Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

WOHNUNG
Eine Wohnung zu finden, war für mich nicht ganz einfach . Ich hatte mich zwar schon vorab
über Wohnungen bzw. WGs in Lissabon informiert, allerdings muss man seine Ansprüche
schon wirklich herunterschrauben. Da ich schon sehr früh in Lissabon war hatte ich mit der
Wohnungssuche im Gegensatz zu anderen noch großes Glück. Oft werden nämlich winzige
Zimmer ohne Fenster für 300€ angeboten. Auch ganz selbstverständlich ist es sich ein Zimmer
mit jemanden zu teilen. Ich habe meine Wohnung/Zimmer über ERASMUSLISBOA
gefunden. Ich habe im Bairro Alto mit 2 Spaniern, 1 Brasilianerin, 1 Portugiesen und einem
Deutschen gewohnt. Mein Zimmer war sehr groß und wir hatten einen Gemeinschaftsraum
und 2 Badezimmer. Allerdings war die Bar unter unserer Wohnung mit live-Musc bis 3 Uhr
morgens inklusive, was für die Mitbewohner die direkt über der Bar wohnten schon etwas
gewöhnungsbedürftig war um richtig schlafen zu können. Aber das muss man in Kauf nehmen,
wenn man in Bairro Alto leben möchte. Zudem sollte man wissen, dass die meisten
Wohnungen nicht über eine Heizung verfügen und dass die Vermieter das auch nicht gerne
sehen, wenn man sich eine kleine Standheizung anschafft. Wir haben das allerdings trotzdem
gemacht, aber auch einfach mehrere Decken zu Hilfe genommen.
UNI:
Meine Uni, die Universidade de Lisboa (classica), war eine staatliche Universität. Sie befand
sich bei der Haltstelle Cidade Universidade und war mit der metro von meiner Wohnung aus
in ca. 25 min. zu erreichen.
In der Fakultät war meine Ansprechpartnerin Rosa Gureeira, die Verantwortliche für die
Erasmusstudenten. Am besten so früh wie möglich zu ihr gehen und sich das welcome-kid
abholen, welches eine Handy-sim-card beinhaltet, mit der man für 5 € im Monat kostenlos zu
anderen Moche-kontakten sms schreiben kann und telefonieren kann. Ohne Rosa hätte wirklich
überhaupt nichts funktioniert. Sie war wirklich mehr als nur eine Hilfe!!!!
Was die Fächerwahl betrifft, belegte ich einen Sprachkurs, für den man sich auf der gegenüberliegenden
Fakultät, der faculdade de letras einschreiben muss, einen Intensivkurs (legal
english), sowie direito internacional publico und direito comparado. Das Studium wird hierbei
in Theorie, in Form von Vorlesungen, und Arbeitsgruppen eingeteilt. Beides wird in portugiesisch
gehalten und wenn man Glück hat, wird eventuell mal eine Frage bei Bedarf in
Englisch beantwortet.
Wir Erasmusstudenten waren sehr verzweifelt, denn die Kommunikation hat nur sehr
schlecht funktioniert. Das lag nicht unbedingt an der Sprache, aber einige AG-Leiter, wollten
einfach nicht mit uns in Englisch sprechen, wenn wir nach der Ag nur nach dem bearbeiteten
Stoff fragen wollten, um es selbst in Büchern nachzuschlagen. Zudem weigern sich viele Professoren
Erasmus-studenten in ihre Kurse aufzunehmen, weil ihnen das zu anstrengend ist.
Und noch was…es herrscht die Meinung, dass wenn man nach Lissabon kommt, man der
portugiesischen Sprache mächtig sei. Dies ist jedoch keine Voraussetzung für das Erasmusprogramm,
welches mir persönlich überhaupt erst die Möglichkeit gegeben hat nach Lissabon
zu gehen, mich jedoch in Dingen, die die Uni betreffen vor sehr viele Hürden gestellt hat.
Auf Verständnis seitens der Universidade de Lisboa ist fast vergeblich zu hoffen. Direito
comparado kann ich jedoch nur empfehlen. Der Professor ist wahnsinnig nett und spricht
mehrere Sprachen fließend, unter anderem deutsch. Bei ihm ist es auch möglich anstelle einer
Klausur eine Hausarbeit zu schreiben, wer möchte in Englisch oder auch Deutsch.
Das Bewertungssystem funktioniert folgendermaßen. Es gibt Notenpunkte von 10-20P. Mit
10P hat man bestanden.
In der Mitte des Semesters wird ein Test geschrieben darauffolgend noch ein Zweiter und am
Ende des Semesters eine Abschlussklausur. Und dann noch gegebenenfalls eine mündliche
Prüfung.