Magazin 1 / 12 (PDF, 6MB) - Bundesamt für Bevölkerungsschutz ...
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anzahl noch zuverlässig funktionieren muss. Für<br />
die Feldanalytik muss also eine möglichst robuste<br />
Methode gefunden werden, die einen Nachweis<br />
auch geringer Mengen aus unterschiedlichsten<br />
Matrizes erlaubt.<br />
Das Projekt BiGRUDI<br />
Im Rahmen des Nationalen Sicherheitsforschungsprogramms<br />
wurde seit 2008 neben anderen<br />
auch das Projekt BiGRUDI (Biologische Gefahrenlagen:<br />
Risikobewertung, ultraschnelle Detektion und<br />
Identifizierung von bioterroristisch relevanten<br />
Agenzien) gefördert.<br />
Ziel war die Entwicklung innovativer Detektionstechnologien<br />
<strong>für</strong> den parallelen Nachweis verschiedener<br />
Agenzien im Feld. Als nachzuweisende<br />
Modellagenzien wurden Filo- und Ortopockenviren,<br />
die Toxine Rizin und Botolinustoxin, sowie die Bakterien<br />
Francisella tularensis und Bacillus anthracis<br />
ausgewählt. Die Geräte sollen von spezialisierten<br />
Einsatzkräften im Feld angewendet werden um eine<br />
schnelle und zuverlässige Vorabanalyse zu ermöglichen.<br />
Ein derartiger Einsatz ist beispielsweise im<br />
Rahmen einer Analytischen Task Force (ATF) denkbar<br />
(s. a. Beitrag S. 14).<br />
Das BiGRUDI Projekt bestand aus verschiedenen<br />
Modulen wie Weiterentwicklung von Geräten,<br />
Optimierung von Nachweisreagenzien und des spezifischen<br />
Nachweises der biologischen Agenzien<br />
sowie Entwicklung von Kriterien <strong>für</strong> Detektionsgeräte<br />
und abschließende Risikobewertung. Um diesen<br />
vielfältigen Aufgabenstellungen gerecht werden<br />
zu können, fand sich ein heterogener Projektverbund<br />
aus 13 Partnern aus Industrie, Wissenschaft<br />
und potenziellen Anwendern zusammen. In den<br />
Arbeitskreisen „Antikörper“ und „Aptamere“ wurden<br />
auf die Geräte angepasste Nachweisreagenzien<br />
entwickelt. Die Überarbeitung der Gerätetechnik<br />
selbst wurde durch den Arbeitskreis „Plattformen“<br />
vorgenommen. Die Optimierung der Datenbank zur<br />
Messung mit den Raman Geräten (s. u. a. www.raman.de)<br />
erfolgte im Arbeitskreis „Spektroskopie“. In<br />
den Arbeitskreisen „Anwender“ und „mobile Detektion“<br />
waren das Bundeskriminalamt (BKA), das<br />
Robert Koch-Institut (RKI), das Landesgesundheitsamt<br />
Stuttgart (LGA), die ATF-Standorte Berlin, Hamburg<br />
und Mannheim sowie das BBK beteiligt. Die<br />
Anwender berieten während des gesamten Projektverlaufes<br />
über einsatzrelevante Fragestellungen.<br />
Die Feldtauglichkeit der Geräte wurde in einer abschließenden<br />
gemeinsamen Übung im September<br />
2011 geprüft.<br />
Die Geräteentwicklung<br />
Im Projekt wurden zwei immunologische Verfahren<br />
weiterentwickelt. Beim immunologischen<br />
Nachweis werden agenzspezifische Antikörper zur<br />
Vermittlung der Nachweisreaktion verwendet. Dabei<br />
bedient man sich der hochspezifischen Bindung<br />
zwischen einem Antikörper und der von ihm erkannten<br />
Struktur nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip.<br />
Es handelt sich meist um ein spezifisches Molekül<br />
auf der Oberfläche eines Erregers. Zum Nachweis<br />
eines Erregers wird ein spezifischer Antikörper<br />
auf einer Matrix immobilisiert. Dann wird die Probe<br />
mit dem Erreger zugegeben und es bildet sich ein<br />
< 10 min<br />
60 bis<br />
<strong>12</strong>0 min<br />
Szenario<br />
Auffinden einer verdächtigen Probe<br />
Lageeinschätzung<br />
durch Einsatzkräfte und Probensicherung<br />
Detektionsmodul<br />
Raman-Spektroskopie<br />
Detektionsreagenzien Detektionsplattformen<br />
Antikörper<br />
Apamere<br />
Oligonucleotide<br />
Modularer Aufbau des BiGRUDI Projektes.<br />
Protenin & DNA Array<br />
Immunologie<br />
Modellagenzien: BT-relevante Pathogene & Toxine<br />
Risikobewertung und -kommunikation<br />
Maßnahmenempfehlungen<br />
Komplex aus Antikörper und Erreger. Dieser wiederum<br />
wird durch die Zugabe eines weiteren Antikörpers<br />
erkannt, der einen Detektor trägt (z. B. einen<br />
Farbstoff), und dadurch optisch oder chemisch sichtbar<br />
gemacht. Durch Waschschritte werden zwischen<br />
der Zugabe der Reagenzien alle nicht gebundenen<br />
Substanzen (Erreger, Antikörper, Detektor)<br />
entfernt. Eine positive Farbreaktion ist somit ein direktes<br />
Resultat der Anwesenheit des gesuchten Er-<br />
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