Projekt BIK - Berufsintegration im ... - Miteinander
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Der Besuch bei der alten Dame<br />
Roland Racek<br />
Frau Anna Stadler wurde am 12.06.1912 in Linz geboren.<br />
Anlässlich ihres 100sten Geburtstages statten wir der sehr<br />
rüstigen Dame einen Besuch ab.<br />
Frau Stadler empfängt uns an der Wohnungstür, <strong>im</strong> Beisein<br />
ihrer Betreuerin des Mobilen Hilfsdienstes. Sie ist sehr<br />
schick gekleidet und, was ihr <strong>im</strong>mer noch besonders wichtig<br />
ist, die roten Schuhe passen perfekt zum Kostüm – auf ihr<br />
Äußeres legt sie nach wie vor sehr viel Wert.<br />
Foto: <strong>Miteinander</strong> GmbH<br />
Frau Stadler bittet uns zu sich ins Wohnz<strong>im</strong>mer. Am Tisch<br />
befinden sich unzählige Glückwunschkarten und die Geschenke, die die Jubilarin<br />
erhalten hat.<br />
Frau Stadler wird seit 1998 von der <strong>Miteinander</strong> GmbH betreut. Seit damals ist<br />
ihre Hauptbetreuerin Inge Schulz, die Frau Stadler privat seit zirka 41 Jahren<br />
kennt. Unterstützung braucht sie trotz ihres hohen Alters noch <strong>im</strong>mer verhältnismäßig<br />
wenig.<br />
Nachdem die ersten Fotos gemacht wurden, wird der Tisch frei gemacht; wir<br />
sind zu Kaffee und Kuchen eingeladen.<br />
Frau Stadler ist nach wie vor sehr eloquent und erzählt aus ihrem Leben. Zwischendurch<br />
dirigiert sie die Betreuerin und gibt Anweisungen wie der Tisch zu<br />
decken sei.<br />
Ihr Berufsleben als Verkäuferin und in einem Labor der Voestalpine, private<br />
Interessen wie Wandern und Freikörperkultur, die Besucher/innen und Gratulantinnen/Gratulanten<br />
zu Ihrem Geburtstag, der Ablauf des Alltags und vieles<br />
mehr werden <strong>im</strong> Gespräch gestreift.<br />
Was das Gehe<strong>im</strong>nis ihrer guten Verfassung sei bekommen wir auch zu hören:<br />
„Ich habe viel geliebt“ und „Ich habe mein Leben genossen“.<br />
Auffallen tut uns aber noch etwas Anderes: Die Erzählungen und Geschichten<br />
aus der Vergangenheit sind allesamt positiv. Negatives wird in Positives verwandelt,<br />
selbst der Oberschenkelhalsbruch infolge eines Sturzes vor 2 Jahren.<br />
Seit damals bezeichnet sie sich selbst kokett als „gefallenes Mädchen“.<br />
Viel Lob erntet in diesem Zusammenhang auch das Seniorinnen-/Seniorenmeldegerät.<br />
Aus ihren Erzählungen wird weiters klar, dass sie damals wie<br />
heute ihre sozialen Kontakte pflegt und so viel wie eben möglich in Bewegung<br />
ist, körperlich und geistig.<br />
Jetzt sei sie <strong>im</strong>mer wieder müde und da und dort zwickt es ein wenig, aber<br />
auch das akzeptiert sie so wie es ist und macht ihre Witze darüber.<br />
Zu guter Letzt stoßen wir mit Frau Stadler mit einem Gläschen Sekt an.<br />
Wir wünschen ihr noch ganz viele glückliche und gesunde Lebensjahre.<br />
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