Ausgabe 12.2004 (PDF-Format, ca. 1,2 MB - Zentrum Kärnten in ...
Ausgabe 12.2004 (PDF-Format, ca. 1,2 MB - Zentrum Kärnten in ...
Ausgabe 12.2004 (PDF-Format, ca. 1,2 MB - Zentrum Kärnten in ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Landesrat Josef Mart<strong>in</strong>z: “Jeder<br />
Konsument kann die Österreichische<br />
Charta für Gentechnikfreiheit<br />
mit s<strong>in</strong>er Unterschrift unterstützen!”<br />
Auf Grund vieler Unbekannter,<br />
oder gerade deshalb, lehnen -<br />
und das ist erwiesen - die Konsumenten<br />
die Gentechnik <strong>in</strong> Lebensmitteln<br />
rigoros ab. Der<br />
Kärntner Landtag hat im Oktober<br />
2004 e<strong>in</strong> zukunftsbestimmendes<br />
Gesetz verabschiedet:<br />
das Kärntner Gentechnik-Vorsorgegesetz.<br />
<strong>Kärnten</strong> hat mit se<strong>in</strong>em Gesetz<br />
nicht nur die Anerkennung <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Europäischen Union erreicht.<br />
Andere Bundesländer und<br />
auch andere Staaten Europas haben<br />
um das Kärntner Gesetz bereits<br />
angefragt, um es für ihr<br />
Anzeige<br />
Land übernehmen zu können.<br />
Mit dem Kärntner Gentechnik-<br />
Vorsorgegesetz wollen wir all<br />
jene schützen, die die Gentechnik<br />
<strong>in</strong> Lebensmitteln ablehnen,<br />
und jene, die gentechnikfrei<br />
produzieren wollen. Auch der<br />
Umdenkprozess <strong>in</strong> Ländern, wo<br />
die Gentechnik bereits E<strong>in</strong>zug<br />
gehalten hat, ist längst e<strong>in</strong>geleitet.<br />
Daher wird auch <strong>in</strong> <strong>Kärnten</strong><br />
alles daran gesetzt, um unschlüssige<br />
Konsumenten wie<br />
Produzenten davon zu überzeugen,<br />
dass die Gentechnik <strong>in</strong> Lebensmitteln<br />
nichts verloren hat.<br />
Mit dem Beschluss im Kärntner<br />
Landtag alle<strong>in</strong>e ist es jedoch<br />
nicht getan. Wir müssen das Bewusstse<strong>in</strong><br />
für unsere gesunden<br />
Lebensmittel verstärken und die<br />
Bevölkerung breit <strong>in</strong>formieren.<br />
Dazu gehört auch die Solidarität<br />
zwischen Konsumenten und<br />
Landwirten. Denn was wir täg-<br />
AKUTELLES<br />
Ke<strong>in</strong>e Gentechnik:<br />
Charta unterschreiben<br />
Das Thema Gentechnik löst bei Konsumenten wie Produzenten Verunsicherung aus.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e Belege dafür, dass die Gentechnik im Essen ke<strong>in</strong>e Auswirkungen<br />
auf unseren Organismus hat.<br />
WAS IST GENTECHNIK?<br />
In der Gentechnik geht es um Erbmaterial von Lebewesen, Pflanzen,<br />
Tieren oder Menschen. Ziel ist es, die Erb<strong>in</strong>formationen von Lebewesen<br />
zu entschlüsseln, sie zu verändern und damit technisch nutzbar zu machen.<br />
Die gesamte Erb<strong>in</strong>formation, beispielsweise die Augenfarbe, ist <strong>in</strong><br />
der Desoxyribonukle<strong>in</strong>-Säure zu f<strong>in</strong>den (DNS). E<strong>in</strong>zelne Abschnitte der<br />
DNS werden als Gene bezeichnet. In der landwirtschaftlichen Urproduktion<br />
können Tiere und Pflanzen gentechnisch verändert werden. Bei der<br />
Erzeugung von Lebensmitteln können gentechnisch veränderte Mikroorganismen<br />
zugesetzt werden.<br />
lich zu uns nehmen, wird täglich<br />
von Bauernhand produziert.<br />
Gentechnik - der falsche Weg.<br />
Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ökologischen<br />
Landwirtschaft, wie sie <strong>in</strong> Österreich<br />
praktiziert wird, ist die<br />
Gentechnik nicht der richtige<br />
Weg <strong>in</strong> die Zukunft. Daher hat<br />
<strong>Kärnten</strong> die österreichische<br />
Charta für Gentechnikfreiheit<br />
unterzeichnet. Damit bekennt<br />
sich unser Bundesland dazu,<br />
die Lebensmittelproduktion<br />
gentechnisch unverändert zu<br />
32<br />
belassen.<br />
Auf Initiative des Agrarlandesrates<br />
Josef Mart<strong>in</strong>z wird mit<br />
Unterstützung des Lebensm<strong>in</strong>isteriums<br />
der Anbau von gentechnisch<br />
freien Saatgütern und<br />
Futtermitteln forciert. Jeder<br />
Konsument kann die Österreichische<br />
Charta für Gentechnikfreiheit<br />
mit se<strong>in</strong>er Unterschrift<br />
unterstützen!<br />
INFO: Telefon 050-536-227 01<br />
www.mart<strong>in</strong>z.ktn.gv.at oder<br />
www.gentechnikfreiheit.at<br />
Das Kärntner Gentechnik-Vorsorgegesetz:<br />
Anerkennung der EU<br />
<strong>Kärnten</strong> hat die Gentechnik<br />
auf e<strong>in</strong>e gesetzliche Basis gestellt.<br />
Als oberstes Pr<strong>in</strong>zip gilt,<br />
die Kärntner Produkte <strong>in</strong> ihrer<br />
Qualität zu erhalten und den<br />
Konsumenten die Sicherheit,<br />
gesunde Lebensmittel aus<br />
<strong>Kärnten</strong> zu kaufen, garantieren<br />
zu können.<br />
$ Das Kärntner Gentechnik-<br />
Vorsorgegesetz macht den<br />
Anbau von gentechnisch<br />
veränderten Organismen<br />
(GVO) möglich.<br />
$ Der Landwirt, der Gentechnik-Saatgut<br />
ausbr<strong>in</strong>gt,<br />
muss dies drei Monate vor<br />
der Ausbr<strong>in</strong>gung anmelden.<br />
Die Landesregierung,<br />
Abteilung 11 Agrarrecht,<br />
nimmt e<strong>in</strong>e Überprüfung<br />
vor, ob dies möglich ist.<br />
$ Ob die Ausbr<strong>in</strong>gung erfolgen<br />
kann, hängt von den<br />
Abständen zu den nächsten<br />
Feldern ab. Es muss<br />
gewährleistet se<strong>in</strong>, dass<br />
durch den Pollenflug der<br />
gentechnisch veränderten<br />
Pflanzen nicht e<strong>in</strong>e Vermischung<br />
mit sauberen<br />
Pflanzen auf anderen Feldern<br />
stattf<strong>in</strong>det.<br />
$ Die Liste der Landwirte,<br />
die mit Gentechnik produzieren,<br />
wird im Kärntner<br />
Bauer, Tageszeitung und<br />
im Internet bekannt gegeben.<br />
$ Auch die Haftung ist vom<br />
Bund geregelt worden.<br />
Mit dieser Haftungsregelung<br />
kann e<strong>in</strong> durch beispielsweise<br />
Pollenflug geschädigter<br />
Landwirt<br />
glaubhaft darstellen, dass<br />
se<strong>in</strong>e Pflanzen durch gentechnisch<br />
verunre<strong>in</strong>igtes<br />
Saatgut vom Nachbar-<br />
grundstück bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
wurden. Der beschuldigte<br />
Nachbar muss den Beweis<br />
antreten, dass er Abstände<br />
und andere Vorsichtsmaßnahmen<br />
e<strong>in</strong>gehalten hat,<br />
damit ke<strong>in</strong>e Verunre<strong>in</strong>igung<br />
passieren kann.<br />
Wenn er das nicht kann,<br />
kann der geschädigte Bauer<br />
se<strong>in</strong>en gesamten Schaden<br />
e<strong>in</strong>klagen.<br />
$ Das Kärntner Gentechnikvorsorgegesetz<br />
sieht Geldstrafen<br />
von bis zu 30.000<br />
Euro vor.