chance auf das chinesische Wirtschafts - Goldman Sachs
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Natascha Huschke<br />
Optionsscheine & Zertifikate Sales<br />
<strong>Goldman</strong> <strong>Sachs</strong> International<br />
Zweigniederlassung Frankfurt<br />
Ob als Wärme, Strom oder Kraftstoff, Energie ist ein zentraler<br />
Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Während<br />
die Welt weiter zusammenrückt, ist Mobilität der Schlüssel<br />
zu dieser wachsenden Integration. Gleichzeitig werden jedoch<br />
die Konsequenzen der begrenzten Verfügbarkeit der<br />
weltweiten Erdölreserven bei gleichzeitig steigender Nachfrage<br />
immer wieder durch steigende Ölpreise deutlich. Aus<br />
diesem Grund rücken alternative Energien verstärkt in den<br />
Vordergrund. Heute schon in Kfz-Motoren einsetzbar ist<br />
Ethanol, ein aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnener Alkohol,<br />
der zum Treibstoff der Zukunft werden könnte.<br />
Jeden Tag werden weltweit rund 13 Milliarden Liter Öl und 14.7<br />
Milliarden Kilogramm Stein- und Braunkohle verbraucht. Der<br />
grösste Teil dieser Energieträger wird für die Erzeugung von Elektrizität<br />
und Wärme einerseits, für den Betrieb von Flugzeugen, Autos<br />
oder Lastkraftwagen andererseits verwendet. Durch die Verbrennung<br />
fossiler Energieträger gelangen pro Jahr etwa 25 Milliarden<br />
Tonnen Kohlendioxyd in die Erdatmosphäre, mit unabsehbaren<br />
Folgen für Umwelt und Klima. Bei der aktuellen Diskussion um<br />
fossile Brennstoffe spielt neben dem ökologischen Aspekt auch die<br />
Schonung von Ressourcen eine wesentliche Rolle. Während unsere<br />
Gesellschaft sich <strong>auf</strong>grund des steigenden Lebensstandards und des<br />
technischen Fortschritts einem weiter wachsenden Energiebedarf<br />
gegenübersieht, sind die Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Erdöl,<br />
Kohle oder Erdgas begrenzt.<br />
Der anhaltend hohe Bedarf von Schwellenländern in Asien und Südamerika,<br />
Engpässe in den Raffinerien, eine schwache Infrastruktur<br />
sowie Förderprobleme und politische Unsicherheiten sorgen immer<br />
wieder für den Anstieg der Rohölpreise, und Autobesitzer haben in<br />
jüngster Vergangenheit nicht zum ersten Mal die Abhängigkeit vom<br />
schwarzen Gold zu spüren bekommen.<br />
Biogene Treibstoffe: Schrittmacher bei<br />
den Alternativenergien<br />
All dies setzt die Frage nach alternativen Energiequellen <strong>auf</strong> die Tagesordnung.<br />
Bislang sind es vor allem zwei Forschungsansätze, die<br />
aussichtsreich erscheinen, weil sie zum einen Abhilfe beim knappen<br />
Rohöl schaffen könnten und zum anderen ökologisch weitaus besser<br />
verträglich sind.<br />
Einer dieser Ansätze zielt dar<strong>auf</strong> ab, die Konstruktion von Motoren<br />
langfristig <strong>auf</strong> Brennstoffzellen zu verlagern, also die Entwicklung<br />
von emissionsfreien Elektromotoren zu fördern. Obwohl die<br />
Forschung in den vergangenen Jahren <strong>auf</strong> diesem Gebiet grosse<br />
Fortschritte gemacht hat, ist diese Technik noch nicht ausgereift.<br />
Da also noch technische Hürden zu nehmen sind, steht der Ein-<br />
KnowHow 06/2006<br />
TITEL<br />
satz von Elektromotoren <strong>auf</strong> mittlere Sicht noch nicht als Alternative<br />
zur Verfügung.<br />
Eine zweite Entwicklungslinie setzt <strong>auf</strong> den Einsatz von alternativen<br />
Kraftstoffen in Verbrennungsmotoren, die wesentlich mit<br />
Hilfe der vorhandenen Infrastruktur versorgt werden können, da<br />
alternative Kraftstoffe bereits heute in grösserem Massstab zur<br />
Verfügung stehen bzw. erzeugt werden können. Insbesondere biogene<br />
Treibstoffe, also Treibstoffe biologischen oder organischen<br />
Ursprungs, tragen nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emission<br />
bei, sondern können schon jetzt in der modernen Motorengeneration<br />
ohne grössere Anpassungsmassnahmen eingesetzt werden.<br />
Da sie heute bereits zu adäquaten Kosten zur Verfügung stehen,<br />
bieten sie mittelfristig einen sinnvollen Lösungsansatz.<br />
Hinsichtlich der Grundstoffe, die zur Kraftstoffgewinnung herangezogen<br />
werden können, gibt es allerdings deutliche Unterschiede.<br />
So eignen sich beispielsweise aus Raps oder aus Sonnenblumen gewonnene<br />
Pflanzenöle ausschliesslich für die Nutzung in Dieselmotoren,<br />
während der Alkoholkraftstoff Ethanol Ottomotoren<br />
antreiben und daher in unterschiedlichen Mischungsvarianten mineralölbasierten<br />
Kraftstoff ersetzen kann. Während sich jedoch<br />
Raps- oder Sonnenblumenöl mittlerweile als konkurrenzfähig zum<br />
Dieselkraftstoff etabliert haben und beispielsweise in landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugen bereits weiträumig zum Einsatz kommen,<br />
befindet sich Ethanol in Europa noch am Anfang.<br />
Viele Vorteile, grosses Potenzial: Ethanol<br />
Ethanol entsteht durch die alkoholische Vergärung zuckerhaltiger<br />
(Zuckerrübe, Zuckerrohr) oder stärkehaltiger Pflanzen (Getreide,<br />
Mais) und kann in unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen herkömmlichem<br />
Ottokraftstoff zugefügt werden. Grundsätzlich gibt<br />
es in der Praxis keinen Unterschied zum bisherigen Tankverhalten,<br />
denn Ethanol lässt sich wie herkömmlicher Ottokraftstoff handhaben.<br />
So ist eine Beimischung von bis zu 5% Ethanol zu Benzin<br />
ohne Probleme möglich. Bei einem Kraftstoffanteil von mehr als<br />
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