chance auf das chinesische Wirtschafts - Goldman Sachs
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Negative Korrelation zu<br />
Aktienmärkten<br />
Mit der positiven Entwicklung dieser beiden<br />
Marktsegmente stieg auch die Nachfrage<br />
nach dem Produkt „Volatilität“ selbst.<br />
Darüber hinaus wird Volatilität, nachdem<br />
sie in der akademischen Welt bereits seit<br />
Jahrzehnten Forschungsgegenstand ist, zunehmend<br />
sogar als eigenständige Anlageklasse<br />
beispielsweise neben Aktien akzeptiert.<br />
Auslöser hierfür ist u.a. die zunehmend<br />
positive Korrelation zwischen den<br />
weltweiten Aktienmärkten, die einer effektiven<br />
Diversifikation systematisch entgegenwirkt.<br />
Mit anderen Worten, die globalen<br />
Aktienmärkte bewegen sich mehr und<br />
mehr im Gleichschritt, weswegen eine entsprechende<br />
Streuung unter Risikogesichtspunkten<br />
heute weniger effizient ist als beispielsweise<br />
noch vor ein paar Jahrzehnten.<br />
Volatilität hingegen weist eine relativ konstant<br />
negative Korrelation zu den weltweiten<br />
Aktienindizes <strong>auf</strong>, was eine Portfoliobeimischung<br />
unter dem zu erwartenden Risiko-Ertrags-Profil<br />
empfehlenswert machen<br />
kann.<br />
Was genau ist „Volatilität“?<br />
Rein statistisch betrachtet, ist die Volatilität<br />
eine Kennzahl für die Schwankungsintensität<br />
beispielsweise eines Aktienkurses,<br />
die häufig als die annualisierte (= <strong>auf</strong><br />
ein Jahr gerechnete) Standardabweichung<br />
KnowHow 06/2006<br />
der Tagesrenditen ausgedrückt wird. Tagesrenditen<br />
sind hierbei in der Regel die<br />
prozentuale Veränderung eines Kurses von<br />
einem Tag <strong>auf</strong> den anderen, wobei diese<br />
häufig zur besseren Verwendung in mathematischen<br />
Modellen als Differenz der<br />
logarithmierten Preise dargestellt werden.<br />
Die Standardabweichung wiederum beschreibt<br />
die mittlere Abweichung dieser<br />
Tagesrenditen von deren Durchschnitt,<br />
d.h. um wie viel die beobachteten bzw.<br />
erwarteten Kurse von dem jeweiligen<br />
Durchschnittskurs über einen bestimmten<br />
Zeitraum abgewichen sind.<br />
Eine relativ höhere Volatilität sagt demnach<br />
aus, <strong>das</strong>s der zugrunde liegende Wert<br />
über einen entsprechenden Beobachtungszeitraum<br />
in einem relativ höheren Ausmass<br />
um seinen jeweiligen Durchschnittswert<br />
geschwankt ist bzw. schwanken wird.<br />
Wichtig ist an dieser Stelle zu erkennen,<br />
<strong>das</strong>s die Volatilität keinerlei Aussage zu der<br />
Richtung der Entwicklung aussagt. Das<br />
heisst, <strong>das</strong>s man nicht von einer relativ<br />
hohen Volatilität <strong>auf</strong> steigende oder fallende<br />
Kurse des Basiswerts schliessen kann.<br />
Für einen Investor, der beispielsweise einen<br />
aus-dem-Geld liegenden Warrant hält, bedeutet<br />
eine höhere Volatilität des Basiswerts<br />
eine höhere Chance, <strong>das</strong>s der Warrant<br />
bei Verfall einen inneren Wert <strong>auf</strong>weisen<br />
wird. Ob der Kurs jedoch steigen oder<br />
BÖRSE<br />
fallen wird, kann dadurch nicht ausgesagt<br />
werden. Als Faustformel lässt sich übrigens<br />
festhalten, <strong>das</strong>s eine annualisierte Volatilität<br />
von 16% in etwa einer täglichen<br />
Schwankungsbreite des Basiswertes von<br />
circa 1% entspricht. Hierbei kann die Volatilität<br />
vereinfacht durch die Multiplikation<br />
mit der Wurzel der jährlichen Handelstage<br />
von täglich <strong>auf</strong> jährlich umgerechnet<br />
werden, was bei rechnerisch zugrunde<br />
gelegten 256 Handelstagen eben dem Faktor<br />
16 entspricht.<br />
Historische, implizite,<br />
prognostizierte Volatilität<br />
Eine weitere Anmerkung ist an dieser Stelle<br />
wichtig: Abhängig vom jeweiligen Beobachtungszeitraum<br />
unterscheidet man zwischen<br />
historischer, impliziter und prognostizierter<br />
Volatilität. Während die historische<br />
Volatilität die Schwankungsintensität<br />
eines Basiswerts über einen vergangenen<br />
Zeitraum misst, versucht die implizite Volatilität,<br />
die erwartete Schwankungsbreite<br />
über einen heute beginnenden, künftigen<br />
Zeitraum wiederzugeben. Die prognostizierte<br />
Volatilität wiederum versucht, die<br />
implizite Volatilität zu einem zukünftigen<br />
Stichtag vorherzusagen, also zum Beispiel<br />
die dreimonatige implizite Volatilität, die<br />
in einem Monat vorherrschend sein wird.<br />
Da der Begriff Volatilität häufig nicht entsprechend<br />
spezifiziert ist, sollten Investoren<br />
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