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chance auf das chinesische Wirtschafts - Goldman Sachs

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6 TITEL NATASCHA HUSCHKE NEUE KRAFT FÜR DEN TANK<br />

5% hingegen müssen die Motoren werkseitig dafür vorbereitet<br />

werden („Flexible-Fuel-Motoren“).<br />

Aus Konsumentensicht hat Ethanol sowohl unter ökonomischen<br />

als auch ökologischen Gesichtspunkten eine Reihe von Vorzügen.<br />

Die Kraftstoffkosten können reduziert werden, denn die Herstellung<br />

von Ethanol ist ergiebiger und daher preiswerter als die immer <strong>auf</strong>wendigeren<br />

Produktionsverfahren bei schlechteren Ölsorten und<br />

ausgereizten Erdölraffinerien. Zudem sind biogene Kraftstoffe wie<br />

Ethanol von der Mineralölsteuer befreit. Gleichzeitig erhöht sich die<br />

Motorleistung, denn Ethanol besitzt eine höhere Oktanzahl als<br />

herkömmlicher Kraftstoff für Ottomotoren, was wiederum die<br />

mechanische und thermische Belastung eines Motors reduziert und<br />

eine Leistungssteigerung von etwa 5% möglich macht. Da Ethanol<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen wie Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln,<br />

aber auch aus Abfällen der Holzindustrie oder aus Stroh<br />

hergestellt wird, kann der Treibstoff ganz oder teilweise direkt im<br />

Verbraucherland hergestellt werden. Dies mindert nicht nur den<br />

Preiseffekt von Handelsbeschränkungen und Transportkosten,<br />

sondern erschliesst auch neue Absatzmärkte für die einheimische<br />

Landwirtschaft. Darüber hinaus wird <strong>das</strong> mit Pipelines, Öltankern<br />

und Bohrinseln verbundene ökologische und ökonomische<br />

Risiko vermieden.<br />

„The fuel of the future is going to come from fruit like that<br />

sumach out by the road, or from apples, weeds, sawdust –<br />

almost anything.“ (Henry Ford)<br />

Ethanol und die Automobilindustrie<br />

Die Vorzüge von aus Pflanzen gewonnenem Alkohol haben schon<br />

früh die Phantasie der Pioniere im Automobil- und Motorenbau<br />

angeregt, und der Einsatz von Ethanol spielte in etlichen Automobilentwicklungen<br />

eine wichtige Rolle. So hat Henry Ford sein<br />

legendäres T-Modell <strong>auf</strong> der Grundlage konzipiert, <strong>das</strong>s Ethanol<br />

der eigentliche Kraftstoff für dieses „Volksauto“ sein solle. Ford<br />

hielt Ethanol für den Treibstoff der Zukunft, der zugleich der<br />

Landwirtschaft neue Wachstumsimpulse verleihen könne. Der<br />

Maschinenbauer und Unternehmer Nikolaus August Otto, der<br />

den Viertaktmotoren ihren Namen gab, verwendete bereits im<br />

Jahr 1860, nahezu 50 Jahre vor den Überlegungen Henry Fords,<br />

Ethanol als Kraftstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors.<br />

Heute haben Automobilkonzerne wie VW, Saab oder Ford, dem<br />

Trend zu alternativen Kraftstoffen folgend, Ethanol wieder für<br />

sich entdeckt: Vor drei Jahren führte VW in Brasilien den ersten<br />

Wagen mit Flex-Fuel-Motor im Markt ein. Inzwischen ist jeder<br />

vierte Neuwagen des Wolfsburger Unternehmens ein Flex-Fuel-Vehicle<br />

(FFV). Über drei Millionen Autos fahren in Brasilien ausschliesslich<br />

mit Pflanzensprit; die brasilianische Jahresproduktion<br />

beträgt derzeit über 12.5 Milliarden Liter Ethanol. Bei den Neuzulassungen<br />

sind sogar zwei Drittel aller Wagen mit einem Flex-<br />

Fuel-Motor ausgestattet. Der Rest der 17 Millionen brasiliani-<br />

KnowHow 06/2006

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