KlimaReport 1_2008 - bei der GEA Deichmann Umwelttechnik
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Aus <strong>der</strong> Anwendung<br />
Wärme für Kirchgänger und<br />
Kunstwerke, sanft dosiert<br />
Neue Heizung im Gotteshaus spart Energie und Betriebskosten<br />
Kirchen bieten ein immenses Energiesparpotenzial:<br />
Oft ar<strong>bei</strong>ten dort überdimensionierte und veraltete<br />
Heizungsanlagen. Versagen sie den Dienst,<br />
ist es überlegenswert, auf Reparaturen zu verzichten<br />
und eine neue Anlage zu installieren – wie <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> katholischen Kirche St. Martin in Rheinbach-<br />
Wormersdorf <strong>bei</strong> Bonn.<br />
Seit ihrem Bau in den 30er Jahren war in St. Martin<br />
in Wormersdorf eine Heißluftheizung am Werk, bis<br />
<strong>der</strong> Schornsteinfeger ihr das Aus attestierte. Nach<br />
reiflicher Reflexion waren sich die Verantwortlichen<br />
einig: Eine energiesparende Technik sollte die unzeitgemäße<br />
Heizung ersetzen. Mit dem 1888 gegründeten<br />
Heizungsbauspezialisten Matthias Both und<br />
Sohn GmbH aus Bonn fand sich <strong>der</strong> richtige Partner<br />
für dieses Vorhaben; das Unternehmen hat bereits<br />
etliche Gotteshäuser an Rhein und Ruhr ausgestattet<br />
und dort den Energieverbrauch wirkungsvoll<br />
gesenkt.<br />
Reparieren <strong>der</strong> Altanlage hätte sich nicht gelohnt<br />
„Wir fanden eine ölgefeuerte Heißluftheizung vor,<br />
die über einen gemauerten Luftkanal die Wärme<br />
vor die erste Bankreihe führt. Dort zweigen schallgedämmte<br />
Kanäle nach links und rechts ab, so dass<br />
die Luft über zwei Auslässe ins Kirchenschiff gelangt“,<br />
schil<strong>der</strong>t Rudolf Bündgen, Bauleiter <strong>bei</strong> Both,<br />
den Zustand in St. Martin <strong>bei</strong> Projektbeginn. In den<br />
ersten zwanzig Jahren versorgte ein Abzweig von<br />
dem Netz auch die Sakristei mit Wärme, in den<br />
50ern wurden im Anbau Nachtspeicherheizungen<br />
installiert. Dadurch ließ sich zwar vermeiden, dass<br />
die Heißluftheizung <strong>bei</strong> Wärmebedarf in den Nebenräumen<br />
laufen muss, aber „das war nicht optimal,<br />
denn we<strong>der</strong> Heißluftanlage noch Nachtspeicherheizung<br />
ar<strong>bei</strong>teten beson<strong>der</strong>s energieeffizient“.<br />
Lüftungsgerät und Warmwassererzeuger<br />
kombiniert<br />
Both riet zu einer neuen Heizanlage, bestehend aus<br />
einem Warmwassererzeuger und einem Lüftungsgerät,<br />
welche die vorhandenen Luftkanäle weiternutzt.<br />
Für die Nebenräume empfahl das Unternehmen<br />
einen zweiten Heizkreis, <strong>der</strong> vom Kirchenschiff<br />
unabhängig Wärme bereitstellen kann und <strong>der</strong><br />
Konvektionsheizkörper bedient.<br />
14 <strong>KlimaReport</strong> 1/08<br />
Ein Weishaupt-Brenner und ein Bu<strong>der</strong>us-Nie<strong>der</strong>temperatur-Kessel<br />
stellen nun fast 80 kW thermische<br />
Leistung aus Erdgas bereit. „Die effektivere Brennwerttechnik<br />
hätte sich wegen <strong>der</strong> Rücklauftemperatur<br />
und <strong>der</strong> geringen Jahresnutzungsdauer <strong>der</strong><br />
Heizung nicht gelohnt“, argumentiert Bündgen die<br />
Entscheidung für diesen Kessel. Die etwas bessere<br />
Energieausnutzung <strong>bei</strong>m Brennwertkessel hätte<br />
einen zu hohen Mehrpreis mit sich gebracht, um sich<br />
in absehbarer Zeit zu rechnen. Der Wechsel des<br />
Brennstoffs von Öl auf Gas hat angenehme Nebeneffekte:<br />
Erstens muss sich nun niemand mehr um die<br />
rechtzeitige Bestellung von Öl kümmern, zweitens<br />
wurde die regelmäßige Prüfung des Öltanks überflüssig.<br />
Getrennte Heizkreise für Kirche und Sakristei<br />
Bis 10 kW liefert <strong>der</strong> Heizkreis für die Nebenräume,<br />
<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Heizleistung steht dem Lüftungsgerät<br />
zur Verfügung. Es ist ein <strong>GEA</strong>-Zentrallüftungs-<br />
St. Martin in Wormersdorf <strong>bei</strong><br />
Bonn wird nun von einem<br />
Wärmeerzeuger plus Lüftungsgerät<br />
beheizt. Die unzeitgemäße<br />
Heißluftheizung hat ausgedient.<br />
gerät, das für einen Volumenstrom bis 8.000 m 3 /h<br />
<strong>bei</strong> 2,65 m/s Luftgeschwindigkeit im freien Gerätequerschnitt<br />
dimensioniert ist. Über den eingebauten<br />
Kupfer-Aluminium-Wärmeaustauscher nimmt die<br />
Zuluft bis zu 67 kW Heizleistung auf.<br />
Feinstaubfilter hält die Renovierungskosten niedrig<br />
„Damit kein Staub in die Kirche eingetragen wird,<br />
haben wir einen Feinstaubfilter <strong>der</strong> Klasse F7 installiert“,<br />
betont Bündgen. Schon die in wenigen Jahren<br />
gesparten Anstrichkosten für das Kirchenschiff wiegen<br />
die Mehrkosten durch den Filter auf. Eine neue<br />
Luftansaugung mit Wetterschutz trägt zusätzlich<br />
zur Luftqualität <strong>bei</strong>. Nicht nur <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Filterausstattung<br />
des Lüftungsgeräts wählte Both eine beson<strong>der</strong>e<br />
Lösung. „Kirchen verlangen zudem eine spezielle<br />
Regelstrategie, damit Holzeinbauten und Kunstwerke<br />
nicht leiden“, erklärt Bündgen. Zum Beispiel<br />
würde sich die Orgel <strong>bei</strong> zu schnellen Temperaturwechseln<br />
verstimmen. Außerdem würden Holz-<br />
Technikzentrale unter <strong>der</strong> Kirche: Das Zentrallüftungsgerät <strong>der</strong> <strong>GEA</strong> Happel Klimatechnik musste wegen <strong>der</strong> schmalen<br />
Stiege in Einzelteilen angeliefert und vor Ort montiert werden.