Jahresbericht | 11 - Caritasverband Braunschweig eV
Jahresbericht | 11 - Caritasverband Braunschweig eV
Jahresbericht | 11 - Caritasverband Braunschweig eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
jeder-verdient-gesundheit.de<br />
Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />
ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />
Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />
ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />
jeder-verdient-gesundheit.de<br />
jeder-verdient-gesundheit.de<br />
<strong>Jahresbericht</strong> | <strong>11</strong><br />
Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />
ist Krankheit ein häufiger Begleiter.<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
<strong>Braunschweig</strong> e.V.
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Vorwort .................................................................... 3<br />
SozIalBeraTung<br />
allgemeine Sozialberatung ....................................... 4<br />
außenstelle gerastraße ............................................ 6<br />
Betreute Wohngruppe ............................................. 7<br />
Betreutes Wohnen im Heidberg ............................... 8<br />
reise nach Bad Bocklet ........................................ 12<br />
Begegnungsstätte Böcklerstraße ........................... 13<br />
nachbarschaftshilfe ............................................... 16<br />
gemeindecaritas ................................................... 18<br />
MobbingHotline ..................................................... 19<br />
Kur- und erholungsberatung .................................20<br />
MIgraTIonSdIenST<br />
allgemeiner Migrationsdienst ................................. 22<br />
asylverfahrensberatung ........................................... 25<br />
Jugendmigrationsdienst ......................................... 28<br />
Migrationserstberatung für erwachsene zuwanderer ...32<br />
SozIalSTaTIon<br />
Sozialstation .......................................................... 35<br />
Sozialarbeit in der Sozialstation .............................. 37<br />
KInderTageSSTäTTen<br />
St. Bernward ......................................................... 39<br />
St. Maximilian Kolbe .............................................. 42<br />
St. Kjeld ................................................................. 43<br />
St. Joseph .......................................................... 45<br />
St. nikolaus ........................................................... 46<br />
St. Martin ............................................................... 47<br />
Bahnhofsmission ................................................... 48<br />
Pro aktiv Center (PaCe) ......................................... 50<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) ................... 54<br />
Wohlfahrtsmarken ................................................. 57<br />
Stellenplan ............................................................. 58<br />
organigramm ........................................................ 59<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V., Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>, www.caritas-bs.de<br />
Konzept und redaktion: Caritas <strong>Braunschweig</strong><br />
gestaltung: Bernward Medien gmbH, Hildesheim<br />
druck: Fischer druck gmbH, Peine<br />
Fotos: Fotolia S. 7, 9, 17, 24, 26, 27, 47, 49, die restlichen Fotos: Caritas <strong>Braunschweig</strong>
vorwort<br />
Kein Mensch ist perfekt<br />
sehr geehrte Mitglieder des caritasverbandes<br />
braunschweig e.v.,<br />
sehr geehrte damen und herren!<br />
der <strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> liegt vor. er möchte einen eindruck<br />
vermitteln von der im vergangenen Jahr geleisteten<br />
arbeit. das Jahresthema der caritas 20<strong>11</strong> „Kein<br />
Mensch ist perfekt“ hat für ein gutes Miteinander von<br />
behinderten und nichtbehinderten geworben. ich habe<br />
dann zunächst vor augen, welchen druck es heute auf<br />
dem hintergrund der Möglichkeiten der pränatalen<br />
diag nostik in unserer gesellschaft gibt, ein behindertes<br />
Kind gar nicht erst zur welt kommen zu lassen. umso<br />
dankbarer bin ich dafür, dass es in unserem caritasverband<br />
eine engagierte beratung und begleitung von<br />
schwangeren und Familien gibt. Kinder sind im blick in<br />
unserem Land und in unserer stadt. immer wieder werden<br />
sie erwähnt als armutsrisiko und als Opfer von gewalt.<br />
doch es wächst auch das bewusstsein um die<br />
notwen digkeit der Förderung von Kindern. Mit seinen<br />
Krippen und Kindertagesstätten stellt sich der caritasverband<br />
der herausforderung, Kindern in umfassender<br />
weise, chancen zu ihrer entwicklung und zur teilhabe<br />
am gesellschaftlichen Leben zu eröffnen. bei vielen gesprächen<br />
erlebe ich, wie sehr unserem diözesanbischof<br />
norbert trelle das thema Migration am herzen liegt.<br />
der vorstand:<br />
Vorwort<br />
immer hat sich die Kirche dem bemühen um die integration<br />
von Menschen verpflichtet gewusst, die als<br />
„Fremde“ galten. Jegliche Form von rassendiskriminierung<br />
ist aus christlicher sicht völlig inakzeptabel. unter<br />
anderem leisten unsere Migrationsdienste sicher einen<br />
wichtigen beitrag, diesem verständnis und auftrag<br />
rechnung zu tragen.<br />
der blick auf die thematischen stichworte dieses Jah -<br />
resberichtes zeigt, dass der caritasverband braunschweig<br />
Menschen in unterschiedlichsten Lebens- und<br />
notlagen mit Kompetenz und Professionalität zur seite<br />
steht. dies kann er nicht ohne die unterstützung durch<br />
sog. ehrenamtliche. vor allem aber bleibt er angewiesen<br />
auf die vernetzung mit den Kirchengemeinden in unserer<br />
stadt. es ist wichtig, dass der „runde tisch gemeindecaritas“<br />
dieses anliegen im blick behält.<br />
an dieser stelle möchte ich, auch im namen des vorstandes<br />
unseres caritasverbandes, von herzen allen<br />
danken, die auf unterschiedliche weise unseren verband<br />
unterstützt und interesse an seiner arbeit gezeigt<br />
haben.<br />
domkapitular<br />
Propst Reinhard Heine<br />
1. vorsitzender: Propst Reinhard Heine<br />
stellv. vorsitzende: Regine Pietsch<br />
beisitzer: Anton Niesporek, Axel Richter<br />
geschäftsführer: Christian Baron<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 3
Sozialberatung<br />
allgemeine sozialberatung 20<strong>11</strong><br />
wir finden Lösungen<br />
die allgemeine sozialberatung (asb) der caritas ist erste<br />
anlaufstelle für Menschen mit Problemen. sie ist offen<br />
für Menschen mit akuten Krisen, psychosozialen Problemen,<br />
sozialökonomischen schwierigkeiten, Krankheiten<br />
und behinderungen. sie bietet unmittelbare hilfe<br />
und Klärung, gibt informationen und sucht nach Lösungswegen.<br />
sie ist ein angebot für alle Menschen unabhängig<br />
von geschlecht, Konfession und nationalität.<br />
wir informieren und beraten zur materiellen existenzsicherung,<br />
klären ansprüche auf sozialleistungen (aLg<br />
ii, sozialhilfe etc.) und unterstützen bei der antragstel-<br />
»Unser Angebot der Allgemeinen Sozialberatung ist ein<br />
Grundauftrag der Caritas. Die Allgemeine Sozialberatung hat<br />
einen großen Stellenwert bei der Bewältigung von Konflikten<br />
und Notsituationen. Sie ist die direkte, unmittelbare Hilfe;<br />
sie bietet Klärung, gibt Informationen, sucht nach Lösungswegen,<br />
gibt Unterstützung in der Beantragung gesetzlicher Ansprüche<br />
und hilft im Umgang mit Behörden.«<br />
4 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
ihre ansprechpartnerinnen:<br />
gemeinsam gegen armut<br />
lung. wir haben Zeit und raum für ein persönliches gespräch,<br />
bieten unbürokratische hilfe und unterstützung<br />
bei Krisen und Konflikten. unsere beratung basiert auf<br />
verschwiegenheit und vertraulichkeit.<br />
viele Menschen in unserer gesellschaft haben nicht dieselben<br />
Lebensbedingungen wie der rest der bevölkerung,<br />
sie leben in armut. im Jahr 20<strong>11</strong> nahmen 370<br />
Klienten* unsere beratungsstelle in anspruch. Knapp<br />
65% bezogen Leistungen zur sicherung des Lebensunterhalts<br />
(hartz iv und grundsicherung). rund 14% der<br />
ratsuchenden gingen einer erwerbstätigkeit nach und<br />
Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-28<br />
Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-41<br />
Allgemeine Sozialberatung<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
erhielten gleichzeitig ergänzend hartz iv. ca. 17% waren<br />
berufstätig und bestritten auch ihr einkommen darüber.<br />
(*in die statistik einbezogen wurden ratsuchende<br />
der asb und der Kur- und erholungsberatung).<br />
die Problemlagen waren dabei vielschichtig und gingen<br />
häufig einher mit geldnot, armut und schulden, denn<br />
rund 60% der ratsuchenden hatten finanzielle schwierigkeiten.<br />
Mit 79% war der Frauenanteil unter den ratsuchenden<br />
besonders hoch. im vordergrund standen<br />
auch hier Fragen zur existenzsicherung, meistens verknüpft<br />
mit umfangreichen psychosozialen Problemlagen<br />
(Partner- und eheproblemen, gewalterfahrungen,<br />
erziehungsproblemen, psychische störungen usw.)<br />
vie le Frauen waren alleinerziehend. auch konnten wir<br />
feststellen, dass die Zahl der Menschen, die von Krankheit<br />
betroffen waren, in den letzten Jahren ständig zugenommen<br />
hat.<br />
unsere beratung haben 157 Familien und 161 alleinerziehende<br />
mit insgesamt 572 Kindern sowie 52 alleinstehende<br />
in anspruch genommen. Kinder sind überdurchschnittlich<br />
von armut betroffen, wenn sie mit nur einem<br />
elternteil leben, ein Migrationshintergrund besteht, die<br />
Familie kinderreich ist, die eltern von arbeitslosigkeit betroffen<br />
sind. in braunschweig geht man davon aus, dass<br />
jedes vierte Kind unterhalb der armutsgrenze lebt. dabei<br />
geht es allerdings nicht nur um die finanzielle armut.<br />
arme Kinder sind ausgeschlossen vom normalen<br />
Lebensstandard; sie werden schon sehr früh aus den<br />
Lebensbereichen bildung, Kultur und sport ausgegrenzt.<br />
im März 20<strong>11</strong> wurde das bildungs- und teilhabepaket<br />
(but) eingeführt. Laut des bundesministeriums für<br />
arbeit und soziales haben bedürftige Kinder und Jugendliche<br />
einen rechtsanspruch auf‘s Mitmachen – bei<br />
tagesausflügen, dem Mittagessen bei Kita, hort und<br />
schule, bei Musik, sport und spiel in vereinen. die einführung<br />
und die umsetzung gestalteten sich schwierig.<br />
es fehlte an allgemeinen informationen und fachlicher<br />
beratung. aktiv unterstützten wir eltern der Kita st. Maximilian<br />
Kolbe in der antragstellung des but für einen<br />
Kindergartenausflug. im Oktober 20<strong>11</strong> hielten wir einen<br />
vortrag zum but ebenfalls in der Kita st. Maximilian<br />
Kolbe. auch erhielten wir anrufe von grundschulen, die<br />
sich über das but informierten. in unserer beratungstätigkeit<br />
informieren wir über die neuen Möglichkeiten der<br />
antragstellungen und finanziellen unterstützungen. wir<br />
erleben aber auch immer wieder, dass eltern, gerade<br />
auch erwerbstätige, die ergänzend wohngeld oder Kinderzuschlag<br />
beziehen, nicht informiert sind.<br />
Sozialberatung<br />
wir sind weiterhin servicestelle des sonderfonds „dabeisein!“<br />
– eine Leistung der stiftung „Familie in not“ –,<br />
auch wenn sich mit einführung des bildungs- und teilhabepaketes<br />
die anspruchsvoraussetzungen geändert<br />
haben. ein anspruch nach dem but schließt einen anspruch<br />
nach dem sonderfonds „dabeisein!“ aus. erwerbstätige,<br />
die kein wohngeld und Kinderzuschlag<br />
beziehen und deren bruttoeinkommen eine bestimmte<br />
grenze nicht überschreitet, haben nach wie vor die<br />
Möglichkeit, über den sonderfonds einen Zuschuss für<br />
bildungsangebote und kulturelle aktivitäten ihrer Kinder<br />
zu erhalten.<br />
gemeinsam mit dem verein Parkbank e.v. hat der caritasverband<br />
braunschweig e.v. 20<strong>11</strong> im rahmen des<br />
Filmfestivals der aktion Mensch „ueber Mut“ die Partnerschaft<br />
für den Film „die Kinder von don Quichote“<br />
übernommen. ein Film zum thema Obdachlosigkeit<br />
und wohnungsnot in Frankreich, gesellschaftliches engagement,<br />
hilfe und unterstützung. im Mittelpunkt des<br />
Films stehen Menschen, die sich für ihren traum „würdige<br />
Lebensbedingungen für Obdachlose“ einsetzen.<br />
gezeigt wurde der Film im c1 cinema.<br />
auch 20<strong>11</strong> konnten wir in notfällen, häufig in Kooperation<br />
mit stiftungen, schnell und unbürokratisch, in der<br />
gewährung einer Finanzhilfe oder mit einem Lebensmittelgutschein<br />
helfen. weiterhin besteht die Möglichkeit,<br />
über unsere beratungsstelle Landesmittel zur Förderung<br />
von Familienferien für einkommensschwache Familien<br />
zu beantragen. Für Kinder ab fünf Jahren bieten<br />
wir eine Ferienfreizeit in gastfamilien in der schweiz an.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 5
Sozialberatung<br />
außenstelle gerastraße<br />
antwort auf viele<br />
Fragen<br />
in das büro der außenstelle des caritasverbandes in<br />
der gerastr. 1 kamen bewohner der stadtteile heid berg<br />
und Melverode mit den unterschiedlichsten anliegen.<br />
in diesem berichtsjahr sind folgende beratungs schwerpunkte<br />
zu nennen:<br />
Beratungsschwerpunkte:<br />
• informationen über das betreute wohnen<br />
• beratung über wohnmöglichkeiten im alter<br />
• beratung über ambulante dienstleitungen<br />
• beratung über grundsicherung im alter und bei<br />
erwerbsminderung<br />
• beratung über Leistungen der Pflegeversicherung<br />
• informationen über diverse sozialleistungen<br />
• informationen über vorsorgemöglichkeiten<br />
• informationen über die Freizeitgestaltung von<br />
senioren<br />
wir unterstützten Klienten dabei, trotz Krankheit oder<br />
behinderung möglichst lange ein eigenständiges und<br />
selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten umgebung<br />
zu führen. der individuelle bedarf wurde ermittelt und<br />
nach Klärung der Finanzierung in der regel umgesetzt.<br />
im rahmen der aufsuchenden beratung des Klienten<br />
werden auch, wenn gewünscht oder überhaupt vor-<br />
6 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
handen, die angehörigen miteinbezogen. sozialarbeit in<br />
der altenhilfe bedeutet, eine übergreifende, vernetzende<br />
arbeit zu leisten, um alte Menschen mit allen möglichen<br />
dienstleistungen optimal zu versorgen. gleichzeitig sollte<br />
es in der beratung gelingen, dem Menschen das gefühl<br />
zu geben, alle Probleme aussprechen zu können,<br />
um dann der Zukunft gelassener entgegenblicken zu<br />
können. wichtig und beruhigend zugleich für die Klienten<br />
ist es in vielen Fällen, vorsorge zu treffen, sowohl für<br />
die Zeit, in der der Mensch abhängig von Pflege und<br />
versorgung ist als auch für den Fall des todes.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> wurden auch wieder alleinlebende alte<br />
und gebrechliche Menschen von der caritas sozialarbeiterisch<br />
oft in Form von hausbesuchen betreut. der<br />
sozialarbeiter muss dann vor Ort akten, briefwechsel,<br />
rechnungen etc. sichten, ordnen und das nötige<br />
ver anlassen.<br />
ihr ansprechpartner:<br />
Bernhard Singer, sozialarbeiter<br />
telefon: 0531 / 262666<br />
Allgemeine Sozialberatung<br />
Außenstelle Gerastraße 1,<br />
38124 <strong>Braunschweig</strong>
etreute wohngruppe für ältere Menschen<br />
wg als alternative<br />
der grundgedanke der betreuten wohngruppe ist das<br />
wohnen in einer gemeinschaft, sodass einsamkeit und<br />
isolation nicht aufkommen sollten, die bewohnerin aber<br />
durch das eigene Zimmer jederzeit die Möglichkeit hat,<br />
sich zurückzuziehen. die bewohnerinnen der wohngruppe<br />
sollen trotz evtl. vorhandener defizite möglichst<br />
lange ihren alltag selbst gestalten, haben aber immer<br />
wieder die Möglichkeit, unterstützung durch den sozialarbeiter,<br />
den Zivi und die Krankenschwester zu bekommen.<br />
alle drei bewohnerinnen sind an ein haus notrufsystem<br />
angeschlossen, sodass sie auch nach beendigung<br />
der dienstzeiten der Mitarbeiter der caritas<br />
problemlos hilfe über den Malteserhilfsdienst anfordern<br />
können. bei auftretender Pflegebedürftigkeit besteht<br />
kurzfristig die Möglichkeit, durch die sozialstation Pflegeleistungen<br />
zu bekommen. durch die hilfe, welche die<br />
drei damen aufgrund dieser wohnform finden, wird ein<br />
stück Men schen würde des älteren Menschen respektiert,<br />
sie blei ben durch gemeinsames handeln und<br />
Leben vollwertige Mitglieder der gesellschaft und werden<br />
ganzheitlich unter der berücksichtigung unterschiedlichster<br />
Lebens um stände behandelt. dies spie gelt<br />
sich in der voll stän digen integration der wg-be wohnerinnen<br />
in die hausge meinschaft wieder.<br />
die wohnung der betreuten wohngruppe liegt im erdgeschoss<br />
des betreuten wohnens in der gerastraße 1,<br />
gleich gegenüber dem büro der caritas. sie ist ca.133m²<br />
groß und besteht aus einer Küche, einem abstellraum,<br />
zwei bädern (eins mit dusche und wc, eins mit badewanne,<br />
wc und drei waschbecken), einem gemeinschaftsraum<br />
und drei ungefähr gleich großen unmö blierten<br />
Zimmern mit jeweils eigener terrasse. die wohnung<br />
ist an drei damen zu gleichen teilen untervermietet.<br />
vermieter ist in diesem Fall die caritas. umfang und<br />
Kosten des betreu ungsaufwandes in der wohngemeinschaft<br />
werden pauschal in einem servicevertrag fixiert,<br />
der hauswirtschaftliche und pädagogische betreuung<br />
in seinen grundleistungen enthält. bei Übernahme der<br />
Kos ten für die sozialpädagogische betreuung durch den<br />
sozial hilfeträger werden art, umfang und Kosten, die an-<br />
Betreute Wohngruppe<br />
erkannt werden können, in absprache mit dem träger<br />
geregelt. bei Pflegebedürftigkeit kann nach bedarf des<br />
einzelfalles ein ambulanter Pflegedienst in anspruch genommen<br />
werden, der durch eigenmittel, sgb 5, sgb<br />
<strong>11</strong> oder bei bedarf über die sozialhilfe (hilfe zur Pflege)<br />
finanziert wird.<br />
Ziel der sozialpädagogischen arbeit ist, bei den damen<br />
Lust und Freude an gemeinsamen aktivitäten zu wecken,<br />
eigene ideen einzubringen aber auch zu lernen, bestehende<br />
einschränkungen unterschiedlichster art anzuneh<br />
men und zu akzeptieren. der schwerpunkt der sozial<br />
pädagogischen arbeit wird um die Mittagszeit ge legt.<br />
die gemeinsame gestaltung des Mittagessens, das<br />
heißt einkaufen, kochen, essen und abwaschen, erfolgt<br />
ebenso wie die wöchentliche erstellung des essensplans<br />
mit der unterstützung des sozialarbeiters. Zum Konzept<br />
gehören auch die regelmäßig statt findenden ausflüge<br />
mit der wg. die nahen ausflugsziele ergeben sich überwiegend<br />
aus den vielen erinnerungen und wünschen<br />
der damen.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> gab es eine veränderung in der gemeinschaft.<br />
eine bewohnerin musste aufgrund einer sich<br />
verschlechternden grunderkrankung in ein se niorenheim<br />
umziehen. seitdem lebten zwei damen für rest des<br />
Jahr es in einer kleinen gemeinschaft. die suche nach<br />
einer neuen und zur gruppe passenden bewohnerin<br />
war im berichtsjahr erfolglos.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 7
Betreutes Wohnen<br />
betreutes wohnen im heidberg, gerastraße 1 und Jenastieg 3/5<br />
sicher, bequem und gut versorgt<br />
Diese Form des Wohnens verfolgt zwei Ziele:<br />
• Zum einen soll es alten Menschen ermöglicht werden,<br />
in wohnungen einzuziehen, die ihren bedürfnissen<br />
entsprechen und altersgerecht/barrierefrei ausgestattet<br />
sind.<br />
• Zum anderen soll von vornherein sichergestellt sein,<br />
dass hilfe und Pflege ab dem Zeitpunkt einsetzt, ab<br />
dem sie benötigt wird.<br />
die beiden gebäude des betreuten wohnens befinden<br />
sich im heidberg in unmittelbarer nähe zum ein kaufszentrum<br />
erfurtplatz mit allen erforderlichen geschäften.<br />
Für gehbehinderte und rollstuhlfahrer ist das Zen trum<br />
gut zu erreichen, da die wege dorthin kurz und bar riere<br />
frei sind.<br />
das haus gerastraße 1 gehört der nibelungen-wohnbau-gmbh.<br />
da das Objekt mit öffentlichen Mitteln gefördert<br />
ist, benötigen die Mieter in der regel einen<br />
wohnberechtigungsschein der stadt braun schweig.<br />
auf vier barrierefrei zu erreichende geschosse verteilt,<br />
gibt es hier Zweizimmerwohnungen für einzelper sonen<br />
(45m²) und für zwei Personen (52m²). alle wohnungen<br />
haben eine zum süden gelegene terrasse oder Loggia.<br />
der Jenastieg 3/5 („i-Punkt“) ist eine vollständig durchsanierte<br />
immobilie der braunschweiger bauge nossen-<br />
betreutes wohnen<br />
8 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
betreutes wohnen ist nicht einheitlich definiert, weil es<br />
kein geschützter rechtsbegriff ist. inhaltlich wird eine<br />
Form von wohnen und betreuung beschrieben. im<br />
Konzept des betreuten wohnens für ältere Men schen<br />
in braunschweig von 1996 heißt es: „betreuung im<br />
rahmen eines gesicherten angebotes auf der grundlage<br />
vertrag licher beziehung zwischen der be treu enden<br />
instanz und der/dem betreuten per Miet vertrag<br />
genutzten einzel- oder gemeinschafts wohnung“.<br />
schaft. Fertiggestellt im april 2005 sind die wohnungen<br />
auf die unterschiedlichsten bedürfnisse der bewohner<br />
zugeschnitten. es gibt in den unteren sieben etagen<br />
ein- bis dreizimmerwohnungen von 40 bis 92,5m².<br />
alle wohnungen sind barrierefrei zugänglich und die<br />
bade zimmer haben eine dusche mit boden ablauf.<br />
eine wei tere besonderheit ist der tagsüber am<br />
empfang sitzen de concierge, der den bewohnern<br />
dort zusätzlich zur video-Überwachungsanlage sicher<br />
heit vermitteln soll.<br />
ihre ansprechpartner:<br />
Beate Meyerhof, sozialarbeiterin<br />
Krankenschwester, telefon: 0531 / 262666<br />
Bernhard Singer, sozialarbeiter<br />
telefon: 0531 / 262666<br />
Betreutes Wohnen im Heidberg<br />
Gerastraße 1, 38124 <strong>Braunschweig</strong>
daten zu den beiden häusern<br />
bezugsfertig<br />
wohnungen<br />
einzugsvoraussetzungen<br />
vermieter<br />
serviceteam<br />
sprechstunden<br />
telefonisch<br />
erreichbar<br />
servicepreis<br />
gerastraße 1<br />
16.04.1997<br />
insgesamt 33<br />
18 für einzelpersonen (ca. 45m²)<br />
12 für zwei Personen (ca. 52m²)<br />
3 für rollstuhlfahrer (ca. 48m²)<br />
sowie eine senioren-wg (ca. 133m²)<br />
wohnberechtigungsschein<br />
Mindestalter 59 Jahre<br />
nibelungen-wohnbau-gmbh<br />
sozialarbeiter<br />
Krankenschwester<br />
Mo. – Fr. 9:30 – 10:30 uhr<br />
Mo. – do. 8:30 – 16:00 uhr<br />
Fr. 8:30 – 14:00 uhr<br />
Für eine Person 89,90 euro€<br />
Für einen Zweipersonenhaushalt<br />
139,25 euro€ €<br />
notruf (wahlleistung) 30,20 euro€ €<br />
Jenastieg 3/5<br />
01.04.2005<br />
Betreutes Wohnen<br />
insgesamt 41<br />
13 einzimmerappartements (ca. 42m²)<br />
24 Zweizimmerwohnungen (ca. 59m²)<br />
4 dreizimmerwohnungen (ca. 93m²)<br />
davon 6 wohnungen für rollstuhlfahrer<br />
Keine<br />
bbg braunschweiger baugenossenschaft<br />
sozialarbeiterin<br />
Krankenschwester<br />
Mo. – Fr. 8:30 – 9:30 uhr<br />
di. 13:00 – 14:00 uhr<br />
Mo. – do. 8:30 – 16:00 uhr<br />
Fr. 8:30 – 14:00 uhr<br />
Für eine Person 120,10 euro€ €<br />
Für jede weitere Person 49,35 euro€ €<br />
notruf inklusive<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 9
Betreutes Wohnen<br />
betreuungsservice (für beide häuser):<br />
Individuelle Beratung<br />
• zu Fragen der alltäglichen Lebensführung<br />
• zu hilfen beim schriftverkehr, antragsstellungen<br />
und bei behördenangelegenheiten<br />
• zu hilfsmöglichkeiten und zur wohnraum anpas -<br />
sung bei evtl. eintretender Pflegebedürftigkeit<br />
• zu Fragen der gesundheit, ernährung, reha bili tation<br />
und sozialen angelegenheiten<br />
• zu Fragen bzgl. evtl. notwendig werdender heimunterbringung<br />
und ggf. hilfen bei der durchführung<br />
Vermittlung von Dienstleistungsangeboten<br />
• z.b.: wäschedienste, reinigungsservice, Menuser<br />
vice, Fußpflege, ambulante Pflegedienste usw.<br />
Leistungen bei Krankheit in der Wohnung<br />
• erstversorgung bei akuter erkrankung durch die<br />
Krankenschwester mit evtl. anschließender vermitt<br />
lung an den Pflegedienst<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
april<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
august<br />
september<br />
Oktober<br />
november<br />
dezember<br />
durchgeführte Freizeitaktionen im Jahr 20<strong>11</strong><br />
gerastraße 1 Jenastieg 3/5<br />
Frühstück im schlosshof sZ salder und Mittagessen im „Parlament“<br />
Faschingsfeier mit dem seniorenkreis des caritasverbandes im schützenhaus heidberg<br />
Kegeln im asse-sport-center, wolfenbüttel (2 termine zur auswahl)<br />
ausflug nach bad salzdetfurth mit spaziergang durch den Kurpark (2 termine zur auswahl)<br />
spargelessen im gasthaus „geldmacher“ in vechelde, anschließend spaziergang, Kaffee, Kuchen<br />
besuch des braunschweiger Zoos (2 termine zur auswahl)<br />
grillen am tankumsee mit anschließendem Kaffeetrinken auf der terrasse des seehotels<br />
(2 termine zur auswahl)<br />
grillen vor der haustür Mieterfest im saal des heidbergbades<br />
ausflug zum hohnsensee nach hildesheim mit einkehr im café noah und spaziergang<br />
bingo im „i-vent“<br />
grünkohlessen im gasthaus „geldmacher“ in vechelde mit dem seniorenkreis der caritas,<br />
spaziergang im Ort, anschließend Kaffeetrinken<br />
weihnachtsfeier in der gaststätte „i-vent“<br />
10 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
• erste-hilfe-Maßnahme mit evtl. notwendig wer denden<br />
Folgemaßnahmen<br />
• bei Krankenhausaufenthalt Organisation der Überleitung<br />
vom Krankenhaus in die häusliche umgebung,<br />
bei bedarf in Kooperation mit dem Krankenhaussozialdienst<br />
Organisation von Freizeit und Geselligkeit<br />
• teilnahmemöglichkeit am seniorenkreis der caritas<br />
- an monatlich angebotenen kulturellen und<br />
gesel l igen veranstaltungen<br />
- am caritas-seniorenreise-Programm usw.<br />
Hausnotrufdienst der Malteser <strong>Braunschweig</strong><br />
• rund-um-die-uhr-absicherung durch bereit stellung<br />
eines hausnotrufgerätes und des dazu gehörigen<br />
Funkfingers
esuch des braunschweiger Zoos<br />
ein wichtiger bestandteil des services war auch 20<strong>11</strong><br />
das regelmäßige aufsuchen der bewohner durch die<br />
Krankenschwester, die neben erforderlicher medi zi nischer<br />
versorgung den engen Kontakt zu den be woh -<br />
n ern hielt. nicht zu vergessen waren die unter schiedlichsten<br />
Freizeitangebote zur Förderung der jeweiligen<br />
hausge meinschaften und die vernetzung beider häuser<br />
mitein ander, angefangen mit kürzeren ausflugsfahrten<br />
bis hin zu tagesreisen mit allen bewohnern. diese<br />
aktivitäten fanden überwiegend großen Zuspruch und<br />
glichen da mit das Fehlen von gemeinschaftsräumen in<br />
beiden häusern ein wenig aus.<br />
die beratungsangebote erfolgten im berichtsjahr 20<strong>11</strong><br />
entweder in den täglich festgesetzten sprechstunden in<br />
den büros oder nach vereinbarung in den büros oder in<br />
den wohnungen. die beratungen erstreckten sich u.a.<br />
auf Fragen der alltäglichen Lebensführung und der erschließung<br />
von Leistungen.<br />
neben diesen angeboten wurden auch kurzfristige aktive<br />
hilfen im Krankheitsfall durchgeführt. dazu ge hört en<br />
Betreutes Wohnen<br />
u.a. die erste hilfe-Maßnahmen, Kontakt auf nah me zu<br />
den Ärzten, Organisation von Kranken transporten, notwendige<br />
erledigungen im haushalt während des Krankenhausaufenthaltes<br />
und die Kooperation mit den<br />
Krankenhaussozialdiensten.<br />
der vermehrte bedarf der bewohner an einkaufsdiensten<br />
war für das berichtsjahr war augenfällig. die Zivildienstleistenden<br />
deckten diesen bedarf bis März 20<strong>11</strong> durch einkäufe<br />
in den vor Ort ansässigen geschäften und durch<br />
einkäufe auf dem 2-mal wöchentlich stattfindenden Markt<br />
ab. durch die abschaffung des Zivildienstes wurden die<br />
zusätzlich zum vertrag angebotenen dienstleistungen teilweise<br />
durch nachbarschaftshelferinnen (extrakosten siehe<br />
nachbarschaftshilfe) übernommen.<br />
weitere aufgaben des betreuten wohnens waren: informationen<br />
über sozialleistungen, notrufsicherung, Frei zeitangebote.<br />
vermittlungs- und Organisations tätig kei ten gehörten<br />
auch zum service, wie z.b. so zialstation oder Pflegedienste,<br />
Fußpflege, Menü dienste, Kranken gymnastik<br />
aber auch die beratung und un terstützung bei einem nicht<br />
mehr abzuwendenden umzug in ein Pfle ge heim.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. <strong>11</strong>
Betreutes Wohnen<br />
reise nach bad bocklet vom 18.10.20<strong>11</strong> bis 25.10.20<strong>11</strong><br />
betreut und verwöhnt urlauben<br />
das Ziel der reise war der Kurort bad bocklet in der<br />
Fränkischen rhön, wenige Kilometer von bad Kissingen<br />
entfernt. die anreise (vier stunden Fahrzeit) wurde mit<br />
zwei caritaseigenen vw-bussen durchgeführt.<br />
untergebracht war die reisegruppe im Kurhaus bad<br />
bocklet, direkt am Kurpark gelegen. Für unsere gruppe<br />
waren einzelzimmer und drei Zimmer für gehbehinderte/rollstuhlfahrer<br />
reserviert. alle Zimmer hatten dusche/<br />
bad und telefon. Zusätzlich gab es auf jeder etage aufenthaltsräume.<br />
die Zimmer waren barrierefrei zu erreichen,<br />
auch für elektrorollstühle war ausreichend Platz<br />
vorhanden. die verpflegung beinhaltete vollpension.<br />
voraussetzung für die teilnahme war das einverständnis<br />
des hausarztes und die gewährleistung der pflegerischen<br />
versorgung durch das mitreisende Personal<br />
(eine Krankenschwester und ein sozialarbeiter, der auch<br />
pflegerisch mitarbeitete). Zu den pflegerischen tätigkeiten<br />
gehörte die morgendliche grundpflege, Medikamentengabe,<br />
hilfestellung beim an- und ausziehen,<br />
blutdruckmessen, hilfe bei den toilettengängen etc.<br />
sämtliche Mahlzeiten wurden gemeinsam eingenommen,<br />
rollstuhlfahrer und gehbehinderte wurden von<br />
den betreuern zum buffet begleitet, am tisch waren hilfestellungen<br />
selbstverständlich. wenn nötig, wurden die<br />
reisenden abends zusätzlich bei der grundpflege unterstützt.<br />
die betreuer waren für die reiseteilnehmer<br />
nachts im notfall über ein handy erreichbar.<br />
12 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
der Ferienalltag begann nach der morgendlichen<br />
grund pflege um 8:30 uhr mit dem gemeinsamen Frühstück.<br />
im gegensatz zu den anderen hausgästen ließen<br />
sich unsere urlauber dann beim Frühstück sehr viel Zeit.<br />
ein Zeichen, dass sie die gemeinschaft wohl zu genießen<br />
wussten. die vormittägliche aktivität bestand in der<br />
regel in einem spaziergang (z.t. auch in Kleingruppen).<br />
das gute wetter begünstigte die aktivitäten außer haus.<br />
gerne wurde im Kurpark flaniert aber ebenso beliebt<br />
war der einkaufsbummel. das Mittagessen wurde um<br />
12:00 uhr gemeinsam eingenommen. daran schloss<br />
sich eine Mittagsruhe in den Zimmern an. diese Pause<br />
hatten alle reiseteilnehmer nötig, da die ungewohnt viele<br />
bewegung und frische Luft einer zusätzlichen entspannung<br />
bedurfte.<br />
der nachmittag stand für gemeinsam in der gruppe<br />
durchgeführte aktivitäten zur verfügung. das Kaffeetrinken<br />
in einem schönen café war obligatorisch. als herausragende<br />
nachmittags- und abendaktionen wurden<br />
durchgeführt:<br />
• besuch des Kurkonzertes in bad bocklet<br />
und bad Kissingen<br />
• besuch eines abendlichen Musikkonzertes<br />
in bad Kissingen<br />
• besuch des Kabaretts „Lästerschwestern“<br />
in bad Kissingen<br />
• ausflug zum Kloster Kreuzberg mit einkehr<br />
• ausflug zum Fränkischen Museum in Fladungen<br />
• einkaufsbummel in bad Kissingen<br />
• rundfahrt durch die Fränkische und hessische<br />
rhön mit einkehr<br />
nach dem abendessen setzten sich fast immer alle teilnehmer<br />
zusammen. stand keine aktion auf dem Programm,<br />
so schätzten es die reiseteilnehmer bei bier<br />
oder einem glas rotwein zusammenzusitzen und zu<br />
plaudern oder gesellschaftsspiele zu spielen. der selbst<br />
bestimmte Zeitpunkt ins bett zu gehen, lag zwischen<br />
22:00 und 23:00 uhr.
egegnungsstätte böcklerstraße<br />
Jeden tag was los – das ganze Jahr lang<br />
unsere Kurs- und veranstaltungsangebote 20<strong>11</strong><br />
Montag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />
9:00 –10:00 seniorengymnastik i<br />
9:30 –10:30 gedächtnistraining i<br />
10:15 –<strong>11</strong>:15 seniorengymnastik ii<br />
<strong>11</strong>:30 –12:30 Pilates<br />
14:30 –17:00 rummikubgruppe im café<br />
18:00 –19:30 Yoga i für anfänger<br />
19:45 –21:15 Yoga ii<br />
Dienstag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />
9:30 seniorenfrühstück<br />
9:30 –13:00 „vergissmeinnicht“<br />
betreuungsgruppe<br />
demenzkranker Menschen<br />
9:00 –10:00 seniorengymnastik iii<br />
10:00 –<strong>11</strong>:00 sitzgymnastik<br />
<strong>11</strong>:00 –12:00 gymnastik für Frauen<br />
13:15 –14:45 seniorenenglisch i<br />
15:00 –16:45 seniorenenglisch ii<br />
17:15 –18:15 rückenfit i<br />
18:30 –19:30 rückenfit ii<br />
Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />
Mittwoch 8:30 –17:00 café geöffnet<br />
9:30 turnen Kita. st. nikolaus<br />
9:30–13:00 „treffpunkt Lebensgeschichte“betreuungsgruppe<br />
demenzkranker<br />
Menschen<br />
14:00 –16.00 entleihzeit<br />
stadtteilbuchausleihe<br />
14:30 seniorenkreis<br />
caritasverband<br />
Donnerstag 8:30 –17:00 café geöffnet<br />
9:30 –10:30 gedächtnistraining ii<br />
9:15 –10:45 Yoga am vormittag i<br />
<strong>11</strong>:00 –12:30 Yoga am vormittag ii<br />
15:00 Literaturcafé 14-tägig<br />
14.30 –17.00 spielenachmittag<br />
14:00 –16:00 sprechstunde der<br />
nachbarschaftshilfe<br />
Freitag 9:30 –<strong>11</strong>:00 englischkurs i<br />
9.30 –13:00 „zeitlos“ betreuungsgruppe<br />
demenzkranker<br />
Menschen<br />
<strong>11</strong>:00 –12:30 englischkurs ii<br />
14:30 –16:30 Kurs aquarellmalerei<br />
ihr ansprechpartner:<br />
Detlef Stefan Folwaczny, sozialarbeiter<br />
telefon: 0531 / 75727<br />
Begegnungsstätte<br />
Böcklerstraße 232, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 13
Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />
betreuungsgruppen für an demenz erkrankte Menschen<br />
treffpunkt Lebensgeschichte<br />
auch im Jahr 20<strong>11</strong> boten wir erfolgreich die betreuungsgruppen<br />
für an demenz erkrankte Menschen an.<br />
Oberstes Ziel dieser angebote war und ist es, auf der<br />
einen seite angehörige zu entlasten aber auch betroffene<br />
zu aktivieren und ihnen einen Ort der geselligkeit,<br />
geborgenheit und vertrautheit zu bieten. das betreuungsteam<br />
bemerkte schon am anfang des berichtsjahres<br />
eine Zunahme von anfragen nach gruppenplätzen.<br />
angehörige mussten sich daher in eine warteliste eintragen<br />
und auf einen baldigst freiwerdenden Platz hoffen.<br />
hier wollte die Koordination der nachbarschaftshilfe<br />
sowie die helfer abhilfe schaffen. neben der betreuungsgruppe<br />
„vergissmeinnicht“ und dem bewegungsangebot<br />
am dienstag sowie der betreuungsgruppe<br />
„treffpunkt Lebensgeschichte“ wurde ein neues angebot<br />
am Freitag ins Leben gerufen. die gruppe „zeitlos“,<br />
die in der Zeit von 9:30 –13:00 uhr stattfindet, weist<br />
ähnliche strukturen auf wie die schon bestehenden angebote<br />
und beseitigte somit auch unseren bestehenden<br />
betreuungsengpass. durch dieses weitere angebot<br />
konnte nämlich auch ein großer teil der betroffenen, die<br />
auf der „warteliste“ standen, in die neue betreuungsgruppe<br />
aufgenommen werden. nachfolgend ein exem-<br />
14 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
plarisches gruppenangebot, wie es so oder ähnlich<br />
jede woche in unseren betreuungsgruppen stattfindet.<br />
Thema Weihnachten:<br />
weil das rationale denken bei betroffenen nach und<br />
nach nachlässt, gewinnt die wahrnehmung über die<br />
sinne für Menschen mit einer demenz immer mehr an<br />
bedeutung. besonders in der weihnachts- und adventszeit<br />
20<strong>11</strong> bot sich viel gelegenheit, auf diese weise<br />
erinnerungen zu wecken. während eines treffens<br />
wurde auf das thema weihnachten in besonderer weise<br />
eingegangen. Zu beginn des treffens wurde auf<br />
töne und Klänge eingegangen, die die gefühls- und<br />
erinnerungswelt des betroffenen anregen sollten. es<br />
wurde traditionelle weihnachtsmusik gespielt, weihnachtslieder<br />
gesungen oder ein „weihnachtstonmemory“<br />
gespielt. somit sollten die betreuten schon zu beginn<br />
des gruppentreffens ein gefühl der vertraut- und<br />
geborgenheit entwickeln. da mit Fortschreiten der<br />
Krankheit, das Langzeitgedächtnis immer mehr an bedeutung<br />
gewinnt, setzten wir während des treffens<br />
auch gerüche ein. da gerüche mit einem umfeld oder<br />
einer erlebten situation verknüpft werden, bleiben sie<br />
länger in erinnerung als bild und ton<br />
und somit auch fest verankert im<br />
Langzeitgedächtnis. speziell zu kaufende<br />
weihnachtsgerüche in kleinen<br />
duftampullen wurden herumgereicht<br />
und die gerüche erraten. während<br />
des erratens, konnten sich zeitweise<br />
die betreuerinnen „zurücklehnen“, da<br />
die gerüche manchen betroffenen<br />
an längst vergessene weihnachtserlebnisse<br />
aus der Kindheit und Jugend<br />
erinnerten. dadurch entstand<br />
ein reger austausch an „weihnachtserlebnissen“.<br />
neben den „käuflichen<br />
düften“ kochten wir in der gruppe<br />
bratapfeltee und bereiteten Zimtsterne<br />
zu, die wiederum ein weiteres ge
uchs- und erinnerungserlebnis darstellten. im vorfeld<br />
des gruppentreffens wurde Kontakt mit den angehörigen<br />
aufgenommen und um alte, weihnachtliche Familienfotos<br />
gebeten, die auch zahlreich abgegeben wurden.<br />
Fotos spielen eine besonders wichtige rolle für<br />
unsere betreuten. gerade abbildungen, die wichtige<br />
Menschen oder ereignisse, wie hier das weihnachtsfest<br />
zeigen, regten die gruppenteilnehmerinnen zu gesprächen<br />
über vergangene Zeiten an.<br />
Cafeteria<br />
die cafeteria der begegnungsstätte ist nach wie vor<br />
dreh- und angelpunkt des hauses. hier treffen sich<br />
Kursteilnehmer zum Plausch nach dem „vokabelpauken“<br />
oder entspannte teilnehmerinnen nach einem unserer<br />
Yogakurse. „es hat schon etwas familiäres“, bemerkte<br />
eine teilnehmerin, „es ist kein anonymes Kursprogramm,<br />
sondern ein geselliges Miteinander mit anschließendem<br />
Kaffetrinken“. neben unseren Kursteilnehmerinnen<br />
nutzten im Jahr 20<strong>11</strong> auch stadtteilbewohner,<br />
durchreisende, größere interessengruppen,<br />
spiele- und Freizeitgruppen aber auch bewohner des<br />
angrenzenden altenpflegeheimes sowie deren angehörige<br />
die cafeteria in der begegnungsstätte. Mit wegfall<br />
des Zivildienstes im Jahr 20<strong>11</strong> änderte sich die personelle<br />
situation sowie die aufrechterhaltung eines geregelten<br />
betriebes innerhalb der cafeteria zum nachteil<br />
der begegnungsstätte. wir versuchten die fehlenden<br />
„Zivis“ mit 1€-Kräften, dem freiwilligen sozialen Jahr,<br />
Praktikantinnen oder sogar ehrenamtlichen hilfen aufzufangen.<br />
wiederholte ausfälle und “dienstabbrüche“<br />
von seiten der im Kaffee eingesetzten Kolleginnen führten<br />
dazu, dass ein regelmäßiger betrieb nicht mehr aufrechterhalten<br />
werden konnte. Zwei seniorenkreise, die<br />
lange Jahre in unserem haus beheimatet waren, verließen<br />
uns. Letztlich mussten wir den betrieb auf „selbstbedienung“<br />
mit einer sammeldose umstellen. wir hoffen<br />
im Jahr 2012, über die Maßnahme bürgerarbeit,<br />
wieder einen geregelten cafeteriabetrieb für unsere<br />
gäste gewährleisten zu können.<br />
Begegnungsstätte Böcklerstraße<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 15
Nachbarschaftshilfe<br />
nachbarschaftshilfe<br />
hilfe für alle Fälle<br />
die nachbarschaftshilfe des caritasverbandes, welche<br />
mittlerweile 19 Jahre besteht, vermittelt ehrenamtliche<br />
helferinnen und helfer, wenn unterstützung im haushalt<br />
benötigt wird (z.b. zum einkaufen, für außerhäusliche<br />
wege, zur reinigung der wohnung) bzw. wenn gesellschaft<br />
gewünscht wird (z.b. zur begleitung auf spaziergängen,<br />
zum vorlesen oder einfach zum aussprechen).<br />
das angebot richtet sich in erster Linie an ältere<br />
Menschen in ihrer häuslichen umgebung. daneben<br />
können auch jüngere Menschen mit benachteiligung,<br />
demenz- und Ms-Kranke und alleinerziehende Mütter<br />
hilfe erhalten. voraussetzung ist, dass kein Leistungsanspruch<br />
nach sgb Xi (Pflegeversicherung) besteht.<br />
unsere nachbarschaftshilfe ist für die stadtteile bürgerpark,<br />
viewegsgarten, bebelhof und den bereich hauptfriedhof<br />
zuständig. die hilfe kostet zz. 6 € monatliche<br />
verwaltungspauschale, 7 €/std. aufwandsentschädigung<br />
für die helferinnen/helfer und 25 € jährlich für die<br />
gemeindeunfallversicherung. bei unterschreitung bestimmter<br />
einkommens- und vermögensgrenzen werden<br />
diese Kosten im einzelfall auch vom sozialamt<br />
(Fachbereich soziales und gesundheit, soziale sicherung)<br />
übernommen.<br />
16 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
die nachbarschaftshilfe des caritasverbandes sucht<br />
ständig helferinnen und helfer, die gerne mit älteren<br />
Menschen umgehen und diesen helfen möchten. Für<br />
helferinnen finden treffen und Fortbildungen in der begegnungsstätte<br />
des caritasverbandes statt. die nachbarschaftshilfe<br />
betreut derzeit rund 80 haushalte.<br />
neben den oben genannten hilfen setzt sich die nachbarschaftshilfe<br />
auch für pflegende angehörige demenzerkrankter<br />
Menschen ein. Mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz<br />
unterstützt der gesetzgeber eine entlastung<br />
der pflegenden angehörigen. Für Menschen mit<br />
erheblich eingeschränkter alltagskompetenz wurden,<br />
beim vorliegen der gesetzlichen voraussetzungen, die<br />
Leistungen für zusätzlichen betreuungsbedarf auf 1.200<br />
€ (grundbetrag) bis zu 2.400 € (erhöhter betrag) je Kalenderjahr<br />
angehoben.<br />
damit angehörige persönliche termine (z.b. arztbesuche)<br />
wahrnehmen können, bieten die nachbarschaftshilfen<br />
eine einzel- bzw. gruppenbetreuung an. diese hilfe<br />
kostet (bei einzelbetreuung) zz. 6 € monatliche verwaltungspauschale,<br />
8,50 €/std. aufwandsentschädigung<br />
und 25 € jährlich für die gemeindeunfallversicherung.
Nachbarschaftshilfe<br />
Jahresstatistik<br />
Zum ende des 4. Quartals ergaben sich folgende statistische Kennzahlen der nachbarschaftshilfe für das Jahr 20<strong>11</strong>:<br />
Betreute Haushalte Einzugsgebiet<br />
unbefristete betreuungen 81<br />
befristete betreuungen<br />
Zugänge in 20<strong>11</strong> 41<br />
abgänge in 20<strong>11</strong> 34<br />
Altersgruppen<br />
(bei Paaren beide Personen erfasst)*<br />
unter 50 J. 5<br />
von 50 – 59 J. 3<br />
von 60 – 70 J. 14<br />
von 71 – 75 J. 21<br />
von 76 – 80 J. 22<br />
von 81 – 85 J. 13<br />
über 85 J. 8<br />
Geschlecht<br />
(bei Paaren beide Personen erfasst)<br />
weiblich 66<br />
männlich 20<br />
Wohnform/Lebenssituation<br />
alleinstehend 76<br />
Paare 5<br />
sonstige 0<br />
Helferinnen/Helfer<br />
anzahl 39<br />
Zugänge in 20<strong>11</strong> 16<br />
abgänge in 20<strong>11</strong> 13<br />
Weiterführende Koordinationsleistungen<br />
im Jahr 20<strong>11</strong><br />
allgemeine beratung und information<br />
für haushalte 312<br />
für helferinnen 137<br />
für sonstige 25<br />
Betreuung der Haushalte<br />
längerfristige begleitende betreuung 13<br />
Krisenintervention 4<br />
psychosoziale beratung 2<br />
sonstige beratung von<br />
betreuten/angehörigen 223<br />
vermittlung weiterer soz. dienste 253<br />
ständige gruppenangebote 7<br />
Niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />
„Vergissmeinnicht am Dienstag“<br />
unbefristete betreuungen 4<br />
Zugänge in 20<strong>11</strong> 7<br />
abgänge in 20<strong>11</strong> 10<br />
Niedrigschwelliges Betreuungsangebot<br />
„Treffpunkt Lebensgeschichte am Mittwoch“<br />
unbefristete betreuungen 5<br />
Zugänge in 20<strong>11</strong> 5<br />
abgänge in 20<strong>11</strong> 6<br />
Niedrigschwelliges Betreuungsangebote<br />
„zeitlos am Freitag“<br />
unbefristete betreuungen 5<br />
Zugänge in 20<strong>11</strong> 3<br />
abgänge in 20<strong>11</strong> 4<br />
Niedrigschwellliges Betreuungsangebote<br />
für Demenzkranke in Einzelfallbetreuung<br />
unbefristete betreuungen 9<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 17
Gemeindecaritas<br />
gemeindecaritas<br />
runder tisch<br />
der caritasverband bietet den „runden tisch gemeindecaritas“<br />
an. hier treffen sich ehrenamtliche der gemeinden<br />
zum austausch. Mehrmals im Jahr laden wir zu<br />
dieser veranstaltung ein. wir bieten informationen über<br />
caritas und soziales, besuchen einrichtungen und unterstützen<br />
gemeindeorientierte angebote.<br />
von Oktober 2010 bis april 20<strong>11</strong> wurden ehrenamtliche<br />
zu Pflegelotsen in der bildungsstätte st. Martin in germershausen<br />
ausgebildet. aus braunschweig kamen insgesamt<br />
5 teilnehmer aus den gemeinden st. albertus<br />
Magnus und st. cyriakus. am 02. april 20<strong>11</strong> fand die<br />
Übergabe der Zertifikate „Pflegelotse“ in germershausen<br />
statt. wir begleiteten die abschlussveranstaltung.<br />
im april 20<strong>11</strong> führte uns unser erstes treffen in die Pfarrgemeinde<br />
st. Joseph. hier besichtigten wir im ehemaligen<br />
gemeindehaus die nach einem umbau neu eröffnete<br />
Kleiderkammer im Keller und die beiden neuen Krippengruppen<br />
der Kita st. Kjeld. der caritasverband hat 20<strong>11</strong><br />
im rahmen des Filmfestivals der aktion Mensch „ueber<br />
Mut“ die Partnerschaft für den Film „die Kinder von don<br />
Quichote“ übernommen. ein Film zum thema Obdachlosigkeit<br />
und wohnungsnot in Frankreich, gesellschaftliches<br />
engagement, hilfe<br />
und unterstützung. unser<br />
zwei tes treffen fand am<br />
27.06.20<strong>11</strong> in den räumlichkeiten<br />
des c1 cinema<br />
in braunschweig statt.<br />
unsere dritte veranstaltung<br />
war ein treffen nur<br />
Filmfestival der aktion Mensch<br />
für Frauen – wir luden zur<br />
18 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
Frauenpilgertag im braunschweiger norden.<br />
teilnahme am Frauenpilgertag des bistums hildesheim am<br />
27.08.20<strong>11</strong> ein. wir pilgerten „direkt vor der haustür“ im<br />
braunschweiger norden! bei strömendem regen gingen<br />
ca. 30 Frauen von der katholischen Kirchengemeinde st.<br />
Marien über die gemeinde st. christophorus zur Kirchengemeinde<br />
st. Laurentius. im gehen, beten, schweigen<br />
oder singen… gott entdeckend machten wir uns auf den<br />
weg. in der st. christophorus gemeinde hielten wir rast<br />
und stärkten uns mit dem mitgebrachten Proviant. nach<br />
einem gebet in der Kirche machten wir uns weiter auf den<br />
weg. nach ca. 12 Kilometern erreichten wir glücklich und<br />
erschöpft die st. Laurentius gemeinde. hier erwartete uns<br />
eine heiße Mahlzeit. uns Frauen hat dieser Pilgertag sehr<br />
zugesagt. viele würden gern wieder teilnehmen. unser<br />
letztes treffen im Jahr 20<strong>11</strong> fand am 07. november in der<br />
bahnhofsmission statt. herr rüdiger buddruhs, hauptamtlicher<br />
Mitarbeiter der caritas, führte durch die räumlichkeiten<br />
und erklärte uns die arbeit der bahnhofsmission.<br />
es wurde ein informativer und interessanter nachmittag.<br />
die bereiche „Kids on tour“ und „bahnhofsmission<br />
mobil“ standen zum abschluss im Mittelpunkt des interesses,<br />
da hier hauptsächlich ehrenamtliche Mitarbeit gefordert<br />
ist. 20<strong>11</strong> erfolgten zwei vorträge zu den themen:<br />
„Pflegeversicherungsleistungen“ und „hartz iv – sicherung<br />
des Lebensunterhalts“ in der gemeinde st. cyriakus.<br />
der Kontakt zu den gemeinden ist uns wichtig, auch<br />
wenn es nicht immer einfach ist, unsere Präsenz stabil zu<br />
gestalten. wir informieren die Pfarrgemeinden regelmäßig<br />
über stattfindende veranstaltungen, koordinieren die<br />
jährliche caritas-sammlung und unterstützen gemeindeorientierte<br />
anliegen.<br />
ihre ansprechpartnerinnen:<br />
Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-28<br />
Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-41<br />
Gemeindecaritas<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
Mobbinghotline<br />
Konflikte am arbeitsplatz<br />
Wenn der Konflikt eskaliert<br />
Mobbing bedeutet jemanden anpöbeln, angreifen, attackieren.<br />
Ziel ist die systematische ausgrenzung und<br />
vertreibung vom arbeitsplatz. schikanöse handlungen<br />
werden mindestens einmal pro woche über einen Zeitraum<br />
von mindestens sechs Monaten erlebt. (Quelle:<br />
heinz Leymann)<br />
die Mobbinghotline in der region braunschweig ist<br />
eine erste anlaufstelle für Menschen, die Konflikte am<br />
arbeitsplatz erfahren. die Mobbinghotline, die von den<br />
caritasverbänden braunschweig und salzgitter, der katholischen<br />
arbeitnehmerseelsorge braunschweig sowie<br />
dem dgb – region südOstniedersachsen getragen<br />
wird, ist eine notrufnummer in Fällen von Konflikten und<br />
Mobbing am arbeitsplatz. die erstgespräche am telefon<br />
werden von acht fachlich geschulten ehrenamtlichen<br />
durchgeführt. in regelmäßigen Fallbesprechungen,<br />
die von einem supervisor angeleitet werden, besprechen<br />
die ehrenamtlichen ihre Probleme, die während<br />
der beratung am telefon entstanden sind.<br />
besonders bedrückend ist für die Mitarbeiter die situation,<br />
wenn sie im gespräch erfahren, wie sehr die Familienmitglieder<br />
unter der Mobbing-situation des ehemannes,<br />
der ehefrau, des vaters oder der Mutter leiden.<br />
Mobbing hat auswirkungen auf die ganze Familie. alle<br />
leiden darunter. der Partner des betroffenen fühlt die<br />
anspannung und belastung. Man versucht alles, um<br />
den anderen wieder aufzumuntern, ihm selbstachtung<br />
und selbstbewusstsein zurückzugeben. die Kinder<br />
Zurzeit erreichen sie die<br />
MobbingHotline<br />
dienstag und donnerstag<br />
jeweils von 17- 20 uhr<br />
01805 / 66 22 464<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Sozialberatung<br />
spüren, dass zu hause etwas nicht stimmt. warum ist<br />
der vater auf einmal so oft zu hause? das ist schön,<br />
das macht spaß, freuen sich die Kinder! doch der vater<br />
und ehemann reagiert oft ungehalten, gereizt oder ist<br />
geistig abwesend. die Familie verstummt.<br />
nun ist das beratungsangebot der ehe- und Familienberatung<br />
gefragt oder es wird eine erziehungsberatungsstelle<br />
aufgesucht, da das Kind in der schule auffällig<br />
wird, scheinbar ohne äußeren anlass. ein weiteres<br />
Problem zeigt sich, wenn es tatsächlich zur Kündigung<br />
oder aber zur Frühverrentung kommt. Oftmals gibt es<br />
dann finanzielle schwierigkeiten.<br />
Psychoterror am arbeitsplatz schädigt nicht nur den betroffenen<br />
im betrieb, sondern die ganze Familie! aus diesem<br />
grund rufen bei unserer hotline nicht nur die Menschen<br />
an, die sich in einer Mobbingsituation befinden,<br />
sondern auch Familienangehörige. wichtig ist allen anrufern,<br />
dass die beratung anonym ist. wir erhalten immer<br />
wieder anrufe aus süddeutschland und werden gefragt,<br />
ob denn das gesprochene auch wirklich nicht weitergegeben<br />
wird. die anonymität ist ein hohes gut in diesem<br />
sehr sensiblen bereich. wir sind für unsere region zuständig,<br />
doch die telefonnummer macht es möglich,<br />
dass wir überregional in anspruch genommen werden.<br />
inzwischen interessiert sich auch die Politik für das thema<br />
Mobbing am arbeitsplatz. bundestagsabgeordnete<br />
der sPd und der FdP haben Kontakt zu uns aufgenommen,<br />
da das thema weitverbreitet ist und es nicht genügend<br />
hilfsangebote im bereich Mobbingberatung gibt.<br />
Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-28<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 19
Kur- und Erholungsberatung<br />
Kur- und erholungsberatung<br />
Mütterkuren, Mutter-Kind-,<br />
vater-Kind-Kuren<br />
„die würde des Menschen ist unantastbar, sagt<br />
unsere verfassung. wer schützt die würde der<br />
Mütter vor ausbeutung und eigener selbstaufgabe?<br />
die mütterliche rücksichtnahme und<br />
sorge um die gesundheit der anderen wird oft<br />
ihr eigener gesundheitlicher schaden. deshalb<br />
ist die gesundheit von Müttern ein recht zuverlässiges<br />
Maß für die wirklichkeit unserer gesellschaft<br />
und der erhalt ihrer würde.<br />
(Quelle: Prof. adelheid bonnemann-böhner)<br />
vor allen dingen Mütter stehen in der Familienverantwortung<br />
und fühlen sich überfordert, ausgebrannt und<br />
sind körperlich und psychisch erschöpft. der gesundheitszustand<br />
der Mütter ist zunehmend von belastungen<br />
gekennzeichnet, die Körper und Psyche krank machen.<br />
rollenbilder sind in alltag und arbeitswelt noch<br />
immer traditionell geprägt. dieser gesellschaftlichen<br />
rea lität tragen die gesundheitlichen vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahmen<br />
rechnung.<br />
der informationsfluss über die Möglichkeit eine Kur beantragen<br />
zu können bzw. das wissen um das angebot<br />
der Mütter- bzw. Mutter-, vater-Kind-Kuren ist leider immer<br />
noch zu gering.<br />
20 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
unsere beratungsstelle bietet dieser Zielgruppe konkrete<br />
unterstützung. eine dreiwöchige vorsorge- oder rehabilitationsmaßnahme<br />
ist ein wirkungsvolles angebot,<br />
um Frauen zu stärken und um neue Kräfte zu sammeln.<br />
im rahmen der therapeutischen Kette informieren und<br />
beraten wir Klienten, wobei Frauen die meisten anträge<br />
auf eine Kurmaßnahme stellen, helfen ihnen bei der entscheidung,<br />
ob das Kind mitfahren soll, oder die Maßnahme<br />
besser allein angetreten wird und beantragen<br />
die Kurmaßnahme bei der Krankenkasse. die notwendigen<br />
attest-Formulare können wir den antragstellern<br />
im beratungsgespräch gleich mitgeben. im anschluss<br />
daran vermitteln wir die Mütter in eine stationäre rehabilitation-<br />
oder vorsorgemaßnahme. dabei berücksichtigen<br />
wir das wunsch- und wahlrecht der antragstellerin<br />
und suchen gemeinsam mit ihr die passende einrichtung<br />
aus. gleichzeitig geben wir alle wichtigen informationen<br />
zur Klinik weiter. nach rückkehr aus der Kur sind<br />
wir wieder ansprechpartner in der nachsorge.<br />
die Kinder, die ihre Mütter/väter begleiten, werden<br />
selbstverständlich bei der Maßnahme pädagogisch betreut<br />
und bei bedarf medizinisch behandelt.<br />
der ablauf und die Formulare für die beantragung der<br />
vater-Kind-Kuren ist dieselbe wie für die Mutter-Kind-<br />
Kuren. die termine für die vater-Kind-Kurmaßnahme<br />
liegen nicht parallel zu den Mutter-Kind-Kuren. das bedeutet,<br />
dass sich während eines Kurdurchganges nur<br />
väter mit ihren Kindern in der Klinik befinden. diese ge-<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Gabriele Lengert-Czech, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-28<br />
Kur- und Erholungsberatung<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
schlechtshomogenen gruppen haben sich im Laufe der<br />
Jahre bewährt.<br />
diese stationären Maßnahmen zur vorsorge und rehabilitation<br />
von Müttern (oder vätern) sind Pflichtleistungen<br />
der Krankenkassen. im letzten Jahr ist allerdings<br />
der eindruck entstanden, dass die Kassen bei Mütter-<br />
bzw. Mutter-Kind-Kurmaßnahmen zu sparen versuchen.<br />
es gab eine hohe erstablehnungsquote, die sich<br />
allerdings nach einem eingeleiteten widerspruchsverfahren<br />
als unbegründet erwiesen hat. Über 50% der widersprüche<br />
wurden dann doch bewilligt.<br />
die Krankenkassen berufen sich gern in ihren ablehnungsbescheiden<br />
auf den vorrang ambulanter vor stationären<br />
behandlungsmöglichkeiten. der gesetzgeber<br />
hat allerdings vor Jahren klar geregelt, dass der grundsatz<br />
„ambulant vor stationär“ in diesem Fall nicht gelte.<br />
das bedeutet, dass die antragsteller gerade nicht sämtliche<br />
ambulante Maßnahmen vor Ort durchgeführt haben<br />
müssen bevor solch eine stationäre Maßnahme<br />
gewährt wird.<br />
wir ermutigen unsere Klienten, einen widerspruch an<br />
ihre Krankenkassen zu richten, da die erfolgsaussichten<br />
im allgemeinen sehr gut sind.<br />
die Kirche am Mittwoch<br />
„Hilfe Interaktiv“<br />
Kur- und Erholungsberatung<br />
Foto: Kag für Müttergenesung<br />
in Zusammenarbeit mit den kirchlichen wohlfahrtsverbänden gibt es bei radio ffn die wöchentliche beratungssendung:<br />
ffn - Die Kirche - Hilfe Interaktiv<br />
Kirche und gesellschaft ist ein Forum im ffn radio, welches die Möglichkeit bietet, über die arbeit in den beratungszentren<br />
der caritas zu berichten.<br />
im rahmen der woche der Müttergenesung wurde ein interview mit einer Klientin und unserer beraterin geführt,<br />
die über die caritas – vermittlungsstelle zur Mutter-Kind-Kurmaßnahme gefahren ist. sie sprach sehr lebendig<br />
und anschaulich über ihre erlebnisse und erfahrungen, die sie von der Kurbeantragung bis zur durchführung der<br />
Maßnahme gemacht hat. die Kurberaterin gab informationen über die rechtlichen bedingungen und klärte die<br />
voraussetzungen für die beantragung einer stationären vorsorgemaßnahme.<br />
das interview wurde auf ffn in der beratungssendung „hilfe interaktiv“ ausgestrahlt. im rahmen dieses angebotes<br />
wird es Menschen ermöglicht, im gespräch auf sehr persönliche weise über ihre schwierigen Lebensumstände<br />
zu berichten. während der sendung war ein beratungstelefon geschaltet. hörer, in ähnlichen Problemsituationen,<br />
erhielten auskunft zum hilfs- und beratungsangebot der caritas.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 21
Migrationsdienst<br />
allgemeiner Migrationsdienst<br />
vereinsamung und Fremdheit ohne<br />
familiäre strukturen der heimat<br />
der allgemeine Migrationsdienst steht offen für alle<br />
Fragen rund um Migration und integration von erwachsenen<br />
Migrantinnen und Migranten, die länger als drei<br />
Jahre in der bundesrepublik leben oder einen ungesicherten<br />
aufenthaltstitel haben. somit steht dieser<br />
dienst bereit für alle, die nicht zu den Zielgruppen der<br />
Migrationsberatung für erwachsene oder des Jugendmigrationsdienstes<br />
gehören.<br />
es kamen im Jahr 20<strong>11</strong> überwiegend Familien zur<br />
beratung, mit 109 Familien wurden insgesamt 322<br />
ratsuchende aus 34 verschiedenen Ländern afrikas,<br />
asiens, Mittel- und südamerikas und europas erreicht,<br />
»Für Christen gibt es keinen fremden Menschen.<br />
Der ist jeweils der Nächste, den wir vor uns haben und der unser<br />
am meisten bedarf; gleichgültig, ob er verwandt ist oder nicht,<br />
ob wir ihn mögen oder nicht, ob er der Hilfe moralisch würdig ist<br />
oder nicht.«<br />
Edith Stein<br />
22 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
die schon länger als drei Jahre in deutschland sind.<br />
Mit ihnen wurden 300 beratungsgespräche geführt,<br />
da runter 20 hausbesuche und begleitungen zu behörden<br />
sowie ein Mal im Monat ein beratungsangebot gemeinsam<br />
mit der rentenstelle der stadt braunschweig<br />
im seniorenbüro.<br />
der größte anteil der Migrantinnen und Migranten,<br />
die unterstützung im allgemeinen Migrationsdienst<br />
suchten, lebt bereits seit langer Zeit in deutschland<br />
und besitzt einen unbefristeten aufenthalt in Form einer<br />
niederlassungserlaubnis oder einer Freizügigkeit<br />
im rahmen der europäischen union. weitere große<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Reinhild Foltin, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-39<br />
Allgemeiner Migrationsdienst<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
gruppen sind Menschen mit befristeter aufenthaltserlaubnis,<br />
die schon lange in deutschland leben und<br />
deutsche, hierunter sind eingebürgerte zu verstehen<br />
und deutsche, die als ehepartner von Migrantinnen<br />
und Migranten oder nach arbeitsaufenthalt im ausland<br />
unterstützung in migrationsspezifischen anliegen benötigen.<br />
in der beratung spiegeln sich die Migrationsbewegungungen<br />
der letzten 50 Jahre wider: viele Migrantinnen<br />
und Migranten aus den großen anwerbejahren bis in<br />
die 70er sind zurückgekehrt oder verstorben, in den<br />
80er Jahren gab es im bereich der arbeitsmigration<br />
einen aufnahmestopp und deutschland bemühte sich<br />
stark darum, kein einwanderungsland zu sein, erst in<br />
den 90ern erhielten wieder mehr Migranten aus familiären<br />
gründen, zur arbeit oder aus humanitären gründen<br />
einen sicheren aufenthaltstitel.<br />
die beratungsthemen bei der einzel- und Familienberatung<br />
werden angeführt vom bereich Leistungsrecht<br />
mit Fragen zu erziehungsgeld, Kindergeld, unterhalt,<br />
wohngeld und sozialen Leistungen. an zweiter stelle<br />
folgen Fragen zu rente, Kranken- und Pflegeversicherung,<br />
insbesondere zu renten aus den verschiedenen<br />
herkunftsländern. danach folgen Fragen zum aufenthaltsstatus,<br />
dazu gehören Fragen zum Familiennachzug,<br />
zur verbesserung des aufenthaltsstatus bis hin<br />
zur einbürgerung, und auch rückkehr oder auswanderung<br />
in ein anderes Land. an nächster stelle stand<br />
der große bereich der arbeit, ausbildung und sprachförderung<br />
zur arbeitsaufnahme. weitere anliegen der<br />
beratung kamen aus dem großen bereich der Familien:<br />
heirat, ehe und trennung, schwangerschaft und<br />
erziehungsfragen. auch Probleme mit der wohnung<br />
sowie gesundheit, behinderung, psychische belastungen<br />
und auch finanzielle Probleme, die aus ungesicherter<br />
wirtschaftlicher situation entstehen, wurden<br />
häufig thematisiert.<br />
die arbeit mit senioren im allgemeinen Migrationsdienst<br />
war auch im Jahr 20<strong>11</strong> ein wichtiger schwerpunkt.<br />
die altersstruktur der Migrantinnen und Migranten,<br />
die sich schon länger in deutschland aufhalten,<br />
führt zu immer stärkeren anteilen der beratung in<br />
renten- und anderen Fragen des alterns: ein viertel<br />
der Klientinnen und Klienten sind im rentenalter. die<br />
beratung zu rentenfragen hat von der interkulturellen<br />
rentenberatung sehr profitiert, die wir in Zusammenarbeit<br />
mit dem seniorenbüro der stadt braunschweig<br />
und der awO fortgeführt und fest installiert haben.<br />
Migrationsdienst<br />
regelmäßig monatlich führen wir gemeinsame beratungen<br />
zu rentenfragen mit dem versicherungsamt im<br />
seniorenbüro durch.<br />
ein besonderes thema ist immer wieder ergänzende<br />
soziale Leistungen im alter. die altersarmut betrifft Migrantinnen<br />
und Migranten sehr stark: sie kamen zur<br />
arbeit in meist industriellen arbeitsbereichen, ihre im<br />
heimatland erworbene Qualifikation zählte in vielen<br />
Fällen nicht, deshalb arbeiten sie in der Produktion.<br />
entsprechend war das Lohnniveau. aus der Zeit vor<br />
der einreise wurden auch nur kleine renten erworben,<br />
in einigen Ländern funktionierte bis in die 70er<br />
Jahre das rentensystem nicht. dadurch sind auch die<br />
renten aus den heimatländern sehr gering. aufgrund<br />
der oft körperlich schweren arbeitsstellen gibt es<br />
einen hohen anteil an Frührentnern, diese renten<br />
sind meist klein. die ergänzenden Leistungen der<br />
grundsicherung im alter greifen erst, wenn fast alle<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 23
Migrationsdienst<br />
ersparnisse verbraucht sind – im unterschied zu aLg<br />
ii, dieses verschont kleine ersparnisse. aus diesem<br />
grund lebt ein teil der rentnerinnen und rentner mit<br />
einkünften unterhalb der grenzen und ergänzen dies<br />
so lange aus dem mühsam ersparten, bis auch dies<br />
verbraucht ist. dies führt zu weiterer vereinsamung<br />
und Fremdheit, weil regelmäßige besuche „zu hause“<br />
24 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
in der alten heimat nicht mehr möglich sind. das Leben<br />
im alter in der Fremde war nicht vorbereitet, die<br />
familiären strukturen der heimat sind nicht mehr vorhanden<br />
und die hilfsstrukturen bei uns zum großen teil<br />
noch unbekannt.<br />
in der beratung und auch in der internationalen seniorengruppe<br />
wurden deshalb Fragestellungen zum thema<br />
altern nachholend bearbeitet. dies betrifft insbesondere<br />
die unterstützungsmöglichkeiten, wenn keine<br />
Familienangehörigen im Fall von gesundheitlicher einschränkung<br />
helfen und pflegen können. die beiden Migrationsdienste<br />
für erwachsene haben gemeinsam mit<br />
Frau gruber von der sozialstation und herrn singer<br />
vom betreuten wohnen eine sehr gut angenommene<br />
veranstaltung zu den Möglichkeiten im alter und bei<br />
Krankheit vom wohnen über Pflege bis zu weiteren<br />
hilfen im hauswirtschaftlichen bereich durchgeführt.<br />
veranstaltungen dieser art werden wir regelmäßig<br />
fortführen, weil hier ein großer nachholbedarf besteht<br />
und es gerade für Migrantinnen und Migranten aus<br />
Kulturen, in denen der Familienzusammenhalt eine besondere<br />
rolle spielt, schwer ist, die nötige hilfe und<br />
unterstützung von außen wahrzunehmen. die Kinder<br />
leben oft weit entfernt von den eltern, sind berufstätig.<br />
die hausfrau, die Kinder und eltern versorgt, gibt es<br />
nicht mehr, da ein alleiniges einkommen nicht für den<br />
unterhalt der Familie ausreichen würde. der wunsch<br />
nach den alten, vergangenen familiären strukturen ist<br />
bei den Älteren jedoch sehr groß und verhindert noch<br />
die akzeptanz der möglichen alternativen.<br />
um die vereinsamung und weitere entfremdung noch<br />
stärker aufzufangen, arbeitet der allgemeine Migrationsdienst<br />
am Konzept des gartens ohne grenzen, ein<br />
Projekt in Kooperation mit dem seniorenbüro der stadt<br />
braunschweig und der awO Migrationsberatung. im<br />
westlichen ringgebiet soll ein garten entstehen, der<br />
für seniorinnen und senioren aller Kulturen die Möglichkeit<br />
zur begegnung im gemeinsamen bearbeiten<br />
des bodens bietet – mit gemeinsamen Flächen und<br />
auch gartenflächen für einzelne Personen. gleichzeitig<br />
ist ein gebäude geplant, um miteinander aktiv zu<br />
werden und Feste zu feiern. auch die Möglichkeit zu<br />
generationenübergreifenden aktivitäten wird gegeben.<br />
in diesem integrativen Projekt werden seniorinnen<br />
und senioren aller Kulturen und Länder beteiligt, dies<br />
schließt natürlich auch deutsche ein.
asylverfahrensberatung<br />
angst vor erinnerungen<br />
das Projekt „asylverfahrensberatung mit spezieller<br />
beachtung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge“<br />
wurde durch den europäischen Flüchtlingsfonds kofinanziert.<br />
die asylverfahrensberatung wurde im Jahr 20<strong>11</strong><br />
durch veränderungen in der Flüchtlingseinrichtung in<br />
braunschweig geprägt. es gibt einen neuen namen für<br />
die erstaufnahmestelle der unterkunft für Flüchtlinge in<br />
der boeselagerstraße in der Kralenriede, im Querumer<br />
Forst: Lab ni – Landes aufnahme behörde niedersachsen,<br />
standort braunschweig. dort bieten wir<br />
zweimal wöchentlich sprechstunden an. Für intensive<br />
beratungen zum asylverfahren, vor allem für besonders<br />
schutzbedürftige Flüchtlinge, wurden weitere termine<br />
vereinbart, die oft auch im haus der caritas stattfanden.<br />
der auftrag für die asylverfahrensberatung ist<br />
die beratung und unterstützung in dem komplizierten<br />
ablauf des asylverfahrens vor dem bundesamt und<br />
dem gericht. in der asylverfahrensberatung haben wir<br />
133 Flüchtlinge beraten und mit deren Familienangehörigen<br />
insgesamt 315 Menschen erreicht. Mit ihnen<br />
wurden 399 beratungsgespräche geführt.<br />
die Flüchtlinge wurden über das asylverfahren aufgeklärt,<br />
sodass sie anhand der informationen in die Lage<br />
versetzt wurden, eigenverantwortlich ihr asylverfahren<br />
zu betreiben. in den gesprächen über das Fluchtschicksal<br />
wurden mit den Flüchtlingen die für das asylverfahren<br />
wesentlichen Punkte herausgearbeitet, um<br />
diese in der anhörung darzulegen und somit zu einer<br />
effektiven durchführung des asylverfahrens beizutra-<br />
Asylverfahrensberatung<br />
gen. die Flüchtlinge wurden zudem über den ablauf<br />
der anhörung informiert, auf ihre Pflichten und rechte<br />
hingewiesen und ggf. dabei unterstützt, fehlende informationen<br />
dem bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />
mitzuteilen. nach einer entscheidung des bundesamtes<br />
über den asylantrag wurden die Flüchtlinge<br />
bei einer anerkennung an andere einrichtungen (z.b.<br />
Migrationsdienst) vermittelt und bei einer ablehnung<br />
über die rechtlichen Möglichkeiten bzw. eine freiwillige<br />
ausreise informiert.<br />
während der beratung stellt sich oftmals heraus, dass<br />
die ratsuchenden eine große psychische belastung<br />
durch die erlebnisse im heimatland während bürgerkrieg<br />
oder verfolgung mit sich tragen. dies erschwert<br />
das individuelle asylverfahren, bei dem diese Menschen<br />
das gegenüber einer behörde offenlegen müssen, vor<br />
deren erinnerung sie große angst haben und es oftmals<br />
durch kleine auslöser neu durchleben müssen.<br />
im erstkontakt sprachen die betroffenen häufig zunächst<br />
über persönliche Probleme wie über Fragen zur<br />
gesundheit, zu sozialen Leistungen, zu sprachkursen<br />
oder zum allgemeinen ablauf des asylverfahrens. im<br />
weiteren verlauf der beratung entstand eine vertrauensbasis,<br />
die es ermöglichte, über das Fluchtschicksal,<br />
den verfahrensstand und mögliche besonders<br />
belastende Probleme zu sprechen. Für eine intensive<br />
aufnahme des Fluchtschicksals waren meist mehrere<br />
gesprächstermine in ruhiger atmosphäre notwendig.<br />
die Flüchtlinge brauchten Zeit, um vertrauen in<br />
die beratungsstelle bzw. einen ansprechpartner der<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Reinhild Foltin, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-39<br />
dieses Projekt wurde<br />
kofinanziert durch<br />
den europäischen<br />
Flüchtlingsfonds<br />
Allgemeiner Migrationsdienst<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 25
Asylverfahrensberatung<br />
beratungsstelle zu bekommen. Zum teil waren sie<br />
nicht in der Lage, ihren alltag zu bestreiten und mussten<br />
in Kooperation mit anderen einrichtungen dabei<br />
unterstützt werden, eine eigenverantwortliche gestaltung<br />
des alltags zu bewältigen.<br />
in einem Fall bat das städtische Klinikum um hilfe für<br />
eine geflohene risikoschwangere. die schwangere<br />
Frau war nach braunschweig gekommen, um asyl zu<br />
beantragen, wurde aber wegen schwangerschaftsbedingter<br />
beschwerden vom sicherheitsdienst der Landesaufnahmebehörde<br />
vor ihrer aufnahme als notfall<br />
an das Klinikum vermittelt. im abstand von wenigen<br />
tagen suchte eine Mitarbeiterin der beratungsstelle die<br />
schwangere im Klinikum auf, um ihren aufenthaltsstatus<br />
zu klären, sie über das asylverfahren zu informieren<br />
und um vermittelnde gespräche mit dem Klinikum zu<br />
führen.<br />
als nach der geburt eine postnatale depression vermutet<br />
und die betroffene für einige tage in der psychiatrischen<br />
abteilung des Klinikums eingewiesen wurde,<br />
kam das Kind in die Obhut des Jugendamtes. nach<br />
26 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
der entlassung aus dem Krankenhaus in die gemeinschaftsunterkunft<br />
wurden Mutter und Kind zunächst<br />
intensiv in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und<br />
dem sozialdienst der Landesaufnahmebehörde betreut<br />
und bei behördlichen angelegenheiten ihr asylverfahren<br />
betreffend unterstützt. der Zustand der betroffenen<br />
Frau besserte sich nach und nach erheblich, sodass<br />
sie ihr asylverfahren und das ihres Kindes selbstständig<br />
betreiben konnte und sich eigenverantwortlich um<br />
ihre belange und die ihres Kindes kümmerte.<br />
Frauen mit frauenspezifischen (gewalt-)Problemen<br />
wurden über die Möglichkeit informiert, in der anhörung<br />
mit einer entscheiderin sprechen zu können. ein<br />
Flüchtling, bei dem anzunehmen war, dass sie Opfer<br />
von Menschenhandel geworden war, wurde durch<br />
eine Mitarbeiterin der beratungsstelle zu der anhörung<br />
beim bundesamt begleitet, um die nötige psychische<br />
unterstützung zu bieten.<br />
die traumatisierten Personen, bzw. Folteropfer führten<br />
verhältnismäßig viele gespräche pro Person (durchschnittlich<br />
4,2 gespräche/Person). das zeigt zum einen,<br />
dass es Zeit und mehrere gespräche bedurfte,<br />
um ein vertrauensverhältnis herzustellen, aufgrund<br />
dessen es erst möglich war, inhaltliche gespräche zum<br />
asylverfahren und Fluchtschicksal zu führen. Zum anderen<br />
wird deutlich, wie sehr die betroffenen eine kontinuierliche<br />
ansprache benötigten. Mit traumatisierten<br />
Personen musste z.t. schritt für schritt in mehreren<br />
gesprächen das Fluchtschicksal besprochen werden.<br />
Manche betroffenen scheuten sich, in der anhörung<br />
über traumatisierende Probleme zu sprechen. Über<br />
den sozialdienst bzw. den gesundheitsdienst der<br />
Landesaufnahmebehörde wurden Flüchtlinge an Ärzte<br />
vermittelt, die den gesundheitszustand prüfen und<br />
Probleme ggf. attestieren konnten.<br />
unbegleitete Minderjährige wurden in enger Zusammenarbeit<br />
mit Jugendhilfeeinrichtungen und dem amtsvormund<br />
betreut. aufgrund der guten netzwerkarbeit,<br />
in dem das lokale Jugendamt und die asylverfahrensberatung<br />
vertreten sind, kennen die Jugendhilfeeinrichtungen<br />
das angebot der asylverfahrensberatung. Z.t.<br />
vereinbarten sie die fachspezifischen beratungsgespräche<br />
und begleiteten diese. es gab 39 beratungsgespräche<br />
zum asylverfahren mit unbegleiteten Minderjährigen.<br />
der vertrauensaufbau der Jugendlichen wurde<br />
durch die begleitung der bereits bekannten Mitarbeiter<br />
der einrichtung oder des Jugendamtes gefördert. Für
unbegleitet minderjährige Flüchtlinge übernahm die<br />
asylverfahrensberatung die fachliche unterstützung im<br />
asylverfahren unter berücksichtigung des jungen alters<br />
und der besonderen situation. die soziale begleitung,<br />
altersgemäße unterbringung und vormundschaft werden<br />
sofort bei der aufnahme durch den sozialdienst der<br />
Landesaufnahmebehörde in Zusammenarbeit mit dem<br />
Jugendamt eingeleitet.<br />
neben der beratung gab es in diesem Jahr besondere<br />
aktivitäten im rahmen des sommerfestes in der Lab.<br />
wir ließen mit den Kindern Luftballons mit selbstgemalten<br />
Karten steigen. besonders groß war die Freude<br />
für eine durch die Fluchterlebnisse stark belastete Familie,<br />
deren Karte zurückkam.<br />
die situation der seit langen Jahren geduldeten Flüchtlinge<br />
beschäftigte uns zum „tag des Flüchtlings“. gemeinsam<br />
mit caritas und diakonie in niedersachsen<br />
führten wir einen 24-stündigen Lesemarathon durch,<br />
mit dem wir auf die dringlichkeit einer neuen regelung,<br />
die eine echte Perspektive erreicht, aufmerksam<br />
Asylverfahrensberatung<br />
machten. die seit teilweise zehn und mehr Jahren hier<br />
lebenden Menschen, die nicht in ihr herkunftsland zurückkehren<br />
können oder sogar hier geboren und aufgewachsen<br />
sind, brauchen die Möglichkeit sich eine<br />
gesicherte Zukunft aufzubauen. die anforderungen für<br />
ein bleiberecht müssen realistisch und menschlich die<br />
situation von alten, kranken oder behinderten Menschen<br />
berücksichtigen, die besonderen bedingungen<br />
für Familien, die angehörige pflegen, Kinder erziehen<br />
sowie die prekäre situation auf dem arbeitsmarkt, die<br />
sich ganz besonders auf die Menschen, denen über<br />
Jahre hinweg die aufnahme einer arbeit verboten war.<br />
individuelles verständnis und humanität auch in bezug<br />
auf Menschen, die nicht freiwillig ihre abschiebung<br />
selbst unterstützen, sind nötig. vor allem die einheit<br />
der Familien muss dabei berücksichtigt werden. der<br />
Lesemarathon wurde von einem großen Personenkreis<br />
aus Kirche, gesellschaft, Politik und Kultur unterstützt.<br />
Markus Frankenberger, Susanne Knickmeier<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 27
Jugendmigrationsdienst<br />
Jugendmigrationsdienst (JMd)<br />
die einbeziehung des gesamten sozialraums<br />
gewinnt zunehmend an bedeutung<br />
Für den Jugendmigrationsdienst ist die arbeit mit neu<br />
zugewanderten jungen Menschen vorrangig. darüber<br />
hinaus werden auch junge Menschen mit Migrationshintergrund<br />
im alter von 12–27 Jahren beraten, die bereits<br />
einige Zeit in deutschland leben oder auch durch die<br />
eltern bedingt einen Migrationshintergrund vorweisen<br />
und wegen integrationsbedingter Probleme Förderbedarfe<br />
haben.<br />
1. Rahmenbedingungen des JMD<br />
im Jugendmigrationsdienst waren 20<strong>11</strong> drei hauptamtliche<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (dipl. sozialpä-<br />
»Die gesamte Angebotsstruktur des Jugendmigrationsdienstes soll<br />
Kooperation mit anderen Institutionen mit einbeziehen, um so das Gelingen<br />
der Integration des Einzelnen positiv und erfolgreich zu gestalten.«<br />
Ute Scupin<br />
28 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
dagogen), vier honorarkräfte und 22 ehrenamtliche tätig.<br />
ein Mitarbeiter war im Jugend- und internetcafé st.<br />
cyriakus tätig und ergänzte hier durch Qualifizierungsangebote<br />
und Kurse die arbeit des Jugendmigrationsdienstes.<br />
die beratungsräume befinden sich im haus<br />
der caritas.<br />
der Zuständigkeitsbereich des JMd umfasst die gesamte<br />
stadt braunschweig, insbesondere auch den stadtteil<br />
weststadt. dieser stadtteil hat die höchste Zuwanderer-<br />
Quote der gesamten Kommune braunschweig. der Jugendmigrationsdienst<br />
ist hier seit 2004 zuständig für die<br />
Ihre Ansprechpartnerinnen:<br />
Ute Scupin, Sozialpädagogin<br />
Telefon: 0531 / 38008-29<br />
Lydia Sternol, Sozialpädagogin<br />
Telefon: 0531 / 38008-23<br />
Jugendmigrationsdienst<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
Leitung und Koordination des Jugend- und internetcafés<br />
st. cyriakus, in trägerschaft des caritasverbandes.<br />
die hohen Zugangszahlen des JMd resultieren aus der<br />
vernetzung und Kooperation mit vielen akteuren, institutionen<br />
und behörden im raum braunschweig, aber<br />
auch durch die bekanntmachung unseres angebotes<br />
durch die Zielgruppe selbst, sowie durch die vorstellung<br />
unseres Fachdienstes gemeinsam mit der Mbe in den<br />
integrationskursen.<br />
neuzugewanderte waren in 20<strong>11</strong> überwiegend Menschen<br />
mit dem aufenthaltstitel „Familiennachzug“ als<br />
ehegatte, als elternteil oder Minderjähriger. weiterhin<br />
waren junge Menschen aus Polen unser Klientel, die in<br />
braunschweig die größte Zuwanderergruppe bilden sowie<br />
junge Menschen mit Migrationshintergrund der 2.<br />
generation, hier vor allem türkische Jugendliche. einige<br />
Flüchtlinge und asylbewerber konnten im rahmen von<br />
Qualifizierungsangeboten und Kursen im Jugendcafé<br />
betreut werden oder auch in die „Offene treff arbeit“<br />
integriert werden. Junge Menschen aus den arabisch<br />
sprachigen gebieten, aus china, afrika und südamerika<br />
nahmen das beratungsangebot des JMd ebenfalls wahr.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> erreichten uns 129 neuzugänge, 144 junge<br />
Menschen wurden mit integrationsplan in der einzelfallfallhilfe<br />
betreut. der Jugendmigrationsdienst begleitete<br />
20<strong>11</strong> insgesamt 346 Jugendliche, davon haben<br />
68 den status aussiedler. von den betreuten sind 158<br />
innerhalb der letzten drei Jahre nach deutschland eingereist.<br />
herkunftsländer waren die türkei, syrien, iran,<br />
irak, afghanistan, bangladesch, vietnam, tunesien, nigeria,<br />
ghana, Kenia, Kamerun, guinea, sierra Leone,<br />
brasilien, Mexiko, argentinien, Kuba, Polen, ukraine,<br />
russland, Kasachstan u.a.<br />
2. Grundsätze und Rahmenkonzepte der Arbeit<br />
unsere beratungsangebote setzen bei den Kompetenzen,<br />
ressourcen und selbsthilfepotenzialen des jungen<br />
Menschen an. bei der erstellung eines integrationsplans<br />
gemeinsam mit dem Jugendlichen werden in den bereichen<br />
erwerb der deutschen sprache, schule, ausbildung,<br />
arbeit, soziales umfeld/Kontakte und Freizeit,<br />
aber auch zur sicherung des aufenthaltes Zielvereinbarungen<br />
formuliert, die seine integration unterstützen und<br />
großen teils auf einer sozial- und Kompetenzanalyse<br />
basieren. Zielvereinbarungen konnten im betreuungs-<br />
Jugendmigrationsdienst<br />
zeitraum auch verändert und der aktuellen situation des<br />
jungen Zugewanderten angepasst werden.<br />
Junge Menschen mit vielschichtigen Problemlagen<br />
wur den durch das verfahren des casemanagements<br />
betreut; die JMd Mitarbeiter und Kooperationspartner<br />
unterschiedlicher institutionen entwickelten gemeinsam<br />
mit dem Jugendlichen Zielsetzungen und -vereinbarungen.<br />
die einbeziehung des gesamten sozialraums der<br />
Jugendlichen gewinnt durch die Komplexität der gesellschaftlichen<br />
rahmenbedingungen zunehmend an bedeutung<br />
und fordert verantwortung und Mitgestaltung<br />
der integration von allen.<br />
auch in 20<strong>11</strong> wurde bei unserer Klientel ein großer hilfebedarf<br />
in bezug auf vielfältige schwierigkeiten bei inanspruchnahme<br />
von aLg ii deutlich. der Zeitaufwand<br />
für Klärungen und antragsausfüllhilfen ist wesentlich zu<br />
hoch und beansprucht wichtige Zeit der JMd Mitarbeiter,<br />
die wir dringend für die pädagogische arbeit mit den<br />
Jugendlichen benötigen.<br />
3. Vernetzung und Kooperation<br />
der JMd beteiligte sich aktiv am gremium „braunschweiger<br />
netzwerk integration“ durch die Mitwirkung im Leitungsteam.<br />
das netzwerk tagte 20<strong>11</strong> dreimal, hinzu<br />
kamen mehrmalige treffen des netzwerkleitungsteams.<br />
themen der sitzungen 20<strong>11</strong> waren: „anerkennung von<br />
schul- und bildungsabschlüssen“, „aktuelle schwerpunkte<br />
der integrationspolitik des Landes niedersachsen“,<br />
„altern in braunschweig – Kultursensible aspekte“.<br />
an den netzwerktreffen nahmen jeweils ca. 40<br />
Mitarbeiter unterschiedlicher braunschweiger institutionen<br />
und Ämter teil.<br />
nachdem sich der JMd anfang des Jahres mit einer<br />
Kurzkonzeption um die bundesweite wanderausstellung<br />
anders?-cool! beworben hatte, wurde für das Jahr<br />
2012 ein verbindlicher termin für die Präsentation zugesagt.<br />
die ausstellung ist sehr aufwändig und umfangreich<br />
in der darbietung und so war es bei der Planung<br />
dieses Projektes wichtig, zum einen Möglichkeiten zu<br />
überlegen, eine vielzahl von besucherinteressenten anzusprechen<br />
und zum anderen auch gerade durch ein<br />
derartiges Projekt die Kooperation vieler Organisationen<br />
und Fachdienste in braunschweig zu intensivieren.<br />
insgesamt zwölf verschiedene Kooperationspartner<br />
konnten gefunden werden. diese überlegten so gemeinsam,<br />
welche schwerpunkte und mit welchem<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 29
Jugendmigrationsdienst<br />
1. braunschweiger Jugendkonferenz<br />
rahmenprogramm sich diese ausstellung in braunschweig<br />
präsentieren sollte. hierzu fanden 20<strong>11</strong> zahlreiche<br />
vorbereitungs- und Planungstreffen in Federführung<br />
des JMd statt. weitere informationen auf www.<br />
anderscool-bs.de.<br />
die vernetzung im bereich Jugendsozialarbeit wurde<br />
20<strong>11</strong> weiterhin gefördert und unterstützt durch: teamsitzungen<br />
mit den leitenden Mitarbeitern von Kompetenzagentur,<br />
Proaktivcenter, 2. chance schulverweigerer<br />
und Jugendmigrationsdienst einmal pro Quartal,<br />
ein treffen mit allen Mitarbeitern der genannten institutionen,<br />
gemeinsame tn am Modellprojekt: Unternehmen<br />
Jugend der stiftung deutsche wirtschaft von<br />
Ka. 2. chance und JMd, erstellung einer Power-Point-<br />
Präsentation zu arbeitsschwerpunkten der Fachdienste<br />
und Zielsetzung von vernetzung, Kooperationsvereinbarung<br />
zwischen Kompetenzagentur und JMd in offizieller<br />
Form und die gemeinsame teilnahme an der 1.<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Jugendkonferenz durchgeführt von der<br />
stadt braunschweig. in nachbesprechungen wird hier<br />
auf die umsetzung der Forderungen aus der Konferenz<br />
geachtet.<br />
30 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
4. JMD Angebote allgemein<br />
auch 20<strong>11</strong> wurde allen teilnehmern braunschweiger integrationskursen<br />
gemeinsam mit den Kollegen der Mbe<br />
unser beratungs- und betreuungsangebot mittels einer<br />
Power-Point-Präsentation vorgestellt. bei bedarf und<br />
interesse vereinbarten wir hierbei den ersten beratungstermin<br />
mit den jungen Kursteilnehmern. insgesamt nahmen<br />
77 junge Migrantinnen und Migranten an integrationskursen<br />
teil, die 20<strong>11</strong> in unserer betreuung waren.<br />
der JMd veranstaltet 20<strong>11</strong> vier informationsveranstaltungen<br />
für die eltern unseres Klientel. in Kooperation<br />
mit der berufsberatung der agentur für arbeit wurde<br />
hier den eltern vor allem das schulsystem und ausbildungsmöglichkeiten<br />
vor Ort erklärt. diese elternabende<br />
fanden auch in der gesamtschule heidberg und in Zusammenarbeit<br />
mit Migrantenorganisationen statt.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> arbeiteten 22 braunschweiger bürgerinnen<br />
und bürger ehrenamtlich beim JMd. sie unterstützten<br />
insgesamt 24 Jugendliche beim erlernen der<br />
deutschen sprache und ihren hausaufgaben. dieses<br />
ehrenamtliche engagement wird durch die bÜrgerstiFtung<br />
und den Kiwanis-cLub finanziell gefördert.
5. Sozialpädagogische Unterstützung<br />
durch Gruppenangebote und Kurse<br />
im März 20<strong>11</strong> nahm ein neuer Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes<br />
mit einer halben stelle seine tätigkeit<br />
in der weststadt im Jugend- und internetcafé st.<br />
cyriakus auf. neben der Überarbeitung der sozialpädagogischen<br />
angebots- und gruppenstruktur fand über<br />
das Jahr hinweg eine einbindung und Mitarbeit des<br />
Jugend- und internetcafés in die bereits bestehenden<br />
netzwerke speziell in der weststadt aber auch auf städtischer<br />
ebene statt.<br />
den schwerpunkt der arbeit im Jugend- und internetcafé<br />
bildete die individuelle hilfe für junge Zuwanderinnen<br />
und Zuwanderer bei ihrer schulischen, beruflichen<br />
und sozialen integration. neben den bereits etablierten<br />
angeboten wie bewerbungstraining bzw. Jobcafé, dem<br />
„Offenen treff“ mit der Möglichkeit der internetnutzung,<br />
dem streetwork-Projekt sputnik und dem sprachkurs<br />
deutsch für anfänger mit keinen bis geringen deutschen<br />
sprachkenntnissen mit referenten standen die<br />
allgemeinen Kursangebote deutschförderung und englischkurs<br />
im zentralen Fokus.<br />
durch die intensivere teilnahme an der stadtteilarbeit im<br />
netzwerk des weststadtplenums erreichte der Jugendmigrationsdienst<br />
in der weststadt eine größere Präsenz<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
carsten brandt<br />
Mitarbeiter im Jugendcafé<br />
die angebotsstruktur im<br />
Jugendcafé konnte auch<br />
20<strong>11</strong> erhalten bleiben, da<br />
die stadt braunschweig,<br />
bereich Jugendförderung<br />
die Personalstelle und<br />
auch die honorarkräfte<br />
im streetwork-Projekt<br />
finanziert. der Ot-bereich<br />
wird ebenfalls durch honorarmittel<br />
der Kommune<br />
unterstützt. die notwen-<br />
digkeit dieser angebotsstruktur für junge Migrantinnen<br />
und Migranten hat sich in der einzelfallhilfe im rahmen<br />
von Kompetenzanalysen herauskristallisiert. Folgende<br />
Kooperationspartner unterstützten diese arbeit<br />
durch finanziellen oder personellen einsatz: Proaktivcenter,<br />
Katholische gemeinde st. cyriakus, stadt<br />
Jugendmigrationsdienst<br />
braunschweig Fachbereich Kinder, Jugend und Familie<br />
abteilung Jugendförderung, Fh braunschweig/wolfenbüttel<br />
Fachbereich sozialwesen, Katholisches erwachsenenbildungswerk.<br />
Für die Leitung und Koordination<br />
ist eine JMd Mitarbeiterin zuständig.<br />
6. Umsetzung von Gender Mainstreaming<br />
es wurde darauf geachtet, dass die angebotsstruktur<br />
so konzipiert wurde, dass Jungen und Mädchen authentisch<br />
und nicht konkurrierend partizipieren können.<br />
neue Konzepte von Kursen wurden dahingehend überprüft,<br />
inwieweit bestimmte oder beide geschlechter<br />
angesprochen werden und wieweit die besonderheiten<br />
beider geschlechter beachtung finden.<br />
Zielsetzung für 2012<br />
Zielsetzung für 2012 ist eine umfangreiche Präsentation<br />
der ausstellung anders?-cool! als Kooperationsprojekt,<br />
um so Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit zu erreichen, die<br />
netzwerkgründung für Fachdienste der Jugendsozialarbeit<br />
und eine intensivere Zusammenarbeit mit den Migranten<br />
selbsthilfeorganisationen. außerdem die Qualitäts-<br />
und standardsicherung in bezug auf einzelfallhilfe<br />
und Projekte.<br />
die gesamte angebotsstruktur des Jugendmigrationsdienstes<br />
soll Kooperation mit anderen institutionen mit<br />
einbeziehen, um so das gelingen der integration des<br />
einzelnen positiv und erfolgreich zu gestalten.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 31
Migrationsdienst<br />
Migrationserstberatung für erwachsene Zuwanderer (Mbe)<br />
integration erfordert Miteinander<br />
„Millionen Menschen migrieren jedes Jahr, allein oder in<br />
gruppen, aus eigenem entschluss oder infolge von entscheidungen<br />
anderer oder um naturkatastrophen oder<br />
Kriegen zu entkommen. es gib Migranten, die ihr ganzes<br />
bewegliches eigentum auf Lastwagen oder in containern<br />
mit sich führen oder auch nur ein bündel mit<br />
habseligkeiten. einige reisen erste Klasse im Jumbo,<br />
andere auf dem überfüllten deck eines sampans. Migranten<br />
werden mit Pressekonferenzen empfangen<br />
oder zwängen sich unter stacheldraht hindurch. sie<br />
schauen hoffnungsvoll in die Zukunft oder verängstigt in<br />
die vergangenheit. es gibt Migranten, die aus Kulturen<br />
stammen, in denen eine hohe Mobilität zum alltag gehört,<br />
und die sich daher auf bewährte traditionen verlassen<br />
können. andere stammen aus eher sesshaften<br />
32 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
Kulturen, in denen entwurzelung als Katastrophe erlebt<br />
wird. Migranten können bestens vertraut als auch völlig<br />
kenntnislos bezüglich der bedingungen des neuen Landes<br />
sein, was z.b. einreisebestimmungen, sprache,<br />
unterkunft- und arbeitsmöglichkeiten betrifft. auf jeden<br />
Fall schaffen es zahllose Menschen auf die eine oder<br />
andere weise, ihre vertrauten netzwerke mit Menschen<br />
und Orten abzubrechen und ihren wohnsitz, ihr nest,<br />
ihre Lebensperspektiven, ihre träume und ihre gespenster<br />
in eine neue umgebung zu verpflanzen. als einzigartiges<br />
drama zeichnet sich jeder dieser Fälle aus“. 1<br />
»Mensch sein heißt Verantwortung fühlen, sich schämen im Anblick<br />
einer Not, auch wenn man offenbar keine Mitschuld an ihr hat ...«<br />
Antoine de Saint Exupery<br />
1 Sluzki, CE , 1979, "Migration and Family Conflict”.<br />
ihre ansprechpartner:<br />
Mauricio Lopez, sozialarbeiter<br />
telefon: 0531 / 38008-26<br />
Migrationserstberatung<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
die stelle der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer<br />
(Mbe) des caritasverbandes in braunschweig,<br />
die aus Mitteln des bundesamtes von Migration und<br />
Flüchtlingen und des caritasverbandes gefördert wird,<br />
teilte im Jahr 20<strong>11</strong> die hoffnungen, sorgen, nöte und<br />
Leiden vieler ratsuchender Migrantinnen und Migranten,<br />
die unsere stadt als ihr neues Zuhause entdeckt haben.<br />
hier, nebenan, nicht weit von unseren türen, versuchen<br />
viele ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen Fuß zu<br />
fassen. 225 Menschen aus 60 Ländern haben unsere<br />
beratungsstelle im Jahr 20<strong>11</strong> aufgesucht. viele davon<br />
sind erst in den letzten fünf Jahren nach braun schweig<br />
zugewandert. 38 davon sind allein im Jahr 20<strong>11</strong> eingereist.<br />
das anliegen, mit welchem diese Personen zu uns kamen,<br />
war sehr unterschiedlich und von der kulturellen<br />
herkunft, der ausbildung, religion, Lebenssituation,<br />
Zuwanderungsgrund, alter etc. eines jeden einzelnen<br />
unterschiedlich abhängig. das interesse der meisten<br />
war in erster Linie das erlernen der deutschen sprache<br />
und Kultur. so hatten wir an erster stelle, allein im Jahr<br />
20<strong>11</strong>, 194 anfragen, die im Zusammenhang mit dem<br />
sprachförderbedarf zu tun hatten. alle diese Personen<br />
wurden informiert, beraten und sogar begleitet, damit<br />
sie die entsprechenden schritte unternehmen konnten,<br />
um an ihr Ziel zu gelangen. neben der weiterleitung an<br />
die entsprechenden schulen und die betreuung dieser<br />
Personengruppe während des besuchs von integrationskursen<br />
haben wir auch alternative angebote von<br />
Konversationskursen in unserem haus durchgeführt.<br />
so haben wir im Jahr 20<strong>11</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />
sozialdienst Katholischer Frauen (sKF) eine Frauengruppe<br />
für Zuwanderinnen mit Kindern gebildet, die<br />
sich seitdem einmal wöchentlich trifft, um mehr über die<br />
deutsche sprache und Kultur zu erfahren. darüber hinaus<br />
haben wir ehrenamtliche Lehrer, die freiwillig ihre<br />
arbeit eingesetzt haben, um Menschen aus anderen<br />
nationen das erlernen der deutschen sprache zu erleichtern.<br />
an dieser stelle möchte ich besonders ein<br />
Lob für alle diese engagierten ehrenamtlichen Menschen<br />
aussprechen, die woche für woche ihre Freizeit<br />
opfern, um anderen Menschen zu helfen und ihnen für<br />
ihre unermüdliche hilfe danken. integration ist vor allem<br />
ein gesellschaftliches erlebnis, das ein Miteinander erfordert.<br />
integration wird mit den „anderen“ vollzogen<br />
und unsere Kultur bietet wenig raum und Möglichkei-<br />
Migrationsdienst<br />
ausflug (Konversationskurs für Frauen in Zusammenarbeit mit sKF)<br />
ten für den Kontakt mit den „anderen“, für das Miteinander.<br />
diese Konversationskurse werden sehr gerne angenommen<br />
und zielen auf die integration dieser Migrantengruppen<br />
in unserer stadt. wir versuchen brücken zu<br />
bauen zwischen den Migranten und unseren sozialen<br />
netzwerken, denn gerade Fragen in diesem Zusammenhang<br />
werden uns öfter gestellt: wie kann ich hier in<br />
deutschland Kontakte knüpfen und andere Menschen<br />
kennenlernen? was muss ich dafür tun, damit ich in<br />
Kontakt mit meinem deutschen nachbarn kommen<br />
kann? welche begegnungsstätte oder vereine gibt es in<br />
unserer stadt um andere Menschen zu treffen? sicherlich<br />
gibt es auf beiden seiten berührungsängste, aber<br />
ohne die hilfe unserer hiesigen bevölkerung wird der<br />
fremde nachbar von nebenan sein Zuhause in braunschweig<br />
nicht finden können.<br />
ein zweiter aspekt, mit welchem sich unsere ausländischen<br />
Mitbürger und Mitbürgerinnen im Jahr 20<strong>11</strong> auseinandersetzen<br />
mussten, bezog sich auf die wirtschaftliche<br />
Lage bzw. die prekäre situation, mit der viele konfrontiert<br />
waren. so hatten wir von den 225 Klienten 132<br />
anfragen, die sich auf arbeitsuche, soziale Leistungen,<br />
armut, verschuldung oder sonstiges bezogen haben.<br />
besonders zu beobachten war die hohe anzahl von<br />
ratsuchenden aus Polen und deren Familien, die nach<br />
der wiederbelebung des arbeitsmarktes in deutschland<br />
und der Freizügigkeitsregelung für polnische arbeitnehmer,<br />
die seit dem 01.05.20<strong>11</strong> in Kraft getreten<br />
ist, versucht haben, hier in braunschweig ihr glück zu<br />
finden. viele mit erfolg, andere mit weniger glück. diese<br />
bürger hatten sehr viele Fragen bezüglich des aufent-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 33
Migrationsdienst<br />
halts, der wohnung, einschulung der Kinder, Krankenversicherung,<br />
Job oder Klärung von allgemeinen<br />
rechts fragen etc.<br />
bei vielen Zuwanderern und Zuwanderinnen macht<br />
sich in Laufe der Zeit das sogenannte „Odysseus-syndrom“<br />
2 bemerkbar. die anzahl von ratsuchenden mit<br />
gesundheitlichen oder psychosozialen Fragen nimmt<br />
proportional zu je länger der Migrant sich mit seiner<br />
realität und der „neuen“ auseinandersetzt. Migranten,<br />
bei denen die berufliche, wirtschaftliche, soziale und<br />
kulturelle integration nicht gelingt, fallen in ein Loch und<br />
somatisieren ihren Frust. die anzahl von Menschen,<br />
die bei uns über ihren seelischen gesundheitszustand<br />
klagt, umfasst mehr als ein drittel der gesamten Klientel.<br />
ausweglosigkeit, Perspektivlosigkeit, identitätsverlust,<br />
Frust, Kommunikationsprobleme, trennung, depressionen,<br />
Krankheiten etc. treten auf und treiben diese Personengruppe<br />
von hausarzt zu hausarzt oder zum spezialisten<br />
auf der suche nach einem heilmittel ihres un-<br />
Konversationskurs (Kontakte knüpfen)<br />
34 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
heilbaren dramas. gerade diese situation ist alarmierend,<br />
denn wir haben kaum Fachleute vor Ort, die auf<br />
diese Problematik eine antwort geben können.<br />
im bericht des Jahres 2010 der Migrationsberatung für<br />
erwachsene Zuwanderer des caritasverbandes braunschweig<br />
wurde die berufsanerkennungsproblematik<br />
der hoch qualifizierten Migranten angesprochen. das<br />
thema hat uns seit vielen Jahren beschäftigt und ist<br />
heute immer noch brisant, denn viele gut qualifizierte<br />
Migranten bleiben jahrelang sitzen und warten vergeblich<br />
auf die anerkennung ihres berufes oder abschlusses.<br />
die meisten von ihnen verpassen die integration<br />
auf dem arbeitsmarkt und erhalten keine Möglichkeit,<br />
eine umschulung zu machen. das neue gesetz der<br />
bundesregierung schien ein Licht am ende dieses tunnels<br />
zu sein. das gesetz, das am 04. november 2010<br />
vom bundesrat verabschiedet wurde, wird am 01. april<br />
2012 in Kraft treten. dieses gesetz regelt die Fristen für<br />
die entscheidungen der anträge und bestimmt eine<br />
Frist von maximal drei Monaten für die anerkennungsentscheidung<br />
(artikel 62 abs. 2). das ist eine gute<br />
nachricht und gewiss ein schritt in die richtige richtung.<br />
es muss aber abgewartet werden, um feststellen<br />
zu können, ob dieses gesetz die erhofften wirkungen<br />
zeigt und ob sich damit die chancen der hoch qualifizierten<br />
Migranten auf dem arbeitsmarkt tatsächlich erhöhen<br />
werden.<br />
2 Achotegui, Joseba (2007): El síndrome de Ulises. El síndrome del inmigrante con estrés crónico y múltiple. Barcelona. - Aufgrund psychischer<br />
Belastungen leiden Einwanderer und Asylsuchende (Migranten) zunehmend an Stress, Depressionen, Nervosität, Schlaflosigkeit und Realitätsverlust.
sozialstation<br />
wertschätzung und Kompetenz<br />
als caritas-sozialstation sehen wir unsere aufgabe darin,<br />
kranken und hilfsbedürftigen Menschen ein würdevolles<br />
Leben in den eigenen vier wänden zu ermöglichen,<br />
sie zu umsorgen und zu pflegen. wir begegnen<br />
den Menschen mit hoher wertschätzung und solidarität.<br />
wir legen wert auf zwischenmenschlichen Kontakt<br />
unter berücksichtigung der sozialen, kulturellen und<br />
psychologischen bedürfnisse des einzelnen. es ist unser<br />
anliegen, senioren und Pflegebedürftigen den alltag<br />
zu erleichtern und ihr Leben so lebenswert wie nur<br />
irgend möglich zu gestalten.<br />
unser schwerpunkt ist die Pflege nach Leistungen<br />
der Pflegeversicherung sozialgesetzbuch Xi (sgb Xi)<br />
und die häusliche Krankenpflege/medizinische behandlungspflege<br />
nach Leistungen der Krankenversicherung<br />
sozialgesetzbuch v (sgb v).<br />
die hauswirtschaftliche versorgung, die verhinderungspflege<br />
in der häuslichen umgebung, die notfallver sorgung<br />
durch rufbereitschaft/Pflegeeinsätze in der nacht<br />
gehören ebenso dazu, wie z.b. die versor gung<br />
schwerst pflegebedürftiger, die Überwachung von<br />
schmerz thera pie, die Palliativversorgung und die stomaversorgung.<br />
wir haben ausgebildete Fachkräfte in der gerontopsychiatrischen<br />
Pflege und in der wundversorgung. wir<br />
bie ten eine erstberatung in den sprachen spanisch, italienisch,<br />
polnisch und russisch an. wir führen ein quali-<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Sozialstation<br />
tätsgesichertes betreuungsangebot in der häuslichen<br />
umgebung durch und bieten eine umfangreiche beratung<br />
in allen Fragen rund um Pflege und betreuung<br />
durch unsere sozialarbeiterin (siehe dazu seite 37<br />
sozial arbeit in der sozialstation).<br />
bei jeder neuaufnahme eines Patienten wird ausführlich<br />
über die individuelle Pflegesituation und die gewünschte<br />
betreuung und versorgung gesprochen. wir sprechen<br />
über Krankheiten und Krankheitsverläufe, erfassen die<br />
persönliche Lebenssituation, sprechen mit angehörigen<br />
und bezugspersonen.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> wurden von uns 479 Patienten betreut. im<br />
tagesdurchschnitt waren es 160 Patienten mit ein bis<br />
vier einsätzen am tag. auf das Jahr gesehen hatten wir<br />
172 aufnahmen und 135 entlassungen. bei 204 Patien<br />
ten führten wir ausschließlich beratungseinsätze entsprechend<br />
den anforderungen der Pflegeversicherung<br />
(§ 37 abs. 3 sgb Xi) durch. hier erfolgten insgesamt<br />
373 einsätze.<br />
im april 20<strong>11</strong> wurde erneut zwischen den Pflegekassen<br />
und dem caritasverband eine vergütungsvereinbarung<br />
geschlossen. Jede neue vereinbarung bedeutet einen<br />
enormen verwaltungsaufwand für die Mitarbeiter der<br />
sozialstation, da die Patienten innerhalb bestimmter<br />
Fris ten von der Preiserhöhung in Kenntnis gesetzt werden<br />
müssen. Für unsere sozialstation ist die erhöhung<br />
der Preise für eine dauerhafte aufrechterhaltung des<br />
Gabriele Ernst, Leiterin der sozialstation<br />
telefon: 0531 / 38008-43<br />
Sozialstation<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 35
Sozialstation<br />
betriebes wichtig. allein die benzinkosten für die Fahrten<br />
zu den Patienten sind enorm gestiegen.<br />
im dezember 2010 wurde die mobile datenerfassung<br />
eingeführt. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter verfügt<br />
über ein eigenes gerät zur erfassung aller einsätze<br />
und Leistungen. die damalige erprobungsphase ist<br />
sehr gut verlaufen. die einfache handhabung ermöglichte<br />
eine problemlose umstellung. bereits im april/Mai<br />
20<strong>11</strong> konnten alle erbrachten Leistungen direkt über die<br />
Mde geräte in rechnung gestellt und mit den Kassen<br />
abgerechnet werden.<br />
im vergangenen Jahr führten wir folgende Fort- und<br />
weiterbildungen durch:<br />
• erste hilfe<br />
• hygiene<br />
• Mde-geräte Medifox<br />
• hebe- und Lagerungstechniken<br />
• wundversorgung<br />
regelmäßig stattfindende dienstbesprechungen unterstützten<br />
die Zusammenarbeit im team und klärten notwendige<br />
absprachen zur einheitlichen versorgung unserer<br />
Patienten. Probleme im alltag, die sich im umgang mit<br />
Menschen immer ergeben können, fanden hier Klärung.<br />
auch die idee mit Patienten unserer sozialstation zum<br />
Fußballspiel von eintracht braunschweig zu gehen, entstand<br />
in einer dienstbesprechung. die umsetzung dieser<br />
idee erfolgte am 22. Oktober zum spiel eintracht<br />
braunschweig gegen dynamo dresden. drei Patienten<br />
unserer sozialstation konnten mit hilfe jeweils einer Mitarbeiterin<br />
bei bratwurst und schönem wetter das Fuß-<br />
36 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
ballspiel genießen. es war ein sehr schöner nachmittag,<br />
auch wenn die eintracht die Partie verloren hat.<br />
als sozialstation stellen wir uns jeden tag den hohen<br />
anforderungen der ambulanten versorgung hilfebedürftiger<br />
Menschen. die wünsche der Patienten stehen dabei<br />
im vordergrund unserer bemühungen.<br />
in den letzten beiden Jahren haben wir die erfahrung<br />
machen müssen, dass die baustellen in braunschweig<br />
oder auch ein stau auf der autobahn jede noch so gute<br />
tourenplanung durcheinanderbringen konnte. es entstanden<br />
wartezeiten für unsere Patienten, die nicht immer<br />
vorhersehbar waren. wir danken allen Patienten für<br />
ihre geduld und ihr verständnis.
Sozialstation<br />
sozialarbeit in der sozialstation<br />
netzwerk erschließt hilfe für den alltag<br />
die caritas-sozialstation bietet für Pflege- und hilfsbedürftige<br />
und deren angehörigen beratung und unterstützung<br />
in allen bereichen, die im Zusammenhang mit<br />
häuslicher versorgung und Pflege relevant sind. unser<br />
angebot umfasst die aufsuchende beratung und soziale<br />
begleitung für ältere, behinderte, kranke und pflegebedürftige<br />
Menschen.<br />
durch die anbindung an die caritas-sozialstation können<br />
Menschen in schwierigen Lebenssituationen direkt<br />
angesprochen werden. die Zusammenarbeit mit den<br />
Mitarbeiterinnen der ambulanten Pflege ermöglicht kurze<br />
wege der information und schafft vertrauen für die<br />
soziale beratung. so kann hilfe und unterstützung direkt<br />
erfolgen. Formuliertes Ziel der sozialarbeit ist es,<br />
einen verbleib in der eigenen häuslichkeit, solange er<br />
gewünscht ist, zu ermöglichen.<br />
im alter ist es für einen Menschen sehr schwierig seine<br />
selbstständigkeit zu erhalten. nachlassende Fähigkeiten<br />
führen häufig zu einer unterversorgung in den bereichen<br />
der ernährung, Körperpflege, medizinischen versorgung<br />
und der hauswirtschaft. Für viele Menschen ist<br />
es aber kaum vorstellbar, fremden Menschen ihren privaten<br />
wohnbereich zu öffnen und hilfeleistungen anzunehmen.<br />
deshalb wird hilfe von außen oftmals erst zugelassen,<br />
wenn z.b. durch einen notfall oder durch einen<br />
Krankenhausaufenthalt deutlich wird, dass ohne<br />
eine ambulante versorgung eine stationäre aufnahme in<br />
ein seniorenheim erfolgen müsste.<br />
20<strong>11</strong> nahmen 134 Personen (83 Frauen und 51 Männer)<br />
unser beratungsangebot in anspruch. insgesamt<br />
84 ratsuchende waren 80 Jahre und älter. die älteste<br />
Frau war 96 Jahre alt. wir berieten 52 Personen in<br />
ihrem häuslichen umfeld und es kam insgesamt zu 102<br />
hausbesuchen.<br />
die Kontaktaufnahme erfolgte bei 40 Patienten über unsere<br />
sozialstation. Für 52 Personen nahmen verwandte,<br />
nachbarn oder bekannte den Kontakt zu uns auf<br />
und weitere 22 Mal wurde der Kontakt persönlich zu<br />
uns aufgenommen. daneben erfolgten weitere Kontaktaufnahmen<br />
über die stadt braunschweig (z.b. seniorenbüro,<br />
sozialpsychiatrischer dienst des gesundheitsamtes),<br />
Krankenhäuser, hausärzte, Pfarrämter, nachbarschaftshilfen.<br />
ein Kontakt erfolgte über ein Kreditinstitut.<br />
ein großer bedarf an information bestand in dem bereich<br />
der leistungserschließenden beratung, der hilfe<br />
bei der antragstellung und der unterstützung bei widersprüchen.<br />
die Organisation von Pflege und weiteren<br />
sozialen diensten (z.b. Menü-bring-dienste, hausnotrufsysteme,<br />
nachbarschaftshilfen) nahm ebenfalls einen<br />
großen bereich ein.<br />
immer wieder kommt es zu notsituationen, zu denen<br />
wir gerufen werden. häufig sind es aufmerksame nachbarn,<br />
die sich an die stadt braunschweig oder direkt an<br />
uns wenden. in diesen Fällen muss umgehend gehandelt<br />
werden, da oftmals sofort hilfe erforderlich ist. auch<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Magdalena Gruber, sozialarbeiterin<br />
telefon: 0531 / 38008-41<br />
Sozialstation<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 37
Sozialstation<br />
38 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
20<strong>11</strong> kam es zu diesen einsätzen. wir finden Menschen<br />
vor, die aufgrund von alter, Krankheit, behinderung und/<br />
oder Pflegebedürftigkeit nicht mehr in der Lage sind,<br />
ihre angelegenheiten zu überblicken und zu regeln und<br />
einen gesetzlichen betreuer benötigen. hinter diesen<br />
noteinsätzen stehen häufig Menschen, die niemanden<br />
mehr haben, sozial isoliert leben und sich in einer krisenhaften<br />
Lebenssituation befinden. wir begleiten diese<br />
Menschen, regen eine gesetzliche betreuung an und<br />
organisieren eine ambulante versorgung.<br />
in der beratung stehen wir ebenfalls mit vielen pflegenden<br />
angehörigen in Kontakt. die Pflege eines nahen<br />
angehörigen ist intensiv, kostet viel Zeit und Kraft. seit<br />
einigen Jahren bieten wir zur entlastung pflegender angerhöriger<br />
ein qualitätsgesichertes betreuungsangebot,<br />
eine individuelle einzelbetreuung in der häuslichen umgebung<br />
an. wir fördern vorhandene Fähigkeiten, aktivieren<br />
alltagskompetenzen, unterstützen und begleiten.<br />
20<strong>11</strong> wurden neun Personen regelmäßig in ihrem Zuhause<br />
betreut. eine Finanzierung erfolgte über die Pflegeversicherung.<br />
diese betreuungsleistungen werden über die Pflegeversicherung<br />
auch gewährt, wenn keine einstufung vorhanden<br />
ist. ausschlaggebend ist, dass eine erheblich<br />
eingeschränkte alltagskompetenz vorliegt. diese liegt<br />
bei Menschen vor, die psychisch krank, behindert oder<br />
demenzkrank sind.
Kita st. bernward<br />
Mit spiel, spaß und bewegung<br />
im Februar 20<strong>11</strong> wurde unser hort umgebaut zu einer<br />
dritten Krippengruppe für Kinder unter drei Jahren.<br />
in den drei sehr liebevoll gestalteten Krippengruppen<br />
bieten wir eine familienergänzende, pädagogische betreuung<br />
für Kinder unter drei Jahren an.<br />
die Kinder werden bei uns freundlich in empfang genommen<br />
und zunächst zusammen mit den eltern oder<br />
betreuungspersonen stundenweise eingewöhnt. die<br />
individuelle eingewöhnungszeit wird zum wohl des Kindes<br />
gemeinsam mit allen beteiligten abgesprochen. sobald<br />
eine tragfähige, vertrauensvolle beziehung zu den<br />
erzieherinnen besteht, ist die eingewöhnungszeit abgeschlossen.<br />
»Das allergrößte Glück und die nachhaltigste Erfahrung für Kinder<br />
ist das Angenommensein.«<br />
Margit Franz<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Kindertagesstätten<br />
Sigrun Lippok, (dipl.soz.Päd.) Leiterin<br />
telefon: 0531 / 63515<br />
Kita St. Bernward<br />
Stettinstr. 2, 38124 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 39
Kindertagesstätten<br />
40 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
die ersten Jahre im Leben eines Menschen legen den<br />
grundstein für sein weiteres Leben und Lernen.<br />
daraus ergeben sich in unseren Krippengruppen folgende<br />
Lerninhalte:<br />
• Emotionale und soziale Entwicklungs -<br />
förderung:<br />
Körperkontakt, urvertrauen stärken, bindungssicherheit,<br />
positives grundgefühl, getröstet-werden,<br />
gemeinsamkeit erleben, spirituelle impulse<br />
bekommen. „Erst die positive Erfahrung mit anderen<br />
gibt Lebenssinn.“<br />
• Motorische Entwicklung:<br />
bewegungsspiele, turntage, Lernen, allein zu essen<br />
und zu gehen, vielfältige angebote zur grobund<br />
Feinmotorik, unterstützung der eigenen Körperpflege<br />
und selbstständigkeit.<br />
• Kognitive Entwicklung:<br />
neugier unterstützen, wahrnehmungsübungen,<br />
sachbücher, musikalische Förderung, Materialienvielfalt,<br />
Kreativität, erforschung der natur und umwelt<br />
„Forscher in windeln“. „Kinder lernen spielend“.<br />
• Sprachliche Entwicklung:<br />
bilderbücher, vorlesegeschichten, soziales rollenspiel,<br />
Fingerspiele, Lieder.
Kinder lieben und brauchen rituale, denn das vermittelt<br />
ihnen verlässlichkeit, stabilität und sicherheit.<br />
der strukturierte tagesablauf ist auf die bedürfnisse der<br />
Kinder abgestimmt.<br />
wichtig ist immer der enge, vertrauensvolle Kontakt zu<br />
den eltern in Form von tür- und angelgesprächen, elternabenden,<br />
gemeinsamen Festen und entwicklungsgesprächen.<br />
wir bieten den Kindern raum und Zeit, sich ganzheitlich<br />
zu entfalten:<br />
• Zeit zum ankommen, Zeit für gemeinsamkeit, Zeit<br />
zum essen, Zeit zum spielen, Zeit zum ausruhen<br />
und schlafen, Zeit für Körperpflege, Zeit zum<br />
bewegen, Zeit für Licht- und Luftbäder, Zeit für<br />
Feste und Feiern.<br />
im gemeinsamen Miteinander können die Kinder ihre<br />
selbstbestimmung und ihr sozialverhalten trainieren,<br />
denn das stärkt ihr vertrauen in die welt. die entwicklungsschritte<br />
der Kinder werden in einer Portfolio-Mappe<br />
durch Fotos, bildungs- und Lerngeschichten festgehalten.<br />
Zusammen mit den 75 Kindergartenkindern erleben<br />
die 45 Krippenkinder eine altersmischung, die zum nacheifern<br />
herausfordert. ebenso profitieren die großen von<br />
den Kleinen, da nicht alle Kinder geschwister haben und<br />
so ein rücksichtsvolles Miteinander geübt werden kann.<br />
wir freuen uns auf einen besuch nach telefonischer<br />
absprache.<br />
Kindertagesstätten<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 41
Kindertagesstätten<br />
Kita st. Maximilian Kolbe<br />
sprachbildung<br />
mit den eltern zusammen – von anfang<br />
Faire chancen für Kinder von anfang an, das ist das<br />
Ziel der Offensive „Frühe chancen“. die Kita „st. Maximilian<br />
Kolbe gehört zu den schwerpunkt – Kita`s „sprache<br />
& integration“. diese Kita`s bekommen über die<br />
bundesregierung finanzielle Mittel<br />
für sprachbildung zur verfügung<br />
gestellt. hierzu gehört eine zusätzliche<br />
Fachkraft. diese teilzeitstelle<br />
habe ich, anita röhlecke, seit dem<br />
01.04.20<strong>11</strong> als sprachbildungsfachkraft<br />
übernommen.<br />
sprache ist das Medium für den<br />
austausch des Kindes im menschlichen Zusammenleben.<br />
das sprachvermögen eines Kindes ist sein schatz<br />
an Kommunikationskompetenzen (schlüsseln). ein Kind<br />
kann auch ohne oder mit geringem sprachschatz leben.<br />
es bleiben jedoch viele türen für das Kind verschlossen.<br />
die sprachkompetenz ist in der Persönlichkeitsentwicklung<br />
sowie in schule und beruf eines jeden<br />
Menschen maßgebend für ein dialogisches beziehungsleben<br />
und zur wissensnutzung.<br />
in anlehnung an den Orientierungsplan des niedersächsischen<br />
Kultusministeriums begleitet sprachbildungsarbeit<br />
kontinuierlich den Prozess der sprachaneignung<br />
aller Kinder im alltag. es geht um die systema-<br />
42 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
tische anregung und gestaltung von vielfältigen sprechund<br />
Kommunikationsanlässen für die Kinder.<br />
Meine arbeit als sprachbildungskraft umfasst drei aufgabenbereiche:<br />
die elternarbeit, die arbeit mit dem<br />
Kind/-ern und die teamarbeit/netzwerkarbeit.<br />
das Fundament professioneller sprachbildungsarbeit<br />
beim Kleinkind ist die elternarbeit. hierzu gehören elterngespräche,<br />
eltern-Kind nachmittage sowie elternabende<br />
zum thema sprache.<br />
die grundmauern der sprachbildungsarbeit sind die<br />
anregung und die begleitung der Kinder im sicheren<br />
umgang mit der deutschen sprache. dazu zählen vielfältige<br />
aktivitäten wie z.b. in alltagssituationen sich mitteilen<br />
können, bilderbücher anschauen und erzählen,<br />
bewegungsspiele, Lieder singen usw. die sprachentwicklung<br />
der Kinder wird beobachtet und dokumentiert.<br />
das dach der sprachbildungsarbeit ist die teamarbeit<br />
und netzwerkarbeit. durch die Zusammenarbeit und<br />
beratung der Mitarbeiterinnen im eigenen haus und mit<br />
sprachbildungskräften anderer Kindertagesstätten sowie<br />
mit besonderen Fachkräften z.b. Logopädinnen<br />
und Kinderärzten soll eine personenübergreifende Qualität<br />
der sprachbildung gesichert werden.<br />
dieses haus der sprachbildungsarbeit wird unterstützt<br />
durch Fortbildungen vom dialogwerk für alle Mitarbeiterinnen.<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Anne Weh, Leiterin<br />
telefon: 0531 / 842332<br />
Kita St. Maximilian Kolbe<br />
Donaustr. <strong>11</strong>, 38120 <strong>Braunschweig</strong>
Kita st. Kjeld<br />
hortarbeit – mehr als<br />
hausaufgabenbetreuung?<br />
der hort unserer Kindertagesstätte ist eine außenstelle,<br />
die in der katholischen Kirchengemeinde st. Joseph beheimatet<br />
ist. wir betreuen, fördern und begleiten zwölf<br />
Kinder im grundschulalter von der 1. bis zur 4. Klasse.<br />
die Kinder dieser gruppe besuchen die umliegenden<br />
grundschulen, das sind die katholische grundschule<br />
st. Joseph, die grundschule hohestieg und die grundschule<br />
bürgerstraße. der gemeinsame schulhof der<br />
grundschulen st. Joseph und hohestieg grenzt direkt<br />
an diesen standort an. sodass die Kinder den denkbar<br />
kürzesten schulweg haben.<br />
unser hort bietet den Kindern betreuung, bildung, erziehung,<br />
spaß und Freude neues für sich und mit anderen<br />
zu erleben. das Ziel ist es, sie in ihrer selbstständigkeit,<br />
eigenverantwortung und sozialer Kompetenz zu<br />
stärken und ihnen Möglichkeiten zur entwicklung zu<br />
bieten. werte wie toleranz und Mitgefühl, respekt voneinander<br />
und die akzeptanz des anderen sind ein wichtiger<br />
eckpfeiler für das tägliche miteinander.<br />
nach der schule ist die erzieherin die erste anlaufstelle<br />
für die Kinder. wichtig ist es, ein offenes Ohr für sie zu<br />
haben. nach einem erlebnisreichen tag, der voller sorge<br />
oder Freude sein kann, brauchen die Kinder einen guten<br />
Zuhörer. der Ärger mit seinen Mitschülern oder die<br />
Freude über eine gute note können themen sein oder<br />
ihr ansprechpartner:<br />
Johann Radisic, Leiter<br />
telefon: 0531 / 82694<br />
Kindertagesstätten<br />
einfach Zuspruch geben, neu motivieren und Frust auffangen.<br />
diese kurze beschreibung zeigt auch wie komplex<br />
die aufgabe ist, die hier jeden tag abgeleistet wird.<br />
nach dem Mittagessen beginnen die hausaufgaben.<br />
Kita St. Kjeld<br />
Pfingststr. 1A, 38<strong>11</strong>8 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 43
Kindertagesstätten<br />
44 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
die Kinder sollen eigenständig lernen, ihre hausaufgaben<br />
zu erledigen. wir begleiten und unterstützen sie, können<br />
aber keine schulischen defizite aufarbeiten. wenn so ein<br />
defizit beobachtet wird, sprechen wir eltern an und suchen<br />
den Kontakt zur schule. nach den hausaufgaben<br />
beginnt die Freizeit für alle. den Kindern stehen eine reihe<br />
von Möglichkeiten zur verfügung, z.b. tischkicker, ruheraum,<br />
Kreativmaterial, schulhof und bücher.<br />
wir bieten der gruppe eine vielzahl von angeboten an,<br />
es kann ein einzelangebot sein oder es wird in Projekten<br />
gearbeitet. Letzteres geschieht dann überwiegend<br />
in den Ferien.<br />
durch die räumliche trennung findet der Kontakt zu den<br />
Kindern in der Kindertagesstätte überwiegend in den<br />
Ferien statt. es kommt dann immer wieder zu interessanten<br />
begegnungen, wenn ehemalige Kindergartenkinder<br />
ihre alten gruppen besuchen. dann werden gemeinsame<br />
aktionen geplant wie ein gemeinsamer<br />
waldtag oder wir feiern gemeinsam das Osterfest. eine<br />
verbundenheit bleibt und entwickelt sich auf diesem<br />
weg immer wieder neu.
Kindertagesstätten<br />
Kita st. Joseph<br />
eingewöhnung für Kinder und eltern<br />
ein immer wiederkehrendes thema in unserer Krippe ist<br />
die eingewöhnungsphase.<br />
basis für diese besondere Zeit ist für uns das berliner<br />
Modell. es stellt einen rahmen zur verfügung, in dem<br />
das Kind und die eltern die erzieher, die anderen Kinder<br />
und den tagesablauf der gruppe kennenlernen.<br />
der wichtigste aspekt in dieser Phase ist der aufbau<br />
einer positiven beziehung zwischen uns, dem Kind und<br />
den eltern. Für eltern ist es wichtig ein gutes gefühl zu<br />
haben, uns ihr „Liebstes“ anzuvertrauen, auch wenn<br />
das Kind einmal traurig ist, sich weh tut oder Probleme<br />
mit anderen Kindern hat.<br />
die ersten tage sind dadurch geprägt, dass ein elternteil<br />
mit seinem Kind für eine bestimmte Zeit in die gruppe<br />
kommt und die erzieherin eine vorsichtige Kontaktaufnahme<br />
beginnt. es wird ein spiel begonnen oder man<br />
beteiligt sich am kindlichen spiel. elternteil und Kind lernen<br />
die abläufe in der gruppe kennen. die rolle der<br />
eltern ist in dieser Phase, der sichere hafen zu sein. die<br />
erzieherin entscheidet aus der beobachtung heraus,<br />
wann der erste trennungsversuch gemacht wird. diese<br />
Zeit wird mit den eltern abgesprochen, das können z.b.<br />
15 Minuten sein. die eltern sollen sich dann in der nähe<br />
aufhalten. die reaktion des Kindes ist der Maßstab für<br />
die Fortsetzung der trennung. eltern sollten sich auch<br />
nicht rausschleichen, sondern sich von ihrem Kind verabschieden.<br />
diese Phasen werden dann immer länger<br />
bis zum Mittagessen. die erzieherin hat schon überwiegend<br />
die versorgung des Kindes übernommen, d.h.<br />
wickeln, Füttern und spielpartner sein. der letzte schritt<br />
für die zeitliche eingewöhnung ist das schlafen. die eingewöhnungszeit<br />
ist beendet, wenn das Kind die erzieherin<br />
als „seine sichere basis“ akzeptiert.<br />
eltern werden auf eine harte Probe gestellt, wenn ihr<br />
Kind in dieser Zeit erkrankt und die eingewöhnung dadurch<br />
sehr lang wird. Für die erzieher heißt es, eltern<br />
Mut zuzusprechen und nicht die geduld zu verlieren.<br />
trotz aller Zweifel, die manchmal in dieser schwierigeren<br />
Zeit kommen können.<br />
diese Form der eingewöhnung bietet für alle beteiligten<br />
viele Möglichkeiten sich kennenzulernen, vertrauen zu<br />
entwickeln und langfristig eine gute basis zu haben, für<br />
eine gute Krippenzeit und darüber hinaus.<br />
ihr ansprechpartner:<br />
Johann Radisic, Leiter<br />
telefon: 0531 / 82694<br />
Kita St. Joseph<br />
Goslarsche Straße 7, 38<strong>11</strong>8 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 45
Kindertagesstätten<br />
Kita st. nikolaus<br />
eltern-Kind-<br />
wochenende<br />
am 10. und <strong>11</strong>.09.20<strong>11</strong> fand auf dem wohldenberg bei<br />
hildesheim, ein eltern-Kind-wochenende unserer Kita<br />
statt. der wohldenberg ist eine Freizeit- und begegnungsstätte<br />
für Kinder, Jugendliche, erwachsene und<br />
gehört zum bistum hildesheim. die idee für dieses wochenende<br />
kam von einer Familie unserer einrichtung.<br />
unser Ziel war, dass eine Freizeit stattfindet, die von eltern<br />
und Mitarbeiterinnen gleichermaßen vorbereitet,<br />
durchgeführt und miterlebt wird.<br />
das Forsthaus in dem wir mit 16 erwachsenen und 20<br />
Kindern übernachtet haben ist wunderschön am wald<br />
und auf dem wohldenberg gelegen. auf dem wohldenberg<br />
gibt es einen 32m hohen bergfried und andere reste<br />
einer mittelalterlichen burganlage.<br />
Zunächst haben wir mit allen großen und Kleinen ein<br />
mitgebrachtes Picknick gegessen um uns dann gestärkt<br />
auf den weg zu machen um die gegend rund um<br />
den wohldenberg zu erkunden. dabei haben wir in der<br />
nähe der alten schlosskirche einige Kaninchen gefüttert,<br />
sind auf den turm gestiegen und haben schon mal<br />
brennholz für das Lagerfeuer am abend gesammelt.<br />
am nachmittag haben wir einige geschicklichkeitsspiele<br />
für „groß und Klein“ gespielt. dabei haben die Kinder<br />
gegen die erwachsenen gewonnen.<br />
beim Kaffeetrinken auf der Obstwiese konnten die eltern<br />
sich beim gemütlichen erzählen und Quatschen<br />
46 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
näher kennenlernen und austauschen. die Kinder konnten<br />
auf dem großen gelände frei spielen und sich mal so<br />
richtig austoben. nebenbei wurde schon mal das Lagerfeuer<br />
vorbereitet.<br />
am abend gab es leckere salate und bratwürstchen,<br />
sowie stockbrot. Für die Kinder ging der abend mit einer<br />
geschichte am Lagerfeuer und „ein bisschen herumschleichen<br />
auf den Fluren“ zu ende. einige eltern<br />
ließen den abend im Laternenschein vorm haus sitzend<br />
ausklingen. ganz froh, aber auch ein bisschen geschafft<br />
von dem bunten tag!<br />
am sonntagmorgen trafen wir uns beim Frühstück im<br />
haus wohldenberg. die Kinder genossen das leckere<br />
buffet und die eltern den ersten Kaffee. danach ging´s<br />
ans aufräumen im haus. bei einer abschlussrunde mit<br />
etwas gesang überlegten wir gemeinsam mit den Kindern<br />
was wir alles erlebt hatten.<br />
ein bisschen geschafft, aber doch zufrieden und fröhlich<br />
machten wir uns gegen <strong>11</strong>.00 uhr auf die heimreise.<br />
insgesamt hatten wir ein tolles wochenende, dass<br />
wir vielleicht in 2012 wiederholen werden.<br />
ihr ansprechpartner:<br />
Damian Knoppik, Leiter<br />
telefon: 0531 / 7999422<br />
Kita St. Nikolaus<br />
Böcklerstr. 230, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
Kita st. Martin<br />
„horti“ war da<br />
in der Kindertagesstätte st. Martin können derzeit 15<br />
Kinder in einer Krippengruppe, 75 Kinder in 3 Kindergartengruppen<br />
und seit dem 01.08.20<strong>11</strong> auch 20<br />
schulkinder in einer hortgruppe betreut werden. davon<br />
sind zurzeit 13 Plätze belegt. unsere betreuungsszeiten<br />
sind offiziell von 6:00 uhr bis 20:00 uhr bei einer ganzjährigen<br />
Öffnungszeit. unsere ersten Kinder werden<br />
aber um 7:00 uhr gebracht und die letzten um 17:00<br />
uhr abgeholt. wer uns kennt, weiß, dass wir ein räumliches<br />
Platzangebot für 4 gruppen vorhalten. wo ist also<br />
die 5. gruppe, der hort untergebracht? unsere „hortis“<br />
treffen nach der verlässlichen betreuung in der grundschule<br />
sickte kurz nach 13:00 uhr hier ein und nehmen<br />
dann die räume der freigewordenen halbtagsgruppe<br />
für sich in beschlag. während der schulferien verbringen<br />
die hortkinder den vormittag im ag-raum der<br />
grundschule, um dann zum Mittagessen zu uns zu<br />
wechseln. was sich in der hortgruppe so tut, haben die<br />
hortkräfte Frau schramm und Frau Lange äußerst anschaulich<br />
in diesem bericht zusammengefasst:<br />
ende august 20<strong>11</strong> ging es dann richtig los, endlich<br />
schule und der 1. tag als echter „horti“ war da! Pünktlich<br />
um 13:00 uhr standen wir vor der schule um unsere<br />
„großen“ in empfang zu nehmen. gemeinsam machten<br />
wir uns auf den weg in den hort, wobei sich die strecke,<br />
die die Kinder allein gehen sollten, bis zu den herbstferien<br />
schrittweise verlängerte. es war schön, den stolz der<br />
Kinder zu erleben, als sie das 1. Mal allein in den hort<br />
kamen. bevor sich die hortkinder dem Freizeitangebot<br />
widmen können, wird gemeinsam zu Mittag gegessen<br />
und anschließend werden die hausaufgaben erledigt.<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Gabriela Jaworsky, Leiterin<br />
telefon: 05305 / 3131<br />
Kita St. Martin<br />
Am Kamp <strong>11</strong>, 38173 Sickte<br />
Kindertagesstätten<br />
Jeden donnerstag gibt es eine hortbesprechung. hier<br />
werden mit den Kindern die aktionen besprochen, die<br />
dann am schularbeiten freien Freitag durchgeführt werden<br />
können. die ersten herbstferien waren ausgefüllt<br />
mit einer waldwoche incl. radtour, töpfern und einer<br />
Zugfahrt ins Phaeno nach wolfsburg (sehr aufregend).<br />
Mittlerweile ist sich jedes unserer Kinder seines „horti –<br />
seins “ bewusst. woran sie das u.a. erkennen? wenn<br />
ihnen ein sechsjähriger erklärt, er habe einem Fünfeinhalbjährigem<br />
geholfen, da der das noch nicht kann, weil<br />
der schließlich noch ein Kindegartenkind ist, dann sagt<br />
das wohl alles! auch die gespräche am Mittagstisch<br />
erinnern zuweilen an eine Philosophenrunde. stellen<br />
sie sich folgende szene vor: alle sind an einem schön<br />
gedeckten tisch zum Mittagessen versammelt. das<br />
thema sind verstorbene haustiere und der tod im allgemeinen.<br />
ein Mädchen berichtet, sie hätte gedacht,<br />
ihr hamster sei verstorben – war er aber, gott sei<br />
dank, doch nicht. darauf stellt einer unserer Jungs<br />
sachlich und mit ernster Miene fest: „ tja, der hat den<br />
tod überlebt!“ solche Äußerungen stellen höchste ansprüche<br />
an die beherrschung der gesichtsmuskulatur<br />
von uns erwachsenen.<br />
in Kooperation mit dem hort der caritas-Kindertagesstätte<br />
st. Kjeld und den „hortis“ aus st. Michael in<br />
wolfsburg ist ein weiterer, gemeinsamer besuch des<br />
Phaeno geplant und unser Projekt KOKu – Kochen<br />
und Kunst – steht in den startlöchern. wir sind alle<br />
sehr gespannt, wie es sich entwickeln wird. es gäbe<br />
noch vieles aus dem hortalltag zu berichten, aber wir<br />
schreiben ja einen artikel und keinen roman.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 47
Bahnhofsmission<br />
bahnhofsmission<br />
hilfe und betreuung von abfahrt<br />
bis Ziel<br />
die bahnhofsmission ist ein angebot, das in Zusammenhang<br />
mit der deutschen bahn ag und mit unterstützung<br />
der stadt braunschweig von diakonie und<br />
caritas geleistet wird. die bahnhofsmission ist ein Ort<br />
der sozialen begegnung, des schutzes und der Orientierung.<br />
tätigkeitsschwerpunkte sind die betreuung von<br />
Personen mit schwierigkeiten im reiseverkehr und die<br />
beratung und einleitung von ersten hilfeleistungen für<br />
Menschen mit den unterschiedlichsten notlagen, die<br />
sich im bahnhofsbereich aufhalten. in der bahnhofsmission<br />
arbeiten hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
partnerschaftlich zusammen.<br />
»Die Bahnhofsmission ist eine ökumenische Einrichtung der evange-<br />
lischen und katholischen Kirche am Bahnhof. Sie ist erlebbarer<br />
Bestandteil kirchlichen Handelns. Es ist ein Angebot, das in Zusammen-<br />
arbeit mit der Deutschen Bahn AG und mit Unterstützung der Stadt<br />
<strong>Braunschweig</strong> von Diakonie und Caritas geleistet wird.«<br />
Rüdiger Buddruhs<br />
48 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
20<strong>11</strong> konnten einige neue ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen<br />
werden. insgesamt wurden von den ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern im Jahr über 2400 stunden arbeit geleistet.<br />
das team umfasste neun regelmäßig mitarbeitende<br />
ehrenamtliche und drei, die im Falle eines engpasses einsprangen.<br />
auch waren im letzten Jahr wieder einige junge<br />
Menschen in der bahnhofsmission, um im rahmen eines<br />
Praktikums aspekte sozialer arbeit am bahnhof kennenzulernen.<br />
die in den vergangenen Jahren stattgefundene<br />
Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe wurde wieder<br />
aufgenommen und mehreren Jugendlichen die gelegenheit<br />
gegeben, gemeinnützige arbeit zu leisten.<br />
ihre ansprechpartner:<br />
Rüdiger Buddruhs, Mitarbeiter<br />
telefon: 0531 / 74920<br />
Bahnhofsmission<br />
Berliner Platz 1, 38100 <strong>Braunschweig</strong>
am 16.04.20<strong>11</strong> wurde der tag der bahnhofsmission<br />
begangen. wir präsentierten uns mit einem stand mit<br />
Kaffee, Kuchen und informationen. unter großer beachtung<br />
fand am 20.06.20<strong>11</strong> im bahnhof braunschweig<br />
eine Performance zum thema „sehnsucht“ von studentinnen<br />
der hbK (hochschule für bildende Künste)<br />
unter Mitwirkung von gästen und Mitarbeitern der<br />
bahnhofsmission an den bahngleisen statt. die von<br />
den studentinnen vorab gestalteten Proben waren den<br />
Mitarbeitern und gästen gelegenheit einander aus einer<br />
anderen Perspektive wahrzunehmen.<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> fanden <strong>11</strong>.687 Kontakte mit reisenden<br />
und hilfesuchenden im bahnhof statt. es gab insgesamt<br />
10.102 aufenthalte in der bahnhofsmission. weiterhin<br />
konnte 1.174 reisenden am bahnhof weitergeholfen<br />
werden. 20<strong>11</strong> wurde auch auf dem letzten bahnsteig<br />
ein Fahrstuhl eingerichtet. viele reisende, die an<br />
diesem bahnsteig bislang unsere hilfe, z.b. beim treppensteigen<br />
benötigten, sind nun in der Lage selbstständig<br />
den bahnsteig zu verlassen.<br />
wie auch schon in den vergangenen Jahren, wurde zur<br />
unterstützung mittelloser Personen die bahnhofsmission<br />
von der braunschweiger tafel versorgt. insgesamt<br />
konnten dadurch 2.454 Personen versorgt werden.<br />
auch konnten wir uns wieder über sach- und geldbeträge,<br />
die von Privatpersonen gespendet wurden, erfreuen.<br />
die Zahl der hilfesuchenden mit Migrationshintergrund<br />
hat deutlich zugenommen. Zum einen sind es<br />
asylsuchende, die zur Landesaufnahmestelle niedersachsen<br />
standort braunschweig in die boeselagerstraße<br />
geleitet werden mussten und zum anderen sind es mittel-<br />
und obdachlose eu-ausländer, die unsere räume<br />
aufsuchten und hilfe in anspruch nahmen. seit einigen<br />
Jahren können wir feststellen, dass die Zahl der psychisch<br />
erkrankten Menschen steigt. die randgruppe<br />
langzeitarbeitsloser und alleinstehender Männer ist<br />
auch weiterhin eine der betreuten hauptgruppen. im<br />
bereich der Obdachlosenarbeit ist die Kooperation mit<br />
dem diakonie-wohnheim am Jödebrunnen, der stiftung<br />
wohnen und beraten, sowie den für unterbringungsmaßnahmen<br />
zuständigen Mitarbeitern der stadt<br />
braunschweig hervorzuheben.<br />
20<strong>11</strong> hospitierte für einen tag eine Mitarbeiterin der<br />
Kirchenzeitung in der bahnhofsmission und berichtete<br />
in einem ganzseitigen artikel darüber. verschiedene<br />
gruppen, so z.b. der runde tisch gemeindecaritas<br />
Bahnhofsmission<br />
und eine gruppe des cvJM zeigten interesse an unserer<br />
arbeit und informierten sich vor Ort oder luden Mitarbeiter<br />
der bahnhofsmission als referenten ein.<br />
das Projekt Mobile bahnhofsmission wurde konkreter. es<br />
fanden sieben begleitungen von reisenden statt. Zwei<br />
unserer ehrenamtlichen Mitarbeiter nahmen an einem<br />
seminar zur Mobilen bahnhofsmission in bremen teil.<br />
Mit Kids on tour unterstützt die bahnhofsmission Familien<br />
dabei, trotz räumlicher trennung stabile beziehungen<br />
aufrechtzuerhalten. wenn Kinder allein reisen, finden<br />
sie durch unsere ehrenamtlichen betreuerinnen<br />
und betreuer begleitung von der abfahrt bis zum Ziel.<br />
das sorgt für sicherheit. 20<strong>11</strong> erfreute sich Kids on<br />
tour konstanter beliebtheit und so konnten insgesamt<br />
88 touren begleitet werden. Fast jedes wochenende<br />
steigen in braunschweig Kinder ein und aus.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 49
Pro Aktiv Center<br />
Pro aktiv center (Pace)<br />
die Orientierung am einzelfall steht<br />
im vordergrund<br />
serdar ist 22 Jahre alt, er lebt noch bei seiner Mutter,<br />
die aus der türkei stammt. er ist ein aufgeweckter junger<br />
Mann mit vielen ideen und träumen. schade nur,<br />
dass er keine dieser ideen bisher zu einem guten ende<br />
gebracht hat. er hat aufgrund eines nicht erkannten und<br />
damit nicht behandelten aufmerksamkeitsdefizit-hyperaktivitätssyndroms<br />
(adhs) keinen schulabschluss erlangt.<br />
an eine ausbildung ist im Moment nicht zu denken<br />
und eigentlich muss er jetzt dringend seine vom<br />
gericht verhängten arbeitsstunden ableisten, sonst<br />
dro hen harte Konsequenzen. weil serdar keine der bedingungen<br />
für eine direkte vermittlung in den arbeitsmarkt<br />
erfüllt, schickt ihn das Jobcenter in das Pro aktiv<br />
center (Pace).<br />
»Die Aufgabe des PACE ist es, benachteiligte junge Menschen in Form<br />
einer ganzheitlich orientierten Einzelfallhilfe bei ihrer beruflichen und<br />
gesellschaftlichen Eingliederung zu unterstützen.«<br />
Michael Cramer<br />
50 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
trotz positiver entwicklung am arbeits- und ausbildungsstellenmarkt<br />
verbleiben immer wieder junge Menschen<br />
in der arbeitslosigkeit und haben keine konkrete<br />
berufliche Perspektive. dies ist ein gesellschaftliches<br />
Problem von hohem stellenwert und weitreichenden<br />
Folgen. eine berufliche Perspektive zu finden, schon<br />
früh konkrete, gleichzeitig auch realisierbare Ziele zu<br />
definieren, ist heute schwieriger denn je. dies gilt in anbetracht<br />
des sich immer schneller und komplizierter gestaltenden<br />
wandels des arbeitsmarktes nicht nur für die<br />
betroffenen heranwachsenden, sondern auch für deren<br />
eltern und Lehrer. auch die experten wissen, mit einfachen<br />
hinweisen und tipps ist es heute nicht mehr getan,<br />
das thema ist deutlich komplexer als in früheren<br />
ihre ansprechpartner:<br />
Michael Cramer, dipl.-Psychologe<br />
telefon: 0531 / 21477-<strong>11</strong><br />
Horst Geistlinger, dipl.-sozialpädagoge<br />
telefon: 0531 / 21477-18<br />
Pro Aktiv Center (PACE)<br />
Naumburgstraße 23, 38124 <strong>Braunschweig</strong>
gemeinsames grillen<br />
Jahren. hinzu kommen die wachsenden anforderungen<br />
im hinblick auf die berufliche (aus-)bildung und Qualifizierung.<br />
bereitet dies oft schon im „normalfall“ Probleme,<br />
so gilt dies im besonderen für junge Menschen mit<br />
schlechtem oder fehlendem schulabschluss, junge Migrantinnen<br />
und Migranten sowie für Jugendliche mit<br />
Problemen wie schulden, Obdachlosigkeit, straffälligkeit,<br />
sucht, soziale isolation und psychischer beeinträchtigung.<br />
dies ist die Zielgruppe des Pro aktiv centers.<br />
Pro aktiv center sind Projekte, die auf initiative des Landes<br />
niedersachsen nahezu flächendeckend durchgeführt<br />
werden. in braunschweig geschieht dies in Kooperation<br />
zwischen Kommune und caritasverband braunschweig<br />
e.v. Finanziert wird das Pace-braunschweig<br />
durch Mittel des Landes niedersachsen, der eu, der<br />
stadt braunschweig, des Jobcenters braunschweig<br />
und eigenmittel des caritasverbandes. im Pacebraunschweig<br />
arbeiteten im Jahr 20<strong>11</strong> vier beratungsfachkräfte<br />
sowie eine anerkennungspraktikantin, die alle<br />
beim caritasverband braunschweig e.v. angestellt sind.<br />
Pro Aktiv Center<br />
das Pace-team 20<strong>11</strong> (von links nach rechts): Michael cramer,<br />
udo Meyer, renate nacke, anne barrie (anerkennungspraktikantin)<br />
und horst geistlinger.<br />
Jeder Fall liegt anders<br />
im Jahr 20<strong>11</strong> hat sich das verfahren bezüglich der teilnehmer<br />
aus dem sgb ii-bereich in der weise geändert,<br />
dass es eine rückbesinnung auf die klassischen Kernkompetenzen<br />
des Pace-braunschweig in Form intensiver<br />
beratungs-und betreuungsarbeit gegeben hat. die<br />
ratsuchenden jungen Menschen wurden in Form einer<br />
ganzheitlich orientierten einzelfallhilfe bei ihrer beruflichen<br />
und gesellschaftlichen eingliederung unterstützt.<br />
neben der praktischen hilfestellung bei bewerbungen,<br />
der wohnungssuche, begleitungen zu Ämtern etc.<br />
spiel ten gespräche mit anderen beteiligten wie z.b. eltern<br />
oder Freunden eine wichtige rolle.<br />
in der regel wurde jedem betreuten jungen Menschen<br />
ein intensives beratungsgespräch in der woche angeboten,<br />
bei bedarf wurden zusätzliche termine auch außerhalb<br />
des Pace standortes vereinbart. hierdurch war<br />
es in vielen einzelfällen möglich, eine tragfähige beziehung<br />
zu den jungen Menschen aufzubauen, die die<br />
grundlage für eine erfolgreiche pädagogische arbeit<br />
darstellte.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 51
Pro Aktiv Center<br />
Kompetenztraining im Klettergarten<br />
die Zusammenarbeit mit allen für die arbeit des Pace<br />
wichtigen einrichtungen, behörden und betrieben half,<br />
das örtliche Maßnahme- und stellenangebot im einzelfall<br />
besser auszuschöpfen und miteinander zu verzahnen.<br />
auf diesem hintergrund wurde zusammen mit den<br />
betroffenen jungen Menschen, im rahmen einer eingliederungsplanung,<br />
eine strategie für die berufliche integration<br />
erarbeitet. Oft musste mit hilfe der Pace-Mitarbeiter<br />
jedoch zunächst die persönliche und soziale stabilisierung<br />
erreicht werden, bevor erste schritte in richtung<br />
des arbeitmarktes bewältigt werden konnten.<br />
Gemeinsam geht manches besser<br />
ergänzt wurde die einzelfallarbeit durch die im Jahr<br />
2010 gewonnenen erkenntnisse bei der durchführung<br />
der „Maßnahme zur intensivbetreuung“. es wurde ein<br />
innovatives Konzept erarbeitet, in dem die beratung und<br />
betreuung der teilnehmer mit niedrigschwelligen und<br />
präventiven gruppenangeboten kombiniert wurden.<br />
besuch der vw arena<br />
52 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
neben aktivitäten wie betriebsbesichtigungen, gemeinsamem<br />
grillen, Fußballspielen oder besuch der<br />
vw arena wurde sich im Jahr 20<strong>11</strong> im rahmen der Prävention<br />
mit zielgruppenspezifischen Problemfeldern<br />
auseinandergesetzt. hier sind unsere veranstaltungen<br />
zum thema Finanzcoaching sowie eine in Kooperation<br />
mit dem gesundheitsamt durchgeführte alkoholpräventions<br />
maß nahme hervorzuheben. „rausch und risiko“<br />
wurde unter anleitung zweier trainer in einem hochseilgarten<br />
durchgeführt. das Konzept soll jungen Menschen<br />
eine risikokompetenz vermitteln und der suchtgefährdung<br />
entgegenwirken.<br />
Zudem konnte jeder teilnehmer täglich von Montag bis<br />
Freitag das frei zugängliche angebot des Job-cafés besuchen.<br />
hier bestand die Möglichkeit ein kostenloses<br />
Frühstück zu bekommen, zu Kickern oder tischtennis<br />
zu spielen, aber auch im Pc-raum nach wohnungs-<br />
und stellenangeboten im internet zu suchen.<br />
ihre ansprechpartner:<br />
Udo Meyer, dipl.-Pädagoge, schuldnerberater<br />
telefon: 0531 / 21477-12<br />
Renate Nacke, sozialpädagogin<br />
telefon: 0531 / 21477-16<br />
Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Montag bis Donnerstag 14.00 bis 16.00 Uhr
Pro aktiv center (Pace)<br />
Leben mit stabiler basis<br />
Bilanz des Jahres 20<strong>11</strong><br />
im Jahr 20<strong>11</strong> wurden vom Pace-braunschweig insgesamt<br />
233 junge Menschen beraten und betreut. Mit einem<br />
anteil von 51,4% waren es geringfügig mehr junge<br />
Männer als junge Frauen. Über die hälfte kam aufgrund<br />
einer Zuweisung durch das Jobcenter braunschweig zu<br />
Pace. die übrigen kamen über Zugangsformen wie<br />
aufsuchende Jugendsozialarbeit, Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
und über die Zusammenarbeit mit anderen<br />
einrichtungen.<br />
die Kontinuität auf der personellen ebene ist ein zentraler<br />
bestandteil nachhaltiger arbeit im bereich der Jugendhilfe<br />
bzw. der Jugendsozialarbeit. dank des einsatzes<br />
von langjährig erfahrenen Mitarbeitern konnten<br />
insgesamt gute ergebnisse erzielt werden.<br />
das erreichen der Ziele in der Pace-arbeit soll hier<br />
anhand des verbleibs jener 123 teilnehmer dargestellt<br />
werden, bei denen im Jahr 20<strong>11</strong> die betreuung abgeschlossen<br />
wurde:<br />
1. arbeitsmarkt<br />
FsJ, bundesfreiwilligendienst,<br />
wehrdienst<br />
schule<br />
Jugendwerkstatt<br />
beschäftigung 2.<br />
arbeitsmarkt<br />
Qualifizierungsmaßnahme<br />
(sgb ii und iii)<br />
ausbildung,<br />
studium<br />
sonstiges<br />
(elternzeit, Krankheit,<br />
therapie etc.)<br />
nicht bekannt<br />
arbeitslos<br />
summe<br />
anzahl in %<br />
15<br />
4<br />
6<br />
2<br />
14<br />
6<br />
14<br />
21<br />
18<br />
23<br />
123<br />
12,2<br />
3,3<br />
4,9<br />
1,6<br />
<strong>11</strong>,4<br />
4,9<br />
<strong>11</strong>,4<br />
17,1<br />
14,6<br />
18,7<br />
100,1<br />
49,7%<br />
erfolgreich<br />
17,1%<br />
neutral<br />
33,3%<br />
noch kein<br />
messbarer<br />
erfolg<br />
Pro Aktiv Center<br />
rund die hälfte der Fälle konnte somit am ende erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. die jungen Menschen<br />
wurden in ausbildung, arbeit und weiterführende berufliche<br />
Projekte vermittelt oder holten ihren schulabschluss<br />
nach.<br />
auch wenn ein drittel der betreuten in beruflicher hinsicht<br />
ohne messbaren erfolg ausschied, wurde versucht<br />
jedem hilfe und hinweise zu geben, die es ihm ermöglichen<br />
sollten, sein zukünftiges Leben auf eine bessere<br />
und stabilere basis zu stellen. Zum teil konnte die Obdachlosigkeit<br />
beendet werden, andere konnten (sucht-)<br />
therapeutischen angeboten zugeführt werden oder lernten<br />
besser mit geldproblemen umzugehen. dies sind<br />
erfolge, die sich häufig erst lange Zeit nach der Pace betreuung<br />
auszahlen werden und dennoch für die integration<br />
in beruf und gesellschaft von großer bedeutung sind.<br />
Perspektiven und Schlussfolgerungen<br />
das Jahr 20<strong>11</strong> begann unter dem positiven vorzeichen,<br />
dass im gegensatz zum Jahr 2010, die stärken des<br />
Pace, nämlich das am bedarf der betroffenen jungen<br />
Menschen orientierte beratungs- und betreuungsangebot,<br />
wieder mehr in den vordergrund rücken konnte.<br />
Möglich machte dies unter anderem die umstellung der<br />
Förderung des Jobcenters braunschweig. auch im Jahr<br />
2012 wird die arbeit auf dieser bewährten basis weitergeführt<br />
werden können.<br />
auf dem hintergrund des demographischen wandels<br />
ist es auch in Zukunft wichtig, mit dem Pace ein instrument<br />
zu haben, welches hilfen bietet, die individuellen<br />
Probleme der jungen teilnehmerinnen und teilnehmer<br />
zu lösen, deren ressourcen zu erschließen und ihnen<br />
damit Zugänge zum arbeitsmarkt zu verschaffen.<br />
die büros und das Job-café des Pro aktiv centers befinden<br />
sich in den räumlichkeiten des beschäftigungsbetriebs<br />
der stadt braunschweig in der naumburgstrasse<br />
23, telefon: 0531/21477-0.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 53
Sozialdienst Katholischer Frauen<br />
sozialdienst Katholischer Frauen (sKF)<br />
schwangeren –<br />
und Familienberatung<br />
auftrag unserer beratungsstelle ist es, den ratsuchenden<br />
schwangeren neben dem psychosozialen beratungsgespräch<br />
konkrete begleitung und unterstützung<br />
während der gesamten Phase der schwangerschaft<br />
und darüber hinaus nach der geburt des Kindes bzw.<br />
nach dem schwangerschaftsabbruch anzubieten.<br />
die Mehrheit unserer Klientinnen und Klienten suchten<br />
uns zum ersten Mal auf, weil eine aktuelle schwangerschaft<br />
vorlag, das waren nicht nur die schwangeren<br />
selbst, sondern oft auch Familienangehörige oder Partner.<br />
daneben kamen Menschen zu uns, die bereits<br />
während einer zurückliegenden schwangerschaft Kontakt<br />
zu unserer beratungsstelle hatten und aufgrund eines<br />
aktuellen Problems rat und unterstützung suchten.<br />
dabei konnte es sich um sozialrechtliche Fragen handeln<br />
oder auch um das bedürfnis nach psychologischer<br />
beratung bei persönlichen Problemen in Zusammenhang<br />
mit Partnerschaft oder Familie. besonders zu nennen<br />
ist hier die gruppe der alleinerziehenden Mütter und<br />
die der Frauen, die sich nach einem schwangerschaftskonflikt<br />
für das Kind entschieden haben.<br />
insgesamt wurden im Jahr 20<strong>11</strong> 209 Frauen und ihre<br />
Familien beraten. 187 Frauen kamen zur erstberatung,<br />
d.h. es lag eine aktuelle schwangerschaft vor.<br />
die zunehmende verschlechterung der wirtschaftlichen<br />
Lage vieler Familien und alleinlebender Mütter spiegelte<br />
sich in den sozialrechtlichen beratungen wider und wird<br />
immer komplexer.<br />
die gründung einer Familie kann zu einem armutsrisiko<br />
54 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
werden. dies gilt besonders, wenn werdende eltern<br />
über keine berufliche Qualifikation verfügen, bei Leih-<br />
oder Zeitarbeitsfirmen angestellt sind beziehungsweise<br />
im niedriglohnbereich tätig oder von arbeitslosigkeit betroffen<br />
sind. im Jahr 20<strong>11</strong> waren 72,7% der ratsuchenden<br />
in unserer beratungsstelle ohne abgeschlossene<br />
berufsausbildung. 47% der ratsuchenden haben Leistungen<br />
nach dem sgb ii („hartz iv“) ganz oder ergänzend<br />
für den Lebensunterhalt bezogen und 13,9% der<br />
werdenden Mütter bzw. Familien lebten von Leistungen<br />
nach dem asylblg.<br />
insbesondere für alleinerziehende Mütter ist die vereinbarkeit<br />
von Familie und beruf – nicht zuletzt wegen fehlender<br />
betreuungsmöglichkeiten und familienfreundlicher<br />
arbeitsbedingungen – schwierig. sie sind verstärkt<br />
einem armutsrisiko ausgesetzt. gerade schwangere<br />
oder Mütter mit einer geringen schulausbildung und<br />
ohne berufsabschluss haben nur eingeschränkte Möglichkeiten,<br />
eine existenzsichernde arbeit zu finden.<br />
Ziel der beratung ist es, finanzielle belastungen zu verhindern<br />
oder zu mildern und den ratsuchenden zu helfen,<br />
familienunterstützende Leistungen in anspruch zu<br />
nehmen. dabei kommt der Möglichkeit der antragstellung<br />
bei der bundesstiftung „Mutter und Kind – schutz<br />
des ungeborenen Lebens“ – eine besondere bedeutung<br />
zu. die Klärung der existenzsichernden Fragen hat<br />
für viele ratsuchende oberste Priorität, um sich überhaupt<br />
mit weiteren themen wie z.b. die vorbereitung<br />
auf die geburt des Kindes beschäftigen zu können.<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Andrea Soßna, geschäftsführerin sKF<br />
telefon: 0531 / 38008-37/-38<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF)<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>
da die finanzielle situation für fast alle Frauen im vordergrund<br />
stand, wurden die existenzsicherungsberatung<br />
und die beratung über öffentliche, familienfördernde hilfen<br />
in 20<strong>11</strong> mit nahezu 100% geleistet.<br />
aufgrund des niedrigen einkommens erhielten 132<br />
Frauen finanzielle unterstützung aus der bundesstiftung<br />
„Mutter und Kind – schutz des ungeborenen Lebens“.<br />
bewilligt wurden Mittel in höhe von insgesamt 47.750 €.<br />
Zusätzlich bekamen schwangere und Mütter von Kindern<br />
bis zu drei Jahren Finanzhilfen in höhe von 6.406 €<br />
aus dem bischöflichen hilfsfonds bzw. anderen stiftungen.<br />
darüber hinaus wurden viele sachleistungen an<br />
Frauen und deren Familien ausgehändigt. bei der ausgabe<br />
der sachleistungen unterstützt uns seit Jahren<br />
eine ehrenamtliche Mitarbeiterin.<br />
seit anfang 2010 sind gesetzliche neuregelungen (§ 2a<br />
des Schwangerschaftskonfliktgesetz unter Einbeziehung<br />
des Gendiagnostikgesetzes) im Zusammenhang<br />
mit der Pränataldiagnostik und medizinischen<br />
indikation in Kraft getreten. Ziel der neuen regelung ist<br />
die art und Qualität der beratung von Frauen, die sich<br />
möglicherweise im schwangerschaftskonflikt befinden,<br />
zu verbessern. Frauen sollen durch diese beratung Zeit<br />
und raum bekommen, um nach einer vorgeburtlichen<br />
untersuchung mit auffälligem befund mit der veränderten<br />
situation zurechtzukommen. sie brauchen umfassenden<br />
rat und unterstützung, damit sie mit ihren Fragen<br />
nicht alleine bleiben.<br />
damit die Frauen und ggf. die Partner kompetent beraten<br />
werden können, wurde im berichtsjahr eine mehrtägige<br />
berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahme unter<br />
dem thema „Psychosozial beraten und begleiten bei<br />
vorgeburtlicher diagnostik und zu erwartender behinderung<br />
des Kindes“ abgeschlossen. neben der vermittlung<br />
von Fachwissen u.a. aus den bereichen Medizin<br />
und Leben mit behinderung wurde spezifische beratungskompetenz<br />
erworben und die persönliche auseinandersetzung<br />
mit themen wie ethik, grenzen des<br />
Machbaren, gesellschaftlicher umgang mit behinderung<br />
und frauenspezifische Fragen angeregt.<br />
in 20<strong>11</strong> fanden in der schwangeren- und Familienberatungsstelle<br />
fortlaufende Informationsveranstaltungen<br />
zum thema „schwangerschaft und geburt“ statt,<br />
die gemeinsam mit einer hebamme angeboten wurden.<br />
darüber hinaus wurde von der Familienhebamme 14-<br />
tägig für schwangere Frauen mit Migrationshintergrund<br />
eine Hebammensprechstunde in räumen des sKF<br />
angeboten.<br />
Sozialdienst Katholischer Frauen<br />
Zudem bietet die schwangeren- und Familienberatungstelle<br />
des sKF – gemeinsam mit dem Migrationsdienst<br />
des caritasverbandes – Gruppenarbeit für ausländische<br />
Frauen an, die über geringe deutschkenntnisse<br />
verfügen. diese gruppe trifft sich einmal wöchentlich<br />
ebenfalls in der vom sKF angemieteten wohnung.<br />
Präventionsarbeit in Schulklassen/Angebot eines<br />
Elternpraktikums<br />
das aufgabengebiet des sozialdienstes Katholischer<br />
Frauen umfasst neben der individuellen beratung von<br />
Familien und Frauen vor und nach der geburt ihrer Kinder<br />
auch die Prävention. im rahmen dieser Präventionsarbeit<br />
bieten zwei pädagogische Fachkräfte ein elternpraktikum<br />
an.<br />
Mit zehn computergesteuerten babysimulatoren wird<br />
für schülerinnen ab Klasse 9 dieses angebot des sozialdienstes<br />
Katholischer Frauen vorgehalten.<br />
Das Ziel dieses Angebotes umfasst:<br />
• die anzahl von sehr jungen und jungen Frauen,<br />
die ohne schulabschluss und berufsausbildung<br />
schwan ger werden, ist nach wie vor groß. durch<br />
ein eigenes Kind erhoffen sich Jugendliche oft, der<br />
mit fehlendem schulabschluss einhergehenden<br />
Perspektivlosigkeit zu entfliehen.<br />
• eine auseinandersetzung damit, was elternschaft<br />
und elternverantwortung konkret bedeuten, findet<br />
oftmals nicht statt.<br />
• durch den einsatz von babysimulatoren können<br />
schülerinnen für einen begrenzten Zeitraum „eltern<br />
auf Probe“ sein. sie lernen durch den spielerischen<br />
umgang mit dieser thematik die belastungen<br />
einer elternschaft kennen, und es kann darüber<br />
hinaus eine intensive auseinandersetzung mit<br />
diesem thema stattfinden.<br />
• wir haben ein Konzept für ein elternpraktikum ent-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 55
Sozialdienst Katholischer Frauen<br />
wickelt, in dem wir neben dem einsatz von babysimulatoren<br />
moderierte unterrichtseinheiten zu<br />
themen wie Partnerschaft, Familie, elternverantwortung<br />
und Lebensplanung anbieten.<br />
Prävention von schwangerschaften Minderjähriger verdeutlicht:<br />
• was elternschaft und elternverantwortung bedeuten<br />
• ein erstes bewusstsein dafür bilden, wann der geeignete<br />
Zeitpunkt sein könnte, eltern zu werden<br />
• Prävention von Kindesvernachlässigung/Kindesmisshandlung<br />
• angebote von beratungsstellen vorstellen und verdeutlichen<br />
im berichtsjahr 20<strong>11</strong> wurden 13 Projektwochen an<br />
unterschiedlichen braunschweiger schulen, darunter<br />
bei der Lebenshilfe, den Förderschulen und ein außerschulisches<br />
Projekt, mit insgesamt 137 schülerinnen<br />
durchgeführt. darüber hinaus nahmen 20<strong>11</strong> an den<br />
schulpräsentationen 306 Lehrerinnen, schulsozialarbeiterinnen<br />
und schülerinnen teil.<br />
Zu beachten, aber zahlenmäßig nicht erfasst, sind hier<br />
die informationen an die eltern der schülerinnen über<br />
das „elternpraktikum mit babysimulator“. die eltern der<br />
jeweiligen schulen wurden mit einem elternbrief über<br />
das Projekt informiert. Multiplikatoren des Projektes waren<br />
auch die schülerinnen selbst, die den babysimulator<br />
für mehrere tage „versorgt“, nach hause und zu ihren<br />
Freizeitaktivitäten mitgenommen hatten. dieses<br />
führte wiederum zu gesprächen und diskussionen im<br />
elternhaus, mit bekannten, Freunden und nicht zuletzt<br />
mit anderen Mitschülerinnen.<br />
die erfahrung zeigte, dass eine nachbereitung des Projektes<br />
von den Jugendlichen und Pädagogen oft erwünscht<br />
wurde, um einzelne themen wie zum beispiel<br />
verhütung, alkohol- und drogenkonsum während der<br />
56 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
schwangerschaft, Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung<br />
zu vertiefen. eine nachbereitung boten<br />
wir je nach thema entweder im Klassenverband oder<br />
aber in der kleineren Projektgruppe an, um intimität zu<br />
bewahren. bei einer nachbereitung im Klassenverband<br />
wurden auch Jugendliche erreicht, die nicht direkt an<br />
dem Projekt teilgenommen hatten.<br />
das o.g. Projekt wurde von sponsoren und der stadt<br />
braunschweig, Fachbereich Kinder, Jugend und Familien<br />
gefördert.<br />
Beratung von alleinerziehenden Müttern<br />
neben einzelberatungen für alleinerziehende bieten<br />
wir seit Jahren für diesen Personenkreis gruppenarbeit<br />
an. 16 alleinerziehende mit ihren Kindern nahmen dieses<br />
grup penan ge bot kontinuier lich wahr und ka men<br />
jeden Montag nach mittag mit ihren Kindern in unsere<br />
räume in der bernerstraße. bei dieser arbeit unterstützten<br />
uns qua lifizierte honorarkräfte, die die Kinderbetreuung<br />
über nahmen. die Mütter erhielten beratung<br />
und informationen zu den verschiedensten für sie relevanten<br />
themen, konnten untereinander Kontakte knüpfen<br />
und sich gegenseitig hilfestellung geben.<br />
wie in den Jahren zuvor wurde auch im berichtsjahr<br />
eine einwöchige Freizeit in den herbstferien mit insgesamt<br />
34 Personen in die Familienferienstätte st. ursula<br />
/Kirchmöser unternommen.<br />
Zum schluss sei noch erwähnt, dass ohne die unterstützung<br />
durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die<br />
hilfen der Kirchengemeinden und die der honorarkräfte<br />
das hier im groben umriss dargestellte aufgabengebiet<br />
nicht denkbar wäre bzw. gar nicht angeboten werden<br />
könnte.
wohlfahrtsmarken<br />
die briefmarken<br />
mit Mehrwert<br />
das neue „wohlfahrtsmarken-Jahr“ begann am 3. Januar<br />
schmunzelnd mit Original-Phasen-Zeichnungen<br />
aus Loriots Fernseharbeiten. es wurden vier beliebte<br />
szenen auf den neuen wohlfahrtsmarken attraktiv umgesetzt.<br />
so zierte die 45 + 20 cent-Marke das Motiv<br />
„der sprechende hund“ und die 145 + 55 cent-Marke<br />
das Motiv „das Frühstücksei“. Für einen standardbrief<br />
bis 20 g gab es zwei 55 + 25 cent-wohlfahrtsmarkenmotive:<br />
„herren im bad“ und „auf der rennbahn“.<br />
Was sind Wohlfahrtsmarken und wer kann Wohlfahrtsmarken<br />
verkaufen?<br />
wohlfahrtsmarken sind offizielle briefmarken mit einem<br />
Zuschlag auf den regulären Portowert für die sozialen<br />
aufgaben der wohlfahrtsverbände. verkaufen können<br />
wohlfahrtsmarken jede einrichtung und jeder dienst eines<br />
verbandes der freien wohlfahrtspflege. dies gilt<br />
aber auch für jeden sozial engagierten im umfeld von<br />
Kirche und caritas. es gibt viele gelegenheiten, die<br />
Marken anzubieten. hier seien beispielhaft basare oder<br />
sommerfeste in Kindertagesstätten oder veranstaltungen<br />
der Pfarrgemeinde genannt. dem einfallsreichtum<br />
sind keine grenzen gesetzt, um wohlfahrtsmarken zu<br />
verkaufen. denn verkauft werden können wohlfahrts-<br />
und weihnachtsmarken das ganze Jahr über zum Portowert<br />
plus aufgedrucktem Zuschlag.<br />
Wohlfahrtsmarken<br />
Jährlich werden von der deutschen Post nicht nur neue<br />
Motive von wohlfahrtsmarken, sondern auch von weihnachtsmarken<br />
herausgegeben. die weihnachtsmarken<br />
20<strong>11</strong> erschienen am 10. november und zeigen zwei<br />
heilige, die als wohltäter in die geschichte eingegangen<br />
sind und heute die vorboten des christfestes sind: das<br />
Motiv „st. Martin“ ziert das 45 + 20 cent-Postwertzeichen<br />
und zeigt ihn in der berühmten szene der Mantelteilung.<br />
die 55 + 25 cent sondermarke trägt das Motiv<br />
„st. nikolaus“. sie zeigt st. nikolaus segnend mit den<br />
bischöflichen insignien, der Mitra und dem stab, sowie<br />
den Äpfeln bzw. goldenen Kugeln.<br />
ab 2. Januar 2012: neue wohlfahrtsmarkenserie „edelsteine“<br />
mit den Motiven rubin, smaragd und saphir<br />
ihre ansprechpartnerin:<br />
Christine Sander, sekretärin<br />
telefon: 0531 / 38008-45<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e. V.<br />
Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v. 57
Stellenplan<br />
58 J ahresbericht 20<strong>11</strong> caritasverband braunschweig e. v.<br />
stellenplan<br />
Einrichtung<br />
<strong>Caritasverband</strong><br />
Honorarkräfte<br />
Sozialstation<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Bernward<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Max. Kolbe<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Kjeld<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Nikolaus<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Martin<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Joseph<br />
Begegnungsstätte<br />
Böcklerstraße<br />
Honorarkräfte<br />
Betreutes Wohnen<br />
PACE<br />
Summe<br />
Personal<br />
15<br />
12<br />
30<br />
24<br />
17<br />
13<br />
<strong>11</strong><br />
17<br />
7<br />
2<br />
10<br />
2<br />
5<br />
165
Beteiligung<br />
Seniorenwohnanlage St. Hedwig ggmbH<br />
Sozialarbeit<br />
leitung: Herr Baron<br />
- allg. Sozialberatung<br />
- Migrationsdienste<br />
- gruppenangebote<br />
- Familienerholung<br />
- Müttererholung<br />
- altenhilfe<br />
- altenerholung<br />
- Flüchtlingshilfe<br />
- Bahnhofsmission<br />
- nachbarschaftshilfe<br />
- Begegnungsstätte<br />
- zivildienst<br />
- Betreutes Wohnen<br />
Kinder -<br />
tages stätte<br />
St. Bernward<br />
(120 Plätze)<br />
leitung:<br />
Frau lippok<br />
- drei Krippengruppen<br />
- drei Kindergartengruppen<br />
Geschäftsführer<br />
Herr Christian Baron<br />
Kinder -<br />
tagesstätte<br />
St. Maximilian<br />
Kolbe (90 Plätze)<br />
leitung:<br />
Frau Weh<br />
- drei Kindergartengruppen<br />
- eine Krippen-<br />
gruppe<br />
organigramm<br />
Mitgliederversammlung<br />
Vorstand:<br />
1. Vorsitzender: Propst r. Heine<br />
stellv. Vorsitzende: Frau regine Pietsch<br />
Beisitzer: Herr anton niesporek<br />
Beisitzer: Herr axel richter<br />
geschäftsführer: Herr Christian Baron<br />
Sozialpädagogik<br />
leitung: Herr Baron<br />
- Jugendmigrationsdienst<br />
- gruppenangebote<br />
- Pro-aktiv-Center<br />
- Jugend- und<br />
Internetcafé<br />
St. Cyriakus<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Kjeld<br />
(67 Plätze)<br />
leitung:<br />
Herr radisic<br />
- zwei Kinder -<br />
gartengruppen<br />
- ein VgS-Hort<br />
(Kleingruppe)<br />
- eine Krippengruppe<br />
Verwaltung<br />
leitung: Frau Siegler<br />
Mitarbeitervertretung (MAV)<br />
Vorsitzende: Frau Manuela göllner<br />
- Personal<br />
- Buchhaltung<br />
- Finanzen/Verwendungsnachweise<br />
- Sammlungen<br />
- Wohlfahrtsbriefmarken<br />
- zentrale/Post/<br />
Vervielfältigungen<br />
- reinigung<br />
- Mahnwesen<br />
Kinder-<br />
tagesstätte<br />
St. Nikolaus<br />
(65 Plätze)<br />
leitung:<br />
Herr Knoppik<br />
- zwei Kinder-<br />
gartengruppen<br />
- eine Krippen -<br />
gruppe<br />
Kindertagesstätte<br />
St. Martin<br />
(Sickte)<br />
(<strong>11</strong>0 Plätze)<br />
leitung:<br />
Frau Jaworsky<br />
- eine Krippen-<br />
gruppe<br />
- drei Kinder-<br />
gartengruppen<br />
- ein VgS-Hort<br />
<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V.<br />
Organigramm<br />
Beteiligung<br />
Caritas-Stiftung <strong>Braunschweig</strong><br />
Sozialstation<br />
leitung: Frau ernst<br />
- altenpflege<br />
- Krankenpflege<br />
- Familienpflege<br />
- Pflegeversicherung<br />
- Hauswirtschaftl.<br />
dienste<br />
- Sozialarbeit<br />
Kinder -<br />
tagesstätte<br />
St. Joseph<br />
(30 Plätze)<br />
leitung:<br />
Herr radisic<br />
- zwei Krippen-<br />
gruppen
<strong>Caritasverband</strong> <strong>Braunschweig</strong> e.V. Kasernenstraße 30, 38102 <strong>Braunschweig</strong>,<br />
Tel.: 0531 / 3 80 08 - 0, Fax: 0531 / 3 80 08 - 50, info@caritas-bs.de, www.caritas-bs.de