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dass da etwas nicht stimmt. Er stellt<br />
Nachforschungen an und stößt dabei<br />
auf einen jüdischen Volksglauben, in<br />
dem von einem Dibbuk, einem bösen<br />
Geist, berichtet wird. Dieser sei einst<br />
in eine Holzschatulle gebannt worden.<br />
Ein erster, spontaner Versuch,<br />
den freigesetzten Dämon zu bannen,<br />
scheitert kläglich. Clyde sieht ein,<br />
dass er professionelle Hilfe finden<br />
muss, um seine Tochter zu retten.<br />
Mitte der 1990er Jahre erregte Regisseur<br />
Ole Bornedal mit dem fiesen<br />
Thriller Nightwatch bei Fans und Kritikern<br />
Aufsehen und gilt seitdem als<br />
Suspense-Profi. Mit Possession – Das<br />
Dunkle in Dir begibt er sich nun auf<br />
das Gebiet des Exorzismus-Horrorthrillers,<br />
einem Genre, das in letzter<br />
Zeit eine erstaunliche Renaissance<br />
erlebte.<br />
Da der moderne Horrorfilm das<br />
Geschehen gerne in der Realität verortet,<br />
um das Grauen für den Zuschauer<br />
realer wirken zu lassen und<br />
so den Thrill zu steigern, kommt<br />
auch Bornedal nicht umhin, eine Authentifizierungsstrategieanzuwenden.<br />
Er nutzt dafür nicht den derzeit<br />
sehr trendigen Found Footage-Trick<br />
sondern behauptet zu Beginn des<br />
Films ganz klassisch, dass das nun<br />
Folgende auf wahren Ereignissen<br />
beruhe und eine Familie das so<br />
erlebt habe.<br />
Wäre da nicht die polterige Eröffnungssequenz,<br />
in welcher der Dämon<br />
mit der Kisten-Vorbesitzerin regelrecht<br />
den Boden aufwischt, könnte<br />
man den Film zunächst für ein Familiendrama<br />
halten. Die Eltern sind<br />
geschieden, die Töchter zwischen<br />
beiden hin- und hergerissen. Dank<br />
dieser gelungenen Exposition baut<br />
man rasch eine Beziehung zu den<br />
Figuren auf.<br />
Doch je dämonischer es wird, desto<br />
deutlicher folgt Possession trotz einiger<br />
guter Ideen und schön unheimlicher<br />
Szenen den üblichen Plotpfaden<br />
filmischer Teufelsaustreibun-<br />
FILME<br />
gen. Zur Abwechslung ist es hier mal<br />
ein jüdischer Dämon und ein Rabbi<br />
betätigt sich als Exorzist.<br />
Dennoch ist Possession ein durchaus<br />
atmosphärischer und nicht unspannender<br />
Gruselfilm. Das liegt an<br />
der soliden Inszenierung und der gekonnten<br />
Kameraarbeit. Der Film<br />
kommt ohne allzu viel Blutvergießen<br />
und plumpe Schocks aus. Mit Jeffrey<br />
Dean Morgen, dem Comedian aus<br />
Watchmen, hat der Film außerdem<br />
einen in der Rolle des verzweifelten<br />
Familienvaters überzeugenden<br />
Hauptdarsteller. Olaf Kieser<br />
The Possession USA/CDN 2012 R: Ole Bornedal<br />
B: Juliet Snowden, Stiles White K:<br />
Dan Laustsen D: Jeffrey Dean Morgan, Natasha<br />
Calis, Kyra Sedgwick<br />
DAS WUNDERSAME LEBEN DES<br />
TIMOTHY GREEN<br />
About a Boy<br />
Ein biologisch-dynamisches<br />
Familien-Rührstück<br />
Jahrelang versuchen Jennifer Garner<br />
und Joel Edgerton ein Kind zu<br />
kriegen, um ihr Familienglück komplett<br />
zu machen. Aber es klappt<br />
nicht. Bis sie endlich all ihre Wünsche<br />
an den perfekten Nachwuchs in<br />
einem seltsamen Befreiungs-Ritual<br />
auf einen Zettel schreiben und im<br />
Garten begraben. Eigentlich wollten<br />
sie damit in ein Leben ohne Kinderwunsch<br />
aufbrechen, aber wie das<br />
märchenhafte Drehbuch von Peter<br />
Hedges will, wächst ihnen aus dem<br />
Beet dann doch über Nacht ein Sohn<br />
zu, fix und fertig 10 Jahre alt, mit<br />
Erde hinter den Ohren und Blättern<br />
an den Beinen.<br />
Weder der Film noch die Menschen<br />
darin kümmern sich um eine<br />
Erklärung. In ihrer kleinen Stadt, in<br />
Mutter, Vater. Sprößling: „Das wundersame Leben des Timothy Green“<br />
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