kommunalpolitik - GAR NRW
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nalen Bildungsbüro angesiedelt ist<br />
(nicht etwa beim Schulamt). Sie soll<br />
als zentrale Instanz auf die Qualität<br />
im Inklusionsprozess achten, für<br />
Vernetzung (der Ämter und anderer<br />
Anbieter) und Transparenz sorgen,<br />
ein Qualifizierungsnetzwerk und den<br />
Erfahrungstransfer organisieren und<br />
ein transparentes Netzwerk der El-<br />
ternberatung aufbauen.<br />
� Den Arbeitsauftrag für eine inklusive<br />
OGS, nicht zuletzt ans Land<br />
� Den Arbeitsauftrag an die Institutio-<br />
nen der Freizeitpädagogik (inklusives<br />
Jugendzentrum in jedem Stadtbezirk,<br />
inklusive Ferienangebote …)<br />
� Den Arbeitsauftrag, die Berufskollegs<br />
inklusiv zu gestalten.<br />
Mit dieser Initiative zeigt sich, wie wert-<br />
voll die Arbeit der Kommunen an eigenen<br />
Inklusionsplänen sein kann um der Lan-<br />
despolitik wichtige Hinweise zu geben,<br />
wie Inklusion in kommunale Strukturen<br />
umgesetzt werden kann – und um die<br />
Landespolitik auf Aspekte hinzuweisen,<br />
die allzu schnell vergessen werden, wie<br />
f o r u m<br />
z.B. die Offenen Ganztage.<br />
Die Stadt Köln hat sich mit ihrem Inklusi-<br />
onsplan für die Kölner Schulen eindeutig<br />
zu ihrer Verpflichtung bekannt, die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention umzuset-<br />
zen. Was wir Elternvereine bedauern:<br />
Jegliche Zeitplanungen und Bench-<br />
marks, die der Ratsbeschluss gefordert<br />
hat, sind im Inklusionsplan vermieden<br />
worden, zugunsten der Beteuerung, sich<br />
nach dem Elternwahlverhalten richten zu<br />
wollen. Für die Kommunen mag dies zu-<br />
nächst als der bequemere Weg erschei-<br />
nen. Er wird jedoch mit immensen Verun-<br />
sicherungen und Qualitätsverlusten beim<br />
Start der Schulen in die Inklusion erkauft<br />
– und aus unserer Erfahrung letztlich für<br />
größten Ärger und Widerstände bei Eltern<br />
und Schulen sorgen.<br />
Ein weiterer Kritikpunkt: Wie auch das<br />
Land ergeht sich die Verwaltung der<br />
Stadt Köln beim Thema Öffentlichkeits-<br />
arbeit für die Inklusion (Artikel 8 UN-Be-<br />
hindertenrechtskonvention) in wolkigen<br />
Ankündigungen, dies sei zwar überaus<br />
wichtig, aber „perspektivische Aufgabe<br />
im Rahmen der weiteren Entwicklung“.<br />
Verständlich, angesichts kommunaler<br />
Haushaltsnöte. Aber: Wer heute an in-<br />
tensiver Information und Werbung für<br />
Inklusion spart, produziert erhebliche<br />
kommunalpolitische Konflikte und Rei-<br />
bungsverluste, die den Aufbau inklusiver<br />
Bildungslandschaften letztlich bremsen<br />
und erheblich teurer machen werden.<br />
BONNER OFFENSIVE<br />
Die Besonderheit der Inklusionsplanung<br />
in Bonn ist der „behindertenpolitische<br />
Teilhabeplan“, der in vielen Bereichen<br />
von „Bildung und Inklusion“ die Weichen<br />
setzt. Das Fundament basiert auf dem<br />
außergewöhnlichen Engagement des<br />
damaligen GRÜNEN Kommunalpolitikers<br />
Florian Beger, der mit Blick auf den Ra-<br />
tifizierungsprozess der UN-Konvention<br />
bereits vor sechs Jahren eine geord-<br />
nete Umsetzung der neuen Rechtslage<br />
anvisierte. Betroffene und Interessierte<br />
wurden zu „Fachveranstaltungen Be-<br />
hindertenpolitik“ eingeladen, als noch<br />
kaum jemand das neue Wort Inklusion<br />
verstand. Die Ergebnisse mündeten in<br />
den Auftrag an die Verwaltung in 2009,<br />
Sigrid Beer, MdL, moderiert das Schlaglicht 1 „Bildung für alle“.<br />
FORUM KOMMUNALPOLTIK 4 | 2012 17