Zwischen Kochherden und Waldgeistern - Deutsche Gesellschaft für ...
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Der Film „Law of the Springs“ ist Teil des Programms<br />
„The Equator Show“ der Vereinten Nationen.<br />
Produziert wurde der Kurzfilm im Rahmen<br />
der Serie „Hands On“ von TVE (Television for<br />
the Environment). Diese nicht-kommerzielle<br />
Organisatio n mit Sitz in London erstellt <strong>und</strong> vertreibt<br />
Dokumentatio nen über Umwelt-, Entwicklungs-,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Menschenrechtsthemen.<br />
Aus einem Katalog mit mehr als 500 Filmen<br />
Ein madagassischer „Prototyp“ –<br />
der Ringelschwanz-Lemur<br />
Die im Manambolo-Wald beheimateten Ringelschwanz-Lemuren<br />
prägen mit ihrem buschigen<br />
schwarz-weiß gestreiften Schwanz das Bild<br />
Madagaskars am nachdrücklichsten, da sie<br />
im Gegensatz zu vielen ihrer Lemuren-Vettern<br />
tagaktiv sind. Ihr Lebensraum wird dank des<br />
traditio nellen Forstmanagements der Betsileo-<br />
Gemeinschaft geschützt.<br />
können die meisten <strong>für</strong> Bildungszwecke <strong>und</strong> eine<br />
nicht-kommerzielle Nutzung bestellt werden. Kontaktdaten<br />
<strong>für</strong> Rückfragen:<br />
TVE<br />
21 Elizabeth Street, London SW1W 9RP, UK<br />
Tel. +44 (0)20 7901 8836<br />
Fax +44 (0)20 7901 8856<br />
email sales@tve.org.uk<br />
website <strong>und</strong> online Bestellungen www.tve.org<br />
Bis vor wenigen Jahren verkleinerte sich die<br />
Fläche des Forstkorridors rapide. Nicht nachhaltige<br />
Ackerbaumethoden, illegaler Holzeinschlag<br />
<strong>und</strong> Übernutzung der Ressourcen übten einen steten<br />
Druck auf den Naturwald aus, der zusammen<br />
mit dem Natio nal park Andringitra durch seine<br />
intakte Vegetatio n ein wertvoller Wasserspeicher<br />
<strong>für</strong> die tiefergelegenen Felder der Betsileo ist. Der<br />
im Tal angebaute Reis, das Hauptnahrungsmittel<br />
auf Madagaskar, reichte ohnehin <strong>für</strong> nur fünf<br />
Monate im Jahr. Bei einer fortschreitenden Vernichtung<br />
des Regenwaldes stünde schon bald<br />
nicht mehr genug Wasser zur Verfügung, um den<br />
Reis ausreifen zu lassen. Das Betsileo-Volk würde<br />
damit seiner Lebensgr<strong>und</strong>lage beraubt.<br />
Seit der französischen Kolonialisierung hatten<br />
die traditio nellen Oberhäupter dieses Volkes ihren<br />
Status <strong>und</strong> ihr althergebrachtes Nutzungsrecht<br />
über die Ressourcen verloren. Die Franzosen richteten<br />
das Ministerium <strong>für</strong> Wasser <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />
ein, das auch nach der Unabhängigkeit die<br />
Ressourcennutzung überwachte. Die Kontrollen<br />
unterlaufend wurden die natürlichen Ressourcen<br />
illegal ausgebeutet <strong>und</strong> die Wälder degradierten<br />
zum Selbstbedienungsladen.<br />
1998 baten Betsileo-Gemeinschaften den WWF<br />
um Beistand, da dieser bereits seit 1993 im angrenzenden<br />
Andringitra Natio nal park in Zusammenarbeit<br />
mit der madagassischen Regierung <strong>und</strong> der<br />
deutschen Entwicklungszusammenarbeit (KfW)<br />
ein integriertes Naturschutz- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekt<br />
aufgebaut hatte. Sie wollten ihr traditio nelles<br />
Ressourcennutzungssystem, das vor über 150 Jahren<br />
im Manambolo-Tal praktiziert wurde, wiederbeleben,<br />
die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen<br />
wiedererlangen <strong>und</strong> damit die Zerstörung<br />
des Waldes stoppen. Die neue Forstpolitik eröffnete<br />
Möglichkeiten <strong>für</strong> das Anliegen der Betsileo.<br />
Teil 3 Lösungsansätze auf diversen Ebenen<br />
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