Burgruine Schwarzenhorn
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SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007<br />
Der quadratische Turmgrundriss mit 7,95. Metern (25 Fuß oder Werkschuh)<br />
Seitenlänge bei einer Mauerstärke der Nord- und Ostmauer von 2 Metern und der<br />
Westmauer von 1.6 Metern weist samt seiner gediegenen Mauerwerksart, auf eine<br />
Entstehung der Burg <strong>Schwarzenhorn</strong>, Satteins, oder wie immer sie geheißen haben<br />
mag, im 13. Jahrhundert hin.<br />
Das Baumaterial der Bergfriedaußenschale besteht hauptsächlich aus gerundeten,<br />
teilweise recht großen Sandsteinblöcken, lediglich an den Mauerecken befinden sich<br />
behauene Buckelquader mit Kantenschlag. Der Sandstein ist mittel- bis grobkörnig<br />
und oberflächlich braun angewittert und entspricht dem Reiselsberger Sandstein.<br />
Ebenfalls der Reiselsberger-Formation zuzuordnen sind einige meist zubehauene<br />
Blöcke aus Kleinkonglomerat. 42<br />
Gelegentlich finden sich eiszeitliche Eratiker wie Gneis und Amphibolit, selten<br />
Kalkstein. Lediglich in der östlichen Mauerecke ist ein großer unbehauener<br />
Kalkbrocken vorhanden. Da Schrattenkalk erst im Bereich der Satteinser Klause bei<br />
Vatlära ansteht und auf Grund des langen Transportweges sicher nicht zum Burgbau<br />
verwendet wurde, ist auch dieser Kalkbrocken als Findling mit Herkunft Kalkalpen<br />
anzusprechen. Die Mauerfüllung besteht weitgehend aus gerundetem Geröll.<br />
Bruchsteine fehlen fast völlig. 43<br />
Kalktuff ist im Mauerverband nicht mehr feststellbar, findet sich aber im Burgbereich<br />
gelegentlich als kleine Bruchstücke. Er lässt sich zwanglos mit der ausgedehnten<br />
Quelltuffwiese in der nordöstlichen Geländemulde in Verbindung bringen. 44 Einige<br />
behauene Kalktuffsteinreste und mehrere Fragmente kamen bei der Sanierung des<br />
Bergfrieds im Schutt zu Tage.<br />
Nach der Überlieferung sollen beim Bau von <strong>Schwarzenhorn</strong> Steine der in 200 Meter<br />
Entfernung nordöstlich weiter oben gelegene Ruine Horwa Mitverwendung gefunden<br />
haben. Die noch sichtbaren spärlichen Mauerreste von Howa bestehen aus<br />
gelblichen Bruchsteinen, einem mergeligen Kalk der Satteinser-Formation. Er<br />
stammt aus dem Tiefen Halsgraben östlich der Burg. Solches Gestein ließ sich aber<br />
bisher auf <strong>Schwarzenhorn</strong> weder beim Bergfried noch bei der Ringmauer<br />
feststellen. 45 Außerdem besitzen die Schalensteine der Mauer ein anderes Format<br />
als bei der Horwa.<br />
Ob im etwa 9 Meter breiten Freiraum zwischen Bergfried mit dem auf der Westseite<br />
daran anschließenden möglichen Wohngebäude und der südlichen Ringmauer ein<br />
Bauwerk stand oder sich dort nur ein Innenhof mit freiem Durchgang zum<br />
westseitigen „Burghöflein“ befand, ist ohne Grabung nicht feststellbar. Jedenfalls<br />
könnten Mauerreste zwischen der Bauzone Bergfried und dem westlichen<br />
Burghöflein (?) quer über den umringten Burgbereich darauf hinweisen. Durch diese<br />
1,1 Meter (3,5 Fuß) starke Quermauer, die eventuell ganz oder teilweise eine<br />
Gebäudeaußenwand gewesen sein könnte, befand sich wahrscheinlich eine kleine<br />
42 Friebe, Anm. 34, S. 2/5.<br />
43 Ebenda, S. 2/6-7.<br />
44 Ebenda, S. 3/3.<br />
45 Ebenda, S. 3/4.<br />
Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 16