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Magazin 1 / 12 (PDF, 6MB) - Bundesamt für Bevölkerungsschutz ...

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ÜBUNG UND EINSATZ<br />

die improvisierte Vorstellung ebenfalls interessiert<br />

verfolgten. Hotels, die ebenfalls im Evakuierungsgebiet<br />

liegen, boten ihren Gästen ein alternatives<br />

Ausflugsprogramm <strong>für</strong> den Tag an. Im Einsatz waren<br />

auch 30 Helfer der Notfallseelsorge und Einsatzkräftenachsorge.<br />

Gerade bei den älteren Bewohnern<br />

der Senioreneinrichtungen kamen Erinnerungen<br />

an die Kriegszeit hervor. Gefühlsausbrüche, die auch<br />

die ehrenamtlichen Einsatzkräfte berührten. Die<br />

Notfallseelsorge nahm sich der Sorgen der Bürger<br />

an, während die Einsatzkräfte ihre Erlebnisse mit<br />

der Einsatzkräftenachsorge teilen konnten. KMRD-<br />

Chef Horst Lenz machte in der einleitenden Pressekonferenz<br />

am 2. Dezember deutlich, dass er bei der<br />

Entschärfung der Luftmine und der Sprengung des<br />

Tarnnebelfasses keine größeren Besonderheiten erwarte.<br />

Schwieriger werde allerdings die Entschärfung<br />

der deformierten <strong>12</strong>5-kg-Fliegerbombe. Auf<br />

Anfrage, was denn mit der Bevölkerung geschehe,<br />

Zwei Tage vor der Evakuierung wurde mit Sandsäcken ein Schutzdamm um<br />

die Luftmine gebaut. Das Wasser innerhalb des Halbkreises sollte abgepumpt<br />

und dadurch die Luftmine <strong>für</strong> die Entschärfung freigelegt werden.<br />

wenn diese nicht im Evakuierungszeitraum zu ihren<br />

Wohnungen zurückgeführt werden könnte, erklärte<br />

Lenz, dass notfalls die Bombe kontrolliert gesprengt<br />

werden müsse, da ein Transport des noch<br />

scharfen Sprengkörpers in diesem Zustand unmöglich<br />

sei. Aufgrund der geringeren Zerstörungskraft<br />

der Fliegerbombe sei durch mögliche Gebäudeschäden<br />

nur ein kleinerer Teil der Bewohner betroffen,<br />

um die sich dann der Betreuungsdienst kümmern<br />

werde. Hätte diese ultimative Maßnahme an-<br />

36 BEVÖLKERUNGSSCHUTZ 1|20<strong>12</strong><br />

gewendet werden müssen, wäre ein Teil der <strong>12</strong>.000<br />

berücksichtigten Betreuungsplätze benötigt worden.<br />

THW und Feuerwehr legten<br />

die Luftmine trocken<br />

Neben 700 Feuerwehrleuten war auch das<br />

THW mit 170 Kräften und 32 Fahrzeugen aus 16 Ortsverbänden<br />

im Einsatz. Neben der Kontrolle der Evakuierungszone<br />

hatte die Feuerwehr die Aufgabe,<br />

die britische Luftmine zur Entschärfung trocken zu<br />

legen. Die Mine verfügte über drei Zünder, die der<br />

KMRD oberhalb der Wasseroberfläche entfernen<br />

wollte. Eine Vorgabe, die zuerst einmal zu bewältigen<br />

war. Ein halbkreisförmiger Damm aus Sandsäcken<br />

wurde von Uferkante zu Uferkante um den<br />

Sprengkörper aufgeschichtet. Der innere Bereich<br />

des Schutzdamms musste dann mit leistungsfähigen<br />

Pumpen frei gepumpt werden. Neben drei Pumpen<br />

der Feuerwehr, darunter auch eine Hochleistungsschwimmpumpe<br />

HF 3000, unterstützte die<br />

THW-Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen aus<br />

Lahnstein die Feuerwehr Koblenz mit drei Mast-Pumpen<br />

TP-20 mit einer Förderleistung von je 2.000 l /<br />

min. Weitere Pumpleistung von bis zu 8.800 l / min<br />

wurde bereitgehalten.<br />

Lotsenpunkte und Einsatzkräfteregistrierung<br />

durch das THW<br />

Neben der technischen Unterstützung der<br />

Feuerwehr richtete das THW Lotsenpunkte <strong>für</strong> die<br />

anrückenden Einsatzkräfte ein, führte die Registrierung<br />

der Einheiten und Helfer durch und sorgte<br />

<strong>für</strong> die ausreichende Beleuchtung der Bereitstellungsräume.<br />

Dies war erforderlich, da der Einsatz<br />

bereits um 6:00 Uhr begann. Weiter stellte das<br />

THW einen Fachberater in der TEL. Drei technische<br />

Züge inklusive Fachgruppe Räumen und ein THW-<br />

Baufachberater (Definition und Aufgaben siehe<br />

THW StAN 00-01 OV, Stand 01.07.2011) standen am<br />

Evakuierungstag in Bereitstellung. Gemeinsam<br />

mit der Bundeswehr fuhren MTW des THW morgens<br />

durch das Evakuierungsgebiet und machten Lautsprecherdurchsagen.<br />

Auch das THW-Einsatznachsorge-Team<br />

war in Bereitschaft. Eine Fachgruppe<br />

Logistik und Verpflegung des THW stellte die Ver-

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