Dezember 2011 - Gemeinde Ferndorf
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ALLERLEI WISSENSWERTES www.ferndorf.at<br />
Alois Köchl, 60 und viele neue<br />
Lebensgeister!<br />
eute hat Kunst keinen Stellenwert mehr in der<br />
„HZeit des Konsumfaschismus, denn das Empfinden<br />
hat keinen Wert, nur noch Befindlichkeiten!“<br />
Der Zorn ist noch immer jung, die Ruhe schon 60. Alois<br />
Köchl, österreichischer Maler, wohnhaft in Sonnwiesen,<br />
war am 9. 10. sechzig geworden. Mit seiner Kunst setzt<br />
er sich dafür ein, dass Menschen frei durch die Welt<br />
gehen können sollen. Seine Kunst, seine Projekte haben<br />
damit zu tun.<br />
Deshalb war heuer Japan ein wichtiger Ort, ein wichtiger<br />
Platz: Es gelang ohne Sprache, ohne Schrift, Projekte<br />
auszumachen. Alois Köchl will dennoch dafür Japanisch<br />
lernen. Und das ist nur eines der Dinge, die es noch zu<br />
tun gilt. Jetzt ist er soweit, seine Vorhaben auszuleben,<br />
nicht mehr nur zu reagieren.<br />
Seit 1974 ist Köchl freischaffender Künstler, was immer<br />
auch bedeutet, dass man abhängig ist vom Verkauf einzelner<br />
Bilder. Und dennoch wird ein einzelner Maler<br />
behandelt wie eine Firma (Steuern, Abgaben).<br />
Alois Köchl kann auf eine Reihe von Kunstpreisen und<br />
Ausstellungen blicken:<br />
Hauptpreis beim<br />
15. Österreichischen Graphikwettbewerb<br />
Faber-Castell Stipendium<br />
Ausstellung Kunsthalle Nürnberg<br />
Kunstmuseum Bern<br />
Europalia Gent<br />
Ausstellung Parcour Museumsquartier<br />
u.v.a.m.<br />
Kunst sei etwas Erhabenes, das man mit Geldmaßstäben<br />
nicht messen kann, meint Alois Köchl. Da sich Menschen<br />
aber meist am Geldwert orientieren, werden oft<br />
vermeintliche Künstler/innen jenen vorgezogen, die sich<br />
wirklich ein Leben lang mit ihrer Kunstrichtung, als richtiges<br />
Handwerk, beschäftigen und auseinandersetzen.<br />
Ein paar skurrile Dinge sind da auch schon passiert, so<br />
hat er z.B. im Domkaffe die Decke gemalt, einen Betrag<br />
von umgerechnet ca. 5000 Euro dafür erhalten. Die<br />
Chefin des Kaffees holte Maler, und wollte die Decke<br />
„neu streichen“ lassen. Doch ein Beobachter wusste,<br />
dass es sich um einen „echten Köchl“ handelte und man<br />
ließ einen Gutachter kommen. Dieser schätzte das<br />
36 Nummer 77 | <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Es gibt auf den<br />
Philippinen<br />
einen Boxer<br />
namens Manny<br />
Pacquiao. Er gilt<br />
als der erfolgreichste<br />
Boxer<br />
aller Zeiten,<br />
dennoch kennen<br />
ihn nur wenige,<br />
Alois widmete<br />
ihm eine Portraitmalerei.<br />
Kunstwerk auf<br />
angebliche<br />
120.000 Euro,<br />
das Kunstwerk,<br />
das übermalt<br />
hätte werden<br />
sollen… Und<br />
man erkennt auch: Verkauft ein Künstler ein Bild, bekommt<br />
er einen Betrag dafür, der Jahre später vervielfacht<br />
wurde, ohne dass der Künstler einen Nutzen daraus<br />
zieht.<br />
Alois Köchl fühlt sich in <strong>Ferndorf</strong> wohl, er fühlt sich als<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürger, und als solcher angenommen. Einen<br />
großen Anteil daran hat für Köchl Bürgermeister Andreas<br />
Staber.<br />
Wir wünschen dem 60er alles erdenklich Gute, viel<br />
Schaffenskraft und viele Empfindsamkeiten!<br />
Daniela Kofler<br />
Preisfrage 3