Zwischen Kochherden und Waldgeistern - Deutsche Gesellschaft für ...

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Quellen: � �� 32 sichert in Madagaskar schon jetzt 70% der Stromerzeugung. Sie soll mittelfristig die teuren, umweltbelastenden und sehr unzuverlässigen Dieselkraftwerke vollständig ersetzen und die Zahl der Haushalte, die Zugang zu elektrischem Strom haben, deutlich erhöhen. Elf Kleinwasserkraftwerke gibt es bereits in ländlichen Gebieten. Da der staatliche Stromversorger JIRAMA (Jiro sy Rano Malagasy) über zu wenig Kapital verfügt, sollen Partnerschaften mit ausländischen Investoren eingegangen werden. Diese können den Strom vor Ort selbst erzeugen, ihn transportieren und an JIRAMA verkaufen, um die Elektrifizierung der ländlichen Gebiete zu beschleunigen. Die lokalen Gemeinschaften werden aktiv: mit Traditio nen in die Zukunft Zur Überwindung der gravierenden Probleme im Umwelt-, Bildungs- und Wirtschaftsbereich richtet sich der MAP in seiner achten und letzten Verpflichtung direkt an das madagassische Volk. Die aktive Einbindung der Bevölkerung in den Entwicklungsprozess ist dem Präsidenten ein wichtiges Anliegen. Dabei soll vor allem an die reichen Traditio nen Madagaskars angeknüpft werden. Ravalomanana setzt auf die Wiederbelebung althergebrachter Führungsstrukturen sowie auf überliefertes Wissen und Bewirtschaftungsmethoden. Ältestenrat, Ahnenkult und „dina“ als Elemente eines modernen Staates Traditio nelle Dorfstrukturen Vor der Kolonialisierung und der Eingliederung in den Natio nalstaat bestimmten die dörflichen Gemeinschaften in Madagaskar das Gesellschaftssystem. Die Dorfoberhäupter, die hohes Ansehen und Autorität genossen, konnten beispielsweise Nutzungsrechte formell anerkennen, wenn ein Dorfmitglied ein Stück Land landwirtschaftlich in Wert setzte – vorausgesetzt, die ganze Gemeinschaft stimmte zu. In Konfliktfällen konnten die Dorfoberhäupter Recht sprechen. Nach Konsultatio n der Ahnen fällte der Ältestenrat Teil 3 Lösungsansätze auf diversen Ebenen einvernehmlich alle wichtigen Entscheidungen im Dorfleben. Auch nach der Einführung von staatlichen Verwaltungen sind diese traditio nellen Strukturen lebendig geblieben. Die kleinste koordinierende Einheit, „fokontany“ genannt, wird von mehreren Dörfern gebildet. Alle wichtigen Entscheidungen auf fokontany-Ebene werden von den Dorfoberhäuptern, den „Dorfchefs“, wie man heute sagt, getroffen. In Bezug auf ihre Funktio nen gleichen sie dem traditio nellen Ältestenrat – allerdings ist heute das Alter eines Dorfchefs nicht mehr ausschlaggebend. Das Gewohnheitsrecht „dina“ Seit Jahrhunderten wurde das Verhalten der Gemeinschaft durch ein traditio nelles, mündlich von Generatio n zu Generatio n weitergegebenes und durch die kollektive Zustimmung der ganzen Gemeinschaft gefestigtes System von Regeln und Vorschriften („dina“) gelenkt und kontrolliert. Es enthält auch Vorschriften zur Nutzung der natürlichen Ressourcen, klärt Fragen zu Nutzungsrechten und dient der internen sozialen Kontrolle der Gemeinschaft. Natur- und Ressourcenschutz ist nicht neu in Madagaskar Die starke Verhaftung in Naturreligionen, sowie die Anwendung überlieferter Bestimmungen und Gewohnheiten gehören für die meisten Menschen in Madagaskar nach wie vor zum täglichen Leben. Ahnenverehrung, der Respekt vor Geistern, heiligen Orten und Tieren haben neben ihren wichtigen sozialen Funktio nen auch einen positiven Effekt auf die Natur und die natürlichen Ressourcen. Das über Jahrhunderte entwickelte traditionelle Wissen, das als kollektiver Besitz der Gemeinschaften gilt, wird in Form von Geschichten, Liedern, Werten, Normen, Sprachen, Ritualen und landwirtschaftlichen Praktiken von Generatio n zu Generatio n weitergegeben. Neben Kenntnissen der Naturmedizin umfasst es auch Innovatio nen und Methoden lokaler Gemeinschaften, die für die Bewahrung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt von Bedeutung sind. Auch das „dina“-System mit seinen vielfältigen Vorschriften für Erde, Wasser, Fauna und Flora leistet einen wichtigen Beitrag zum
Ein „greiser“ Lemur lehrt den Menschen das Fürchten Das Aye-Aye (Daubentonie madagascariensis), auch Fingertier genannt, ernährt sich vorwiegend von Insektenlarven, die es mit den Krallen des ausgeprägten Mittelfingers aus der Baumrinde pult. Von den Madagassen wird es deshalb auch der „Greis mit den langen Fingern“ genannt. Der Glaube der Bevölkerung, dass jeder Mensch, der ein Fingertier tötet, selbst innerhalb eines Jahres sterben muss, hat diese Lemurenart über Jahrhunderte vor dem Aussterben bewahrt. Heute sind Aye-Ayes jedoch durch den Rückgang der Waldflächen stark gefährdet. Naturerhalt. Es umfasst: �� die gesamte Gemeinschaft, �� gen, einzelne Tierarten zu töten oder sich von ihnen zu ernähren, �� Ahnen vorbehalten sind und in denen nur Bestattungen stattfinden dürfen, �� Inseln, Seen, Quellen sowie spezifische Pflanzen- und Tierarten. Die im „dina“ verankerte und streng überwachte Einhaltung der Regeln schützt so vor Übernutzung, Ausbeutung oder Zerstörung der natürlichen Ressourcen. Traditio nelles Ressourcenmanagement als Anknüpfungspunkt für Entwicklung und Naturerhalt Naturschützern, Entwicklungsexperten und der madagassischen Regierung ist klar geworden, dass die lokalen Gemeinschaften mit ihren traditionellen Regeln und Bräuchen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und dem nachhaltigen Management von Gebieten und Arten leisten können. Einige der noch stark in ihrer spirituellen Welt verwurzelten Gemeinschaften wurden daher vor allem in den abgelegenen Gebieten Madagaskars in die Strategien zum Natur- und Ressourcenschutz eingebunden. In diesen Regionen ist die Präsenz von staatlichen „Kontrolleuren“ besonders schwierig – lokale Gemeinschaften werden daher zu wichtigen Alliierten im Kampf gegen die Teil 3 Lösungsansätze auf diversen Ebenen 33
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Seite 17 und 18: Die beiden Computerspiele eignen si
Seite 19 und 20: Ackerbau- und Viehzuchtmethoden, in
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Seite 25 und 26: teme auf Madagaskar angepasst sind.
Seite 27 und 28: unter Personalmangel, weit voneinan
Seite 29 und 30: aber in den tieferen Bodenschichten
Seite 31 und 32: Die Entwaldung gefährdet die Biodi
Seite 33: eine „grüne Revolutio n“. Nach
Seite 37 und 38: Der Film „Law of the Springs“ i
Seite 39 und 40: ��
Seite 41 und 42: natio nalen CO 2 -Handel einzusetze
Seite 43: Die Millennium-Entwicklungsziele un

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