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Burgruine Schwarzenhorn

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SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007<br />

2. Historischer Überblick<br />

Im Rätischen Reichsurbar von 830/31 wird in Satteins im Vorarlberger Walgau ein<br />

Reichs- oder Königshof erwähnt. Die Eintragung lautet In Villa Sataginis beneficium<br />

A. clerici ecclesia. 1<br />

Der Ortsname Sataginis wandelt sich im Laufe der Jahrhunderte in: 1208 Satains;<br />

1222 Sataines; 1280 Sant Aeins; 1490 Sandeins; 1639 Santhains; in der Barockzeit<br />

lateinisiert ad Sanctum Unum. 2<br />

Johann Georg Schleh schrieb in seiner "Embser Chronik" von 1616: St. Eins Dorf<br />

und Pfarr / gleich so baldt man durch die St. Einser Clauß hinein kompt gelegen /<br />

deren Pfarr Lehenherr das Kloster Valdona / vnnd Zehendtherr ein Pfarrer daselbst /<br />

hat auch besonderen Adel gehabt. 3<br />

Die Adeligen von Satteins waren ritterbürtige Ministerialen und Lehensträger der<br />

damaligen Landesherren, der Grafen von Montfort und nach deren Linientrennung<br />

auch von Montfort-Werdenberg. Ihre Besitzungen lagen nur teilweise bei ihren<br />

Wohnstätten, beim Hof oder der Burg. Sie hatten Güter und Rechte an<br />

verschiedenen Orten Vorarlbergs und Streubesitz innerhalb des Gemeindegebietes<br />

Satteins. 4<br />

Als erster derer von Satteins begegnet uns 1210 ein Chuono de Sateines als Zeuge<br />

bei einem Tauschvertrag zu St. Gallen. Kuno war Ministeriale der Grafen von<br />

Montfort. Weiters erfahren wir 1255 von einem Dominikus Kuono de Satains<br />

zusammen mit Frater Ortliebus decanus de Satains. 5 1260 fungierten der<br />

werdenbergische Dienstmann Jakobus miles de Satainis und der Ministeriale der<br />

Montforter, Cuono de Satainis, als Zeugen beim Verzicht des Marschalls Walter von<br />

Montfort auf das Gut Liebenstein bei Bregenz zu Gunsten des Klosters Mehrerau. 6<br />

1<br />

Ulmer, Andreas: Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer, 2. Teil,<br />

Vorarlberg, Wien 1951, S. 27/3.<br />

2 Bilgeri, Benedikt: Geschichte Vorarlbergs, Bd. I, Graz 1971, S. 347/Anm. 4.<br />

Ulmer, Andreas: Anm. 1, S. 85/3.<br />

3 Schleh, Johann Georg: Embser Chronik, Hystorische Relation, oder Eygendtliche Beschreibung<br />

der Landtschafft vnderhalb St. Luzis Stayg vnd dem Schallberg beyderseits Rheins bis an den<br />

Bodensee, Hohenems 1616, S. 55/3.<br />

4 Bilgeri: Anm.2, S.176-184 (Ministerialen und Volk als Träger der montfortischen Landesherrschaft),<br />

177/2, 181/1 und 298/Anm. 5.<br />

Huber, Franz Josef: Kleines Vorarlberger Burgenbuch, Dornbirn 1985, S. 137/3.<br />

Welti, Ludwig: Siedlungs und Sozialgeschichte Vorarlbergs, Innsbruck 1973. S. 156/2 und 188/1.<br />

5 Ulmer: Andreas: Die Burgen Vorarlbergs und Liechtensteins, Dornbirn 1925, S. 495/4.<br />

6 Bilgeri: Anm. 2, S.185/2 und S. 347/Anm. 4.<br />

Ulmer: Anm. 5, S. 495/4 - 496/1.<br />

Weizenegger, Franz Josef: Vorarlberg, Bd. II, Innsbruck 1839, S. 242/2.<br />

Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 5

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