</strong><br />

gestaltung: Bernward Medien gmbH, Hildesheim<br />

druck: Fischer druck gmbH, Peine<br />

Fotos: Fotolia S. 7, 9, 17, 24, 26, 27, 47, 49, die restlichen Fotos: Caritas <strong>Braunschweig</strong>


vorwort<br />

Kein Mensch ist perfekt<br />

sehr geehrte Mitglieder des caritasverbandes<br />

braunschweig e.v.,<br />

sehr geehrte damen und herren!<br />

der <strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> liegt vor. er möchte einen eindruck<br />

vermitteln von der im vergangenen Jahr geleisteten<br />

arbeit. das Jahresthema der caritas 20<strong>11</strong> „Kein<br />

Mensch ist perfekt“ hat für ein gutes Miteinander von<br />

behinderten und nichtbehinderten geworben. ich habe<br />

dann zunächst vor augen, welchen druck es heute auf<br />

dem hintergrund der Möglichkeiten der pränatalen<br />

diag nostik in unserer gesellschaft gibt, ein behindertes<br />

Kind gar nicht erst zur welt kommen zu lassen. umso<br />

dankbarer bin ich dafür, dass es in unserem caritasverband<br />

eine engagierte beratung und begleitung von<br />

schwangeren und Familien gibt. Kinder sind im blick in<br />

unserem Land und in unserer stadt. immer wieder werden<br />

sie erwähnt als armutsrisiko und als Opfer von gewalt.<br />

doch es wächst auch das bewusstsein um die<br />

notwen digkeit der Förderung von Kindern. Mit seinen<br />

Krippen und Kindertagesstätten stellt sich der caritasverband<br />

der herausforderung, Kindern in umfassender<br />

weise, chancen zu ihrer entwicklung und zur teilhabe<br />

am gesellschaftlichen Leben zu eröffnen. bei vielen gesprächen<br />

erlebe ich, wie sehr unserem diözesanbischof<br />

norbert trelle das thema Migration am herzen liegt.<br />

der vorstand:<br />

Vorwort<br />

immer hat sich die Kirche dem bemühen um die integration<br />

von Menschen verpflichtet gewusst, die als<br />

„Fremde“ galten. Jegliche Form von rassendiskriminierung<br />

ist aus christlicher sicht völlig inakzeptabel. unter<br />

anderem leisten unsere Migrationsdienste sicher einen<br />

wichtigen beitrag, diesem verständnis und auftrag<br />

rechnung zu tragen.<br />

der blick auf die thematischen stichworte dieses Jah -<br />

resberichtes zeigt, dass der caritasverband braunschweig<br />

Menschen in unterschiedlichsten Lebens- und<br />

notlagen mit Kompetenz und Professionalität zur seite<br />

steht. dies kann er nicht ohne die unterstützung durch<br />

sog. ehrenamtliche. vor allem aber bleibt er angewiesen<br />

auf die vernetzung mit den Kirchengemeinden in unserer<br />

stadt. es ist wichtig, dass der „runde tisch gemeindecaritas“<br />

dieses anliegen im blick behält.<br />

an dieser stelle möchte ich, auch im namen des vorstandes<br />

unseres caritasverbandes, von herzen allen<br />

danken, die auf unterschiedliche weise unseren verband<br />

unterstützt und interesse an seiner arbeit gezeigt<br />

haben.<br />

domkapitular<br />

Propst Reinhard Heine<br />

1. vorsitzender: Propst Reinhard Heine<br />

stellv. vorsitzende: Regine Pietsch<br />

beisitzer: Anton Niesporek, Axel Richter<br />

geschäftsführer: Christian Baron<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 3


Sozialberatung<br />

allgemeine sozialberatung 20<strong>11</strong><br />

wir finden Lösungen<br />

die allgemeine sozialberatung (asb) der caritas ist erste<br />

anlaufstelle für Menschen mit Problemen. sie ist offen<br />

für Menschen mit akuten Krisen, psychosozialen Problemen,<br />

sozialökonomischen schwierigkeiten, Krankheiten<br />

und behinderungen. sie bietet unmittelbare hilfe<br />

und Klärung, gibt informationen und sucht nach Lösungswegen.<br />

sie ist ein angebot für alle Menschen unabhängig<br />

von geschlecht, Konfession und nationalität.<br />

wir informieren und beraten zur materiellen existenzsicherung,<br />

klären ansprüche auf sozialleistungen (aLg<br />

ii, sozialhilfe etc.) und unterstützen bei der antragstel-<br />

»Unser Angebot der Allgemeinen Sozialberatung ist ein<br />

Grundauftrag der Caritas. Die Allgemeine Sozialberatung hat<br />

einen großen Stellenwert bei der Bewältigung von Konflikten<br />

und Notsituationen. Sie ist die direkte, unmittelbare Hilfe;<br />

sie bietet Klärung, gibt Informationen, sucht nach Lösungswegen,<br />

gibt Unterstützung in der Beantragung gesetzlicher Ansprüche<br />

und hilft im Umgang mit Behörden.«<br />

4 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

ihre ansprechpartnerinnen:<br />

gemeinsam gegen armut<br />

lung. wir haben Zeit und raum für ein persönliches gespräch,<br />

bieten unbürokratische hilfe und unterstützung<br />

bei Krisen und Konflikten. unsere beratung basiert auf<br />

verschwiegenheit und vertraulichkeit.<br />

viele Menschen in unserer gesellschaft haben nicht dieselben<br />

Lebensbedingungen wie der rest der bevölkerung,<br />

sie leben in armut. im Jahr 20<strong>11</strong> nahmen 370<br />

Klienten* unsere beratungsstelle in anspruch. Knapp<br />

65% bezogen Leistungen zur sicherung des Lebensunterhalts<br />

(hartz iv und grundsicherung). rund 14% der<br />

ratsuchenden gingen einer erwerbstätigkeit nach und<br />

Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-28<br />

Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-41<br />

Allgemeine Sozialberatung<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


erhielten gleichzeitig ergänzend hartz iv. ca. 17% waren<br />

berufstätig und bestritten auch ihr einkommen darüber.<br />

(*in die statistik einbezogen wurden ratsuchende<br />

der asb und der Kur- und erholungsberatung).<br />

die Problemlagen waren dabei vielschichtig und gingen<br />

häufig einher mit geldnot, armut und schulden, denn<br />

rund 60% der ratsuchenden hatten finanzielle schwierigkeiten.<br />

Mit 79% war der Frauenanteil unter den ratsuchenden<br />

besonders hoch. im vordergrund standen<br />

auch hier Fragen zur existenzsicherung, meistens verknüpft<br />

mit umfangreichen psychosozialen Problemlagen<br />

(Partner- und eheproblemen, gewalterfahrungen,<br />

erziehungsproblemen, psychische störungen usw.)<br />

vie le Frauen waren alleinerziehend. auch konnten wir<br />

feststellen, dass die Zahl der Menschen, die von Krankheit<br />

betroffen waren, in den letzten Jahren ständig zugenommen<br />

hat.<br />

unsere beratung haben 157 Familien und 161 alleinerziehende<br />

mit insgesamt 572 Kindern sowie 52 alleinstehende<br />

in anspruch genommen. Kinder sind überdurchschnittlich<br />

von armut betroffen, wenn sie mit nur einem<br />

elternteil leben, ein Migrationshintergrund besteht, die<br />

Familie kinderreich ist, die eltern von arbeitslosigkeit betroffen<br />

sind. in braunschweig geht man davon aus, dass<br />

jedes vierte Kind unterhalb der armutsgrenze lebt. dabei<br />

geht es allerdings nicht nur um die finanzielle armut.<br />

arme Kinder sind ausgeschlossen vom normalen<br />

Lebensstandard; sie werden schon sehr früh aus den<br />

Lebensbereichen bildung, Kultur und sport ausgegrenzt.<br />

im März 20<strong>11</strong> wurde das bildungs- und teilhabepaket<br />

(but) eingeführt. Laut des bundesministeriums für<br />

arbeit und soziales haben bedürftige Kinder und Jugendliche<br />

einen rechtsanspruch auf‘s Mitmachen – bei<br />

tagesausflügen, dem Mittagessen bei Kita, hort und<br />

schule, bei Musik, sport und spiel in vereinen. die einführung<br />

und die umsetzung gestalteten sich schwierig.<br />

es fehlte an allgemeinen informationen und fachlicher<br />

beratung. aktiv unterstützten wir eltern der Kita st. Maximilian<br />

Kolbe in der antragstellung des but für einen<br />

Kindergartenausflug. im Oktober 20<strong>11</strong> hielten wir einen<br />

vortrag zum but ebenfalls in der Kita st. Maximilian<br />

Kolbe. auch erhielten wir anrufe von grundschulen, die<br />

sich über das but informierten. in unserer beratungstätigkeit<br />

informieren wir über die neuen Möglichkeiten der<br />

antragstellungen und finanziellen unterstützungen. wir<br />

erleben aber auch immer wieder, dass eltern, gerade<br />

auch erwerbstätige, die ergänzend wohngeld oder Kinderzuschlag<br />

beziehen, nicht informiert sind.<br />

Sozialberatung<br />

wir sind weiterhin servicestelle des sonderfonds „dabeisein!“<br />

– eine Leistung der stiftung „Familie in not“ –,<br />

auch wenn sich mit einführung des bildungs- und teilhabepaketes<br />

die anspruchsvoraussetzungen geändert<br />

haben. ein anspruch nach dem but schließt einen anspruch<br />

nach dem sonderfonds „dabeisein!“ aus. erwerbstätige,<br />

die kein wohngeld und Kinderzuschlag<br />

beziehen und deren bruttoeinkommen eine bestimmte<br />

grenze nicht überschreitet, haben nach wie vor die<br />

Möglichkeit, über den sonderfonds einen Zuschuss für<br />

bildungsangebote und kulturelle aktivitäten ihrer Kinder<br />

zu erhalten.<br />

gemeinsam mit dem verein Parkbank e.v. hat der caritasverband<br />

braunschweig e.v. 20<strong>11</strong> im rahmen des<br />

Filmfestivals der aktion Mensch „ueber Mut“ die Partnerschaft<br />

für den Film „die Kinder von don Quichote“<br />

übernommen. ein Film zum thema Obdachlosigkeit<br />

und wohnungsnot in Frankreich, gesellschaftliches engagement,<br />

hilfe und unterstützung. im Mittelpunkt des<br />

Films stehen Menschen, die sich für ihren traum „würdige<br />

Lebensbedingungen für Obdachlose“ einsetzen.<br />

gezeigt wurde der Film im c1 cinema.<br />

auch 20<strong>11</strong> konnten wir in notfällen, häufig in Kooperation<br />

mit stiftungen, schnell und unbürokratisch, in der<br />

gewährung einer Finanzhilfe oder mit einem Lebensmittelgutschein<br />

helfen. weiterhin besteht die Möglichkeit,<br />

über unsere beratungsstelle Landesmittel zur Förderung<br />

von Familienferien für einkommensschwache Familien<br />

zu beantragen. Für Kinder ab fünf Jahren bieten<br />

wir eine Ferienfreizeit in gastfamilien in der schweiz an.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 5


Sozialberatung<br />

außenstelle gerastraße<br />

antwort auf viele<br />

Fragen<br />

in das büro der außenstelle des caritasverbandes in<br />

der gerastr. 1 kamen bewohner der stadtteile heid berg<br />

und Melverode mit den unterschiedlichsten anliegen.<br />

in diesem berichtsjahr sind folgende beratungs schwerpunkte<br />

zu nennen:<br />

Beratungsschwerpunkte:<br />

• informationen über das betreute wohnen<br />

• beratung über wohnmöglichkeiten im alter<br />

• beratung über ambulante dienstleitungen<br />

• beratung über grundsicherung im alter und bei<br />

erwerbsminderung<br />

• beratung über Leistungen der Pflegeversicherung<br />

• informationen über diverse sozialleistungen<br />

• informationen über vorsorgemöglichkeiten<br />

• informationen über die Freizeitgestaltung von<br />

senioren<br />

wir unterstützten Klienten dabei, trotz Krankheit oder<br />

behinderung möglichst lange ein eigenständiges und<br />

selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten umgebung<br />

zu führen. der individuelle bedarf wurde ermittelt und<br />

nach Klärung der Finanzierung in der regel umgesetzt.<br />

im rahmen der aufsuchenden beratung des Klienten<br />

werden auch, wenn gewünscht oder überhaupt vor-<br />

6 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

handen, die angehörigen miteinbezogen. sozialarbeit in<br />

der altenhilfe bedeutet, eine übergreifende, vernetzende<br />

arbeit zu leisten, um alte Menschen mit allen möglichen<br />

dienstleistungen optimal zu versorgen. gleichzeitig sollte<br />

es in der beratung gelingen, dem Menschen das gefühl<br />

zu geben, alle Probleme aussprechen zu können,<br />

um dann der Zukunft gelassener entgegenblicken zu<br />

können. wichtig und beruhigend zugleich für die Klienten<br />

ist es in vielen Fällen, vorsorge zu treffen, sowohl für<br />

die Zeit, in der der Mensch abhängig von Pflege und<br />

versorgung ist als auch für den Fall des todes.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> wurden auch wieder alleinlebende alte<br />

und gebrechliche Menschen von der caritas sozialarbeiterisch<br />

oft in Form von hausbesuchen betreut. der<br />

sozialarbeiter muss dann vor Ort akten, briefwechsel,<br />

rechnungen etc. sichten, ordnen und das nötige<br />

ver anlassen.<br />

ihr ansprechpartner:<br />

Bernhard Singer, sozialarbeiter<br />

telefon: 0531 / 262666<br />

Allgemeine Sozialberatung<br />

Außenstelle Gerastraße 1,<br />

38124 <strong>Braunschweig</strong>


etreute wohngruppe für ältere Menschen<br />

wg als alternative<br />

der grundgedanke der betreuten wohngruppe ist das<br />

wohnen in einer gemeinschaft, sodass einsamkeit und<br />

isolation nicht aufkommen sollten, die bewohnerin aber<br />

durch das eigene Zimmer jederzeit die Möglichkeit hat,<br />

sich zurückzuziehen. die bewohnerinnen der wohngruppe<br />

sollen trotz evtl. vorhandener defizite möglichst<br />

lange ihren alltag selbst gestalten, haben aber immer<br />

wieder die Möglichkeit, unterstützung durch den sozialarbeiter,<br />

den Zivi und die Krankenschwester zu bekommen.<br />

alle drei bewohnerinnen sind an ein haus notrufsystem<br />

angeschlossen, sodass sie auch nach beendigung<br />

der dienstzeiten der Mitarbeiter der caritas<br />

problemlos hilfe über den Malteserhilfsdienst anfordern<br />

können. bei auftretender Pflegebedürftigkeit besteht<br />

kurzfristig die Möglichkeit, durch die sozialstation Pflegeleistungen<br />

zu bekommen. durch die hilfe, welche die<br />

drei damen aufgrund dieser wohnform finden, wird ein<br />

stück Men schen würde des älteren Menschen respektiert,<br />

sie blei ben durch gemeinsames handeln und<br />

Leben vollwertige Mitglieder der gesellschaft und werden<br />

ganzheitlich unter der berücksichtigung unterschiedlichster<br />

Lebens um stände behandelt. dies spie gelt<br />

sich in der voll stän digen integration der wg-be wohnerinnen<br />

in die hausge meinschaft wieder.<br />

die wohnung der betreuten wohngruppe liegt im erdgeschoss<br />

des betreuten wohnens in der gerastraße 1,<br />

gleich gegenüber dem büro der caritas. sie ist ca.133m²<br />

groß und besteht aus einer Küche, einem abstellraum,<br />

zwei bädern (eins mit dusche und wc, eins mit badewanne,<br />

wc und drei waschbecken), einem gemeinschaftsraum<br />

und drei ungefähr gleich großen unmö blierten<br />

Zimmern mit jeweils eigener terrasse. die wohnung<br />

ist an drei damen zu gleichen teilen untervermietet.<br />

vermieter ist in diesem Fall die caritas. umfang und<br />

Kosten des betreu ungsaufwandes in der wohngemeinschaft<br />

werden pauschal in einem servicevertrag fixiert,<br />

der hauswirtschaftliche und pädagogische betreuung<br />

in seinen grundleistungen enthält. bei Übernahme der<br />

Kos ten für die sozialpädagogische betreuung durch den<br />

sozial hilfeträger werden art, umfang und Kosten, die an-<br />

Betreute Wohngruppe<br />

erkannt werden können, in absprache mit dem träger<br />

geregelt. bei Pflegebedürftigkeit kann nach bedarf des<br />

einzelfalles ein ambulanter Pflegedienst in anspruch genommen<br />

werden, der durch eigenmittel, sgb 5, sgb<br />

<strong>11</strong> oder bei bedarf über die sozialhilfe (hilfe zur Pflege)<br />

finanziert wird.<br />

Ziel der sozialpädagogischen arbeit ist, bei den damen<br />

Lust und Freude an gemeinsamen aktivitäten zu wecken,<br />

eigene ideen einzubringen aber auch zu lernen, bestehende<br />

einschränkungen unterschiedlichster art anzuneh<br />

men und zu akzeptieren. der schwerpunkt der sozial<br />

pädagogischen arbeit wird um die Mittagszeit ge legt.<br />

die gemeinsame gestaltung des Mittagessens, das<br />

heißt einkaufen, kochen, essen und abwaschen, erfolgt<br />

ebenso wie die wöchentliche erstellung des essensplans<br />

mit der unterstützung des sozialarbeiters. Zum Konzept<br />

gehören auch die regelmäßig statt findenden ausflüge<br />

mit der wg. die nahen ausflugsziele ergeben sich überwiegend<br />

aus den vielen erinnerungen und wünschen<br />

der damen.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> gab es eine veränderung in der gemeinschaft.<br />

eine bewohnerin musste aufgrund einer sich<br />

verschlechternden grunderkrankung in ein se niorenheim<br />

umziehen. seitdem lebten zwei damen für rest des<br />

Jahr es in einer kleinen gemeinschaft. die suche nach<br />

einer neuen und zur gruppe passenden bewohnerin<br />

war im berichtsjahr erfolglos.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 7


Betreutes Wohnen<br />

betreutes wohnen im heidberg, gerastraße 1 und Jenastieg 3/5<br />

sicher, bequem und gut versorgt<br />

Diese Form des Wohnens verfolgt zwei Ziele:<br />

• Zum einen soll es alten Menschen ermöglicht werden,<br />

in wohnungen einzuziehen, die ihren bedürfnissen<br />

entsprechen und altersgerecht/barrierefrei ausgestattet<br />

sind.<br />

• Zum anderen soll von vornherein sichergestellt sein,<br />

dass hilfe und Pflege ab dem Zeitpunkt einsetzt, ab<br />

dem sie benötigt wird.<br />

die beiden gebäude des betreuten wohnens befinden<br />

sich im heidberg in unmittelbarer nähe zum ein kaufszentrum<br />

erfurtplatz mit allen erforderlichen geschäften.<br />

Für gehbehinderte und rollstuhlfahrer ist das Zen trum<br />

gut zu erreichen, da die wege dorthin kurz und bar riere<br />

frei sind.<br />

das haus gerastraße 1 gehört der nibelungen-wohnbau-gmbh.<br />

da das Objekt mit öffentlichen Mitteln gefördert<br />

ist, benötigen die Mieter in der regel einen<br />

wohnberechtigungsschein der stadt braun schweig.<br />

auf vier barrierefrei zu erreichende geschosse verteilt,<br />

gibt es hier Zweizimmerwohnungen für einzelper sonen<br />

(45m²) und für zwei Personen (52m²). alle wohnungen<br />

haben eine zum süden gelegene terrasse oder Loggia.<br />

der Jenastieg 3/5 („i-Punkt“) ist eine vollständig durchsanierte<br />

immobilie der braunschweiger bauge nossen-<br />

betreutes wohnen<br />

8 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

betreutes wohnen ist nicht einheitlich definiert, weil es<br />

kein geschützter rechtsbegriff ist. inhaltlich wird eine<br />

Form von wohnen und betreuung beschrieben. im<br />

Konzept des betreuten wohnens für ältere Men schen<br />

in braunschweig von 1996 heißt es: „betreuung im<br />

rahmen eines gesicherten angebotes auf der grundlage<br />

vertrag licher beziehung zwischen der be treu enden<br />

instanz und der/dem betreuten per Miet vertrag<br />

genutzten einzel- oder gemeinschafts wohnung“.<br />

schaft. Fertiggestellt im april 2005 sind die wohnungen<br />

auf die unterschiedlichsten bedürfnisse der bewohner<br />

zugeschnitten. es gibt in den unteren sieben etagen<br />

ein- bis dreizimmerwohnungen von 40 bis 92,5m².<br />

alle wohnungen sind barrierefrei zugänglich und die<br />

bade zimmer haben eine dusche mit boden ablauf.<br />

eine wei tere besonderheit ist der tagsüber am<br />

empfang sitzen de concierge, der den bewohnern<br />

dort zusätzlich zur video-Überwachungsanlage sicher<br />

heit vermitteln soll.<br />

ihre ansprechpartner:<br />

Beate Meyerhof, sozialarbeiterin<br />

Krankenschwester, telefon: 0531 / 262666<br />

Bernhard Singer, sozialarbeiter<br />

telefon: 0531 / 262666<br />

Betreutes Wohnen im Heidberg<br />

Gerastraße 1, 38124 <strong>Braunschweig</strong>


daten zu den beiden häusern<br />

bezugsfertig<br />

wohnungen<br />

einzugsvoraussetzungen<br />

vermieter<br />

serviceteam<br />

sprechstunden<br />

telefonisch<br />

erreichbar<br />

servicepreis<br />

gerastraße 1<br />

16.04.1997<br />

insgesamt 33<br />

18 für einzelpersonen (ca. 45m²)<br />

12 für zwei Personen (ca. 52m²)<br />

3 für rollstuhlfahrer (ca. 48m²)<br />

sowie eine senioren-wg (ca. 133m²)<br />

wohnberechtigungsschein<br />

Mindestalter 59 Jahre<br />

nibelungen-wohnbau-gmbh<br />

sozialarbeiter<br />

Krankenschwester<br />

Mo. – Fr. 9:30 – 10:30 uhr<br />

Mo. – do. 8:30 – 16:00 uhr<br />

Fr. 8:30 – 14:00 uhr<br />

Für eine Person 89,90 euro€<br />

Für einen Zweipersonenhaushalt<br />

139,25 euro€ €<br />

notruf (wahlleistung) 30,20 euro€ €<br />

Jenastieg 3/5<br />

01.04.2005<br />

Betreutes Wohnen<br />

insgesamt 41<br />

13 einzimmerappartements (ca. 42m²)<br />

24 Zweizimmerwohnungen (ca. 59m²)<br />

4 dreizimmerwohnungen (ca. 93m²)<br />

davon 6 wohnungen für rollstuhlfahrer<br />

Keine<br />

bbg braunschweiger baugenossenschaft<br />

sozialarbeiterin<br />

Krankenschwester<br />

Mo. – Fr. 8:30 – 9:30 uhr<br />

di. 13:00 – 14:00 uhr<br />

Mo. – do. 8:30 – 16:00 uhr<br />

Fr. 8:30 – 14:00 uhr<br />

Für eine Person 120,10 euro€ €<br />

Für jede weitere Person 49,35 euro€ €<br />

notruf inklusive<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 9


Betreutes Wohnen<br />

betreuungsservice (für beide häuser):<br />

Individuelle Beratung<br />

• zu Fragen der alltäglichen Lebensführung<br />

• zu hilfen beim schriftverkehr, antragsstellungen<br />

und bei behördenangelegenheiten<br />

• zu hilfsmöglichkeiten und zur wohnraum anpas -<br />

sung bei evtl. eintretender Pflegebedürftigkeit<br />

• zu Fragen der gesundheit, ernährung, reha bili tation<br />

und sozialen angelegenheiten<br />

• zu Fragen bzgl. evtl. notwendig werdender heimunterbringung<br />

und ggf. hilfen bei der durchführung<br />

Vermittlung von Dienstleistungsangeboten<br />

• z.b.: wäschedienste, reinigungsservice, Menuser<br />

vice, Fußpflege, ambulante Pflegedienste usw.<br />

Leistungen bei Krankheit in der Wohnung<br />

• erstversorgung bei akuter erkrankung durch die<br />

Krankenschwester mit evtl. anschließender vermitt<br />

lung an den Pflegedienst<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

april<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

august<br />

september<br />

Oktober<br />

november<br />

dezember<br />

durchgeführte Freizeitaktionen im Jahr 20<strong>11</strong><br />

gerastraße 1 Jenastieg 3/5<br />

Frühstück im schlosshof sZ salder und Mittagessen im „Parlament“<br />

Faschingsfeier mit dem seniorenkreis des caritasverbandes im schützenhaus heidberg<br />

Kegeln im asse-sport-center, wolfenbüttel (2 termine zur auswahl)<br />

ausflug nach bad salzdetfurth mit spaziergang durch den Kurpark (2 termine zur auswahl)<br />

spargelessen im gasthaus „geldmacher“ in vechelde, anschließend spaziergang, Kaffee, Kuchen<br />

besuch des braunschweiger Zoos (2 termine zur auswahl)<br />

grillen am tankumsee mit anschließendem Kaffeetrinken auf der terrasse des seehotels<br />

(2 termine zur auswahl)<br />

grillen vor der haustür Mieterfest im saal des heidbergbades<br />

ausflug zum hohnsensee nach hildesheim mit einkehr im café noah und spaziergang<br />

bingo im „i-vent“<br />

grünkohlessen im gasthaus „geldmacher“ in vechelde mit dem seniorenkreis der caritas,<br />

spaziergang im Ort, anschließend Kaffeetrinken<br />

weihnachtsfeier in der gaststätte „i-vent“<br />

10 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

• erste-hilfe-Maßnahme mit evtl. notwendig wer denden<br />

Folgemaßnahmen<br />

• bei Krankenhausaufenthalt Organisation der Überleitung<br />

vom Krankenhaus in die häusliche umgebung,<br />

bei bedarf in Kooperation mit dem Krankenhaussozialdienst<br />

Organisation von Freizeit und Geselligkeit<br />

• teilnahmemöglichkeit am seniorenkreis der caritas<br />

- an monatlich angebotenen kulturellen und<br />

gesel l igen veranstaltungen<br />

- am caritas-seniorenreise-Programm usw.<br />

Hausnotrufdienst der Malteser <strong>Braunschweig</strong><br />

• rund-um-die-uhr-absicherung durch bereit stellung<br />

eines hausnotrufgerätes und des dazu gehörigen<br />

Funkfingers


esuch des braunschweiger Zoos<br />

ein wichtiger bestandteil des services war auch 20<strong>11</strong><br />

das regelmäßige aufsuchen der bewohner durch die<br />

Krankenschwester, die neben erforderlicher medi zi nischer<br />

versorgung den engen Kontakt zu den be woh -<br />

n ern hielt. nicht zu vergessen waren die unter schiedlichsten<br />

Freizeitangebote zur Förderung der jeweiligen<br />

hausge meinschaften und die vernetzung beider häuser<br />

mitein ander, angefangen mit kürzeren ausflugsfahrten<br />

bis hin zu tagesreisen mit allen bewohnern. diese<br />

aktivitäten fanden überwiegend großen Zuspruch und<br />

glichen da mit das Fehlen von gemeinschaftsräumen in<br />

beiden häusern ein wenig aus.<br />

die beratungsangebote erfolgten im berichtsjahr 20<strong>11</strong><br />

entweder in den täglich festgesetzten sprechstunden in<br />

den büros oder nach vereinbarung in den büros oder in<br />

den wohnungen. die beratungen erstreckten sich u.a.<br />

auf Fragen der alltäglichen Lebensführung und der erschließung<br />

von Leistungen.<br />

neben diesen angeboten wurden auch kurzfristige aktive<br />

hilfen im Krankheitsfall durchgeführt. dazu ge hört en<br />

Betreutes Wohnen<br />

u.a. die erste hilfe-Maßnahmen, Kontakt auf nah me zu<br />

den Ärzten, Organisation von Kranken transporten, notwendige<br />

erledigungen im haushalt während des Krankenhausaufenthaltes<br />

und die Kooperation mit den<br />

Krankenhaussozialdiensten.<br />

der vermehrte bedarf der bewohner an einkaufsdiensten<br />

war für das berichtsjahr war augenfällig. die Zivildienstleistenden<br />

deckten diesen bedarf bis März 20<strong>11</strong> durch einkäufe<br />

in den vor Ort ansässigen geschäften und durch<br />

einkäufe auf dem 2-mal wöchentlich stattfindenden Markt<br />

ab. durch die abschaffung des Zivildienstes wurden die<br />

zusätzlich zum vertrag angebotenen dienstleistungen teilweise<br />

durch nachbarschaftshelferinnen (extrakosten siehe<br />

nachbarschaftshilfe) übernommen.<br />

weitere aufgaben des betreuten wohnens waren: informationen<br />

über sozialleistungen, notrufsicherung, Frei zeitangebote.<br />

vermittlungs- und Organisations tätig kei ten gehörten<br />

auch zum service, wie z.b. so zialstation oder Pflegedienste,<br />

Fußpflege, Menü dienste, Kranken gymnastik<br />

aber auch die beratung und un terstützung bei einem nicht<br />

mehr abzuwendenden umzug in ein Pfle ge heim.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. <strong>11</strong>


Betreutes Wohnen<br />

reise nach bad bocklet vom 18.10.20<strong>11</strong> bis 25.10.20<strong>11</strong><br />

betreut und verwöhnt urlauben<br />

das Ziel der reise war der Kurort bad bocklet in der<br />

Fränkischen rhön, wenige Kilometer von bad Kissingen<br />

entfernt. die anreise (vier stunden Fahrzeit) wurde mit<br />

zwei caritaseigenen vw-bussen durchgeführt.<br />

untergebracht war die reisegruppe im Kurhaus bad<br />

bocklet, direkt am Kurpark gelegen. Für unsere gruppe<br />

waren einzelzimmer und drei Zimmer für gehbehinderte/rollstuhlfahrer<br />

reserviert. alle Zimmer hatten dusche/<br />

bad und telefon. Zusätzlich gab es auf jeder etage aufenthaltsräume.<br />

die Zimmer waren barrierefrei zu erreichen,<br />

auch für elektrorollstühle war ausreichend Platz<br />

vorhanden. die verpflegung beinhaltete vollpension.<br />

voraussetzung für die teilnahme war das einverständnis<br />

des hausarztes und die gewährleistung der pflegerischen<br />

versorgung durch das mitreisende Personal<br />

(eine Krankenschwester und ein sozialarbeiter, der auch<br />

pflegerisch mitarbeitete). Zu den pflegerischen tätigkeiten<br />

gehörte die morgendliche grundpflege, Medikamentengabe,<br />

hilfestellung beim an- und ausziehen,<br />

blutdruckmessen, hilfe bei den toilettengängen etc.<br />

sämtliche Mahlzeiten wurden gemeinsam eingenommen,<br />

rollstuhlfahrer und gehbehinderte wurden von<br />

den betreuern zum buffet begleitet, am tisch waren hilfestellungen<br />

selbstverständlich. wenn nötig, wurden die<br />

reisenden abends zusätzlich bei der grundpflege unterstützt.<br />

die betreuer waren für die reiseteilnehmer<br />

nachts im notfall über ein handy erreichbar.<br />

12 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

der Ferienalltag begann nach der morgendlichen<br />

grund pflege um 8:30 uhr mit dem gemeinsamen Frühstück.<br />

im gegensatz zu den anderen hausgästen ließen<br />

sich unsere urlauber dann beim Frühstück sehr viel Zeit.<br />

ein Zeichen, dass sie die gemeinschaft wohl zu genießen<br />

wussten. die vormittägliche aktivität bestand in der<br />

regel in einem spaziergang (z.t. auch in Kleingruppen).<br />

das gute wetter begünstigte die aktivitäten außer haus.<br />

gerne wurde im Kurpark flaniert aber ebenso beliebt<br />

war der einkaufsbummel. das Mittagessen wurde um<br />

12:00 uhr gemeinsam eingenommen. daran schloss<br />

sich eine Mittagsruhe in den Zimmern an. diese Pause<br />

hatten alle reiseteilnehmer nötig, da die ungewohnt viele<br />

bewegung und frische Luft einer zusätzlichen entspannung<br />

bedurfte.<br />

der nachmittag stand für gemeinsam in der gruppe<br />

durchgeführte aktivitäten zur verfügung. das Kaffeetrinken<br />

in einem schönen café war obligatorisch. als herausragende<br />

nachmittags- und abendaktionen wurden<br />

durchgeführt:<br />

• besuch des Kurkonzertes in bad bocklet<br />

und bad Kissingen<br />

• besuch eines abendlichen Musikkonzertes<br />

in bad Kissingen<br />

• besuch des Kabaretts „Lästerschwestern“<br />

in bad Kissingen<br />

• ausflug zum Kloster Kreuzberg mit einkehr<br />

• ausflug zum Fränkischen Museum in Fladungen<br />

• einkaufsbummel in bad Kissingen<br />

• rundfahrt durch die Fränkische und hessische<br />

rhön mit einkehr<br />

nach dem abendessen setzten sich fast immer alle teilnehmer<br />

zusammen. stand keine aktion auf dem Programm,<br />

so schätzten es die reiseteilnehmer bei bier<br />

oder einem glas rotwein zusammenzusitzen und zu<br />

plaudern oder gesellschaftsspiele zu spielen. der selbst<br />

bestimmte Zeitpunkt ins bett zu gehen, lag zwischen<br />

22:00 und 23:00 uhr.


egegnungsstätte böcklerstraße<br />

Jeden tag was los – das ganze Jahr lang<br />

unsere Kurs- und veranstaltungsangebote 20<strong>11</strong><br />

Montag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />

9:00 –10:00 seniorengymnastik i<br />

9:30 –10:30 gedächtnistraining i<br />

10:15 –<strong>11</strong>:15 seniorengymnastik ii<br />

<strong>11</strong>:30 –12:30 Pilates<br />

14:30 –17:00 rummikubgruppe im café<br />

18:00 –19:30 Yoga i für anfänger<br />

19:45 –21:15 Yoga ii<br />

Dienstag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />

9:30 seniorenfrühstück<br />

9:30 –13:00 „vergissmeinnicht“<br />

betreuungsgruppe<br />

demenzkranker Menschen<br />

9:00 –10:00 seniorengymnastik iii<br />

10:00 –<strong>11</strong>:00 sitzgymnastik<br />

<strong>11</strong>:00 –12:00 gymnastik für Frauen<br />

13:15 –14:45 seniorenenglisch i<br />

15:00 –16:45 seniorenenglisch ii<br />

17:15 –18:15 rückenfit i<br />

18:30 –19:30 rückenfit ii<br />

Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />

Mittwoch 8:30 –17:00 café geöffnet<br />

9:30 turnen Kita. st. nikolaus<br />

9:30–13:00 „treffpunkt Lebensgeschichte“betreuungsgruppe<br />

demenzkranker<br />

Menschen<br />

14:00 –16.00 entleihzeit<br />

stadtteilbuchausleihe<br />

14:30 seniorenkreis<br />

caritasverband<br />

Donnerstag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />

9:30 –10:30 gedächtnistraining ii<br />

9:15 –10:45 Yoga am vormittag i<br />

<strong>11</strong>:00 –12:30 Yoga am vormittag ii<br />

15:00 Literaturcafé 14-tägig<br />

14.30 –17.00 spielenachmittag<br />

14:00 –16:00 sprechstunde der<br />

nachbarschaftshilfe<br />

Freitag 9:30 –<strong>11</strong>:00 englischkurs i<br />

9.30 –13:00 „zeitlos“ betreuungsgruppe<br />

demenzkranker<br />

Menschen<br />

<strong>11</strong>:00 –12:30 englischkurs ii<br />

14:30 –16:30 Kurs aquarellmalerei<br />

ihr ansprechpartner:<br />

Detlef Stefan Folwaczny, sozialarbeiter<br />

telefon: 0531 / 75727<br />

Begegnungsstätte<br />

Böcklerstraße 232, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 13


Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />

betreuungsgruppen für an demenz erkrankte Menschen<br />

treffpunkt Lebensgeschichte<br />

auch im Jahr 20<strong>11</strong> boten wir erfolgreich die betreuungsgruppen<br />

für an demenz erkrankte Menschen an.<br />

Oberstes Ziel dieser angebote war und ist es, auf der<br />

einen seite angehörige zu entlasten aber auch betroffene<br />

zu aktivieren und ihnen einen Ort der geselligkeit,<br />

geborgenheit und vertrautheit zu bieten. das betreuungsteam<br />

bemerkte schon am anfang des berichtsjahres<br />

eine Zunahme von anfragen nach gruppenplätzen.<br />

angehörige mussten sich daher in eine warteliste eintragen<br />

und auf einen baldigst freiwerdenden Platz hoffen.<br />

hier wollte die Koordination der nachbarschaftshilfe<br />

sowie die helfer abhilfe schaffen. neben der betreuungsgruppe<br />

„vergissmeinnicht“ und dem bewegungsangebot<br />

am dienstag sowie der betreuungsgruppe<br />

„treffpunkt Lebensgeschichte“ wurde ein neues angebot<br />

am Freitag ins Leben gerufen. die gruppe „zeitlos“,<br />

die in der Zeit von 9:30 –13:00 uhr stattfindet, weist<br />

ähnliche strukturen auf wie die schon bestehenden angebote<br />

und beseitigte somit auch unseren bestehenden<br />

betreuungsengpass. durch dieses weitere angebot<br />

konnte nämlich auch ein großer teil der betroffenen, die<br />

auf der „warteliste“ standen, in die neue betreuungsgruppe<br />

aufgenommen werden. nachfolgend ein exem-<br />

14 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

plarisches gruppenangebot, wie es so oder ähnlich<br />

jede woche in unseren betreuungsgruppen stattfindet.<br />

Thema Weihnachten:<br />

weil das rationale denken bei betroffenen nach und<br />

nach nachlässt, gewinnt die wahrnehmung über die<br />

sinne für Menschen mit einer demenz immer mehr an<br />

bedeutung. besonders in der weihnachts- und adventszeit<br />

20<strong>11</strong> bot sich viel gelegenheit, auf diese weise<br />

erinnerungen zu wecken. während eines treffens<br />

wurde auf das thema weihnachten in besonderer weise<br />

eingegangen. Zu beginn des treffens wurde auf<br />

töne und Klänge eingegangen, die die gefühls- und<br />

erinnerungswelt des betroffenen anregen sollten. es<br />

wurde traditionelle weihnachtsmusik gespielt, weihnachtslieder<br />

gesungen oder ein „weihnachtstonmemory“<br />

gespielt. somit sollten die betreuten schon zu beginn<br />

des gruppentreffens ein gefühl der vertraut- und<br />

geborgenheit entwickeln. da mit Fortschreiten der<br />

Krankheit, das Langzeitgedächtnis immer mehr an bedeutung<br />

gewinnt, setzten wir während des treffens<br />

auch gerüche ein. da gerüche mit einem umfeld oder<br />

einer erlebten situation verknüpft werden, bleiben sie<br />

länger in erinnerung als bild und ton<br />

und somit auch fest verankert im<br />

Langzeitgedächtnis. speziell zu kaufende<br />

weihnachtsgerüche in kleinen<br />

duftampullen wurden herumgereicht<br />

und die gerüche erraten. während<br />

des erratens, konnten sich zeitweise<br />

die betreuerinnen „zurücklehnen“, da<br />

die gerüche manchen betroffenen<br />

an längst vergessene weihnachtserlebnisse<br />

aus der Kindheit und Jugend<br />

erinnerten. dadurch entstand<br />

ein reger austausch an „weihnachtserlebnissen“.<br />

neben den „käuflichen<br />

düften“ kochten wir in der gruppe<br />

bratapfeltee und bereiteten Zimtsterne<br />

zu, die wiederum ein weiteres ge


uchs- und erinnerungserlebnis darstellten. im vorfeld<br />

des gruppentreffens wurde Kontakt mit den angehörigen<br />

aufgenommen und um alte, weihnachtliche Familienfotos<br />

gebeten, die auch zahlreich abgegeben wurden.<br />

Fotos spielen eine besonders wichtige rolle für<br />

unsere betreuten. gerade abbildungen, die wichtige<br />

Menschen oder ereignisse, wie hier das weihnachtsfest<br />

zeigen, regten die gruppenteilnehmerinnen zu gesprächen<br />

über vergangene Zeiten an.<br />

Cafeteria<br />

die cafeteria der begegnungsstätte ist nach wie vor<br />

dreh- und angelpunkt des hauses. hier treffen sich<br />

Kursteilnehmer zum Plausch nach dem „vokabelpauken“<br />

oder entspannte teilnehmerinnen nach einem unserer<br />

Yogakurse. „es hat schon etwas familiäres“, bemerkte<br />

eine teilnehmerin, „es ist kein anonymes Kursprogramm,<br />

sondern ein geselliges Miteinander mit anschließendem<br />

Kaffetrinken“. neben unseren Kursteilnehmerinnen<br />

nutzten im Jahr 20<strong>11</strong> auch stadtteilbewohner,<br />

durchreisende, größere interessengruppen,<br />

spiele- und Freizeitgruppen aber auch bewohner des<br />

angrenzenden altenpflegeheimes sowie deren angehörige<br />

die cafeteria in der begegnungsstätte. Mit wegfall<br />

des Zivildienstes im Jahr 20<strong>11</strong> änderte sich die personelle<br />

situation sowie die aufrechterhaltung eines geregelten<br />

betriebes innerhalb der cafeteria zum nachteil<br />

der begegnungsstätte. wir versuchten die fehlenden<br />

„Zivis“ mit 1€-Kräften, dem freiwilligen sozialen Jahr,<br />

Praktikantinnen oder sogar ehrenamtlichen hilfen aufzufangen.<br />

wiederholte ausfälle und “dienstabbrüche“<br />

von seiten der im Kaffee eingesetzten Kolleginnen führten<br />

dazu, dass ein regelmäßiger betrieb nicht mehr aufrechterhalten<br />

werden konnte. Zwei seniorenkreise, die<br />

lange Jahre in unserem haus beheimatet waren, verließen<br />

uns. Letztlich mussten wir den betrieb auf „selbstbedienung“<br />

mit einer sammeldose umstellen. wir hoffen<br />

im Jahr 2012, über die Maßnahme bürgerarbeit,<br />

wieder einen geregelten cafeteriabetrieb für unsere<br />

gäste gewährleisten zu können.<br />

Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 15


Nachbarschaftshilfe<br />

nachbarschaftshilfe<br />

hilfe für alle Fälle<br />

die nachbarschaftshilfe des caritasverbandes, welche<br />

mittlerweile 19 Jahre besteht, vermittelt ehrenamtliche<br />

helferinnen und helfer, wenn unterstützung im haushalt<br />

benötigt wird (z.b. zum einkaufen, für außerhäusliche<br />

wege, zur reinigung der wohnung) bzw. wenn gesellschaft<br />

gewünscht wird (z.b. zur begleitung auf spaziergängen,<br />

zum vorlesen oder einfach zum aussprechen).<br />

das angebot richtet sich in erster Linie an ältere<br />

Menschen in ihrer häuslichen umgebung. daneben<br />

können auch jüngere Menschen mit benachteiligung,<br />

demenz- und Ms-Kranke und alleinerziehende Mütter<br />

hilfe erhalten. voraussetzung ist, dass kein Leistungsanspruch<br />

nach sgb Xi (Pflegeversicherung) besteht.<br />

unsere nachbarschaftshilfe ist für die stadtteile bürgerpark,<br />

viewegsgarten, bebelhof und den bereich hauptfriedhof<br />

zuständig. die hilfe kostet zz. 6 € monatliche<br />

verwaltungspauschale, 7 €/std. aufwandsentschädigung<br />

für die helferinnen/helfer und 25 € jährlich für die<br />

gemeindeunfallversicherung. bei unterschreitung bestimmter<br />

einkommens- und vermögensgrenzen werden<br />

diese Kosten im einzelfall auch vom sozialamt<br />

(Fachbereich soziales und gesundheit, soziale sicherung)<br />

übernommen.<br />

16 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

die nachbarschaftshilfe des caritasverbandes sucht<br />

ständig helferinnen und helfer, die gerne mit älteren<br />

Menschen umgehen und diesen helfen möchten. Für<br />

helferinnen finden treffen und Fortbildungen in der begegnungsstätte<br />

des caritasverbandes statt. die nachbarschaftshilfe<br />

betreut derzeit rund 80 haushalte.<br />

neben den oben genannten hilfen setzt sich die nachbarschaftshilfe<br />

auch für pflegende angehörige demenzerkrankter<br />

Menschen ein. Mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz<br />

unterstützt der gesetzgeber eine entlastung<br />

der pflegenden angehörigen. Für Menschen mit<br />

erheblich eingeschränkter alltagskompetenz wurden,<br />

beim vorliegen der gesetzlichen voraussetzungen, die<br />

Leistungen für zusätzlichen betreuungsbedarf auf 1.200<br />

€ (grundbetrag) bis zu 2.400 € (erhöhter betrag) je Kalenderjahr<br />

angehoben.<br />

damit angehörige persönliche termine (z.b. arztbesuche)<br />

wahrnehmen können, bieten die nachbarschaftshilfen<br />

eine einzel- bzw. gruppenbetreuung an. diese hilfe<br />

kostet (bei einzelbetreuung) zz. 6 € monatliche verwaltungspauschale,<br />

8,50 €/std. aufwandsentschädigung<br />

und 25 € jährlich für die gemeindeunfallversicherung.


Nachbarschaftshilfe<br />

Jahresstatistik<br />

Zum ende des 4. Quartals ergaben sich folgende statistische Kennzahlen der nachbarschaftshilfe für das Jahr 20<strong>11</strong>:<br />

Betreute Haushalte Einzugsgebiet<br />

unbefristete betreuungen 81<br />

befristete betreuungen<br />

Zugänge in 20<strong>11</strong> 41<br />

abgänge in 20<strong>11</strong> 34<br />

Altersgruppen<br />

(bei Paaren beide Personen erfasst)*<br />

unter 50 J. 5<br />

von 50 – 59 J. 3<br />

von 60 – 70 J. 14<br />

von 71 – 75 J. 21<br />

von 76 – 80 J. 22<br />

von 81 – 85 J. 13<br />

über 85 J. 8<br />

Geschlecht<br />

(bei Paaren beide Personen erfasst)<br />

weiblich 66<br />

männlich 20<br />

Wohnform/Lebenssituation<br />

alleinstehend 76<br />

Paare 5<br />

sonstige 0<br />

Helferinnen/Helfer<br />

anzahl 39<br />

Zugänge in 20<strong>11</strong> 16<br />

abgänge in 20<strong>11</strong> 13<br />

Weiterführende Koordinationsleistungen<br />

im Jahr 20<strong>11</strong><br />

allgemeine beratung und information<br />

für haushalte 312<br />

für helferinnen 137<br />

für sonstige 25<br />

Betreuung der Haushalte<br />

längerfristige begleitende betreuung 13<br />

Krisenintervention 4<br />

psychosoziale beratung 2<br />

sonstige beratung von<br />

betreuten/angehörigen 223<br />

vermittlung weiterer soz. dienste 253<br />

ständige gruppenangebote 7<br />

Niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />

„Vergissmeinnicht am Dienstag“<br />

unbefristete betreuungen 4<br />

Zugänge in 20<strong>11</strong> 7<br />

abgänge in 20<strong>11</strong> 10<br />

Niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />

„Treffpunkt Lebensgeschichte am Mittwoch“<br />

unbefristete betreuungen 5<br />

Zugänge in 20<strong>11</strong> 5<br />

abgänge in 20<strong>11</strong> 6<br />

Niedrigschwelliges Betreuungsangebote<br />

„zeitlos am Freitag“<br />

unbefristete betreuungen 5<br />

Zugänge in 20<strong>11</strong> 3<br />

abgänge in 20<strong>11</strong> 4<br />

Niedrigschwellliges Betreuungsangebote<br />

für Demenzkranke in Einzelfallbetreuung<br />

unbefristete betreuungen 9<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 17


Gemeindecaritas<br />

gemeindecaritas<br />

runder tisch<br />

der caritasverband bietet den „runden tisch gemeindecaritas“<br />

an. hier treffen sich ehrenamtliche der gemeinden<br />

zum austausch. Mehrmals im Jahr laden wir zu<br />

dieser veranstaltung ein. wir bieten informationen über<br />

caritas und soziales, besuchen einrichtungen und unterstützen<br />

gemeindeorientierte angebote.<br />

von Oktober 2010 bis april 20<strong>11</strong> wurden ehrenamtliche<br />

zu Pflegelotsen in der bildungsstätte st. Martin in germershausen<br />

ausgebildet. aus braunschweig kamen insgesamt<br />

5 teilnehmer aus den gemeinden st. albertus<br />

Magnus und st. cyriakus. am 02. april 20<strong>11</strong> fand die<br />

Übergabe der Zertifikate „Pflegelotse“ in germershausen<br />

statt. wir begleiteten die abschlussveranstaltung.<br />

im april 20<strong>11</strong> führte uns unser erstes treffen in die Pfarrgemeinde<br />

st. Joseph. hier besichtigten wir im ehemaligen<br />

gemeindehaus die nach einem umbau neu eröffnete<br />

Kleiderkammer im Keller und die beiden neuen Krippengruppen<br />

der Kita st. Kjeld. der caritasverband hat 20<strong>11</strong><br />

im rahmen des Filmfestivals der aktion Mensch „ueber<br />

Mut“ die Partnerschaft für den Film „die Kinder von don<br />

Quichote“ übernommen. ein Film zum thema Obdachlosigkeit<br />

und wohnungsnot in Frankreich, gesellschaftliches<br />

engagement, hilfe<br />

und unterstützung. unser<br />

zwei tes treffen fand am<br />

27.06.20<strong>11</strong> in den räumlichkeiten<br />

des c1 cinema<br />

in braunschweig statt.<br />

unsere dritte veranstaltung<br />

war ein treffen nur<br />

Filmfestival der aktion Mensch<br />

für Frauen – wir luden zur<br />

18 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

Frauenpilgertag im braunschweiger norden.<br />

teilnahme am Frauenpilgertag des bistums hildesheim am<br />

27.08.20<strong>11</strong> ein. wir pilgerten „direkt vor der haustür“ im<br />

braunschweiger norden! bei strömendem regen gingen<br />

ca. 30 Frauen von der katholischen Kirchengemeinde st.<br />

Marien über die gemeinde st. christophorus zur Kirchengemeinde<br />

st. Laurentius. im gehen, beten, schweigen<br />

oder singen… gott entdeckend machten wir uns auf den<br />

weg. in der st. christophorus gemeinde hielten wir rast<br />

und stärkten uns mit dem mitgebrachten Proviant. nach<br />

einem gebet in der Kirche machten wir uns weiter auf den<br />

weg. nach ca. 12 Kilometern erreichten wir glücklich und<br />

erschöpft die st. Laurentius gemeinde. hier erwartete uns<br />

eine heiße Mahlzeit. uns Frauen hat dieser Pilgertag sehr<br />

zugesagt. viele würden gern wieder teilnehmen. unser<br />

letztes treffen im Jahr 20<strong>11</strong> fand am 07. november in der<br />

bahnhofsmission statt. herr rüdiger buddruhs, hauptamtlicher<br />

Mitarbeiter der caritas, führte durch die räumlichkeiten<br />

und erklärte uns die arbeit der bahnhofsmission.<br />

es wurde ein informativer und interessanter nachmittag.<br />

die bereiche „Kids on tour“ und „bahnhofsmission<br />

mobil“ standen zum abschluss im Mittelpunkt des interesses,<br />

da hier hauptsächlich ehrenamtliche Mitarbeit gefordert<br />

ist. 20<strong>11</strong> erfolgten zwei vorträge zu den themen:<br />

„Pflegeversicherungsleistungen“ und „hartz iv – sicherung<br />

des Lebensunterhalts“ in der gemeinde st. cyriakus.<br />

der Kontakt zu den gemeinden ist uns wichtig, auch<br />

wenn es nicht immer einfach ist, unsere Präsenz stabil zu<br />

gestalten. wir informieren die Pfarrgemeinden regelmäßig<br />

über stattfindende veranstaltungen, koordinieren die<br />

jährliche caritas-sammlung und unterstützen gemeindeorientierte<br />

anliegen.<br />

ihre ansprechpartnerinnen:<br />

Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-28<br />

Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-41<br />

Gemeindecaritas<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


Mobbinghotline<br />

Konflikte am arbeitsplatz<br />

Wenn der Konflikt eskaliert<br />

Mobbing bedeutet jemanden anpöbeln, angreifen, attackieren.<br />

Ziel ist die systematische ausgrenzung und<br />

vertreibung vom arbeitsplatz. schikanöse handlungen<br />

werden mindestens einmal pro woche über einen Zeitraum<br />

von mindestens sechs Monaten erlebt. (Quelle:<br />

heinz Leymann)<br />

die Mobbinghotline in der region braunschweig ist<br />

eine erste anlaufstelle für Menschen, die Konflikte am<br />

arbeitsplatz erfahren. die Mobbinghotline, die von den<br />

caritasverbänden braunschweig und salzgitter, der katholischen<br />

arbeitnehmerseelsorge braunschweig sowie<br />

dem dgb – region südOstniedersachsen getragen<br />

wird, ist eine notrufnummer in Fällen von Konflikten und<br />

Mobbing am arbeitsplatz. die erstgespräche am telefon<br />

werden von acht fachlich geschulten ehrenamtlichen<br />

durchgeführt. in regelmäßigen Fallbesprechungen,<br />

die von einem supervisor angeleitet werden, besprechen<br />

die ehrenamtlichen ihre Probleme, die während<br />

der beratung am telefon entstanden sind.<br />

besonders bedrückend ist für die Mitarbeiter die situation,<br />

wenn sie im gespräch erfahren, wie sehr die Familienmitglieder<br />

unter der Mobbing-situation des ehemannes,<br />

der ehefrau, des vaters oder der Mutter leiden.<br />

Mobbing hat auswirkungen auf die ganze Familie. alle<br />

leiden darunter. der Partner des betroffenen fühlt die<br />

anspannung und belastung. Man versucht alles, um<br />

den anderen wieder aufzumuntern, ihm selbstachtung<br />

und selbstbewusstsein zurückzugeben. die Kinder<br />

Zurzeit erreichen sie die<br />

MobbingHotline<br />

dienstag und donnerstag<br />

jeweils von 17- 20 uhr<br />

01805 / 66 22 464<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Sozialberatung<br />

spüren, dass zu hause etwas nicht stimmt. warum ist<br />

der vater auf einmal so oft zu hause? das ist schön,<br />

das macht spaß, freuen sich die Kinder! doch der vater<br />

und ehemann reagiert oft ungehalten, gereizt oder ist<br />

geistig abwesend. die Familie verstummt.<br />

nun ist das beratungsangebot der ehe- und Familienberatung<br />

gefragt oder es wird eine erziehungsberatungsstelle<br />

aufgesucht, da das Kind in der schule auffällig<br />

wird, scheinbar ohne äußeren anlass. ein weiteres<br />

Problem zeigt sich, wenn es tatsächlich zur Kündigung<br />

oder aber zur Frühverrentung kommt. Oftmals gibt es<br />

dann finanzielle schwierigkeiten.<br />

Psychoterror am arbeitsplatz schädigt nicht nur den betroffenen<br />

im betrieb, sondern die ganze Familie! aus diesem<br />

grund rufen bei unserer hotline nicht nur die Menschen<br />

an, die sich in einer Mobbingsituation befinden,<br />

sondern auch Familienangehörige. wichtig ist allen anrufern,<br />

dass die beratung anonym ist. wir erhalten immer<br />

wieder anrufe aus süddeutschland und werden gefragt,<br />

ob denn das gesprochene auch wirklich nicht weitergegeben<br />

wird. die anonymität ist ein hohes gut in diesem<br />

sehr sensiblen bereich. wir sind für unsere region zuständig,<br />

doch die telefonnummer macht es möglich,<br />

dass wir überregional in anspruch genommen werden.<br />

inzwischen interessiert sich auch die Politik für das thema<br />

Mobbing am arbeitsplatz. bundestagsabgeordnete<br />

der sPd und der FdP haben Kontakt zu uns aufgenommen,<br />

da das thema weitverbreitet ist und es nicht genügend<br />

hilfsangebote im bereich Mobbingberatung gibt.<br />

Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-28<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 19


Kur- und Erholungsberatung<br />

Kur- und erholungsberatung<br />

Mütterkuren, Mutter-Kind-,<br />

vater-Kind-Kuren<br />

„die würde des Menschen ist unantastbar, sagt<br />

unsere verfassung. wer schützt die würde der<br />

Mütter vor ausbeutung und eigener selbstaufgabe?<br />

die mütterliche rücksichtnahme und<br />

sorge um die gesundheit der anderen wird oft<br />

ihr eigener gesundheitlicher schaden. deshalb<br />

ist die gesundheit von Müttern ein recht zuverlässiges<br />

Maß für die wirklichkeit unserer gesellschaft<br />

und der erhalt ihrer würde.<br />

(Quelle: Prof. adelheid bonnemann-böhner)<br />

vor allen dingen Mütter stehen in der Familienverantwortung<br />

und fühlen sich überfordert, ausgebrannt und<br />

sind körperlich und psychisch erschöpft. der gesundheitszustand<br />

der Mütter ist zunehmend von belastungen<br />

gekennzeichnet, die Körper und Psyche krank machen.<br />

rollenbilder sind in alltag und arbeitswelt noch<br />

immer traditionell geprägt. dieser gesellschaftlichen<br />

rea lität tragen die gesundheitlichen vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahmen<br />

rechnung.<br />

der informationsfluss über die Möglichkeit eine Kur beantragen<br />

zu können bzw. das wissen um das angebot<br />

der Mütter- bzw. Mutter-, vater-Kind-Kuren ist leider immer<br />

noch zu gering.<br />

20 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

unsere beratungsstelle bietet dieser Zielgruppe konkrete<br />

unterstützung. eine dreiwöchige vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahme<br />

ist ein wirkungsvolles angebot,<br />

um Frauen zu stärken und um neue Kräfte zu sammeln.<br />

im rahmen der therapeutischen Kette informieren und<br />

beraten wir Klienten, wobei Frauen die meisten anträge<br />

auf eine Kurmaßnahme stellen, helfen ihnen bei der entscheidung,<br />

ob das Kind mitfahren soll, oder die Maßnahme<br />

besser allein angetreten wird und beantragen<br />

die Kurmaßnahme bei der Krankenkasse. die notwendigen<br />

attest-Formulare können wir den antragstellern<br />

im beratungsgespräch gleich mitgeben. im anschluss<br />

daran vermitteln wir die Mütter in eine stationäre rehabilitation-<br />

oder vorsorgemaßnahme. dabei berücksichtigen<br />

wir das wunsch- und wahlrecht der antragstellerin<br />

und suchen gemeinsam mit ihr die passende einrichtung<br />

aus. gleichzeitig geben wir alle wichtigen informationen<br />

zur Klinik weiter. nach rückkehr aus der Kur sind<br />

wir wieder ansprechpartner in der nachsorge.<br />

die Kinder, die ihre Mütter/väter begleiten, werden<br />

selbstverständlich bei der Maßnahme pädagogisch betreut<br />

und bei bedarf medizinisch behandelt.<br />

der ablauf und die Formulare für die beantragung der<br />

vater-Kind-Kuren ist dieselbe wie für die Mutter-Kind-<br />

Kuren. die termine für die vater-Kind-Kurmaßnahme<br />

liegen nicht parallel zu den Mutter-Kind-Kuren. das bedeutet,<br />

dass sich während eines Kurdurchganges nur<br />

väter mit ihren Kindern in der Klinik befinden. diese ge-<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-28<br />

Kur- und Erholungsberatung<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


schlechtshomogenen gruppen haben sich im Laufe der<br />

Jahre bewährt.<br />

diese stationären Maßnahmen zur vorsorge und rehabilitation<br />

von Müttern (oder vätern) sind Pflichtleistungen<br />

der Krankenkassen. im letzten Jahr ist allerdings<br />

der eindruck entstanden, dass die Kassen bei Mütter-<br />

bzw. Mutter-Kind-Kurmaßnahmen zu sparen versuchen.<br />

es gab eine hohe erstablehnungsquote, die sich<br />

allerdings nach einem eingeleiteten widerspruchsverfahren<br />

als unbegründet erwiesen hat. Über 50% der widersprüche<br />

wurden dann doch bewilligt.<br />

die Krankenkassen berufen sich gern in ihren ablehnungsbescheiden<br />

auf den vorrang ambulanter vor stationären<br />

behandlungsmöglichkeiten. der gesetzgeber<br />

hat allerdings vor Jahren klar geregelt, dass der grundsatz<br />

„ambulant vor stationär“ in diesem Fall nicht gelte.<br />

das bedeutet, dass die antragsteller gerade nicht sämtliche<br />

ambulante Maßnahmen vor Ort durchgeführt haben<br />

müssen bevor solch eine stationäre Maßnahme<br />

gewährt wird.<br />

wir ermutigen unsere Klienten, einen widerspruch an<br />

ihre Krankenkassen zu richten, da die erfolgsaussichten<br />

im allgemeinen sehr gut sind.<br />

die Kirche am Mittwoch<br />

„Hilfe Interaktiv“<br />

Kur- und Erholungsberatung<br />

Foto: Kag für Müttergenesung<br />

in Zusammenarbeit mit den kirchlichen wohlfahrtsverbänden gibt es bei radio ffn die wöchentliche beratungssendung:<br />

ffn - Die Kirche - Hilfe Interaktiv<br />

Kirche und gesellschaft ist ein Forum im ffn radio, welches die Möglichkeit bietet, über die arbeit in den beratungszentren<br />

der caritas zu berichten.<br />

im rahmen der woche der Müttergenesung wurde ein interview mit einer Klientin und unserer beraterin geführt,<br />

die über die caritas – vermittlungsstelle zur Mutter-Kind-Kurmaßnahme gefahren ist. sie sprach sehr lebendig<br />

und anschaulich über ihre erlebnisse und erfahrungen, die sie von der Kurbeantragung bis zur durchführung der<br />

Maßnahme gemacht hat. die Kurberaterin gab informationen über die rechtlichen bedingungen und klärte die<br />

voraussetzungen für die beantragung einer stationären vorsorgemaßnahme.<br />

das interview wurde auf ffn in der beratungssendung „hilfe interaktiv“ ausgestrahlt. im rahmen dieses angebotes<br />

wird es Menschen ermöglicht, im gespräch auf sehr persönliche weise über ihre schwierigen Lebensumstände<br />

zu berichten. während der sendung war ein beratungstelefon geschaltet. hörer, in ähnlichen Problemsituationen,<br />

erhielten auskunft zum hilfs- und beratungsangebot der caritas.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 21


Migrationsdienst<br />

allgemeiner Migrationsdienst<br />

vereinsamung und Fremdheit ohne<br />

familiäre strukturen der heimat<br />

der allgemeine Migrationsdienst steht offen für alle<br />

Fragen rund um Migration und integration von erwachsenen<br />

Migrantinnen und Migranten, die länger als drei<br />

Jahre in der bundesrepublik leben oder einen ungesicherten<br />

aufenthaltstitel haben. somit steht dieser<br />

dienst bereit für alle, die nicht zu den Zielgruppen der<br />

Migrationsberatung für erwachsene oder des Jugendmigrationsdienstes<br />

gehören.<br />

es kamen im Jahr 20<strong>11</strong> überwiegend Familien zur<br />

beratung, mit 109 Familien wurden insgesamt 322<br />

ratsuchende aus 34 verschiedenen Ländern afrikas,<br />

asiens, Mittel- und südamerikas und europas erreicht,<br />

»Für Christen gibt es keinen fremden Menschen.<br />

Der ist jeweils der Nächste, den wir vor uns haben und der unser<br />

am meisten bedarf; gleichgültig, ob er verwandt ist oder nicht,<br />

ob wir ihn mögen oder nicht, ob er der Hilfe moralisch würdig ist<br />

oder nicht.«<br />

Edith Stein<br />

22 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

die schon länger als drei Jahre in deutschland sind.<br />

Mit ihnen wurden 300 beratungsgespräche geführt,<br />

da runter 20 hausbesuche und begleitungen zu behörden<br />

sowie ein Mal im Monat ein beratungsangebot gemeinsam<br />

mit der rentenstelle der stadt braunschweig<br />

im seniorenbüro.<br />

der größte anteil der Migrantinnen und Migranten,<br />

die unterstützung im allgemeinen Migrationsdienst<br />

suchten, lebt bereits seit langer Zeit in deutschland<br />

und besitzt einen unbefristeten aufenthalt in Form einer<br />

niederlassungserlaubnis oder einer Freizügigkeit<br />

im rahmen der europäischen union. weitere große<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Reinhild Foltin, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-39<br />

Allgemeiner Migrationsdienst<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


gruppen sind Menschen mit befristeter aufenthaltserlaubnis,<br />

die schon lange in deutschland leben und<br />

deutsche, hierunter sind eingebürgerte zu verstehen<br />

und deutsche, die als ehepartner von Migrantinnen<br />

und Migranten oder nach arbeitsaufenthalt im ausland<br />

unterstützung in migrationsspezifischen anliegen benötigen.<br />

in der beratung spiegeln sich die Migrationsbewegungungen<br />

der letzten 50 Jahre wider: viele Migrantinnen<br />

und Migranten aus den großen anwerbejahren bis in<br />

die 70er sind zurückgekehrt oder verstorben, in den<br />

80er Jahren gab es im bereich der arbeitsmigration<br />

einen aufnahmestopp und deutschland bemühte sich<br />

stark darum, kein einwanderungsland zu sein, erst in<br />

den 90ern erhielten wieder mehr Migranten aus familiären<br />

gründen, zur arbeit oder aus humanitären gründen<br />

einen sicheren aufenthaltstitel.<br />

die beratungsthemen bei der einzel- und Familienberatung<br />

werden angeführt vom bereich Leistungsrecht<br />

mit Fragen zu erziehungsgeld, Kindergeld, unterhalt,<br />

wohngeld und sozialen Leistungen. an zweiter stelle<br />

folgen Fragen zu rente, Kranken- und Pflegeversicherung,<br />

insbesondere zu renten aus den verschiedenen<br />

herkunftsländern. danach folgen Fragen zum aufenthaltsstatus,<br />

dazu gehören Fragen zum Familiennachzug,<br />

zur verbesserung des aufenthaltsstatus bis hin<br />

zur einbürgerung, und auch rückkehr oder auswanderung<br />

in ein anderes Land. an nächster stelle stand<br />

der große bereich der arbeit, ausbildung und sprachförderung<br />

zur arbeitsaufnahme. weitere anliegen der<br />

beratung kamen aus dem großen bereich der Familien:<br />

heirat, ehe und trennung, schwangerschaft und<br />

erziehungsfragen. auch Probleme mit der wohnung<br />

sowie gesundheit, behinderung, psychische belastungen<br />

und auch finanzielle Probleme, die aus ungesicherter<br />

wirtschaftlicher situation entstehen, wurden<br />

häufig thematisiert.<br />

die arbeit mit senioren im allgemeinen Migrationsdienst<br />

war auch im Jahr 20<strong>11</strong> ein wichtiger schwerpunkt.<br />

die altersstruktur der Migrantinnen und Migranten,<br />

die sich schon länger in deutschland aufhalten,<br />

führt zu immer stärkeren anteilen der beratung in<br />

renten- und anderen Fragen des alterns: ein viertel<br />

der Klientinnen und Klienten sind im rentenalter. die<br />

beratung zu rentenfragen hat von der interkulturellen<br />

rentenberatung sehr profitiert, die wir in Zusammenarbeit<br />

mit dem seniorenbüro der stadt braunschweig<br />

und der awO fortgeführt und fest installiert haben.<br />

Migrationsdienst<br />

regelmäßig monatlich führen wir gemeinsame beratungen<br />

zu rentenfragen mit dem versicherungsamt im<br />

seniorenbüro durch.<br />

ein besonderes thema ist immer wieder ergänzende<br />

soziale Leistungen im alter. die altersarmut betrifft Migrantinnen<br />

und Migranten sehr stark: sie kamen zur<br />

arbeit in meist industriellen arbeitsbereichen, ihre im<br />

heimatland erworbene Qualifikation zählte in vielen<br />

Fällen nicht, deshalb arbeiten sie in der Produktion.<br />

entsprechend war das Lohnniveau. aus der Zeit vor<br />

der einreise wurden auch nur kleine renten erworben,<br />

in einigen Ländern funktionierte bis in die 70er<br />

Jahre das rentensystem nicht. dadurch sind auch die<br />

renten aus den heimatländern sehr gering. aufgrund<br />

der oft körperlich schweren arbeitsstellen gibt es<br />

einen hohen anteil an Frührentnern, diese renten<br />

sind meist klein. die ergänzenden Leistungen der<br />

grundsicherung im alter greifen erst, wenn fast alle<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 23


Migrationsdienst<br />

ersparnisse verbraucht sind – im unterschied zu aLg<br />

ii, dieses verschont kleine ersparnisse. aus diesem<br />

grund lebt ein teil der rentnerinnen und rentner mit<br />

einkünften unterhalb der grenzen und ergänzen dies<br />

so lange aus dem mühsam ersparten, bis auch dies<br />

verbraucht ist. dies führt zu weiterer vereinsamung<br />

und Fremdheit, weil regelmäßige besuche „zu hause“<br />

24 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

in der alten heimat nicht mehr möglich sind. das Leben<br />

im alter in der Fremde war nicht vorbereitet, die<br />

familiären strukturen der heimat sind nicht mehr vorhanden<br />

und die hilfsstrukturen bei uns zum großen teil<br />

noch unbekannt.<br />

in der beratung und auch in der internationalen seniorengruppe<br />

wurden deshalb Fragestellungen zum thema<br />

altern nachholend bearbeitet. dies betrifft insbesondere<br />

die unterstützungsmöglichkeiten, wenn keine<br />

Familienangehörigen im Fall von gesundheitlicher einschränkung<br />

helfen und pflegen können. die beiden Migrationsdienste<br />

für erwachsene haben gemeinsam mit<br />

Frau gruber von der sozialstation und herrn singer<br />

vom betreuten wohnen eine sehr gut angenommene<br />

veranstaltung zu den Möglichkeiten im alter und bei<br />

Krankheit vom wohnen über Pflege bis zu weiteren<br />

hilfen im hauswirtschaftlichen bereich durchgeführt.<br />

veranstaltungen dieser art werden wir regelmäßig<br />

fortführen, weil hier ein großer nachholbedarf besteht<br />

und es gerade für Migrantinnen und Migranten aus<br />

Kulturen, in denen der Familienzusammenhalt eine besondere<br />

rolle spielt, schwer ist, die nötige hilfe und<br />

unterstützung von außen wahrzunehmen. die Kinder<br />

leben oft weit entfernt von den eltern, sind berufstätig.<br />

die hausfrau, die Kinder und eltern versorgt, gibt es<br />

nicht mehr, da ein alleiniges einkommen nicht für den<br />

unterhalt der Familie ausreichen würde. der wunsch<br />

nach den alten, vergangenen familiären strukturen ist<br />

bei den Älteren jedoch sehr groß und verhindert noch<br />

die akzeptanz der möglichen alternativen.<br />

um die vereinsamung und weitere entfremdung noch<br />

stärker aufzufangen, arbeitet der allgemeine Migrationsdienst<br />

am Konzept des gartens ohne grenzen, ein<br />

Projekt in Kooperation mit dem seniorenbüro der stadt<br />

braunschweig und der awO Migrationsberatung. im<br />

westlichen ringgebiet soll ein garten entstehen, der<br />

für seniorinnen und senioren aller Kulturen die Möglichkeit<br />

zur begegnung im gemeinsamen bearbeiten<br />

des bodens bietet – mit gemeinsamen Flächen und<br />

auch gartenflächen für einzelne Personen. gleichzeitig<br />

ist ein gebäude geplant, um miteinander aktiv zu<br />

werden und Feste zu feiern. auch die Möglichkeit zu<br />

generationenübergreifenden aktivitäten wird gegeben.<br />

in diesem integrativen Projekt werden seniorinnen<br />

und senioren aller Kulturen und Länder beteiligt, dies<br />

schließt natürlich auch deutsche ein.


asylverfahrensberatung<br />

angst vor erinnerungen<br />

das Projekt „asylverfahrensberatung mit spezieller<br />

beachtung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge“<br />

wurde durch den europäischen Flüchtlingsfonds kofinanziert.<br />

die asylverfahrensberatung wurde im Jahr 20<strong>11</strong><br />

durch veränderungen in der Flüchtlingseinrichtung in<br />

braunschweig geprägt. es gibt einen neuen namen für<br />

die erstaufnahmestelle der unterkunft für Flüchtlinge in<br />

der boeselagerstraße in der Kralenriede, im Querumer<br />

Forst: Lab ni – Landes aufnahme behörde niedersachsen,<br />

standort braunschweig. dort bieten wir<br />

zweimal wöchentlich sprechstunden an. Für intensive<br />

beratungen zum asylverfahren, vor allem für besonders<br />

schutzbedürftige Flüchtlinge, wurden weitere termine<br />

vereinbart, die oft auch im haus der caritas stattfanden.<br />

der auftrag für die asylverfahrensberatung ist<br />

die beratung und unterstützung in dem komplizierten<br />

ablauf des asylverfahrens vor dem bundesamt und<br />

dem gericht. in der asylverfahrensberatung haben wir<br />

133 Flüchtlinge beraten und mit deren Familienangehörigen<br />

insgesamt 315 Menschen erreicht. Mit ihnen<br />

wurden 399 beratungsgespräche geführt.<br />

die Flüchtlinge wurden über das asylverfahren aufgeklärt,<br />

sodass sie anhand der informationen in die Lage<br />

versetzt wurden, eigenverantwortlich ihr asylverfahren<br />

zu betreiben. in den gesprächen über das Fluchtschicksal<br />

wurden mit den Flüchtlingen die für das asylverfahren<br />

wesentlichen Punkte herausgearbeitet, um<br />

diese in der anhörung darzulegen und somit zu einer<br />

effektiven durchführung des asylverfahrens beizutra-<br />

Asylverfahrensberatung<br />

gen. die Flüchtlinge wurden zudem über den ablauf<br />

der anhörung informiert, auf ihre Pflichten und rechte<br />

hingewiesen und ggf. dabei unterstützt, fehlende informationen<br />

dem bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

mitzuteilen. nach einer entscheidung des bundesamtes<br />

über den asylantrag wurden die Flüchtlinge<br />

bei einer anerkennung an andere einrichtungen (z.b.<br />

Migrationsdienst) vermittelt und bei einer ablehnung<br />

über die rechtlichen Möglichkeiten bzw. eine freiwillige<br />

ausreise informiert.<br />

während der beratung stellt sich oftmals heraus, dass<br />

die ratsuchenden eine große psychische belastung<br />

durch die erlebnisse im heimatland während bürgerkrieg<br />

oder verfolgung mit sich tragen. dies erschwert<br />

das individuelle asylverfahren, bei dem diese Menschen<br />

das gegenüber einer behörde offenlegen müssen, vor<br />

deren erinnerung sie große angst haben und es oftmals<br />

durch kleine auslöser neu durchleben müssen.<br />

im erstkontakt sprachen die betroffenen häufig zunächst<br />

über persönliche Probleme wie über Fragen zur<br />

gesundheit, zu sozialen Leistungen, zu sprachkursen<br />

oder zum allgemeinen ablauf des asylverfahrens. im<br />

weiteren verlauf der beratung entstand eine vertrauensbasis,<br />

die es ermöglichte, über das Fluchtschicksal,<br />

den verfahrensstand und mögliche besonders<br />

belastende Probleme zu sprechen. Für eine intensive<br />

aufnahme des Fluchtschicksals waren meist mehrere<br />

gesprächstermine in ruhiger atmosphäre notwendig.<br />

die Flüchtlinge brauchten Zeit, um vertrauen in<br />

die beratungsstelle bzw. einen ansprechpartner der<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Reinhild Foltin, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-39<br />

dieses Projekt wurde<br />

kofinanziert durch<br />

den europäischen<br />

Flüchtlingsfonds<br />

Allgemeiner Migrationsdienst<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 25


Asylverfahrensberatung<br />

beratungsstelle zu bekommen. Zum teil waren sie<br />

nicht in der Lage, ihren alltag zu bestreiten und mussten<br />

in Kooperation mit anderen einrichtungen dabei<br />

unterstützt werden, eine eigenverantwortliche gestaltung<br />

des alltags zu bewältigen.<br />

in einem Fall bat das städtische Klinikum um hilfe für<br />

eine geflohene risikoschwangere. die schwangere<br />

Frau war nach braunschweig gekommen, um asyl zu<br />

beantragen, wurde aber wegen schwangerschaftsbedingter<br />

beschwerden vom sicherheitsdienst der Landesaufnahmebehörde<br />

vor ihrer aufnahme als notfall<br />

an das Klinikum vermittelt. im abstand von wenigen<br />

tagen suchte eine Mitarbeiterin der beratungsstelle die<br />

schwangere im Klinikum auf, um ihren aufenthaltsstatus<br />

zu klären, sie über das asylverfahren zu informieren<br />

und um vermittelnde gespräche mit dem Klinikum zu<br />

führen.<br />

als nach der geburt eine postnatale depression vermutet<br />

und die betroffene für einige tage in der psychiatrischen<br />

abteilung des Klinikums eingewiesen wurde,<br />

kam das Kind in die Obhut des Jugendamtes. nach<br />

26 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

der entlassung aus dem Krankenhaus in die gemeinschaftsunterkunft<br />

wurden Mutter und Kind zunächst<br />

intensiv in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und<br />

dem sozialdienst der Landesaufnahmebehörde betreut<br />

und bei behördlichen angelegenheiten ihr asylverfahren<br />

betreffend unterstützt. der Zustand der betroffenen<br />

Frau besserte sich nach und nach erheblich, sodass<br />

sie ihr asylverfahren und das ihres Kindes selbstständig<br />

betreiben konnte und sich eigenverantwortlich um<br />

ihre belange und die ihres Kindes kümmerte.<br />

Frauen mit frauenspezifischen (gewalt-)Problemen<br />

wurden über die Möglichkeit informiert, in der anhörung<br />

mit einer entscheiderin sprechen zu können. ein<br />

Flüchtling, bei dem anzunehmen war, dass sie Opfer<br />

von Menschenhandel geworden war, wurde durch<br />

eine Mitarbeiterin der beratungsstelle zu der anhörung<br />

beim bundesamt begleitet, um die nötige psychische<br />

unterstützung zu bieten.<br />

die traumatisierten Personen, bzw. Folteropfer führten<br />

verhältnismäßig viele gespräche pro Person (durchschnittlich<br />

4,2 gespräche/Person). das zeigt zum einen,<br />

dass es Zeit und mehrere gespräche bedurfte,<br />

um ein vertrauensverhältnis herzustellen, aufgrund<br />

dessen es erst möglich war, inhaltliche gespräche zum<br />

asylverfahren und Fluchtschicksal zu führen. Zum anderen<br />

wird deutlich, wie sehr die betroffenen eine kontinuierliche<br />

ansprache benötigten. Mit traumatisierten<br />

Personen musste z.t. schritt für schritt in mehreren<br />

gesprächen das Fluchtschicksal besprochen werden.<br />

Manche betroffenen scheuten sich, in der anhörung<br />

über traumatisierende Probleme zu sprechen. Über<br />

den sozialdienst bzw. den gesundheitsdienst der<br />

Landesaufnahmebehörde wurden Flüchtlinge an Ärzte<br />

vermittelt, die den gesundheitszustand prüfen und<br />

Probleme ggf. attestieren konnten.<br />

unbegleitete Minderjährige wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit Jugendhilfeeinrichtungen und dem amtsvormund<br />

betreut. aufgrund der guten netzwerkarbeit,<br />

in dem das lokale Jugendamt und die asylverfahrensberatung<br />

vertreten sind, kennen die Jugendhilfeeinrichtungen<br />

das angebot der asylverfahrensberatung. Z.t.<br />

vereinbarten sie die fachspezifischen beratungsgespräche<br />

und begleiteten diese. es gab 39 beratungsgespräche<br />

zum asylverfahren mit unbegleiteten Minderjährigen.<br />

der vertrauensaufbau der Jugendlichen wurde<br />

durch die begleitung der bereits bekannten Mitarbeiter<br />

der einrichtung oder des Jugendamtes gefördert. Für


unbegleitet minderjährige Flüchtlinge übernahm die<br />

asylverfahrensberatung die fachliche unterstützung im<br />

asylverfahren unter berücksichtigung des jungen alters<br />

und der besonderen situation. die soziale begleitung,<br />

altersgemäße unterbringung und vormundschaft werden<br />

sofort bei der aufnahme durch den sozialdienst der<br />

Landesaufnahmebehörde in Zusammenarbeit mit dem<br />

Jugendamt eingeleitet.<br />

neben der beratung gab es in diesem Jahr besondere<br />

aktivitäten im rahmen des sommerfestes in der Lab.<br />

wir ließen mit den Kindern Luftballons mit selbstgemalten<br />

Karten steigen. besonders groß war die Freude<br />

für eine durch die Fluchterlebnisse stark belastete Familie,<br />

deren Karte zurückkam.<br />

die situation der seit langen Jahren geduldeten Flüchtlinge<br />

beschäftigte uns zum „tag des Flüchtlings“. gemeinsam<br />

mit caritas und diakonie in niedersachsen<br />

führten wir einen 24-stündigen Lesemarathon durch,<br />

mit dem wir auf die dringlichkeit einer neuen regelung,<br />

die eine echte Perspektive erreicht, aufmerksam<br />

Asylverfahrensberatung<br />

machten. die seit teilweise zehn und mehr Jahren hier<br />

lebenden Menschen, die nicht in ihr herkunftsland zurückkehren<br />

können oder sogar hier geboren und aufgewachsen<br />

sind, brauchen die Möglichkeit sich eine<br />

gesicherte Zukunft aufzubauen. die anforderungen für<br />

ein bleiberecht müssen realistisch und menschlich die<br />

situation von alten, kranken oder behinderten Menschen<br />

berücksichtigen, die besonderen bedingungen<br />

für Familien, die angehörige pflegen, Kinder erziehen<br />

sowie die prekäre situation auf dem arbeitsmarkt, die<br />

sich ganz besonders auf die Menschen, denen über<br />

Jahre hinweg die aufnahme einer arbeit verboten war.<br />

individuelles verständnis und humanität auch in bezug<br />

auf Menschen, die nicht freiwillig ihre abschiebung<br />

selbst unterstützen, sind nötig. vor allem die einheit<br />

der Familien muss dabei berücksichtigt werden. der<br />

Lesemarathon wurde von einem großen Personenkreis<br />

aus Kirche, gesellschaft, Politik und Kultur unterstützt.<br />

Markus Frankenberger, Susanne Knickmeier<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 27


Jugendmigrationsdienst<br />

Jugendmigrationsdienst (JMd)<br />

die einbeziehung des gesamten sozialraums<br />

gewinnt zunehmend an bedeutung<br />

Für den Jugendmigrationsdienst ist die arbeit mit neu<br />

zugewanderten jungen Menschen vorrangig. darüber<br />

hinaus werden auch junge Menschen mit Migrationshintergrund<br />

im alter von 12–27 Jahren beraten, die bereits<br />

einige Zeit in deutschland leben oder auch durch die<br />

eltern bedingt einen Migrationshintergrund vorweisen<br />

und wegen integrationsbedingter Probleme Förderbedarfe<br />

haben.<br />

1. Rahmenbedingungen des JMD<br />

im Jugendmigrationsdienst waren 20<strong>11</strong> drei hauptamtliche<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (dipl. sozialpä-<br />

»Die gesamte Angebotsstruktur des Jugendmigrationsdienstes soll<br />

Kooperation mit anderen Institutionen mit einbeziehen, um so das Gelingen<br />

der Integration des Einzelnen positiv und erfolgreich zu gestalten.«<br />

Ute Scupin<br />

28 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

dagogen), vier honorarkräfte und 22 ehrenamtliche tätig.<br />

ein Mitarbeiter war im Jugend- und internetcafé st.<br />

cyriakus tätig und ergänzte hier durch Qualifizierungsangebote<br />

und Kurse die arbeit des Jugendmigrationsdienstes.<br />

die beratungsräume befinden sich im haus<br />

der caritas.<br />

der Zuständigkeitsbereich des JMd umfasst die gesamte<br />

stadt braunschweig, insbesondere auch den stadtteil<br />

weststadt. dieser stadtteil hat die höchste Zuwanderer-<br />

Quote der gesamten Kommune braunschweig. der Jugendmigrationsdienst<br />

ist hier seit 2004 zuständig für die<br />

Ihre Ansprechpartnerinnen:<br />

Ute Scupin, Sozialpädagogin<br />

Telefon: 0531 / 38008-29<br />

Lydia Sternol, Sozialpädagogin<br />

Telefon: 0531 / 38008-23<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


Leitung und Koordination des Jugend- und internetcafés<br />

st. cyriakus, in trägerschaft des caritasverbandes.<br />

die hohen Zugangszahlen des JMd resultieren aus der<br />

vernetzung und Kooperation mit vielen akteuren, institutionen<br />

und behörden im raum braunschweig, aber<br />

auch durch die bekanntmachung unseres angebotes<br />

durch die Zielgruppe selbst, sowie durch die vorstellung<br />

unseres Fachdienstes gemeinsam mit der Mbe in den<br />

integrationskursen.<br />

neuzugewanderte waren in 20<strong>11</strong> überwiegend Menschen<br />

mit dem aufenthaltstitel „Familiennachzug“ als<br />

ehegatte, als elternteil oder Minderjähriger. weiterhin<br />

waren junge Menschen aus Polen unser Klientel, die in<br />

braunschweig die größte Zuwanderergruppe bilden sowie<br />

junge Menschen mit Migrationshintergrund der 2.<br />

generation, hier vor allem türkische Jugendliche. einige<br />

Flüchtlinge und asylbewerber konnten im rahmen von<br />

Qualifizierungsangeboten und Kursen im Jugendcafé<br />

betreut werden oder auch in die „Offene treff arbeit“<br />

integriert werden. Junge Menschen aus den arabisch<br />

sprachigen gebieten, aus china, afrika und südamerika<br />

nahmen das beratungsangebot des JMd ebenfalls wahr.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> erreichten uns 129 neuzugänge, 144 junge<br />

Menschen wurden mit integrationsplan in der einzelfallfallhilfe<br />

betreut. der Jugendmigrationsdienst begleitete<br />

20<strong>11</strong> insgesamt 346 Jugendliche, davon haben<br />

68 den status aussiedler. von den betreuten sind 158<br />

innerhalb der letzten drei Jahre nach deutschland eingereist.<br />

herkunftsländer waren die türkei, syrien, iran,<br />

irak, afghanistan, bangladesch, vietnam, tunesien, nigeria,<br />

ghana, Kenia, Kamerun, guinea, sierra Leone,<br />

brasilien, Mexiko, argentinien, Kuba, Polen, ukraine,<br />

russland, Kasachstan u.a.<br />

2. Grundsätze und Rahmenkonzepte der Arbeit<br />

unsere beratungsangebote setzen bei den Kompetenzen,<br />

ressourcen und selbsthilfepotenzialen des jungen<br />

Menschen an. bei der erstellung eines integrationsplans<br />

gemeinsam mit dem Jugendlichen werden in den bereichen<br />

erwerb der deutschen sprache, schule, ausbildung,<br />

arbeit, soziales umfeld/Kontakte und Freizeit,<br />

aber auch zur sicherung des aufenthaltes Zielvereinbarungen<br />

formuliert, die seine integration unterstützen und<br />

großen teils auf einer sozial- und Kompetenzanalyse<br />

basieren. Zielvereinbarungen konnten im betreuungs-<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

zeitraum auch verändert und der aktuellen situation des<br />

jungen Zugewanderten angepasst werden.<br />

Junge Menschen mit vielschichtigen Problemlagen<br />

wur den durch das verfahren des casemanagements<br />

betreut; die JMd Mitarbeiter und Kooperationspartner<br />

unterschiedlicher institutionen entwickelten gemeinsam<br />

mit dem Jugendlichen Zielsetzungen und -vereinbarungen.<br />

die einbeziehung des gesamten sozialraums der<br />

Jugendlichen gewinnt durch die Komplexität der gesellschaftlichen<br />

rahmenbedingungen zunehmend an bedeutung<br />

und fordert verantwortung und Mitgestaltung<br />

der integration von allen.<br />

auch in 20<strong>11</strong> wurde bei unserer Klientel ein großer hilfebedarf<br />

in bezug auf vielfältige schwierigkeiten bei inanspruchnahme<br />

von aLg ii deutlich. der Zeitaufwand<br />

für Klärungen und antragsausfüllhilfen ist wesentlich zu<br />

hoch und beansprucht wichtige Zeit der JMd Mitarbeiter,<br />

die wir dringend für die pädagogische arbeit mit den<br />

Jugendlichen benötigen.<br />

3. Vernetzung und Kooperation<br />

der JMd beteiligte sich aktiv am gremium „braunschweiger<br />

netzwerk integration“ durch die Mitwirkung im Leitungsteam.<br />

das netzwerk tagte 20<strong>11</strong> dreimal, hinzu<br />

kamen mehrmalige treffen des netzwerkleitungsteams.<br />

themen der sitzungen 20<strong>11</strong> waren: „anerkennung von<br />

schul- und bildungsabschlüssen“, „aktuelle schwerpunkte<br />

der integrationspolitik des Landes niedersachsen“,<br />

„altern in braunschweig – Kultursensible aspekte“.<br />

an den netzwerktreffen nahmen jeweils ca. 40<br />

Mitarbeiter unterschiedlicher braunschweiger institutionen<br />

und Ämter teil.<br />

nachdem sich der JMd anfang des Jahres mit einer<br />

Kurzkonzeption um die bundesweite wanderausstellung<br />

anders?-cool! beworben hatte, wurde für das Jahr<br />

2012 ein verbindlicher termin für die Präsentation zugesagt.<br />

die ausstellung ist sehr aufwändig und umfangreich<br />

in der darbietung und so war es bei der Planung<br />

dieses Projektes wichtig, zum einen Möglichkeiten zu<br />

überlegen, eine vielzahl von besucherinteressenten anzusprechen<br />

und zum anderen auch gerade durch ein<br />

derartiges Projekt die Kooperation vieler Organisationen<br />

und Fachdienste in braunschweig zu intensivieren.<br />

insgesamt zwölf verschiedene Kooperationspartner<br />

konnten gefunden werden. diese überlegten so gemeinsam,<br />

welche schwerpunkte und mit welchem<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 29


Jugendmigrationsdienst<br />

1. braunschweiger Jugendkonferenz<br />

rahmenprogramm sich diese ausstellung in braunschweig<br />

präsentieren sollte. hierzu fanden 20<strong>11</strong> zahlreiche<br />

vorbereitungs- und Planungstreffen in Federführung<br />

des JMd statt. weitere informationen auf www.<br />

anderscool-bs.de.<br />

die vernetzung im bereich Jugendsozialarbeit wurde<br />

20<strong>11</strong> weiterhin gefördert und unterstützt durch: teamsitzungen<br />

mit den leitenden Mitarbeitern von Kompetenzagentur,<br />

Proaktivcenter, 2. chance schulverweigerer<br />

und Jugendmigrationsdienst einmal pro Quartal,<br />

ein treffen mit allen Mitarbeitern der genannten institutionen,<br />

gemeinsame tn am Modellprojekt: Unternehmen<br />

Jugend der stiftung deutsche wirtschaft von<br />

Ka. 2. chance und JMd, erstellung einer Power-Point-<br />

Präsentation zu arbeitsschwerpunkten der Fachdienste<br />

und Zielsetzung von vernetzung, Kooperationsvereinbarung<br />

zwischen Kompetenzagentur und JMd in offizieller<br />

Form und die gemeinsame teilnahme an der 1.<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Jugendkonferenz durchgeführt von der<br />

stadt braunschweig. in nachbesprechungen wird hier<br />

auf die umsetzung der Forderungen aus der Konferenz<br />

geachtet.<br />

30 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

4. JMD Angebote allgemein<br />

auch 20<strong>11</strong> wurde allen teilnehmern braunschweiger integrationskursen<br />

gemeinsam mit den Kollegen der Mbe<br />

unser beratungs- und betreuungsangebot mittels einer<br />

Power-Point-Präsentation vorgestellt. bei bedarf und<br />

interesse vereinbarten wir hierbei den ersten beratungstermin<br />

mit den jungen Kursteilnehmern. insgesamt nahmen<br />

77 junge Migrantinnen und Migranten an integrationskursen<br />

teil, die 20<strong>11</strong> in unserer betreuung waren.<br />

der JMd veranstaltet 20<strong>11</strong> vier informationsveranstaltungen<br />

für die eltern unseres Klientel. in Kooperation<br />

mit der berufsberatung der agentur für arbeit wurde<br />

hier den eltern vor allem das schulsystem und ausbildungsmöglichkeiten<br />

vor Ort erklärt. diese elternabende<br />

fanden auch in der gesamtschule heidberg und in Zusammenarbeit<br />

mit Migrantenorganisationen statt.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> arbeiteten 22 braunschweiger bürgerinnen<br />

und bürger ehrenamtlich beim JMd. sie unterstützten<br />

insgesamt 24 Jugendliche beim erlernen der<br />

deutschen sprache und ihren hausaufgaben. dieses<br />

ehrenamtliche engagement wird durch die bÜrgerstiFtung<br />

und den Kiwanis-cLub finanziell gefördert.


5. Sozialpädagogische Unterstützung<br />

durch Gruppenangebote und Kurse<br />

im März 20<strong>11</strong> nahm ein neuer Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes<br />

mit einer halben stelle seine tätigkeit<br />

in der weststadt im Jugend- und internetcafé st.<br />

cyriakus auf. neben der Überarbeitung der sozialpädagogischen<br />

angebots- und gruppenstruktur fand über<br />

das Jahr hinweg eine einbindung und Mitarbeit des<br />

Jugend- und internetcafés in die bereits bestehenden<br />

netzwerke speziell in der weststadt aber auch auf städtischer<br />

ebene statt.<br />

den schwerpunkt der arbeit im Jugend- und internetcafé<br />

bildete die individuelle hilfe für junge Zuwanderinnen<br />

und Zuwanderer bei ihrer schulischen, beruflichen<br />

und sozialen integration. neben den bereits etablierten<br />

angeboten wie bewerbungstraining bzw. Jobcafé, dem<br />

„Offenen treff“ mit der Möglichkeit der internetnutzung,<br />

dem streetwork-Projekt sputnik und dem sprachkurs<br />

deutsch für anfänger mit keinen bis geringen deutschen<br />

sprachkenntnissen mit referenten standen die<br />

allgemeinen Kursangebote deutschförderung und englischkurs<br />

im zentralen Fokus.<br />

durch die intensivere teilnahme an der stadtteilarbeit im<br />

netzwerk des weststadtplenums erreichte der Jugendmigrationsdienst<br />

in der weststadt eine größere Präsenz<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

carsten brandt<br />

Mitarbeiter im Jugendcafé<br />

die angebotsstruktur im<br />

Jugendcafé konnte auch<br />

20<strong>11</strong> erhalten bleiben, da<br />

die stadt braunschweig,<br />

bereich Jugendförderung<br />

die Personalstelle und<br />

auch die honorarkräfte<br />

im streetwork-Projekt<br />

finanziert. der Ot-bereich<br />

wird ebenfalls durch honorarmittel<br />

der Kommune<br />

unterstützt. die notwen-<br />

digkeit dieser angebotsstruktur für junge Migrantinnen<br />

und Migranten hat sich in der einzelfallhilfe im rahmen<br />

von Kompetenzanalysen herauskristallisiert. Folgende<br />

Kooperationspartner unterstützten diese arbeit<br />

durch finanziellen oder personellen einsatz: Proaktivcenter,<br />

Katholische gemeinde st. cyriakus, stadt<br />

Jugendmigrationsdienst<br />

braunschweig Fachbereich Kinder, Jugend und Familie<br />

abteilung Jugendförderung, Fh braunschweig/wolfenbüttel<br />

Fachbereich sozialwesen, Katholisches erwachsenenbildungswerk.<br />

Für die Leitung und Koordination<br />

ist eine JMd Mitarbeiterin zuständig.<br />

6. Umsetzung von Gender Mainstreaming<br />

es wurde darauf geachtet, dass die angebotsstruktur<br />

so konzipiert wurde, dass Jungen und Mädchen authentisch<br />

und nicht konkurrierend partizipieren können.<br />

neue Konzepte von Kursen wurden dahingehend überprüft,<br />

inwieweit bestimmte oder beide geschlechter<br />

angesprochen werden und wieweit die besonderheiten<br />

beider geschlechter beachtung finden.<br />

Zielsetzung für 2012<br />

Zielsetzung für 2012 ist eine umfangreiche Präsentation<br />

der ausstellung anders?-cool! als Kooperationsprojekt,<br />

um so Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit zu erreichen, die<br />

netzwerkgründung für Fachdienste der Jugendsozialarbeit<br />

und eine intensivere Zusammenarbeit mit den Migranten<br />

selbsthilfeorganisationen. außerdem die Qualitäts-<br />

und standardsicherung in bezug auf einzelfallhilfe<br />

und Projekte.<br />

die gesamte angebotsstruktur des Jugendmigrationsdienstes<br />

soll Kooperation mit anderen institutionen mit<br />

einbeziehen, um so das gelingen der integration des<br />

einzelnen positiv und erfolgreich zu gestalten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 31


Migrationsdienst<br />

Migrationserstberatung für erwachsene Zuwanderer (Mbe)<br />

integration erfordert Miteinander<br />

„Millionen Menschen migrieren jedes Jahr, allein oder in<br />

gruppen, aus eigenem entschluss oder infolge von entscheidungen<br />

anderer oder um naturkatastrophen oder<br />

Kriegen zu entkommen. es gib Migranten, die ihr ganzes<br />

bewegliches eigentum auf Lastwagen oder in containern<br />

mit sich führen oder auch nur ein bündel mit<br />

habseligkeiten. einige reisen erste Klasse im Jumbo,<br />

andere auf dem überfüllten deck eines sampans. Migranten<br />

werden mit Pressekonferenzen empfangen<br />

oder zwängen sich unter stacheldraht hindurch. sie<br />

schauen hoffnungsvoll in die Zukunft oder verängstigt in<br />

die vergangenheit. es gibt Migranten, die aus Kulturen<br />

stammen, in denen eine hohe Mobilität zum alltag gehört,<br />

und die sich daher auf bewährte traditionen verlassen<br />

können. andere stammen aus eher sesshaften<br />

32 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

Kulturen, in denen entwurzelung als Katastrophe erlebt<br />

wird. Migranten können bestens vertraut als auch völlig<br />

kenntnislos bezüglich der bedingungen des neuen Landes<br />

sein, was z.b. einreisebestimmungen, sprache,<br />

unterkunft- und arbeitsmöglichkeiten betrifft. auf jeden<br />

Fall schaffen es zahllose Menschen auf die eine oder<br />

andere weise, ihre vertrauten netzwerke mit Menschen<br />

und Orten abzubrechen und ihren wohnsitz, ihr nest,<br />

ihre Lebensperspektiven, ihre träume und ihre gespenster<br />

in eine neue umgebung zu verpflanzen. als einzigartiges<br />

drama zeichnet sich jeder dieser Fälle aus“. 1<br />

»Mensch sein heißt Verantwortung fühlen, sich schämen im Anblick<br />

einer Not, auch wenn man offenbar keine Mitschuld an ihr hat ...«<br />

Antoine de Saint Exupery<br />

1 Sluzki, CE , 1979, "Migration and Family Conflict”.<br />

ihre ansprechpartner:<br />

Mauricio Lopez, sozialarbeiter<br />

telefon: 0531 / 38008-26<br />

Migrationserstberatung<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


die stelle der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer<br />

(Mbe) des caritasverbandes in braunschweig,<br />

die aus Mitteln des bundesamtes von Migration und<br />

Flüchtlingen und des caritasverbandes gefördert wird,<br />

teilte im Jahr 20<strong>11</strong> die hoffnungen, sorgen, nöte und<br />

Leiden vieler ratsuchender Migrantinnen und Migranten,<br />

die unsere stadt als ihr neues Zuhause entdeckt haben.<br />

hier, nebenan, nicht weit von unseren türen, versuchen<br />

viele ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen Fuß zu<br />

fassen. 225 Menschen aus 60 Ländern haben unsere<br />

beratungsstelle im Jahr 20<strong>11</strong> aufgesucht. viele davon<br />

sind erst in den letzten fünf Jahren nach braun schweig<br />

zugewandert. 38 davon sind allein im Jahr 20<strong>11</strong> eingereist.<br />

das anliegen, mit welchem diese Personen zu uns kamen,<br />

war sehr unterschiedlich und von der kulturellen<br />

herkunft, der ausbildung, religion, Lebenssituation,<br />

Zuwanderungsgrund, alter etc. eines jeden einzelnen<br />

unterschiedlich abhängig. das interesse der meisten<br />

war in erster Linie das erlernen der deutschen sprache<br />

und Kultur. so hatten wir an erster stelle, allein im Jahr<br />

20<strong>11</strong>, 194 anfragen, die im Zusammenhang mit dem<br />

sprachförderbedarf zu tun hatten. alle diese Personen<br />

wurden informiert, beraten und sogar begleitet, damit<br />

sie die entsprechenden schritte unternehmen konnten,<br />

um an ihr Ziel zu gelangen. neben der weiterleitung an<br />

die entsprechenden schulen und die betreuung dieser<br />

Personengruppe während des besuchs von integrationskursen<br />

haben wir auch alternative angebote von<br />

Konversationskursen in unserem haus durchgeführt.<br />

so haben wir im Jahr 20<strong>11</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

sozialdienst Katholischer Frauen (sKF) eine Frauengruppe<br />

für Zuwanderinnen mit Kindern gebildet, die<br />

sich seitdem einmal wöchentlich trifft, um mehr über die<br />

deutsche sprache und Kultur zu erfahren. darüber hinaus<br />

haben wir ehrenamtliche Lehrer, die freiwillig ihre<br />

arbeit eingesetzt haben, um Menschen aus anderen<br />

nationen das erlernen der deutschen sprache zu erleichtern.<br />

an dieser stelle möchte ich besonders ein<br />

Lob für alle diese engagierten ehrenamtlichen Menschen<br />

aussprechen, die woche für woche ihre Freizeit<br />

opfern, um anderen Menschen zu helfen und ihnen für<br />

ihre unermüdliche hilfe danken. integration ist vor allem<br />

ein gesellschaftliches erlebnis, das ein Miteinander erfordert.<br />

integration wird mit den „anderen“ vollzogen<br />

und unsere Kultur bietet wenig raum und Möglichkei-<br />

Migrationsdienst<br />

ausflug (Konversationskurs für Frauen in Zusammenarbeit mit sKF)<br />

ten für den Kontakt mit den „anderen“, für das Miteinander.<br />

diese Konversationskurse werden sehr gerne angenommen<br />

und zielen auf die integration dieser Migrantengruppen<br />

in unserer stadt. wir versuchen brücken zu<br />

bauen zwischen den Migranten und unseren sozialen<br />

netzwerken, denn gerade Fragen in diesem Zusammenhang<br />

werden uns öfter gestellt: wie kann ich hier in<br />

deutschland Kontakte knüpfen und andere Menschen<br />

kennenlernen? was muss ich dafür tun, damit ich in<br />

Kontakt mit meinem deutschen nachbarn kommen<br />

kann? welche begegnungsstätte oder vereine gibt es in<br />

unserer stadt um andere Menschen zu treffen? sicherlich<br />

gibt es auf beiden seiten berührungsängste, aber<br />

ohne die hilfe unserer hiesigen bevölkerung wird der<br />

fremde nachbar von nebenan sein Zuhause in braunschweig<br />

nicht finden können.<br />

ein zweiter aspekt, mit welchem sich unsere ausländischen<br />

Mitbürger und Mitbürgerinnen im Jahr 20<strong>11</strong> auseinandersetzen<br />

mussten, bezog sich auf die wirtschaftliche<br />

Lage bzw. die prekäre situation, mit der viele konfrontiert<br />

waren. so hatten wir von den 225 Klienten 132<br />

anfragen, die sich auf arbeitsuche, soziale Leistungen,<br />

armut, verschuldung oder sonstiges bezogen haben.<br />

besonders zu beobachten war die hohe anzahl von<br />

ratsuchenden aus Polen und deren Familien, die nach<br />

der wiederbelebung des arbeitsmarktes in deutschland<br />

und der Freizügigkeitsregelung für polnische arbeitnehmer,<br />

die seit dem 01.05.20<strong>11</strong> in Kraft getreten<br />

ist, versucht haben, hier in braunschweig ihr glück zu<br />

finden. viele mit erfolg, andere mit weniger glück. diese<br />

bürger hatten sehr viele Fragen bezüglich des aufent-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 33


Migrationsdienst<br />

halts, der wohnung, einschulung der Kinder, Krankenversicherung,<br />

Job oder Klärung von allgemeinen<br />

rechts fragen etc.<br />

bei vielen Zuwanderern und Zuwanderinnen macht<br />

sich in Laufe der Zeit das sogenannte „Odysseus-syndrom“<br />

2 bemerkbar. die anzahl von ratsuchenden mit<br />

gesundheitlichen oder psychosozialen Fragen nimmt<br />

proportional zu je länger der Migrant sich mit seiner<br />

realität und der „neuen“ auseinandersetzt. Migranten,<br />

bei denen die berufliche, wirtschaftliche, soziale und<br />

kulturelle integration nicht gelingt, fallen in ein Loch und<br />

somatisieren ihren Frust. die anzahl von Menschen,<br />

die bei uns über ihren seelischen gesundheitszustand<br />

klagt, umfasst mehr als ein drittel der gesamten Klientel.<br />

ausweglosigkeit, Perspektivlosigkeit, identitätsverlust,<br />

Frust, Kommunikationsprobleme, trennung, depressionen,<br />

Krankheiten etc. treten auf und treiben diese Personengruppe<br />

von hausarzt zu hausarzt oder zum spezialisten<br />

auf der suche nach einem heilmittel ihres un-<br />

Konversationskurs (Kontakte knüpfen)<br />

34 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

heilbaren dramas. gerade diese situation ist alarmierend,<br />

denn wir haben kaum Fachleute vor Ort, die auf<br />

diese Problematik eine antwort geben können.<br />

im bericht des Jahres 2010 der Migrationsberatung für<br />

erwachsene Zuwanderer des caritasverbandes braunschweig<br />

wurde die berufsanerkennungsproblematik<br />

der hoch qualifizierten Migranten angesprochen. das<br />

thema hat uns seit vielen Jahren beschäftigt und ist<br />

heute immer noch brisant, denn viele gut qualifizierte<br />

Migranten bleiben jahrelang sitzen und warten vergeblich<br />

auf die anerkennung ihres berufes oder abschlusses.<br />

die meisten von ihnen verpassen die integration<br />

auf dem arbeitsmarkt und erhalten keine Möglichkeit,<br />

eine umschulung zu machen. das neue gesetz der<br />

bundesregierung schien ein Licht am ende dieses tunnels<br />

zu sein. das gesetz, das am 04. november 2010<br />

vom bundesrat verabschiedet wurde, wird am 01. april<br />

2012 in Kraft treten. dieses gesetz regelt die Fristen für<br />

die entscheidungen der anträge und bestimmt eine<br />

Frist von maximal drei Monaten für die anerkennungsentscheidung<br />

(artikel 62 abs. 2). das ist eine gute<br />

nachricht und gewiss ein schritt in die richtige richtung.<br />

es muss aber abgewartet werden, um feststellen<br />

zu können, ob dieses gesetz die erhofften wirkungen<br />

zeigt und ob sich damit die chancen der hoch qualifizierten<br />

Migranten auf dem arbeitsmarkt tatsächlich erhöhen<br />

werden.<br />

2 Achotegui, Joseba (2007): El síndrome de Ulises. El síndrome del inmigrante con estrés crónico y múltiple. Barcelona. - Aufgrund psychischer<br />

Belastungen leiden Einwanderer und Asylsuchende (Migranten) zunehmend an Stress, Depressionen, Nervosität, Schlaflosigkeit und Realitätsverlust.


sozialstation<br />

wertschätzung und Kompetenz<br />

als caritas-sozialstation sehen wir unsere aufgabe darin,<br />

kranken und hilfsbedürftigen Menschen ein würdevolles<br />

Leben in den eigenen vier wänden zu ermöglichen,<br />

sie zu umsorgen und zu pflegen. wir begegnen<br />

den Menschen mit hoher wertschätzung und solidarität.<br />

wir legen wert auf zwischenmenschlichen Kontakt<br />

unter berücksichtigung der sozialen, kulturellen und<br />

psychologischen bedürfnisse des einzelnen. es ist unser<br />

anliegen, senioren und Pflegebedürftigen den alltag<br />

zu erleichtern und ihr Leben so lebenswert wie nur<br />

irgend möglich zu gestalten.<br />

unser schwerpunkt ist die Pflege nach Leistungen<br />

der Pflegeversicherung sozialgesetzbuch Xi (sgb Xi)<br />

und die häusliche Krankenpflege/medizinische behandlungspflege<br />

nach Leistungen der Krankenversicherung<br />

sozialgesetzbuch v (sgb v).<br />

die hauswirtschaftliche versorgung, die verhinderungspflege<br />

in der häuslichen umgebung, die notfallver sorgung<br />

durch rufbereitschaft/Pflegeeinsätze in der nacht<br />

gehören ebenso dazu, wie z.b. die versor gung<br />

schwerst pflegebedürftiger, die Überwachung von<br />

schmerz thera pie, die Palliativversorgung und die stomaversorgung.<br />

wir haben ausgebildete Fachkräfte in der gerontopsychiatrischen<br />

Pflege und in der wundversorgung. wir<br />

bie ten eine erstberatung in den sprachen spanisch, italienisch,<br />

polnisch und russisch an. wir führen ein quali-<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Sozialstation<br />

tätsgesichertes betreuungsangebot in der häuslichen<br />

umgebung durch und bieten eine umfangreiche beratung<br />

in allen Fragen rund um Pflege und betreuung<br />

durch unsere sozialarbeiterin (siehe dazu seite 37<br />

sozial arbeit in der sozialstation).<br />

bei jeder neuaufnahme eines Patienten wird ausführlich<br />

über die individuelle Pflegesituation und die gewünschte<br />

betreuung und versorgung gesprochen. wir sprechen<br />

über Krankheiten und Krankheitsverläufe, erfassen die<br />

persönliche Lebenssituation, sprechen mit angehörigen<br />

und bezugspersonen.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> wurden von uns 479 Patienten betreut. im<br />

tagesdurchschnitt waren es 160 Patienten mit ein bis<br />

vier einsätzen am tag. auf das Jahr gesehen hatten wir<br />

172 aufnahmen und 135 entlassungen. bei 204 Patien<br />

ten führten wir ausschließlich beratungseinsätze entsprechend<br />

den anforderungen der Pflegeversicherung<br />

(§ 37 abs. 3 sgb Xi) durch. hier erfolgten insgesamt<br />

373 einsätze.<br />

im april 20<strong>11</strong> wurde erneut zwischen den Pflegekassen<br />

und dem caritasverband eine vergütungsvereinbarung<br />

geschlossen. Jede neue vereinbarung bedeutet einen<br />

enormen verwaltungsaufwand für die Mitarbeiter der<br />

sozialstation, da die Patienten innerhalb bestimmter<br />

Fris ten von der Preiserhöhung in Kenntnis gesetzt werden<br />

müssen. Für unsere sozialstation ist die erhöhung<br />

der Preise für eine dauerhafte aufrechterhaltung des<br />

Gabriele Ernst, Leiterin der sozialstation<br />

telefon: 0531 / 38008-43<br />

Sozialstation<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 35


Sozialstation<br />

betriebes wichtig. allein die benzinkosten für die Fahrten<br />

zu den Patienten sind enorm gestiegen.<br />

im dezember 2010 wurde die mobile datenerfassung<br />

eingeführt. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter verfügt<br />

über ein eigenes gerät zur erfassung aller einsätze<br />

und Leistungen. die damalige erprobungsphase ist<br />

sehr gut verlaufen. die einfache handhabung ermöglichte<br />

eine problemlose umstellung. bereits im april/Mai<br />

20<strong>11</strong> konnten alle erbrachten Leistungen direkt über die<br />

Mde geräte in rechnung gestellt und mit den Kassen<br />

abgerechnet werden.<br />

im vergangenen Jahr führten wir folgende Fort- und<br />

weiterbildungen durch:<br />

• erste hilfe<br />

• hygiene<br />

• Mde-geräte Medifox<br />

• hebe- und Lagerungstechniken<br />

• wundversorgung<br />

regelmäßig stattfindende dienstbesprechungen unterstützten<br />

die Zusammenarbeit im team und klärten notwendige<br />

absprachen zur einheitlichen versorgung unserer<br />

Patienten. Probleme im alltag, die sich im umgang mit<br />

Menschen immer ergeben können, fanden hier Klärung.<br />

auch die idee mit Patienten unserer sozialstation zum<br />

Fußballspiel von eintracht braunschweig zu gehen, entstand<br />

in einer dienstbesprechung. die umsetzung dieser<br />

idee erfolgte am 22. Oktober zum spiel eintracht<br />

braunschweig gegen dynamo dresden. drei Patienten<br />

unserer sozialstation konnten mit hilfe jeweils einer Mitarbeiterin<br />

bei bratwurst und schönem wetter das Fuß-<br />

36 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

ballspiel genießen. es war ein sehr schöner nachmittag,<br />

auch wenn die eintracht die Partie verloren hat.<br />

als sozialstation stellen wir uns jeden tag den hohen<br />

anforderungen der ambulanten versorgung hilfebedürftiger<br />

Menschen. die wünsche der Patienten stehen dabei<br />

im vordergrund unserer bemühungen.<br />

in den letzten beiden Jahren haben wir die erfahrung<br />

machen müssen, dass die baustellen in braunschweig<br />

oder auch ein stau auf der autobahn jede noch so gute<br />

tourenplanung durcheinanderbringen konnte. es entstanden<br />

wartezeiten für unsere Patienten, die nicht immer<br />

vorhersehbar waren. wir danken allen Patienten für<br />

ihre geduld und ihr verständnis.


Sozialstation<br />

sozialarbeit in der sozialstation<br />

netzwerk erschließt hilfe für den alltag<br />

die caritas-sozialstation bietet für Pflege- und hilfsbedürftige<br />

und deren angehörigen beratung und unterstützung<br />

in allen bereichen, die im Zusammenhang mit<br />

häuslicher versorgung und Pflege relevant sind. unser<br />

angebot umfasst die aufsuchende beratung und soziale<br />

begleitung für ältere, behinderte, kranke und pflegebedürftige<br />

Menschen.<br />

durch die anbindung an die caritas-sozialstation können<br />

Menschen in schwierigen Lebenssituationen direkt<br />

angesprochen werden. die Zusammenarbeit mit den<br />

Mitarbeiterinnen der ambulanten Pflege ermöglicht kurze<br />

wege der information und schafft vertrauen für die<br />

soziale beratung. so kann hilfe und unterstützung direkt<br />

erfolgen. Formuliertes Ziel der sozialarbeit ist es,<br />

einen verbleib in der eigenen häuslichkeit, solange er<br />

gewünscht ist, zu ermöglichen.<br />

im alter ist es für einen Menschen sehr schwierig seine<br />

selbstständigkeit zu erhalten. nachlassende Fähigkeiten<br />

führen häufig zu einer unterversorgung in den bereichen<br />

der ernährung, Körperpflege, medizinischen versorgung<br />

und der hauswirtschaft. Für viele Menschen ist<br />

es aber kaum vorstellbar, fremden Menschen ihren privaten<br />

wohnbereich zu öffnen und hilfeleistungen anzunehmen.<br />

deshalb wird hilfe von außen oftmals erst zugelassen,<br />

wenn z.b. durch einen notfall oder durch einen<br />

Krankenhausaufenthalt deutlich wird, dass ohne<br />

eine ambulante versorgung eine stationäre aufnahme in<br />

ein seniorenheim erfolgen müsste.<br />

20<strong>11</strong> nahmen 134 Personen (83 Frauen und 51 Männer)<br />

unser beratungsangebot in anspruch. insgesamt<br />

84 ratsuchende waren 80 Jahre und älter. die älteste<br />

Frau war 96 Jahre alt. wir berieten 52 Personen in<br />

ihrem häuslichen umfeld und es kam insgesamt zu 102<br />

hausbesuchen.<br />

die Kontaktaufnahme erfolgte bei 40 Patienten über unsere<br />

sozialstation. Für 52 Personen nahmen verwandte,<br />

nachbarn oder bekannte den Kontakt zu uns auf<br />

und weitere 22 Mal wurde der Kontakt persönlich zu<br />

uns aufgenommen. daneben erfolgten weitere Kontaktaufnahmen<br />

über die stadt braunschweig (z.b. seniorenbüro,<br />

sozialpsychiatrischer dienst des gesundheitsamtes),<br />

Krankenhäuser, hausärzte, Pfarrämter, nachbarschaftshilfen.<br />

ein Kontakt erfolgte über ein Kreditinstitut.<br />

ein großer bedarf an information bestand in dem bereich<br />

der leistungserschließenden beratung, der hilfe<br />

bei der antragstellung und der unterstützung bei widersprüchen.<br />

die Organisation von Pflege und weiteren<br />

sozialen diensten (z.b. Menü-bring-dienste, hausnotrufsysteme,<br />

nachbarschaftshilfen) nahm ebenfalls einen<br />

großen bereich ein.<br />

immer wieder kommt es zu notsituationen, zu denen<br />

wir gerufen werden. häufig sind es aufmerksame nachbarn,<br />

die sich an die stadt braunschweig oder direkt an<br />

uns wenden. in diesen Fällen muss umgehend gehandelt<br />

werden, da oftmals sofort hilfe erforderlich ist. auch<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />

telefon: 0531 / 38008-41<br />

Sozialstation<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 37


Sozialstation<br />

38 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

20<strong>11</strong> kam es zu diesen einsätzen. wir finden Menschen<br />

vor, die aufgrund von alter, Krankheit, behinderung und/<br />

oder Pflegebedürftigkeit nicht mehr in der Lage sind,<br />

ihre angelegenheiten zu überblicken und zu regeln und<br />

einen gesetzlichen betreuer benötigen. hinter diesen<br />

noteinsätzen stehen häufig Menschen, die niemanden<br />

mehr haben, sozial isoliert leben und sich in einer krisenhaften<br />

Lebenssituation befinden. wir begleiten diese<br />

Menschen, regen eine gesetzliche betreuung an und<br />

organisieren eine ambulante versorgung.<br />

in der beratung stehen wir ebenfalls mit vielen pflegenden<br />

angehörigen in Kontakt. die Pflege eines nahen<br />

angehörigen ist intensiv, kostet viel Zeit und Kraft. seit<br />

einigen Jahren bieten wir zur entlastung pflegender angerhöriger<br />

ein qualitätsgesichertes betreuungsangebot,<br />

eine individuelle einzelbetreuung in der häuslichen umgebung<br />

an. wir fördern vorhandene Fähigkeiten, aktivieren<br />

alltagskompetenzen, unterstützen und begleiten.<br />

20<strong>11</strong> wurden neun Personen regelmäßig in ihrem Zuhause<br />

betreut. eine Finanzierung erfolgte über die Pflegeversicherung.<br />

diese betreuungsleistungen werden über die Pflegeversicherung<br />

auch gewährt, wenn keine einstufung vorhanden<br />

ist. ausschlaggebend ist, dass eine erheblich<br />

eingeschränkte alltagskompetenz vorliegt. diese liegt<br />

bei Menschen vor, die psychisch krank, behindert oder<br />

demenzkrank sind.


Kita st. bernward<br />

Mit spiel, spaß und bewegung<br />

im Februar 20<strong>11</strong> wurde unser hort umgebaut zu einer<br />

dritten Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren.<br />

in den drei sehr liebevoll gestalteten Krippengruppen<br />

bieten wir eine familienergänzende, pädagogische betreuung<br />

für Kinder unter drei Jahren an.<br />

die Kinder werden bei uns freundlich in empfang genommen<br />

und zunächst zusammen mit den eltern oder<br />

betreuungspersonen stundenweise eingewöhnt. die<br />

individuelle eingewöhnungszeit wird zum wohl des Kindes<br />

gemeinsam mit allen beteiligten abgesprochen. sobald<br />

eine tragfähige, vertrauensvolle beziehung zu den<br />

erzieherinnen besteht, ist die eingewöhnungszeit abgeschlossen.<br />

»Das allergrößte Glück und die nachhaltigste Erfahrung für Kinder<br />

ist das Angenommensein.«<br />

Margit Franz<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Kindertagesstätten<br />

Sigrun Lippok, (dipl.soz.Päd.) Leiterin<br />

telefon: 0531 / 63515<br />

Kita St. Bernward<br />

Stettinstr. 2, 38124 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 39


Kindertagesstätten<br />

40 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

die ersten Jahre im Leben eines Menschen legen den<br />

grundstein für sein weiteres Leben und Lernen.<br />

daraus ergeben sich in unseren Krippengruppen folgende<br />

Lerninhalte:<br />

• Emotionale und soziale Entwicklungs -<br />

förderung:<br />

Körperkontakt, urvertrauen stärken, bindungssicherheit,<br />

positives grundgefühl, getröstet-werden,<br />

gemeinsamkeit erleben, spirituelle impulse<br />

bekommen. „Erst die positive Erfahrung mit anderen<br />

gibt Lebenssinn.“<br />

• Motorische Entwicklung:<br />

bewegungsspiele, turntage, Lernen, allein zu essen<br />

und zu gehen, vielfältige angebote zur grobund<br />

Feinmotorik, unterstützung der eigenen Körperpflege<br />

und selbstständigkeit.<br />

• Kognitive Entwicklung:<br />

neugier unterstützen, wahrnehmungsübungen,<br />

sachbücher, musikalische Förderung, Materialienvielfalt,<br />

Kreativität, erforschung der natur und umwelt<br />

„Forscher in windeln“. „Kinder lernen spielend“.<br />

• Sprachliche Entwicklung:<br />

bilderbücher, vorlesegeschichten, soziales rollenspiel,<br />

Fingerspiele, Lieder.


Kinder lieben und brauchen rituale, denn das vermittelt<br />

ihnen verlässlichkeit, stabilität und sicherheit.<br />

der strukturierte tagesablauf ist auf die bedürfnisse der<br />

Kinder abgestimmt.<br />

wichtig ist immer der enge, vertrauensvolle Kontakt zu<br />

den eltern in Form von tür- und angelgesprächen, elternabenden,<br />

gemeinsamen Festen und entwicklungsgesprächen.<br />

wir bieten den Kindern raum und Zeit, sich ganzheitlich<br />

zu entfalten:<br />

• Zeit zum ankommen, Zeit für gemeinsamkeit, Zeit<br />

zum essen, Zeit zum spielen, Zeit zum ausruhen<br />

und schlafen, Zeit für Körperpflege, Zeit zum<br />

bewegen, Zeit für Licht- und Luftbäder, Zeit für<br />

Feste und Feiern.<br />

im gemeinsamen Miteinander können die Kinder ihre<br />

selbstbestimmung und ihr sozialverhalten trainieren,<br />

denn das stärkt ihr vertrauen in die welt. die entwicklungsschritte<br />

der Kinder werden in einer Portfolio-Mappe<br />

durch Fotos, bildungs- und Lerngeschichten festgehalten.<br />

Zusammen mit den 75 Kindergartenkindern erleben<br />

die 45 Krippenkinder eine altersmischung, die zum nacheifern<br />

herausfordert. ebenso profitieren die großen von<br />

den Kleinen, da nicht alle Kinder geschwister haben und<br />

so ein rücksichtsvolles Miteinander geübt werden kann.<br />

wir freuen uns auf einen besuch nach telefonischer<br />

absprache.<br />

Kindertagesstätten<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 41


Kindertagesstätten<br />

Kita st. Maximilian Kolbe<br />

sprachbildung<br />

mit den eltern zusammen – von anfang<br />

Faire chancen für Kinder von anfang an, das ist das<br />

Ziel der Offensive „Frühe chancen“. die Kita „st. Maximilian<br />

Kolbe gehört zu den schwerpunkt – Kita`s „sprache<br />

& integration“. diese Kita`s bekommen über die<br />

bundesregierung finanzielle Mittel<br />

für sprachbildung zur verfügung<br />

gestellt. hierzu gehört eine zusätzliche<br />

Fachkraft. diese teilzeitstelle<br />

habe ich, anita röhlecke, seit dem<br />

01.04.20<strong>11</strong> als sprachbildungsfachkraft<br />

übernommen.<br />

sprache ist das Medium für den<br />

austausch des Kindes im menschlichen Zusammenleben.<br />

das sprachvermögen eines Kindes ist sein schatz<br />

an Kommunikationskompetenzen (schlüsseln). ein Kind<br />

kann auch ohne oder mit geringem sprachschatz leben.<br />

es bleiben jedoch viele türen für das Kind verschlossen.<br />

die sprachkompetenz ist in der Persönlichkeitsentwicklung<br />

sowie in schule und beruf eines jeden<br />

Menschen maßgebend für ein dialogisches beziehungsleben<br />

und zur wissensnutzung.<br />

in anlehnung an den Orientierungsplan des niedersächsischen<br />

Kultusministeriums begleitet sprachbildungsarbeit<br />

kontinuierlich den Prozess der sprachaneignung<br />

aller Kinder im alltag. es geht um die systema-<br />

42 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

tische anregung und gestaltung von vielfältigen sprechund<br />

Kommunikationsanlässen für die Kinder.<br />

Meine arbeit als sprachbildungskraft umfasst drei aufgabenbereiche:<br />

die elternarbeit, die arbeit mit dem<br />

Kind/-ern und die teamarbeit/netzwerkarbeit.<br />

das Fundament professioneller sprachbildungsarbeit<br />

beim Kleinkind ist die elternarbeit. hierzu gehören elterngespräche,<br />

eltern-Kind nachmittage sowie elternabende<br />

zum thema sprache.<br />

die grundmauern der sprachbildungsarbeit sind die<br />

anregung und die begleitung der Kinder im sicheren<br />

umgang mit der deutschen sprache. dazu zählen vielfältige<br />

aktivitäten wie z.b. in alltagssituationen sich mitteilen<br />

können, bilderbücher anschauen und erzählen,<br />

bewegungsspiele, Lieder singen usw. die sprachentwicklung<br />

der Kinder wird beobachtet und dokumentiert.<br />

das dach der sprachbildungsarbeit ist die teamarbeit<br />

und netzwerkarbeit. durch die Zusammenarbeit und<br />

beratung der Mitarbeiterinnen im eigenen haus und mit<br />

sprachbildungskräften anderer Kindertagesstätten sowie<br />

mit besonderen Fachkräften z.b. Logopädinnen<br />

und Kinderärzten soll eine personenübergreifende Qualität<br />

der sprachbildung gesichert werden.<br />

dieses haus der sprachbildungsarbeit wird unterstützt<br />

durch Fortbildungen vom dialogwerk für alle Mitarbeiterinnen.<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Anne Weh, Leiterin<br />

telefon: 0531 / 842332<br />

Kita St. Maximilian Kolbe<br />

Donaustr. <strong>11</strong>, 38120 <strong>Braunschweig</strong>


Kita st. Kjeld<br />

hortarbeit – mehr als<br />

hausaufgabenbetreuung?<br />

der hort unserer Kindertagesstätte ist eine außenstelle,<br />

die in der katholischen Kirchengemeinde st. Joseph beheimatet<br />

ist. wir betreuen, fördern und begleiten zwölf<br />

Kinder im grundschulalter von der 1. bis zur 4. Klasse.<br />

die Kinder dieser gruppe besuchen die umliegenden<br />

grundschulen, das sind die katholische grundschule<br />

st. Joseph, die grundschule hohestieg und die grundschule<br />

bürgerstraße. der gemeinsame schulhof der<br />

grundschulen st. Joseph und hohestieg grenzt direkt<br />

an diesen standort an. sodass die Kinder den denkbar<br />

kürzesten schulweg haben.<br />

unser hort bietet den Kindern betreuung, bildung, erziehung,<br />

spaß und Freude neues für sich und mit anderen<br />

zu erleben. das Ziel ist es, sie in ihrer selbstständigkeit,<br />

eigenverantwortung und sozialer Kompetenz zu<br />

stärken und ihnen Möglichkeiten zur entwicklung zu<br />

bieten. werte wie toleranz und Mitgefühl, respekt voneinander<br />

und die akzeptanz des anderen sind ein wichtiger<br />

eckpfeiler für das tägliche miteinander.<br />

nach der schule ist die erzieherin die erste anlaufstelle<br />

für die Kinder. wichtig ist es, ein offenes Ohr für sie zu<br />

haben. nach einem erlebnisreichen tag, der voller sorge<br />

oder Freude sein kann, brauchen die Kinder einen guten<br />

Zuhörer. der Ärger mit seinen Mitschülern oder die<br />

Freude über eine gute note können themen sein oder<br />

ihr ansprechpartner:<br />

Johann Radisic, Leiter<br />

telefon: 0531 / 82694<br />

Kindertagesstätten<br />

einfach Zuspruch geben, neu motivieren und Frust auffangen.<br />

diese kurze beschreibung zeigt auch wie komplex<br />

die aufgabe ist, die hier jeden tag abgeleistet wird.<br />

nach dem Mittagessen beginnen die hausaufgaben.<br />

Kita St. Kjeld<br />

Pfingststr. 1A, 38<strong>11</strong>8 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 43


Kindertagesstätten<br />

44 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

die Kinder sollen eigenständig lernen, ihre hausaufgaben<br />

zu erledigen. wir begleiten und unterstützen sie, können<br />

aber keine schulischen defizite aufarbeiten. wenn so ein<br />

defizit beobachtet wird, sprechen wir eltern an und suchen<br />

den Kontakt zur schule. nach den hausaufgaben<br />

beginnt die Freizeit für alle. den Kindern stehen eine reihe<br />

von Möglichkeiten zur verfügung, z.b. tischkicker, ruheraum,<br />

Kreativmaterial, schulhof und bücher.<br />

wir bieten der gruppe eine vielzahl von angeboten an,<br />

es kann ein einzelangebot sein oder es wird in Projekten<br />

gearbeitet. Letzteres geschieht dann überwiegend<br />

in den Ferien.<br />

durch die räumliche trennung findet der Kontakt zu den<br />

Kindern in der Kindertagesstätte überwiegend in den<br />

Ferien statt. es kommt dann immer wieder zu interessanten<br />

begegnungen, wenn ehemalige Kindergartenkinder<br />

ihre alten gruppen besuchen. dann werden gemeinsame<br />

aktionen geplant wie ein gemeinsamer<br />

waldtag oder wir feiern gemeinsam das Osterfest. eine<br />

verbundenheit bleibt und entwickelt sich auf diesem<br />

weg immer wieder neu.


Kindertagesstätten<br />

Kita st. Joseph<br />

eingewöhnung für Kinder und eltern<br />

ein immer wiederkehrendes thema in unserer Krippe ist<br />

die eingewöhnungsphase.<br />

basis für diese besondere Zeit ist für uns das berliner<br />

Modell. es stellt einen rahmen zur verfügung, in dem<br />

das Kind und die eltern die erzieher, die anderen Kinder<br />

und den tagesablauf der gruppe kennenlernen.<br />

der wichtigste aspekt in dieser Phase ist der aufbau<br />

einer positiven beziehung zwischen uns, dem Kind und<br />

den eltern. Für eltern ist es wichtig ein gutes gefühl zu<br />

haben, uns ihr „Liebstes“ anzuvertrauen, auch wenn<br />

das Kind einmal traurig ist, sich weh tut oder Probleme<br />

mit anderen Kindern hat.<br />

die ersten tage sind dadurch geprägt, dass ein elternteil<br />

mit seinem Kind für eine bestimmte Zeit in die gruppe<br />

kommt und die erzieherin eine vorsichtige Kontaktaufnahme<br />

beginnt. es wird ein spiel begonnen oder man<br />

beteiligt sich am kindlichen spiel. elternteil und Kind lernen<br />

die abläufe in der gruppe kennen. die rolle der<br />

eltern ist in dieser Phase, der sichere hafen zu sein. die<br />

erzieherin entscheidet aus der beobachtung heraus,<br />

wann der erste trennungsversuch gemacht wird. diese<br />

Zeit wird mit den eltern abgesprochen, das können z.b.<br />

15 Minuten sein. die eltern sollen sich dann in der nähe<br />

aufhalten. die reaktion des Kindes ist der Maßstab für<br />

die Fortsetzung der trennung. eltern sollten sich auch<br />

nicht rausschleichen, sondern sich von ihrem Kind verabschieden.<br />

diese Phasen werden dann immer länger<br />

bis zum Mittagessen. die erzieherin hat schon überwiegend<br />

die versorgung des Kindes übernommen, d.h.<br />

wickeln, Füttern und spielpartner sein. der letzte schritt<br />

für die zeitliche eingewöhnung ist das schlafen. die eingewöhnungszeit<br />

ist beendet, wenn das Kind die erzieherin<br />

als „seine sichere basis“ akzeptiert.<br />

eltern werden auf eine harte Probe gestellt, wenn ihr<br />

Kind in dieser Zeit erkrankt und die eingewöhnung dadurch<br />

sehr lang wird. Für die erzieher heißt es, eltern<br />

Mut zuzusprechen und nicht die geduld zu verlieren.<br />

trotz aller Zweifel, die manchmal in dieser schwierigeren<br />

Zeit kommen können.<br />

diese Form der eingewöhnung bietet für alle beteiligten<br />

viele Möglichkeiten sich kennenzulernen, vertrauen zu<br />

entwickeln und langfristig eine gute basis zu haben, für<br />

eine gute Krippenzeit und darüber hinaus.<br />

ihr ansprechpartner:<br />

Johann Radisic, Leiter<br />

telefon: 0531 / 82694<br />

Kita St. Joseph<br />

Goslarsche Straße 7, 38<strong>11</strong>8 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 45


Kindertagesstätten<br />

Kita st. nikolaus<br />

eltern-Kind-<br />

wochenende<br />

am 10. und <strong>11</strong>.09.20<strong>11</strong> fand auf dem wohldenberg bei<br />

hildesheim, ein eltern-Kind-wochenende unserer Kita<br />

statt. der wohldenberg ist eine Freizeit- und begegnungsstätte<br />

für Kinder, Jugendliche, erwachsene und<br />

gehört zum bistum hildesheim. die idee für dieses wochenende<br />

kam von einer Familie unserer einrichtung.<br />

unser Ziel war, dass eine Freizeit stattfindet, die von eltern<br />

und Mitarbeiterinnen gleichermaßen vorbereitet,<br />

durchgeführt und miterlebt wird.<br />

das Forsthaus in dem wir mit 16 erwachsenen und 20<br />

Kindern übernachtet haben ist wunderschön am wald<br />

und auf dem wohldenberg gelegen. auf dem wohldenberg<br />

gibt es einen 32m hohen bergfried und andere reste<br />

einer mittelalterlichen burganlage.<br />

Zunächst haben wir mit allen großen und Kleinen ein<br />

mitgebrachtes Picknick gegessen um uns dann gestärkt<br />

auf den weg zu machen um die gegend rund um<br />

den wohldenberg zu erkunden. dabei haben wir in der<br />

nähe der alten schlosskirche einige Kaninchen gefüttert,<br />

sind auf den turm gestiegen und haben schon mal<br />

brennholz für das Lagerfeuer am abend gesammelt.<br />

am nachmittag haben wir einige geschicklichkeitsspiele<br />

für „groß und Klein“ gespielt. dabei haben die Kinder<br />

gegen die erwachsenen gewonnen.<br />

beim Kaffeetrinken auf der Obstwiese konnten die eltern<br />

sich beim gemütlichen erzählen und Quatschen<br />

46 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

näher kennenlernen und austauschen. die Kinder konnten<br />

auf dem großen gelände frei spielen und sich mal so<br />

richtig austoben. nebenbei wurde schon mal das Lagerfeuer<br />

vorbereitet.<br />

am abend gab es leckere salate und bratwürstchen,<br />

sowie stockbrot. Für die Kinder ging der abend mit einer<br />

geschichte am Lagerfeuer und „ein bisschen herumschleichen<br />

auf den Fluren“ zu ende. einige eltern<br />

ließen den abend im Laternenschein vorm haus sitzend<br />

ausklingen. ganz froh, aber auch ein bisschen geschafft<br />

von dem bunten tag!<br />

am sonntagmorgen trafen wir uns beim Frühstück im<br />

haus wohldenberg. die Kinder genossen das leckere<br />

buffet und die eltern den ersten Kaffee. danach ging´s<br />

ans aufräumen im haus. bei einer abschlussrunde mit<br />

etwas gesang überlegten wir gemeinsam mit den Kindern<br />

was wir alles erlebt hatten.<br />

ein bisschen geschafft, aber doch zufrieden und fröhlich<br />

machten wir uns gegen <strong>11</strong>.00 uhr auf die heimreise.<br />

insgesamt hatten wir ein tolles wochenende, dass<br />

wir vielleicht in 2012 wiederholen werden.<br />

ihr ansprechpartner:<br />

Damian Knoppik, Leiter<br />

telefon: 0531 / 7999422<br />

Kita St. Nikolaus<br />

Böcklerstr. 230, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


Kita st. Martin<br />

„horti“ war da<br />

in der Kindertagesstätte st. Martin können derzeit 15<br />

Kinder in einer Krippengruppe, 75 Kinder in 3 Kindergartengruppen<br />

und seit dem 01.08.20<strong>11</strong> auch 20<br />

schulkinder in einer hortgruppe betreut werden. davon<br />

sind zurzeit 13 Plätze belegt. unsere betreuungsszeiten<br />

sind offiziell von 6:00 uhr bis 20:00 uhr bei einer ganzjährigen<br />

Öffnungszeit. unsere ersten Kinder werden<br />

aber um 7:00 uhr gebracht und die letzten um 17:00<br />

uhr abgeholt. wer uns kennt, weiß, dass wir ein räumliches<br />

Platzangebot für 4 gruppen vorhalten. wo ist also<br />

die 5. gruppe, der hort untergebracht? unsere „hortis“<br />

treffen nach der verlässlichen betreuung in der grundschule<br />

sickte kurz nach 13:00 uhr hier ein und nehmen<br />

dann die räume der freigewordenen halbtagsgruppe<br />

für sich in beschlag. während der schulferien verbringen<br />

die hortkinder den vormittag im ag-raum der<br />

grundschule, um dann zum Mittagessen zu uns zu<br />

wechseln. was sich in der hortgruppe so tut, haben die<br />

hortkräfte Frau schramm und Frau Lange äußerst anschaulich<br />

in diesem bericht zusammengefasst:<br />

ende august 20<strong>11</strong> ging es dann richtig los, endlich<br />

schule und der 1. tag als echter „horti“ war da! Pünktlich<br />

um 13:00 uhr standen wir vor der schule um unsere<br />

„großen“ in empfang zu nehmen. gemeinsam machten<br />

wir uns auf den weg in den hort, wobei sich die strecke,<br />

die die Kinder allein gehen sollten, bis zu den herbstferien<br />

schrittweise verlängerte. es war schön, den stolz der<br />

Kinder zu erleben, als sie das 1. Mal allein in den hort<br />

kamen. bevor sich die hortkinder dem Freizeitangebot<br />

widmen können, wird gemeinsam zu Mittag gegessen<br />

und anschließend werden die hausaufgaben erledigt.<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Gabriela Jaworsky, Leiterin<br />

telefon: 05305 / 3131<br />

Kita St. Martin<br />

Am Kamp <strong>11</strong>, 38173 Sickte<br />

Kindertagesstätten<br />

Jeden donnerstag gibt es eine hortbesprechung. hier<br />

werden mit den Kindern die aktionen besprochen, die<br />

dann am schularbeiten freien Freitag durchgeführt werden<br />

können. die ersten herbstferien waren ausgefüllt<br />

mit einer waldwoche incl. radtour, töpfern und einer<br />

Zugfahrt ins Phaeno nach wolfsburg (sehr aufregend).<br />

Mittlerweile ist sich jedes unserer Kinder seines „horti –<br />

seins “ bewusst. woran sie das u.a. erkennen? wenn<br />

ihnen ein sechsjähriger erklärt, er habe einem Fünfeinhalbjährigem<br />

geholfen, da der das noch nicht kann, weil<br />

der schließlich noch ein Kindegartenkind ist, dann sagt<br />

das wohl alles! auch die gespräche am Mittagstisch<br />

erinnern zuweilen an eine Philosophenrunde. stellen<br />

sie sich folgende szene vor: alle sind an einem schön<br />

gedeckten tisch zum Mittagessen versammelt. das<br />

thema sind verstorbene haustiere und der tod im allgemeinen.<br />

ein Mädchen berichtet, sie hätte gedacht,<br />

ihr hamster sei verstorben – war er aber, gott sei<br />

dank, doch nicht. darauf stellt einer unserer Jungs<br />

sachlich und mit ernster Miene fest: „ tja, der hat den<br />

tod überlebt!“ solche Äußerungen stellen höchste ansprüche<br />

an die beherrschung der gesichtsmuskulatur<br />

von uns erwachsenen.<br />

in Kooperation mit dem hort der caritas-Kindertagesstätte<br />

st. Kjeld und den „hortis“ aus st. Michael in<br />

wolfsburg ist ein weiterer, gemeinsamer besuch des<br />

Phaeno geplant und unser Projekt KOKu – Kochen<br />

und Kunst – steht in den startlöchern. wir sind alle<br />

sehr gespannt, wie es sich entwickeln wird. es gäbe<br />

noch vieles aus dem hortalltag zu berichten, aber wir<br />

schreiben ja einen artikel und keinen roman.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 47


Bahnhofsmission<br />

bahnhofsmission<br />

hilfe und betreuung von abfahrt<br />

bis Ziel<br />

die bahnhofsmission ist ein angebot, das in Zusammenhang<br />

mit der deutschen bahn ag und mit unterstützung<br />

der stadt braunschweig von diakonie und<br />

caritas geleistet wird. die bahnhofsmission ist ein Ort<br />

der sozialen begegnung, des schutzes und der Orientierung.<br />

tätigkeitsschwerpunkte sind die betreuung von<br />

Personen mit schwierigkeiten im reiseverkehr und die<br />

beratung und einleitung von ersten hilfeleistungen für<br />

Menschen mit den unterschiedlichsten notlagen, die<br />

sich im bahnhofsbereich aufhalten. in der bahnhofsmission<br />

arbeiten hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

partnerschaftlich zusammen.<br />

»Die Bahnhofsmission ist eine ökumenische Einrichtung der evange-<br />

lischen und katholischen Kirche am Bahnhof. Sie ist erlebbarer<br />

Bestandteil kirchlichen Handelns. Es ist ein Angebot, das in Zusammen-<br />

arbeit mit der Deutschen Bahn AG und mit Unterstützung der Stadt<br />

<strong>Braunschweig</strong> von Diakonie und Caritas geleistet wird.«<br />

Rüdiger Buddruhs<br />

48 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

20<strong>11</strong> konnten einige neue ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen<br />

werden. insgesamt wurden von den ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern im Jahr über 2400 stunden arbeit geleistet.<br />

das team umfasste neun regelmäßig mitarbeitende<br />

ehrenamtliche und drei, die im Falle eines engpasses einsprangen.<br />

auch waren im letzten Jahr wieder einige junge<br />

Menschen in der bahnhofsmission, um im rahmen eines<br />

Praktikums aspekte sozialer arbeit am bahnhof kennenzulernen.<br />

die in den vergangenen Jahren stattgefundene<br />

Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe wurde wieder<br />

aufgenommen und mehreren Jugendlichen die gelegenheit<br />

gegeben, gemeinnützige arbeit zu leisten.<br />

ihre ansprechpartner:<br />

Rüdiger Buddruhs, Mitarbeiter<br />

telefon: 0531 / 74920<br />

Bahnhofsmission<br />

Berliner Platz 1, 38100 <strong>Braunschweig</strong>


am 16.04.20<strong>11</strong> wurde der tag der bahnhofsmission<br />

begangen. wir präsentierten uns mit einem stand mit<br />

Kaffee, Kuchen und informationen. unter großer beachtung<br />

fand am 20.06.20<strong>11</strong> im bahnhof braunschweig<br />

eine Performance zum thema „sehnsucht“ von studentinnen<br />

der hbK (hochschule für bildende Künste)<br />

unter Mitwirkung von gästen und Mitarbeitern der<br />

bahnhofsmission an den bahngleisen statt. die von<br />

den studentinnen vorab gestalteten Proben waren den<br />

Mitarbeitern und gästen gelegenheit einander aus einer<br />

anderen Perspektive wahrzunehmen.<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> fanden <strong>11</strong>.687 Kontakte mit reisenden<br />

und hilfesuchenden im bahnhof statt. es gab insgesamt<br />

10.102 aufenthalte in der bahnhofsmission. weiterhin<br />

konnte 1.174 reisenden am bahnhof weitergeholfen<br />

werden. 20<strong>11</strong> wurde auch auf dem letzten bahnsteig<br />

ein Fahrstuhl eingerichtet. viele reisende, die an<br />

diesem bahnsteig bislang unsere hilfe, z.b. beim treppensteigen<br />

benötigten, sind nun in der Lage selbstständig<br />

den bahnsteig zu verlassen.<br />

wie auch schon in den vergangenen Jahren, wurde zur<br />

unterstützung mittelloser Personen die bahnhofsmission<br />

von der braunschweiger tafel versorgt. insgesamt<br />

konnten dadurch 2.454 Personen versorgt werden.<br />

auch konnten wir uns wieder über sach- und geldbeträge,<br />

die von Privatpersonen gespendet wurden, erfreuen.<br />

die Zahl der hilfesuchenden mit Migrationshintergrund<br />

hat deutlich zugenommen. Zum einen sind es<br />

asylsuchende, die zur Landesaufnahmestelle niedersachsen<br />

standort braunschweig in die boeselagerstraße<br />

geleitet werden mussten und zum anderen sind es mittel-<br />

und obdachlose eu-ausländer, die unsere räume<br />

aufsuchten und hilfe in anspruch nahmen. seit einigen<br />

Jahren können wir feststellen, dass die Zahl der psychisch<br />

erkrankten Menschen steigt. die randgruppe<br />

langzeitarbeitsloser und alleinstehender Männer ist<br />

auch weiterhin eine der betreuten hauptgruppen. im<br />

bereich der Obdachlosenarbeit ist die Kooperation mit<br />

dem diakonie-wohnheim am Jödebrunnen, der stiftung<br />

wohnen und beraten, sowie den für unterbringungsmaßnahmen<br />

zuständigen Mitarbeitern der stadt<br />

braunschweig hervorzuheben.<br />

20<strong>11</strong> hospitierte für einen tag eine Mitarbeiterin der<br />

Kirchenzeitung in der bahnhofsmission und berichtete<br />

in einem ganzseitigen artikel darüber. verschiedene<br />

gruppen, so z.b. der runde tisch gemeindecaritas<br />

Bahnhofsmission<br />

und eine gruppe des cvJM zeigten interesse an unserer<br />

arbeit und informierten sich vor Ort oder luden Mitarbeiter<br />

der bahnhofsmission als referenten ein.<br />

das Projekt Mobile bahnhofsmission wurde konkreter. es<br />

fanden sieben begleitungen von reisenden statt. Zwei<br />

unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter nahmen an einem<br />

seminar zur Mobilen bahnhofsmission in bremen teil.<br />

Mit Kids on tour unterstützt die bahnhofsmission Familien<br />

dabei, trotz räumlicher trennung stabile beziehungen<br />

aufrechtzuerhalten. wenn Kinder allein reisen, finden<br />

sie durch unsere ehrenamtlichen betreuerinnen<br />

und betreuer begleitung von der abfahrt bis zum Ziel.<br />

das sorgt für sicherheit. 20<strong>11</strong> erfreute sich Kids on<br />

tour konstanter beliebtheit und so konnten insgesamt<br />

88 touren begleitet werden. Fast jedes wochenende<br />

steigen in braunschweig Kinder ein und aus.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 49


Pro Aktiv Center<br />

Pro aktiv center (Pace)<br />

die Orientierung am einzelfall steht<br />

im vordergrund<br />

serdar ist 22 Jahre alt, er lebt noch bei seiner Mutter,<br />

die aus der türkei stammt. er ist ein aufgeweckter junger<br />

Mann mit vielen ideen und träumen. schade nur,<br />

dass er keine dieser ideen bisher zu einem guten ende<br />

gebracht hat. er hat aufgrund eines nicht erkannten und<br />

damit nicht behandelten aufmerksamkeitsdefizit-hyperaktivitätssyndroms<br />

(adhs) keinen schulabschluss erlangt.<br />

an eine ausbildung ist im Moment nicht zu denken<br />

und eigentlich muss er jetzt dringend seine vom<br />

gericht verhängten arbeitsstunden ableisten, sonst<br />

dro hen harte Konsequenzen. weil serdar keine der bedingungen<br />

für eine direkte vermittlung in den arbeitsmarkt<br />

erfüllt, schickt ihn das Jobcenter in das Pro aktiv<br />

center (Pace).<br />

»Die Aufgabe des PACE ist es, benachteiligte junge Menschen in Form<br />

einer ganzheitlich orientierten Einzelfallhilfe bei ihrer beruflichen und<br />

gesellschaftlichen Eingliederung zu unterstützen.«<br />

Michael Cramer<br />

50 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

trotz positiver entwicklung am arbeits- und ausbildungsstellenmarkt<br />

verbleiben immer wieder junge Menschen<br />

in der arbeitslosigkeit und haben keine konkrete<br />

berufliche Perspektive. dies ist ein gesellschaftliches<br />

Problem von hohem stellenwert und weitreichenden<br />

Folgen. eine berufliche Perspektive zu finden, schon<br />

früh konkrete, gleichzeitig auch realisierbare Ziele zu<br />

definieren, ist heute schwieriger denn je. dies gilt in anbetracht<br />

des sich immer schneller und komplizierter gestaltenden<br />

wandels des arbeitsmarktes nicht nur für die<br />

betroffenen heranwachsenden, sondern auch für deren<br />

eltern und Lehrer. auch die experten wissen, mit einfachen<br />

hinweisen und tipps ist es heute nicht mehr getan,<br />

das thema ist deutlich komplexer als in früheren<br />

ihre ansprechpartner:<br />

Michael Cramer, dipl.-Psychologe<br />

telefon: 0531 / 21477-<strong>11</strong><br />

Horst Geistlinger, dipl.-sozialpädagoge<br />

telefon: 0531 / 21477-18<br />

Pro Aktiv Center (PACE)<br />

Naumburgstraße 23, 38124 <strong>Braunschweig</strong>


gemeinsames grillen<br />

Jahren. hinzu kommen die wachsenden anforderungen<br />

im hinblick auf die berufliche (aus-)bildung und Qualifizierung.<br />

bereitet dies oft schon im „normalfall“ Probleme,<br />

so gilt dies im besonderen für junge Menschen mit<br />

schlechtem oder fehlendem schulabschluss, junge Migrantinnen<br />

und Migranten sowie für Jugendliche mit<br />

Problemen wie schulden, Obdachlosigkeit, straffälligkeit,<br />

sucht, soziale isolation und psychischer beeinträchtigung.<br />

dies ist die Zielgruppe des Pro aktiv centers.<br />

Pro aktiv center sind Projekte, die auf initiative des Landes<br />

niedersachsen nahezu flächendeckend durchgeführt<br />

werden. in braunschweig geschieht dies in Kooperation<br />

zwischen Kommune und caritasverband braunschweig<br />

e.v. Finanziert wird das Pace-braunschweig<br />

durch Mittel des Landes niedersachsen, der eu, der<br />

stadt braunschweig, des Jobcenters braunschweig<br />

und eigenmittel des caritasverbandes. im Pacebraunschweig<br />

arbeiteten im Jahr 20<strong>11</strong> vier beratungsfachkräfte<br />

sowie eine anerkennungspraktikantin, die alle<br />

beim caritasverband braunschweig e.v. angestellt sind.<br />

Pro Aktiv Center<br />

das Pace-team 20<strong>11</strong> (von links nach rechts): Michael cramer,<br />

udo Meyer, renate nacke, anne barrie (anerkennungspraktikantin)<br />

und horst geistlinger.<br />

Jeder Fall liegt anders<br />

im Jahr 20<strong>11</strong> hat sich das verfahren bezüglich der teilnehmer<br />

aus dem sgb ii-bereich in der weise geändert,<br />

dass es eine rückbesinnung auf die klassischen Kernkompetenzen<br />

des Pace-braunschweig in Form intensiver<br />

beratungs-und betreuungsarbeit gegeben hat. die<br />

ratsuchenden jungen Menschen wurden in Form einer<br />

ganzheitlich orientierten einzelfallhilfe bei ihrer beruflichen<br />

und gesellschaftlichen eingliederung unterstützt.<br />

neben der praktischen hilfestellung bei bewerbungen,<br />

der wohnungssuche, begleitungen zu Ämtern etc.<br />

spiel ten gespräche mit anderen beteiligten wie z.b. eltern<br />

oder Freunden eine wichtige rolle.<br />

in der regel wurde jedem betreuten jungen Menschen<br />

ein intensives beratungsgespräch in der woche angeboten,<br />

bei bedarf wurden zusätzliche termine auch außerhalb<br />

des Pace standortes vereinbart. hierdurch war<br />

es in vielen einzelfällen möglich, eine tragfähige beziehung<br />

zu den jungen Menschen aufzubauen, die die<br />

grundlage für eine erfolgreiche pädagogische arbeit<br />

darstellte.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 51


Pro Aktiv Center<br />

Kompetenztraining im Klettergarten<br />

die Zusammenarbeit mit allen für die arbeit des Pace<br />

wichtigen einrichtungen, behörden und betrieben half,<br />

das örtliche Maßnahme- und stellenangebot im einzelfall<br />

besser auszuschöpfen und miteinander zu verzahnen.<br />

auf diesem hintergrund wurde zusammen mit den<br />

betroffenen jungen Menschen, im rahmen einer eingliederungsplanung,<br />

eine strategie für die berufliche integration<br />

erarbeitet. Oft musste mit hilfe der Pace-Mitarbeiter<br />

jedoch zunächst die persönliche und soziale stabilisierung<br />

erreicht werden, bevor erste schritte in richtung<br />

des arbeitmarktes bewältigt werden konnten.<br />

Gemeinsam geht manches besser<br />

ergänzt wurde die einzelfallarbeit durch die im Jahr<br />

2010 gewonnenen erkenntnisse bei der durchführung<br />

der „Maßnahme zur intensivbetreuung“. es wurde ein<br />

innovatives Konzept erarbeitet, in dem die beratung und<br />

betreuung der teilnehmer mit niedrigschwelligen und<br />

präventiven gruppenangeboten kombiniert wurden.<br />

besuch der vw arena<br />

52 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

neben aktivitäten wie betriebsbesichtigungen, gemeinsamem<br />

grillen, Fußballspielen oder besuch der<br />

vw arena wurde sich im Jahr 20<strong>11</strong> im rahmen der Prävention<br />

mit zielgruppenspezifischen Problemfeldern<br />

auseinandergesetzt. hier sind unsere veranstaltungen<br />

zum thema Finanzcoaching sowie eine in Kooperation<br />

mit dem gesundheitsamt durchgeführte alkoholpräventions<br />

maß nahme hervorzuheben. „rausch und risiko“<br />

wurde unter anleitung zweier trainer in einem hochseilgarten<br />

durchgeführt. das Konzept soll jungen Menschen<br />

eine risikokompetenz vermitteln und der suchtgefährdung<br />

entgegenwirken.<br />

Zudem konnte jeder teilnehmer täglich von Montag bis<br />

Freitag das frei zugängliche angebot des Job-cafés besuchen.<br />

hier bestand die Möglichkeit ein kostenloses<br />

Frühstück zu bekommen, zu Kickern oder tischtennis<br />

zu spielen, aber auch im Pc-raum nach wohnungs-<br />

und stellenangeboten im internet zu suchen.<br />

ihre ansprechpartner:<br />

Udo Meyer, dipl.-Pädagoge, schuldnerberater<br />

telefon: 0531 / 21477-12<br />

Renate Nacke, sozialpädagogin<br />

telefon: 0531 / 21477-16<br />

Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Montag bis Donnerstag 14.00 bis 16.00 Uhr


Pro aktiv center (Pace)<br />

Leben mit stabiler basis<br />

Bilanz des Jahres 20<strong>11</strong><br />

im Jahr 20<strong>11</strong> wurden vom Pace-braunschweig insgesamt<br />

233 junge Menschen beraten und betreut. Mit einem<br />

anteil von 51,4% waren es geringfügig mehr junge<br />

Männer als junge Frauen. Über die hälfte kam aufgrund<br />

einer Zuweisung durch das Jobcenter braunschweig zu<br />

Pace. die übrigen kamen über Zugangsformen wie<br />

aufsuchende Jugendsozialarbeit, Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

und über die Zusammenarbeit mit anderen<br />

einrichtungen.<br />

die Kontinuität auf der personellen ebene ist ein zentraler<br />

bestandteil nachhaltiger arbeit im bereich der Jugendhilfe<br />

bzw. der Jugendsozialarbeit. dank des einsatzes<br />

von langjährig erfahrenen Mitarbeitern konnten<br />

insgesamt gute ergebnisse erzielt werden.<br />

das erreichen der Ziele in der Pace-arbeit soll hier<br />

anhand des verbleibs jener 123 teilnehmer dargestellt<br />

werden, bei denen im Jahr 20<strong>11</strong> die betreuung abgeschlossen<br />

wurde:<br />

1. arbeitsmarkt<br />

FsJ, bundesfreiwilligendienst,<br />

wehrdienst<br />

schule<br />

Jugendwerkstatt<br />

beschäftigung 2.<br />

arbeitsmarkt<br />

Qualifizierungsmaßnahme<br />

(sgb ii und iii)<br />

ausbildung,<br />

studium<br />

sonstiges<br />

(elternzeit, Krankheit,<br />

therapie etc.)<br />

nicht bekannt<br />

arbeitslos<br />

summe<br />

anzahl in %<br />

15<br />

4<br />

6<br />

2<br />

14<br />

6<br />

14<br />

21<br />

18<br />

23<br />

123<br />

12,2<br />

3,3<br />

4,9<br />

1,6<br />

<strong>11</strong>,4<br />

4,9<br />

<strong>11</strong>,4<br />

17,1<br />

14,6<br />

18,7<br />

100,1<br />

49,7%<br />

erfolgreich<br />

17,1%<br />

neutral<br />

33,3%<br />

noch kein<br />

messbarer<br />

erfolg<br />

Pro Aktiv Center<br />

rund die hälfte der Fälle konnte somit am ende erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. die jungen Menschen<br />

wurden in ausbildung, arbeit und weiterführende berufliche<br />

Projekte vermittelt oder holten ihren schulabschluss<br />

nach.<br />

auch wenn ein drittel der betreuten in beruflicher hinsicht<br />

ohne messbaren erfolg ausschied, wurde versucht<br />

jedem hilfe und hinweise zu geben, die es ihm ermöglichen<br />

sollten, sein zukünftiges Leben auf eine bessere<br />

und stabilere basis zu stellen. Zum teil konnte die Obdachlosigkeit<br />

beendet werden, andere konnten (sucht-)<br />

therapeutischen angeboten zugeführt werden oder lernten<br />

besser mit geldproblemen umzugehen. dies sind<br />

erfolge, die sich häufig erst lange Zeit nach der Pace betreuung<br />

auszahlen werden und dennoch für die integration<br />

in beruf und gesellschaft von großer bedeutung sind.<br />

Perspektiven und Schlussfolgerungen<br />

das Jahr 20<strong>11</strong> begann unter dem positiven vorzeichen,<br />

dass im gegensatz zum Jahr 2010, die stärken des<br />

Pace, nämlich das am bedarf der betroffenen jungen<br />

Menschen orientierte beratungs- und betreuungsangebot,<br />

wieder mehr in den vordergrund rücken konnte.<br />

Möglich machte dies unter anderem die umstellung der<br />

Förderung des Jobcenters braunschweig. auch im Jahr<br />

2012 wird die arbeit auf dieser bewährten basis weitergeführt<br />

werden können.<br />

auf dem hintergrund des demographischen wandels<br />

ist es auch in Zukunft wichtig, mit dem Pace ein instrument<br />

zu haben, welches hilfen bietet, die individuellen<br />

Probleme der jungen teilnehmerinnen und teilnehmer<br />

zu lösen, deren ressourcen zu erschließen und ihnen<br />

damit Zugänge zum arbeitsmarkt zu verschaffen.<br />

die büros und das Job-café des Pro aktiv centers befinden<br />

sich in den räumlichkeiten des beschäftigungsbetriebs<br />

der stadt braunschweig in der naumburgstrasse<br />

23, telefon: 0531/21477-0.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 53


Sozialdienst Katholischer Frauen<br />

sozialdienst Katholischer Frauen (sKF)<br />

schwangeren –<br />

und Familienberatung<br />

auftrag unserer beratungsstelle ist es, den ratsuchenden<br />

schwangeren neben dem psychosozialen beratungsgespräch<br />

konkrete begleitung und unterstützung<br />

während der gesamten Phase der schwangerschaft<br />

und darüber hinaus nach der geburt des Kindes bzw.<br />

nach dem schwangerschaftsabbruch anzubieten.<br />

die Mehrheit unserer Klientinnen und Klienten suchten<br />

uns zum ersten Mal auf, weil eine aktuelle schwangerschaft<br />

vorlag, das waren nicht nur die schwangeren<br />

selbst, sondern oft auch Familienangehörige oder Partner.<br />

daneben kamen Menschen zu uns, die bereits<br />

während einer zurückliegenden schwangerschaft Kontakt<br />

zu unserer beratungsstelle hatten und aufgrund eines<br />

aktuellen Problems rat und unterstützung suchten.<br />

dabei konnte es sich um sozialrechtliche Fragen handeln<br />

oder auch um das bedürfnis nach psychologischer<br />

beratung bei persönlichen Problemen in Zusammenhang<br />

mit Partnerschaft oder Familie. besonders zu nennen<br />

ist hier die gruppe der alleinerziehenden Mütter und<br />

die der Frauen, die sich nach einem schwangerschaftskonflikt<br />

für das Kind entschieden haben.<br />

insgesamt wurden im Jahr 20<strong>11</strong> 209 Frauen und ihre<br />

Familien beraten. 187 Frauen kamen zur erstberatung,<br />

d.h. es lag eine aktuelle schwangerschaft vor.<br />

die zunehmende verschlechterung der wirtschaftlichen<br />

Lage vieler Familien und alleinlebender Mütter spiegelte<br />

sich in den sozialrechtlichen beratungen wider und wird<br />

immer komplexer.<br />

die gründung einer Familie kann zu einem armutsrisiko<br />

54 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

werden. dies gilt besonders, wenn werdende eltern<br />

über keine berufliche Qualifikation verfügen, bei Leih-<br />

oder Zeitarbeitsfirmen angestellt sind beziehungsweise<br />

im niedriglohnbereich tätig oder von arbeitslosigkeit betroffen<br />

sind. im Jahr 20<strong>11</strong> waren 72,7% der ratsuchenden<br />

in unserer beratungsstelle ohne abgeschlossene<br />

berufsausbildung. 47% der ratsuchenden haben Leistungen<br />

nach dem sgb ii („hartz iv“) ganz oder ergänzend<br />

für den Lebensunterhalt bezogen und 13,9% der<br />

werdenden Mütter bzw. Familien lebten von Leistungen<br />

nach dem asylblg.<br />

insbesondere für alleinerziehende Mütter ist die vereinbarkeit<br />

von Familie und beruf – nicht zuletzt wegen fehlender<br />

betreuungsmöglichkeiten und familienfreundlicher<br />

arbeitsbedingungen – schwierig. sie sind verstärkt<br />

einem armutsrisiko ausgesetzt. gerade schwangere<br />

oder Mütter mit einer geringen schulausbildung und<br />

ohne berufsabschluss haben nur eingeschränkte Möglichkeiten,<br />

eine existenzsichernde arbeit zu finden.<br />

Ziel der beratung ist es, finanzielle belastungen zu verhindern<br />

oder zu mildern und den ratsuchenden zu helfen,<br />

familienunterstützende Leistungen in anspruch zu<br />

nehmen. dabei kommt der Möglichkeit der antragstellung<br />

bei der bundesstiftung „Mutter und Kind – schutz<br />

des ungeborenen Lebens“ – eine besondere bedeutung<br />

zu. die Klärung der existenzsichernden Fragen hat<br />

für viele ratsuchende oberste Priorität, um sich überhaupt<br />

mit weiteren themen wie z.b. die vorbereitung<br />

auf die geburt des Kindes beschäftigen zu können.<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Andrea Soßna, geschäftsführerin sKF<br />

telefon: 0531 / 38008-37/-38<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF)<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>


da die finanzielle situation für fast alle Frauen im vordergrund<br />

stand, wurden die existenzsicherungsberatung<br />

und die beratung über öffentliche, familienfördernde hilfen<br />

in 20<strong>11</strong> mit nahezu 100% geleistet.<br />

aufgrund des niedrigen einkommens erhielten 132<br />

Frauen finanzielle unterstützung aus der bundesstiftung<br />

„Mutter und Kind – schutz des ungeborenen Lebens“.<br />

bewilligt wurden Mittel in höhe von insgesamt 47.750 €.<br />

Zusätzlich bekamen schwangere und Mütter von Kindern<br />

bis zu drei Jahren Finanzhilfen in höhe von 6.406 €<br />

aus dem bischöflichen hilfsfonds bzw. anderen stiftungen.<br />

darüber hinaus wurden viele sachleistungen an<br />

Frauen und deren Familien ausgehändigt. bei der ausgabe<br />

der sachleistungen unterstützt uns seit Jahren<br />

eine ehrenamtliche Mitarbeiterin.<br />

seit anfang 2010 sind gesetzliche neuregelungen (§ 2a<br />

des Schwangerschaftskonfliktgesetz unter Einbeziehung<br />

des Gendiagnostikgesetzes) im Zusammenhang<br />

mit der Pränataldiagnostik und medizinischen<br />

indikation in Kraft getreten. Ziel der neuen regelung ist<br />

die art und Qualität der beratung von Frauen, die sich<br />

möglicherweise im schwangerschaftskonflikt befinden,<br />

zu verbessern. Frauen sollen durch diese beratung Zeit<br />

und raum bekommen, um nach einer vorgeburtlichen<br />

untersuchung mit auffälligem befund mit der veränderten<br />

situation zurechtzukommen. sie brauchen umfassenden<br />

rat und unterstützung, damit sie mit ihren Fragen<br />

nicht alleine bleiben.<br />

damit die Frauen und ggf. die Partner kompetent beraten<br />

werden können, wurde im berichtsjahr eine mehrtägige<br />

berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahme unter<br />

dem thema „Psychosozial beraten und begleiten bei<br />

vorgeburtlicher diagnostik und zu erwartender behinderung<br />

des Kindes“ abgeschlossen. neben der vermittlung<br />

von Fachwissen u.a. aus den bereichen Medizin<br />

und Leben mit behinderung wurde spezifische beratungskompetenz<br />

erworben und die persönliche auseinandersetzung<br />

mit themen wie ethik, grenzen des<br />

Machbaren, gesellschaftlicher umgang mit behinderung<br />

und frauenspezifische Fragen angeregt.<br />

in 20<strong>11</strong> fanden in der schwangeren- und Familienberatungsstelle<br />

fortlaufende Informationsveranstaltungen<br />

zum thema „schwangerschaft und geburt“ statt,<br />

die gemeinsam mit einer hebamme angeboten wurden.<br />

darüber hinaus wurde von der Familienhebamme 14-<br />

tägig für schwangere Frauen mit Migrationshintergrund<br />

eine Hebammensprechstunde in räumen des sKF<br />

angeboten.<br />

Sozialdienst Katholischer Frauen<br />

Zudem bietet die schwangeren- und Familienberatungstelle<br />

des sKF – gemeinsam mit dem Migrationsdienst<br />

des caritasverbandes – Gruppenarbeit für ausländische<br />

Frauen an, die über geringe deutschkenntnisse<br />

verfügen. diese gruppe trifft sich einmal wöchentlich<br />

ebenfalls in der vom sKF angemieteten wohnung.<br />

Präventionsarbeit in Schulklassen/Angebot eines<br />

Elternpraktikums<br />

das aufgabengebiet des sozialdienstes Katholischer<br />

Frauen umfasst neben der individuellen beratung von<br />

Familien und Frauen vor und nach der geburt ihrer Kinder<br />

auch die Prävention. im rahmen dieser Präventionsarbeit<br />

bieten zwei pädagogische Fachkräfte ein elternpraktikum<br />

an.<br />

Mit zehn computergesteuerten babysimulatoren wird<br />

für schülerinnen ab Klasse 9 dieses angebot des sozialdienstes<br />

Katholischer Frauen vorgehalten.<br />

Das Ziel dieses Angebotes umfasst:<br />

• die anzahl von sehr jungen und jungen Frauen,<br />

die ohne schulabschluss und berufsausbildung<br />

schwan ger werden, ist nach wie vor groß. durch<br />

ein eigenes Kind erhoffen sich Jugendliche oft, der<br />

mit fehlendem schulabschluss einhergehenden<br />

Perspektivlosigkeit zu entfliehen.<br />

• eine auseinandersetzung damit, was elternschaft<br />

und elternverantwortung konkret bedeuten, findet<br />

oftmals nicht statt.<br />

• durch den einsatz von babysimulatoren können<br />

schülerinnen für einen begrenzten Zeitraum „eltern<br />

auf Probe“ sein. sie lernen durch den spielerischen<br />

umgang mit dieser thematik die belastungen<br />

einer elternschaft kennen, und es kann darüber<br />

hinaus eine intensive auseinandersetzung mit<br />

diesem thema stattfinden.<br />

• wir haben ein Konzept für ein elternpraktikum ent-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 55


Sozialdienst Katholischer Frauen<br />

wickelt, in dem wir neben dem einsatz von babysimulatoren<br />

moderierte unterrichtseinheiten zu<br />

themen wie Partnerschaft, Familie, elternverantwortung<br />

und Lebensplanung anbieten.<br />

Prävention von schwangerschaften Minderjähriger verdeutlicht:<br />

• was elternschaft und elternverantwortung bedeuten<br />

• ein erstes bewusstsein dafür bilden, wann der geeignete<br />

Zeitpunkt sein könnte, eltern zu werden<br />

• Prävention von Kindesvernachlässigung/Kindesmisshandlung<br />

• angebote von beratungsstellen vorstellen und verdeutlichen<br />

im berichtsjahr 20<strong>11</strong> wurden 13 Projektwochen an<br />

unterschiedlichen braunschweiger schulen, darunter<br />

bei der Lebenshilfe, den Förderschulen und ein außerschulisches<br />

Projekt, mit insgesamt 137 schülerinnen<br />

durchgeführt. darüber hinaus nahmen 20<strong>11</strong> an den<br />

schulpräsentationen 306 Lehrerinnen, schulsozialarbeiterinnen<br />

und schülerinnen teil.<br />

Zu beachten, aber zahlenmäßig nicht erfasst, sind hier<br />

die informationen an die eltern der schülerinnen über<br />

das „elternpraktikum mit babysimulator“. die eltern der<br />

jeweiligen schulen wurden mit einem elternbrief über<br />

das Projekt informiert. Multiplikatoren des Projektes waren<br />

auch die schülerinnen selbst, die den babysimulator<br />

für mehrere tage „versorgt“, nach hause und zu ihren<br />

Freizeitaktivitäten mitgenommen hatten. dieses<br />

führte wiederum zu gesprächen und diskussionen im<br />

elternhaus, mit bekannten, Freunden und nicht zuletzt<br />

mit anderen Mitschülerinnen.<br />

die erfahrung zeigte, dass eine nachbereitung des Projektes<br />

von den Jugendlichen und Pädagogen oft erwünscht<br />

wurde, um einzelne themen wie zum beispiel<br />

verhütung, alkohol- und drogenkonsum während der<br />

56 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

schwangerschaft, Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung<br />

zu vertiefen. eine nachbereitung boten<br />

wir je nach thema entweder im Klassenverband oder<br />

aber in der kleineren Projektgruppe an, um intimität zu<br />

bewahren. bei einer nachbereitung im Klassenverband<br />

wurden auch Jugendliche erreicht, die nicht direkt an<br />

dem Projekt teilgenommen hatten.<br />

das o.g. Projekt wurde von sponsoren und der stadt<br />

braunschweig, Fachbereich Kinder, Jugend und Familien<br />

gefördert.<br />

Beratung von alleinerziehenden Müttern<br />

neben einzelberatungen für alleinerziehende bieten<br />

wir seit Jahren für diesen Personenkreis gruppenarbeit<br />

an. 16 alleinerziehende mit ihren Kindern nahmen dieses<br />

grup penan ge bot kontinuier lich wahr und ka men<br />

jeden Montag nach mittag mit ihren Kindern in unsere<br />

räume in der bernerstraße. bei dieser arbeit unterstützten<br />

uns qua lifizierte honorarkräfte, die die Kinderbetreuung<br />

über nahmen. die Mütter erhielten beratung<br />

und informationen zu den verschiedensten für sie relevanten<br />

themen, konnten untereinander Kontakte knüpfen<br />

und sich gegenseitig hilfestellung geben.<br />

wie in den Jahren zuvor wurde auch im berichtsjahr<br />

eine einwöchige Freizeit in den herbstferien mit insgesamt<br />

34 Personen in die Familienferienstätte st. ursula<br />

/Kirchmöser unternommen.<br />

Zum schluss sei noch erwähnt, dass ohne die unterstützung<br />

durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die<br />

hilfen der Kirchengemeinden und die der honorarkräfte<br />

das hier im groben umriss dargestellte aufgabengebiet<br />

nicht denkbar wäre bzw. gar nicht angeboten werden<br />

könnte.


wohlfahrtsmarken<br />

die briefmarken<br />

mit Mehrwert<br />

das neue „wohlfahrtsmarken-Jahr“ begann am 3. Januar<br />

schmunzelnd mit Original-Phasen-Zeichnungen<br />

aus Loriots Fernseharbeiten. es wurden vier beliebte<br />

szenen auf den neuen wohlfahrtsmarken attraktiv umgesetzt.<br />

so zierte die 45 + 20 cent-Marke das Motiv<br />

„der sprechende hund“ und die 145 + 55 cent-Marke<br />

das Motiv „das Frühstücksei“. Für einen standardbrief<br />

bis 20 g gab es zwei 55 + 25 cent-wohlfahrtsmarkenmotive:<br />

„herren im bad“ und „auf der rennbahn“.<br />

Was sind Wohlfahrtsmarken und wer kann Wohlfahrtsmarken<br />

verkaufen?<br />

wohlfahrtsmarken sind offizielle briefmarken mit einem<br />

Zuschlag auf den regulären Portowert für die sozialen<br />

aufgaben der wohlfahrtsverbände. verkaufen können<br />

wohlfahrtsmarken jede einrichtung und jeder dienst eines<br />

verbandes der freien wohlfahrtspflege. dies gilt<br />

aber auch für jeden sozial engagierten im umfeld von<br />

Kirche und caritas. es gibt viele gelegenheiten, die<br />

Marken anzubieten. hier seien beispielhaft basare oder<br />

sommerfeste in Kindertagesstätten oder veranstaltungen<br />

der Pfarrgemeinde genannt. dem einfallsreichtum<br />

sind keine grenzen gesetzt, um wohlfahrtsmarken zu<br />

verkaufen. denn verkauft werden können wohlfahrts-<br />

und weihnachtsmarken das ganze Jahr über zum Portowert<br />

plus aufgedrucktem Zuschlag.<br />

Wohlfahrtsmarken<br />

Jährlich werden von der deutschen Post nicht nur neue<br />

Motive von wohlfahrtsmarken, sondern auch von weihnachtsmarken<br />

herausgegeben. die weihnachtsmarken<br />

20<strong>11</strong> erschienen am 10. november und zeigen zwei<br />

heilige, die als wohltäter in die geschichte eingegangen<br />

sind und heute die vorboten des christfestes sind: das<br />

Motiv „st. Martin“ ziert das 45 + 20 cent-Postwertzeichen<br />

und zeigt ihn in der berühmten szene der Mantelteilung.<br />

die 55 + 25 cent sondermarke trägt das Motiv<br />

„st. nikolaus“. sie zeigt st. nikolaus segnend mit den<br />

bischöflichen insignien, der Mitra und dem stab, sowie<br />

den Äpfeln bzw. goldenen Kugeln.<br />

ab 2. Januar 2012: neue wohlfahrtsmarkenserie „edelsteine“<br />

mit den Motiven rubin, smaragd und saphir<br />

ihre ansprechpartnerin:<br />

Christine Sander, sekretärin<br />

telefon: 0531 / 38008-45<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e. V.<br />

Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 57


Stellenplan<br />

58 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />

stellenplan<br />

Einrichtung<br />

<strong>Caritasverband</strong><br />

Honorarkräfte<br />

Sozialstation<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Bernward<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Max. Kolbe<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Kjeld<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Nikolaus<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Martin<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Joseph<br />

Begegnungsstätte<br />

Böcklerstraße<br />

Honorarkräfte<br />

Betreutes Wohnen<br />

PACE<br />

Summe<br />

Personal<br />

15<br />

12<br />

30<br />

24<br />

17<br />

13<br />

<strong>11</strong><br />

17<br />

7<br />

2<br />

10<br />

2<br />

5<br />

165


Beteiligung<br />

Seniorenwohnanlage St. Hedwig ggmbH<br />

Sozialarbeit<br />

leitung: Herr Baron<br />

- allg. Sozialberatung<br />

- Migrationsdienste<br />

- gruppenangebote<br />

- Familienerholung<br />

- Müttererholung<br />

- altenhilfe<br />

- altenerholung<br />

- Flüchtlingshilfe<br />

- Bahnhofsmission<br />

- nachbarschaftshilfe<br />

- Begegnungsstätte<br />

- zivildienst<br />

- Betreutes Wohnen<br />

Kinder -<br />

tages stätte<br />

St. Bernward<br />

(120 Plätze)<br />

leitung:<br />

Frau lippok<br />

- drei Krippengruppen<br />

- drei Kindergartengruppen<br />

Geschäftsführer<br />

Herr Christian Baron<br />

Kinder -<br />

tagesstätte<br />

St. Maximilian<br />

Kolbe (90 Plätze)<br />

leitung:<br />

Frau Weh<br />

- drei Kindergartengruppen<br />

- eine Krippen-<br />

gruppe<br />

organigramm<br />

Mitgliederversammlung<br />

Vorstand:<br />

1. Vorsitzender: Propst r. Heine<br />

stellv. Vorsitzende: Frau regine Pietsch<br />

Beisitzer: Herr anton niesporek<br />

Beisitzer: Herr axel richter<br />

geschäftsführer: Herr Christian Baron<br />

Sozialpädagogik<br />

leitung: Herr Baron<br />

- Jugendmigrationsdienst<br />

- gruppenangebote<br />

- Pro-aktiv-Center<br />

- Jugend- und<br />

Internetcafé<br />

St. Cyriakus<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Kjeld<br />

(67 Plätze)<br />

leitung:<br />

Herr radisic<br />

- zwei Kinder -<br />

gartengruppen<br />

- ein VgS-Hort<br />

(Kleingruppe)<br />

- eine Krippengruppe<br />

Verwaltung<br />

leitung: Frau Siegler<br />

Mitarbeitervertretung (MAV)<br />

Vorsitzende: Frau Manuela göllner<br />

- Personal<br />

- Buchhaltung<br />

- Finanzen/Verwendungsnachweise<br />

- Sammlungen<br />

- Wohlfahrtsbriefmarken<br />

- zentrale/Post/<br />

Vervielfältigungen<br />

- reinigung<br />

- Mahnwesen<br />

Kinder-<br />

tagesstätte<br />

St. Nikolaus<br />

(65 Plätze)<br />

leitung:<br />

Herr Knoppik<br />

- zwei Kinder-<br />

gartengruppen<br />

- eine Krippen -<br />

gruppe<br />

Kindertagesstätte<br />

St. Martin<br />

(Sickte)<br />

(<strong>11</strong>0 Plätze)<br />

leitung:<br />

Frau Jaworsky<br />

- eine Krippen-<br />

gruppe<br />

- drei Kinder-<br />

gartengruppen<br />

- ein VgS-Hort<br />

<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V.<br />

Organigramm<br />

Beteiligung<br />

Caritas-Stiftung <strong>Braunschweig</strong><br />

Sozialstation<br />

leitung: Frau ernst<br />

- altenpflege<br />

- Krankenpflege<br />

- Familienpflege<br />

- Pflegeversicherung<br />

- Hauswirtschaftl.<br />

dienste<br />

- Sozialarbeit<br />

Kinder -<br />

tagesstätte<br />

St. Joseph<br />

(30 Plätze)<br />

leitung:<br />

Herr radisic<br />

- zwei Krippen-<br />

gruppen


<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V. Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>,<br />

Tel.: 0531 / 3 80 08 - 0, Fax: 0531 / 3 80 08 - 50, info@caritas-bs.de, www.caritas-bs.de

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