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Binnendünen und Sandrasen - Blumenamwegesrand.de

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<strong>Binnendünen</strong> <strong>und</strong> <strong>Sandrasen</strong><br />

Natürliche Kiefern-Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Flugsandgebiete<br />

Pflanzengesellschaft vor <strong>de</strong>m Aussterben<br />

Die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) ist. <strong>de</strong>r charakteristische Waldbaum <strong>de</strong>r<br />

ba<strong>de</strong>nwürttembergischen Flugsandgebiete. Großflächig kommt dieser Baum<br />

in künstlich angelegten Forsten vor, nur sehr kleinflächig gibt es dagegen<br />

natürliche Kiefern-Wäl<strong>de</strong>r. Sie stocken als Pioniervegetation auf beson<strong>de</strong>ren<br />

Standorten, wo sie die erste <strong>und</strong> vielleicht auch noch die zweite Waldgeneration<br />

bil<strong>de</strong>n, bevor sie unter natürlichen Bedingungen von an<strong>de</strong>ren<br />

Wäl<strong>de</strong>rn abgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Weißmoos-Kiefern-Wald wächst auf durch Streunutzung (Entnahme <strong>de</strong>r<br />

Laub- <strong>und</strong> Na<strong>de</strong>lstreu) <strong>de</strong>gradierten Bö<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Wintergrün-Kiefern-Wald<br />

dagegen auf <strong>de</strong>n jungen Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r im Mittelalter aufgewehten, kalkhaltigen<br />

<strong>Binnendünen</strong>.<br />

Bei<strong>de</strong> Waldtypen kommen heute nur noch auf sehr kleinen Flächen <strong>de</strong>s<br />

Schwetzinger San<strong>de</strong>s <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Hockenheimer Hardt vor; sie stehen kurz vor<br />

<strong>de</strong>m Aussterben. Gefähr<strong>de</strong>t sind sie durch zunehmen<strong>de</strong> Bo<strong>de</strong>nentwicklung,<br />

durch Nährstoffeinträge aus <strong>de</strong>r Luft, aber auch durch mo<strong>de</strong>rne forstliche<br />

Maßnahmen wie Laubholzunterbau o<strong>de</strong>r Tiefumbruch <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns.<br />

Beson<strong>de</strong>rs im Wintergrün-Kiefern-Wald wachsen viele seltene Pflanzenarten,<br />

die eng an diesen Waldtyp geb<strong>und</strong>en sind. Durch <strong>de</strong>n starken Rückgang<br />

dieses Wal<strong>de</strong>s sind auch sie akut gefähr<strong>de</strong>t. Nur an wenigen Stellen wachsen<br />

noch Sand-Veilchen (Viola rupestris), Hei<strong>de</strong>-Segge (Carex ericetorum),<br />

Wintergrün-Arten (Pyrola diverse species), Wohlriechen<strong>de</strong> Skabiose<br />

(Scabiosa canescens) <strong>und</strong> die für diesen Waldtyp charakteristischen<br />

Orchi<strong>de</strong>en. Beson<strong>de</strong>rs dramatisch ist die Bestandsentwicklung <strong>de</strong>s<br />

Winterliebs (Chimaphila umbellata): Noch um 1970 wuchs es in <strong>de</strong>n Kiefern-<br />

Wäl<strong>de</strong>rn bei Walldorf zu Tausen<strong>de</strong>n, heute gibt es an diesem letzten ba<strong>de</strong>n-<br />

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