Burgruine Schwarzenhorn
Burgruine Schwarzenhorn
Burgruine Schwarzenhorn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007<br />
Feldkircher Urbar des ausgehenden 14. Jahrhunderts sogar ein Eintrag ze Santains<br />
under der Burg vorhanden, aber nirgends ein Burgname genannt. 23 Nur einmal<br />
scheint ein solcher auf, aber ohne Erwähnung eines der beiden Geschlechter. Bei<br />
der Teilung innerhalb der Herrschaft Feldkirch am 2. März 1319 zwischen den<br />
Brüdern Friedrich II., Hugo II. und dem noch unmündigen Rudolf III. mit ihren<br />
Oheimen Rudolf und Ulrich erhielten letztere dü burg und dü stat Veldkirch, dü Burg<br />
Jagdberg und dü burg Horwn. 24 Vanotti vermerkt dazu: c) die Burg Horven<br />
(wahrscheinlich Schwar-zenhofen bei Satein im Jagdberg). 25 Bergmann, Burmeister<br />
und Tiefenthaler setzten für die damalige Zeit Burg Horwa mit unserer Burg<br />
<strong>Schwarzenhorn</strong> ob Satteins gleich 26 .<br />
Burg Horwn darf nicht mit der in verschiedenen Montforter-Urkunden erwähnten Burg<br />
Horben oder Horwen in der Gemeinde Gestratz im Landkreis Weiler im Allgäu<br />
verwechselt werden. Die nach ihr sich nennenden Herren waren ebenfalls<br />
Dienstmannen Graf Hugos I. von Montfort. 27<br />
Die Burgbezeichnung <strong>Schwarzenhorn</strong> leitete sich im Laufe der Zeit aus einer<br />
genealogischen Fehlinterprätation von Pater Gabriel Bucelin in seiner "Rhaetia" des<br />
17. Jhs. ab, aus einer Zeit, in der die Burg schon längst in Trümmern lag. Auf der<br />
Vorarlbergkarte von Blasius Huber von 1783 wurde sie erstmals mit dem Namen<br />
"Schwarzhorn" kartografisch eingetragen. 28<br />
Den heutigen Burgnamen <strong>Schwarzenhorn</strong> werden wir nach all dem Geschilderten<br />
und dem derzeitigen Gewohnheitsgrad entsprechend, wohl oder übel weiterleben<br />
lassen müssen, um nicht neuen Missverständnissen Tür und Tor zu öffnen.<br />
Nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse dürften <strong>Schwarzenhorn</strong> die Ritter von<br />
Satteins als Lehensträger der Montforter und in deren Auftrag oder zumindest mit<br />
ihrer Einwilligung in der ersten Hälfte des 13. Jh., wenn auch vielleicht unter einem<br />
22 Zösmair, Josef: Urkunden aus dem Hohenemser Archiv, in: 20. Rechenschaftsbericht des<br />
Ausschusses des Vorarlberger Museumsvereins, Bregenz 1880, Reg. Nr. 2, 3 und 5.<br />
23 Niederstätter: Anm. 9, S. 115/2.<br />
24<br />
Bergmann, Joseph: Landeskunde von Vorarlberg, Innsbruck 1868, S. 93/1.<br />
Huber: Anm. 4, S. 137/2.<br />
Niederstätter: Anm. 9, S. 118/2.<br />
Zösmair; Josef: Politische Geschichte Vorarlbergs im 13. und 14. Jahrhundert, in: 13. Jahresberichten<br />
des k. k. Real- und Obergymnasiums Feldkirch, Innsbruck, 1878, S. 4/1.<br />
25 Vanotti, Johann Nepomuk: Die Grafen von Montfort und Werdenberg, Konstanz 1845, S. 74/2.<br />
26 Bergmann, Joseph: Anm. 24, S. 65/3 und 93/1.<br />
Burmeister, Karl Heinz: Die Grafen von Montfort, Konstanz 1996, S. 181/4.<br />
Tiefenthaler, Eberhard: Sprachliches zu den Namen der Burgen und alter Befestigungsanlagen in<br />
Südvorarlberg, in: Zeitschrift Montfort, 16. Jg., 1964, Heft 3/4, S. 246/1.<br />
27 Baumann, Anm. 18, Bd. 1, S. 530/4.<br />
Hellbock, Adolf: Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein bis zum Jahre 1260, Innsbruck 1920-<br />
25, Reg. Nr. 341, 352, 362, 364 und 393<br />
Niederstätter: Anm. 9, S. 118/3 - 119/3.<br />
Ulmer 1925: Anm. 5, S. 493/3.<br />
28 Niederstätter: Anm. 9, S. 115/1 und 119/2.<br />
Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 8