SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007 Abb. 1, Karte Vorarlberg Ausschnitt, „Provincia Arlbergica“ von Blasius Hueber, 1783, Burg Schwarzhorn als Ruine dargestellt. Wohl die älteste „Darstellung“ der Burg. Abb. 2, Wappen der Edlen von <strong>Schwarzenhorn</strong> und Satteins, 2. u. 3. v. links, aus: Burgen und Edelsitze in Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, S 482. Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 4
SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007 2. Historischer Überblick Im Rätischen Reichsurbar von 830/31 wird in Satteins im Vorarlberger Walgau ein Reichs- oder Königshof erwähnt. Die Eintragung lautet In Villa Sataginis beneficium A. clerici ecclesia. 1 Der Ortsname Sataginis wandelt sich im Laufe der Jahrhunderte in: 1208 Satains; 1222 Sataines; 1280 Sant Aeins; 1490 Sandeins; 1639 Santhains; in der Barockzeit lateinisiert ad Sanctum Unum. 2 Johann Georg Schleh schrieb in seiner "Embser Chronik" von 1616: St. Eins Dorf und Pfarr / gleich so baldt man durch die St. Einser Clauß hinein kompt gelegen / deren Pfarr Lehenherr das Kloster Valdona / vnnd Zehendtherr ein Pfarrer daselbst / hat auch besonderen Adel gehabt. 3 Die Adeligen von Satteins waren ritterbürtige Ministerialen und Lehensträger der damaligen Landesherren, der Grafen von Montfort und nach deren Linientrennung auch von Montfort-Werdenberg. Ihre Besitzungen lagen nur teilweise bei ihren Wohnstätten, beim Hof oder der Burg. Sie hatten Güter und Rechte an verschiedenen Orten Vorarlbergs und Streubesitz innerhalb des Gemeindegebietes Satteins. 4 Als erster derer von Satteins begegnet uns 1210 ein Chuono de Sateines als Zeuge bei einem Tauschvertrag zu St. Gallen. Kuno war Ministeriale der Grafen von Montfort. Weiters erfahren wir 1255 von einem Dominikus Kuono de Satains zusammen mit Frater Ortliebus decanus de Satains. 5 1260 fungierten der werdenbergische Dienstmann Jakobus miles de Satainis und der Ministeriale der Montforter, Cuono de Satainis, als Zeugen beim Verzicht des Marschalls Walter von Montfort auf das Gut Liebenstein bei Bregenz zu Gunsten des Klosters Mehrerau. 6 1 Ulmer, Andreas: Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 2. Teil, Vorarlberg, Wien 1951, S. 27/3. 2 Bilgeri, Benedikt: Geschichte Vorarlbergs, Bd. I, Graz 1971, S. 347/Anm. 4. Ulmer, Andreas: Anm. 1, S. 85/3. 3 Schleh, Johann Georg: Embser Chronik, Hystorische Relation, oder Eygendtliche Beschreibung der Landtschafft vnderhalb St. Luzis Stayg vnd dem Schallberg beyderseits Rheins bis an den Bodensee, Hohenems 1616, S. 55/3. 4 Bilgeri: Anm.2, S.176-184 (Ministerialen und Volk als Träger der montfortischen Landesherrschaft), 177/2, 181/1 und 298/Anm. 5. Huber, Franz Josef: Kleines Vorarlberger Burgenbuch, Dornbirn 1985, S. 137/3. Welti, Ludwig: Siedlungs und Sozialgeschichte Vorarlbergs, Innsbruck 1973. S. 156/2 und 188/1. 5 Ulmer: Andreas: Die Burgen Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, S. 495/4. 6 Bilgeri: Anm. 2, S.185/2 und S. 347/Anm. 4. Ulmer: Anm. 5, S. 495/4 - 496/1. Weizenegger, Franz Josef: Vorarlberg, Bd. II, Innsbruck 1839, S. 242/2. Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 5