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Natur + Umwelt - Bund Naturschutz in Bayern eV

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Hallo<br />

Schmetterl<strong>in</strong>g<br />

Wie wir den bedrohten Schönheiten<br />

e<strong>in</strong>e Heimat geben<br />

Beim Spaziergang nimmt man es eher unbewusst wahr: schon wieder weniger Schmetterl<strong>in</strong>ge?<br />

Tanzten hier nicht früher bunte Falter um tausend Blüten? Die jüngste »Rote Liste«<br />

bestätigt diese E<strong>in</strong>drücke. Von 172 Tagfalterarten <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> f<strong>in</strong>den sich 104 auf diesem<br />

Negativkonto der gefährdeten Arten wieder. Bei Nachtfaltern und Kle<strong>in</strong>schmetterl<strong>in</strong>gen<br />

sieht es nicht viel besser aus. Dr. Kai Frobel über die Sorgenk<strong>in</strong>der des Artenschutzes<br />

Foto: Willner<br />

Bei manchen Arten unserer Heimat – bei Wanderfalken<br />

etwa, bei Kolkraben, Bibern oder e<strong>in</strong>igen Vogelarten<br />

der Feuchtgebiete – erfreuen uns <strong>in</strong> letzter Zeit positive<br />

Entwicklungen. Doch die Rote-Liste-Bilanz der Schmetterl<strong>in</strong>ge<br />

bleibt negativ. Die Gründe kennen wir auch von<br />

anderen Artengruppen: Die allgeme<strong>in</strong>e Nährstoffanreicherung<br />

<strong>in</strong> der Landschaft durch Stickstoff aus Autoabgasen<br />

und Massentierhaltung trägt dazu bei wie botanisch<br />

völlig verarmtes Silage-Grünland. Wo früher eher nährstoffarme<br />

und damit bunte, schmetterl<strong>in</strong>gsreiche Bauernwiesen<br />

blühten, dom<strong>in</strong>ieren heute Löwenzahn-Re<strong>in</strong>bestände,<br />

deren protziges Frühjahrsgelb Ausdruck von<br />

Gülle-Flut und Intensivnutzung ist. Von den Mais- und<br />

Rapsäckern der bayerischen Agrarlandschaft flieht das<br />

Tagpfauenauge ebenso wie der Grasfrosch oder die Feldlerche.<br />

Was auf der e<strong>in</strong>en Seite e<strong>in</strong> viel zu viel an Nutzung ist,<br />

fehlt anderswo: Aus hängigen Lagen <strong>in</strong> den Mittelgebirgen<br />

zieht sich die Landwirtschaft zurück. Trockene Hänge zum<br />

Beispiel auf Muschelkalk, über Jahrtausende mit Schafen,<br />

Ziegen oder R<strong>in</strong>dern beweidet und als Kulturlandschaftsbiotop<br />

e<strong>in</strong> Schmetterl<strong>in</strong>gs-Eldorado ohnegleichen, werden<br />

nur noch über Landschaftspflegemaßnahmen gestützt,<br />

falls sie nicht schon mit Fichten aufgeforstet s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Trocken- und Magerrasen zusammen mit benachbarten<br />

wärmebegünstigten Saumstrukturen beherbergen<br />

[3-05] <strong>Natur</strong> + <strong>Umwelt</strong> BN-Magaz<strong>in</strong> 11

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